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EinblickE AusblickE<br />

nr. 21 | März 2011<br />

<strong>Mariaberg</strong>er Magazin<br />

Freie Wahl des Arbeitsplatzes<br />

Die Un-behindertenrechtskonvention in <strong>Mariaberg</strong>


Inhalt März 2011<br />

Die Vorstände im Gespräch 4 – 5<br />

Geistliches Leben und Diakonie<br />

„Aber der Geist macht lebendig“ 6<br />

„Ein erheblicher Fortschritt für die Entwicklung<br />

unserer Gesellschaft“ 7<br />

Themenschwerpunkt<br />

Die UN-Behindertenrechtskonvention in <strong>Mariaberg</strong><br />

Das Recht auf die freie Wahl des Arbeitsplatzes 8 – 11<br />

Der Angehörigenbeirat berichtet 12<br />

Zwischen Vision und Wirklichkeit 13<br />

UN­Konvention kompakt 14<br />

Persönliches Budget 15<br />

Paradigmenwechsel in der Eingliederungshilfe 16<br />

Aus den Geschäftsfeldern<br />

Breakdance­Talent engagiert sich ehrenamtlich<br />

Pflege und Betreuung für Menschen<br />

17<br />

mit hohem Unterstützungsbedarf 18<br />

Neues aus <strong>Mariaberg</strong> 19 – 20<br />

Wie <strong>Mariaberg</strong> geholfen wird 21 – 23<br />

Impressum 23<br />

Veranstaltungskalender 24<br />

Ihre Meinung interessiert uns<br />

Bitte geben Sie uns eine kurze Rück meldung dazu, welche<br />

Themen Ihnen gut gefallen haben und welche Sie vermissen.<br />

Kontakt: presse@mariaberg.de<br />

Themenschwerpunkt<br />

Seit dem 26. März 2009 ist die<br />

UN­Behindertenrechtskonvention in<br />

Deutschland verbindlich. Dazu gehört<br />

auch: „Das Recht auf die freie Wahl<br />

des Arbeitsplatzes“.<br />

Seite 8 –11<br />

Hier wirkt<br />

die Stiftung <strong>Mariaberg</strong><br />

Die Stiftung <strong>Mariaberg</strong> hilft seit Jahren,<br />

die Entwicklungen des Vereins im Sinne der<br />

Menschen mit Behinderungen voranzutreiben.<br />

Seite 20<br />

Themenschwerpunkt<br />

Geistliches Leben und<br />

Diakonie<br />

Lucie Panzer, Rundfunkpfarrerin<br />

beim SWR, mit ihrem Kommentar zur<br />

UN­Konvention aus geistlicher<br />

Perspektive.<br />

Teilhabe als<br />

Selbstverständlichkeit<br />

Einrichtungen wie <strong>Mariaberg</strong> kümmern sich seit Jahrzehnten um<br />

Menschen mit Benachteiligungen. Hier werden sie umsorgt, bekommen<br />

Nähe, Zuneigung, Essen, Trinken, Wohnung, Ausbildung, Arbeit<br />

und Unterhaltung sowie medizinische Hilfestellungen. Sie sind von<br />

Menschen umgeben, die sie verstehen, die sich teilweise in ähnlichen<br />

Lebenssituationen befinden wie sie selbst.<br />

Das klingt gut. Und diese Art der Versorgung ist auch gut. Allerdings<br />

berücksichtigt sie nicht die individuellen und ganz unterschiedlichen<br />

Wünsche und Vorstellungen jedes Einzelnen. Selbstbestimmung und<br />

Selbstgestaltung des eigenen Lebens war für Menschen mit Behinderung<br />

bislang schwierig durchzusetzen. Dies soll nun anders werden.<br />

Und nicht nur Einrichtungen wie <strong>Mariaberg</strong>, sondern unsere ganze<br />

Gesellschaft muss sich dazu wandeln.<br />

Durch die Ratifizierung der UN­Behindertenrechtskonvention im<br />

Jahre 2009 ist nun festgeschrieben, dass Menschen mit Behinderung<br />

in Deutschland die gleichen Rechte auf Teilhabe an allen Bereichen<br />

unserer Gesellschaft haben wie Menschen ohne Behinderung (S. 14).<br />

Egal, ob es um Wohnen, Arbeit, Freizeit, Lebenspartner oder Schulbesuch<br />

geht: Menschen mit und ohne Behinderung sollen in gleicher<br />

Weise selbstbestimmt darüber entscheiden dürfen, wie sie ihr Leben<br />

gestalten.<br />

In <strong>Mariaberg</strong> haben wir schon in einigen Bereichen entsprechende<br />

Möglichkeiten geschaffen. Durch unseren Regionalisierungsprozess<br />

können unsere Klienten nun näher bei Verwandten und mitten in den<br />

Gemeinden leben (S. 16). Bei der Wahl eines Arbeitsplatzes helfen<br />

wir, persönliche Begabungen und Interessen zu berücksichtigen und<br />

auch außerhalb von Werkstätten für Behinderte Arbeit zu finden (S. 8).<br />

Wir begleiten Menschen mit Behinderung bei der selbstbestimmten<br />

Ausgestaltung ihres Betreuungsbedarfs im Rahmen des Persönlichen<br />

Budgets (S. 15).<br />

Wir alle sind gefordert, den Inklusionsgedanken in allen Lebensbereichen<br />

umzusetzen. Unsere Bemühungen müssen daher weiter<br />

gehen, als Menschen mit Behinderung in bestehende Strukturen<br />

zu integrieren. Vielmehr darf es in unseren Köpfen und in unserer<br />

Gesell schaft die Unterscheidung zwischen behindert und nicht<br />

behin dert nicht mehr geben. Alle Menschen sind gleichermaßen von<br />

Gott geschaffen und so sollen wir sie auch gleich behandeln.<br />

Mit den besten Wünschen<br />

Ihr<br />

Robert Zolling, Redaktionsleitung<br />

2 | <strong>Mariaberg</strong> <strong>Mariaberg</strong> | 3<br />

Seite 6


Die Vorstände im Gespräch<br />

Rechte für Menschen mit Behinderung:<br />

früher und heute<br />

Die Bundesregierung hat einen „Nationalen Aktionsplan“ zur Umsetzung der in der<br />

UN-Behindertenrechtskonvention beschriebenen Zielen und Pflichten für die Gemeinwesen<br />

aufgestellt. Baden-Württemberg wird eigene Schwerpunkte setzen. Die große Frage ist: Wo steht<br />

<strong>Mariaberg</strong> im Themenkreis der Inklusion – beim Zusammenbringen von Menschen mit und ohne<br />

Behinderungen. Die Vorstände führten dazu ein Gespräch mit Claudia Höschle, Heilerziehungspflegerin<br />

und stellvertretende Vorsitzende der Mitarbeitervertretung, Heinz Kaufmann, Vorsitzender<br />

des Heimbeirats, Cornelia Wanner, Leiterin der Abteilung Recht, Qualität und Entwicklung,<br />

und Sabrina Schneck, die im letzten Jahr an dem Weltkongress „Inklusion International“ in Berlin<br />

teilnahm.<br />

Sabrina Schneck (Mitte) erzählt den Diskussionsteilnehmern, was sie, in Begleitung eines Assistenten, in ihrer Freizeit<br />

unternimmt.<br />

Thilo rentschler: Durch die UN­Konvention wurde das<br />

Thema „Inklusion“ in Deutschland aktuell. <strong>Mariaberg</strong> ist<br />

schon länger auf diesem Weg. Wie sind Ihre Wahrnehmungen<br />

dazu?<br />

Claudia Höschle: Als ich vor 35 Jahren in <strong>Mariaberg</strong><br />

anfing zu arbeiten war vieles noch ganz anders. Da hat<br />

man gesagt: „Ich glaub’, das ist jetzt gut für Dich“ und<br />

man hat nicht gefragt: „Was denkst Du, was glaubst Du,<br />

ist gut für Dich?“ Es hieß nur: „Das ist gut für Dich.“<br />

Und dann hat’s gut sein müssen. Das läuft jetzt ganz<br />

anders und darüber bin ich sehr froh.<br />

Heinz Kaufmann: Ich wollte immer in <strong>Mariaberg</strong> wohnen,<br />

weil ich mich hier wohlfühle und schon lange hier<br />

lebe. Und es ist prima, dass dieser Wunsch erfüllt wird.<br />

Ich finde toll, dass ich selber entscheiden kann, wo ich<br />

wohnen möchte.<br />

Michael Sachs: In den 1970er Jahren lebten die Klienten<br />

in Mehrbettzimmern mit bis zu sechs Personen. Es gab<br />

einheitliche Bettwäsche und Geschirr. In der Gegenwart<br />

liefert die UN­Konvention viele wertvolle neue Impulse.<br />

Doch neue Pläne können nur langsam umgesetzt werden,<br />

weil damit auch hohe finanzielle Kosten verbunden<br />

sind.<br />

Cornelia Wanner: Ich teile die Frage nach der Finanzierung.<br />

Aus rechtlicher Sicht müssen zur Umsetzung der<br />

UN­Konvention in Deutschland einige gesetzliche Änderungen<br />

vorgenommen werden und es muss sich zeigen,<br />

wie weitgehend diese sein werden.<br />

rüdiger böhm: Frau Schneck, was machen Sie in ihrer<br />

Freizeit? Können Sie das einbringen, wozu Sie Lust<br />

haben?<br />

Sabrina Schneck: Ja, ich fahre gerne Fahrrad. Oder ich<br />

treffe mich mit meinem Freund und mache mit ihm Ausflüge.<br />

Ich gehe auch gerne ins Kino oder in die Disco.<br />

Das mache ich immer in Begleitung meiner Assistenten.<br />

Unsere Wohngruppe hat mit den Assistenten auch schon<br />

mal Urlaub im Süden gemacht, das war richtig schön.<br />

Claudia Höschle: Ich glaube die, „Hohenstaufen“ sind<br />

als erste Wohngruppe in die Toskana gereist. Im Nachhinein<br />

gab es nicht nur positive Resonanzen innerhalb<br />

der Mitarbeiterschaft. Heute können die Klienten selber<br />

bestimmen, wenn es finanziell möglich ist, wohin sie<br />

verreisen möchten.<br />

Thilo rentschler: Das ist ein ganz entscheidender<br />

Punkt: Da hat sich auch die ganze Organisation von<br />

<strong>Mariaberg</strong> im Laufe der Jahre an die veränderten Lebenssituationen<br />

der Klienten angepasst.<br />

Claudia Höschle: Ich hoffe, dass wir jetzt vor einer einschneidenden<br />

Veränderung stehen. Dass es irgendwann<br />

nicht mehr heißt: „Der behinderte Mensch“ oder „der<br />

nicht­behinderte Mensch“, sondern dass klar ist, dass<br />

wir alle Menschen sind, die ihre Rechte haben, und dass<br />

alle nur einen unterschiedlich starken Unterstützungsbedarf<br />

haben. Ich finde es auch ganz wichtig, dass wir<br />

uns alle bemühen, in einfacher Sprache zu sprechen.<br />

Denn Menschen mit Behinderung haben auch ein Informationsrecht<br />

und können uns dann besser verstehen.<br />

Cornelia Wanner: Ich denke, auf dem Weg hin zur Inklusion<br />

statt zu Integration, also zu einer gemeinsamen<br />

Lebens­ und Arbeitsgestaltung, ist auch die Gesellschaft<br />

in der Pflicht, eine wirkliche Weiterentwicklung zu machen.<br />

Auch <strong>Mariaberg</strong> muss sich intensiv damit auseinandersetzen,<br />

um einen Beitrag leisten zu können.<br />

Michael Sachs: Die Philosophie der UN­Konvention lässt<br />

sich sehr gut öffentlichkeitswirksam präsentieren. Aber<br />

Die Vorstände im Gespräch<br />

ich frage mich, wie viel tatsächlich davon dann auch<br />

umgesetzt wird.<br />

rüdiger böhm: Sobald die Bundesländer entsprechende<br />

Gesetze beschlossen haben und die kommunalen Eingliederungshilfen<br />

mit den jeweiligen Maßnahmen konfrontiert<br />

werden und handeln müssen, wird das mit Sicher heit<br />

gravierende Veränderungen nach sich ziehen.<br />

Thilo rentschler: In unserem Gespräch wurden wichtige<br />

Punkte angesprochen, die sich für Menschen mit Behinderung<br />

in den letzten Jahrzehnten verbessert haben.<br />

Es wurde auch deutlich, dass alle einen gemeinsamen<br />

Wunsch haben, der ihnen für die Zukunft besonders am<br />

Herzen liegt: der Wunsch nach Normalität. Jeder soll als<br />

Mensch akzeptiert werden, egal wie viel Unterstützungsbedarf<br />

er hat. Vielen Dank für das Gespräch und für die<br />

Auseinandersetzung mit diesem komplexen Sachverhalt.<br />

Rechte voN MeNscheN<br />

Mit BehiNDeRUNgeN<br />

Die Generalversammlung der Vereinten Nationen<br />

(UN) verabschiedete am 13. Dezember 2006 das<br />

„Übereinkommen der UN über die Rechte von<br />

Menschen mit Behinderungen“. Zu den UN gehören<br />

192 Länder, in denen 650 Millionen Menschen mit<br />

Handicaps leben. Seit dem 26. März 2009 ist das<br />

Abkommen in Deutschland verbindlich. Menschen,<br />

die selbst eine Behinderung haben, halfen bei der<br />

Erarbeitung mit. Allen acht Millionen Bürgern, die in<br />

Deutschland mit Unterstützungsbedarf leben, soll<br />

jetzt mehr Mit bestimmung und Mitsprache ermöglicht<br />

werden.<br />

Auf www.ich-kenne-meine-rechte.de<br />

wird alles Wissenswerte zur UN­Konvention erklärt.<br />

Weitere Infos zum Weltkongress „Inklusion<br />

International“<br />

unter: www.inclusion2010.de/master.php.<br />

4 | <strong>Mariaberg</strong> <strong>Mariaberg</strong> | 5


Geistliches Leben und Diakonie Geistliches Leben und Diakonie<br />

Lucie Panzer<br />

… aber der Geist<br />

macht lebendig<br />

Rechte zu haben ist gut. Wie gut zum Beispiel, dass niemand mir sagen kann: „Frauen dürfen<br />

hier nicht rein“, wenn ich ins Kino gehen möchte. Ich muss nicht enttäuscht umkehren<br />

und heimgehen, ich muss auch nicht bitten, dass die Kassiererin mal eine Ausnahme macht<br />

und mich reinlässt. Wenn ich eine Eintrittskarte habe, dann ist es mein Recht, eingelassen<br />

zu werden.<br />

Rechte zu haben tut gut. Aber es genügt nicht. Es macht keinen Spaß, immer allein ins Kino<br />

zu gehen. Und was hilft ein barrierefreier Zugang, wenn der Mann mit dem Rollstuhl niemanden<br />

hat, der ab und zu mit ihm geht, ihn begleitet, Erlebnisse, Freude, Leben mit ihm teilt.<br />

Dem Buchstaben des Gesetzes genügt es, wenn alle Vorschriften eingehalten werden.<br />

Und – wenn ich ehrlich bin – meistens genügt es mir auch: Das Gesetz ist erfüllt. Bei uns ist<br />

alles in Ordnung! Wir brauchen uns jetzt keine Gedanken mehr zu machen.<br />

Da kommt mir der Apostel Paulus in die Quere. Der redet davon, dass Buchstaben tot sind<br />

(2. Kor 3, 6). Wo man sich mit Buchstaben zufriedengibt, da entstehen leicht Grenzen.<br />

Dies müssen wir tun, dazu sind wir verpflichtet. Aber mehr brauchen wir nicht zu machen.<br />

Wo kämen wir denn da hin! Buchstaben töten sogar, schreibt Paulus in seinem Korintherbrief.<br />

Sie töten den Unternehmungsgeist. Sie töten die Initiative. Ich habe doch schon alles<br />

getan. Da muss man sich nichts mehr einfallen lassen.<br />

Gott sei Dank weiß Paulus eine Möglichkeit, die weiter führt. Der Geist, schreibt er, der<br />

Geist macht lebendig. Gottes Geist bringt Menschen in Bewegung. Gottes Geist gibt einem<br />

Ideen ins Herz. Und die Bereitschaft, sie umzusetzen.<br />

Conni, eine Studentin aus Tübingen, hat mir von Jonas erzählt. Jonas ist zehn, er ist behindert,<br />

er kann nicht sprechen. Aber er kann lachen. Er strahlt vor Vergnügen, wenn sie ihn<br />

abholt, um mit ihm in die Stuttgarter Wilhelma zu gehen oder auf den Spielplatz. Und sein<br />

Lachen steckt sie an. „Ich bin so glücklich“, sagt Conni, „wenn ich mit ihm unterwegs bin.“<br />

Zweimal im Monat holt sie ihn für einen gemeinsamen Nachmittag ab.<br />

Dafür gibt es kein Gesetz. Dafür braucht Conni auch keins. „Ich finde das richtig erholsam“,<br />

sagt sie. „Soviel habe ich sonst die ganze Woche nicht zu lachen.“<br />

Gottes Geist kann Menschen zusammenbringen, damit sie zusammen lachen können.<br />

Rechte zu haben ist wichtig und tut gut, kein Zweifel. Gott sei Dank haben bei uns alle die<br />

gleichen Rechte. Aber Gottes Geist macht lebendig. Ich finde: Darum sollten wir ihn bitten.<br />

Lucie Panzer<br />

Rundfunkpfarrerin beim SWR<br />

Ein erheblicher Fortschritt für<br />

die Entwicklung unserer Gesellschaft<br />

Im Zusammenhang mit der UN­Behindertenrechtskonvention (UN­BRK) wird oft von<br />

einem Paradigmenwechsel, einem Wechsel der Wahrnehmung gesprochen. Was ist damit<br />

eigentlich gemeint?<br />

Nach meinem Eindruck hat sich im gesellschaftlichen Umgang mit behinderten Menschen<br />

nach dem Dritten Reich mit seiner mörderischen Politik zunächst nichts Grundlegendes<br />

geändert. Sie wurden nicht mehr ermordet, aber nach wie vor gesellschaftlich ausgegrenzt.<br />

Insbesondere Menschen mit geistiger Behinderung hatten auch nach dem Dritten Reich<br />

keine Möglichkeit der gesellschaftlichen Teilhabe. Erst 30 Jahre danach gab es ein schulisches,<br />

halbwegs wohnortnahes Angebot für diesen Personenkreis. Menschen mit geis tiger<br />

Behin derung hatten bis vor wenigen Jahren einen Vormund, sie waren in vielen Dingen<br />

rechtlos. Sie hatten auch kein Recht auf Ehe und Familie. Menschen mit geistiger Behinderung<br />

waren im Grunde gesellschaftliche Almosenempfänger.<br />

In den Regelschulen und im Arbeitsleben wird ihre Anwesenheit als Hemmschuh für Entwicklung<br />

und Entfaltung betrachtet. Ein behinderter Mensch wird bis heute vielfach als<br />

Belastung für eine Familie und für die Gesellschaft gesehen. Deshalb leben und arbeiten<br />

sie meistens in Sondereinrichtungen. Die UN­Konvention möchte den behinderten<br />

Menschen eine volle Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und den allgemeinen Bürgerrechten<br />

ermöglichen. In der Präambel der Konvention steht dazu ein bemerkenswerter<br />

Absatz:<br />

Mit anderen Worten: Eine Gesellschaft ohne Menschen mit Behinderung ist arm, aber<br />

eine Gesellschaft, in der dieser Personenkreis volle gesellschaftliche Teilhabe genießt, ist<br />

aufgrund ihrer Fähigkeiten eine reiche Gesellschaft. Sicher ist dies der entscheidende<br />

Punkt des Paradigmenwechsels – eine Änderung der Sichtweise: Menschen mit Behinderungen<br />

sind keine Belastung, wie dies der Blickwinkel im Dritten Reich und lange Zeit<br />

danach war. Sie sind wertvolle Glieder der menschlichen Gemeinschaft.<br />

Pfr. Hans Heppenheimer<br />

Pfarrstelle <strong>Mariaberg</strong><br />

Pfr. Hans Heppenheimer<br />

„… In Anerkennung des wertvollen Beitrags, den behinderte Menschen zum<br />

allgemeinen Wohl und zur Vielfalt ihrer Gemeinschaften leisten und leisten können,<br />

und in der Erkenntnis, dass die Förderung des vollen Genusses der Menschen rechte<br />

und Grundfreiheiten durch behinderte Menschen sowie ihrer uneingeschränkten<br />

Teilnahme ihr Zugehörigkeitsgefühl verstärken und zu erheblichen Fortschritten in<br />

der menschlichen, sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung der<br />

Gesellschaft und bei der Beseitigung der Armut führen wird …“<br />

6 | <strong>Mariaberg</strong> <strong>Mariaberg</strong> | 7


Themenschwerpunkt Themenschwerpunkt<br />

UN-BehiNDerTeNrechTskoNVeNTioN<br />

Das Recht auf die freie Wahl<br />

des Arbeitsplatzes (Art.27)<br />

Auf dem ganzen Erdball gibt es 650 Millionen<br />

Menschen mit Handicaps, rund 80<br />

Prozent davon leben in Entwicklungsländern.<br />

In Deutschland gibt es acht Millionen<br />

Menschen mit Behinderungen. Doch hier<br />

gelten viele Gesetze, die sicherstellen sollen,<br />

dass sie dieselben Rechte haben wie<br />

alle anderen Staatsbürger. Deutschland hat<br />

viele Einrichtungen, die Menschen mit<br />

Behinderungen helfen, ihr Leben zu meistern.<br />

In vielen Entwicklungsländern werden<br />

geistige und körperliche Behinderungen<br />

meistens als „Strafe Gottes“ angesehen.<br />

Menschen, die ein Handicap haben,<br />

werden ausgegrenzt und können kein<br />

selbstbestimmtes Leben führen. Deswegen<br />

haben sich die Vereinten Nationen (UN) mit<br />

Menschen aus 192 Ländern zusammengesetzt,<br />

die auch mit Einschränkungen leben<br />

müssen, und zusammen einen Vertrag<br />

entworfen. Darin werden alle Rechte, die<br />

ein Mensch mit Handicaps haben sollte,<br />

festgehalten.<br />

Dieser Vertrag heißt „UN­Behindertenrechtskonvention“.<br />

Deutschland hat am<br />

26. März diese Konvention ratifiziert. Alle<br />

Staaten, die das Abkommen unterzeichnet<br />

haben, müssen seitdem die dort festgelegten<br />

Rechte in ihre nationalen Gesetze<br />

integrieren. Eines der vielen Rechte, die<br />

jetzt durch die Vertragsunterzeichnung<br />

ratifiziert wurden, ist das Recht auf die<br />

„Freie Wahl des Arbeitsplatzes (Art. 27)“.<br />

Jeder, der geistig und körperlich dazu in<br />

der Lage ist, bekommt die Möglichkeit,<br />

arbeiten zu gehen. Zurzeit ermöglicht<br />

Maria berg 370 Menschen mit geistiger,<br />

körperlicher oder psychischer Behinderung,<br />

einer Tätigkeit nachzugehen. Davon<br />

arbeiten rund 200 Personen in den <strong>Mariaberg</strong>er<br />

Werkstätten. Darüber hinaus gibt es<br />

Judith Eppler wollte am liebsten einen Beruf<br />

haben, der mit Pferden zu tun hat. Sie sah es als<br />

ihre Pflicht, sich selber dafür einzusetzen, dass<br />

sie ihren „Traumjob“ auch bekommt.<br />

8 | <strong>Mariaberg</strong> <strong>Mariaberg</strong> | 9


Themenschwerpunkt<br />

Die junge Pferdenärrin<br />

beim Longieren<br />

mit der Stute „Fame“.<br />

Sie reitet seit ihrem<br />

vierten Lebensjahr.<br />

Damals lernte sie zunächst<br />

das Volti gieren.<br />

noch Beschäftigte, die einen so genannten „ausgelagerten<br />

Arbeitsplatz“ haben. Dazu gehören eine Arbeitsgruppe<br />

bei einem großen Maschinenbau­Unternehmen<br />

in der Region, Arbeitsplätze bei der <strong>Mariaberg</strong>er Tochtergesellschaft<br />

Bildung und Service sowie eine Stelle<br />

auf dem Pferdehof der Familie Riedinger in Gammertingen­Harthausen.<br />

Auf dem Pferde hof arbeitet Judith<br />

Eppler (23). Sie geht einer Erwerbstätigkeit nach, die<br />

sie selbst als ihren „Traumjob“ bezeichnet.<br />

Judith Eppler reitet seit ihrem vierten Lebensjahr. Als<br />

erstes lernte sie zu voltigieren. Das heißt, sie turnte<br />

auf dem Pferd. Seit sie zum ersten Mal von einem<br />

Pferd herunterfiel, ist ihre Liebe zum Reitsport riesengroß.<br />

Das klingt paradox, doch genau so war es. „Das<br />

hat meinen Ehrgeiz geweckt“, so die Pferdeliebhaberin<br />

über diesen Moment. Also stand sie sofort auf und<br />

setzte sich wieder auf das Pferd. Judith Eppler wollte<br />

seitdem am liebsten einen Beruf haben, der mit Pferden<br />

zu tun hat. Sie sah es als ihre Pflicht, sich selber<br />

dafür einzusetzen, dass sie eine solche Tätigkeit auch<br />

bekommt. Doch zuerst absolvierte sie den Grund­<br />

und den Aufbaukurs im <strong>Mariaberg</strong>er Berufsbildungsbereich<br />

(BBB). In dieser Zeit wurde ihr noch klarer,<br />

dass sie keinen Arbeitsplatz in der Werkstatt für Menschen<br />

mit Behinderungen haben wollte, weil sie ihre<br />

Stärken und Talente anderswo sah. Es war gar nicht so<br />

einfach, diesen Wunsch zu realisieren. „Wir haben<br />

Judith als Reitschülerin kennengelernt und darüber<br />

nachgedacht, ob sie bei uns ein Praktikum machen<br />

möchte“, erinnert sich Waltraud Riedinger. Sie und ihr<br />

Mann Anton brauchten sowieso eine Unterstützung<br />

beim Tagesgeschäft, denn es war gerade eine Stelle<br />

frei geworden.<br />

Warum sollte es dann nicht jemand sein, den sie schon<br />

kannten und dem sie vertrauten? Die 23­Jährige nahm<br />

zu diesem Zeitpunkt dort schon seit drei Jahren regelmäßig<br />

Reitunterricht. Dass Judith Eppler ein leichtes<br />

Handicap hat, störte sie nicht. „Wir kannten sie ja<br />

schon und wussten genau, wie wir damit umgehen<br />

müssen“, betont Anton Riedinger. Ihr Einsatz für einen<br />

Job mit Pferden hat sich also gelohnt. Nach einem<br />

längeren Praktikum auf dem Pferdehof der Familie<br />

Riedinger ist sie jetzt über die Werkstatt dort fest beschäftigt.<br />

Die drei Pferdenarren kennen sich jetzt seit<br />

fünf Jahren und die Chemie stimmt einfach. Judith<br />

Eppler ist ein Teil der Familie geworden. Es geht nicht<br />

nur darum, dass sie alles richtig macht und schnell<br />

und effizient arbeitet. Es ist wichtig, dass Waltraud<br />

und Anton Riedinger auf sie eingehen, sie mit ihren<br />

Stärken und Schwächen akzeptieren. An vier Tagen in<br />

der Woche arbeitet die junge Frau jetzt dort. „Wir<br />

sind sehr zufrieden mit ihrer Arbeit. Judith meistert<br />

alles super und das, obwohl es ein echter Knochenjob<br />

ist“, lobt Waltraud Riedinger das Engagement der<br />

23­ Jährigen.<br />

An einem Tag pro Woche nimmt Judith Eppler auch an<br />

arbeitsbegleitenden Maßnahmen, die die Persönlichkeitsbildung<br />

unterstützen sollen, in <strong>Mariaberg</strong> teil.<br />

Die Klienten können in diesem Rahmen: schwimmen<br />

gehen, Fußball oder Tischtennis spielen, backen,<br />

kochen und vieles mehr. „Das ist bei allen Klienten so,<br />

die über die Werkstatt beschäftigt sind“, erklärt Hans­<br />

Heinrich Schmid, der in den <strong>Mariaberg</strong>er Werkstätten<br />

den Bereich ausgelagerte Arbeitsplätze und den<br />

Sozial dienst leitet.<br />

Diese Maßnahmen machen Judith Eppler Spaß, doch<br />

noch ein wenig lieber ist sie bei den Pferden in<br />

Harthausen. Ein typischer Arbeitstag sieht so aus:<br />

Sie kommt um 8 Uhr zum Hof, dann werden die Tiere<br />

mit Heu, Hafer, trockenem Brot, Äpfeln und Möhren<br />

gefüttert. Danach bringt Judith einen Teil der Tiere auf<br />

die Koppel, damit sie die Ställe ausmisten kann. Im<br />

Anschluss daran streut sie frisches Stroh in die Boxen,<br />

holt die Pferde wieder von der Koppel und gibt ihnen<br />

ihr „Mittagessen“. Wenn die Boxen von allen 30 Tieren<br />

sauber sind, richtet sie mit den Reitschülern die Tiere.<br />

„Richten“ heißt: striegeln, Hufe säubern, satteln, auftrensen.<br />

Dann schaut Judith bei der Reitstunde zu oder<br />

macht selber mit. Zum Schluss werden die Tiere wieder<br />

soweit fertig gemacht, dass sie zurück in ihre Boxen<br />

können. Um 16 Uhr endet dann ihr Arbeitstag. Darüber<br />

hinaus macht die 23­Jährige noch viele andere Dinge,<br />

die im Tagesgeschäft anfallen. Ein echtes Highlight<br />

sind die Reitturniere, auf die sie von Anton und<br />

Ein eingespieltes Team (v.l.): Waltraud Riedinger, Besitzerin des<br />

gleichnamigen Pferdehofs, Judith Eppler, Mitarbeiterin des Pferdehofs<br />

Riedinger, Anton Riedinger und Hans-Heinrich Schmid, Leiter der<br />

ausgelagerten Arbeitsplätze und des Sozialdienstes der <strong>Mariaberg</strong>er<br />

Werkstätten.<br />

Themenschwerpunkt<br />

Waltraud Riedinger regelmäßig mitgenommen wird. In<br />

besonderer Erinnerung hat Judith ein Reitturnier in<br />

München in der Olympiahalle. „Es war richtig cool,<br />

Springprofis wie Ludger Beerbaum live zu sehen, die<br />

kennt man sonst ja nur aus dem Fernsehen“, erinnert<br />

sich Judith Eppler. Für die Zukunft hat sie einen großen<br />

Wunsch: Sie möchte irgendwann selber an Spring­ und<br />

Dressurreit­Turnieren teilnehmen. Dafür wird sie sich<br />

anstrengen. Denn egal, was es ist: Judith Eppler ist<br />

ehrgeizig und kämpft so lange für ihre Ziele, bis sie sie<br />

erreicht hat.<br />

In <strong>Mariaberg</strong> wurde schon immer viel für Menschen mit<br />

Behinderungen getan. Seitdem die neue Behindertenrechtskonvention<br />

in Kraft getreten ist, kümmern sich<br />

alle Mitarbeiter von <strong>Mariaberg</strong> noch intensiver darum,<br />

Menschen mit Handicaps einen individuellen Lebensentwurf<br />

zu ermöglichen. Judith Eppler und viele andere<br />

Menschen, die in <strong>Mariaberg</strong> gefördert werden, führen<br />

schon ein fast „normales“ Leben. Doch bis alle<br />

650 Millionen Menschen, die mit Behinderungen leben,<br />

von der UN­Konvention profitieren können, wird es<br />

wohl noch ein langer Weg sein. –scnk–<br />

10 | <strong>Mariaberg</strong> <strong>Mariaberg</strong> | 11


Themenschwerpunkt Themenschwerpunkt<br />

Der ANGehöriGeNBeirAT BerichTeT BLick VoN AUsseN<br />

Die UN­Behinderten rechts konvention<br />

aus Sicht der Angehörigen<br />

Dr. Uwe Reiff<br />

Eine Welt öffnet sich, die mit all ihren Unwägbarkeiten Möglichkeiten zur Entfaltung<br />

bietet, die bislang nicht gegeben waren. Unseren geistig behinderten Angehörigen sind<br />

Chancen geboten, die zum Guten, aber auch zum Bedenklichen führen können. Selbstredend<br />

ist die politisch eingeforderte Bereitschaft der Gesellschaft, den Betroffenen<br />

gleiche Rechte einzuräumen, unbedingt zu begrüßen. Ob sich im Zuge der angestrebten<br />

Inklusion die Bedürfnisse der Behinderten so einfach werden erfüllen lassen, wie es die<br />

Menschenrechtskonvention vorgibt, muss sich weisen.<br />

Seitens der Einrichtungen, wie <strong>Mariaberg</strong> eine ist, werden die gesetzlichen Vorgaben<br />

pflichtgemäß umgesetzt. Es werden Außenwohngruppen aufgebaut, es wird versucht, die<br />

ortsansässige Bevölkerung mit den neuen Mitbürgern vertraut zu machen, es werden<br />

Kontakte zu Kirchengemeinden, Vereinen und verschiedensten Institutionen geknüpft, um<br />

eine gesellschaftliche Verflechtung zu erzielen, und dergleichen mehr. All das, um unseren<br />

Angehörigen den Weg in die „normale“ Gesellschaft zu ebnen. – Mit Sorge und einem<br />

gehörigen Maß an Skepsis wird dieser Vorgang vonseiten der Angehörigen verfolgt und<br />

begleitet.<br />

Was, so fragen die Angehörigen, ist im Einzelfall – nicht auf die Person, vielmehr auf<br />

jeden akut gegebenen Bedarf bezogen – zu erwarten, wenn jemand sich beispielsweise<br />

nicht äußern kann? Als Angehöriger steht man nicht immer zur Verfügung, um ein Einverständnis<br />

zu dieser oder jener Maßnahme zu erteilen. Deshalb ist ein hoher Vertrauensvorschuss<br />

zu leisten, wenn ein Behinderter auf Hilfe angewiesen ist. Das leisten<br />

wir Angehörigen, oft mit einem Gefühl der Unsicherheit.<br />

Ein kleines Beispiel aus dem Alltag mag verdeutlichen, wie weit der Weg bis zur Umsetzung<br />

eines Gesetzes ist: Seit fast zehn Jahren gibt es ein Gesetz, das Barrierefreiheit einfordert.<br />

Wenn man allerdings sieht, an wie vielen Bahnhöfen die Bahnsteige ein Ein­ und Aussteigen<br />

für Rollstuhlfahrer unmöglich machen, dann lässt sich erahnen, wie lange man<br />

unterwegs sein wird.<br />

Dennoch: Es soll keinem die Chance genommen werden, sein Leben nach eigenem Gusto<br />

optimal gestalten zu können. Das heißt für uns Angehörige, dass wir uns in neue Gegebenheiten<br />

zu finden haben. Und das heißt: Leichter wird’s nicht. – Für eine Entwicklung, die<br />

erst an ihrem Anfang steht und für die gilt, dass der Weg das Ziel ist, dürfte der Wunsch<br />

der Bergleute zutreffend sein: Glück auf!<br />

Für den Angehörigenbeirat<br />

Dr. Uwe Reiff<br />

Zwischen Vision<br />

und Wirklichkeit<br />

„Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen“ – wenn der Ausspruch eines bekannten deutschen<br />

Politikers stimmt, dann hat die UN­Konvention über die Rechte von Menschen mit<br />

Behinderungen (UN­BRK) das Zeug zur Pandemie. Wer einmal von ihrem Geist infiziert<br />

ist, wird die Vision eines gleichberechtigten Zusammenlebens von Menschen mit und<br />

ohne Behinderung nicht mehr los: selbstbestimmte Teilhabe in allen Lebensbereichen,<br />

umfassende Barrierefreiheit, Abschaffung von Sonderwelten – und das alles auf der Basis<br />

von Menschenrechten ... Klingt das zu schön, um wahr sein zu können – oder ist es nur<br />

die Zielvorstellung christlich­diakonischen Engagements für eine Gesellschaft, in der<br />

jeder als Geschöpf und Ebenbild Gottes die gleichen Rechte und die gleiche Würde hat?<br />

Für viele ist die UN­BRK keine Vision, sondern eine Illusion, eine Mogelpackung und nach<br />

Normalisierung, Integration, Selbstbestimmung und Inklusion die nächste Sau, die durch<br />

das sozialpolitische Dorf getrieben wird. Stimmt das? Gewiss nicht.<br />

Nehmen wir das Beispiel „inklusive Bildung“: Gemeinsamer Unterricht von Kindern und<br />

Jugendlichen mit und ohne sonderpädagogischen Förderbedarf ist oft noch die Ausnahme.<br />

Laut einer aktuellen Studie der Bertelsmann­Stiftung kommt der Ausbau eines inklusiven<br />

Bildungssystems, zu dem sich Deutschland verpflichtet hat, nur langsam voran. Dabei<br />

ist in Fachkreisen der Sinn und Nutzen gemeinsamer Beschulung bereits seit Langem<br />

unumstritten. Auch die Mehrzahl der Eltern in Deutschland – je nach politischer Orientierung<br />

zwischen 61 Prozent und 71 Prozent – votiert laut einer repräsentativen Umfrage<br />

von Infratest Dimap vom August 2010 für einen gemeinsamen Unterricht.<br />

Fehlender politischer Wille kann auch nicht als Ursache ausfindig gemacht werden – immerhin<br />

zeigen einzelne Bundesländer wie Bremen oder Schleswig­Holstein, dass und wie<br />

es gehen kann. Warum sich also nicht einfach auf den gemeinsamen Weg machen? Der<br />

Bundesverband evangelische Behindertenhilfe e. V. (BeB) trägt seinen Teil dazu bei und<br />

hat das Modellprojekt „Eine Schule für alle – jetzt!“ gestartet. Und mit dem Flyer „Freiheit<br />

mit UNterstützung“ nimmt der BeB ausführlich Stellung zur Umsetzung der UN­BRK und<br />

spricht den Handlungsbedarf in den wesentlichen Arbeitsfeldern an. Damit noch mehr<br />

Menschen angesteckt werden, sich begeistern lassen und mitmachen!<br />

Rolf Drescher,<br />

Geschäftsführer des Bundesverbands<br />

evangelische Behindertenhilfe e. V.<br />

Der Flyer „Freiheit mit Unterstützung“ steht auf der Webseite des BeB<br />

unter www.beb-ev.de zum <strong>Download</strong> zur Verfügung.<br />

Weitergehende Informationen zum Projekt „Eine Schule für alle – jetzt!“<br />

gibt es ebenfalls auf der Webseite des BeB.<br />

12 | <strong>Mariaberg</strong> <strong>Mariaberg</strong> | 13<br />

Rolf Drescher


Themenschwerpunkt<br />

UN-koNVeNTioN koMpAkT<br />

Auszug aus dem Grundrechtekatalog<br />

der UN­Behindertenrechtskonvention<br />

Die UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) stellt die Weichen, um die Lebensbedingungen<br />

für Menschen, die ein Handicap haben, in Zukunft grundlegend zu verbessern.<br />

Bei der UN-BRK handelt es sich um eine Konkretisierung der allgemeinen Menschenrechte.<br />

Dadurch soll allen, die körperliche, geistige oder psychische Behinderungen haben,<br />

ein selbstbestimmtes Leben in Freiheit ermöglicht werden.<br />

Die wichtigsten Rechte im Überblick:<br />

Freiheit, Schutz, Sicherheit, Schutz der Persönlichkeitsrechte: Jeder Mensch hat ein<br />

angeborenes Recht auf Leben. Menschen mit Behinderung haben gleichberechtigt mit<br />

anderen das Recht auf Achtung ihrer körperlichen und geistigen Unversehrtheit. Sie<br />

sollen das Recht auf persönliche Freiheit und Sicherheit sowie Rechts­ und Handlungsfähigkeit<br />

genießen (Art. 10, 12, 14, 17).<br />

barrierefreiheit und Wohnen: Menschen mit Behinderung haben ein Recht auf den<br />

gleichberechtigten, barrierefreien Zugang zu unserer gemeinsamen Umwelt. Sie sind<br />

berechtigt, so zu wohnen und ihr Leben selbstbestimmt zu führen wie andere Bürgerinnen<br />

und Bürger auch (Art. 9, 22, 23, 28).<br />

bildung/Lebenslanges Lernen: Menschen mit Behinderung haben das gleiche Recht auf<br />

Schul­, Berufs­ und Erwachsenenbildung wie alle anderen Menschen auch, ohne Diskriminierung<br />

und auf der Grundlage von Chancengleichheit. Sie dürfen nicht vom allgemeinen<br />

Bildungssystem ausgeschlossen werden. Die notwendige spezielle Förderung, die<br />

sich an den Bedürfnissen des Einzelnen ausrichtet, muss dabei gewährleistet werden<br />

(Art. 7, 24).<br />

arbeit: Menschen mit Behinderungen haben das Recht, ihren Lebensunterhalt durch<br />

Arbeit zu verdienen, die in einem offenen, integrativen und für Menschen mit Behinderung<br />

zugänglichen Arbeitsmarkt und Arbeitsumfeld frei gewählt und angenommen<br />

werden kann (Art. 27).<br />

ehe, Familie und Partnerschaft: Menschen mit Behinderung haben das Recht zu<br />

heiraten und eine Familie zu gründen. Sie haben das Recht, frei und verantwortungsbewusst<br />

die Entscheidung über die Anzahl ihrer Kinder zu treffen. Sie haben Anspruch auf<br />

Zugang zu angemessener Information und Aufklärung über Fortpflanzung und Familienplanung<br />

(Art. 23).<br />

gesellschaftliche und politische Teilhabe: Menschen mit Behinderung haben das<br />

Recht, gemeindenahe Einrichtungen und Dienstleistungen für die Allgemeinheit gleichberechtigt<br />

zu nutzen sowie gleichberechtigt mit anderen wirksam und umfassend am<br />

politischen und öffentlichen Leben teilzuhaben (Art. 19, 29).<br />

seLBsTBesTiMMT LeBeN<br />

Das Persönliche Budget<br />

„Ich möchte gerne, dass mich jemand beim<br />

wöchentlichen Einkauf unterstützt und begleitet“,<br />

erklärt Michael Schilling (Name von<br />

der Red. geändert). Sein Assistent Raphael<br />

Seidler, der ihn im Rahmen des Persönlichen<br />

Budgets betreut, nickt und trägt diesen<br />

Wunsch in den persönlichen Assistenzplan<br />

ein. Dort können die unterschiedlichsten<br />

Dienstleistungen aus den Lebensbereichen<br />

Wohnen, Arbeiten, Freizeit etc. eingetragen<br />

werden (z. B. Hilfen im Haushalt, Assistenz<br />

bei der Arbeit oder Ausbildung, Fahrdienste,<br />

Behördengänge etc.).<br />

Mit dieser Hilfestellung wird dem Klienten<br />

von den Mitarbeitern der „Hilfen nach Maß“,<br />

einem Geschäftsbereich der <strong>Mariaberg</strong>er<br />

Tochtergesellschaft Behindertenhilfe nach<br />

Maß gemeinnützige GmbH, ein möglichst<br />

selbstbestimmtes Leben, Wohnen und<br />

Arbeiten ermög licht.<br />

„In Zusammenarbeit mit dem Klienten und<br />

dessen gesetzlichem Betreuer besprechen<br />

wir die Bedürfnisse und Wünsche, finden<br />

gemeinsam passende Lösungen, halten sie<br />

in einem Assistenzplan fest und begleiten<br />

den Antrag sowie die Durchführung des<br />

Themenschwerpunkt<br />

Mit Hilfe des persönlichen Budgets können<br />

Menschen mit einem Anspruch auf Teilhabeleistungen<br />

(z.B. Menschen mit Behinderungen)<br />

theoretisch selbst entscheiden, wann welcher<br />

Dienst und welche Person die Unterstützung<br />

erbringen soll, und diese als „Kunde“ unmittelbar<br />

selbst bezahlen.<br />

Persönlichen Budgets“, erklärt Peter<br />

Schurer, Fachbereichsleiter für den ambulanten<br />

Bereich. Das genehmigte Budget<br />

wird dann meistens vom gesetzlichen Betreuer<br />

des Klienten oder anderen verantwortlichen<br />

Personen verwaltet.<br />

Das Persönliche Budget ermöglicht Menschen<br />

mit einem Anspruch auf Teilhabeleistungen<br />

(z. B. Menschen mit Behinderung), anstatt<br />

einer traditionellen Sach­ oder Dienstleistung,<br />

Geld oder in Ausnahmefällen Gutscheine<br />

zu erhalten. Sie können so theoretisch<br />

selbst entscheiden, wann welcher<br />

Dienst und welche Person die Unterstützung<br />

erbringen soll und diese als „Kunde“<br />

unmittel bar selbst bezahlen. Die Höhe des<br />

Persönlichen Budgets orientiert sich am<br />

individuellen Bedarf und soll die Höhe der<br />

bisherigen Sachleistungen nicht überschreiten.<br />

Die Leistungen werden trägerüber<br />

greifend z. B. über die Eingliederungshilfe<br />

der Landratsämter, Kranken kassen,<br />

Rentenkassen usw. beantragt und bezahlt.<br />

Weitere Informationen bei<br />

Behindertenhilfe nach Maß gGmbH,<br />

Telefon 07571 / 684772. –zr–<br />

Quellen: UN-Behindertenrechtskonvention, Bundesverband evangelische Behindertenhilfe (BeB)<br />

Piktogramme: Bundesministerium für Arbeit und Soziales<br />

14 | <strong>Mariaberg</strong> <strong>Mariaberg</strong> | 15


Themenschwerpunkt Aus den Geschäftsfeldern<br />

Thilo Rentschler,<br />

Vorstandssprecher<br />

<strong>Mariaberg</strong> e.V.<br />

Paradigmenwechsel in der<br />

Eingliederungshilfe<br />

Für viele Bewohner, die schon lange Zeit auf unserem Berg leben,<br />

ist <strong>Mariaberg</strong> zur Heimat geworden. Andere wollen zurück in den<br />

Ort, in dem sie aufgewachsen sind. Wieder andere möchten leben<br />

wie alle Leut’, mitten in einer Gemeinde, als Teil des großen<br />

Ganzen.<br />

<strong>Mariaberg</strong> hat daher schon 2006 damit begonnen, Menschen mit<br />

Behinderung die Möglichkeit zu geben, in der Nähe ihres Heimatortes,<br />

ihrer Verwandten und Bezugspersonen zu leben. Als<br />

bislang einzige Einrichtung Baden­Württembergs war es uns<br />

gelungen, mit den umliegenden Landkreisen eine Rahmenzielvereinbarung<br />

abzuschließen. Sie regelt verbindlich die Verlagerung<br />

von Wohnplätzen vom zentralen Standort hinein in die Region<br />

sowie deren Finanzierung durch die Kostenträger. Als Deutschland<br />

2009 die UN­Behindertenrechtskonvention anerkannt hatte,<br />

waren wir schon auf dem Weg.<br />

Mit seinem Regionalisierungskonzept zieht <strong>Mariaberg</strong> daraus<br />

praktische Konsequenzen. Wir schaffen nicht nur regionale<br />

Wohnangebote, sondern bauen Assistenzangebote und Ambulante<br />

Hilfen jeweils vor Ort auf. Wo es sinnvoll ist, schaffen wir<br />

neue Beschäftigungsmöglichkeiten, bauen eigene Förder­ und<br />

Betreuungsgruppen auf oder suchen entsprechende Kooperationspartner.<br />

Bis jetzt hat <strong>Mariaberg</strong> Wohnraum in Trochtelfingen, Sigmaringen,<br />

Burladingen, Pfullendorf und Blaubeuren geschaffen. Dezeit<br />

bauen und planen wir in Gammertingen und Balingen. Mit weiteren<br />

Landkreisen, z. B. Tübingen, werden weitere Wohnprojekte<br />

umgesetzt. Bis Ende 2010 hat <strong>Mariaberg</strong> rund 130 Wohnplätze<br />

vom zentralen Standort weg hinein in die Region verlagert. Bis<br />

2015 sollen weitere 120 Wohnplätze folgen.<br />

Ohne finanzielle und ideelle Unterstützung könnten wir den Umbau<br />

<strong>Mariaberg</strong>s so nicht schaffen. Daher bedanken wir uns ganz<br />

besonders bei der Aktion Mensch e. V., dem Diakonischen Werk<br />

Württemberg (DWW), dem Diakonischen Werk der Evangelischen<br />

Kirche in Deutschland (DWEKD), dem Kommunalverband für<br />

Jugend und Soziales (KVJS) und den Landkreisen Sigmaringen,<br />

Reutlingen und Zollernalb.<br />

Thilo Rentschler<br />

Vorstandssprecher <strong>Mariaberg</strong> e.V.<br />

Breakdance­Talent<br />

engagiert sich ehrenamtlich<br />

Die Bässe im Jugendhaus Engstingen, Kleinengstinger<br />

Straße 2/2 dröhnen. Junge Menschen stehen im Kreis<br />

und jubeln. In der Mitte tanzt ein drahtiger Junge. Jetzt<br />

wirft er sich zu Boden. Dabei stützt er sich mit den Händen<br />

ab und macht einen Kopfstand. Seine Beine streckt<br />

er während dessen in die Luft. Die Schwerkraft scheint<br />

aufgehoben zu sein. Dieser akrobatische Tanzstil nennt<br />

sich „Breakdance“. Der Jungspund, der der restlichen<br />

Gruppe die hohe Kunst dieser Tanzform zeigt, hört auf<br />

den Namen: Dean Capriroli (18).<br />

Vor vier Jahren entdeckte er seine Leidenschaft für den<br />

Breakdance. Seit einem halben Jahr gibt er sein Wissen als<br />

ehrenamtlicher Gruppenleiter weiter. Die Truppe trainiert<br />

vier Mal pro Woche, an zwei Tagen findet das in den Räumen<br />

des Jugendhauses statt. Zu Beginn gab es fünf Teilnehmer.<br />

Inzwischen kommen regelmäßig 14 Teenager, um<br />

von Dean Capriroli zu lernen. „Man soll so oft wie möglich<br />

trainieren“, rät der 18­Jährige. Außerdem ist die schweiß­<br />

treibende Tanzart gut für die körperliche Fitness. Die zwölf<br />

männlichen Teilnehmer treibt noch eine andere Motivation<br />

an: Sie wollen mit dem Erlernten Mädchen beeindrucken.<br />

„Ich glaube, dass ich, wenn ich Breakdance lerne, in der<br />

Disco gut damit angeben kann“, verrät Valon Djalar (16)<br />

mit einem Augenzwinkern. Momentan trainieren alle für<br />

ihren ersten Auftritt. Er soll im Mai 2011 auf dem Kinder­<br />

und Jugendlichenfest in Engstingen sein. Neue Teilnehmer<br />

sind jederzeit willkommen. Manuela Ludwig, Leiterin des<br />

Jugendhauses, freut sich, dass der Kurs so gut angenommen<br />

wird. „Ich fand die Idee von Anfang an super, deswegen<br />

habe ich mich auch sofort dafür eingesetzt“, betont<br />

die Jugendbeauftragte, „ich bin immer offen für Anregungen<br />

und Anfragen.“ Seit 2007 ist die diakonische Einrichtung<br />

<strong>Mariaberg</strong> e. V. mit der Tochtergesellschaft<br />

<strong>Mariaberg</strong>er Ausbildung & Service gemeinnützige GmbH<br />

der Träger des Jugendhauses.<br />

Weitere Informationen unter: 07129/930­575. –scnk–<br />

Wollen lernen so zu<br />

tanzen wie die Profis<br />

in den Hip-Hop-Filmen<br />

„StreetDance“ oder<br />

„WildStyle“: Acht der<br />

14 Teilnehmer mit<br />

ihrem Trainer Dean<br />

Capriroli (links) beim<br />

Training im Jugendhaus<br />

Engstingen.<br />

16 | <strong>Mariaberg</strong> <strong>Mariaberg</strong> | 17


Aus den Geschäftsfeldern Neues aus <strong>Mariaberg</strong><br />

Pflege und Betreuung für Menschen mit<br />

hohem Unterstützungsbedarf<br />

Anton Schön (Name von der Redaktion<br />

geändert) lebt mit Schwerstmehrfach­Behinderungen.<br />

Er erkrankte an einer progressiven<br />

Muskeldystrophie und an einer<br />

geistigen Behinderung und benötigt daher<br />

eine ganz besonders intensive medizinischpflegerische<br />

und therapeutische Behandlung.<br />

Seine gesetzlichen Betreuer wollten<br />

ihren Sohn natürlich nur in die besten Hände<br />

geben. Dieses Angebot fanden sie in<br />

<strong>Mariaberg</strong>. Anton Schön lebt seit Oktober<br />

2010 auf der Gruppe des medizinischpflege<br />

rischen Wohnens im <strong>Mariaberg</strong>er<br />

Gesundheits­ und Familienzentrum (GFZ).<br />

Er bekommt in seinem Einzelzimmer eine<br />

Sauerstofftherapie, parallel dazu nutzt<br />

er jede freie Minute, um seine geliebten<br />

Computer spiele zu spielen.<br />

Im März 2010 wurde im umgebauten und<br />

grundlegend sanierten GFZ an der Burghaldenstraße<br />

6 der Betrieb aufgenommen.<br />

Das Angebot des medizinisch­pflegerischen<br />

Wohnens richtet sich an Menschen jeden<br />

Alters, die mit schweren Behinderungen und<br />

schwierigen medizinisch­therapeutischen<br />

Fragestellungen leben müssen. Das interdisziplinäre<br />

Fachpersonal sorgt rund um die<br />

Uhr für das leibliche und seelische Wohl der<br />

Klienten. Fachärzte und Therapeuten stehen<br />

beratend und unterstützend zur Seite.<br />

Die dafür notwendigen technischen Hilfsmittel,<br />

wie beispielsweise die Sauerstoffversorgung<br />

durch ein spezielles Gerät, sind<br />

selbstverständlich auch vor Ort, um den<br />

Menschen ein möglichst angenehmes Leben<br />

zu sichern. Optimale räumliche Voraussetzungen<br />

runden das Angebot auf höchs tem<br />

Niveau ab. Dieses Versorgungsangebot<br />

richtet sich sowohl an Kinder und Jugendliche<br />

als auch an Erwachsene mit Schwerstmehrfach­Behinderungen<br />

aus ganz Baden­<br />

Württemberg.<br />

Ermöglicht wird das mithilfe der Unterstützung<br />

des Landkreises Sigmaringen und der<br />

Pflegekassen. Nicht nur für <strong>Mariaberg</strong>, sondern<br />

auch für die Menschen, die diese individuellen<br />

medizinisch­therapeutischen und<br />

behandlungspflegerischen Angebote benötigen,<br />

ist der abgeschlossene Umbau somit<br />

eine ganz wertvolle Hilfe. Rüdiger Böhm,<br />

Vorstand <strong>Mariaberg</strong><br />

Peter King,<br />

Geschäftsführer des<br />

Diakonischen Instituts<br />

für Soziale Berufe<br />

gGmbH<br />

Fusion von Diakonischem Institut und<br />

Gotthilf­Vöhringer­Schule<br />

Das Diakonischen Institut (DI) und die<br />

Gotthilf­Vöhringer­Schule (GVS) fusionierten<br />

zum 1. Januar 2011. Die Aufsichtsgremien<br />

beider Träger haben der Verschmelzung<br />

ihrer Bildungsunternehmen zugestimmt.<br />

Gemeinsam bieten sie künftig neun Ausbildungsgänge<br />

für soziale und Gesundheitsberufe<br />

an. Die GVS, bisher eine gemeinsame<br />

Tochtergesellschaft der „Die Zieglerschen“<br />

und <strong>Mariaberg</strong>, führt ihre Arbeit künftig<br />

unter dem Dach des DI fort. Die bisherigen<br />

Träger werden Gesellschafter beim DI. Das<br />

DI bringt 15 Schulen an elf Standorten mit<br />

derzeit knapp 1.400 Schülerinnen und<br />

Schülern in das gemeinsame Unternehmen<br />

ein. Neun Schulen an vier Stand orten mit<br />

mehr als 700 Schülern kommen von der<br />

GVS.<br />

Das DI ist darüber hinaus landesweit für<br />

sein differenziertes Angebot der Fort­ und<br />

Weiterbildung bekannt. Damit ist das neue<br />

Wechsel Bei DeR MitaRBeiteRveRtRetUNg<br />

Ende Dezember war es soweit: Nach zehn Jahren als<br />

Vorsitzender der Mitarbeitervertretung verabschiedete<br />

sich Armin Kohler in die Altersteilzeit. Die Nachfolge<br />

trat Dieter Frech mit Claudia Höschle als Stellvertretung<br />

an. „Wir möchten mit unseren Kolleginnen und<br />

Kollegen gut im Gespräch bleiben“, erklärt Claudia<br />

Höschle. Familiengerechtere Arbeitszeiten, Gesundheitsschutz<br />

und Weiterbildung sind Themen, die sie<br />

anpacken wollen. „Wir freuen uns auf diese Aufgaben<br />

und hoffen auf eine gute Zusammenarbeit mit Vorstand<br />

und Geschäftsführung“, meint Dieter Frech. Wir<br />

wünschen Claudia Höschle und Dieter Frech alles Gute<br />

und danken Armin Kohler herzlich für sein langjähriges<br />

Engagement! –müa–<br />

Diakonische Institut künftig flächendeckend<br />

in Württemberg präsent: von Friedrichshafen<br />

am Bodensee bis Schwäbisch Hall<br />

und von Dornstadt bei Ulm bis Calw im<br />

Schwarzwald.<br />

Den Aufsichtsrat des DI leitet Pfarrer Lothar<br />

Bauer, Vorstandsvorsitzender der Bruderhausdiakonie<br />

Reutlingen. Mit den Zieglerschen<br />

und <strong>Mariaberg</strong> kommen nun zwei<br />

diakonische Träger hinzu, die vor allem in<br />

Südwürttemberg tätig sind.<br />

Angeboten werden künftig folgende Ausbildungen:<br />

Altenpflege und Altenpflegehilfe,<br />

Heilerziehungspflege und Heilerziehungshilfe,<br />

Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie,<br />

Arbeitserziehung und Heilpädagogik.<br />

Bundes weit einmalig sind die beiden Ausbildungsgänge<br />

Arbeitserziehung und Heilerziehungspflege<br />

für hörgeschädigte<br />

Menschen. –zr–<br />

Wollen viele Themen anpacken (v.l.): Claudia Höschle,<br />

stellvertretende Vorsitzende der Mitarbeitervertretung<br />

(MAV), und Dieter Frech, Vorsitzender der MAV.<br />

18 | <strong>Mariaberg</strong> <strong>Mariaberg</strong> | 19


Neues aus <strong>Mariaberg</strong><br />

WerkschAU<br />

„volleR kUNst!“<br />

Bei der letzten Werkschau, die von Dezember bis<br />

Februar unter dem Motto „Voller Kunst!“ lief, präsentierten<br />

25 Künstler aus dem Atelier 5 und dem Kunstkeller<br />

<strong>Mariaberg</strong> aktuelle Arbeiten. „Das Besondere<br />

ist, dass der Betrachter einen authentischen Einblick<br />

in die Wahrnehmungsweise der Künstler erhielt“, so<br />

Axel Klöss­Fleischmann, Leiter des Atelier 5.<br />

Im ersten Obergeschoss des Klosters ist die ständige<br />

Ausstellung des Ateliers zu besichtigen.<br />

Sie ist montags bis donnerstags<br />

von 8.00 – 17.00 Uhr und<br />

freitags von 8.00 – 15.00 Uhr<br />

im Kloster <strong>Mariaberg</strong> geöffnet.<br />

Informationen unter: 07124/923­218.<br />

hAUpTVersAMMLUNG<br />

WorkcAMp<br />

NeUe Wege aN DeR<br />

alteN Mühle<br />

Bei einem Workcamp legten 17 ehrenamtliche Helfer<br />

aus neun Nationen neue Wege an der Alten Mühle an.<br />

Der gemeinnützige Verein Internationale Begegnung in<br />

Gemeinschaftsdiensten (IBG) war der Träger der Initiative.<br />

Die Wege wurden angelegt, um die Biotope und<br />

einen Zugang zur Lauchert erreichen zu können. Im<br />

Rahmen des Projekts „Historischer Rundweg durch<br />

<strong>Mariaberg</strong>“ soll der Standort zu einem Ökologiezentrum<br />

entwickelt werden.<br />

WeRkfeUeRWehR MaRiaBeRg zieht positive JahResBilaNz<br />

„Mein Dank gilt allen 22 Mitgliedern der Werkfeuerwehr“,<br />

mit diesen Worten begrüßte Thilo Rentschler,<br />

Vorstandssprecher von <strong>Mariaberg</strong> e.V., die Gäste der<br />

Jahreshauptversammlung der <strong>Mariaberg</strong>er Werkfeuerwehr<br />

im Restaurant „Marktplatz“. Kommandantin<br />

Magdalena Störkle­Sauer berichtete, es habe 2010<br />

einen Rückgang der Einsätze um 50 Prozent im Vergleich<br />

zum Vorjahr gegeben. Sie gab zudem bekannt,<br />

dass, dank zahlreicher Spendengelder und einem Zuschuss<br />

der Stiftung <strong>Mariaberg</strong>, das neue Löschfahrzeug<br />

im ersten Quartal 2012 angeschafft wird.<br />

Ehrengäste waren: Holger Jerg, Bürgermeister von<br />

Gammertingen, Rainer Wenke, Kommandant der Werkfeuerwehr<br />

Robert Bosch GmbH, Reutlingen, und<br />

Gerhard Dippel, stellvertretender Kreisbrandmeister.<br />

Die hohe Motivation der Workcamp-Teilnehmer war<br />

nicht zuletzt der guten Atmosphäre in <strong>Mariaberg</strong> und<br />

dem interessanten Projekt zu verdanken.<br />

Blicken optimistisch in die Zukunft (v.l.): Rainer Wenke,<br />

Kommandant der Werkfeuerwehr Robert Bosch GmbH,<br />

Reutlingen, Rüdiger Böhm, Vorstandsmitglied <strong>Mariaberg</strong>,<br />

Magdalena Störkle-Sauer, Kommandantin der Werkfeuerwehr<br />

<strong>Mariaberg</strong>, Thilo Rentschler, Vorstandssprecher<br />

<strong>Mariaberg</strong>, und Gerhard Dippel, stellvertretender<br />

Kreisbrand meister.<br />

hier WirkT Die sTifTUNG MAriABerG<br />

Bildung, Regionalisierung,<br />

Kultur und Familie<br />

Ob beim Umbau und der Einrichtung des neuen <strong>Mariaberg</strong>er<br />

Familienzentrums mit seinem Kindergarten, der<br />

Kinderkrippe und den Beratungsangeboten, ob bei der<br />

Förderung des Lebens, des Miteinanders, der Begegnung<br />

und der Kultur im Stadtteil <strong>Mariaberg</strong> oder bei<br />

der Umsetzung der von der UN­Behindertenrechtskonvention<br />

vorgegebenen Konversions­ und Regionalisierungsprozesse:<br />

Die Stiftung <strong>Mariaberg</strong> hilft seit Jahren,<br />

diese Entwicklungen im Sinne der Menschen mit<br />

Behin derung voranzutreiben.<br />

Dabei flossen Zuschüsse der Stiftung <strong>Mariaberg</strong> beispielsweise<br />

ebenso an <strong>Mariaberg</strong>er Studenten der<br />

Fachhochschule der Diakonie in Bielefeld wie in den<br />

Aufbau von Wohnangeboten in den Gemeinden der<br />

Region, die Stadtteilentwicklung in <strong>Mariaberg</strong> oder das<br />

Musicalprojekt „MoveMind“ des Jugendbüros in<br />

Gammertingen.<br />

Mit Zustiftungen zur Stiftung <strong>Mariaberg</strong> können interessierte<br />

Mitbürgerinnen und Mitbürger helfen, diese<br />

wichtige Arbeit und die notwendigen Entwicklungen<br />

zu unterstützen. Nachhaltig und dauerhaft kommt das<br />

Die Stiftung <strong>Mariaberg</strong><br />

machte das<br />

Musicalprojekt „Move<br />

Mind“ des Jugendbüros<br />

Gammertingen<br />

möglich.<br />

Wie <strong>Mariaberg</strong> geholfen wird<br />

zur Verfügung gestellte Geld den Menschen mit<br />

Behinderung zugute, da ausschließlich die Erträge aus<br />

dem Stiftungskapital verwendet werden können.<br />

Das Vermögen selbst darf nicht angetastet werden.<br />

Dieses Ansinnen hat in den letzten Jahren zu einem<br />

erfreulichen Zuwachs bei unserem Stiftungsvermögen<br />

geführt. Den Zustiftern sei an dieser Stelle herzlich<br />

gedankt.<br />

Seit dem 1. Januar 1999 ist die Stiftung <strong>Mariaberg</strong> eingetragen.<br />

Sie ist eine kirchliche Stiftung bürgerlichen<br />

Rechts und ist nur fördernd tätig. <strong>Mariaberg</strong> verfolgt<br />

ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige, mildtätige<br />

und kirchliche Zwecke. Konkreter Stiftungszweck<br />

ist es, die satzungsgemäße Arbeit des <strong>Mariaberg</strong> e.V.<br />

finanziell zu fördern.<br />

Sollten Sie Interesse an einer Zustiftung haben,<br />

können Sie sich gerne an Robert Zolling, den Leiter<br />

unserer Stabsabteilung Öffentlichkeitsarbeit und<br />

Spendenmarketing wenden (Telefon 07124/923­221,<br />

E­Mail: r.zolling@mariaberg.de). –zr–<br />

20 | <strong>Mariaberg</strong> <strong>Mariaberg</strong> | 21


Wie <strong>Mariaberg</strong> geholfen wird<br />

AkTioN MeNsch<br />

MehR selBstBe stiMMUNg eRhöht Die leBeNsqUalität<br />

Die Bewohner des Hauses Arnaud im Herzen der Sigmaringer City<br />

und ihre Assistenten sind sehr dankbar für den VW-Caddy,<br />

der mit Hilfe der „Aktion Mensch“ angeschafft werden konnte.<br />

JUGeNDBüro sTADT GAMMerTiNGeN<br />

250 eURo voN DeR BUNDesWehR<br />

Rund 15 freiwillige Helfer, darunter Soldaten, der<br />

Spieß und der Kompaniechef der 4. Kompanie des<br />

Führungsunterstützungsbataillons 291 (FüUstgBtl 291)<br />

aus Sigmaringen verkauften auf dem letzten Weihnachtsmarkt<br />

in Gammertingen Erbsensuppe. Den Erlös<br />

in Höhe von 250 Euro spendeten sie jetzt an das Jugendbüro<br />

Gammertingen. „Wir werden in einem Plenum<br />

mit Vertretern aller Altersgruppen, die regelmäßig<br />

die Angebote des Jugendbüros nutzen, Vorschläge<br />

dafür sammeln, was wir mit den Spenden am Besten<br />

machen sollen“, so Frank Steng über das weitere Vorgehen.<br />

Holger Jerg, Bürgermeister von Gammertingen,<br />

Marco Aloia, ehrenamtlicher Betreuer des Sporttreffs,<br />

Ansgar Henn, Kompaniechef,<br />

Frank Steng, Jugendbeauftragter der Stadt Gammertingen,<br />

und Harro Rudnick, Hauptfeldwebel,<br />

trafen sich zur Übergabe des Schecks in<br />

den Räumlichkeiten des Jugendbüros.<br />

22 | <strong>Mariaberg</strong><br />

Da war die Freude groß unter den Bewohnern<br />

des Hauses Arnaud, einer <strong>Mariaberg</strong>er<br />

Wohnanlage für Menschen mit<br />

Behinderung im Herzen der Sigmaringer<br />

City: In der Tiefgarage stand ein nagelneuer,<br />

behindertengerechter VW Caddy<br />

für 34.000 Euro. Die Aktion Mensch übernahm<br />

80 Prozent der Kosten. In den<br />

Wohngruppen des Hauses Arnaud leben<br />

23 Klienten. Vorher stand ihnen kein<br />

eigener PKW zur Verfügung. „Wir freuen<br />

uns sehr über diese große finan zielle<br />

Unterstützung“, bedankt sich Rüdiger<br />

Böhm, Vorstandsmitglied von <strong>Mariaberg</strong>.<br />

Arztbesuche, Fahrten zu Therapeuten,<br />

zur Arbeit oder Besuche bei den Familienangehörigen:<br />

Das alles können die<br />

Klienten jetzt dank der Hilfe der Aktion<br />

Mensch in Kooperation mit ihren Assistenten<br />

bewerkstelligen.<br />

MArIAberG TrAuerT<br />

… und nahm Abschied von Wolfgang Weiß, 74 • 20. November 2010<br />

Gerhard Weißer, 49 • 03. Dezember 2010<br />

Anna Meister, 84 • 25. Dezember 2010<br />

Gerd Gunzenhäuser, 72 • 02. Februar 2011<br />

GeLeBTe iNkLUsioN DUrch eNGAGeMeNT Der GeMeiNDe<br />

JiM-kNopf-kiNDeRgaRteN UND DeR NikolaUs<br />

„Wir wollen zeigen, dass Menschen mit<br />

Behinderungen ganz selbstverständlich<br />

zu uns gehören“, so Wolfgang Kern, Vorsitzender<br />

des Kleintierzuchtvereins Bad<br />

Saulgau. Deswegen lud er den Kindergarten<br />

„Jim Knopf“ zur Weihnachtsfeier<br />

des Vereins ein. „Das war die erste Einladung<br />

eines Vereins“, sagte Alexandra<br />

Kamps, Leiterin des Schulkindergartens,<br />

„es freut mich, dass Inklusion von Menschen<br />

mit Behinderung durch Gemeindearbeit<br />

geschieht.“ Einige Familien mit<br />

ihren Kindern und die Leitung der Einrichtung<br />

verbrachten mit den Mitgliedern des<br />

Kleintierzüchtervereins bei Kaffee und<br />

Kuchen schöne Stunden. Die Kinder erwartete<br />

an diesem Nachmittag noch eine Überraschung: Der Nikolaus stattete ihnen<br />

einen Besuch ab. Natürlich hatte er die Geschenke nicht vergessen. Jeder von ihnen<br />

bekam ein Säckchen mit Nüssen, Mandarinen, einem Hefeteig­Nikolaus und einem Kinogutschein.<br />

Der Kleintierzüchterverein, die Bäckerei Walter und die Familie Burth, die<br />

das ortsansässige Kino betreibt, hatten die Gaben gespendet.<br />

aNlass-speNDe lässt Die seele BaUMelN<br />

Im Sommer sitzen die Bewohner der Gruppe „Goldhamster“ gerne auf einer Bank,<br />

die im Außenbereich ihres Hauses steht. Aber lange konnten sie die Sonne dort nie<br />

genießen. Es gab nichts, was ihnen an sonnigen Tagen etwas Schatten spenden<br />

konnte. Eva Lange, die Mutter von Robert, der früher in der Gruppe wohnte und inzwischen<br />

verstorben ist, wurde bei ihren Besuchen darauf aufmerksam. Sie beschloss,<br />

Geld für ein Sonnensegel zu spenden, damit die Bewohner ihren Lieblingsplatz ohne<br />

Gefahr genießen können. Familie Lange spendete 470 Euro, ein Drittel des Geldes, das<br />

sie von den Trauergästen zur Beerdigung ihres Sohnes bekommen hatte, für die Anschaffung<br />

des Schattenspenders. Jetzt freuen sich alle schon auf die ersten warmen<br />

Tage, weil sie dann endlich ihren Lieblingsplatz im kühlen Schatten genießen können.<br />

Der Rest der Spenden ging zu gleichen Teilen an den Kindergarten <strong>Mariaberg</strong> und an<br />

die Gärtnerei Grün hoch drei.<br />

Wie <strong>Mariaberg</strong> geholfen wird<br />

IMpreSSuM<br />

einblicke ausblicke<br />

<strong>Mariaberg</strong>er Magazin<br />

nr. 21 | März 2011<br />

<strong>Mariaberg</strong>, Klosterhof 1<br />

72501 Gammertingen<br />

Telefon 0 71 24 /9 23­218<br />

Telefax 0 71 24 /9 23­409<br />

presse@mariaberg.de<br />

www.mariaberg.de<br />

Herausgeber:<br />

Thilo Rentschler,<br />

Vorstandssprecher<br />

redaktion:<br />

Leitung: Robert Zolling (zr)<br />

Mitarbeiter dieser ausgabe:<br />

Anne Mühe (müa), Hans Heppenheimer<br />

(hep), Lucie Panzer,<br />

Rundfunkpfarrerin beim SWR,<br />

Robert Zolling (zr), Rolf Drescher,<br />

Geschäftsführer Bundesverband<br />

evangelische Behindertenhilfe<br />

(BeB), Rüdiger Böhm, Somajeh­<br />

Cathrin Noheh­Khan (scnk), Teresa<br />

Dietrich (dte), Thilo Rentschler,<br />

Uwe Reiff, Angehörigenbeirat<br />

Fotos:<br />

Anne Mühe (müa), Bundesministerium<br />

für Arbeit und Soziales, Robert<br />

Zolling (zr), Somajeh­Cathrin<br />

Noheh­Khan (scnk)<br />

gestaltung und Satz:<br />

KOCHAN & PARTNER, München<br />

erscheinungsweise:<br />

Viermal jährlich für Freunde,<br />

Förderer, Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter, Angehörige,<br />

Kunden und Klienten<br />

von <strong>Mariaberg</strong><br />

Namentlich gekennzeichnete<br />

Beiträge geben nicht<br />

unbe dingt die Meinung des<br />

Herausgebers wieder.<br />

Gedruckt auf<br />

chlorfrei gebleichtem<br />

100 % Altpapier


VerANSTALTuNGSkALeNDer<br />

april 2011<br />

Mittwoch 6.4. 18.00 Uhr | koMMuNIkATIoNSzeNTruM<br />

<strong>Mariaberg</strong>er Kinoabend „Glauben ist alles“<br />

Donnerstag 7.4. 20.00 Uhr | koMMuNIkATIoNSzeNTruM<br />

Theater Lindenhof „Hôsch Zeit, gôhsch mit!“<br />

Karl­Valentin­Abend<br />

Samstag 9.4. 9.00 Uhr | reFekTorIuM<br />

Studientag „Wiedersehen in der Erinnerung“<br />

Samstag 9.4. 18.30 Uhr | kLoSTerkIrcHe<br />

Salbungsgottesdienst<br />

Sonntag 24.4. 5.30 Uhr | kLoSTerkIrcHe<br />

Osternacht<br />

Sonntag 24.4. 10.00 Uhr | MArkTpLATz<br />

Osterbrunch<br />

Mai 2011<br />

Mittwoch 4.5. 18.00 Uhr | koMMuNIkATIoNSzeNTruM<br />

<strong>Mariaberg</strong>er Kinoabend „Vincent will Meer“<br />

Sonntag 8.5. 10.00 Uhr | kLoSTerkIrcHe<br />

Konfirmation<br />

Sonntag 8.5. 10.00 Uhr | MArkTpLATz<br />

Muttertagsbrunch<br />

Sonntag 8.5. 14.30 Uhr | kLoSTerkIrcHe<br />

Kunsthistorische Klosterführung<br />

Sonntag 15.5. 10.00 Uhr | SporTHALLe<br />

Jubiläumsgottesdienst<br />

Samstag 28.5. 11.00 Uhr<br />

Hauptübung der Werkfeuerwehr<br />

Sonntag 29.5. 10.00 Uhr | SporTHALLe<br />

Jubiläumsgottesdienst<br />

Sonntag 29.5. 11.15 Uhr | kLoSTerGebäuDe<br />

Vernissage „Skulpturen im Kloster“ –<br />

Jürgen Knubben<br />

Weitere informationen unter der Telefonnummer 0 71 24 /923-218<br />

oder presse@mariaberg.de Änderungen vorbehalten<br />

einblicke ausblicke<br />

<strong>Mariaberg</strong>er Magazin<br />

nr. 21 | März 2011<br />

<strong>Mariaberg</strong><br />

Klosterhof 1<br />

72501 Gammertingen<br />

Telefon 0 71 24 /9 23­218<br />

Telefax 0 71 24 /9 23­409<br />

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