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Mineraliensammlung<br />

Odenwald<br />

Die bestehende Odenwald Sammlung des Hessische<br />

Landesmuseums Darmstadt (HLMD), die zum<br />

Großteil vor dem Krieg zusammengetragen worden<br />

ist, wurde 2010 durch etwa 4000 Neuzugänge<br />

einer privaten Sammlung in hervorragender Weise<br />

ergänzt. <strong>Das</strong> HLMD ist damit im Besitz einer der<br />

wichtigsten Belegsammlungen für den Odenwald.<br />

Auf einem Areal von etwa 2500 km² ist der Odenwald<br />

reich an Mineralienfundstellen. Insgesamt<br />

sind über 400 Mineralarten an etwa 70 Fundorten<br />

nachgewiesen, was etwa 10 % der weltweit vorkommenden<br />

Mineralarten entspricht.<br />

In der kleinen Präsentation wird eine Auswahl von<br />

Fundorten mit ihren typischen Mineralien gezeigt.<br />

Dazu gehören beispielsweise die Manganerzvorkommen<br />

von Wald-Michelbach, Barytvorkommen<br />

von Ober-Ostern, die Marmore aus Auerbach oder<br />

die Silber- und Kobaltvererzungen aus Nieder-Beerbach.<br />

Kobalt in Paragenese mit Wismut, Mackenheim, HLMD-Min-6575<br />

<strong>Hessisches</strong> Landesmuseum Darmstadt<br />

Friedensplatz 1 / 64283 Darmstadt<br />

Telefon 06151 / 16 57 03<br />

www.hlmd.de<br />

Präsentationsort<br />

SCHENCK Technologie- und Industriepark<br />

Foyer Bau 98/ 99<br />

Landwehrstraße 55 / 64293 Darmstadt<br />

Verkehrsverbindungen<br />

Buslinie R; Haltestelle Mainzer Straße<br />

Öffnungszeiten<br />

Für alle Mitarbeiter während der üblichen Arbeitszeiten.<br />

Bis Ende März 2011 mittwochs 17-20 Uhr.<br />

Ab April 2011 jeden 1. Mittwoch im<br />

Monat 17-20 Uhr.<br />

Öffentliche Führungen durch die Präsentation<br />

finden am 02.03.2011, 16.03.2011 und 30.03.2011<br />

jeweils um 17.30 Uhr statt.<br />

Anmeldungen, Führungen und Beratung<br />

Gruppen ab 5 Personen nach Vereinbarung.<br />

Telefon 06151 / 16 57 41.<br />

Mineralien aus dem<br />

Odenwald


Die Geologie des Odenwaldes<br />

Der ältere westliche sogenannte Kristalline Odenwald<br />

setzt sich aus dem Bergsträsser Odenwald<br />

und dem Böllsteiner Odenwald zusammen. Beide<br />

sind durch die Otzbergstörung getrennt. Der östliche<br />

größere Teil be<strong>steht</strong> aus dem Buntsandstein<br />

Odenwald.<br />

Über 500 Mio. Jahre alt sind die ältesten Gesteine<br />

des Kristallinen Odenwaldes. Es sind metamorphe<br />

Schiefer, die Reste eines uralten Kleinkontinents<br />

darstellen. Den Hauptgesteinsanteil des Kristallinen<br />

Odenwaldes bilden Kristalline Tiefengesteine<br />

unterschiedlicher chemischer Zusammensetzung,<br />

die im Erdaltertum entstanden sind. Zu jener Zeit<br />

kollidierten in unserer Region zwei Großkontinente<br />

- das Variskische Gebirge entstand.<br />

Phillipsit XX, Roßberg, HLMD-Min-6526<br />

Basaltische Gesteinsschmelzen aus dem Erdmantel<br />

drangen, beeinflusst durch die Alpengebirgsbildung,<br />

vor ~35 Mio. Jahren im Tertiär bis <strong>zur</strong><br />

Oberfläche empor. Relikte dieser Phase erheben<br />

sich noch heute markant in der Landschaft, der<br />

Rossberg und der Otzberg.<br />

Kristalline und metamorphe Gesteine bilden den<br />

sogenannten Böllsteiner Odenwald, dem östlich<br />

der Otzberg-Störung gelegene kleinere Teil des<br />

Kristallinen Odenwaldes.<br />

Calcit XX, Nieder-Beerbach, HLMD-Min-6366<br />

Den flächenmäßig größten Anteil des Odenwaldes<br />

nimmt der im Osten gelegene Buntsandstein-<br />

Odenwald ein. Die heutigen Hochflächen und Täler<br />

bestehen aus Sand-, Schluff- und Tonsteinen,<br />

die im Erdmittelalter vor etwa 250 Mio. Jahren in<br />

einer Fluss- und Seenlandschaft abgelagert wurden.<br />

Zu jender Zeit waren die Kontinente zu einem<br />

Großkontinent, ‚Pangaea’, vereint. Buntsandstein-Brüche<br />

sind in Michelstadt-Steinbach oder<br />

Beerfelden-Olfen der Beobachtung zugänglich.<br />

Stein, E. (2001): Die magmatischen Gesteine des Bergsträßer Odenwaldes und ihre<br />

Platznahme-Geschichte. - Jber. Mitt. Oberrhein. Geol. Ver. N.F. 83, 267-283, Stuttgart.<br />

Schwarzer Glaskopf, Ober-Kainsbach, HLMD-Min-3844<br />

Im jüngeren Erdmittelalter wurde der Odenwald<br />

während eines weltweiten Meeresspiegel-Anstieges<br />

überschwemmt und von Meeresablagerungen<br />

bedeckt. Heute sind diese durch hohe Abtragungsraten<br />

zum größten Teil bereits nicht mehr<br />

vorhanden.<br />

Während Tertiärer Vulkanausbrüche kam es im<br />

Odenwald beim Zusammentreffen von Gesteinsschmelze<br />

und Grundwasser zu gewaltigen Maar-<br />

Explosionen. Der bekannteste dieser Maar-Seen<br />

ist der Messel-See, dessen Ölschiefer <strong>als</strong> einzigartige<br />

Fossil-Fundstätte bekannt geworden sind.<br />

Während all dieser Prozesse war vor allem die<br />

Stoffzufuhr im tertiären Mineralisationszyklus zu<br />

gering, um im Odenwald große Lagerstätten entstehen<br />

zu lassen. Mineralienfundstellen sind deshalb<br />

vor allem in Pegmatiten, Granatfelsen, Marmoren<br />

und Kalksilikatfelsen, Barytgängen und in<br />

jungen Erzgängen zu finden.<br />

Weber, J. & Bühn, S. (2005): Zwischen Granit und Sandstein - Eine Reise in die Erdgeschichte<br />

der Geopark-Region. – 36 S., UNESCO-Geopark Bergstraße-Odenwald.

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