Zielgruppen und Schnittstellen in der Wohnungslosenhilfe in Baden ...

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

AG II Zielgruppen und Schnittstellen in der Wohnungslosenhilfe in Baden-Württemberg 19. Mai 2008 ist. Die Betreuung in diesen Einrichtungen hat regelmäßig auch Konfliktlagen im Zusammenleben der Geschlechter zu umfassen und Beratung zum adäquaten Umgang miteinander zu bieten, wie dies bereits heute in den Einrichtungen der Straffälligenhilfe erfolgt. In den kommunalen Strukturen ist die Kooperation mit anderen Hilfeeinrichtungen zur Koordinierung der Einzelfallhilfe unerlässlich. 5.2 Prävention Alle Hilfeangebote für straffällige Menschen sind im Sinne der Kriminalprävention zu sehen. Eine erfolgreiche Eingliederung im Sinne des § 67 SGB XII verhindert weitere Straftaten. Zunehmend müssen Präventionsmaßnahmen wie Soziale Trainingskurse, Anti- Gewalttraining etc. eingesetzt werden, um an einem frühen Zeitpunkt z.B. gewaltgeprägten Lebensverhältnissen entgegenzuwirken, ein weiteres Abrutschen in delinquente Verhaltensweisen zu verhindern und Inhaftierungen zu vermeiden. Lösungsansätze wie in der Jugendhilfe müssen auch für Erwachsene des Personenkreises in Abstimmung zwischen Jugend- und Sozialhilfe sichergestellt werden. 5.3 Ambulante Beratung Die Ambulante Beratung ist ein wichtiger Baustein im Hilfesystem für straffällig gewordene Menschen. Betreuungsprozesse müssen schon während der Haft beginnen und eine Betreuungskontinuität in der schwierigen Phase der Haftentlassung sicherstellen. Ebenso wird die ambulante Beratung von Hilfesuchenden genutzt, um eine drohende Inhaftierung beispielsweise durch Ratenzahlungen, Ableistung gemeinnütziger Arbeit oder anderen Diversionen wie z.B. Täter-Opfer-Ausgleich in Anspruch zu nehmen. Unterschiedliche Leistungsverantwortliche dürfen die Durchgängigkeit der Hilfen nicht beeinträchtigen. (vgl. Problembeschreibung 2.2). 5.4 Spezielle betreute Wohnangebote für straffällige Menschen Für haftentlassene Straffällige müssen konzeptionell spezialisierte Betreuungs- und Wohnangebote vorgehalten werden. Um der multifaktoriellen Problemlage, die auch geprägt ist durch die subkulturelle Sozialisation in Haft, gerecht zu werden, müssen die Hilfen umgehend einsetzen und dürfen nicht von der existentiellen Bedrohung durch Obdachlosigkeit überschattet werden. Die Hilfen werden in der Regel in ambulant betreuten Wohnformen erbracht. Diese Angebote sind eng vernetzt mit speziellen Angeboten für diese Personengruppe wie Antigewalt-Training, die Therapie für Sexualstraftäter, die Vermittlung zu gemeinnützigen Arbeiten etc. Genderaspekte im Sinne 5.1 sind zu berücksichtigen. Zudem kann die intensive Betreuung in einem Wohnangebot eine drohende Inhaftierung verhindern. Wenn Art und Umfang der besonderen sozialen Schwierigkeiten eine Intensität und Dauer der Versorgung, Beratung und Betreuung erfordern, die nicht in einer ambulanten Hilfemaßnahme erbracht werden kann, werden stationäre Hilfen erforderlich. Schwerwiegende psychische Störungen machen in Ausnahmefällen eine vollstationäre Betreuung in Einrichtungen nach § 53 SGB II notwendig (vgl. Zielgruppe psychisch kranke wohnungslose Menschen). 5.5 Finanzierung Die bislang gegebene Teilfinanzierung durch zugewiesene Bußgelder und Spenden ist nicht verlässlich und geht seit Jahren kontinuierlich zurück. Im Hinblick auf eine nachhaltige Finanzierung wird auf die Lösungsansätze am Ende dieses Papieres verwiesen. Seite 30 von 41
AG II Zielgruppen und Schnittstellen in der Wohnungslosenhilfe in Baden-Württemberg 19. Mai 2008 G. Die Hilfen nach §§ 67 ff. SGB XII - Grundsicherung für Arbeitsuchende (SGB II) 1. Hilfen nach §§ 67 ff. SGB XII im Verhältnis zu Leistungen nach § 16 SGB II Die Hilfen nach §§ 67 ff. SGB XII i.V.m. der DVO stellen eine vielschichtige und umfassende Leistung zur Überwindung komplexer Problemlagen dar. Sie sind umfassender als die im SGB II festgelegten Leistungen. Die Leistung nach §§ 67 ff. SGB XII zielen auf besondere Lebensverhältnisse, die untrennbar mit sozialen Schwierigkeiten verbunden sind. Demgegenüber sind die Leistungen nach SGB II nur auf das Teilsegment Eingliederung in den Arbeitsmarkt beschränkt. Die Leistungen sind deshalb nicht deckungsgleich. Hilfe zur Überwindung besonderer sozialer Schwierigkeiten §§ 67 ff. SGB XII Besondere Lebensverhältnisse Fehlende oder nicht ausreichende Wohnung Gewaltgeprägte Lebensverhältnisse Ungesicherte wirtschaftliche Lebensgrundlage Entlassung aus geschlossener Einrichtung Vergleichbare Verhältnisse Soziale Schwierigkeiten Ausgrenzung vom Gmschftsleben ... Wohnungsmarkt ... Arbeitsmarkt ... Familiäre Beziehung, Kontakte ... Straffälligkeit ... Sucht, psychische Probleme Seite 31 von 41 SGB II
Seite 1 und 2: AG II Zielgruppen und Schnittstelle
Seite 29: AG II Zielgruppen und Schnittstelle
Seite 41: AG II Zielgruppen und Schnittstelle

Zielgruppen und Schnittstellen in der Wohnungslosenhilfe in Baden ...

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Template löschen?

Als Template speichern?