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PRAXIS & KV<br />
SCREENING<br />
Der Kreis ist geschlossen<br />
Mit dem Start der Screening-Einheit „Nördliches Schleswig-Holstein“ in Flensburg und<br />
dem zweiten stationären Screeningzentrum der KERN-Region in Kiel ist das Mammographie-Screening-Programm<br />
in Schleswig-Holstein jetzt landesweit eingeführt. An allen<br />
Standorten ist man nun auf eine möglichst hohe Beteiligung angewiesen<br />
Elfriede Brocks aus Wilster ist bereits gut informiert. Sie weiß, dass<br />
Brustkrebs in Deutschland die häufigste Krebserkrankung bei Frauen<br />
ist und dass rund zehn Prozent von ihnen im Laufe ihres Lebens erkranken,<br />
die meisten nach dem 50. Lebensjahr. Deshalb ist die<br />
61Jährige aus Wilster auch der Einladung der Zentralen Stelle gefolgt<br />
und ist zum Mammobil nach Itzehoe gekommen, um sich<br />
untersuchen zu lassen. „Das ist ja ganz gemütlich bei Ihnen hier im<br />
Bus“, meint sie und freut sich über die freundlich Aufnahme durch<br />
Claudia Rocklage, die Frau am Empfang. Der Deutsche Bundestag<br />
hatte sich 2002 einstimmig für die Einführung des flächendeckenden<br />
Mammographie-Screenings für Frauen zwischen 50 und 69 auf<br />
Grundlage der europäischen Leitlinien entschieden. Internationale<br />
Studien belegen, dass durch das so genannte Mammographie-Screening<br />
Brustkrebs früher erkannt wird und die Sterblichkeitsrate<br />
deutlich sinkt. Voraussetzung dafür sind aber eine hohe <strong>Quali</strong>tät des<br />
Programms sowie eine hohe Teilnahmerate.<br />
Auch in Schleswig-Holstein schuf man deshalb die entsprechenden<br />
Screening-Strukturen. Für die Versorgung der Teilnehmerinnen sind<br />
landesweit insgesamt vier Screening-Regionen eingerichtet mit insgesamt<br />
sechs stationären Mammographie-Standorten mit entsprechenden<br />
mobilen Einheiten eingerichtet worden (siehe Karte).<br />
Den Anfang machte am 23. Mai 2007 die Screening-Einheit „östliches<br />
Schleswig-Holstein“ für Frauen aus Lübeck und Umgebung.<br />
Am 14. August kam die Screening-Einheit „südwestliches Schleswig-<br />
Holstein“ mit dem Screeningzentrum Pinneberg dazu. Der zweite<br />
stationäre Standort dieser Einheit nahm in Heide seine Arbeit auf.<br />
Der Standort Rendsburg kam am 4. September dazu. Bereits seit<br />
Februar 2008 können interessierte Frauen auch im nördlichen Teil<br />
Schleswig-Holsteins am Mammographie-Screening-Programm im<br />
stationären Screeningzentrum teilnehmen. Ab März 2008 schlossen<br />
sich dannn noch die Landeshauptstadt Kiel und der Kreis Plön mit<br />
einem weiteren stationären Screeningzentrum an. Damit gibt es nun<br />
keine weißen Flecken auf der Versorgungslandschaft mehr.<br />
Prozedere im Einzelnen<br />
Die Einladung der klar definierten Zielgruppe erfolgt in jeder Screening-Einheit<br />
stets nach dem gleichen Muster: Frauen zwischen 50<br />
und 69 Jahren werden alle zwei Jahre schriftlich von der Zentralen<br />
Stelle, die an die <strong>Kassenärztliche</strong> <strong>Vereinigung</strong> Schleswig-Holstein in<br />
Bad Segeberg angeschlossen ist, eingeladen. Die dazu nötigen persönlichen<br />
Daten stammen aus den Einwohnermeldeämtern. Frauen,<br />
bei denen zuvor eine kurative Mammographie (Mammographie bei<br />
Frauen mit Symptomen) durchgeführt wurde, haben frühestens<br />
zwölf Monate nach dieser Untersuchung Anspruch auf die Screeninguntersuchung.<br />
Die Teilnahme ist kostenlos und freiwillig. Die<br />
Kassengebühr entfällt ebenso wie der Überweisungsschein. Nur die<br />
Krankenversichertenkarte muss mitgebracht werden.<br />
Die Einladung erfolgt in Abhängigkeit vom Wohnort in eine<br />
stationäre oder die mobile Einheit. Alle Mammographie-Einheiten<br />
sind mit modernsten digitalen Mammographiegeräten ausgestattet,<br />
26<br />
Screening-Regionen und stationäre Mammo -<br />
graphie-Einheiten in Schleswig-Holstein<br />
Husum<br />
Heide<br />
Flensburg<br />
Schleswig<br />
Itzehoe<br />
Rendsburg<br />
Pinneberg<br />
Nordlicht AKTUELL 04.2008<br />
Kiel<br />
Neumünster<br />
Plön<br />
Bad Segeberg<br />
Statistisches zu den Regionen<br />
Screening-Region 1<br />
„KERN-Region“:<br />
Kiel, Kreis Rendsburg-Eckernförde,<br />
Kreis Plön, Stadt Neumünster<br />
Einwohner: 720.460<br />
weibliche Bevölkerung<br />
(50 – 69 Jahre): 90.929<br />
Proprammverantwortlicher Arzt<br />
(PVA) Dr. Thomas Lange und<br />
Prof. Dr. Joachim Brossmann<br />
Screening-Region 3<br />
„südwestliches Schleswig-<br />
Holstein“: westlicher Kreis<br />
Segeberg*, Kreis Pinneberg, Kreis<br />
Steinburg, Kreis Dithmarschen<br />
Einwohner: 752.192<br />
weibliche Bevölkerung<br />
(50 – 69 Jahre): 99.248<br />
PVA: Dirk Hoeft und<br />
Dr. Timo Gomille<br />
Lübeck<br />
Bad Oldesloe<br />
Eutin<br />
Ratzeburg<br />
Screening-Region 2<br />
„östliches Schleswig-Holstein“:<br />
Kreis Ostholstein, Lübeck, Kreis<br />
Stormarn, östlicher Kreis Segeberg*,<br />
Kreis Herzogtum-Lauenburg<br />
Einwohner: 903.737<br />
weibliche Bevölkerung<br />
(50 – 69 Jahre): 121.132<br />
PVA: Dr. Susanne Wulff-Brodnjak<br />
Screening-Region 4<br />
„nördliches Schleswig-Holstein“:<br />
Flensburg, Kreis Schleswig-Flensburg,<br />
Kreis Nordfriesland<br />
Einwohner: 452.371<br />
weibliche Bevölkerung<br />
(50 – 69 Jahre): 57.513<br />
PVA: Dr. Karin Weidner<br />
*Die Grenze zwischen dem östlichen und dem westlichen Kreis Segeberg<br />
verläuft an der östlichen Grenze der Ämter Bad Bramstedt-Land,<br />
Kaltenkirchen-Land, Kisdorf und Itzstedt.