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HÖRING MANAGEMENT CONSULTING<br />

Pflichtenhefte<br />

für die Auswahl einer<br />

betrieblichen Standardsoftware<br />

HÖRING MANAGEMENT CONSULTING<br />

DR. KLAUS HÖRING<br />

Reiser 42<br />

51429 Bergisch Gladbach<br />

Tel.: 02204 911351<br />

Fax: 02204 911352<br />

eMail: <strong>Hoering</strong>@hmc-cp.de<br />

Web: www.hmc-cp.de<br />

2002<br />

HMC


Dieser Bericht ist durch Copyright geschützt.<br />

Bitte beachten Sie, daß alle Kopien der Zustimmung des Autors bedürfen.<br />

© 2002, HMC, Dr. K. Höring<br />

Weitere Exemplare können bei HMC, Dr. K. Höring<br />

oder über den HMC-Web-Service: http://www.hmc-cp.de<br />

bestellt werden.


Pflichtenhefte für Standardsoftware<br />

Gliederung<br />

HMC<br />

1 Ziel und Zweck........................................................................................................................4<br />

2 Beurteilungskriterien und Beurteilungsfelder .....................................................................5<br />

2.1 Untersuchungsbereiche.............................................................................................................5<br />

2.2 Beurteilungskriterien ................................................................................................................6<br />

2.3 Beurteilungsfelder.....................................................................................................................7<br />

3 Empfehlungen zur methodischen Vorgehensweise............................................................10<br />

3.1 Der Projektplan.......................................................................................................................10<br />

3.2 Das Kölner Rangfolgeverfahren .............................................................................................11<br />

© 2002, HMC, Dr. K. HÖRING Seite 3


Pflichtenhefte für Standardsoftware<br />

1 Ziel und Zweck<br />

HMC<br />

Bei der Systemauswahl erfordert die Erstellung des Pflichtenheftes die meiste Arbeit. Wenn es um die<br />

Auswahl einer Standardsoftware geht, empfehlen wir heute ein rationelles Verfahren, das nicht alle<br />

Details abdeckt, die man ohnehin nicht selbst beeinflussen kann. Vielmehr ist es notwendig zu prüfen,<br />

ob die wichtigsten Anforderungen erfüllt werden und die Strategie des Anbieters mit der eigenen übereinstimmt.<br />

Es gilt, die Software zu verstehen und auch diejenigen Leistungsmerkmale und organisatorischen<br />

Gestaltungsmöglichkeiten herauszuarbeiten, die bislang noch nicht im eigenen Hause verfügbar<br />

waren, die aber anwendbar und notwendig sein könnten.<br />

Im Verlaufe vieler Systemauswahl-Projekte haben wir eine Methode und Systematik entwickelt, um<br />

Pflichtenhefte zielgerichtet und rationell zu erstellen. Da viele betriebsspezifische Aspekte und Anforderungen<br />

von unternehmensinternen Teams ohne externe Hilfe aufgestellt werden können, bieten wir<br />

für diese Zwecke Werkzeuge und Vorlagen an (Kap. 2).<br />

Von besonderer Bedeutung ist die neue Software, die wir für die Erstellung von Kriterienkatalogen<br />

(Checklisten) und für die Erstellung von Marktstudien seit 2002 verwenden: das myITselect © Toolset.<br />

Die wichtigsten Anwendungen des myITselect © Toolset sind:<br />

1. Erstellen und Pflegen eines Kriterienkataloges (Checkliste)<br />

2. Ansehen der Leistungsangebote der Anbieter in einer Marktstudie oder einer Ausschreibung<br />

3. Erstellen eines individuellen Anforderungsprofils einer Unternehmung (bei Vorliegen eines<br />

allg. Kriterienkataloges)<br />

4. Auswerten der Leistungsprofile nach Erfüllungsgraden, dabei Bildung einer Reihenfolge<br />

5. Benchmarking der aktuellen IT-Anwendung<br />

6. Bearbeitung einer individuellen Ausschreibung<br />

Die Leistungsfähigkeit und Einfachheit in der Bedienung des myITselect © Toolset wird in einer kurzen<br />

Anleitung deutlich (pdf-File: www.hmc-cp.de/wowi/myitselect_anleitung.pdf).<br />

Siehe außerdem: www.myitselect.de<br />

Mit einem solchen Verfahren wird noch nicht das Rangfolgeproblem gelöst, wenn es zu einer komplexen<br />

Auswahl-Situation kommt, bei der z.B. auch Zirkelschlüsse vorkommen (Anbieter A ist besser als<br />

B, B ist besser als C, C ist besser als A). Wenn Sie Interesse an dem erprobten Ranking-Verfahren<br />

„Kölner Rangfolgeverfahren“ haben, schicken Sie uns eine kurze E-Mail, oder ein Anruf genügt auch.<br />

In vielen Fällen ist es zweckmäßig, daß ein unabhängiger und neutraler Berater als Moderator den<br />

Systemauswahlprozeß begleitet, steuert und inhaltlich anreichert. Wir haben in zahlreichen derartigen<br />

Situationen mitgewirkt und Erfahrungen gesammelt. In der Regel zahlt sich diese Erfahrung für unsere<br />

Kunden aus. In den meisten Projekten haben wir mehr Kosten eingespart als verursacht.<br />

Dieser Bericht ist ein Arbeitspapier, das kostenlos verteilt wird. Für Anregungen und Hinweise sind<br />

wir dankbar.<br />

© 2002, HMC, Dr. K. HÖRING Seite 4


Pflichtenhefte für Standardsoftware<br />

2 Beurteilungskriterien und Beurteilungsfelder<br />

HMC<br />

Es ist von grundlegender Bedeutung, nicht nur die branchenspezifische Funktionalität, sondern auch<br />

die Hardware- und Software-Lösung zu prüfen und zu bewerten. Da mit der Auswahl eines Systems<br />

auch eine i.d.R. langfristige Beziehung mit einem Lieferanten eingegangen wird, ist der Anbieter ebenfalls<br />

zu beurteilen. Schließlich - last but not least - ist die Wirtschaftlichkeit einer Lösung von Bedeutung.<br />

Diese Gegenstandsbereiche der Untersuchung sind mit dem Sachverstand der jeweiligen Disziplin<br />

(Branchenkenntnis, Informatik, Betriebswirtschaft) und den vorherrschenden, allgemeinen Zielvorstellungen<br />

und Maßstäben bewertbar.<br />

2.1 Untersuchungsbereiche<br />

Die grundlegenden Untersuchungsbereiche müssen in einem Fragebogen enthalten sein, der von den<br />

Anbietern jeweils für ihr System auszufüllen ist. Die Struktur der Untersuchungsbereiche wird in der<br />

folgenden Tabelle zusammengefaßt.<br />

1 Branchenspezifische Funktionalität<br />

1.1 ...<br />

1.2 ...<br />

1.3 ...<br />

2 Funktionen für die betriebswirtschaftliche Führung und Verwaltung<br />

2.1 Rechnungswesen (FiBu)<br />

2.2 Anlagenbuchhaltung<br />

2.3 Zahlungsverkehr und Liquiditätsplanung<br />

2.4 Controlling: Informationen für die Leitungsebene<br />

2.5 Konsolidierung von Tochtergesellschaften<br />

2.6 Personalwesen<br />

3 HW/SW-Konzept<br />

3.1 System-Konzept<br />

3.2 Basis-Software<br />

3.3 Weiterentwicklung<br />

4 Anbieter<br />

4.1 Unternehmung<br />

4.2 Referenzen<br />

5 Kosten<br />

(Kostenmodell für Software, Hardware, Dienstleistungen, Datenübertragung u.a. Kostenarten)<br />

© 2002, HMC, Dr. K. HÖRING Seite 5


Pflichtenhefte für Standardsoftware<br />

Für die Bereiche 3 und 4, in denen allgemeine, branchen-unabhängige Fragen hauptsächlich vorkommen,<br />

schlagen wir Kriterien vor, die unseren Gutachten oder Marktreports entnommen werden<br />

können.<br />

2.2 Beurteilungskriterien<br />

HMC<br />

Zur Bewertung der Untersuchungsbereiche können zahlreiche Beurteilungskriterien herangezogen<br />

werden, die in der folgenden Aufstellung mit beispielhaften Fragen aufgeführt sind.<br />

Beurteilungskriterien Fragen (Beispiele)<br />

Qualität der Funktionalität Wird der funktionale Bedarf in ausreichender Qualität und Tiefe erfüllt?<br />

Leistungsfähigkeit Deckt das System die Breite des funktionalen Bedarfs ab?<br />

Bedarfsorientiertheit Ist das System auf reale Anwendungen zugeschnitten?<br />

Zweckmäßigkeit Ist die Struktur des Systems zweckmäßig?<br />

Vollständigkeit Fehlen wesentliche Funktionen, Module etc.?<br />

Verfügbarkeit Wann ist das System mit den benötigten Moduln tatsächlich verfügbar?<br />

Aktualität Wird das System auf den neuesten Stand (z.B. der Gesetze) aktualisiert?<br />

Rechtzeitigkeit Werden die noch fehlenden Funktionen rechtzeitig fertiggestellt?<br />

Erfolgen Fehlerbeseitigungen, aktuelle Hilfen etc. schnell genug?<br />

Erweiterbarkeit Ist das System kostengünstig zu erweitern?<br />

Flexibilität Erlaubt das Konzept eine flexible (kostengünstige, schnelle) Anpassung<br />

an sich ändernde Anforderungen?<br />

Individualisierbarkeit Ist das System flexibel genug auf den individuellen Bedarf eines Kunden<br />

anpassbar?<br />

Gestaltbarkeit Können Workflows abgebildet werden? Steuern Workflows einzelne<br />

Prozesse?<br />

Können mehrere Mandanten abgebildet werden?<br />

Können die organisatorischen Gegebenheiten abgebildet werden?<br />

Können Schnittstellen zu anderen Systemen verwendet werden?<br />

Zukunftssicherheit Ist das Konzept zukunftssicher und auf aktuellen Standards basierend?<br />

Ergonomie / Akzeptanz Ist das System benutzerfreundlich und ergonomisch?<br />

Lassen sich die am häufigsten benutzten Funktionen schnell bedienen?<br />

Lassen sich selten benutzte Funktionen schnell finden und erlernen?<br />

Sind Menüs, Ikons und Fenster übersichtlich und standardmäßig?<br />

Können sie an den Benutzerbedarf angepaßt werden?<br />

Ist das System intuitiv leicht zu erfassen?<br />

© 2002, HMC, Dr. K. HÖRING Seite 6


Pflichtenhefte für Standardsoftware<br />

Beurteilungskriterien Fragen (Beispiele)<br />

Ist das System leicht zu erlernen?<br />

Prüfbarkeit Wie gut ist das System dokumentiert und modularisiert?<br />

Robustheit Ist das System durch Bedienungsfehler störbar?<br />

Sicherheit Gibt es ausreichende Sicherheit gegen den Verlust von Daten?<br />

Datenschutz Besteht ausreichender Zugangsschutz?<br />

Zuverlässigkeit Gibt es ausreichende Ausfallsicherheit?<br />

Durchgängigkeit Liegt dem System ein einheitliches Konzept zugrunde?<br />

Integrierbarkeit Sind die Prozesse und Daten integriert?<br />

Konsistenz Ist das Datenmodell einheitlich und stimmig für alle Moduln?<br />

Fehlerfreiheit Gibt es die notwendigen Testate?<br />

Qualifikation Sind Struktur und Gesamterscheinung der Unternehmung gut?<br />

HMC<br />

Werden in ausreichendem Maß Informationen zur Verfügung gestellt?<br />

Sind die Informationen insgesamt plausibel und glaubwürdig?<br />

Werden irgendwelche Erfolgsrisiken gesehen?<br />

Stehen genügend qualifizierte Entwickler zur Verfügung?<br />

Verfügt die Unternehmung über langjährige Erfahrungen?<br />

Kundenorientierung Ist die Kommunikation zwischen Kunde und Anbieter unbürokratisch?<br />

Werden Benutzerbedarfe und gesetzliche Vorgaben ausreichend schnell<br />

berücksichtigt und umgesetzt?<br />

Stehen genügend qualifizierte Support-Mitarbeiter zur Verfügung?<br />

Ist das Einführungs- / Überleitungskonzept überzeugend?<br />

Marktstärke Hat der Anbieter ausreichend Kunden, um in Zukunft am Markt bestehen<br />

zu können?<br />

Wie gut und zahlreich sind die Referenzen?<br />

Ist die Unternehmenspolitik erkennbar gut?<br />

Bonität, Finanzstärke Wird der Anbieter genügend Kapital für Investitionen aufbringen?<br />

Wirtschaftlichkeit Sind die Kosten der Leistung adäquat?<br />

2.3 Beurteilungsfelder<br />

Ist ein kostengünstigeres System in der Bewertung besser?<br />

Im Prinzip sind diese Beurteilungskriterien auf alle Untersuchungsbereiche anzuwenden. Die folgende<br />

Matrix veranschaulicht an einem Beispiel aus der Wohnungswirtschaft, daß bei einer derartigen Gegenüberstellung<br />

von Objekten und Kriterien eine sehr große Zahl von (672) Matrixpunkten entsteht,<br />

von denen jeder daraufhin geprüft werden müßte, ob er ein Beurteilungspunkt sein kann.<br />

© 2002, HMC, Dr. K. HÖRING Seite 7


Pflichtenhefte für Standardsoftware<br />

Beurteilungspunkte Beurteilungskriterien<br />

Qualität der Funktionalitä<br />

Leistungsfähigkeit<br />

Bedarfsorientiertheit<br />

Zweckmäßigkeit<br />

Vollständigkeit<br />

Verfügbarkeit<br />

Aktualität<br />

Rechtzeitigkeit<br />

HMC<br />

Nr. Untersuchungsbereiche 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28<br />

1 Wohnungswirtschaftliche Funktionalität<br />

1 Vermietung<br />

2 Mietenberechnung<br />

3 Mahn- und Klagewesen (MuK)<br />

4 Hausbewirtschaftung<br />

5 Betriebskostenabrechnung<br />

6 Darlehensverwaltung<br />

7 Grundbuchverwaltung, Kataster<br />

8 Techn. Bestand / Instandhaltg / Baumgt<br />

9 Versicherungsschaden<br />

10 Materialwirtschaft<br />

11 Wohnungseigentumsverwaltung<br />

2 Funkt. für die bwl. Führung und Verwaltung<br />

1 Rechnungswesen<br />

2 Anlagenbuchhaltung<br />

3 Zahlungsverkehr und Liquiditätsplanung<br />

4 Controlling: Informationen für die Leitungsebene<br />

5 Konsolidierung von Tochtergesellschaften<br />

6 Personalwesen<br />

7 Mitgliederverwaltung der Genossenschaft<br />

3 HW/SW-Konzept<br />

1 System-Konzept<br />

2 Basis-Software<br />

3 Weiterentwicklung<br />

4 Anbieter<br />

1 Unternehmung<br />

2 Referenzen<br />

5 Kosten<br />

Um die Beurteilung zu vereinfachen werden Objektbereiche und Beurteilungskriterien zu Gruppen<br />

(„Beurteilungsfelder“) zusammengefaßt. Diese sind anschaulich und beim Vergleich der Systeme noch<br />

gut zu überblicken.<br />

© 2002, HMC, Dr. K. HÖRING Seite 8<br />

Erweiterbarkeit<br />

Flexibilität<br />

Individualisierbarkeit<br />

Gestaltbarkeit<br />

Zukunftssicherheit<br />

Ergonomie / Akzeptanz<br />

Prüfbarkeit<br />

Robustheit<br />

Sicherheit<br />

Datenschutz<br />

Zuverlässigkeit<br />

Durchgängigkeit<br />

Integrierbarkeit<br />

Konsistenz<br />

Fehlerfreiheit<br />

Qualifikation<br />

Kundenorientierung<br />

Marktstärke<br />

Bonität, Finanzstärke<br />

Wirtschaftlichkeit


Pflichtenhefte für Standardsoftware<br />

Matrix der Beurteilungsfelder (Beispiel aus der Wohnungswirtschaft):<br />

Beurteilungsfelder<br />

Untersuchungsbereiche<br />

1 Anbieter<br />

Geschäftsentwicklung<br />

Mitarbeiter<br />

Referenzen<br />

Sicherheiten<br />

2 Anwendungssoftware<br />

Wohnungswirtschaft<br />

Technik<br />

Kfm.-Verw., Fi/Re<br />

Kommunikation<br />

3 IT-Konzept<br />

Systemumgebung<br />

Werkzeuge, Middleware<br />

4 Service<br />

Beratung, Einführung<br />

Installation, Wartung<br />

Call-Center<br />

Indiv. Anwendungsentw.<br />

ASP, Outsourcing<br />

Leistungsfähigkeit Handhabbarkeit Rechtzeitigkeit<br />

Ergebnis-Qualität<br />

Bedarfsorientiertheit<br />

Zweckmäßigkeit<br />

Fehlerfreiheit<br />

Breite und Tiefe der<br />

Funktionalität<br />

Ergonomie<br />

Akzeptanz<br />

Verträglichkeit<br />

Stimmigkeit<br />

Ergonomie der<br />

Anwendungen<br />

Vollständigkeit<br />

HMC<br />

© 2002, HMC, Dr. K. HÖRING Seite 9<br />

Verfügbarkeit<br />

1 2 3<br />

Art und Umfang der<br />

einzelnen<br />

Dienstleistungen<br />

Serviceorientierung<br />

Beurteilungskriterien<br />

Aktualität<br />

Rechtzeitigkeit<br />

Entwicklungsstand<br />

und<br />

-Vorhaben<br />

Entwicklungsstrategie<br />

Erweiterbarkeit<br />

Individualisierbarkeit<br />

Gestaltbarkeit<br />

Prozess-<br />

Customizing<br />

Zukunftssicherheit<br />

Prüfbarkeit<br />

Ergebnisse<br />

Kunden-<br />

Qualifikation orientierung Entwicklungs- Beteiligung WettbewerbsKoopera- Kd-Struktur Referenz- Potenzial der Kunden fähigkeittionen Zusagen<br />

beurteilung<br />

Art und Umfang der<br />

Bausteine<br />

Handhabung der<br />

Administration<br />

Nutzung<br />

moderner<br />

Konzepte<br />

Flexibilität Sicherheit Integriertheit Wirtschaftlichkeit<br />

Technologie,<br />

Programmierung<br />

Anpassbarkeit<br />

an<br />

individuelle<br />

Bedarfe<br />

Robustheit<br />

Zuverlässigkeit<br />

Anwendungssicherheit<br />

Testate<br />

Nutzung von<br />

Verfahren,<br />

Werkzeugen<br />

Stabilität des<br />

Personalstam<br />

mes<br />

Durchgängigkeit<br />

Integrierbarkeit<br />

Konsistenz<br />

Kooperationen<br />

mit<br />

Entwicklern<br />

Produktivität<br />

Effizienz<br />

4 5<br />

6<br />

7<br />

Integriertheit<br />

der Moduln<br />

Nutzung von<br />

Standards<br />

Preiswürdigkeit<br />

Angemessenheit des<br />

Overhead<br />

Rentabilität<br />

Kosten der Module<br />

Kosten der<br />

Werkzeuge<br />

Kosten / Effizienz<br />

des Service


Pflichtenhefte für Standardsoftware<br />

3 Empfehlungen zur methodischen Vorgehensweise<br />

3.1 Der Projektplan<br />

HMC<br />

Die Auswahl eines neuen betrieblichen DV-Systems erfolgt i.d.R. in der Form eines Projektes, dessen<br />

Aufgabe darin besteht, eine Entscheidungsvorlage mit einer qualifizierten, fachlichen Bewertung für<br />

ein Entscheidungsgremium zu erarbeiten. Für diese Bewertung bedarf es normalerweise einer Gruppe,<br />

die sich aus Fachleuten unterschiedlicher Bereiche zusammensetzt: Finanzen / Rechnungswesen,<br />

Vermietung und Mieterbetreuung, Mietebuchhaltung und Betriebskostenabrechnung, Reparaturen und<br />

Instandhaltung, Modernisierung und Bau-Projekte, Datenverarbeitung und Organisation. Grundsätzlich<br />

sollte auch der Betriebsrat vertreten sein.<br />

Die Vorgehensweise bei der Auswahl einer betrieblichen Standardsoftware unterscheidet sich von der<br />

früher üblichen, als die Aufgabe noch darin bestand, die Vorgaben für ein neu zu entwickelndes DV-<br />

Verfahren zu erarbeiten. Damals war es notwendig, ein detailliertes Pflichtenheft zu erstellen, das als<br />

Vorlage für die Entwickler dienen konnte. Da heute nur noch wohnungswirtschaftliche Standardsoftware<br />

in Frage kommt, müssen die Anforderungen nicht mehr mit hohem Aufwand zusammengetragen<br />

und definiert werden. Vielmehr kann ein Standard-Anforderungskatalog verwendet werden, der den<br />

State-of-the-Art der Software und der Anforderungen für viele Situationen enthält.<br />

Die Folge davon ist, daß heute ein DV-Auswahl-Projekt in sehr viel kürzerer Zeit durchgezogen werden<br />

kann, als früher allein die Vorbereitungen zu einem Entwicklungsprojekt dauerten. Als weitere<br />

Konsequenz ergibt sich die Möglichkeit, mit der Einführung relativ schnell zu beginnen und die größten<br />

Bemühungen auf die Optimierung der Geschäftsprozesse und der Organisation um die Datenverarbeitung<br />

zu lenken.<br />

Die Erfahrung lehrt, daß ein DV-Auswahl-Projekt heute etwa folgende Schritte beinhalten sollte:<br />

1. Festlegung der Zielsetzung und der Projektgruppe<br />

2. Organisatorischer Beginn der Arbeiten: Information der Projektgruppe und Festlegung der Vorgehensweise<br />

3. Auswahl eines Standard-Anforderungskataloges (siehe http://www.myitselect.de/) und Ergänzung<br />

um Spezifika der jeweiligen Unternehmung durch die Projektgruppe<br />

4. Eingrenzung der in die Untersuchung einzubeziehenden Systeme (Anbieter) ggf. mittels einer<br />

Marktstudie<br />

5. Abfrage der grundlegenden Fakten anhand des Anforderungskataloges und der Kosten anhand<br />

eines Kosten-Modells bei den Anbietern. Wenn eine Marktstudie bereits vorliegt, kann die Ausschreibung<br />

zusätzlich mit individuellen Fragen erfolgen, um die Antworten spezifisch und verbindlich<br />

(vertragsrelevant) zu erhalten.<br />

© 2002, HMC, Dr. K. HÖRING Seite 10


Pflichtenhefte für Standardsoftware<br />

HMC<br />

6. Auswertung des Rücklaufs und Vergleich der Systeme, Anbieter und Kosten. Ggf. Eingrenzung der<br />

weiter zu untersuchenden Systeme.<br />

7. Vorbereitung von Präsentationen in zumindest eintägigen Workshops<br />

8. Durchführung von Workshops mit jeweils einem Anbieter: Präsentation und Diskussion eines Systems<br />

9. Bei Bedarf: Rückfragen bei Anbietern über noch zu klärende Sachverhalte<br />

10. Besuch von Referenz-Anwendern. Fachbereichs-Mitarbeiter sollten die Gelegenheit haben, die<br />

Aufgabenerledigung mit dem jeweiligen System am Arbeitsplatz ihres Pendants im Detail sehen zu<br />

können. Dieses aufwendige Verfahren kann auf kritische Bereiche oder Systeme in der engsten<br />

Wahl eingegrenzt werden.<br />

11. Beurteilung und Vergleich der Systeme in einem moderierten Auswertungsworkshop (möglichst<br />

unter Anwendung eines Bewertungsverfahrens wie z.B. das nachfolgend beschriebene „Kölner<br />

Rangfolgeverfahren“). Als Ergebnis wird eine Rangfolge der Systeme für die jeweilige Unternehmung<br />

erarbeitet.<br />

12. Zusammenfassung des Ergebnisses aus dem Auswertungsworkshop zu einem Bericht<br />

13. Präsentation und Diskussion des Ergebnisses vor dem Entscheidungsgremium.<br />

Sollten sich im Verlauf eines derartigen Projektes Entscheidungsprobleme einstellen, etwa weil sich<br />

strategische Vorgaben ändern oder die Einsicht in das Machbare zu neuen Zielen und Anforderungen<br />

führt, so kann es notwendig sein, die aufgezeigte Schrittfolge um Schleifen und Vertiefungen zu erweitern.<br />

3.2 Das Kölner Rangfolgeverfahren<br />

Das „Kölner Rangfolgeverfahren“ eignet sich zur systematischen Beurteilung und Ermittlung einer<br />

Rangfolge von Systemen, unter denen eine Auswahl getroffen werden soll. Das Verfahren wurde im<br />

Jahr 1975 für die Auswahl eines Großrechners an der Kölner Universität entwickelt und hat sich seither<br />

in vielen Anwendungsfällen sehr bewährt.<br />

Die wesentlichen Vorteile gegenüber anderen, vergleichbaren Verfahren liegen in folgenden Punkten:<br />

• Es muß keine - i.d.R. schwierige - Gewichtung der einzelnen Beurteilungskriterien vorgenommen<br />

werden. Es genügt, wenn die Beurteilungskriterien einer hierarchischen Stufe einigermaßen gleichgewichtig<br />

sind. Die Beurteilungsfelder dürfen beliebig untergliedert und strukturiert werden.<br />

• Es entsteht eine Rangfolge der System-Alternativen.<br />

© 2002, HMC, Dr. K. HÖRING Seite 11


Pflichtenhefte für Standardsoftware<br />

HMC<br />

• Die Rangfolge kann leicht und gut interpretiert und auf ihre Sensibilität untersucht werden. (Welche<br />

Rangfolge stellt sich ein, wenn die Systeme bzgl. eines Beurteilungskriteriums anders bewertet,<br />

oder wenn einzelne Kriterien nicht berücksichtigt werden?)<br />

Beim Kölner Rangfolgeverfahren werden alle Wertaussagen als Vergleiche zwischen den einzelnen<br />

Alternativen getroffen: Je Beurteilungsfeld (s.o.) wird eine Rangfolge zwischen den alternativen Systemen<br />

aufgestellt: Alternative A ist z.B. besser als Alternative B, Alternative B ist besser als Alternative<br />

C, etc. Dabei kann auch Gleichwertigkeit zwischen einzelnen Alternativen vorkommen.<br />

Diese Bewertung ist i.d.R. die Aufgabe einer Gruppe (Projektgruppe oder Auswahlgremium), die sich<br />

zu einem Auswertungsworkshop zusammenfindet. Dabei wird über jedes Beurteilungsfeld diskutiert<br />

und einvernehmlich für eine Bewertungsrangfolge votiert. Minderheitsvoten werden notiert und für<br />

eine Alternativrechnung (Sensitivitätsanalyse) vorgemerkt. (Die alternativen Beurteilungen erweisen<br />

sich häufig nicht als sensitiv, d.h. sie verändern im Endergebnis nicht die Rangfolge.)<br />

Wenn alle Rangfolgen (für jedes Beurteilungsfeld) ermittelt sind, geschieht die Berechnung der Ergebnisrangfolge<br />

über einen bestimmten Algorithmus. Er zählt für jedes System aus, wie oft es bei<br />

Paarvergleichen überlegen ist. Dies geschieht heute über eine EXCEL-Tabelle, die die Ergebnisrangfolge<br />

ausweist.<br />

Wenn Sie Interesse an einer EXCEL-Tabelle des „Kölner Rangfolgeverfahrens“ haben, schicken Sie<br />

uns eine kurze E-Mail (mailto: hoering@hmc-cp.de), oder ein Anruf genügt auch.<br />

Die berechnete Anzahl Paargewinne besagt, wieviel Mal eine Alternative gegen andere insgesamt<br />

gewonnen hat. Die Alternative mit der höchsten Anzahl Paargewinne erhält den besten Platz in der<br />

Rangfolge (1. Rangfolgeplatz). Entsprechend werden die weiteren Rangfolgeplätze vergeben.<br />

Nach der Berechnung der Ergebnis-Rangfolge ist es besonders wichtig, das Ergebnis auf Sensibilität<br />

und Plausibilität zu prüfen:<br />

• Auch wenn die einzelnen Beurteilungsfelder etwa gleichgewichtig sind, kann doch eine Verzichtsrangfolge<br />

(VRF) erstellt werden. Sie besagt, auf welches Beurteilungskriterium eher als auf ein anderes<br />

verzichtet werden kann. Wenn entsprechend der Verzichtsrangfolge einzelne Kriterien aus<br />

der Betrachtung ausgeschlossen werden, läßt sich erkennen, ob das Ergebnis gleich bleibt oder ob<br />

sich die Ergebnis-Rangfolge ändert. Die Interpretation einer Änderung der Reihenfolge kann sehr<br />

aufschlußreich sein.<br />

• Wenn die Ergebnis-Rangfolge mehrere Systeme als gleichwertig ausweist, kann geprüft werden,<br />

wie der direkte Paarvergleich dieser Wettbewerber ausfällt. Dabei ist wieder die Verzichtsrangfolge<br />

nützlich.<br />

Die Dokumentation der Ergebnisse aus dem Kölner Rangfolgeverfahren ist relativ einfach und transparent.<br />

© 2002, HMC, Dr. K. HÖRING Seite 12


HÖRING MANAGEMENT CONSULTING<br />

Dr. Klaus Höring<br />

Dipl.-Ing., Dipl.-Wirtsch.-Ing.<br />

ist selbständiger Unternehmensberater<br />

Wer ist HMC ?<br />

• mit über 30 Jahren Berufserfahrung in<br />

• Systementwicklung, Organisationsarbeit, Beratung und Geschäftsführung<br />

• in den Bereichen <strong>Management</strong>, Organisation und Informationssysteme,<br />

• darunter über 10 Jahre in der Immobilien- und Wohnungswirtschaft.<br />

HMC, Dr. Klaus Höring<br />

Dr. Klaus Höring ist Mitglied der Beratergruppe `çåëìäíáåÖm~êíåÉêë<br />

HMC<br />

arbeitet partnerschaftlich zusammen mit 5 Senior-Beratern der Beratergruppe `çåëìäíáåÖm~êíåÉêë,<br />

besitzt zusammen mit diesen Partnern Erfahrungen in den Bereichen:<br />

• Wohnungs- und Immobilienwirtschaft<br />

• Öffentliche Verwaltungen<br />

• Kommunale Reorganisation und Informationsverarbeitung<br />

• Krankenhaus-Informationssysteme<br />

• Kredit- und Versicherungswesen<br />

• Industrielle Informationssysteme<br />

Angebote für die Systemauswahl:<br />

• Unabhängige Beratung bei der Auswahl von Büro- und Informationssystemen<br />

• Organisationsanalysen und organisatorische Gestaltung<br />

• Projektmanagement und Unterstützung bei Systemwechsel


HÖRING MANAGEMENT CONSULTING<br />

Wir optimieren Prozesse<br />

<strong>Management</strong>- und Organisationsberatung:<br />

• Strategie-Entwicklung und Führungssysteme<br />

• Business-Reengineering und Geschäftsprozeß-Optimierung<br />

• Entwicklung moderner Organisationsstrukturen (IS-<strong>Management</strong>, Outsourcing, kundenorientierte<br />

Strukturen)<br />

• Benchmarking der Organisation und Informationssysteme (mit quantitativen Methoden)<br />

• Analyse und Prognose sozio-ökonomischer Systeme mit Hilfe dynamischer Computersimulation<br />

• Projekt-<strong>Management</strong> für die erfolgreiche Einführung von Informationssystemen und für Reorganisationen,<br />

Projekt-Coaching und Workshop-Moderation<br />

• Kommunikation und Unternehmenskultur<br />

Büro- und Informationssysteme:<br />

• Gesamtkonzepte der Informationsverarbeitung einschließlich Anforderungsanalysen und Feinkonzepte<br />

• Anwendungskonzepte moderner Technologien: Groupware und interpersonelle Kommunikation,<br />

Dokument <strong>Management</strong>, Workflow, Multimedia, Internet und Intranets, Netzwerke, Führungs-<br />

Informationssysteme, betriebliche Standardsoftware<br />

• Auswahl von Systemen und Lieferanten (einschl. Vertragsverhandlungen)<br />

• Einsatz und Weiterentwicklung neuer Methoden und Werkzeuge für Systemanalyse und Projekt-<br />

<strong>Management</strong><br />

• Auditing für Büro- und Informationssysteme, Kosten-Nutzen-Analysen<br />

Marktforschung und Innovationsberatung:<br />

• Bedarfsanalyse zukünftiger Produkte<br />

• Marktanalyse (IT)<br />

• Technologie-Trendanalyse<br />

• Technology Assessment<br />

HÖRING MANAGEMENT CONSULTING<br />

DR. KLAUS HÖRING<br />

Reiser 42<br />

51429 Bergisch Gladbach<br />

Tel.: 02204 911351<br />

Fax: 02204 911352<br />

eMail: <strong>Hoering</strong>@hmc-cp.de<br />

Web: www.hmc-cp.de<br />

Mitglied der Beratergruppe `çåëìäíáåÖm~êíåÉêë<br />

HMC

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