Holzhaus als Visitenkarte - JURA Holzbau GmbH
Holzhaus als Visitenkarte - JURA Holzbau GmbH
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<strong>Holzhaus</strong> <strong>als</strong> <strong>Visitenkarte</strong><br />
Einfamilienhaus mit Passivhausstandard im bayerischen Riedenburg<br />
Harmonisch an die terrassierte Landschaft angepasst, akzentuiert die<br />
helle Eternit-Fassade die Kubatur des Einfamilienhauses.<br />
Fotos/Zeichnung: Jura-<strong>Holzbau</strong> <strong>GmbH</strong><br />
Auf einem bestehenden Massivgeschoss hat eine Bauherrenfamilie<br />
im bayerischen Riedenburg ihr neues Wohnhaus im Passivhausstandard<br />
errichten lassen. Der Holzrahmenkonstruktion mit vorgehängten<br />
hinterlüfteten Fassadentafeln lag ein umweltverträgliches<br />
Gebäudekonzept zugrunde.<br />
Auch an den Deckenuntersichten ist das<br />
weit auskragende Obergeschoss mit den<br />
hellgrauen Fassadentafeln bekleidet.<br />
32 baustoffpraxis 4/2010<br />
Wenn Bauherr, Planer und Verarbeiter die<br />
gleiche „Sprache“ sprechen, ist das für das<br />
Gelingen eines Projektes sehr wertvoll. Wenn<br />
objekt des monats<br />
sie ein und dieselbe Person sind, kann eigentlich<br />
nichts mehr schief gehen – wie es das Einfamilienhaus<br />
in Riedenburg beweist. Den Entwurf für<br />
ihren 230 m 2 großen Wohntraum übernahmen<br />
Stefanie und Christian Hierl-Halbritter, beide<br />
diplomierte <strong>Holzbau</strong>ingenieure, daher auch<br />
selbst. Die Bauausführung realisierte der familieneigene<br />
<strong>Holzbau</strong>betrieb, die Jura-<strong>Holzbau</strong> <strong>GmbH</strong>.<br />
Für das Einfamilienhaus sicherten sich die Bauherren<br />
ein Hanggrundstück mit Blick über das<br />
Altmühltal bis zum Main-Donau-Kanal. Das mitgekaufte<br />
Holz-Fertighaus aus den 60er-Jahren<br />
auf massivem Sockelgeschoss entsprach<br />
aber nicht den Vorstellungen der Bauherren.<br />
Deshalb verkauften sie die in Holzständerbauweise<br />
errichteten Geschosse im Internet,<br />
während das Sockelgeschoss <strong>als</strong> Basis für<br />
den neuen Holzrahmenbau erhalten blieb.<br />
Für diesen neuen Bau entschieden sich die<br />
Bauherren, nur ökologisch und baubiologisch<br />
einwandfreie Baustoffe zu verwenden,<br />
die zudem den Passivhausstandard mit<br />
einem maximalen U-Wert von 0,15 W/(m²K)<br />
erreichen.<br />
Das erhaltene Sockelgeschoss wurde nach<br />
der Abtragung des alten Holz-Fertighauses<br />
grundlegend saniert und zum Keller mit<br />
Technikräumen und Einliegerwohnung<br />
umfunktioniert. Dazu musste das Mauerwerk<br />
für einen Feuchtigkeitsanstrich und<br />
eine Drainage freigelegt und gegen Wärme-
objekt des monats<br />
Fassadenschnitt: Die Zeichnung verdeutlicht den Aufbau<br />
der Außenwände, des Daches und der Böden in dem<br />
Holzständerbau.<br />
verluste gedämmt werden. Die alte Stahlbetondecke<br />
konnte im Bereich des Kamins mit einem<br />
Stahlträger verstärkt werden und dient nun <strong>als</strong><br />
Fundament für den neuen zweigeschossigen<br />
Holzrahmenbau. Dieser wurde in Leichtbauweise<br />
im Werk der <strong>Holzbau</strong>er vorgefertigt und in nur<br />
zwei Tagen auf der Baustelle montiert. Als Dämmstoff<br />
kamen Zelluloseflocken zum Einsatz, die auf<br />
der Baustelle in die Zwischenräume der Konstruktion<br />
geblasen wurden.<br />
Fassade aus Putz und Faserzementtafeln<br />
Während der untere Bereich der Fassade direkt<br />
verputzt ist, bekleiden das Obergeschoss – auf<br />
einer Holzunterkonstruktion montiert – 8 mm<br />
dicke vorgehängte und hinterlüftete Faserzementtafeln<br />
von Eternit. Damit haben sich die<br />
Bauherren für eine langlebige und schadensunanfällige<br />
Fassade entschieden, denn die konsequente<br />
Trennung der Wetterschale von Wärmedämmung<br />
und Tragwerk schützt das Gebäude<br />
und verhindert Hitzestau sowie Feuchteschäden.<br />
„Für die Energieeinsparfassade im Obergeschoss<br />
haben wir uns neben gestalterischen Gründen<br />
auch wegen ihrer niedrigen Wärmeverluste im<br />
Winter und der geringeren Aufheizung im Sommer<br />
entschieden. So haben wir hier in den einzelnen<br />
Zimmern ein angenehmes Raumklima<br />
und zudem eine gute Schalldämmung“, berichtet<br />
Stefanie Hiel-Halbritter. Über die Zusammensetzung<br />
der Fassadenplatten aus Faserzement<br />
hat sie sich vorab genau informiert. „Rohstoffe<br />
und Herstellungsprozess sind in der Umweltproduktdeklaration<br />
ausführlich beschrieben“, so die<br />
Bauherrin. Die Produktionsmethode folge den<br />
Kriterien der Nachhaltigkeit. So werde das zur<br />
Herstellung nötige Produktionswasser in<br />
geschlossenen Kreisläufen geführt und mehrm<strong>als</strong><br />
verwendet. Überdies enthalten die Fassadentafeln<br />
keine baubiologisch bedenklichen Stoffe wie<br />
FCKW, Formaldehyd oder Mineralfasern.<br />
Das Erdgeschoss mit Küche, Essbereich<br />
und Wohnraum wirkt durch großzügige<br />
Öffnungen sehr hell und weitläufig.<br />
baustoffpraxis 4/2010 33