Therapie der psychogenen Adipositas - Klinik am Korso gGmbH
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I <strong>Adipositas</strong> und Gestaltungstherapie<br />
Häuten des Schutzpanzers<br />
Beispiele aus <strong>der</strong> Gestaltungstherapie<br />
in <strong>der</strong> <strong>Klinik</strong> <strong>am</strong> <strong>Korso</strong><br />
Obwohl sie als Ursache aller Verzweiflung angesehen werden,<br />
haben die „überflüssigen Pfunde“ auch eine Funktion, die zu<br />
akzeptieren den meisten Adipösen schwerfällt. So dient das<br />
Körperfett, das die eigene Gestalt umhüllt, häufig auch als<br />
Schutzpanzer. „Gestaltungstherapie mit adipösen PatientInnen<br />
stellt oft die Frage nach <strong>der</strong> Funktion des Schutzpanzers“,<br />
erläutert Ingrid Seidel, Gestaltungstherapeutin in <strong>der</strong><br />
<strong>Klinik</strong> <strong>am</strong> <strong>Korso</strong>. Sie sucht nach vorsichtigen „Häutungen“<br />
und d<strong>am</strong>it nach <strong>der</strong> inneren Stärke. Das Malen von Bil<strong>der</strong>n<br />
o<strong>der</strong> Gestalten von Objekten macht es den PatientInnen möglich,<br />
einen tiefen symbolischen Ausdruck für zum Teil noch<br />
unbewusstes seelisches Geschehen zu finden, und hilft ihnen<br />
dabei, zwischen ihrem seelischen und physischen Hunger zu<br />
unterscheiden. Die gestaltungstherapeutische Methode <strong>der</strong><br />
sog. Türrahmenbil<strong>der</strong>, die Frau Seidel entwickelt hat, eignet<br />
sich hervorragend, die Selbstwahrnehmung <strong>der</strong> PatientInnen<br />
sichtbar zu machen und die Verän<strong>der</strong>ung im Laufe <strong>der</strong> <strong>Therapie</strong><br />
darzustellen.<br />
Der adipöse Mensch ist erschöpft davon, sich <strong>am</strong> Rahmen<br />
von Gesellschaft und F<strong>am</strong>ilie zu orientieren, zu messen<br />
und sich ihm anzupassen. Die radierten Spuren weisen<br />
auf den Wunsch nach Än<strong>der</strong>ung hin.<br />
Bil<strong>der</strong>: „Türrahmenprojekt“ von Ingrid Seidel<br />
Das Selbstbildnis zeigt ein eins<strong>am</strong>es, (seelen-)hungriges<br />
Wesen, das sich einen dicken Schutzpanzer zugelegt hat.<br />
Mit dieser Arbeit drückt eine betroffene Person aus,<br />
„nicht in den Rahmen zu passen“ und sich eingeschränkt<br />
zu fühlen. Gleichzeitig fühlt sie sich auch nicht in <strong>der</strong><br />
Lage, den Rahmen zu sprengen.<br />
Aus Liebe zum Leben<br />
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