www.nord-bb.de
www.nord-bb.de
www.nord-bb.de
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Teilrückbau, Rohrschnitte<br />
und Fangarbeiten<br />
Der Teilrückbau <strong>de</strong>r Ausbauverrohrung<br />
<strong>de</strong>s Altbrunnens zur Freilegung<br />
<strong>de</strong>r OBKS sollte durch drei Rohrschnitte,<br />
durch Überbohrung <strong>de</strong>r<br />
Rohrstränge und durch Ausbau <strong>de</strong>r<br />
Rohre erfolgen. Die teufengerechte<br />
Trennung <strong>de</strong>r Rohre kann mit einem<br />
hydraulisch betriebenen Innenrohrschnei<strong>de</strong>r<br />
bzw. mittels Schusstechnik<br />
o<strong>de</strong>r hydraulisch mit einem Wasser-<br />
Sand-Gemisch erfolgen. Der Rohrschnei<strong>de</strong>r<br />
arbeitet mit Hartmetall-<br />
Schneidrä<strong>de</strong>rn, die über einen Konus<br />
mit Wasserdruck gegen die Rohrwandung<br />
gedrückt und über ein Gestänge<br />
gedreht wer<strong>de</strong>n können. Diese Werkzeuge<br />
sind in <strong>de</strong>r Regel Eigenkonstruktionen<br />
und <strong>de</strong>mzufolge unterschiedlicher<br />
Bauart. Einschränkungen<br />
<strong>de</strong>s Einsatzes durch unterschiedliche<br />
Rohrmaterialien bestehen nicht.<br />
In diesem Fall erfolgten die drei Rohrschnitte<br />
mit einem mechanisch-hydraulisch<br />
betriebenen Innenrohrschnei<strong>de</strong>r<br />
(A<strong>bb</strong>. 3), da die Fachfirma<br />
für das eigentlich vorgesehene Erosionsschnei<strong>de</strong>n<br />
zum Zeitpunkt <strong>de</strong>r<br />
Rohrschnitte nicht zur Verfügung stand<br />
und die Trennung <strong>de</strong>r Rohre mittels<br />
Schusstechnik wegen möglicher Auftulpungen<br />
nicht in Frage kam.<br />
Nach <strong>de</strong>r Kamerabefahrung wur<strong>de</strong>n<br />
die Teufen <strong>de</strong>r Rohrschnitte aufgrund<br />
<strong>de</strong>r Muffenlagen wie folgt festgelegt:<br />
• Schnitt 1 bei 269,0 m u. GOK (resultierend<br />
aus <strong>de</strong>r geplanten neuen Endteufe<br />
<strong>de</strong>s sanierten Brunnens)<br />
• Schnitt 2 bei 238,0 m u. GOK (um die<br />
später notwendige Überbohrgarnitur<br />
nicht unnötig lang und somit instabil<br />
zu machen)<br />
• Schnitt 3 bei 214,0 m u. GOK (ca.<br />
5 m unter <strong>de</strong>m Rohrkopf DN 250, da<br />
in diesem Bereich eine stabile Kopfführung<br />
vermutet wur<strong>de</strong>, die <strong>de</strong>n<br />
Überbohrvorgang behin<strong>de</strong>rn könnte)<br />
Wegen einer möglichen stabilen Kopfführung<br />
im Bereich <strong>de</strong>r Überlappung<br />
<strong>de</strong>r Rohre DN 250/473 mm Ø von<br />
231,0 bis 210,0 m u. GOK und um <strong>de</strong>n<br />
Überbohrvorgang nicht zu gefähr<strong>de</strong>n,<br />
wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r dritte Rohrschnitt im Bereich<br />
<strong>de</strong>s Rohrschuhs 473 mm Ø bei<br />
Son<strong>de</strong>rdruck aus 03/2009<br />
A<strong>bb</strong>. 3 Mechanisch-hydraulischer Innenrohrschnei<strong>de</strong>r<br />
214,0 m u. GOK durchgeführt. Nach<br />
Absaugen <strong>de</strong>r Ringraumauffüllung<br />
konnten fünf Meter Rohr DN 250<br />
einschließlich Kopfführung mittels<br />
Fänger geborgen wer<strong>de</strong>n.<br />
Die Trennung <strong>de</strong>r Rohre und die Fangarbeiten<br />
wur<strong>de</strong>n mit einer fahrbaren<br />
vollhydraulischen Bohranlage G 600<br />
ausgeführt.<br />
Baustelleneinrichtung<br />
Nach <strong>de</strong>m für <strong>de</strong>n eigentlichen Überbohr-<br />
und Aufbohrprozess sowie für<br />
die Neuverfilterung notwendigen Geräteaustausch<br />
erfolgte <strong>de</strong>r Aufbau <strong>de</strong>r<br />
Bohranlage Wirth B3A mit einer Kronenlast<br />
von 35 Tonnen und die vorbereiten<strong>de</strong>n<br />
Arbeiten für die Spülungsbereitung.<br />
Überbohrung <strong>de</strong>r Aufsatzrohre<br />
DN 250 und Ausbau <strong>de</strong>r Rohre<br />
Das Überbohren von Rohrtouren kann<br />
sowohl im direkten als auch im indirekten<br />
Spülbohrverfahren ausgeführt<br />
wer<strong>de</strong>n. Die Wahl <strong>de</strong>r Bohrtechnik<br />
wird durch die Bohrtiefe, das Verhältnis<br />
von Durchmesser <strong>de</strong>r Überbohrrohrtour<br />
zum Bohrdurchmesser sowie<br />
<strong>de</strong>n geologischen Verhältnissen bestimmt.<br />
In diesem Fall wur<strong>de</strong> das direkte<br />
Spülbohrverfahren gewählt. Die<br />
Überbohrrohrtour 368 mm Ø mit Gewin<strong>de</strong>verbindungen<br />
hatte eine Bohrkrone<br />
von 400 mm Ø (A<strong>bb</strong>. 4).<br />
Die Gewin<strong>de</strong>verbindungen wur<strong>de</strong>n aus<br />
Sicherheitsgrün<strong>de</strong>n jeweils mit zwei<br />
Schweißlaschen gegen Verdrehen gesichert.<br />
In <strong>de</strong>r ersten Phase wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />
Altausbau bis 239,5 Meter unter GOK<br />
überbohrt. Nach<strong>de</strong>m 24 Meter <strong>de</strong>r Aufsatzrohre<br />
DN 250 mit einem Keilfänger<br />
einschließlich Fanggestänge gezogen<br />
und ausgebaut wer<strong>de</strong>n konnten,<br />
wur<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r zweiten Phase <strong>de</strong>r Altausbau<br />
bis 270,0 Meter unter GOK<br />
5