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Interview in Textform - Dr. Freundorfer, Dr. Esch, Dr. Geissler

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<strong>Dr</strong>. Angela <strong>Freundorfer</strong> – <strong>Dr</strong>. Jacquel<strong>in</strong>e <strong>Esch</strong> – <strong>Dr</strong>. Sab<strong>in</strong>e Geißler – <strong>Dr</strong>. O. Wißler-Puente<br />

Geme<strong>in</strong>schaftspraxis für K<strong>in</strong>der,- und Jugendzahnheilkunde<br />

Berlepschstr. 2 – 81373 München – Tel. 089-74 74 65-0 – Fax 089-74 74 65 20<br />

www.k<strong>in</strong>derzahnaerzte.com<br />

Baby und Zähne<br />

Die Motivation macht`s<br />

<strong>Interview</strong><br />

<strong>Dr</strong>. Jacquel<strong>in</strong>e <strong>Esch</strong> ist Zahnärzt<strong>in</strong> und Spezialist<strong>in</strong> für K<strong>in</strong>der- und Jugendzahnheilkunde der DGK<br />

(DGZMK), Vorstandsmitglied im Bundesverband der K<strong>in</strong>derzahnärzte.<br />

Viele Jahre haben Zahnärzte für bessere Vorsorge geworben. Die neuesten Zahlen zeigen, dass sich ihr<br />

E<strong>in</strong>satz gelohnt hat: Nur noch 46 Prozent der Erstklässler haben kariöse Zähne, aber die Mehrheit der<br />

K<strong>in</strong>der startet mit gesundem Biss <strong>in</strong> den Schulalltag. Die meisten Eltern haben verstanden, dass Zähne<br />

vom ersten Tag an <strong>in</strong>tensiven Schutz und maßgeschneiderte Pflege brauchen.<br />

Worauf führen Sie diese positive Entwicklung zurück?<br />

<strong>Esch</strong>: Präventionsmaßnahmen beim Zahnarzt wie <strong>in</strong>dividuelle Prophylaxe und Versiegelungen von<br />

Zähnen haben <strong>in</strong> den letzten Jahren viel bewirkt. H<strong>in</strong>zu kommt, dass Zahncremes und Mundspüllösungen<br />

heute immer mehr Fluoride enthalten. Außerdem erlernen K<strong>in</strong>der bessere Zahnpflege auch durch<br />

flächendeckende Aufklärung, geme<strong>in</strong>sames Putzen <strong>in</strong> K<strong>in</strong>dergärten, Schulen und zu Hause.<br />

Wann sollten Eltern mit der Mundhygiene ihrer K<strong>in</strong>der anfangen?<br />

<strong>Esch</strong>: Milchzähne haben e<strong>in</strong>en nicht vollständig ausgereiften Zahnschmelz und s<strong>in</strong>d deshalb sehr anfällig.<br />

Die Zahnpflege beg<strong>in</strong>nt deshalb mit dem Durchbruch des ersten Milchzahns. Je eher die Eltern ihren<br />

K<strong>in</strong>dern die Zähne putzen und je länger sie ihnen dabei helfen, desto gesünder s<strong>in</strong>d später deren Zähne.<br />

Bereits <strong>in</strong>nerhalb des ersten Lebensjahres sollte e<strong>in</strong> Besuch beim Zahnarzt anstehen. Er wird den<br />

Eltern mitteilen, wie oft weitere Kontrollen notwendig s<strong>in</strong>d, denn die Häufigkeit des Zahnarztbesuches<br />

richtet sich nach dem Erkrankungsrisiko. Generell sollten K<strong>in</strong>der und Jugendliche m<strong>in</strong>destens zweimal<br />

im Jahr zum Zahnarzt gehen.<br />

Viele Eltern denken, dass Schäden an Milchzähnen egal s<strong>in</strong>d, weil diese durch die bleibenden Zähne<br />

ersetzt werden. Stimmt das?<br />

<strong>Esch</strong>: Milchzähne s<strong>in</strong>d wichtig für die Zerkle<strong>in</strong>erung der Nahrung, zum Sprechen und als Platzhalter für<br />

die bleibenden Zähne. Kranke Milchzähne wirken sich negativ auf den Allgeme<strong>in</strong>zustand des K<strong>in</strong>des<br />

aus.<br />

Wie wichtig ist die Rolle der Eltern bei der Zahnpflege?<br />

<strong>Esch</strong>: Die Eltern s<strong>in</strong>d für die K<strong>in</strong>der e<strong>in</strong> Vorbild und sollten deshalb auch vorbildlich zur Zahnbürste<br />

greifen. Generell gilt, dass die Eltern etwa bis zum neunten Lebensjahr das Zähneputzen kontrollieren<br />

und gegebenenfalls die Zähne putzen oder nachputzen müssen.


<strong>Dr</strong>. Angela <strong>Freundorfer</strong> – <strong>Dr</strong>. Jacquel<strong>in</strong>e <strong>Esch</strong> – <strong>Dr</strong>. Sab<strong>in</strong>e Geißler – <strong>Dr</strong>. O. Wißler-Puente<br />

Geme<strong>in</strong>schaftspraxis für K<strong>in</strong>der,- und Jugendzahnheilkunde<br />

Berlepschstr. 2 – 81373 München – Tel. 089-74 74 65-0 – Fax 089-74 74 65 20<br />

www.k<strong>in</strong>derzahnaerzte.com<br />

Die wenigsten K<strong>in</strong>der pflegen ihre Zähne gern. Haben Sie Tipps zur Motivation?<br />

<strong>Esch</strong>: K<strong>in</strong>der ahmen <strong>in</strong>st<strong>in</strong>ktiv das Verhalten ihrer Eltern nach und mit dem richtigen Vorbild wird die<br />

tägliche Zahnpflege morgens und abends zum festen Ritual. Es stärkt das „Wir-Gefühl“ und die Vorbildfunktion<br />

wird <strong>in</strong>tensiviert. K<strong>in</strong>der sollten auch mal die Zähne der Eltern putzen dürfen, das erhöht<br />

die Aufmerksamkeit und die Bereitschaft, das Nachputzen durch die Eltern zuzulassen. E<strong>in</strong>e weitere<br />

Motivation kann zum Beispiel auch das Vors<strong>in</strong>gen von Zahnputzliedern se<strong>in</strong>.<br />

Wie wichtig ist es, dass K<strong>in</strong>der ihre Erfolge bei der Zahnpflege kontrollieren können?<br />

<strong>Esch</strong>: Das ist sehr s<strong>in</strong>nvoll und wird auch beim K<strong>in</strong>derzahnarzt im Rahmen der Prophylaxe durchgeführt.<br />

Das Ergebnis des Putzvorgangs kann zum Beispiel mit Plaque-Färbe-Tabletten überprüft werden:<br />

An den e<strong>in</strong>gefärbten Stellen sehen die K<strong>in</strong>der, wo noch geputzt werden muss.<br />

Wie sieht die ideale Mundhygiene für K<strong>in</strong>der genau aus?<br />

<strong>Esch</strong>: Beim Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>d putzen die Eltern e<strong>in</strong>mal täglich – am besten abends vor dem Schlafengehen –<br />

mit e<strong>in</strong>er erbsengroßen Menge fluoridhaltiger K<strong>in</strong>derzahnpasta. Morgens reicht es bei Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>dern aus,<br />

nur mit Wasser zu putzen. Am besten nehmen die Eltern ihr K<strong>in</strong>d dazu auf den Schoß oder legen es auf<br />

den Wickeltisch. Nachdem sie dann die Lippen vorsichtig leicht nach oben bzw. unten geschoben haben,<br />

können die vorhandenen Frontzähne vom Zahnfleisch zum Zahn geputzt werden. Mit zwei Jahren<br />

können Eltern ihre K<strong>in</strong>der erstmals ans eigene Putzen heranführen. Hierfür eignen sich Zahnbürsten mit<br />

e<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>en k<strong>in</strong>dgerechten Bürstenkopf und mittelweichen Kunststoffborsten. Den stabilen Griff sollte<br />

die K<strong>in</strong>derhand mit der Faust umfassen können. Im K<strong>in</strong>dergartenalter lernen die K<strong>in</strong>der dann Zähneputzen<br />

nach der KAI-Methode: Zuerst werden die Kauflächen (K), dann die Außenflächen (A) und zuletzt<br />

die Innenflächen (I) gere<strong>in</strong>igt.<br />

Deshalb s<strong>in</strong>d gesunde Milchzähne so wichtig<br />

Milchzähne haben wichtige Aufgaben. Sie helfen beim Kauen, unterstützen die Sprachentwicklung und<br />

haben als Platzhalter e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>fluss auf die Stellung der bleibenden Zähne. Nicht zuletzt hat das Gebiss<br />

auch E<strong>in</strong>fluss auf die psychische Entwicklung, denn schlechte Zähne bee<strong>in</strong>trächtigen das gesamte Ersche<strong>in</strong>ungsbild<br />

negativ. Außerdem zeigt sich, dass e<strong>in</strong>e gute Mundgesundheit bei K<strong>in</strong>dern die Basis für<br />

gesunde Zähne im Erwachsenenalter ist. K<strong>in</strong>der mit gesunden Milchzähnen haben zu 90 Prozent auch<br />

gesunde bleibende Zähne.

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