Messe Josef-Schutzfest 2006 - Kolpingjugend Diözesanverband ...

Kolping im Gebet – Josefschutzfest 2009
Josef – junger Beter und Erzieher
Wortgottesdienst-Vorlage
Lied „Da berühren sich Himmel und Erde“
Einleitung:
Als Adolph Kolping 1849 den Kölner Gesellenverein gründete, stellte er von Anfang an seine
Gemeinschaft unter den besonderen Schutz des heiligen Josef.
Der heilige Josef ist und bleibt der Schutzpatron des Katholischen Gesellenvereins und heute
des weltweiten Internationalen Kolpingwerkes.
Josef nimmt also im Werk Adolph Kolpings einen Platz ein, als Handwerker und Arbeitender,
als Mann, Vater und Erzieher.
Die Hl. Schrift erwähnt nur selten den Namen des hl. Josef. Beiläufig erfahren wir seinen
Beruf als Zimmermann. Seine Persönlichkeit tritt ganz hinter das zurück, was seine Berufung
durch Gott gewesen ist: Pflegevater Jesu zu sein.
Wer war und wer ist Josef?
Ein Mann, der wie Maria eine besondere Offenbarung Gottes erhält. Zu beiden spricht ein
Engel. An Josef wird besonders deutlich, was Gott einem Menschen zumuten kann. Auch
damals war es für menschlichen Verstand eine Herausforderung zu glauben, dass eine Frau
ein Kind bekommt ohne irdischen Mann. Josef gibt Maria nicht preis, sondern nimmt die
neue Rolle an, die Gott ihm zumutet. Um so etwas durchzustehen, braucht man einen
skandalfesten Glauben!
Wer war und wer ist Josef?
Ein Mann, der seine Pläne dem Plan Gottes unterordnet. Sich selbst zurücknehmend, werden
die Interessen Gottes zu seinen Interessen. So schafft er die Voraussetzung, dass Gott ihm
seinen eingeborenen Sohn und dessen Mutter anvertrauen kann.
Josef wird zum Vater für ein Kind, das nicht von ihm stammt. Er achtet und liebt dessen
Mutter. Sein Ja-Wort zu den Plänen Gottes steht dem Ja-Wort Marias nicht nach.
Wer war und wer ist Josef?
Ein Mann, der darauf vertraut, dass Gott es gut mit ihm meint, auch wenn er es nicht sofort
durchschaut. Er lässt sich also auf das Abenteuer mit Gott ein.
Aus solcher Grundhaltung wird der Glaube geformt, der Berge versetzen kann.
Josef vertraut Gott so sehr, dass selbst schwere menschliche Einwände nicht ausreichen,
Einwände gegen Gott zu erheben. Josef, Vater und doch nicht Vater, beweist, dass man
auch mit schwierigen Ansprüchen Gottes fertig werden kann.
Wer war und wer ist Josef?
Ein Mann, der sich durch sein Verhalten einen Ehrenplatz in der Heilsgeschichte sicherte. Er
starb, bevor sich etwas von den großen Verheißungen erfüllte. Auf Josef konnte Gott
rechnen, ohne sich zu verrechnen.
Und das ist das Höchste, was man von einem Menschen sagen kann.

Wer war und wer ist Josef?
Josef, dessen Schweigen der Rede wert ist. Josef, ein Mann, der im Schatten blieb. Vielleicht
gibt es deswegen für seine Verehrung keine großen Wallfahrtsorte. Aber er hielt treu auf
dem Platz aus, auf den Gott ihn stellte.
Der hl. Josef stellt uns vor Augen, dass die Berufung eines Christen nicht die ist, möglichst
im Mittelpunkt zu stehen, sondern zu entdecken, welche Aufgabe Gott einem zugewiesen
hat, auch, wenn diese Aufgabe am Rande geschehen wird.
Kyrie
Adolph Kolping sagt:
„Gott stellt jeden dahin, wo er ihn braucht.“
Diesem Gedanken folgte der Hl. Josef ohne viel Aufhebens.
Lied „Alles meinem Gott zu Ehren“
Gebet
Gott, jeden Menschen hast du zum Mitarbeiter deines Reiches berufen. Lass uns unseren
Lebensweg in deinem Licht verstehen und begreifen, welche Aufgabe du uns in dieser Welt
anvertraut hast. So bitten wir dich durch Jesus Christus.
Lesung Kol 3, 13-15. 17. 23-24
Ertragt euch gegenseitig und vergebt einander, wenn einer dem andern etwas vorzuwerfen
hat. Wie der Herr euch vergeben hat, so vergebt auch ihr!
Vor allem aber liebt einander, denn die Liebe ist das Band, das alles zusammenhält und
vollkommen macht.
In eurem Herzen herrsche der Friede Christi; dazu seid ihr berufen als Glieder des einen
Leibes. Seid dankbar!
Alles, was ihr in Worten und Werken tut, geschehe im Namen Jesu, des Herrn. Durch ihn
dankt Gott, dem Vater!
Tut eure Arbeit gern, als wäre sie für den Herrn und nicht für Menschen;
ihr wisst, dass ihr vom Herrn euer Erbe als Lohn empfangen werdet. Dient Christus, dem
Herrn!
Lied „Hilf Herr meines Lebens“
Geschichte
Der Platz, den Gott zugewiesen hat
Es waren zwei Mönche, die lasen miteinander in einem alten Buch, am Ende der Welt gebe
es einen Ort, an dem der Himmel und die Erde sich berühren. Sie beschlossen, ihn zu suchen
und nicht umzukehren, ehe sie ihn gefunden hätten. Sie durchwanderten die Welt,
bestanden unzählige Gefahren, erlitten alle Entbehrungen, die eine Wanderung durch die
ganze Welt erfordert, und alle Versuchungen, die einen Menschen vom Ziel abbringen
können. Eine Tür sei dort, so hatten sie gelesen, man brauche nur anzuklopfen und befinde
sich bei Gott. Schließlich fanden sie, was sie suchten. Sie klopften an die Tür, bebenden
Herzens sahen sie, wie sie sich öffnete, und als sie eintraten, standen sie zu hause in ihrer
Klosterzelle. Da begriffen sie: Der Ort, an dem Himmel und Erde sich berühren, befindet sich
auf dieser Erde, an der Stelle, die Gott uns zugewiesen hat.

Impulsgedanken
„Wohin Gott den Menschen stellt, dort ist sein Beruf, dort gedeiht er am besten, dort soll er
seine Kräfte entfalten …“
Davon war Adolph Kolping fest überzeugt, dass Gott mit jedem Menschen etwas Besonderes
vorhat. Auf keinen Menschen will er verzichten, um seinen großen Plan zu verwirklichen: die
Vollendung der Welt in Liebe, Gerechtigkeit und Frieden. In diesem Plan hatte der heilige
Josef einen festen Platz, auf den er sich stellen ließ. So soll auch jeder Mensch an seinem
Platz und auf seine Weise zur Verwirklichung des Planes Gottes seinen Beitrag leisten. Indem
er das im Sinne Gottes tut, sich mit Kopf, Herz und Hand einbringt, wird er sich selbst
verwirklichen. Er wird immer mehr zu dem werden, was er sein und werden soll: Abbild
Gottes. Darin besteht sein Wesen, seine Berufung und sein Ziel! Was Adolph Kolping mit
persönlicher Überzeugung sagen konnte und was auch für den heiligen Josef galt, möge für
jeden/jede von uns gelten: „Gott stellt jeden dahin, wo er ihn braucht!“
Lied „Lass uns in deinem Namen Herr, die nötigen Schritte tun“
Litanei
Joseph –
du Pflegevater des ewigen Sohnes
Auserwählter des Dreieinigen Gottes Bitte für uns!
Joseph –
Haupt der Heiligen Familie
Gemahl der Gottesmutter
Ernährer des Menschensohnes
Erzieher Jesu Bitte für uns!
Joseph –
mit Maria verlobt
von Zweifeln zerrissen
von Engeln getröstet
von Engeln belehrt
von Träumen erleuchtet
das Gesetz erfüllend
von Gnade überwältigt
Zeuge der Geburt Christi
Flüchtling in Ägypten
Zimmermann in Nazareth Bitte für uns!
Joseph –
du treuester Knecht
du großer Beter
staunend und schweigend
Fels der Geduld
demütig und weise
jedem Wink Gottes bereit
allzeit gehorchend
glaubend ohne zu sehen
lebend aus dem Vertrauen
bewährt in der Liebe Bitte für uns!

Joseph –
Freund der Familien
Spiegel der Ehen
Beschützer der Kinder
Vorbild des Priesters Bitte für uns!
Joseph –
gesegnet und selig
Schutzherr der Kirche und des Kolpingwerkes Bitte für uns!
Fürbitten
Gott, unser Vater! Du hast uns im heiligen Josef, dem Ehemann Marias und Erzieher Jesu
deine Sorge und dein Vater-Sein Gestalt werden lassen.
Vertrauensvoll bitten wir dich:
Für das Kolpingwerk in Paderborn, das in diesem Jahr sein 150jähriges Jubiläum feiert:
dass es hoffnungsfroh in die Zukunft blicken kann. Gott, unser Vater: Wir bitten dich …
Für die Kolpingsfamilien:
dass sie ihren Gründer Adolph Kolping und ihren Schutzpatron,
den Hl. Josef, als ihre Vorbilder sehen und sich bemühen in ihrem Geist zu arbeiten und zu
handeln. Gott, unser Vater: Wir bitten dich …
Für die jüngere und ältere Generation in Kirche und Kolpingwerk:
dass sie nie aufhören, ein offenes Ohr füreinander zu haben und voneinander zu lernen;
dass sie einander im Glauben und Leben begleiten und vor allem in schwierigen Zeiten eine
gute Weggemeinschaft sind. Gott, unser Vater: Wir bitten dich …
Für unsere Ehen und Familien:
dass sie sich als Gemeinschaft verstehen, in denen Eheleute, Eltern und Kinder Glauben und
Leben miteinander teilen;
dass in ihnen die Treue und Verlässlichkeit und die Bereitschaft zu gegenseitiger Annahme
und Vergebung lebendig bleiben. Gott, unser Vater: Wir bitten dich …
Für die Millionen von Menschen auf der Welt, die vergeblich nach Arbeit suchen und keine
soziale Sicherung haben:
dass Wege erschlossen werden, damit nicht Resignation sich breit macht, sondern alle an
den Gütern der Erde teilhaben können. Gott, unser Vater: Wir bitten dich …
Für die Menschen, die sich schwer tun an Gott zu glauben:
dass sie offen bleiben für die Stimme Gottes in unserer Zeit, und dass wir ihnen
glaubwürdige Zeugen sind nach dem Sinn ihres Lebens. Gott, unser Vater: Wir bitten dich …
Für uns alle, die glauben und vertrauen wollen:
Öffne unsere Sinne für die Spuren deiner Gegenwart inmitten der Begegnungen und
Erlebnisse unseres Alltags. Gott, unser Vater: Wir bitten dich …
Für die Verstorbenen der Kolpingsfamilien und alle Verstorbenen, die dem Wort Gottes
vertraut haben:
dass sie bei Dir den ewigen Frieden finden. Gott, unser Vater: Wir bitten dich …

Du, unser Gott! Durch den heiligen Josef offenbarst du uns auch heute deine Treue. Deshalb
können wir uns deiner Sorge um uns immer wieder von neuem anvertrauen, durch Christus,
unseren Herrn. Amen
Vater unser
Segen
Schlussgebet
Gebet um die Heiligsprechung Adolph Kolpings
Allmächtiger, ewiger Gott!
Du hast uns den Seligen Adolph Kolping als Fürsprecher und Vorbild geschenkt. Sein Leben
war erfüllt von der Sorge für junge Menschen in religiöser und sozialer Not. Vielen war er ein
unermüdlicher Seelsorger, väterlicher Ratgeber, geduldiger Lehrer und treuer Freund.
Er hat uns die Liebe zu deinem Sohn vorgelebt. Seine Treue zur Kirche ist uns ein Vorbild.
Sein Anliegen war es, Arbeit, Familie und Gesellschaft im Licht unseres Glaubens zu
verstehen. Gegenseitige Hilfe in der Gemeinschaft verstand er als die Erfüllung christlicher
Nächstenliebe.
Aus den Sakramenten, der Heiligen Schrift und dem Gebet schöpfte er die Kraft, ein Werk zu
schaffen, das dir und den Menschen dienen soll.
Zu allen Zeiten hast du uns Menschen zur Mitarbeit am Aufbau deines Reiches berufen,
darum bitten wir dich: Lass uns heute mitwirken an der Überwindung von Armut,
Ungerechtigkeit und Hoffnungslosigkeit. Hilf uns, auf die Fürsprache des Seligen Adolph
Kolping, mutig für das menschliche Leben und den Schutz von Ehe und Familie einzutreten.
Lass uns in der Gemeinschaft deiner Kirche und des Internationalen Kolpingwerkes Salz für
die Erde und Licht für die Welt sein.
Erfülle unsere Hoffnung, Adolph Kolping in der Gemeinschaft mit der ganzen Kirche in allen
Sprachen und Nationen als Heiligen verehren zu dürfen. Lass uns durch Glaube, Hoffnung
und Liebe an der Vollendung deines Reiches in dieser Welt mitarbeiten wie es Adolph Kolping
getan hat.
Darum bitten wir dich, durch Christus, unseren Herrn. Amen!
Lied Neues Kolpinglied oder Kolping Grablied