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Idee & Kapital
@ venture
Ausgabe 23/Juni 2009
Informationen der Mittelständischen Beteiligungsgesellschaft Berlin-Brandenburg
Ein
Schiff
wird
kommen...
„Nur fünf Minuten von hier“, sagt
Thomas Brauckmann, „da ist es wie
am Amazonas“. Brauckmann ist
begeistert von „seinem“ Revier. In
der Marina in Plaue, vier Kilometer
westlich von Brandenburg an der
Havel, entwickelt er auf 40.000
Quadratmetern einen Sportboot -
hafen mit Liegeplätzen für bis zu
230 Boote aller Größen. Wie schön
„sein“ Revier um Brandenburg ist,
darüber staunte bislang noch jeder
Bootsführer.
Aus seinem Büro blickt Thomas Brauck -
mann über das Gelände. Boote so weit
man sehen kann. Das älteste ist der „Ge -
heimrat Garbe“, ein holländischer Dampf -
schlepper, fast 120 Jahre alt. Das neueste
ist die „Najade“, ein schwimmendes Ein -
familienhaus, das den Steuer -
stand direkt im Wohnzimmer
hat. Brauckmann ist begeistert
von der Idee des Aschaffen bur -
ger Tüftlers Günter Grossmann,
der hier in der Werft der Marina
seine „Aquare“-Boote fertigt:
der Bootskörper aus Alumi ni -
um, der Aufbau wie ein Haus. Mit den
Isolationswerten eines Niedrigenergie -
hauses, Fußbodenheizung und Umluft -
system zur Wärmerückgewinnung. Das
Boot ist beheizbar mit einer Leistung, die
der eines kleinen Heizlüfters entspricht.
Bei 20 Grad im Winter übers Wasser, so
Nur fünf
Minuten
von hier
ist es
wie am
Amazonas
Brauckmann fasziniert, da erlebt man die
Natur ganz neu. Und es verlängert die Sai -
son um 100 Prozent. Brauckmann weiß,
wovon er redet. Erst im Januar ist er mit
der „Najade“ nach Düsseldorf zu einer
großen Bootsmesse geschippert. Ein un -
vergessliches Erlebnis für den
Hagener, der schon seit Kin der -
tagen segelt.
2004 hat Brauckmann das Ge -
lände an der Havel zunächst
gepachtet und kurze Zeit später
mit Hilfe der MBG erworben.
Schon vor dem Zweiten Weltkrieg
wurden hier Boote gebaut. Der Westfale
ist selbst passionierter Bootsführer und
war lange selbstständiger Bootshändler
in Berlin-Köpenick, bevor er 1998 in den
Gebrauchtboothandel einstieg, der heute
Marktführer in der Region und eine der
Stützen der Marina ist. Mehr als 500
Boote bietet er darüber ständig zum Ver -
kauf. Seit Übernahme der Marina ist es
Brauckmann gelungen, Bootselektriker
und –schlosser, Zubehörhändler und
Planenmacher, Bootscharter und Yacht -
motorservice auf dem Gelände anzusiedeln
und damit den Service für seine
Liegeplatzmieter zu vervollkommnen.
Selbst aus Braunschweig kommen seine
Liegeplatzmieter. Denn von hier kommen
sie überall hin – nach Westen auf die Elbe
und in die Nordsee, über die Müritz bis zur
Ostsee.
www.brauckmannboote.de

IDEE & KAPITAL
Vitaminreich
Wieviel Vitamin ist tatsächlich im Lebens -
mittel vorhanden? Wie ist der Vitaminsta -
tus im Blut? Wurde der Mais gentechnisch
verändert? Fragen, die Labore mit vielen
aufwendigen Testverfahren prüften, die
zudem uneinheitlich waren.
Verschwendung, dachte der promovierte
Lebensmittelchemiker Wolfgang Weber,
zeitraubend und kostenintensiv, und entwickelte
Testkits zur standardisierten
Analyse zum Beispiel von wasserlöslichen
Vitaminen. 2004 gründete er das Institut
für Produktqualität (ifp), das diese Tests
zur Diagnostik in Lebensmitteln und im
klinischen Bereich entwickelt hat und herstellt.
Die Vitaminkits, dienen zur Bestimmung
aller wasserlöslichen Vitamine in Lebens -
mitteln und pharmazeutischen Erzeugnis -
sen sowie in Serum und Blut. Für jedes
wasserlösliche Vitamin wie u.a. das Vita -
min B12 oder die Folsäure gibt es ein Test -
kit. Alle Kits nutzen das gleiche Prinzip: Mi -
kroorganismen, die nur wachsen können,
wenn das gesuchte Vitamin vorhanden ist.
Das Wachstum der Mikroorganismen verursacht
eine Trübung der angelegten Test -
Seite 2
das institut für produktqualität in berlin
kultur. Der Grad der Trübung gibt Auskunft
über dessen Vitamingehalt. Die Tests werden
auf sogenannten
Mikrotitterplatten mit
bis zu 96 einzelnen
Messplätzen durchgeführt.
Ein ready-touse-Testkit
ist verpackt
kaum größer als ein
kleines Taschenbuch.
Immer mehr Labore
kaufen diese Testkits
inzwischen weltweit.
2004 gründete Wolf -
gang Weber das Insti -
tut für Produktqualität
mit nur einem Mitar -
beiter. Heute arbeiten
im ifp 22 Lebens mit tel -
chemiker und –technologen,
Molekularbiologen sowie Laboran -
ten. Zum Leistungsspektrum des Unter -
nehmens gehören neben den Vitaminkits,
mikrobiologische und immunologische
Tests u.a. zur Bestimmung von Krank heits -
erregern wie Salmonellen, zum Nachweis
von Gentechnik in Lebensmitteln oder zur
Bestimmung allergener Substanzen. Ne -
ben der Produktion dieser Tests berät das
Unernehmen als an -
erkanntes und zertifiziertes
Lebens mit -
tel insti tut die Le -
bensmittel her stel -
ler, erstellt Gutach -
ten und analysiert
im Auftrag. Die Ba -
sistechnologien al -
ler Tests sind pa -
tentrechtlich ge -
schützt. Der Vertrieb
der inzwischen
mehr als 150 Pro -
dukte erfolgt über
qualifizierte Ver -
triebspartner weltweit.
Mit Wachs -
tumsraten um 30
Prozent werden die 700 Quadratmeter
großen Labore in Steglitz nun zu klein. Mit
Hilfe der MBG wird die Produktion jetzt
ausgebaut, soll die Laborfläche verdoppelt,
neue Geräte angeschafft und Perso -
nal eingestellt werden.
www.produktqualitaet.com

IDEE & KAPITAL
Blühende Landschaften
das gartencenter holland
Seine Kunden kennt Theo Roelofs ganz genau.
75 Prozent sind über 48 Jahre alt, 80 Prozent
sind Frauen und 72 Prozent wissen noch nicht,
was sie einkaufen wollen, wenn sie das Geschäft
betreten. Umso genauer achtet er deshalb in
seinen drei Gartencentern in Berlin und
Brandenburg auf die richtige Präsentation zum
Beispiel von Bio Kräutern oder der „Endless
Summer“, einer immer wieder blühenden
Hortensie, die beide 2009 besonders gefragt
sind. Nur die Geranie, des Deutschen liebste
Balkonblume, die würde er gern verbannen.
Dreimal in der Woche muss Theo Roelofs
ganz früh raus. Schon um fünf Uhr setzt
sich der Holländer an den Computer. Um
diese Zeit startet die Pflanzenauktion
beim 600 Kilometer entfernten Händler.
Die sogenannte Holländische Blumen -
auktion bedeutet Bieten gegen die Uhr.
Der Preis fällt im Sekundentakt. Wer zuerst
zusagt, bekommt den Zuschlag. Je länger
ein Käu fer wartet, desto günstiger wird
der Preis. Es steigt aber auch das Risiko,
dass ihm ein Konkurrent zuvorkommt. Ein
wenig wie im Casino, sagt Roelofs.
Wenn am Mittag die Geschäfte gemacht
sind, geht die Ware sofort auf Reisen und
steht am kommenden Morgen um neun in
den Regalen. „Auf diese Weise sind wir
sehr flexibel und haben fast jeden Tag
neue Ware im Geschäft.“
Seine Ware, das sind fast 25.000 Artikel
auf 6.000 Quadratmetern allein im Gar -
tencenter in Schwa nebeck, Pflanzen, Blu -
men, Geschenk- und Dekorations ar tikel,
Gartengeräte, mehr als 300 Teiche, Zooar -
ti kel und vieles mehr.
Mit Blumen und
Pflanzen erwirtschaftet
Theo Roelofs etwa
sechzig Prozent seines
Um satzes. Der
Rest kommt von der
„Softhardware“, den
Geschenkartikeln.
1994 kam der studierte
Gartenbaumeister
und Betriebswirt in
die neuen Bundeslän -
der, um sich umzuschauen.
In Schwane -
beck und Tegel wurde
er fündig. 1996 eröffnete
das erste Gar -
tencenter Holland in
Tegel, drei Jahre später
folgte Schwane -
beck. Im Jahr 2006
kam der dritte Markt
im Märkischen Viertel
in Berlin dazu.
Schwanebeck ist heu -
te der größte der drei
Märkte.
2007 nahm er zur
MBG Kontakt auf, da
eine Erweiterung der
Märkte Tegel und
Schwanebeck erforderlich wurde. „Blu -
men“, sagt Roelofs, „sind bei der Finan -
zierung eine schwierige Branche. Mit der
MBG haben wir ei nen guten, ruhigen
foto:
Pflanzenauktion: Bis 12 Uhr ersteigert,
am nächsten Morgen im Regal.
www.gartencenter-holland.de
Partner und vor al -
lem Erfahrung ins
Boot geholt.“
Die Zukunft sieht er
positiv: Pflanzen sind
wie Essen sagt Roe -
lofs, es müssen im -
mer neue her. Aber
nur Verkauf, das
reicht nicht, ergänzt
er und ist wieder bei
der Präsentation. Ein
Erlebnis soll der Ein -
kauf sein. Dafür veranstaltet
er Events
wie das Rosenevent,
bei dem es darum
geht, was man alles
mit Rosen machen
kann. Mit anderen
Gartencentern ge -
hört er der Ein kaufs -
ge mein schaft Saga -
flor an. Die hat mehr
als 700 Mitglieder
und erarbeitet u.a.
neue Präsenta tions -
formen für die Läden.
Das steigert den Um -
satz pro Kun de. Und
dafür hat Roelofs
schon einmal größere
Einkaufs wa gen
angeschafft.

News & MBG-Unternehmen
Erfolgreich
Die transresch Antriebssysteme Berlin GmbH
beging im April ihr 10-jähriges Fir menju bi -
läum im Wasserwerk Berlin. In nur einer Deka -
de hat das MBG-Unter neh men um Hauptge -
sellschafter Manfred Cyris sei ne Mitarbeiter -
zahl verdoppelt und feierte den Erfolg mit 200
Gästen. transresch ist Spezialist für anwenderspezifische
An triebssysteme. Zu den Kun -
den des Beteili gungsunternehmens gehören
Stahlwerke, Energieversorger und Ze ment -
werke in Chi na, Italien, Russland und Serbien.
www.transresch.de
Ausgezeichnet
Christine Kreiner gründete bereits mehrere
erfolgreiche Biotech-Unternehmen. Für die
Firma Acri.Tec erhielt sie den Innovationspreis
Berlin-Branden burg. Auch ihr Unternehmen
S+V Tech no logies, unterstützt von der MBG,
ist er folg reich. Kreiners Gründergeist und
Durch setzungs vermö gen wur de jetzt gewürdigt:
Zur 25. Ver leihung des In no va tions prei -
ses er hielt sie im März den undotierten „Eh -
ren preis für herausragende Nachhal tig keit“.
Kriterien waren der langfristige wirtschaftliche
Erfolg der Innova tio nen, substanzielle Ef -
fekte für den Arbeits markt und Enga ge ment
für die Ent wick lung der Region und deren In -
nova tions szene. www.skin-vision.eu
Hilfsbereit
Die ABU Consult Berlin arbeitet für die Bil -
dung in Kirgisien. Im Rahmen eines EU-Pro -
jekts überprüft das Beteiligungsunter neh men
vorhandene Bildungseinrich tun gen und so -
zia le Infrastruktur: Lehrer, Lehrmate rial und
Bibliotheksbestände gehören dazu. Anschlie -
ßend bauen einheimische Ver tragspartner
unter Anlei tung des Unter nehmens neue
Schulen, Bi bliotheken und Straßen für die
Region. Auch das Training des lokalen Per so -
Seite 4
nals übernimmt ABU Con sult.
www.abu-consult.de
Innovativ
Das MBG-Unter neh men Albrecht+Neiss
GmbH, Großhändler für Bäckereibedarf aus
Neuenhagen, ver bin det Tradition und Moder -
ne: Alther ge brachte Rezepte und natürliche
Zutaten werden mit Knet-, Back- und Tief kühl -
tech niken der neuesten Generation produziert.
Die Brötchen zum Selbstaufbacken, Kek -
se und Torten können auf der Inter net seite
des Zukunftspreisträgers 2008 begutachtet
(und bestellt) werden.
www.albrecht-neiss.de
Aussichtsreich
Die Berliner Seilfabrik freut sich über ge stie -
ge nes Interesse an ihren Spielgeräten. 2008
stieg der Umsatz um 14 Prozent, dank des Kon -
junkturpaketes erwartet das Betei ligungs un -
ternehmen weitere Spiel platzsanierungen.
Darum wächst die Seilfa brik auch räumlich:
Neben der alten Fa brikhalle in Reinickendorf
entstehen die Klettergerüste jetzt im dreistö -
ckigen neuen Ge bäu de der Seilfa brik.
www.berliner-seilfabrik.com
Big Apple
Die Dilax GmbH zieht es in den „Big Apple“:
Zählsysteme des ehemaligen Betei li gungs un -
ter nehmens, das 2008 20-jähriges Ju bi läum
feierte, erfassen weltweit Fahr gast- oder Be -
sucherströme. Derzeit laufen Tests in der New
Yorker U-Bahn. Mit spezieller Soft wa re, die das
Berliner Unternehmen entwickelt, dienen die
Ergebnisse, um Leitsysteme in Städ ten, Ver -
kehrs tak tungen oder Öffnungszeiten von Mu -
seen zu optimieren. So fahren rö mische Busse
mit den Systemen, Monaco misst die Be su -
cherströme der Stadt, die Wei ma rer An na-
Amalia-Bibliothek überprüft Be sucherzahlen
mit Hilfe der Produkte von Dilax.
www.dilax.com
Vergrößert
Die Kraftwerks-Service Cottbus (KSC) An -
lagenbau GmbH baut am Stand ort Hagen -
werder bei Görlitz eine neue Produktions hal -
le. Die Auftragsbücher sind voll, so dass die
Erweiterung nötig wur de. Der Ort ist zu -
kunftsträchtig: Einer der größten Auftrag ge -
ber des Beteiligungs nehmers ist Bombardier
und hat ebenfalls in Hagenwerder eröffnet.
Das Cottbuser Unternehmen baut Rohrlei -
tungen, Kom pressoren und Transformatoren
für Kraft werke und Schienenfahrzeuge.
Nach dem Einbau übernimmt KSC auch
deren War tung. www.ksc-anlagenbau.de
Geheilt
Die „chronic obstructive pulmonary disease
(COPD)“ ist eine chronische Erkrankung der
Atemwege, die Menschen befällt, die mit
Chemikalien und Feinstäuben gearbeitet
oder jahrelang geraucht haben. Ihre Lungen
nehmen zu wenig Sauerstoff aus der eingeatmeten
Luft auf, der zudem nicht ausreichend
gefiltert wird. Bisher konnten Medi -
ziner nur lindern. Das Beteiligungsunter -
nehmen Medical Biophysics GmbH aus Pots -
dam entwickelte die Ac tive Air-Therapie, bei
der Patienten eine Atemnasenbrille tragen,
welche die Auf nahme des Sauerstoffes verbessert
und gleichzeitig die Selbstre gula tion
des Körpers angeregt wird.
www.medical-biophysics.de
IMPRESSUM
Herausgeber: Mittelständische Beteiligungs gesell -
schaft Berlin-Brandenburg GmbH
Schwarzschildstraße 94, 14480 Potsdam
Verantwortlich: K. Göbel, M. Schulz
Redaktion und Gestaltung: Brille und Bauch,
Agentur für Kommunikation KG, Potsdam
Wie Sie uns in Berlin erreichen:
Mittelständische Beteiligungsgesellschaft
Berlin-Brandenburg GmbH, Geschäftsstelle Berlin,
Schillstr. 9, 10785 Berlin, Telefon: 030/31 10 04-0,
Telefax: 030/31 10 04-55, E-Mail: berlin@ mbg-bb.de
…wenn sich Ihr Unternehmen in
Brandenburg befindet:
Mittelständische Beteiligungsgesellschaft
Berlin-Brandenburg GmbH, Schwarzschildstraße 94,
14480 Potsdam, Tel.: 0331/649 63 0, Fax: 0331/649
63 21, E-Mail: brandenburg@ mbg-bb.de