Eingeklebte Stahlstäbe - Hbv-systeme.de

Eingeklebte Stahlstäbe
Gewindestäbe
Betonstähle
Eingeklebter Stahlstab
Technisches Dossier Stahlstäbe-2010-08
Technisches Dossier
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Inhaltsverzeichnis
Technisches Dossier Stahlstäbe-2010-08
1. Grundlagen und Anforderungen ........................................................................ 3
2. Entwurf und Bemessung von Verbindungen........................................................ 5
2.1 Bemessungskonzept ................................................................................. 5
2.1.1 Allgemein ............................................................................................ 5
2.1.2 Bemessungsverfahren ........................................................................... 5
2.1.3 Bemessungsverfahren nach EC 5 ............................................................ 5
2.1.4 Bemessungswert der Einwirkung............................................................. 5
2.2 Materialanforderungen .............................................................................. 6
2.2.1 Klebstoff .............................................................................................. 6
2.2.2 Holz .................................................................................................... 6
2.2.3 Stahlstab ............................................................................................. 6
2.3 Dauer der Lasteinwirkung und Nutzungsklassen........................................... 7
2.3.1 Dauer der Lasteinwirkung ...................................................................... 7
2.3.2 Nutzungsklasse .................................................................................... 7
2.3.3 Modifikationsbeiwerte kmod ..................................................................... 7
2.4 Beanspruchung in Richtung der Stabachse .................................................. 8
2.4.1 Tragsicherheitsnachweis bei Beanspruchung parallel zur Stabachse............. 8
2.4.2 Mindestabstände bei Zug- oder Druckbeanspruchung ................................ 8
2.4.3 Bemessungswerte der Streckgrenze und der Zugfestigkeit von Stahlstäben 9
2.4.4 Grenzzugkräfte von Anschlussstäben....................................................... 9
2.4.5 Nachweise der Klebefuge ......................................................................10
2.4.6 Tragwiderstand des Holzquerschnitts......................................................10
2.4.7 Querzugnachweis im Grundmaterial .......................................................10
2.5 Beanspruchung rechtwinklig zur Stabachse ................................................11
2.5.1 Allgemein ...........................................................................................11
2.5.2 Nachweis bei Beanspruchung rechtwinklig zur Stabachse .........................12
2.6 Temperatureinfluss..................................................................................13
2.6.1 Allgemein ...........................................................................................13
2.6.2 Anforderungen an die Klebefuge ............................................................13
2.6.3 Bemessung für den Brandfall.................................................................13
2.7 Anschlussverformung ..............................................................................13
2.7.1 Beanspruchung in Richtung der Stabachse ..............................................13
3. Montageanweisung zum Einkleben von Stahlteilen .............................................14
3.1 Allgemein...............................................................................................14
3.2 Bohrung und Positionierung des Stahlstabs ................................................14
3.3 Vorgehen ...............................................................................................14
4. Anwendungsbeispiele .....................................................................................15
5. Wichtige Hinweise zur Haftung ........................................................................16
6. Anhang.........................................................................................................17
6.1 Literatur.................................................................................................17
6.2 Aufsätze, Referate, Berichte .....................................................................17
6.3 Normen, bauaufsichtliche Zulassungen, Empfehlungen ................................18
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1. Grundlagen und Anforderungen
1.1 Allgemeine Grundlagen
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Die Ausführung eingeklebter Stahlstäbe in tragende Holzbauteile erfordert die besondere
Sachkunde der damit beauftragten Personen und eine Ausstattung der Betriebe mit den
entsprechenden Einrichtungen. Die in dieser Dokumentation aufgeführten Angaben basieren
auf der Grundlage der DIN 1052:2008-12 und werkseigenen Versuchen zur Erlangung
einer allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung. Weitergehende, nationale Normen
und Bestimmungen müssen bei der Bemessung und Ausführung berücksichtigt werden.
1.2 Anforderungen an die Stahlstäbe
Die Bemessungsangaben gelten für Verbindungen in Bauteilen aus Holz mit eingeklebten
Stahlstäben. Die Oberfläche der Stahlstäbe kann verzinkt oder unverzinkt sein. Die Stahlgüte
muss den in der Bemessung gemachten Angaben entsprechen.
Für die Gewindestäbe gilt DIN 976-1 für die Betonrippenstähle die DIN 488-1. Der Nenndurchmesser
d für die Stahlstäbe beträgt mindestens 6 mm und höchstens 30 mm.
1.3 Mindesteinklebelänge
a) Gewindebolzen
b) Betonstahl
Nenndurchmesser d Mindesteinklebelänge lad,min
6 mm 60 mm
8 mm 80 mm
10 mm 100 mm
12 mm 120 mm
14 mm 140 mm
16 mm 160 mm
18 mm 180 mm
20 mm 200 mm
22 mm 245 mm
24 mm 290 mm
26 mm 340 mm
28 mm 395 mm
30 mm 450 mm
Im Holzbau werden bevorzugt die Durchmesser d= 12 mm, 16 mm und 20 mm eingesetzt.
Die Mindesteinklebelänge lad,min errechnet sich der DIN 1052:2008-12, Gleichung 277.
lad,min= max(0,5 x d 2 ; 10 x d)
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1.4 Anforderungen an den Bohrlochdurchmesser
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Der Bohrlochdurchmesser muss bei Gewindebolzen mindestens 2,0 mm bis maximal
4,0 mm größer als der Nenndurchmesser der Stahlstäbe sein.
Bei Betonrippenstählen muss der Bohrlochdurchmesser den Werten der nachfolgenden
Tabelle entsprechen.
Nenndurchmesser d
der Betonrippenstähle
in mm
Bohrlochdurchmesser
in mm
6 ≤ d ≤ 10 d + 2,5 ± 0,5
10 ≤ d ≤ 20 d + 4,0 ± 1,0
20 ≤ d ≤ 30 d + 5,5 ± 0,5
1.5 Bestimmungen für die Ausführung
Die Montageanweisungen des Klebstofflieferanten für das Einkleben der Stahlelemente
müssen befolgt werden.
Im Allgemeinen ist darauf zu achten, dass die Holzfeuchtigkeit ≤ 15% beträgt und die
Bauteiltemperatur mindestens 18°C.
Besteht eine Verbindung aus mehreren, zusammenwirkenden Stahlstäben, die in Stabachse
auf Zug beansprucht werden und mit einem anderen Bauteil verschraubt werden,
müssen die Muttern so angezogen werden, dass die Zugkräfte zwischen den einzelnen
HSK-Rohrverbindern gleichmäßig verteilt sind.
Bei auf Druck beanspruchten Stahlstäben ist ein Knicknachweis zu führen.
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2. Entwurf und Bemessung von Verbindungen
2.1 Bemessungskonzept
2.1.1 Allgemein
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Die Konzeption und Bemessung von "Eingeklebten Stahlteilen in tragenden
Holzbauteilen" erfordert die besondere Sachkunde des damit beauftragten Ingenieurs.
2.1.2 Bemessungsverfahren
Die Angaben zur Bemessung von Verbindungen setzen ein semiprobabilistisches
Bemessungskonzept voraus. Dabei wird zwischen Grenzzuständen der Tragfähigkeit und
der Gebrauchstauglichkeit unterschieden und es werden die für den Grenzzustand der
Tragfähigkeit massgebenden Lasten mit entsprechenden Sicherheitsbeiwerten
multipliziert.
2.1.3 Bemessungsverfahren nach EC 5
Verschiedene europäische Tragwerksnormen berücksichtigen ein semiprobabilistisches
Bemessungsverfahren nach der Grundlage des EUROCODE (EC5. resp. EC1). Die DIN
1052:2008-12 ist die deutsche Norm für Tragwerke in Holz und basiert auf dem EC5.
Die in diesem Kapitel aufgeführten Angaben basieren auf den Angaben der
DIN 1052:2008-12
Für Bemessungsverfahren die auf dem Konzept mit zulässigen Spannungen beruhen
dürfen die Angaben in diesem Kapitel nicht verwendet werden!
2.1.4 Bemessungswert der Einwirkung
Der Bemessungswert der Beanspruchung "Ed“ wird nach DIN 1055-100, "Einwirkungen
auf Tragwerke, Teil 100 Grundlagen der Tragwerksplanung" bestimmt:
Grundkombination:
Außergewöhnliche Situation:
Erdbeben:
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2.2 Materialanforderungen
2.2.1 Klebstoff
2.2.2 Holz
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2-Komponenten Polyurethanklebstoff (PURBOND ® CR421)
2-Komponenten Epoxydharzklebstoffe (WEVO EP32S)
Holzart: Fichte und Tanne, Furnierschichtholz
Das Einkleben in andere Holzarten ist nur nach Rücksprache mit dem
Klebstoffhersteller möglich.
Festigkeitsklasse: Empfohlene Mindestanforderung:
Vollholz C24 oder Brettschichtholz GL24h
Holzfeuchte beim Einkleben: Normalfall: U: ≤ 15%;
Bei später zu erwartenden Ausgleichsfeuchten von u < 12% sollte die
Holzfeuchte in etwa der Ausgleichsfeuchte im Gebrauchszustand entsprechen
(~+2; -3%)
Holztemperatur beim Einkleben: t≥ 18°
Weitere Grundmaterialien: Das Einkleben in andere Grundmaterialien ist nur nach
Absprache mit der TiComTec GmbH zu empfehlen.
2.2.3 Stahlstab
Festigkeitsklasse: - Gewindebolzen: 4.6, 4.8, 5.6, 5.8, 8.8 (DIN 976-1)
A2-70, A4-70 (DIN EN ISO 3506-1)
- Betonrippenstahl: BSt 500S (DIN 488-1)
Durchmesser: - Gewindebolzen: M6 bis M30
- Betonrippenstahl: Ø 6 mm bis Ø 30 mm
Oberfläche: Blank oder verzinkt
Die Oberfläche ist vor der Verklebung zu reinigen.
Stahltemperatur beim Einkleben: t≥ 18° C
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2.3 Dauer der Lasteinwirkung und Nutzungsklassen
2.3.1 Dauer der Lasteinwirkung
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Für die Nachweise in den Grenzzuständen der Tragfähigkeit und der
Gebrauchstauglichkeit werden je nach zeitlicher Beanspruchung, "Klassen der
Lasteinwirkungsdauer" unterschieden.
2.3.2 Nutzungsklasse
Die Einordnung eines Bauteils in die Nutzungsklassen erfasst die Unterschiede in der
klimatischen Einwirkung. Eingeklebte Stahlstäbe sind für Tragwerksteile der Nutzungsklassen
1 und 2 (DIN 1052:2008-12) geeignet.
Es wird empfohlen, die Feuchteschwankungen im Holz bei eingeklebten Stahlstäben auf
ein Minimum zu reduzieren. Der Einfluss von Holzfeuchteänderungen und daraus resultierenden
Zwängungen bez. Risse muss beachtet werden. Für den Anwendungsbereich sind
insbesondere auch die speziellen Anforderungen des verwendeten Klebstoffes zu beachten!
2.3.3 Modifikationsbeiwerte kmod
Rechenwerte für die Modifikationsbeiwerte kmod für eingeklebte Stahlstäbe in Voll- und
Brettschichtholz.
Klasse der
Lasteinwirkungsdauer
(KLED)
Grössenordnung der
akkumulierten Dauer der charakteristischen
Lasteinwirkung
Nutzungsklasse (NKL)
1 2 3
ständig länger als 10 Jahre 0,60 0,60 -
lang 6 Monate bis 10 Jahre 0,70 0,70 -
mittel 1 Woche bis 6 Monate 0,80 0,80 -
kurz kürzer als eine Woche 0,90 0,90 -
sehr kurz kürzer als eine Minute 1,10 1,10 -
Ausgleichsfeuchten von Holzbaustoffen 10 +- 5% 15 +- 5% 18 +- 6%
Für den Klebstoff PURBOND CR421 ist zu beachten:
- Der Modifikationsfaktor kmod für die Klasse der Lasteinwirkungsdauer „ständig“
nach DIN 1052:2008-12 ist um 15% abzumindern.
- Das Einkleben von Stahlstäben in Lärchenholz ist nicht zulässig.
- Das Einkleben von Stahlstäben ist nur in der Nutzungsklasse 1 zulässig.
- Die Bauteiltemperatur darf 50°C nicht überschreiten.
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2.4 Beanspruchung in Richtung der Stabachse
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2.4.1 Tragsicherheitsnachweis bei Beanspruchung parallel zur Stabachse
Versagen Stahlstab: Fax,d ≤ Rax,S,d
Versagen Klebfuge im Holz: Fax,d ≤ Rax,K,d
Um ein duktiles Versagen der Verbindung sicherzustellen, sind die Verbindungen so zu
konzipieren, dass die Streckgrenze des Stahlstabs vor dem Versagen der
Klebstoffverbindung erreicht wird:
Rax,S,d < Rax,K,d
2.4.2 Mindestabstände bei Zug- oder Druckbeanspruchung
Mindestabstände von parallel und rechtwinkelig zur Faserrichtung eingeklebten
Stahlstäben bei paralleler Beanspruchung zur Stabachse nach Bild 52 aus
DIN 1052:2008-12
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Parallel zur Faser eingeklebte Stahlstäbe
Rechtwinklig zur Faser eingeklebte Stahlstäbe
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a2 = 5 x d
a2,c = 2,5 x d
a1 = 4 x d
a2 = 4 x d
a1,c = 2,5 x d
a2,c = 2,5 x d
Mindestabstände von in Richtung der Stabachse beanspruchten eingeklebten Stahlstäben
nach Tabelle 24 in DIN 1052:2008-12
2.4.3 Bemessungswerte der Streckgrenze und der Zugfestigkeit von
Stahlstäben
Streckgrenze Gewindestab: Rax,S,d= Aef,S x fy,b,k /1,1/ γM
Zugfestigkeit Schraubenverbindung: Rax,S,d= Aef,S x fu,b,k /1,25/ γM
Für die Bemessung des Stahlstabes muss der kleinere der beiden Werte angenommen
werden.
2.4.4 Grenzzugkräfte von Anschlussstäben
Empfehlung für die Bemessungswerte in kN je Gewindestab mit metrischem Gewinde und
für Betonstahl
Durchmesser Stahlstab Klassifizierung der Festigkeiten
Nenn-Ø As AØ,BSt 4.6 4.8 5.6 5.8 8.8 BSt 500S
mm mm² mm² kN kN kN kN kN kN
M6 20,1 28,3 3,99 5,32 4,98 6,64 10,63 12,3
M8 36,6 50,3 7,26 9,68 9,07 12,10 19,36 21,9
M10 58,0 78,5 11,50 15,34 14,38 19,17 30,68 33,9
M12 84,3 113,1 16,72 22,29 20,90 27,87 44,59 49,2
M14 116,7 153,9 23,15 30,86 28,93 38,58 61,73 66,9
M16 157,0 201,1 31,14 41,52 38,93 51,90 83,04 87,4
M20 245,0 314,2 48,60 64,79 60,74 80,99 129,59 137
M24 353,0 - 70,02 93,36 87,52 116,69 186,71 -
M27 459,0 - 91,04 121,39 113,80 151,74 242,78 -
M30 561,0 706,9 111,27 148,36 139,09 185,45 296,73 307
1) : Die Stäbe der Festigkeitsklassen 4.6, 5.6 und BSt 500S, St500/580 weisen ein ausgeprägtes duktiles Verhalten auf
2) : Spannungsquerschnitt einer Gewindestange mit metrischem Gewinde.
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2.4.5 Nachweise der Klebefuge
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Der Bemessungswert des Tragwiderstandes der Klebefuge berechnet sich allgemein nach
DIN 1052:2008-12:
Rax,K,d= kmod / γM x Rax,K,k
Die charakteristische Klebfugenfestigkeit fk,1,k errechnet sich in Abhängigkeit von der
Einklebelänge lad der Gewindebolzen/Betonstahl zu:
Verankerungslänge lad in mm Char. Klebfugenfestigkeit fk,1,k in N/mm²
lad ≤ 250mm 4,0
250 ≤ lad < 500mm 5,25 – 0,005 x lad
500 ≤ lad < 1000mm 3,5 – 0,0015 x lad
2.4.6 Tragwiderstand des Holzquerschnitts
Bei parallel zur Holzfaser eingeklebten Stahlstäben ist der Nachweis der Festigkeit des
Nettoquerschnitts im Grundmaterial zu führen. Dabei muss jeweils die Fehlfläche durch
das Bohrloch berücksichtigt werden. Bei auf Zug beanspruchten Verbindungen darf als
wirksame Querschnittsfläche pro Stabachse höchstens eine Fläche von 36 x dS 2 angesetzt
werden.
Nachweis der Zug-/Druckfestigkeit im Nettoquerschnitt: Fax,d≤ ft/c,d x Anet
Nachweis der Zugfestigkeit in der wirksamen Querschnittsfläche: Fax,d≤ ft,d x n x 36 x dS 2
2.4.7 Querzugnachweis im Grundmaterial
Bei Zugbeanspruchung quer zur Holzfaser ist ein Nachweis im Grundmaterial zu führen,
falls die Einklebelänge weniger als 0,7 der Bauteilhöhe beträgt.
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2.5 Beanspruchung rechtwinklig zur Stabachse
2.5.1 Allgemein
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Eingeklebte Stahlstäbe mit einer Belastung rechtwinklig zur Stabachse können wie herkömmliche
Stabdübel bemessen werden. Auf die Tragfähigkeit haben folgende Faktoren
einen Einfluss:
- Stabdurchmesser
- Stahlgüte (4.6; 4.8; 5.6; ….)
- Holzqualität (C24; Gl24c; GL24h; …)
- Querschnitt der Anschlussbauteile
- Winkel zwischen Beanspruchung und Holzfaser
- Einhaltung der Mindestabstände
- Nutzungsklasse
- Klasse der Lasteinwirkungsdauer
Die Bemessung ist gemäß der national gültigen Norm oder dem entsprechenden Anwendungsdokument
vorzunehmen.
Mindestabstände von parallel zur Faserrichtung eingeklebten Stahlstäben bei
rechtwinkeliger Beanspruchung zur Stabachse nach Bild 51 aus DIN 1052:2008-12
Parallel zur Faser eingeklebte Stahlstäbe
Rechtwinklig zur Faser eingeklebte Stahlstäbe
a2 = 5 x d
a2,c = 2,5 x d
a1 = 4 x d
a2 = 4 x d
a1,c = 2,5 x d
a2,c = 2,5 x d
Mindestabstände von rechtwinklig zur Stabachse beanspruchten eingeklebten
Stahlstäben nach Tabelle 23 in DIN 1052:2008-12
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2.5.2 Nachweis bei Beanspruchung rechtwinklig zur Stabachse
Versagen Stahlstab: FV,d ≤ RV,S,d
Versagen im Holz: FV,d ≤ RV,d
Für eine Stahlblech-Holz-Verbindung mit außen liegenden dünnen Stahlblechen können
zur vereinfachten Bemessung die minimalen Bemessungswerte der Tragfähigkeit nach
der folgenden Formel ermittelt werden:
RV,d= (2 x My,d x fh,α,d x d) 0,5
Mindestwerte der Tragfähigkeit im Holz rechtwinklig zur Stabachse unter Beachtung folgender
Bedingungen:
- Gewindestange (Außendurchmesser)
- Stahlgüte 4.6
- Dünne Außenbleche (t

2.6 Temperatureinfluss
2.6.1 Allgemein
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Für die Bemessung des Tragwerks im Brandfall sind die länder- oder objektspezifischen
Anforderungen zu berücksichtigen.
2.6.2 Anforderungen an die Klebefuge
Verbindungen, die für das Tragwerk von entscheidender Bedeutung sind, müssen für die
Anforderungen im Brandfall bemessen werden.
Für eingeklebte Stahlstäbe mit PURBOND CR421 sind die erforderlichen Klebefugenfestigkeiten
bis zu einer Temperatur von 50°C nachgewiesen.
Für eingeklebte Stahlstäbe mit WEVO EP32S sind die erforderlichen Klebefugenfestigkeiten
bis zu einer Temperatur von 60°C nachgewiesen.
2.6.3 Bemessung für den Brandfall
Die ISO-Einheits-Temperaturkurve (ISO-Norm 834) sieht im Brandraum für den Zeitpunkt
nach 30 min Brandeinwirkung eine Temperaturdifferenz von ∆T 822°C vor.
Für den Zeitpunkt nach 60 min ist eine Temperaturdifferenz von ∆T 925°C vorgesehen.
Besteht eine Anforderung an das Tragwerk oder die Verbindung für die Feuerwiderstandsklasse
F30B (R30) oder F60B (R60), so ist durch geeignete Maßnahmen sicher zu
stellen, dass die klebstoffspezifische Temperatur in der Klebefuge und im Stahlstab nicht
überschritten wird. Dabei ist zu beachten, dass an der Oberfläche liegende Stahlteile die
Wärme auf innen liegende Stahlteile übertragen können.
Ab einer Klebfugentemperatur von 45 °C treten größere plastische Verschiebungen auf.
2.7 Anschlussverformung
2.7.1 Beanspruchung in Richtung der Stabachse
Bei der erstmaligen Lasteinwirkung tritt, bis die vollständige Kraftübertragung wirksam
wird, eine plastische Verschiebung (Schlupf) auf. Die unten stehenden Angaben gelten
für den PURBOND CR421 und basieren auf Versuchen an der CTBA in Bordeaux mit
Stahlstäben des Ø16mm.
Schlupf pro Stahlstab: w≤ 215 kN/mm
Verschiebungsmodul (Mittelwert): Kser= 215 kN/mm
Verschiebungsmodul (5%-Fraktilwert): Kser,5%= 179 kN/mm
Brandversuch an der TU Wien
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3. Montageanweisung zum Einkleben von Stahlteilen
3.1 Allgemein
Die Bestimmungen des Klebstoffherstellers sind in jedem Fall einzuhalten.
Anforderungen während des Klebvorgangs bis zum Erreichen der Endfestigkeit:
Raumtemperatur: ≥ 20°C
Materialtemperatur (Holz und Stahl): ≥ 18°C
Holzfeuchtigkeit: ≤ 15%
Verbindungen, deren Versagen zum Einsturz von Tragwerksbauteilen führen können, sind
mit besonderer Sorgfalt zu erstellen. Mit einem Montageprotokoll müssen die
Rahmenbedingengen bei der Herstellung nachvollziehbar dokumentiert werden.
Zusätzlich wird empfohlen, nach Absprache mit dem verantwortlichen Ingenieur,
entsprechende Prüfkörper zu erstellen und deren Versagenslast mittels Versuchen bis
zum Bruch zu ermitteln.
3.2 Bohrung und Positionierung des Stahlstabs
Die erforderliche Bohrung im Grundmaterial ist mit einem Durchmesser der größer als
2mm als der Stabdurchmesser ist bzw. nach Angabe herzustellen. Beim Einbringen des
Stahlstabes ist sicherzustellen, dass der Stab im Grundmaterial vollständig mit Klebstoff
umschlossen ist.
3.3 Vorgehen
1. Prüfen von Holzfeuchte, Raum- und Umgebungstemperatur
2. Vergleichen der Qualität des Stahlstabs mit den Bemessungsangaben
3. Vornehmen der Bohrungen für Stahlstab und Entlüftungsöffnungen
4. Reinigen des Bohrloches mit Pressluft, entfetten der Stahlteile
5. Einbringen und Positionieren des Stahlstabes
6. Vorbereitung der Klebstoffkartusche und des Auspressgeräts
7. Klebstoff injizieren
8. Montageprotokoll erstellen
9. Aushärtezeit abwarten
10. Bei Mutternverbindungen gleichmäßiges Anzugsdrehmoment aufbringen
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4. Anwendungsbeispiele
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Eingeklebte Betonstähle
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5. Wichtige Hinweise zur Haftung
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Diese Publikation ist mit großer Sorgfalt erstellt worden. Sämtliche hier enthaltene Daten,
Informationen und Empfehlungen basieren auf Grundsätzen, Formeln und
Sicherheitsbestimmungen gemäß den technischen Anweisungen, Bedienungs- und
Montageanleitungen und weiteren Unterlagen der TiComTec GmbH, welche zum Zeitpunkt
deren Erstellung als korrekt angesehen werden. Sämtliche darin enthaltenen Daten
und Werte sind während Tests unter Labor- oder anderen kontrollierten Bedingungen
erhaltene Durchschnittswerte. Der Anwender ist selbst für die Verwendung der Daten
unter Berücksichtigung der Bedingungen der beabsichtigten Anwendung des betreffenden
Produkts verantwortlich. Der Anwender hat zu prüfen, ob die angeführten Voraussetzungen
und Kriterien mit dem effektiv am Einsatzort übereinstimmen. Die TiComTec GmbH
kann allgemeine Anleitungen und Ratschläge erteilen, für die Wahl des richtigen Produkts
für eine spezielle Anwendung und dessen instruktionskonforme Anwendung trägt aber
der Kunde/Anwender alleine die Verantwortung. Alle Produkte sind in strikter
Übereinstimmung mit allen aktuellen Anweisungen, welche von der TiComTec GmbH veröffentlicht
wurden anzuwenden. Die Lieferung der Produkte und der Beratung erfolgen
gemäß den Allgemeinen Geschäftsbedingungen der TiComTec GmbH. Die TiComTec
GmbH ist bestrebt ihre Leistungen ständig weiter zu entwickeln. Deshalb behalten wir
uns das Recht vor, Beschreibungen, Spezifikationen etc. ohne Ankündigung zu ändern.
Die TiComTec GmbH haftet nicht für unmittelbare oder mittelbare, Mangel oder Mangelfolgeschäden,
Verluste oder Kosten im Zusammenhang mit der Verwendung oder wegen
der Unmöglichkeit der Verwendung der Produkte für irgendeinen Zweck. Stillschweigende
Zusicherungen für die Verwendung oder Eignung für einen bestimmten Zweck werden
ausdrücklich ausgeschlossen.
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6. Anhang
6.1 Literatur
Technisches Dossier Stahlstäbe-2010-08
[1] François Colling: Holzbau - Grundlagen und Bemessungshilfen. 2.Auflage,
Vieweg+Teubner, 2008, ISBN 978-3-8348-0259-0
[2] François Colling: Holzbau – Beispiele. 2.Auflage,
Vieweg+Teubner, 2008, ISBN 978-3-8348-0258-3
[3] Fördergesellschaft Holzbau und Ausbau GmbH: DIN 1052 Praxishandbuch Holzbau
2. überarbeitete Auflage, Beuth Verlag GmbH , 2010, ISBN 978-3-410-17176-8
[4] Schneider K.-J.: Bautabellen für Ingenieure. 18.Auflage,
Werner Verlag, 2008, ISBN 978-3-8041-5236-6
[5] Helmuth Neuhaus: Ingenieurholzbau. 2.Auflage,
Vieweg+Teubner, 2009, ISBN 978-3-519-15248-4
6.2 Aufsätze, Referate, Berichte
[6] Bahmer, R.; Bathon, L. (2003): „Mut zu Neuem – 10 m frei spannende Holz-
Beton-Verbund-Flachdecke“, Bauen mit Holz, Bruderverlag, Karlsruhe, 3/2003,
Seite 21 – 25
[7] Pörtner, Dr.-Ing. Carsten (2006): Untersuchungen zum Verbund zwischen eingeklebten
stiftförmigen faserverstärkten Kunststoffen und Holz, Schriftenreihe Bauwerkserhaltung
und Holzbau, UNI Kassel, ISBN-13: 978-3-89958-191-1
[8] Bathon, L.; Bletz, O.; Schmidt, J. (2006): „Untersuchungsbericht Nr. 113-06 zur
Tragfähigkeit von PUR-Klebstoffen unter Temperatureinfluss“, Fachhochschule
Wiesbaden, Holzbaulabor
[9] Bathon, L.; Bletz, O. (2008): „In Holz eingeklebte Verbindungsmittel aus Metall“,
die neue quadriga 2/2008, Seite 13 - 18
[10] Bathon, L.; Bletz-Mühldorfer, O.; Schmidt, J.; Weber, M.; Weil, M. (2010) „Zur
Temperaturbeständigkeit und Ermüdungsfestigkeit von in Holz eingeklebten Gewindestangen
und Lochblechen“, die neue quadriga 2/2010, Seite 45 - 49
[11] Bahmer, R.: (2010): Geklebte Stahl/Holz/Verbindungen – starre Verbindung mit
geringer Querschnittsschwächung, Tagungsband 1. Internationale Holzbrückentage
IHB 2010, Bad Wörishofen
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Technisches Dossier Stahlstäbe-2010-08
6.3 Normen, bauaufsichtliche Zulassungen, Empfehlungen
[12] Norm DIN 1052:2008-12: Entwurf, Berechnung und Bemessung von Holzbauwerken
– Allgemeine Bemessungsregeln und Bemessungsregeln für den Hochbau
Berlin: Beuth Verlag GmbH
[13] Allgemeine bauaufsichtliche Zulassung: Z-9.1-557. Holz-Beton-Verbundsysteme
mit eingeklebten HBV-Schubvberindern – Geltungsdauer bis 04.07.2015
TiComTec GmbH, D-63808 Haibach
[14] Allgemeine bauaufsichtliche Zulassung: Z-9.1-705.
2K-EP Klebstoff WEVO-Spezialharz EP32S mit WEVO-Härter B 22 TS
zum Einkleben von Stahlstäben in Holzbaustoffe – Geltungsdauer bis 31.01.2014
WEVO-CHEMIE GmbH, D-73760 Ostfoldern-Kemnat
[14] Allgemeine bauaufsichtliche Zulassung: Z-9.1-707.
2K-PUR-Klebstoff PURBOND ® CR421 zum Einkleben von Stahlstäben in
Holzbaustoffe – Geltungsdauer bis 31.05.2015
PURBOND AG, CH-6203 Sempach-Station
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