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Radweg soll ehemalige Telegrafenstationen verbinden

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Landkreis unterstützt Idee<br />

<strong>Radweg</strong> <strong>soll</strong> <strong>ehemalige</strong><br />

<strong>Telegrafenstationen</strong><br />

<strong>verbinden</strong><br />

Ein <strong>Radweg</strong> <strong>soll</strong> künftig die Stationen der <strong>ehemalige</strong>n optischen Telegrafenlinie von Berlin nach<br />

Koblenz <strong>verbinden</strong>. Durch Sachsen-Anhalt wären das rund 175 Kilometer. Für dieses Projekt<br />

setzt sich der Heimatverein Grabow ein. Der Landkreis möchte die Idee unterstützen und sagte<br />

seine Kooperation zu.<br />

Von Anja Guse<br />

Burg/Genthin. Die <strong>ehemalige</strong> optische Telegrafenlinie von Berlin nach Koblenz hat Torsten Wambach in<br />

den Bann gezogen. Schon mehrfach haben der Bankkaufmann aus Grabow und seine Freunde vom<br />

Heimatverein des Dorfes über deren Geschichte referiert. Gemeinsam setzen sie sich für die<br />

Aufarbeitung der vergangenen Ereignisse rund um das Thema, die Beschilderung einstiger Stationen,<br />

von denen vier im Jerichower Land liegen, sowie für die Errichtung eines <strong>verbinden</strong>den <strong>Radweg</strong>es ein<br />

(Volksstimme berichtete). Im Bauausschuss stellte Wambach kürzlich erneut die Pläne der<br />

Interessengemeinschaft „Optische Telegrafie in Preußen“ vor. Der <strong>Radweg</strong> <strong>soll</strong> vor allem Touristen<br />

anziehen und so der gesamten Region dienen. „Sehenswürdigkeiten <strong>soll</strong>en einbezogen werden,<br />

Gastronomie und Übernachtungsmöglichkeiten ebenso“, erklärte der Grabower. „Das könnte der erste<br />

zusammenhängende, überregionale <strong>Radweg</strong> von Sachsen-Anhalt über Brandenburg und Berlin werden.“<br />

Sämtliche Stationen der königlich-preußischen optischen Telegrafenlinie <strong>soll</strong>en verbunden werden. „Das<br />

fördert auch die Aktivitäten vor Ort“, so Wambach. Immerhin wolle man die <strong>Telegrafenstationen</strong> als<br />

touristische Markensäule etablieren. Auch an die Bewerbung als Leader-Projekt wurde schon gedacht.<br />

„Der überregionale Weg stößt in Magdeburg und im Landkreis Börde schon auf Zustimmung“, berichtete<br />

der Grabower. „Und es könnten bereits vorhandene Wege genutzt werden.“ Nun hat auch das<br />

Jerichower Land seine Zustimmung signalisiert. „Als Landkreis sind wir willens, bei der Kooperation mit<br />

anderen Kreisen mitzumachen“, erklärte Baudirektor Bernd Girke im Ausschuss. Die optische<br />

Telegrafenlinie von Berlin nach Koblenz war von 1833 bis 1849 in Betrieb. Insgesamt gab es 62<br />

Stationen, davon elf in Sachsen-Anhalt beziehungsweise vier im Jerichower Land. Dazu gehören die<br />

Orte Dretzel, Ziegelsdorf bei Grabow, Schermen und Biederitz. Mittels eines sichtbaren Systems aus<br />

Mast und drei Flügelpaaren wurden Signale übermittelt. Es gab bis zu 4096 Zeichen, mit denen man<br />

Nachrichten verschlüsselt übersenden konnte. Eine 30-wortige Depesche (Telegramm) brauchte etwa 90<br />

Minuten von Berlin nach Koblenz. „Pro Tag wurden zwei bis sechs Nachrichten übermittelt, natürlich nur<br />

bei guter Sicht“, erklärte Wambach.


Torsten Wambach zeigt anhand eines Modells, wie ein Telegraf funktionierte. Mit Flügeln wurden über 4000 Zeichen übermittelt. Foto: Guse


So sah eine Telegrafenstation aus. Zwei Mann waren beschäftigt.

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