Ausgabe Nr. 19 / März 2009 - Städtisches Klinikum Braunschweig
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Projekte<br />
<strong>Klinikum</strong> ist vorbereitet<br />
Die elektronische Gesundheitskarte sollte eigentlich schon 2006<br />
eingeführt werden und die Krankenversicherungskarte ersetzen.<br />
Auf ihr sollen neben den Informationen, die auf der normalen Versicherungskarte<br />
enthalten sind, auch weitere medizinische Daten gespeichert<br />
werden z.B. zur Notfallversorgung. Die Einführung hat sich<br />
jedoch nach mehreren Testphasen verzögert. Dem eigentlichen Start<br />
wurde jetzt eine „Phase 0“ vorangesetzt, in der zunächst die<br />
Lesbarkeit der Karten entsprechend der bisherigen Versicherungskarten<br />
gewährleistet werden muss. Die Karten werden zurzeit in<br />
Nordrheinwestfalen und anschließend in Niedersachsen ausgegeben.<br />
Daher können die beteiligten Institutionen im Gesundheitswesen derzeit<br />
nichts weiter tun, als abzuwarten und sich vorzubereiten. „Im<br />
Moment müssen wir nur gewährleisten, dass wir alle relevanten Bereiche<br />
mit Lesegeräten für die neue Karte ausstatten“, berichtet Dr.<br />
Christoph Seidel, Geschäftsbereichleiter IT und Unternehmensentwicklung.<br />
Dafür werden im <strong>Klinikum</strong> bis Mitte des Jahres alle Tastaturen<br />
in den entsprechenden Abteilungen ausgetauscht. (Sc)<br />
Vorbildliches<br />
Gefahrstoffmanagement<br />
Bundesministerium für Arbeit und Soziales belobigt <strong>Klinikum</strong> für<br />
das interne Gefahrstoffmanagement.<br />
Jürgen Fess, Ingenieur in der Abteilung für Umweltinnovation,<br />
präsentiert das datenbankgestützte Gefahrstoff-Managementsystem.<br />
Viele Beschäftigte sind am Arbeitsplatz mit gefährlichen Stoffen konfrontiert.<br />
Trotz des umfassenden Instrumentariums der Gefahrstoffverordnung<br />
fehlt es im Umgang mit der „unsichtbaren Bedrohung“<br />
oftmals noch an praktischen Lösungen. Um innovative,<br />
anwenderbezogene Konzepte für den Arbeitsschutz zu würdigen,<br />
verleiht das Ministerium den Deutschen Gefahrstoffschutzpreis und<br />
besondere Belobigungen. Eine davon hat das <strong>Klinikum</strong> für sein<br />
selbstentwickeltes, datenbankgestütztes Gefahrstoff-Managementsystem<br />
bekommen.<br />
Herzstück des Systems ist ein bereichsbezogenes Gefahrstoffverzeichnis,<br />
das die wesentlichen Grundinformationen wie Betriebsanweisungen<br />
und Sicherheitsdatenblätter enthält. Zusätzlich sind<br />
alle Informationen zentral im Intranet hinterlegt und werden regelmäßig<br />
aktualisiert. Schon beim Einkauf von Gefahrstoffen ist gewährleistet,<br />
dass die notwendigen Informationen schnell und aktuell<br />
zur Verfügung stehen und in das System eingepflegt werden. Als<br />
Nächstes beurteilen die jeweiligen Verantwortlichen gemeinsam<br />
mit der Abteilung Umweltinnovation die Gefährdung durch den<br />
Stoff. Ist dies geschehen, müssen die Mitarbeiter im Umgang mit den<br />
Gefahrstoffen geschult werden. Dafür können sie auf eine Mischung<br />
aus mündlicher und computergestützter Unterweisung zurückgreifen.<br />
Den mündlichen Teil übernimmt der jeweilige Vorgesetzte,<br />
der EDV-gestützte Anteil ist so aufgebaut, dass der Mitarbeiter<br />
mit Hilfe von Informationen aus dem Intranet Fragenkataloge bearbeitet.<br />
Das Antwortverhalten wird wiederum vom Vorgesetzten anonymisiert<br />
ausgewertet. Zum Schluss folgt ein Abschlussgespräch,<br />
in dem häufige oder besonders kritische Probleme nochmals thematisiert<br />
werden. Hier ist auch Gelegenheit für praktische Übungen.<br />
Die Jury des Ministeriums hat bei ihrer Bewertung besonders das gute<br />
Zusammenspiel zwischen den administrativen Einheiten und den<br />
Anwendern im <strong>Klinikum</strong> hervorgehoben. (Sc)<br />
klinikum aktuell | <strong>März</strong> 2008 Seite 4<br />
Kinderbetreuung erwünscht<br />
Projektgruppe legt Befragungsergebnisse<br />
vor.<br />
Im <strong>Klinikum</strong> besteht ein großer<br />
Bedarf an Kinderbetreuung und<br />
dabei vor allem an Krippenplätzen.<br />
Das hat eine Umfrage ergeben,<br />
die das <strong>Klinikum</strong> Ende 2008<br />
durchgeführt hat. Abgefragt wurde<br />
dabei nicht nur, wie viele Mitarbeiter<br />
eine Kinderbetreuung<br />
brauchen, sondern auch, welches<br />
die Anforderungen z. B. an die<br />
Öffnungszeiten oder den Standort<br />
wären. Den Fragebogen haben alle<br />
Mitarbeiter per Post bekommen,<br />
850 haben darauf geantwortet,<br />
für 460 Mitarbeiter ist Kinderbetreuung<br />
ein relevantes Thema.<br />
Rund 270 Kinder sind aktuell in<br />
der betreffenden Altersgruppe<br />
zwischen 0 und sechs Jahren.<br />
80 % der Befragten würden das<br />
Betreuungsangebot unter den von<br />
ihnen angegebenen Bedingungen<br />
auch tatsächlich in Anspruch nehmen.<br />
Ein Viertel benötigt z.B.<br />
durch die Schichtarbeitszeiten einen<br />
Kindergarten, der bereits ab<br />
5:30 Uhr geöffnet hat, 38 % würden<br />
sich eine Öffnungszeit von<br />
Montag bis Sonntag wünschen.<br />
Den größten Bedarf an Kinderbetreuung<br />
haben die Mitarbeiter am<br />
Standort Salzdahlumer Straße<br />
(54 %), danach folgen die Stand-<br />
Dr. Thomas Bartkiewicz, Referent des Ärztlichen Direktors, bringt<br />
seinen Sohn Leo in den Kindergarten.<br />
orte Celler Straße (26 %) und Holwedestraße<br />
(15 %).<br />
Die Befragung hat eine interdisziplinär<br />
zusammengesetzte Arbeitsgruppe<br />
durchgeführt, die<br />
Bundesweites Pilotprojekt für<br />
elektronische Signatur<br />
Gründung eines „Competence Centers für die Elektronische Signatur<br />
im Gesundheitswesen“.<br />
Jedes Jahr wird in deutschen<br />
Krankenhäusern pro Bett ca.<br />
1 Meter Papier archiviert. Die<br />
Verwaltung und Archivierung dieser<br />
Papierberge kostet jährlich<br />
2,5 Milliarden Euro. Abhilfe würde<br />
eine digitale Archivierung schaffen,<br />
die jedoch nur mit elektronischer<br />
Signatur rechtsgültig ist.<br />
Das neu gegründete Zentrum<br />
widmet sich dieser Problematik<br />
und hat das Ziel, die elektroni-<br />
Für die Verwaltung und Archivierung solcher Akten entstehen den<br />
deutschen Krankenhäusern pro Jahr Kosten in Höhe von ca. 2,5 Milliarden<br />
Euro.<br />
nun auch ein Konzept zur klinikeigenen<br />
Kinderbetreuung erarbeitet.<br />
Dieses Konzept wird der<br />
Betriebsleitung im Mai <strong>2009</strong> vorgestellt.<br />
(Sc)<br />
sche Signatur im Gesundheitswesen<br />
einzuführen und zu verbreiten.<br />
Das <strong>Klinikum</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />
übernimmt hier eine Vorreiterrolle,<br />
weil es das einzige Krankenhaus<br />
in Deutschland ist, das bereits<br />
240 000 originär elektronisch<br />
signierte Labor- und Mikrobiologie<br />
Befunde und 6,3 Millionen signierte<br />
Dokumente aus Patientenakten<br />
archiviert hat. Daher ist der<br />
Geschäftsbereichsleiter für IT und<br />
Unternehmensentwicklung des<br />
<strong>Klinikum</strong>s Dr. Christoph Seidel<br />
maßgeblich an der Gründung des<br />
Kompetenzzentrums beteiligt und<br />
wird auch dessen Vorsitz übernehmen.<br />
Außer ihm sind u.a. Dr.<br />
Carl Dujat, Präsident des Berufsverbandes<br />
Medizinischer Informatiker,<br />
und Prof. Dr. Reinhold<br />
Haux vom Peter L. Reichertz Institut<br />
der TU <strong>Braunschweig</strong> und der<br />
MHH im Vorstand.<br />
Sowohl die Stadt <strong>Braunschweig</strong><br />
als auch das Niedersächsische<br />
Wirtschaftsministerium fördern<br />
das Projekt personell und finanziell.<br />
Darüber hinaus unterstützen<br />
weitere Kliniken und zahlreiche<br />
Firmen und Institutionen des Gesundheitswesens<br />
das neue Zentrum.<br />
(Sc)