29.04.2013 Aufrufe

Grußwort von Herrn Ulrich Majocco, Erster Landesbeamter für die ...

Grußwort von Herrn Ulrich Majocco, Erster Landesbeamter für die ...

Grußwort von Herrn Ulrich Majocco, Erster Landesbeamter für die ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Grußwort</strong><br />

<strong>von</strong> <strong>Herrn</strong> <strong>Ulrich</strong> <strong>Majocco</strong>,<br />

<strong>Erster</strong> <strong>Landesbeamter</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Dezernenten und<br />

Amtsleiter/-innen<br />

anlässlich<br />

der Verabschiedung vom<br />

Leiter des Dezernats V,<br />

Claus Herzog<br />

am 30. März 2011<br />

um 15:00 Uhr<br />

Landratsamt Göppingen,<br />

Hohenstaufen-Saal<br />

„Es gilt das gesprochene Wort“


Werte Kolleginnen und Kollegen,<br />

werte Gäste,<br />

als der Philosoph Immanuel Kant zu seinem 50. Ge-<br />

burtstag <strong>von</strong> seiner Universität Königsberg geehrt wurde,<br />

lautete <strong>die</strong> Anrede „Ehrwürdiger Greis“.<br />

Ich verkneife mir <strong>die</strong>se Anrede <strong>von</strong> <strong>Herrn</strong> Herzog, ob-<br />

wohl sie mir Vergnügen bereiten würde, und begrüße ihn<br />

statt dessen mit<br />

werter Herr Kollege Herzog, lieber Claus.<br />

Selten ist mir <strong>die</strong> Aufgabe, eine Rede zu halten, leichter<br />

gefallen als heute. Zum einen empfinde ich es als Ehre,<br />

Dir, lieber Claus, im Namen der Dezernenten, Amtsleiter,<br />

Stabsstellen und des Sekretariats des Landrats Ab-<br />

schiedsworte zu widmen.<br />

Zum anderen – und das wurde mir erst bei der Vorberei-<br />

tung auf den heutigen Tag so richtig bewusst - arbeiten<br />

wir seit drei Jahrzehnten als Kollegen zusammen. Zu-<br />

nächst rund ein Jahrzehnt im Innenministerium und mehr<br />

als zwei Jahrzehnte im Landratsamt. Das ist <strong>die</strong> Zeit-<br />

spanne einer Generation!<br />

2


- In <strong>die</strong>ser Zeit haben wir uns kennen und schätzen<br />

gelernt – <strong>die</strong>s gilt zumindest meinerseits.<br />

- Im Laufe der Zeit wurde aus dem sympathischen Kol-<br />

legen im Innenministerium ein vertrauter Weggefähr-<br />

te.<br />

- Im Innenministerium wurde auch unsere spezielle<br />

Gesprächskultur geprägt, <strong>die</strong> ich kurz so skizzieren<br />

möchte: „Scherz, Satire, Ironie“.<br />

Dies entspricht auch durchaus Deinem Naturell.<br />

Du trägst Dein Herz auf der Zunge,<br />

Du machst aus Deinem Herzen keine Mördergrube,<br />

man könnte auch sagen: Claus Herzog, ein sächsi-<br />

sches Lästermaul mit schwäbischem Einschlag.<br />

Wärst Du Häuptling eines Indianerstammes, würdest<br />

Du sicherlich den Ehrentitel „Häuptling lose Zunge“<br />

tragen.<br />

- Was bei Betrachtung Deines Lebenswegs ganz be-<br />

sonders Respekt einflößt, ist, wie Du den familiären<br />

Schicksalsschlag, den frühen Tod Deiner ersten Frau,<br />

neben Deiner anspruchsvollen Arbeit gemeistert hast.<br />

3


Du hast Dir nie etwas anmerken lassen. Ich bin mir<br />

aber sicher, Du hast manchmal mit äußerlicher Ge-<br />

lassenheit Deine innere Befindlichkeit überspielt.<br />

Du hast den Spagat zwischen Deinen <strong>die</strong>nstlichen<br />

Aufgaben und den häuslichen Pflichten und der Kin-<br />

dererziehung mit Bravour geschafft. In meinen Augen<br />

bist Du ein „heimlicher“ Träger des Bundesver<strong>die</strong>nst-<br />

kreuzes.<br />

- Dein Wirken hier im Landratsamt will ich anhand <strong>von</strong><br />

vier Attributen, stellvertretend <strong>für</strong> viele, charakterisie-<br />

ren:<br />

Du hast zu Recht einen Ruf als guter Jurist, bist aber<br />

mit einem Sinn <strong>für</strong>s Pragmatische ausgestattet.<br />

Du hast Dein Dezernat, seit der Verwaltungsstruktur-<br />

reform ein „Bauchladen“ unterschiedlicher Aufgaben,<br />

mit Geschick und Erfolg geführt.<br />

Du warst Deinen Mitarbeitern manchmal ein durchaus<br />

gestrenger Herr, aber mit menschlichen Zügen.<br />

Du warst mit Ernst bei der Arbeit, hast <strong>die</strong>sen aber<br />

immer mit einem Schuss Humor und Mutterwitz ge-<br />

würzt. Kurz: Du warst anerkannt bei Kollegen, Mitar-<br />

beitern, Gremien und Partnern.<br />

4


- Lieber Claus,<br />

im Namen der Kolleginnen und Kollegen möchte ich<br />

Dir ganz herzlich danken <strong>für</strong> Deine kollegiale Beglei-<br />

tung über all <strong>die</strong> Jahre hinweg. Für Deine humorvolle<br />

und menschliche Art, <strong>für</strong> Deine aufmunternde<br />

Freundlichkeit, <strong>für</strong> Deinen ehrlichen und offenen Um-<br />

gang.<br />

Wir alle wünschen Dir Gesundheit und Tatendrang,<br />

damit Du alle Deine Wünsche <strong>für</strong> den Ruhestand rea-<br />

lisieren kannst:<br />

Sport treiben, laufen, Eisenbahn basteln, vor allem<br />

aber reisen, vorzugsweise mit dem Wohnwagen. Um<br />

Deine Reiselust etwas fördern, überreichen wir Dir<br />

einen Gutschein eines Reisebüros, der etwa <strong>für</strong> eine<br />

Städtereise am Wochenende zusammen mit Deiner<br />

Frau verwendet werden könnte.<br />

Außerdem spreche ich eine permanente Einladung<br />

zur Teilnahme am Juristen-Mittagstisch jeden Don-<br />

nerstag aus, bevor Du selbst zum Opfer Deiner Koch-<br />

kunst wirst.<br />

5


Mit einem gut zu Deiner Lebenseinstellung, Deiner Ar-<br />

beitshaltung und Deiner Bescheidenheit passenden<br />

Reim <strong>von</strong> Friedrich Rückert möchte ich Dich in den Ru-<br />

hestand entlassen:<br />

„Füge Dich der Zeit,<br />

erfülle Deinen Platz,<br />

räum ihn auch getrost:<br />

Es fehlt nicht an Ersatz!“.<br />

Bevor aber der Abschied zu sentimental gerät, möchte<br />

ich ein Zitat des letzten sächsischen Königs Friedrich<br />

August III. nachschieben, das fast <strong>von</strong> Dir stammen<br />

könnte. Dieser kommentierte seine Absetzung während<br />

der Revolution 1918 durch den Arbeiter- und Soldatenrat<br />

mit den Worten:<br />

„Macht doch Euren Dreck alleene!“<br />

Lieber Claus, mach’s gut!<br />

6

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!