Interview Brigitte Weining
Interview Brigitte Weining
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alle mit unserem Verhalten das Wirtschaftsgeschehen aktiv beeinflussen -<br />
eben bis hin zum Stellenabbau bei Großunternehmen.<br />
UZ: Frau <strong>Weining</strong>, in Ihrem Buch bringen Sie den Begriff der<br />
„Verbraucherheuschrecke“ ins Spiel. Was genau meinen Sie damit?<br />
BW: Der Begriff „Heuschrecke“ im politischen Sprachgebrauch stammt ja<br />
von Franz Müntefering, der das Verhalten mancher Investoren in punkto<br />
überzogener Rendite-Erwartungen mit Heuschreckenplagen verglich, die<br />
ohne Rücksicht auf Verluste agieren. Die Verbraucher tun das zuweilen<br />
auch, die „Geiz-ist-Geil“-Mentalität veranschaulicht dies sehr gut. Wenn<br />
wir Billig-Produkte einkaufen oder die Preise immer weiter drücken wollen,<br />
fragen wir auch nicht nach, ob die Hersteller durch unser Verhalten<br />
irgendwann in die Knie gezwungen werden. Dies ist übrigens ein weiteres<br />
Beispiel dafür, dass Wirtschaft wir alle sind.<br />
UZ: Frau <strong>Weining</strong>, Sie sind die „Frau von der Börse“, die man an ihrem<br />
Lachen erkennt. Sind Sie auch privat ein fröhlicher Mensch?<br />
BW (lacht): Ich bin ein durch und durch positiv denkender und fröhlicher<br />
Mensch, der sich auch an den kleinen Dingen des Lebens erfreuen kann.<br />
Und auch und gerade, wenn die Nachrichten, die ich vermelden muss,<br />
nicht immer gute Botschaften sind, so möchte ich sie trotzdem freundlich<br />
vermitteln. Ich habe gelernt, dass man das Leben anlächeln kann - es<br />
lächelt dann auch viel öfter zurück.<br />
Das Gespräch führte Ute Zimmermann.