SIGLADUR® Verbund-Sicherheitsglas - Metallbau Tix
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SIGLADUR ® <strong>Verbund</strong>-<strong>Sicherheitsglas</strong><br />
1. Was ist vorgespanntes Glas?<br />
2. Die Herstellung<br />
3. Woran erkennt man teilvorgespanntes Glas?<br />
4. Normen und Regelwerke<br />
5. Anwendungen für teilvorgespanntes Glas<br />
6. Genehmigungen<br />
7. Technische Daten<br />
Stand: Juli 2002<br />
Rechtlicher Hinweis:<br />
FLACHGLAS MARKENKREIS<br />
Flachglas MarkenKreis GmbH Kontakt: Giso Hanck<br />
Auf der Reihe 2 Telefon: 02 09 / 9 13 29 - 24<br />
45884 Gelsenkirchen Telefax: 02 09 / 9 13 29 - 29<br />
www.flachglas-markenkreis.de g.hanck@flachglas-markenkreis.de<br />
Technische Information<br />
Für Architekten, Planer, Verarbeiter und Bauherren<br />
Alle technischen Angaben und Beratungsinhalte beziehen sich ausschließlich auf die Verwendung von Einsatzmöglichkeiten der Produkte des<br />
Flachglas MarkenKreises. Diese sind eingetragene Qualitätsmarken und werden ausschließlich von den lizenzierten Flachglas MarkenKreis-<br />
Mitgliedern hergestellt. Im Übrigen erfolgt unsere Beratung ohne Gewähr, unter Ausschluss jeglicher Haftung für Richtigkeit und Vollständigkeit.
Technische Information: SIGLADUR ® <strong>Verbund</strong>-<strong>Sicherheitsglas</strong><br />
Teilvorgespanntes Glas (TVG) kommt immer mehr<br />
ins Gespräch, aber nur wenige wissen, um welche<br />
Art Glas es sich dabei handelt und wie es eingesetzt<br />
werden darf.<br />
1. Was ist teilvorgespanntes Glas?<br />
Beim Einsatz von Glas im konstruktiven Ingenieurbau<br />
strebt man nicht nur eine höhere Festigkeit der Glasscheibe,<br />
sondern auch eine ausreichende Resttragfähigkeit<br />
und die Vermeidung eines krümelnden<br />
Bruchbildes an. Die Schwierigkeit in der Praxis ist,<br />
dass man an der Glasscheibe nicht direkt erkennt, ob<br />
eine Teilvorspannung vorliegt. Die Spannung kann<br />
entweder durch Messung mittels polarisiertem Licht<br />
durch ein polarisationsoptisches Verfahren oder differentialrefraktrometrische<br />
Methode gemessen werden<br />
(Nicht für den Baustellenbetrieb geeignet!) oder<br />
durch Zerschlagen einzelner Scheiben derselben<br />
Charge. Mit zunehmender Glasdicke nimmt die<br />
Krümelneigung zu, d. h. dass es bereits bei geringer<br />
Oberflächenspannung zur Bildung von Krümeln<br />
kommt. Außerdem ist bei dickeren Gläsern mit TVG<br />
keine wesentliche Erhöhung der Bruchfestigkeit mehr<br />
möglich. Aus diesen Gründen hat die Glasindustrie<br />
die Produktion von TVG auf 12 mm Dicke begrenzt.<br />
Teilvorgespanntes Glas wird durch Weiterveredelung<br />
von Floatglas oder Gussglas in einem thermischen<br />
Verfahren hergestellt. Bei teilvorgespannten Gläsern<br />
werden die zugeschnittenen Tafeln, im Vergleich zur<br />
Einscheiben-<strong>Sicherheitsglas</strong>herstellung, auf geringere<br />
Temperaturen vorgeheizt und dann abgeschreckt,<br />
so dass eine geringere Druckvorspannung vorhanden<br />
ist. Durch geeignete Wahl der Temperatur wird<br />
die Druckvorspannung so festgelegt, dass bei Überlagerung<br />
mit den Lastspannungen zwar resultierende<br />
Zug-spannungen an der Oberfläche auftreten, diese<br />
aber die (oberflächenabhängigen) Eigenfestigkeiten<br />
des Glases nicht überschreiten.<br />
Das Ziel für ein ideales teilvorgespanntes Glas ist es,<br />
eine möglichst hohe mechanische Festigkeit zu erreichen<br />
und dennoch im Falle einer Beschädigung so<br />
zu brechen wie ein normalgekühltes Floatglas. Durch<br />
die relativ hohe thermische Vor-spannung erreicht<br />
man zusätzlich eine erhöhte thermische Belastbarkeit.<br />
Teilvorgespanntes Glas ist wegen seines Bruchbildes<br />
kein <strong>Sicherheitsglas</strong>. Die Anwendung als Einzelscheibe<br />
ist sinnvoll bei erhöhter mechanischer und thermischer<br />
Beanspruchung. Aber erst bei der Weiterverarbeitung<br />
zum <strong>Verbund</strong>-<strong>Sicherheitsglas</strong> SIGLADUR ®<br />
kommen die Vorteile von TVG richtig zum tragen, siehe<br />
Kapitel 5.<br />
2. Die Herstellung<br />
Die Herstellung von teilvorgespanntem Glas läuft<br />
ganz ähnlich ab wie bei ESG: Die fertig bearbeitete<br />
und gesäumte Glastafel wird bis in den Erweichungstemperaturbereich<br />
erhitzt und dann mit einem Luftstrom<br />
abgekühlt. Das Abkühlen geschieht jedoch<br />
sanfter als bei ESG, damit sich nicht zu hohe innere<br />
Spannungen aufbauen. Die Abkühlung muss demnach<br />
sehr genau dosiert und langsam vorgenommen<br />
werden.<br />
Daraus erklärt sich im übrigen auch, dass teilvorgespanntes<br />
Glas nicht billiger hergestellt werden kann<br />
(weil TVG ja "nur" teilvorgespannt ist) als Einscheiben-<strong>Sicherheitsglas</strong>,<br />
im Gegenteil.<br />
Die weniger harsche Abkühlung lässt es außerdem<br />
nicht zu, sehr dicke TVG-Scheiben herzustellen;<br />
üblich sind Glasdicken von 4 mm bis 10 mm.<br />
© Flachglas MarkenKreis GmbH / Giso Hanck / Juli 2002 Seite 2/3
Technische Information: SIGLADUR ® <strong>Verbund</strong>-<strong>Sicherheitsglas</strong><br />
3. Woran erkennt man teilvorgespanntes Glas?<br />
Mit bloßem Auge oder mit einem einfachen Polarisationsfilter<br />
ist teilvorgespanntes Glas nicht erkennbar,<br />
jedoch ist es mit einem Stempel markiert! Im<br />
Labor ist es mit Hilfe der Spannungsoptik möglich,<br />
teilvorgespanntes Glas zu erkennen.<br />
4. Normen und Regelwerke<br />
Die europäische Norm DIN EN 1863 2000-03 beschreibt<br />
die Eigenschaften von teilvorgespanntem<br />
Glas. Als zulässige Rechenwerte nennt z. B. das<br />
Deutsche Institut für Bautechnik in den Mitteilungen<br />
Ausgabe 2/2001 29 N/mm² bzw. 18 N/mm² für emaillierte<br />
oder bedruckte Scheibenoberflächen.<br />
5. Anwendungen für teilvorgespanntes Glas<br />
In den Regeln für linienförmig gelagerten Verglasungen<br />
des Deutsches Instituts für Bautechnik findet<br />
man teilvorgespanntes Glas nicht, da zum Zeitpunkt<br />
der Veröffentlichung TVG noch nicht genormt war.<br />
Zwischenzeitlich hat sich das geändert, so dass wir<br />
uns viele Anwendungsfälle für SIGLADUR ® vorstellen<br />
können, die auch die Zustimmung der Bauaufsicht<br />
erhalten.<br />
Als <strong>Verbund</strong>-<strong>Sicherheitsglas</strong> vereint es die Vorzüge<br />
eines beinahe-Einscheiben-<strong>Sicherheitsglas</strong>es (was<br />
die mechanische und thermische Belastbarkeit angeht)<br />
mit denen des klassischen VSG's: es ist splitterbindend<br />
und bietet auch noch im Falle einer Beschädigung<br />
eine hohe Resttragfähigkeit.<br />
Die großen Bruchstücke nämlich, die es ihm als<br />
Einfachscheibe nicht erlauben ein <strong>Sicherheitsglas</strong> zu<br />
sein, lassen es im <strong>Verbund</strong> perfekt zusammenhalten.<br />
Für SIGLADUR ® bieten sich unter Nutzung der vorgenannten<br />
günstigen Eigenschaften z.B. folgende<br />
Anwendungen an:<br />
- Türfüllungen<br />
- Abtrennungen und Umwehrungen<br />
- Überkopfverglasungen, besonders bei Schlagschatten<br />
- punktförmig gehaltenes <strong>Verbund</strong>-<strong>Sicherheitsglas</strong><br />
6. Genehmigungen<br />
Bei der Anwendung von SIGLADUR ® im baurechtlich<br />
geregelten Bereich ist derzeit noch das Verfahren der<br />
Zustimmung im Einzelfall durchzuführen. Diese dürfte<br />
zwar jeweils erreichbar sein, aber es ist eben mühsamer<br />
als bei einem geregelten Produkt. Anträge auf<br />
eine Zustimmung im Einzelfall sind vom Bauherrn bei<br />
der obersten Baubehörde des jeweiligen<br />
Bundeslandes zu beantragen.<br />
7. Technische Daten<br />
Lieferbare Glasdicken und Abmessungen von<br />
SIGLADUR ® für symmetrischen <strong>Verbund</strong>aufbau sind:<br />
8 mm : max. 150 cm x 250 cm<br />
244 cm x 300 cm<br />
10 mm : max. 200 cm x 300 cm<br />
244 cm x 480 cm<br />
12 mm : max. 200 cm x 400 cm<br />
244 cm x 480 cm<br />
16 mm : max. 200 cm x 400 cm<br />
244 cm x 480 cm<br />
20 mm : max. 200 cm x 420 cm<br />
244 cm x 480 cm<br />
24 mm : max. 244 cm x 480 cm<br />
Minimalmaß : 50 cm x 50 cm<br />
Modelle und Bearbeitungen können nur in Abstimmung<br />
mit dem Fertigungsbetrieb angeboten werden.<br />
Die Kanten der Einzelscheiben sind gefast. Ein nachträgliches<br />
Bearbeiten von SIGLADUR ® ist nicht möglich.<br />
© Flachglas MarkenKreis GmbH / Giso Hanck / Juli 2002 Seite 3/3