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Artenhilfsprogramm Uhu - LBV

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Paaren setzt der Gesang aber unter Umständen auch erst zwei Stunden<br />

nach Sonnenuntergang ein, sodass die abendliche Beobachtungszeit<br />

von Sonnenuntergang bis mindestens zwei, besser drei Stunden nach<br />

Sonnenuntergang reichen sollte, wenn nicht vorher schon <strong>Uhu</strong>s verhört<br />

werden können. Grundsätzlich zeigen alte eingespielte Paare in der Balz<br />

meist geringere Rufaktivität als neue Paare, unter Umständen so wenig,<br />

dass zumindest der Nachweis ¡ des nicht oder nur mit hohem Zeitaufwand<br />

gelingt. Unverpaarte Individuen auf der Suche nach einem Brutpartner<br />

rufen dagegen in der Regel wesentlich intensiver, zum Teil bereits<br />

lange vor Sonnenuntergang, während der ganzen Nacht und das bis<br />

weit ins Frühjahr hinein. Ebenso ist wieder aufflammende Rufaktivität in<br />

der Brutperiode ein Anzeichen dafür, dass Störungen im Brutgeschehen<br />

eingetreten sind, möglicherweise ein Partner verunglückt ist. Bettelrufe<br />

¡ des sind oft wesentlich später als die Balzrufe des zu hören, oft erst<br />

zwischen 20:00 und 22:00 Uhr. Jungvögel betteln dagegen oft schon vor<br />

Sonnenuntergang (vor allem bei Bruten mit mehreren Jungvögeln) und –<br />

mit Pausen und einem Minimum der Rufaktivität zwischen 24:00 und<br />

2:00 Uhr- fast die ganze Nacht hindurch.<br />

Witterungseinflüsse: In klaren, windstillen Nächten ist die Gesangsaktivität<br />

am höchsten. Regnerisches und vor allem windiges Wetter dämpft<br />

meist die Rufaktivität. Vor allem gilt dies für die Wintermonate. In der<br />

Hochbalz ist der Witterungseinfluss geringer, aber doch noch so groß,<br />

dass sich die Hochbalz unter Umständen auf wenige Tage reduzieren<br />

kann. Windiges Wetter erschwert es auch dem Beobachter sehr, die Rufe<br />

zu vernehmen, sodass windstille Nächte auch aus diesem Grund zum<br />

Verhören vorzuziehen sind.<br />

Wichtige Ruftypen:<br />

• Reviermarkierung Balzzeit: Unter günstigen Bedingungen (Windstille!)<br />

bis zu 1,5 weit zu hörende, zweisilbige, monoton gereihte „buho“-<br />

Rufe. Die Abstand der Einzelrufe von 8 – 10 Sekunden unterscheidet<br />

die Rufe des <strong>Uhu</strong>- auch auf große Distanz sicher von den deutlich<br />

frequenteren Rufen der Waldohreule. Auf große Distanz ist unter Umständen<br />

nur eine Silbe zu hören - je nach Gelände entweder die höhere<br />

erste Silbe (z. B. in offener Landschaft = „uuh“) oder die dunklere<br />

zweite (z. B. im Wald = „hoo“). Der Gesang des wird meist von exponierten<br />

Warten aus vorgetragen, etwa Felsschultern, grobastigen<br />

Baumkronen, Bäumen mit Wipfelbruch etc.). Der Gesang ¡ des klingt<br />

höher, gepresster als der des („uhju“). Zur Hochbalz rufen beide<br />

Partner auch im Duett. Vor allem in Zusammenhang mit der Kopula<br />

steigert sich dieses Duett bis zum rasch gereihten Erregungslaut<br />

„hohohoho“ ( ) bzw. (¡ „huhuhu“ ).<br />

• Zum Nestzeigen/Beuteübergabe lockt das ¡ das mit leisen, weichen<br />

und oft nasal klingenden „uh“-Lauten in Sekundenabstand.<br />

Beim eigentlichen Nestzeigen äußert es dann ein leise, weiches,<br />

rasch gereihtes „gu-dugg-gu-dugg-gu-dugg“. Mit einem ähnlichen

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