Präsentation "Pflege und Beruf vereinbaren- eine ... - Lippstadt
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Fachtagung „Vereinbarkeit von <strong>Beruf</strong> <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong> von Angehörigen“<br />
15.02.2012, Erwitte<br />
Christa Beermann<br />
<strong>Pflege</strong> <strong>und</strong> <strong>Beruf</strong><br />
<strong>vereinbaren</strong><br />
–<br />
<strong>eine</strong> Herausforderung im<br />
Demografischen Wandel
Christa Beermann<br />
Das erwartet Sie<br />
1. Welche zentralen demograf. Veränderungen gibt es?<br />
2. Wieso „Herausforderung“ <strong>Beruf</strong> <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong><br />
<strong>vereinbaren</strong>?<br />
3. Was denken Unternehmen?<br />
Wieso ist das Thema relevant für sie?<br />
4. Wie sind die gesetzlichen Regelungen?<br />
5. Was macht der Ennepe-Ruhr-Kreis?<br />
6. Wo gibt es Informationen?<br />
2
1. Demograf. Veränderungen:<br />
Christa Beermann<br />
Weniger, älter, bunter<br />
5 Entwicklungen im demografischen Wandel<br />
1. Geburtenniveau dauerhaft niedrig<br />
2. Kindergeneration kl<strong>eine</strong>r als Elterngeneration,<br />
Lebenserwartung nimmt zu + „Babyboomer (*1955-<br />
1964) altern → mehr Ältere<br />
3. Wanderungsgewinne der Vergangenheit haben zur<br />
Abmilderung der Altersprozesse geführt<br />
4. Regional unterschiedliche demograf. Entwicklung<br />
5. Zunehmend größere ethnische Heterogenität<br />
4
Christa Beermann<br />
älter <strong>und</strong> weniger<br />
Dreifache Alterung<br />
Die absolute Zahl älterer Menschen steigt.<br />
Der prozentuale Anteil älterer Menschen steigt.<br />
Der Anteil der sog. Hochaltrigen (über 80-<br />
Jährigen) steigt.<br />
Das bedeutet:<br />
Die Relation zwischen jüngeren <strong>und</strong> älteren<br />
Menschen ändert sich (strukturelle Alterung).<br />
Die Bevölkerungspyramide wird zum Pilz.<br />
5
älter <strong>und</strong> weniger bis 2060<br />
Christa Beermann<br />
6
Strukturelle Alterung in der BRD<br />
2010: (Statist. BA, 12. koord.Bev.vorausberechng.)<br />
Anteil unter 20-J. (18%) fast gleich<br />
groß wie Anteil über 65-Jähriger (21%)<br />
größte Gruppe: 20 bis unter 65-Jährige<br />
(61%) (= Erwerbsfähige)<br />
Deutliche Verschiebung zugunsten<br />
der über 65-J.:<br />
2030: Anteil der über 65-J. ca. 29%<br />
2060:<br />
jede/r 3. über 65J. (34%)<br />
doppelt so viele 70-J., wie Kinder<br />
geboren werden<br />
auf 100 Erw.fähige: 67 über 65-J.<br />
(= Verdoppelung zu heute)<br />
Christa Beermann<br />
7
Christa Beermann<br />
Strukturelle Alterung<br />
Bis 2050 deutlich mehr Hochaltrige :<br />
2010: 5% der Bevölkerung (4,3 Mio)<br />
Zunahme bis 2050: über 10 Mio., d.h.:<br />
Jede/r 7. = über 80 J. alt<br />
Doppelbelastung Erwerbsfähiger durch<br />
Jüngere <strong>und</strong> Ältere!<br />
8
Christa Beermann<br />
BRD + NRW schrumpfen<br />
- regional verschieden<br />
Bevölkerung in<br />
NRW schrumpft bis<br />
2060 um ein Fünftel<br />
D.h. etwas stärker<br />
als der Durchschnitt<br />
in der BRD<br />
Prognose IT.NRW 05/2011<br />
9
Christa Beermann<br />
NRW altert<br />
Bevölkerung im Alter unter 18 Jahren sinkt:<br />
2009: 3,11 Mio = 17,4 %<br />
2030: 2,66 Mio = 15,32 %<br />
→ Rückgang insgesamt um gut 2 %<br />
Bevölkerung im Alter über 65 Jahren wächst:<br />
2009: 3, 64 Mio<br />
2030: 4, 72 Mio<br />
→ Zuwachs insgesamt um 29 %<br />
dabei besonders bei den Hochaltrigen (über 80 J.):<br />
2009: 0,92 Mio<br />
2030: 1, 4 Mio<br />
→ Zuwachs insgesamt um 53 %<br />
www.mgepa.nrw.de/(Quelle Landesbetrieb Information <strong>und</strong> Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW)<br />
10
Veränderte Altersstruktur in NRW<br />
Weniger Erwerbspersonen auf mehr Ältere<br />
Zahl der Erwerbspersonen sinkt von<br />
8,73 Millionen (2008) auf<br />
7,5 Millionen im Jahr 2030<br />
veränderte Relationen:<br />
2009: auf 100 Personen zwischen 20 <strong>und</strong> 65 J.<br />
kamen 34 Personen über 65; es werden<br />
2030: 48,9 Personen sein.<br />
Christa Beermann<br />
11
Christa Beermann<br />
NRW - erheblich mehr<br />
<strong>Pflege</strong>bedürftige<br />
2007: 484. 800 (60 bis unter 80: 156.971;<br />
über 80-jährige 262.138)<br />
2020: 614. 000 (60 bis unter 80: 168.000;<br />
über 80-jährige 391.000)<br />
2030: 710.000 (60 bis unter 80: 201.000,<br />
plus 28 % gegenüber 2007;<br />
über 80-jährige 457.000,<br />
plus 74,3 % gegenüber 2007)<br />
Quelle Landesbetrieb Information <strong>und</strong> Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW)<br />
12
Christa Beermann<br />
Der Kreis Soest<br />
…schrumpft: leichter Bevölkerungsrückgang:<br />
307.159 (2007) → 305.097 (´09)<br />
Anteil der älteren Altersgruppen an Gesamtbevölkerung gewachsen:<br />
1) Anteil der über 65-Jährigen:<br />
2007: 19,50% (NRW: 19,93%)<br />
2009: 19.97% (NRW: 19,93%)<br />
2020: 20,7% (Prognose)<br />
2) Anteil der über 80-Jährigen (sog. Hochaltrige):<br />
Aktuell: 5,04% (= 15.388 Personen)<br />
2020: 6,1% (= 18.844 Personen) (Prognose)<br />
Anerkannt pflegebedürftig (ab <strong>Pflege</strong>stufe 1): r<strong>und</strong> 8.000 Personen =<br />
Quote von 2.633 Personen je 100.000 EinwohnerInnen (NRW: 2.849)<br />
Quelle: Kreis Soest, Bericht zur kommunalen <strong>Pflege</strong>planung 2010-2012<br />
13
IT.NRW 25/10/2011<br />
Christa Beermann<br />
Kreis Soest 2008 - 2030<br />
14
2. Wieso „Herausforderung“<br />
Christa Beermann<br />
<strong>Pflege</strong> + <strong>Beruf</strong>?<br />
B<strong>und</strong>esweit z.Zt.:<br />
2,25 Mio Menschen mit anerkannter <strong>Pflege</strong>bedürftigkeit<br />
(+ Dunkelziffer: Menschen mit Hilfebedarf ohne <strong>Pflege</strong>stufe)<br />
2030: zwischen 2,95 <strong>und</strong> 3,36 Mio anerkannt <strong>Pflege</strong>bedürftige<br />
Die Zahl der Unterstützungs-/<strong>Pflege</strong>bedürftigen wächst,<br />
das Unterstützungspotenzial sinkt!<br />
Ursachen:<br />
weniger jüngere Menschen/Menschen im erwerbsfähigen Alter<br />
kl<strong>eine</strong>re (Patchwork-) Familien<br />
berufliche Inanspruchnahme – auch/gerade von Frauen<br />
Mobilität<br />
D.h., Angehörige müssen <strong>Beruf</strong> <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong> miteinander <strong>vereinbaren</strong>.<br />
15
Herausforderung <strong>Pflege</strong> + <strong>Beruf</strong><br />
Lücke: Mehr Unterstützungsbedarf <strong>und</strong><br />
weniger Unterstützungspotenzial!<br />
Doppelte gesellschaftliche Herausforderung:<br />
1.) Fachkräftemangel in der professionellen<br />
<strong>Pflege</strong><br />
2.) häusliche <strong>Pflege</strong> <strong>und</strong> <strong>Beruf</strong> miteinander<br />
<strong>vereinbaren</strong><br />
Christa Beermann<br />
16
Christa Beermann<br />
Bereitschaft zu pflegen<br />
65% aller<br />
<strong>Beruf</strong>stätigen finden<br />
es wünschenswert,<br />
<strong>Pflege</strong>bedürftige<br />
durch Angehörige zu<br />
pflegen<br />
57% würden ggf.<br />
ihre/n Angehörige/n<br />
selber pflegen<br />
Allensbach (2010)<br />
17<br />
Aktuell: 2/3 der<br />
<strong>Pflege</strong>bedürftigen<br />
werden zu Hause<br />
gepflegt (68%),<br />
in 9 von 10 Fällen<br />
(92%) durch die<br />
Angehörigen<br />
Statist. B<strong>und</strong>esamt 2008
Wenn der <strong>Pflege</strong>fall eintritt<br />
Mehr als jede/r vierte Beschäftigte (28%) wendet mehr als 2 Std.<br />
täglich für die Betreuung Angehöriger auf.<br />
… schränken knapp 50% ihre <strong>Beruf</strong>stätigkeit ein oder geben sie<br />
ganz auf.<br />
… reduzieren 47% der pflegenden Beschäftigten ihre Arbeitszeit, die<br />
meisten um 5 – 10 Wo-Std.<br />
Betroffen davon sind 39% der Unternehmen.<br />
79% aller <strong>Beruf</strong>stätigen zw. 25 u. 59J. befürchten<br />
Vereinbarkeitsprobleme,<br />
fast die Hälfte der pflegenden Angehörigen (46%) ist aber<br />
berufstätig.<br />
BMFSFJ u.a.: Vereinbarkeit von <strong>Beruf</strong> <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong> 2011<br />
Christa Beermann<br />
18
Christa Beermann<br />
Wer pflegt, - wen?<br />
Frauen (Vgl. Dr. Barbara Stiegler, Friedrich-Ebert-Stiftung)<br />
pflegen häufiger (zu ca. 75% sind Frauen Hauptpflegepersonen)<br />
geben eher ihre Erwerbsarbeit zur <strong>Pflege</strong> auf oder sind gar nicht<br />
erwerbstätig<br />
arbeiten wegen <strong>Pflege</strong> eher Teilzeit<br />
geraten in finanzielle Abhängigkeit wegen privater <strong>Pflege</strong><br />
fühlen sich eher moralisch verpflichtet zu pflegen<br />
aber<br />
Frauen werden seltener vom Partner gepflegt als Männer von der<br />
Partnerin<br />
Männer pflegen im Vergleich zu Frauen (Vgl. Prof. Dr. Manfred Langehennig, FH Frkf./M.)<br />
seltener <strong>und</strong> v.a. ihre Partnerinnen (ca. 1/3 der Hauptpflegepersonen)<br />
später (Rentenalter, insbes. zw. 80. <strong>und</strong> 84. Lj.)<br />
mit mehr Unterstützung<br />
19
Christa Beermann<br />
Wer pflegt, - wen?<br />
Zwei Drittel der <strong>Pflege</strong>nden im erwerbsfähigen Alter sind<br />
Frauen.<br />
Doppel- <strong>und</strong> Dreifachbelastung/doppeltes Vereinbarkeitsproblem<br />
Psychische <strong>und</strong> körperliche Belastungen<br />
Einschränkungen der/in der <strong>Beruf</strong>stätigkeit<br />
(2.) Karriereknick<br />
Aufgabe des Jobs/Reduzierung der St<strong>und</strong>enzahl<br />
Konsequenzen für die eigene materielle Absicherung: aktuell<br />
<strong>und</strong> im Rentenalter!<br />
d.h.: im Alter: Heim, weil kein pflegender Partner u./o. wenig<br />
Geld (= doppelte Benachteiligung von Frauen<br />
Im Rentenalter nimmt der Anteil der (ihre Partnerinnen)<br />
pflegenden Männer zu.<br />
20
Gemeinsame Herausforderung<br />
Christa Beermann<br />
Die mangelhafte Vereinbarkeit<br />
von <strong>Beruf</strong> <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong><br />
ist kein privates Problem (von Frauen),<br />
sondern<br />
<strong>eine</strong> gesellschaftliche Herausforderung!<br />
21
Gemeinsame Herausforderung<br />
Unser <strong>Pflege</strong>system basiert auf privater Care-Arbeit (von<br />
Frauen) <strong>und</strong> gleichzeitig werden die, die am meisten<br />
pflegen, selbst am schlechtesten versorgt.<br />
Damit die Vereinbarkeit von <strong>Pflege</strong> <strong>und</strong> Erwerbsarbeit<br />
gelingt,<br />
müssen sich<br />
die Geschlechterverhältnisse in der privaten <strong>Pflege</strong><br />
<strong>und</strong><br />
die Bedingungen für Erwerbsarbeit verändern!<br />
Christa Beermann<br />
22
Gemeinsame Herausforderung<br />
Wohlfahrtsverbände<br />
Gesetzgebung<br />
Christa Beermann<br />
Unternehmen<br />
Wirtschaft<br />
Gesellschaft<br />
23<br />
<strong>Pflege</strong>nde<br />
Beschäftigte<br />
Wohnungsgesellschaften<br />
Personalvertretungen(haushaltsnahe)<br />
Dienstleister<br />
Politik<br />
Kommunen
3. Was denken Unternehmen?<br />
Christa Beermann<br />
24
online-Befragung 10/2011 von 500<br />
Ziel:<br />
deutschen Unternehmen (repräsentativ)<br />
Herausfinden, in welchem Maße das Thema<br />
„<strong>Beruf</strong> <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong>“als betriebliches<br />
Handlungsfeld erkannt ist,<br />
welche Angebote <strong>und</strong><br />
welche Hindernisse für stärkeres<br />
Engagement es gibt.<br />
Befragt: PersonalentscheiderInnen in 500<br />
Unternehmen versch. Größe im Okt. 2011<br />
Christa Beermann<br />
25
Christa Beermann<br />
online-Befragung 10/2011<br />
Nur gut ein Drittel der befragten PersonalentscheiderInnen hat sich<br />
mit dem Thema im eigenen Unternehmen beschäftigt (62% noch<br />
nicht), nur knapp ein Drittel kennt betriebliche Angebote <strong>und</strong><br />
Maßnahmen (71% nicht).<br />
Bekannt sind v.a. Arbeitszeitregelungen (flexible Arbeitszeitmodelle<br />
oder Teilzeitarbeit) <strong>und</strong> die <strong>Pflege</strong>zeit.<br />
Immerhin 65% m<strong>eine</strong>n, ArbeitgeberInnen sollen ihre Beschäftigten<br />
ermutigen, Vereinbarkeitsprobleme offen anzusprechen<br />
58% setzen sich dafür ein, dass AG flexiblere Arbeitszeiten<br />
ermöglichen.<br />
Dagegen m<strong>eine</strong>n nur 9%, dass Unternehmen AN finanziell entlasten<br />
sollen.<br />
26
Christa Beermann<br />
FAZIT: online-Befragung<br />
Große Zustimmung bei weichen Faktoren (Infos<br />
bereitstellen, Probleme offen ansprechen, Arbeitszeit<br />
flexibilisieren)<br />
weniger Zustimmung bei konkreten Maßnahmen<br />
(finanzielle Entlastung oder betriebliche Unterstützungsmaßnahmen)<br />
Trotz Problembewusstsein scheitert Engagement an<br />
Sorge vor zu großem organisatorischem <strong>und</strong><br />
finanziellem Aufwand!<br />
sinnvoll: Umsetzungshilfen <strong>und</strong> Praxistipps<br />
27
Christa Beermann<br />
FAZIT: online-Befragung<br />
Hindernisse für Unternehmen sich konkret für<br />
Vereinbarkeit zu engagieren:<br />
Befürchteter hoher organisatorischer Aufwand (49%)<br />
Vorrang anderer personalpolitischer Fragen (49%)<br />
K<strong>eine</strong> Kenntnisse von Umsetzungshilfen <strong>und</strong> Praxistipps<br />
(42%)<br />
Zu kostenintensiv (41%)<br />
AG immer erst aktiv werden, wenn WettbewerberInnen aktiv<br />
werden (30%)<br />
Beschäftigte zu große Angst haben vor Nachteilen bei Karriere<br />
(27%)<br />
25% sieht in solchen Angeboten k<strong>eine</strong> relevanten Vorteile für<br />
Unternehmen<br />
28
Christa Beermann<br />
FAZIT: online-Befragung<br />
Trotzdem sehen viele die zentrale Bedeutung <strong>eine</strong>s Engagements<br />
für Vereinbarkeit <strong>und</strong> favorisieren folgende Instrumente<br />
Beschäftigte ermutigen, Vereinbarkeitsprobleme offen<br />
anzusprechen<br />
Flexible Arbeitszeit<br />
Informationen bereitstellen<br />
Zurückhaltung besteht<br />
beim Bereitstellen eigener betrieblicher Unterstützungsmaßnahmen<br />
<strong>und</strong><br />
<strong>eine</strong>r finanziellen Entlastung Beschäftigter mit <strong>Pflege</strong>aufgaben.<br />
Immerhin ein Drittel m<strong>eine</strong>n, es sei gar nicht Aufgabe des AG für<br />
Vereinbarkeit zu sorgen, sondern das sei Aufgabe von Familie <strong>und</strong><br />
Staat.<br />
29
Vereinbarkeitsmöglichkeiten -<br />
Christa Beermann<br />
Nutzen für Unternehmen<br />
Hintergr<strong>und</strong><br />
Demografischer Wandel:<br />
• weniger Erwerbsfähige<br />
• Fachkräftemangel<br />
• Sicherung von<br />
Nachwuchskräften<br />
30<br />
weniger Ausfallzeiten/<br />
Unpünktlichkeit u. Krankenstände<br />
Kostenersparnis (Fluktuation,<br />
Ausfallzeiten… kosten!)<br />
durch hohe Konzentration,<br />
Motivation <strong>und</strong> Engagement:<br />
höhere Arbeitsmoral <strong>und</strong><br />
-zufriedenheit<br />
Qualitätssicherung<br />
höhere Produktivität<br />
Sicherung von Fachkräften<br />
(Halten <strong>und</strong> Rekrutieren)<br />
gutes Unternehmensimage als<br />
familienfre<strong>und</strong>liches<br />
Unternehmen<br />
Vgl. Prof. Dr. Reichert, TU Dtmd.
Ex. Instrumente zur Vereinbarkeit<br />
Thema ansprechen, deutlich machen, dass die<br />
Unternehmensführung/ Personalvertretung sich dafür<br />
engagiert<br />
Bedarf im Unternehmen ermitteln (Befragung der<br />
Mitarbeiter/-innen)<br />
Ansprechpartner/-in im Unternehmen benennen<br />
Vorhandene Angebote zur Vereinbarkeit von Kindern<br />
<strong>und</strong> <strong>Beruf</strong> übertragen <strong>und</strong> kommunizieren<br />
Informationen zur Verfügung stellen<br />
Flexible Arbeitszeit- <strong>und</strong> -organisationsregelungen<br />
(Gleitzeit, Teilzeit, Jahresarbeitszeitkonten, Sabbatjahr/-zeit,<br />
Telearbeit…)<br />
Christa Beermann<br />
31
4. Gesetzliche Regelungen<br />
1. Freistellung bis zu zehn Tage in<br />
<strong>eine</strong>r akut aufgetretenen<br />
<strong>Pflege</strong>situation<br />
(§ 2 <strong>Pflege</strong>zeitgesetz)<br />
2. <strong>Pflege</strong>zeit von bis zu sechs<br />
Monaten<br />
(§§ 3 <strong>und</strong> 4 <strong>Pflege</strong>zeitgesetz)<br />
1. + 2. = ohne Lohnfortzahlung<br />
3. Freistellung nach dem<br />
Familienpflegezeitgesetz mit<br />
eingeschränktem Lohnausgleich<br />
Christa Beermann<br />
32<br />
Regelungen gelten<br />
nur bei nahen Angehörigen
Christa Beermann<br />
Gesetzliche Regelungen<br />
1. Freistellung bis zu zehn Tage in <strong>eine</strong>r akut<br />
aufgetretenen <strong>Pflege</strong>situation (ohne<br />
Lohnfortzahlung) (§ 2 <strong>Pflege</strong>zeitgesetz):<br />
…wenn in <strong>eine</strong>r akut aufgetretenen <strong>Pflege</strong>situation<br />
die <strong>Pflege</strong> organisiert oder ein <strong>Pflege</strong>platz gef<strong>und</strong>en<br />
werden muss.<br />
Das Recht auf Freistellung gilt einmalig je<br />
pflegebedürftiger/m Angehörigen.<br />
Dem Arbeitgeber/der Arbeitgeberin muss die<br />
Verhinderung <strong>und</strong> voraussichtliche Dauer<br />
unverzüglich mitgeteilt werden. Ein ärztliches Attest<br />
über die <strong>Pflege</strong>bedürftigkeit ist vorzulegen.<br />
33
Christa Beermann<br />
Gesetzliche Regelungen<br />
2. <strong>Pflege</strong>zeit von bis zu sechs Monaten (ohne<br />
Lohnfortzahlung) (§§ 3 <strong>und</strong> 4 <strong>Pflege</strong>zeitgesetz)<br />
gilt für Betriebe mit mehr als fünfzehn Beschäftigten<br />
einmalig je pflegebedürftiger/n Angehörigen<br />
vollständige oder auch teilweise Freistellung von der<br />
Arbeit für längstens sechs Monate<br />
wenn ein/e pflegebedürftige/r Angehörige/r in der<br />
häuslichen Umgebung gepflegt wird.<br />
Als häusliche Umgebung gilt<br />
die Wohnung des pflegebedürftigen Menschen<br />
die Wohnung der angehörigen Person, in die der<br />
pflegebedürftige Mensch aufgenommen wird.<br />
34
Christa Beermann<br />
Gesetzliche Regelungen<br />
<strong>Pflege</strong>bedürftigkeit ist durch Bescheinigung von<br />
<strong>Pflege</strong>kasse oder Medizinischem Dienst nachzuweisen.<br />
Dem Arbeitgeber muss spätestens zehn Tage vor der<br />
Freistellung der Beginn <strong>und</strong> das Ende schriftlich<br />
mitgeteilt werden.<br />
Wird nur <strong>eine</strong> teilweise Freistellung gewünscht, muss die<br />
gewünschte Verteilung der Arbeitszeit schriftlich<br />
mitgeteilt <strong>und</strong> vereinbart werden.<br />
Die <strong>Pflege</strong>zeit endet nach der vereinbarten Zeit.<br />
Wenn die <strong>Pflege</strong> zu Hause nicht mehr möglich oder die<br />
angehörige Person verstorben ist, endet die <strong>Pflege</strong>zeit<br />
vier Wochen nach Eintritt der veränderten Umstände.<br />
35
Christa Beermann<br />
Gesetzliche Regelungen<br />
3. Freistellung nach dem Familienpflegezeitgesetz mit<br />
eingeschränktem Lohnausgleich (seit 01.01.2012):<br />
Nach Absprache mit dem Arbeitgeber ist <strong>eine</strong><br />
Reduzierung der Arbeitszeit auf bis zu 15 St<strong>und</strong>en<br />
möglich, um <strong>eine</strong>/n Angehörigen zu pflegen.<br />
Wird die Arbeitszeit bspw. von <strong>eine</strong>r<br />
Vollzeitbeschäftigung auf <strong>eine</strong> Halbtagstätigkeit<br />
umgestellt, wird für die <strong>Pflege</strong>phase ein Gehalt in Höhe<br />
von 75 Prozent des bisherigen Gehalts gezahlt.<br />
Die Familienpflegezeit ist höchstens zwei Jahre möglich.<br />
In der zweijährigen Nachpflegephase erhält die/der dann<br />
wieder vollbeschäftigte Mitarbeiter/in zum Ausgleich nur<br />
75 Prozent des Gehalts.<br />
36
Christa Beermann<br />
Gesetzliche Regelungen<br />
Für den Fall, dass die/der Mitarbeiter/in den<br />
Lohnausgleich in der Nachpflegephase bedingt durch<br />
Krankheit nicht erarbeiten kann, muss <strong>eine</strong><br />
Ausfallversicherung abgeschlossen werden.<br />
Es besteht gegen den Arbeitgeber kein<br />
Rechtsanspruch auf Freistellung nach dem<br />
Familienpflegezeitgesetz!<br />
K<strong>eine</strong> Option für über 60-Jährige, weil sie die Zeit nicht<br />
mehr nacharbeiten können.<br />
Weitere Informationen unter<br />
www.familien-pflege-zeit.de <strong>und</strong><br />
www.wege-zur-pflege.de.<br />
37
Christa Beermann<br />
5. Was macht der<br />
Ennepe-Ruhr-Kreis?<br />
Das Netzwerk W(iedereinstieg) EN<br />
– seit 2007<br />
engagiert für den Wiedereinstieg von<br />
Frauen in das Erwerbsleben <strong>und</strong> die<br />
Vereinbarkeit von Familie <strong>und</strong> <strong>Beruf</strong><br />
- verb<strong>und</strong>en mit Fragen des<br />
demografischen Wandels<br />
Fachkräftemangel u. Nachwuchssicherung in<br />
Unternehmen, Frauen als Ressource für die<br />
Wirtschaft, Vereinbarkeit als Standortvorteil für<br />
Unternehmen…<br />
38
Aktivitäten im Ennepe-Ruhr-Kreis<br />
10/2009 Fachtagung<br />
„Zwischen <strong>Pflege</strong>bett<br />
<strong>und</strong> Büro“ (Dokumentation)<br />
Geschlechterverhältnisse<br />
in der häuslichen <strong>Pflege</strong><br />
Männer in der/in die<br />
<strong>Pflege</strong><br />
Modelle der <strong>Pflege</strong> zu<br />
Hause<br />
Instrumente für<br />
Unternehmen<br />
Christa Beermann<br />
39
Aktivitäten im Ennepe-Ruhr-Kreis<br />
Flyer<br />
zu den<br />
Gesetzlichen<br />
Rahmenbedingungen,<br />
Stand: 01.01.2012<br />
Christa Beermann<br />
40
Aktivitäten im Ennepe-Ruhr-Kreis<br />
Leitfaden<br />
zur Vereinbarkeit<br />
von <strong>Beruf</strong> <strong>und</strong><br />
<strong>Pflege</strong><br />
mit Instrumenten<br />
für Unternehmen,<br />
2011<br />
Christa Beermann<br />
41
EN: Inhalt Leitfaden Unternehmen<br />
Christa Beermann<br />
42
Aktivitäten im Ennepe-Ruhr-Kreis<br />
Kampagne zur Vereinbarkeit von<br />
<strong>Beruf</strong> <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong> ab Frühj. 2012<br />
Karten + Plakat von Unternehmen <strong>und</strong><br />
berufstätigen pflegenden Beschäftigten<br />
Testimonials, Pressearbeit bis<br />
mindestens Anfang 2013<br />
Christa Beermann<br />
43
6. Wo gibt Informationen?<br />
Links zu gesetzlichen Regelungen:<br />
www.familien-pflege-zeit.de<br />
www.wege-zur-pflege.de<br />
Diverse Infos unter<br />
www.kreis-soest.de<br />
<strong>Pflege</strong>atlas, <strong>Pflege</strong>beratungsstellen,<br />
Christa Beermann<br />
<strong>Pflege</strong>suche, …<br />
www.en-kreis.de, Stichwort Demografie<br />
44
Christa Beermann<br />
Vielen Dank<br />
für Ihre Aufmerksamkeit!<br />
Christa Beermann<br />
Ennepe-Ruhr-Kreis<br />
Demografiebeauftragte,<br />
Koordinatorin Netzwerk W(iedereinstieg)<br />
Hauptstr. 92, 58332 Schwelm<br />
Tel.: 0 23 36/93 22 23<br />
C.Beermann@en-kreis.de<br />
www.en-kreis.de, Stichwort Demografie<br />
45