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Dossier Karl Mayländer - Bundesministerium für Unterricht, Kunst ...

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Name der Versicherungsanstalt: ,Phönix (Österr. Versicherungs AG)’ ...<br />

f) Anteilsrechte, Nießbrauchsrechte oder sonstige Rentenrechte?<br />

Welchen Wert hatte die einjährige Nutzung?<br />

,RM 2.664,--’<br />

Seit wann stehen Ihnen die Nutzungen zu? ,Seit Juli 1937’<br />

Bis wann stehen Ihnen die Nutzungen zu? ,Ableben’ ...<br />

Welchen Kapitalwert hat das Recht? ,7 facher Jahresbetrag<br />

RM 18.648’“ 27<br />

Unter Punkt IV. g) „Gegenstände aus edlem Metall, Schmuck- und Luxusgegenstände,<br />

<strong>Kunst</strong>gegenstände und Sammlungen“ gab <strong>Karl</strong> <strong>Mayländer</strong> eine „Bibliothek und Bilder,<br />

letztere nur von jungen österr. Künstlern (heute überhaupt nicht verkäuflich!)“ 28 an. Er<br />

bewertete Bibliothek und Bilder mit RM 5.000,--, <strong>für</strong> Sophie Lillie der Beweis, dass auch<br />

Werke junger Künstler damals einen Wert hatten. 29 Eine Inventarliste der Bilder ist nicht<br />

vorhanden. Frau Dr. Leopold zieht daraus den Schluss, dass man nicht sagen könne, welche<br />

Zeichnungen von Egon Schiele <strong>Mayländer</strong> am 15. Juli 1938 in seinem Eigentum hatte. Auch<br />

in diesem Punkt sei die Datenbank der Stiftung bezüglich der oben angeführten Bilder zu<br />

korrigieren. 30<br />

<strong>Karl</strong> <strong>Mayländer</strong> war also am 15. Juli 1938 als durchaus wohlhabend zu bezeichnen. Dies<br />

änderte sich bereits im Dezember 1938: In einem Schreiben an die Vermögensverkehrsstelle<br />

(VVSt.) vom 14. Dezember 1938 suchte er um eine Herabsetzung der „Kontribution“ an. Er<br />

habe in seiner Vermögensanmeldung unter Punkt IV. f) RM 18.648,-- als kapitalisierten Wert<br />

<strong>für</strong> eine Rente angegeben, die er beziehe. Da er jedoch diesen Betrag nicht effektiv besitze,<br />

nehme er an, hier<strong>für</strong> keine Kontribution zahlen zu müssen. Er habe von dem angegebenen<br />

Gesamtbetrag von RM 42.837,-- daher RM 18.648,-- in Abzug gebracht, sodass als<br />

Restbetrag abgerundet RM 24.000,-- verbleiben würde. Hievon seien 20% an Kontribution zu<br />

bezahlen, was einen Betrag von RM 4.800,-- entspreche. Die erste Rate über RM 1.200,--<br />

habe er bereits an das Finanzamt Währing-Döbling überwiesen.<br />

Außerdem bemerkte <strong>Karl</strong> <strong>Mayländer</strong>, dass in seiner Vermögenserklärung zwei Posten eine<br />

„deutliche Verminderung“ erfahren hätten, die er „aber jetzt noch nicht richtig stellen“ könne:<br />

27 ÖStA, AdR, BMF, VVSt., VA 44.001, <strong>Karl</strong> <strong>Mayländer</strong>.<br />

28 ÖStA, AdR, BMF, VVSt., VA 44.001, <strong>Karl</strong> <strong>Mayländer</strong>, S. 3.<br />

29 Sophie Lillie, A Legacy Forlorn. The Fate of Egon Schiele’s early Collectors, in: Egon Schiele.<br />

S. Lauder and Sege Sabarsky Foundation, New York 2005, S. 119.<br />

30 Gesprächsnotiz Dr. Elisabeth Leopold, 22. Juli 2009.<br />

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