Worpswede K.A.S 29.09.09_0 - Otto Modersohn Museum
Worpswede K.A.S 29.09.09_0 - Otto Modersohn Museum
Worpswede K.A.S 29.09.09_0 - Otto Modersohn Museum
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Die Malerkolonie <strong>Worpswede</strong> 10.09.09 Th. Rauch, München<br />
Eine Auseinandersetzung um den Mythos <strong>Worpswede</strong><br />
Um dem Mythos <strong>Worpswede</strong> auf den Grund zu gehen, haben sich die drei Autoren Ferdinand<br />
Kroogmann, Kai Artinger und Arn Strohmeyer (K.A.S.) zusammengefunden. In ihrem zentralen<br />
Werk „Landschaft, Licht, und niederdeutscher Mythos. Die <strong>Worpswede</strong>r Kunst und der<br />
Nationalsozialismus“ (LLnM), sowie diversen weiteren Schriften und Artikeln, versuchen sie der<br />
Frage nachzugehen, welche Verbindungen der Künstler zu Vorläuferbewegungen und schließlich<br />
zur späteren Bewegung des Nationalsozialismus (NS) bestanden, und welche Rückschlüsse aus der<br />
Tatsache zu ziehen seien, dass die Werke der <strong>Worpswede</strong>r Maler der ersten Generation im Rahmen<br />
der NS-Kulturpolitik solches Ansehen genossen und ihnen hohe Ehrungen zuteil wurden.<br />
Der Antrieb der Autoren verdankt sich der Beobachtung, dass nach ihrer Ansicht das Thema NS-<br />
Zeit in Literatur und Forschung zur Malerkolonie <strong>Worpswede</strong> und ihrer Repräsentanten zu kurz<br />
kommt, bzw., wie sie sagen, gänzlich ausgeblendet wird. Als Sammelbegriff für die Unlauterkeit<br />
der Rezeption wurde der Begriff Mythos eingeführt. Was mit dem Mythos <strong>Worpswede</strong> gemeint ist,<br />
wird nicht ganz klar. Nach dem Vorgehen der Autoren kann damit eigentlich nur der Mythos der<br />
Unbescholtenheit gemeint sein, den sowohl die Biografen als auch die <strong>Worpswede</strong>r Nachfahren<br />
pflegten.<br />
Die Eingangsthese der drei Autoren K.A.S. lautet: wer von den Nazis anerkannt und geehrt wurde,<br />
der muss auch in ihrem Sinne gedacht und gemalt haben.<br />
Sicher ist es verdienstvoll, Verstrickungen mit dem NS-System aufzudecken, dort wo belegbare<br />
Fakten und Zeugnisse vorliegen. Neben dem Nachweis von NS-Affinitäten einzelner Maler und<br />
Schriftsteller, wird im Verlauf der Untersuchungen der drei Autoren K.A.S. jedoch unschwer<br />
erkennbar, dass es den Autoren in der Verfolgung ihrer Eingangsthese nicht um eine objektive und<br />
differenzierte Darstellung geht, sondern in erster Linie um die Verortung und nach Möglichkeit<br />
auch die eifrig angestrebte Versenkung der Malerkolonie <strong>Worpswede</strong> im braunen Moor ihrer NS-<br />
Verehrer. Welche Verletzungen, gesellschaftliche Zurücksetzungen oder entzogene<br />
Aufmerksamkeiten den Autoren K.A.S. bei ihren anfänglichen Bemühungen in <strong>Worpswede</strong><br />
widerfahren sind, weiß man nicht. Dass aber persönliche Animositäten mit im Spiel sind, lässt sich<br />
einerseits erkennen an ihren Klagen darüber, dass ihre Schriften in den Bücherständen <strong>Worpswede</strong>s<br />
nicht ausgelegt seien und zum anderen an der unausgewogenen Art ihrer Darstellungen und der<br />
geradezu zwanghaften Sucht, den Stab über <strong>Worpswede</strong> in toto zu brechen.<br />
Das ging schon so weit, dass <strong>Otto</strong> <strong>Modersohn</strong>, anlässlich eines Interviews der Autoren Strohmeyer<br />
und Kroogmann im Hamburger Abendblatt v. 03.01.07 zusammen mit Martha Vogeler und<br />
F.Mackensen hinter einem einretuschierten Hakenkreuz abgebildet war, mit der Überschrift:<br />
„O.<strong>Modersohn</strong>, M.Vogeler und F.Mackensen wollten in <strong>Worpswede</strong> die völkische Kunst fördern“.<br />
Da am Beispiel <strong>Otto</strong> <strong>Modersohn</strong> die Irrungen des Verfahrens K.A.S. am deutlichsten hervortreten,<br />
konzentriert sich diese Abhandlung auf ihn.<br />
Wollte man es auf einen kurzen Nenner bringen, könnte man zu den drei Künstlern, die die<br />
Hauptrollen im alten <strong>Worpswede</strong> spielten und denen ein längeres Leben beschieden war, sagen:<br />
Mackensen stand zweifellos rechts, Vogeler hat sich nach den Erfahrungen des ersten Weltkriegs<br />
weit nach links bewegt (siehe Biografie von David Erlay) und seine Gefolgschaft in <strong>Worpswede</strong> um<br />
die zwanziger Jahre zu einer kommunistischen Experimentierbühne umgestaltet, was von der<br />
Autoren K.A.S. tunlichst übergangen wird – ja und <strong>Modersohn</strong> – er stand neutral dazwischen. Von<br />
ihm sind keine politischen Äußerungen bekannt. Er gilt als zurückgezogener Individualist, ist aus<br />
der Künstlervereinigung der alten <strong>Worpswede</strong>r, die 1897 gegründet worden war, bereits 1899<br />
Fassung: 10.09.09 1/1
wieder ausgetreten und 1908 von <strong>Worpswede</strong> weggezogen.<br />
Um <strong>Worpswede</strong> als Nazidorf zu malen, wurde die Rolle Heinrich Vogelers mit zwei Sätzen<br />
abgetan, und, um die Eingangsthese zu halten, musste <strong>Otto</strong>. <strong>Modersohn</strong> von den Autoren K.A.S.<br />
nach rechts gerückt und zusätzlich politisch aufgeladen werden.<br />
Dieser Aufgabe hat sich der Kunsthistoriker Kai Artinger angenommen. Das war nicht so einfach,<br />
denn es lagen keine direkten Belege vor wie bei anderen. Doch Artinger machte die Entdeckung<br />
Langbehn. In einer Tagebuchnotiz O.<strong>Modersohn</strong>s findet sich der Hinweis auf die Lektüre des 1890<br />
erschienenen Buches „Rembrandt als Erzieher“ des Autors Julius Langbehn. Dieses Buch fand<br />
damals schnell große Verbreitung in der Kunstwelt und wurde allseits gelesen. Darin entwickelt<br />
Langbehn die Thesen für eine neue deutsche Kunst, die sich von der artifiziellen Degeneration der<br />
Akademien und ihren spezialisierten Professorenzirkeln, sowie den Einflüssen von außen, zumal<br />
den französichen und mediterranen, abwenden und sich auf ihre Wurzeln im ländlichen Raum<br />
besinnen soll. Die kunsttheoretischen Erörterungen in diesem Werk sind stark durchwirkt und<br />
verknüpft mit nationalistischen, Blut-, Boden-, Scholle- und Rasse Vorstellungen, sowie durch<br />
wissenschafts-, industrie- und stadtkritische Haltungen. In seiner Untersuchung zum Thema der<br />
romantisch-völkischen Bewegung hat der Historiker Fritz Stern unter dem Sammelbegriff<br />
Kulturpessimismus den geistigen Impuls dieser Bewegung als einen der Wegbereiter für die spätere<br />
Entwicklung des Nationalsozialismus herausgearbeitet mit einem eigenen Kapitel zu J.Langbehn.<br />
Auch wenn diese Retrobewegung nach Bauerntum, Regionalität,Volksgeist und Brauchtum bis hin<br />
zu germanischen Urmythen von dem industriell und kommunikationstechnisch auf modernste<br />
Standards aufrüstenden NS- Regime sehr bald in die Asservatenkammer verbannt wurde, und schon<br />
garnicht geeignet war, die Massen in den Städten zu begeistern und für sich zu gewinnen, sondern<br />
lediglich noch von den Eliten auf dem „Grünen Hügel im Rahmen der Wagner Festspiele“ gefeiert<br />
wurde, hatten diese Ansätze doch eine gewisse Bedeutung für das Ziel einer zu allem<br />
entschlossenen Volksgemeinschaft. Der aufkommende Nationalsozialismus wurde von der<br />
Bevölkerung als moderne Bewegung wahrgenommen, die konservative Zöpfe abschnitt, den<br />
Menschen gleiche Chancen vorgaukelte und Neuerungen, welcher Art auch immer, in alle<br />
Lebensbereiche brachte. Vermutlich rührte auch von daher der große Zulauf.<br />
Kai Artinger und die Karte J.Langbehn<br />
Im Folgenden soll deutlich werden, was K.Artinger aus dieser Vorlage macht.<br />
Hier sind zunächst die künstlerischen Ideale aufgelistet, die O.<strong>Modersohn</strong> 1890 in sein Tagebuch<br />
eintrug:<br />
I. Gegenstand ist besonders einfache Ländlichkeit. Sein Hauptcharakter: bäuerlich,<br />
plattdeutsch, niederdeutsch.<br />
II. Es hält eine weise Mittelstraße: Zartheit – ohne Süßlichkeit, Kraft, Kühnheit, Herbheit -<br />
ohne Brutalität. Weder schwärmerisch – noch nüchtern. Besonnenheit und Leidenschaft.<br />
III. Hauptcharakter: Gemüth. Innerlichkeit, Sinnigkeit, Empfindung neben scharfer<br />
Beobachtung.<br />
IV. Schlichtheit , Einfachheit, Anspruchslosigkeit, Kindersinn – Naivität, Unbefangenheit,<br />
Natürlichkeit, Aufrichtigkeit.<br />
V. Vornehm<br />
VI. Voll Farbenschmelz, Musik, melodisch, nuancenreich, voll stiller, gedrängter Glut, aber nie<br />
Fassung: 10.09.09 2/2
so auffallend, grell, bizarr, südlich wie Böcklin.<br />
VII. Es ist voll malerischen Sinns, alles ist aus malerischem Gefühl geschaffen, voll malerischen<br />
und koloristischen Behagens.<br />
VIII Voll: Reichtum der Formen; Hauptidee: Landschaft mit Figuren, Tieren<br />
IX. Es ist durchaus makroskopisch, alles groß gesehen<br />
X Mittelgroße Bilder.“ (S. 119/120 Artinger )<br />
Gewiss gab es bei einigen dieser kunstbezogenen Begriffe gemeinsame Schnittmengen mit<br />
Langbehn, und es ist denkbar, dass <strong>Modersohn</strong>, als damals 25-Jähriger, Begriffe Langbehns, die mit<br />
seinen Vorstellungen übereinstimmten, exzerpierend mit aufgenommen hat, um sich damit<br />
auseinanderzusetzen.<br />
K.Artinger bemerkt dazu:<br />
„In der knappen, stichwortartigen Form der Tagebucheintragungen erscheint <strong>Modersohn</strong>s<br />
Kunstideal als unverfänglich und wie eine rein kunsttheoretische Gedankennotiz.“ (LLnM , S.122<br />
Mitte).<br />
Dann macht Artinger einen merkwürdigen Kunstgriff: Er fährt so fort: „Liest man es im Kontext<br />
der ursprünglichen Quelle(Langbehn), ist es weit mehr als nur eine künstlerische<br />
Standortbestimmung. Die darin enthaltenen volkstümelnden, nationalistischen, antiintellektuellen<br />
und antistädtischen Töne stammen von Langbehns Ideologie“. Wie Artinger diese Zuschreibungen<br />
aus dem völkisch- ideologischen Fundus von Langbehn in die oben angeführten Ideale aus<br />
<strong>Modersohn</strong>s Tagebuch hineininterpretiert, bleibt sein Geheimnis.<br />
Mit diesem Kunstgriff einer ´Übertragung´, wie man es wohl aus psychologischer Sicht sagen<br />
würde, schafft Artinger sich eine Plattform von der er nach Belieben Teile aus Langbehns<br />
ideologischer Begrifflichkeit zu <strong>Modersohn</strong>s Ansichten deklariert. Mit großer Akribie werden die<br />
von ihm selbst als unverfänglich bezeichneten kunsttheoretischen Begriffe aus <strong>Modersohn</strong>s<br />
Tagebuchnotiz mit Textstellen aus Langbehns „Rembrandt als Erzieher“ verschmolzen, und so<br />
kommt Artinger umgehend zu dem Urteil, <strong>Modersohn</strong>s Ideale speisten sich aus Zivilisationskritik,<br />
Irrationalismus und Wissenschaftsfeindlichkeit.<br />
Entscheidend ist hier, dass in <strong>Modersohn</strong>s Aufstellung eben keine völkisch-ideologischen Aussagen<br />
und Anspielungen aus Langbehns Schrift übernommen sind. Wäre das in <strong>Modersohn</strong>s Interesse<br />
gewesen, hätte das hier oder irgendwann später in seinen Tagebüchern, aufscheinen müssen.<br />
Das ist nicht der Fall.<br />
Im Gegensatz zu Langbehn, der sich als Prophet einer echten, deutschen und rassisch anderen<br />
Völkern überlegenen Kunst in einem herbeigesehnten neuen Reich verstand, hatte <strong>Modersohn</strong> kein<br />
Interesse an Gesellschafts- und Kunstpolitik. Er war nur mit sich, seiner Kunst und Menschen<br />
seines engeren Umkreises beschäftigt.<br />
Generell ist festzustellen, dass <strong>Modersohn</strong> in den Tagebüchern nur Zwiesprache mit sich selbst hält,<br />
also keine allgemeingültigen Aussagen trifft, sondern im Gegenteil, sich immer wieder seines<br />
individuellen Standpunkts versichert. Auch sollte man nicht aus den Augen verlieren, dass es sich<br />
um Tagebuchnotizen handelt, also um ganz persönliche Notate. In seinen diesbezüglichen<br />
Selbstermahnungen wird immer wieder deutlich, dass es ihm darum ging, etwas ganz Eigenes,<br />
Originäres zu schaffen. So kann man wohl auch seine wiederholten Feststellungen<br />
, er wolle deutsch, plattdeutsch in seiner Malerei sein, so deuten, dass er zwar immer wieder seine<br />
Begeisterung für die französischen plein air Vorläufer von Barbizon artikulierte, diese Erkenntisse<br />
jedoch nicht kopierend umsetzen wollte, sondern in eigener Interpretation aus seiner Herkunft,<br />
seiner heimatlichen Umgebung Münsterland, und dann dem besonderen Landschaftsbild, das er in<br />
<strong>Worpswede</strong> entdeckte, zu dem eigenen Ausdruck zu kommen, den er sich in vielen Tagebuch-<br />
Fassung: 10.09.09 3/3
Äußerungen erträumte. Auch ist aus dieser sich unbedingt selbst treu bleibenden Haltung zu<br />
erklären, dass er an den Erkenntnissen aus seiner eigenen „Sturm und Drangzeit“ festhielt, sich<br />
zwar mit den rasch aufeinanderfolgenden -ismen auseinandersetzte, sich selbst jedoch zeitlebens<br />
nicht moderneren Bewegungen anschloss.<br />
Daraus erwuchsen auch kontroverse Diskussionen mit seiner Frau Paula, die sich ihrerseits von<br />
ihren „Lehrern“ Mackensen und <strong>Modersohn</strong> emanzipierte und zu neuen Ufern aufbrach. Doch es<br />
gibt etliche Bilder, bei denen die Unterscheidung <strong>Otto</strong> oder Paula nicht so einfach war, und es<br />
hingen in Museen jahrelang Bilder von Paula <strong>Modersohn</strong> Becker, die sich schließlich als<br />
O.<strong>Modersohn</strong> - Bilder herausstellten. Also soweit lag man ursprünglich nicht auseinander.<br />
Den <strong>Worpswede</strong>r Malern wird von den Autoren K.A.S. bereits in ihrer Idee, die Akademien zu<br />
verlassen und vor der Natur zu arbeiten, eine Flucht in die Vergangenheit unterstellt. Dabei geraten<br />
den Autoren K.A.S. die einerseits auf Tradition pochende Wilhelminische Gesellschaft, und<br />
andererseits die sich entwickelnde Industriegesellschaft mit den parallel laufenden kulturellen<br />
Aufbrüchen in die Moderne durcheinander. Gegenüber der erstgenannten Wilhelminischen<br />
Gesellschaft und den in diesem Geist strukturierten Akademien war durchaus Pessimismus<br />
angebracht und für deutsche Verhältnisse der Aufbruch zu einer „wahreren Naturauffassung und<br />
Darstellung,“zumindest bei O.<strong>Modersohn</strong>, durchaus ein bemerkenswerter Schritt. Wenn man<br />
bedenkt, dass in der zweiten Stufe bereits die knapp eine Generation jüngere Künstlerin vom Rang<br />
einer Paula <strong>Modersohn</strong>-Becker daraus hervorging, wird deutlich, wie sich die Autoren K.A.S. in<br />
ihren ideologisch geschienten Beurteilungen von den tatsächlichen Begebenheiten entfernen.<br />
Das nimmt nicht Wunder, wenn man sich die kunsttheoretischen Leitplanken von K.Artinger vor<br />
Augen führt:<br />
„Betrachtet man <strong>Modersohn</strong>s Landschaftsbilder der 1890er Jahre, ist die Absolutierung der Natur<br />
unverkennbar. In ihnen tritt der Mensch der Natur nicht als selbstbewusstes Subjekt, als Verbraucher von<br />
Natur gegenüber, die die Reproduktion seiner Gattung notwendig macht, sondern als Fremder (...) Gerade<br />
die Negierung des Subjekt-Status des Menschen im Verhältnis zur Natur führt zu der antiintellektuellen<br />
Haltung(...) Genuss der Landschaft gelingt nur durch das Ausblenden der Produktionssphäre (…)<br />
<strong>Modersohn</strong>s Bilder löschen infolgedessen noch die leiseste Erinnerung an den vermittelnden Umgang mit<br />
der Natur in der Produktion aus (…) Natur als etwas zu zeigen, das der Mensch einzig nach rein<br />
materialistischen Kriterien beurteilt und ausbeutet. (…) Das Verhältnis der Moorbauern zur Natur war<br />
nutzorientiert und instrumental, (…) sie verbrauchten und transformierten das Moor, um ihre Reproduktion<br />
zu sichern. Man kann daraus schlussfolgern, dass die <strong>Worpswede</strong>r Maler (…) ihr Naturverständnis gerade<br />
deshalb nicht im Bild des arbeitenden Menschen zum Ausdruck zu bringen vermochten.“<br />
K.Artinger outet sich hier als Befürworter einer rationalen, materialistischen Naturauffassung,<br />
sowie einer erwachsenen, nüchternen, poesiefreien und wissenschaftsfreundlichen Bildgestaltung.<br />
Damit wird klar, wieso ihm zu <strong>Modersohn</strong>s künstlerisch reflektierendem Denken, seiner<br />
schwärmerischen Naturauffassung und zu seiner beseelten Landschaftskunst der Zugang verwehrt<br />
blieb. Da half offenbar auch die mächtige Wortmeldung Rilkes nicht weiter.<br />
Problematisch an den Ausführungen der Autoren K.A.S. ist ihre Haltung gegenüber der<br />
Landschaftsmalerei generell. Sie stellen die Existenzberechtigung dieser Kunstgattung<br />
grundsätzlich in Frage, weil sich darin der industrielle Umbruch der Gesellschaft nicht abbilde, das<br />
soziale Elend keinen Platz habe, und die Produktionsbedingungen der Naturverwertung nicht<br />
erkennbar wären, wie sie sich ausdrücken. So sehen sie am Beispiel O.<strong>Modersohn</strong>s und seiner<br />
Landschaftsbilder eine Flucht aus der realen Welt, weil in seinen Naturdarstellungen der Mensch in<br />
seiner Objektbeziehung als Verwerter der Natur nicht geschildert würde. Es stellt sich die Frage,<br />
wie die Autoren Landschaftsbilder von Künstlern wie Monet, van Gogh, Cezanne, oder auch<br />
Kirkeby beurteilen, in denen ebenfalls keine Menschen zu sehen sind und sich die sozialen<br />
Fassung: 10.09.09 4/4
Verhältnisse schwerlich aus dem Farbduktus ablesen lassen.<br />
Auch Rilke auf Abwegen<br />
Auf Seite 124 u. bringt Artinger ein Zitat von R.M.Rilke, das er in Langbehn-Zitate einbettet. Es<br />
geht dabei um kindliche Unbefangenheit bei der Naturbetrachtung, die in den angeführten Zitaten<br />
gleichwohl von Rilke wie von Langbehn postuliert werden. So wird Rilke auch zum Langbehn-<br />
Schüler, weil er nach Artingers Ableitungsprinzip dessen Ansichten teilt und sich in seiner<br />
Monografie einer Landschaft etliche Begriffe finden wie zum Beispiel poetisches Gefühl, tiefes<br />
Gesetzmäßiges in der Natur, verlorener Natur wieder nahe kommen...., die auch bei Langbehn zu<br />
finden sind.<br />
In seiner Schrift „Mythos <strong>Worpswede</strong>?“ greift auch A.Strohmeyer auf Rilke-Zitate zurück, um von<br />
dieser Seite den Nachweis von O.<strong>Modersohn</strong>s Verbindung zu Langbehn zu belegen. Gleichzeitig<br />
stellt er die Gültigkeit von Rilkes Schrift „Monografie einer Landschaft“ in Abrede, indem er<br />
mitteilt, Rilke habe diese Schrift für ungültig und nicht zu seinem Werk gehörig erklärt.<br />
Hier zeigt sich ein typisches Vorgehen von Herrn Strohmeyer. Erst wird Rilke wegen seiner<br />
Prominenz als Beweismittel herangezogen, dann wird er wieder zurückgeschoben, indem die<br />
Gültigkeit des Beweismittels angezweifelt wird. Der Grund liegt vermutlich darin, dass in dieser<br />
„Monografie einer Landschaft“ von Rilke eine schöne Eloge auf die Kunst O.<strong>Modersohn</strong>s zu<br />
finden ist, und er ihm eine große Zukunft voraussagt.<br />
Zur Frage der Werkzugehörigkeit soll Rilke irgendwann geäußert haben, er wolle die<br />
Auftragsarbeiten nicht in seinem Werk aufgenommen wissen. Auch in dieser Frage eine bewusste<br />
Fehldeutung von Herrn Strohmeyer, der den Eindruck erwecken will, als wollte Rilke aus<br />
inhaltlichen Gründen von diesem Werk abrücken. Dass es sich bei der „Monografie einer<br />
Landschaft“ von R.M.Rilke trotz ihres knappen Umfangs um eine der eloquentesten und<br />
tiefsinnigsten Beiträge zur Landschaftsmalerei handelt, ist den Herren Artinger und Strohmeyer<br />
offenbar verborgen geblieben. Oder sie wollten es nicht wahrhaben, weil darin auch viel über die<br />
Verbindung von Poesie, Natur und Malerei die Rede ist und ebenso von transzendierenden<br />
Empfindungen und Erkenntnissen, die über unmittelbare Sinneserfahrungen hinausgehen, und somit<br />
erst die künstlerische Transformierung des Geschauten ermöglichen.<br />
Paula <strong>Modersohn</strong> Beckers Lichtbäder und der Nationalsozialismus<br />
Jüngst hat K.Artinger auch das Thema Paula <strong>Modersohn</strong> Becker und mögliche Affinitäten zur NS-<br />
Ideologie aufgegriffen (Paula <strong>Modersohn</strong>-Becker; Der andere Blick, Berlin 2009) und ist dabei<br />
ebenso mit seinem bereits bewährten Verfahren vorgegangen. Allerdings noch etwas<br />
abenteuerlicher als bei ihrem Mann <strong>Otto</strong> <strong>Modersohn</strong>. Seine These: wer von Sammlern, die dem<br />
Nationalsozialismus nahe standen, verehrt wird, an dessen Werk müssen auch affine Komponenten<br />
zu dieser Ideologie haften. Auch wenn das wie in diesem Fall mit dem Sammler Roselius posthum<br />
geschah.<br />
Hier nur beispielhaft eine der von K.Artinger mit vollem Ernst vorgetragenen Beweisketten:<br />
Paula M.B. nahm gerne Lichtbäder, also stand sie der Bewegung der Lebensreformer nahe. Die<br />
Lebensreformer waren rückwärtsgewandte Kulturpessimisten mit der Neigung zu Urmythen. Diese<br />
Vorstellungen sind eng verwandt mit der Ideologie von Blut und Boden und münden zwangsläufig<br />
in völkische, rassistische und antizivilisatorische Einstellungen, und diese waren schließlich der<br />
Nährboden für die Entstehung des Nationalsozialismus. Damit gebührt Artinger das Verdienst, den<br />
Nachweis geliefert zu haben, wie man als Nackedei dem NS-Regime auf die Sprünge helfen konnte.<br />
(siehe hierzu der Artikel „Verdächtige Nackttänze im Mondschein“ von R. Beßling im Achimer<br />
Kreisblatt v.07.05.09)<br />
Ausblick - und Rembrandt...<br />
Abzuwarten bleibt, wann Artinger sich Rembrandt selber vornimmt als nordischen Vorfahren alles<br />
Fassung: 10.09.09 5/5
Völkischen, denn schließlich gäbe es ohne Rembrandt keinen Langbehn und ohne Langbehn keine<br />
Langbehnianer. Strohmeyer geht in seiner neuen Schrift bereits zurück bis auf Herder und die<br />
Romantiker als Urquelle der Volkstumsideologie, wieso also nicht noch ein Jahrhundert früher bei<br />
Rembrandt ansetzen?<br />
Vereinnahmung durch die NS Kulturpolitik<br />
Durch die Ablehnung der modernen Kunstentwicklungen, die im ausgehenden 19. und beginnenden<br />
20. Jahrhundert die Avangarde – Positionen einnahmen, waren den Nationalsozialisten, die sich für<br />
einen idealisierten Naturalismus als Staatskunst entschieden hatten, die Künstler ausgegangen.<br />
Selbst Goebbels beklagte anlässlich einer der staatstragenden Kunstausstellungen (GdK), dass<br />
überwiegend nur noch Landschaftsmaler und ältere Semester an Künstlern vertreten seien – eben<br />
solche, die von den modernen Entwicklungen noch nicht „angekränkelt“ waren. Da kamen die<br />
<strong>Worpswede</strong>r mit ihren Moorbildern wie gerufen.<br />
Als hochrangiger Förderer der <strong>Worpswede</strong>r aus der NS-Kulturpolitik heraus agierte ein Mann im<br />
Hintergrund, der ursprünglich als Kunsthistoriker reüssierte und nach Abschluss seiner Promotion<br />
zum Dr. phil. eine <strong>Museum</strong>slaufbahn anstrebte. Vermutlich durch verwandtschaftliche Beziehung<br />
(er war ein Vetter Adolf Zieglers) rückte er in eine Schlüsselposition für die Liquidation der als<br />
entartet beschlagnahmten Kunstwerke aus deutschen Museen. Im Gegensatz zu seinem radikal für<br />
Vernichtung plädierenden Vorgesetzten Franz Hofmann übte er eine im Rahmen seiner<br />
Möglichkeiten und sicher auch nach persönlichen Einschätzungen rettende Funktion für einen<br />
großen Teil der zur Vernichtung preisgegebenen Werke aus.<br />
Rolf Hetsch wird in der Literatur als ambivalente Figur geschildert, die einerseits engagiert auf der<br />
Klaviatur der NS Kulturpolitik und Propaganda spielte, andererseits jedoch eigene Wege ging,<br />
sowohl bei der Verwertung der „entarteten Kunstwerke“ als auch in der Förderung und dem Schutz<br />
verfehmter Künstler (Paula M.B. ; Ernst Barlach) konträre Positionen zur offiziellen Kunstpolitik<br />
einnahm und seine Stellung nutzte, um diese Überzeugungen auch durchzusetzen.<br />
Das ist in einem Brief an O.<strong>Modersohn</strong> belegt. In diesem Schreiben bringt Rolf Hetsch Dinge zur<br />
Sprache, die er gegenüber einem überzeugten Nationalsozialisten (für den K.A.S O.<strong>Modersohn</strong> ja<br />
halten) nie hätte äußern dürfen. Er vertraute also ganz der Diskretion <strong>Otto</strong> <strong>Modersohn</strong>s.<br />
Mit diesen Informationen soll nicht das Bild eines NS-Kulturfunktionärs geschönt, sondern gezeigt<br />
werden, wie die Autoren K.A.S. durch Umgehung oder Unkenntnis solch differenzierterer<br />
Verhältnisse, zu ihren unausgewogenen und falschen Urteilen kommen.<br />
Die freundschaftliche Beziehung zur Familie <strong>Modersohn</strong> wurde bereits vor 1932 gelegt, als<br />
R.Hetsch während seiner Studienjahre ein Buch über die Künstlerin Paula <strong>Modersohn</strong> Becker<br />
veröffentlichte. Später machte er seinen gesamten Einfluss geltend, um das als entartet eingestufte<br />
Werk Paula <strong>Modersohn</strong> Beckers vor der Vernichtung zu retten. Er war auch ein Verehrer<br />
O.<strong>Modersohn</strong>s und sah mit seiner Förderung wohl eine Chance, auf unverfängliche Art einen<br />
gewissen Grad an künstlerischer Qualität innerhalb der zunehmend ideologisierten NS-Kulturwelt<br />
aufrecht zu erhalten.<br />
Auch wenn es, zumal aus heutiger Sicht, für O.<strong>Modersohn</strong> Anlass gegeben hätte, sich aus<br />
politischen Gründen von R. Hetsch zu distanzieren, wären ihm in gewisser Weise die Hände<br />
gebunden gewesen, da R.Hetsch sich mit riskantem Engagement für die Erhaltung des Werks<br />
seiner verstorbenen Frau Paula <strong>Modersohn</strong> Becker einsetzte, woran O.<strong>Modersohn</strong><br />
verständlicherweise sehr viel lag. Durch die beharrliche Initiative von R.Hetsch wurden<br />
O.<strong>Modersohn</strong> im reifen Alter von 75 Jahren durch die Verleihung der Goethemedaille und<br />
schließlich auch zwei Jahre später des Professorentitels h.c. hohe Ehrungen zuteil. Weil als<br />
Bedingung für derartige Ehrungen eine regimetreue Haltung gefordert war, stand selbstverständlich<br />
in der Begründung: „überzeugter Nationalsozialist“, wie auch sonst die offiziellen Äußerungen<br />
Fassung: 10.09.09 6/6
R.Hetschs selbstverständlich im Geist der NS-Ideologie abgefasst waren. Wer die Möglichkeit<br />
solcher mehrdimensionalen Ausrichtungen einzelner Persönlichkeiten nicht zur Kenntnis nehmen<br />
will, hat naive Vorstellungen vom Innenleben eines totalitären Staats. Den Autoren K.A.S. genügte<br />
es, aus dieser Quelle ihre Beurteilung der „offiziellen“ politischen Haltung O.<strong>Modersohn</strong>s zu<br />
schöpfen.<br />
Fortsetzung Arn Strohmeyer<br />
In diesem Frühsommer 2009 brachte Arn Strohmeyer im Selbstverlag ein Heft mit dem Titel<br />
„Mythos <strong>Worpswede</strong>? Ein Künstlerdorf auf der Flucht vor seiner Geschichte“ heraus. Der Anlass<br />
waren die Feierlichkeiten zum 120 jährigen Gründungsdatum der Künsterkolonie.<br />
Im Wesentlichen ist es ein Neuaufguss aus Kapiteln des Buches „Landschaft, Licht und<br />
niederdeutscher Mythos“ ohne tatsächliche neue Erkenntnisse. Es gibt allerdings einige<br />
Steigerungen und Zuspitzungen, die das Projekt der Autoren K.A.S. zur Aburteilung <strong>Worpswede</strong>s<br />
voranbringen sollen. Das zeigt sich deutlich in einer Schlussfolgerung, die Strohmeyer sich so<br />
vorstellt:<br />
„Ein Zulassen der vollen historischen Wahrheit wäre das Ende des Mythos <strong>Worpswede</strong>. Er würde<br />
kollabieren. Ort und Gemeinde, sowie die zahlreiche Angängerschaft müssten sich eine neue<br />
Identität suchen, die alte wäre nicht mehr tragbar. Natürlich kann man die alten Bilder noch zeigen<br />
und sich an ihnen erfreuen, aber man müsste sie mit entsprechenden Fußnoten oder Schrifttafeln<br />
versehen, die die <strong>Worpswede</strong>r alte Kunst in ihren wirklichen historischen Kontext stellen würden.“<br />
Abgesehen von diesen kuriosen Untergangsgedanken und dann doch wieder der gnädigen<br />
Zulassung einer weiteren Bildbetrachtung unter gewissen Bedingungen, stelle man sich vor, unter<br />
den Bildern stünden Dinge wie: dieses Bild malte ein Kulturpessimist, oder: achten Sie auf die<br />
irrationalen, antiintellektuellen, stadtfeindlichen Spiegelungen im Moorgraben in Bildmitte, oder:<br />
der Maler dieses Bildes wurde auch in der GdK (Große deutsche Kunstausstellung) gezeigt.<br />
Des weiteren stellt sich die Frage, wer die Wahrheit über <strong>Worpswede</strong> nicht zulassen sollte. Die<br />
Schriften der Autoren K.A.S. sind veröffentlicht und frei zugänglich.<br />
Ansonsten wird in der Schrift von A.Strohmeyer unverdrossen der Text von K.Artinger<br />
nachgebetet, obwohl ihm eine ausführliche Gegendarstellung zu Artingers unlauterem Umgang in<br />
der Beziehung O.<strong>Modersohn</strong> und Langbehn zugegangen ist. ( Artikel von Thomas Rauch).<br />
Inzwischen ist Strohmeyer soweit, dass er meint, die ersten <strong>Worpswede</strong>r Maler seien auf Anregung<br />
Langbehns nach <strong>Worpswede</strong> gezogen, Zitat S.9: „ Die ersten <strong>Worpswede</strong>r Maler waren begeisterte<br />
Langbehnianer – ja, ihr Auszug in das „primitive“ Moordorf und ihre ganze künstlerische Existenz<br />
dort lassen sich ohne den Hintergrund der kulturpessimistischen Bewegung gar nicht verstehen.''<br />
Dazu nur folgendes: die ersten Wopsweder zogen im August 1889 nach <strong>Worpswede</strong>. Das Buch 'Der<br />
Rembrandtdeutsche' von Julius Langbehn erschien im Herbst 1890.<br />
Schließlich kommen bisher übergangene Künstler nun auch noch unter die Räder: Vogeler wird in<br />
dieser Schrift ebenfalls eine völkische, zivilisationsfeindliche und antiintellektualistische<br />
Einstellung attestiert. Paula <strong>Modersohn</strong> Becker wird mit einigen Zitaten für die mythische<br />
Verklärung <strong>Worpswede</strong>s haftbar gemacht und damit auch in den Dunstkreis irrationaler<br />
Heimatschwärmerei aufgenommen.<br />
Schwer erträglich und geschmacklos werden Strohmeyers Ausführungen in Bezug auf das<br />
Schicksal von Cato Bontjes van Beek und der vermeintlichen Instrumentalisierung durch die<br />
Familie <strong>Modersohn</strong>. Da bricht sich eine kalte Gehässigkeit Bahn, die man so bei Strohmeyer nicht<br />
vermutet hätte.<br />
(Herrn Strohmeyer sei in diesem Punkt das Buch von Hermann Vinke über Cato Bontjes van Beek<br />
zur Lektüre anempfohlen, um wieder ein menschliches Maß zu finden.)<br />
Fassung: 10.09.09 7/7
Dazu gehört auch die Behauptung auf Seite 38: „Sein (O.<strong>Modersohn</strong>s) Engagement für den NS-<br />
Staat steht aber dennoch außer Frage“. Wenn Strohmeyer in die Welt setzt, O.<strong>Modersohn</strong> habe<br />
aktiv den NS-Staat unterstützt, muss er dafür handfeste Beweise vorlegen. Für solch eine<br />
Behauptung langen weder haltlose Langbehn Konstruktionen noch die anschließende Aufzählung<br />
von Ausstellungen und Ehrungen durch die Nazis (s.o.Abschnitt Vereinnahmung). Da bräuchte es<br />
schon nachgewiesene und eindeutige Äußerungen von O.<strong>Modersohn</strong> selber. Die sind weder zu<br />
erbringen was die völkische Ideologie Langbehns angeht, noch in irgendeiner Form von<br />
Engagement für das NS-Regime. Und deshalb handelt es sich bei der oben genannten Feststellung<br />
A. Strohmeyers schlicht um eine böswillige Diffamierung.<br />
Abschließend kann man den Autoren K.A.S. gütlich nahelegen, sie möchten sich doch mal, oder<br />
mal wieder, im <strong>Modersohn</strong> <strong>Museum</strong> umschauen. Sie haben es ja nicht weit. Womöglich kommt<br />
ihnen vor den Bildern die Erkenntnis, wie weit man sich in theoretischen Folgerungsgebäuden vom<br />
Gegenstand der Untersuchung entfernen kann. Sie fänden sich dort in einer Ihnen geistig sicher<br />
nicht unliebsamen Gesellschaft, denn nach eigenen Angaben zu Lebzeiten hatte Peter Zadek ein<br />
faible für <strong>Otto</strong> <strong>Modersohn</strong> und war mehrmals draußen im <strong>Museum</strong>.<br />
Fassung: 10.09.09 8/8