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SALZSTOCK ETZEL - KBB Underground Technologies GmbH

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28<br />

DEEP. I kBB<br />

Bohranlage im kavernenfeld Etzel I Drilling rig at the Etzel cavern field<br />

Bohrspülung und Funda-<br />

mente gegen Unterspülung<br />

abdichten soll, werden zwei<br />

weitere zementierte Rohrtouren<br />

eingebaut: die Ankerrohrtour<br />

und die letzte zementierte<br />

Rohrtour. Die Ankerrohrtour<br />

wird im Gegensatz zu den kavernen<br />

der ersten Bauphase<br />

heute bis in das Hutgestein<br />

der Salzformation eingebaut.<br />

Sie stabilisiert das Bohrloch<br />

und überträgt die Lasten der<br />

späteren Installation in das<br />

Gebirge. Die letzte zementierte<br />

Rohrtour wird bis knapp<br />

über dem Dach der geplanten<br />

kaverne eingebaut. Die ein-<br />

zelnen Rohrlängen der letzten<br />

zementierten Rohrtour werden<br />

miteinander verschweißt,<br />

wodurch die Gasdichtheit sicher<br />

gewährleistet werden<br />

kann, und anschließend bis<br />

zu Tage zementiert.<br />

Da der Salzstock Etzel einen<br />

hohen Erkundungsgrad besitzt,<br />

wird die geologische<br />

Prognose einer Bohrung im<br />

Vorfeld anhand vorhandener<br />

Informationen der Nachbarkavernen<br />

erstellt. Um diese<br />

im Vorfeld erfolgte Beurteilung<br />

des jeweiligen kavernenstandortes<br />

zu validieren, wird<br />

das Bohren in der Salzstrecke<br />

ca. alle 50 - 100 m unterbrochen.<br />

Es werden kerne von<br />

etwa 9 m Länge orientiert gezogen,<br />

anhand derer für den<br />

Solprozess und die Gebirgsmechanik<br />

wichtige Daten und<br />

Erkenntnisse über den lokalen<br />

zustand des Salzgebirges<br />

gewonnen werden. Eine gute<br />

kernqualität ist daher für die<br />

spätere Planung und Realisierung<br />

der kaverne unabdingbar.<br />

vOrBereitunG<br />

SOlprOzeSS<br />

Als Vorbereitung für den<br />

Solprozess wird nach abgeschlossener<br />

zementation der<br />

letzten zementierten Rohrtour<br />

als Vorbereitung für den<br />

Solprozess die Bohrspülung<br />

gegen Sole ausgetauscht sowie<br />

die Solgarnitur und der<br />

Solkopf installiert. Seit 2006<br />

wird in der BVoT auch vor<br />

Solbeginn ein Integritätstest<br />

gefordert. Daher werden die<br />

Neubohrungen in Etzel nach<br />

ausreichender Erhärtung der<br />

zementation und vor Solbeginn<br />

hydraulisch auf Dichtheit<br />

getestet.<br />

Nach Abschluss des Solprozesses<br />

werden die kavernen<br />

für die geplante Nutzung komplettiert.<br />

Meist ist für die Neubaukavernen<br />

eine Nutzung als<br />

Gasspeicher mit einer entsprechendenNutzungsdauer<br />

von 30 oder mehr Jahren<br />

vorgesehen. Die Sicherheit<br />

bzw. Gasdichtheit einer Gasspeicherkaverne<br />

muss über<br />

die gesamte zeit gewährleistet<br />

bleiben. Das ziel der<br />

komplettierungsplanung ist<br />

daher, jedes Bauteil anhand<br />

gängiger Praxis und unter entsprechendenoperationsbe-<br />

dingungen für die gesamte<br />

Einsatzzeit auszulegen.<br />

KOmplettierunG und<br />

GaSerStBeFüllunG<br />

Die Hauptkomponenten der<br />

Gaskavernenkomplettierung<br />

sind:<br />

• die letzte zementierte<br />

Rohrtour,<br />

• der Produktionsstrang,<br />

• der Gasförderkopf,<br />

• das Untertage-Sicherheitsventil,<br />

• der Permanent-Packer,<br />

• der Soleentleerungsstrang<br />

(nur vorübergehend).<br />

Nach Abschluss der komplettierung<br />

wird vor Beginn der<br />

Gas erstbefüllung der behörd-<br />

lich geforderte Gasdichtheits-<br />

test auf die komplettierung<br />

und den Rohrschuhbereich<br />

durchgeführt. Dazu wird<br />

Stickstoff bis in den kavernenhals<br />

injiziert und anschließend<br />

eingeschlossen. Anhand<br />

der Bestimmung der Spiegelteufe,<br />

der Stickstofftemperatur<br />

und des Drucks kann zu<br />

mehreren zeitpunkten die<br />

eingeschlossene Gasmasse<br />

bestimmt und bilanziert werden.<br />

Da kein einheitliches kriterium<br />

für die Dichtheit einer<br />

kaverne existiert, wird im kavernenfeld<br />

Etzel ein mit dem<br />

Bergamt abgestimmtes kriterium,<br />

das aus operativen Erfahrungen<br />

resultiert, für die<br />

Dichtheit der kaverne angewandt.<br />

zusätzlich erfolgt parallel<br />

eine Überwachung der<br />

Drücke an allen Ringräumen.<br />

Um nach Freigabe der kaverne<br />

die Injektion und Entnahme<br />

von Gas im Gasspeicherbetrieb<br />

zu ermöglichen, ist<br />

zuvor während der Gaserst-

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