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Faszination Omnibus - Klaiber-bus.de

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UnTernehmenspraxis <strong>bus</strong>unternehmen 2.0<br />

Jochen <strong>Klaiber</strong> mit<br />

seinem vater Wilfried<br />

<strong>Faszination</strong> <strong>Omni<strong>bus</strong></strong><br />

ochen <strong>Klaiber</strong> war noch kein Jahr<br />

Alleingeschäftsführer <strong>de</strong>r <strong>Klaiber</strong><br />

Bus GmbH & Co KG, als er 2006<br />

die Zahl <strong>de</strong>r Mitarbeiter, Busse und Standorte<br />

durch die Übernahme <strong>de</strong>s Busunternehmens<br />

Stehle, das mangels Nachfolger zum<br />

Verkauf stand, verdoppelte. „Mit Stehle verband<br />

uns eine jahrelange Zusammenarbeit<br />

im ÖPNV“, erklärt <strong>Klaiber</strong>. „Da das Leistungsspektrum<br />

und die Standorte <strong>de</strong>s Unternehmens<br />

bestens zu uns passten, habe ich<br />

diese Chance genutzt, unsere Marktposition<br />

auszubauen.“ Heute zählt <strong>Klaiber</strong> zu <strong>de</strong>n<br />

führen<strong>de</strong>n Busunternehmen im Landkreis –<br />

und soll es auch bleiben.<br />

Die investitionsentscheidung traf <strong>Klaiber</strong> gemeinsam<br />

mit seinem Vater Wilfried, <strong>de</strong>r<br />

nach wie vor 50 Prozent <strong>de</strong>r Gesellschaftsanteile<br />

hält. „Dass mein Vater nicht nur das<br />

hohe finanzielle Risiko <strong>de</strong>r Übernahme mit<br />

18 <strong>Omni<strong>bus</strong></strong>Revue 10.2009<br />

mir gemeinsam trägt, son<strong>de</strong>rn mich auch bei<br />

<strong>de</strong>r Integration <strong>de</strong>s Unternehmens unterstützt,<br />

weiß ich sehr zu schätzen“, bekräftigt<br />

<strong>de</strong>r junge Busunternehmer. Die Integration<br />

sei im dritten Jahr nach <strong>de</strong>r Übernahme<br />

zwar organisatorisch und strukturell weitgehend<br />

abgeschlossen – aber komplett zusammengewachsen<br />

seien die bei<strong>de</strong>n Betriebe<br />

noch nicht, wie <strong>Klaiber</strong> junior einräumt.<br />

nicht allein aus diesem Grund widmet er <strong>de</strong>r<br />

Personalarbeit beson<strong>de</strong>re Aufmerksamkeit.<br />

„Für ein Busunternehmen sind meiner Meinung<br />

nach die Mitarbeiter wichtiger als die<br />

Busse. Nur wenn sie hinter <strong>de</strong>m Unternehmen<br />

stehen und <strong>de</strong>ssen Werte auch nach<br />

außen hin leben, kann ein Dienstleister langfristig<br />

erfolgreich sein.“ Daher legt <strong>Klaiber</strong><br />

Wert auf Motivation, gutes Auftreten und die<br />

angemessene Kommunikation mit <strong>de</strong>n Fahrgästen.<br />

Neben Seminaren zu Lenk­ und<br />

TexT eva elisabeth ernst FoTos privat<br />

Beachtliche Verän<strong>de</strong>rungen leitete Jochen <strong>Klaiber</strong> in die Wege, seit er seinen Vater Wilfried in <strong>de</strong>r<br />

Geschäftsführung <strong>de</strong>s alteingesessenen Busunternehmens mit Hauptsitz im ba<strong>de</strong>n-württembergischen<br />

Spaichingen ablöste. Heute zählt <strong>Klaiber</strong> zu <strong>de</strong>n führen<strong>de</strong>n Busunternehmen im Landkreis.<br />

J<br />

Ruhezeiten, ökologischer Fahrweise und<br />

Sicherheitstrainings stehen daher auch diese<br />

Themen im Fokus <strong>de</strong>r Weiterbildungsmaßnahmen<br />

für das <strong>Klaiber</strong>­Team. Und selbstverständlich<br />

kennt <strong>de</strong>r junge Unternehmer<br />

Jochen <strong>Klaiber</strong> sieht seinen Arbeitsplatz im büro


inFos zUm Thema www.klaiber-<strong>bus</strong>.<strong>de</strong> UnTernehmenspraxis <strong>bus</strong>unternehmen 2.0<br />

je<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r rund 80 Mitarbeiter an <strong>de</strong>n vier<br />

<strong>Klaiber</strong>­Standorten persönlich und trifft auch<br />

die Entscheidung bei Neueinstellungen.<br />

„Die meisten mitarbeiter haben es sehr begrüßt,<br />

dass es zu einer familieninternen<br />

Nachfolgeregelung kam, was heute ja nicht<br />

mehr selbstverständlich ist“, erinnert sich<br />

<strong>Klaiber</strong>. „Für einige wenige war es allerdings<br />

nicht ganz unproblematisch, dass jemand,<br />

<strong>de</strong>n sie quasi noch als Kind in Pampers<br />

kannten, nun plötzlich das Sagen hat.“ Für<br />

Unruhe bei <strong>de</strong>r Belegschaft sorgten auch<br />

weitere Verän<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s jungen Chefs: So<br />

führte <strong>Klaiber</strong> ein neues Arbeitszeitmo<strong>de</strong>ll<br />

DAs AnmietGeschäFt Will KlAibeR Aus<br />

stRAteGischen GRünDen eRhAlten.<br />

KAtAlOGReisen Gibt es nicht mehR<br />

mit Stun<strong>de</strong>nkonten und tarifgebun<strong>de</strong>nem<br />

Stun<strong>de</strong>nlohnsystem ein und stellte dabei das<br />

Schichtsystem für die Linien<strong>bus</strong>verkehre<br />

um, in<strong>de</strong>m er dafür sorgte, dass je<strong>de</strong>r Fahrer<br />

im wöchentlichen Wechsel eine <strong>de</strong>r acht<br />

Schichten fährt. Zu<strong>de</strong>m waren nicht alle Fahrer<br />

glücklich darüber, dass die Aktivitäten im<br />

Anmietverkehr in einer Nie<strong>de</strong>rlassung<br />

gebün<strong>de</strong>lt wur<strong>de</strong>n. „Diese Verän<strong>de</strong>rungen<br />

waren betriebswirtschaftlich notwendig“,<br />

unterstreicht <strong>Klaiber</strong>, <strong>de</strong>ssen unternehmerisches<br />

Hauptaugenmerk auf <strong>de</strong>m ÖNPV<br />

liegt, mit <strong>de</strong>m das Unternehmen 90 Prozent<br />

<strong>de</strong>s Umsatzes erwirtschaftet.<br />

um das Anmietgeschäft, das <strong>Klaiber</strong> aus strategischen<br />

Grün<strong>de</strong>n aufrechterhalten will,<br />

kümmert sich nach wie vor sein Vater.<br />

„Selbstverständlich wollen wir unsere<br />

Stammkun<strong>de</strong>n in diesem Bereich halten. Da<br />

wir die Reise<strong>bus</strong>flotte von sechs auf drei<br />

Fahrzeuge halbiert haben, kann es aber<br />

durchaus vorkommen, dass wir in <strong>de</strong>r Hoch­<br />

Die hauptnie<strong>de</strong>rlassung <strong>de</strong>s <strong>bus</strong>unternehmens <strong>Klaiber</strong> in spaichingen<br />

saison die eine o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re Gruppenreise<br />

aus Kapazitätsgrün<strong>de</strong>n ablehnen müssen.“<br />

Katalogreisen gehören nicht mehr zum Leistungsspektrum<br />

von <strong>Klaiber</strong>. 1998 wur<strong>de</strong> das<br />

Reisebüro <strong>de</strong>s Unternehmens in eine eigene<br />

Gesellschaft ausgeglie<strong>de</strong>rt, die Jochen <strong>Klaiber</strong>s<br />

Schwester übernahm. Aus familiären<br />

Grün<strong>de</strong>n verkaufte sie das Reisebüro 2006.<br />

neben seinen Aufgaben rund um die Organisation<br />

<strong>de</strong>r Gruppenreisen sitzt Seniorchef<br />

<strong>Klaiber</strong> lei<strong>de</strong>nschaftlich gerne am Steuer –<br />

egal, ob es sich um einen Linien­ o<strong>de</strong>r Reise<strong>bus</strong><br />

han<strong>de</strong>lt. „Außer<strong>de</strong>m unterstützt er mich<br />

als Gegenpol bei wichtigen Entscheidungen“,<br />

so <strong>Klaiber</strong> junior. Mittlerweile ist er<br />

froh, auf <strong>de</strong>n Erfahrungsschatz seines<br />

Vaters zurückgreifen zu können.<br />

Einige, mitunter heftige Diskussionen,<br />

die er nach seinem Eintritt<br />

in das Unternehmen führte,<br />

sieht er nach <strong>de</strong>r kompletten Übernahme <strong>de</strong>r<br />

unternehmerischen Verantwortung aus<br />

einem an<strong>de</strong>ren Blickwinkel: „Mein Vater hat<br />

manche Pläne sehr stark hinterfragt und<br />

mich von <strong>de</strong>r Umsetzung einiger I<strong>de</strong>en abgehalten,<br />

die nach heutigen Maßstäben wohl<br />

doch nicht so gut gewesen wären.“<br />

Für Jochen <strong>Klaiber</strong> war immer klar, dass er<br />

ins Familienunternehmen einsteigen wür<strong>de</strong>.<br />

„Aber meine Lei<strong>de</strong>nschaft für das Busgewerbe<br />

habe ich erst während meiner Ausbildung<br />

zum Bürokaufmann bei <strong>Omni<strong>bus</strong></strong><br />

Gross in Heilbronn ent<strong>de</strong>ckt. Dort hat mich<br />

die <strong>Faszination</strong> <strong>Omni<strong>bus</strong></strong> gepackt und nicht<br />

wie<strong>de</strong>r losgelassen.“ Die Gestaltungsspielräume,<br />

die Vielfalt <strong>de</strong>r Aufgaben und die<br />

Kombination aus Technik und Betriebswirtschaft<br />

– das gefällt ihm am Busunternehmertum.<br />

Nach<br />

seiner Ausbildungarbeitete<br />

er zwei<br />

Busunternehmen2.0<br />

Jahre in an<strong>de</strong>ren Busunternehmen, bevor er<br />

1999 als Sachbearbeiter Linienverkehr in<br />

<strong>de</strong>n Familienbetrieb einstieg. „Danach habe<br />

ich schnell realisiert, dass meine Ausbildung<br />

allein nicht ausreichen wür<strong>de</strong>, einen<br />

Betrieb unserer Größenordnung zu führen“,<br />

erinnert sich <strong>Klaiber</strong>. Daher absolvierte er<br />

eine berufsbegleiten<strong>de</strong> Ausbildung zum<br />

Verkehrsfachwirt an <strong>de</strong>r ÖPNV­Aka<strong>de</strong>mie in<br />

Nürnberg.<br />

im Gegensatz zu seinem Großvater und seinem<br />

Vater sieht <strong>Klaiber</strong> seinen Arbeitsplatz<br />

vorrangig im Büro. Dennoch fährt er einige<br />

Touren selbst, um <strong>de</strong>n Bezug zur Realität<br />

und zur Mitarbeiterbasis nicht zu verlieren.<br />

Das ist ihm genauso wichtig wie eine straffe<br />

Führung und eine gute Organisation. Das<br />

Delegieren von Aufgaben und Verantwortung<br />

wird für ihn persönlich künftig noch an<br />

Be<strong>de</strong>utung gewinnen: Vor Kurzem hat<br />

<strong>Klaiber</strong> geheiratet und Nachwuchs ist unterwegs.<br />

Damit ist es für ihn höchste Zeit, sich<br />

mehr Zeit für sein Privatleben zu nehmen –<br />

auch wenn seine <strong>Faszination</strong> für das Thema<br />

O m n i b u s n a c h w i e<br />

vor unvermin<strong>de</strong>rt anhält. ■<br />

<strong>Omni<strong>bus</strong></strong>Revue 10.2009 19

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