SALZSTOCK ETZEL - KBB Underground Technologies GmbH
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DEEP. I kBB<br />
Bohranlage im kavernenfeld Etzel I Drilling rig at the Etzel cavern field<br />
Bohrspülung und Funda-<br />
mente gegen Unterspülung<br />
abdichten soll, werden zwei<br />
weitere zementierte Rohrtouren<br />
eingebaut: die Ankerrohrtour<br />
und die letzte zementierte<br />
Rohrtour. Die Ankerrohrtour<br />
wird im Gegensatz zu den kavernen<br />
der ersten Bauphase<br />
heute bis in das Hutgestein<br />
der Salzformation eingebaut.<br />
Sie stabilisiert das Bohrloch<br />
und überträgt die Lasten der<br />
späteren Installation in das<br />
Gebirge. Die letzte zementierte<br />
Rohrtour wird bis knapp<br />
über dem Dach der geplanten<br />
kaverne eingebaut. Die ein-<br />
zelnen Rohrlängen der letzten<br />
zementierten Rohrtour werden<br />
miteinander verschweißt,<br />
wodurch die Gasdichtheit sicher<br />
gewährleistet werden<br />
kann, und anschließend bis<br />
zu Tage zementiert.<br />
Da der Salzstock Etzel einen<br />
hohen Erkundungsgrad besitzt,<br />
wird die geologische<br />
Prognose einer Bohrung im<br />
Vorfeld anhand vorhandener<br />
Informationen der Nachbarkavernen<br />
erstellt. Um diese<br />
im Vorfeld erfolgte Beurteilung<br />
des jeweiligen kavernenstandortes<br />
zu validieren, wird<br />
das Bohren in der Salzstrecke<br />
ca. alle 50 - 100 m unterbrochen.<br />
Es werden kerne von<br />
etwa 9 m Länge orientiert gezogen,<br />
anhand derer für den<br />
Solprozess und die Gebirgsmechanik<br />
wichtige Daten und<br />
Erkenntnisse über den lokalen<br />
zustand des Salzgebirges<br />
gewonnen werden. Eine gute<br />
kernqualität ist daher für die<br />
spätere Planung und Realisierung<br />
der kaverne unabdingbar.<br />
vOrBereitunG<br />
SOlprOzeSS<br />
Als Vorbereitung für den<br />
Solprozess wird nach abgeschlossener<br />
zementation der<br />
letzten zementierten Rohrtour<br />
als Vorbereitung für den<br />
Solprozess die Bohrspülung<br />
gegen Sole ausgetauscht sowie<br />
die Solgarnitur und der<br />
Solkopf installiert. Seit 2006<br />
wird in der BVoT auch vor<br />
Solbeginn ein Integritätstest<br />
gefordert. Daher werden die<br />
Neubohrungen in Etzel nach<br />
ausreichender Erhärtung der<br />
zementation und vor Solbeginn<br />
hydraulisch auf Dichtheit<br />
getestet.<br />
Nach Abschluss des Solprozesses<br />
werden die kavernen<br />
für die geplante Nutzung komplettiert.<br />
Meist ist für die Neubaukavernen<br />
eine Nutzung als<br />
Gasspeicher mit einer entsprechendenNutzungsdauer<br />
von 30 oder mehr Jahren<br />
vorgesehen. Die Sicherheit<br />
bzw. Gasdichtheit einer Gasspeicherkaverne<br />
muss über<br />
die gesamte zeit gewährleistet<br />
bleiben. Das ziel der<br />
komplettierungsplanung ist<br />
daher, jedes Bauteil anhand<br />
gängiger Praxis und unter entsprechendenoperationsbe-<br />
dingungen für die gesamte<br />
Einsatzzeit auszulegen.<br />
KOmplettierunG und<br />
GaSerStBeFüllunG<br />
Die Hauptkomponenten der<br />
Gaskavernenkomplettierung<br />
sind:<br />
• die letzte zementierte<br />
Rohrtour,<br />
• der Produktionsstrang,<br />
• der Gasförderkopf,<br />
• das Untertage-Sicherheitsventil,<br />
• der Permanent-Packer,<br />
• der Soleentleerungsstrang<br />
(nur vorübergehend).<br />
Nach Abschluss der komplettierung<br />
wird vor Beginn der<br />
Gas erstbefüllung der behörd-<br />
lich geforderte Gasdichtheits-<br />
test auf die komplettierung<br />
und den Rohrschuhbereich<br />
durchgeführt. Dazu wird<br />
Stickstoff bis in den kavernenhals<br />
injiziert und anschließend<br />
eingeschlossen. Anhand<br />
der Bestimmung der Spiegelteufe,<br />
der Stickstofftemperatur<br />
und des Drucks kann zu<br />
mehreren zeitpunkten die<br />
eingeschlossene Gasmasse<br />
bestimmt und bilanziert werden.<br />
Da kein einheitliches kriterium<br />
für die Dichtheit einer<br />
kaverne existiert, wird im kavernenfeld<br />
Etzel ein mit dem<br />
Bergamt abgestimmtes kriterium,<br />
das aus operativen Erfahrungen<br />
resultiert, für die<br />
Dichtheit der kaverne angewandt.<br />
zusätzlich erfolgt parallel<br />
eine Überwachung der<br />
Drücke an allen Ringräumen.<br />
Um nach Freigabe der kaverne<br />
die Injektion und Entnahme<br />
von Gas im Gasspeicherbetrieb<br />
zu ermöglichen, ist<br />
zuvor während der Gaserst-