Richtig eingestellt !? Ergonomieberatung am eigenem ... - ADFC Erfurt

Fahrstil – Fahrradtyp
Sie entscheiden, welchen Fahrstil Sie bevorzugen:
Fahre ich meist auf Kurzstrecken und in gemäßigtem
Tempo?
Liebe ich längere Touren und will auch gerne schnell
vorankommen?
In beiden Fällen ist Ihr Fahrstil anders – und auch das
Fahrrad, das am besten für Sie geeignet ist.
An den vier Fahrradtypen und den dazu passenden
Fahrstilen wird die Breite der Möglichkeiten mit ihren
Vor- und Nachteilen ersichtlich.
Ergonomisch sinnvoll = anstrengend bequem!!
Oft werden Räder nach dem Eindruck der
Bequemlichkeit ausgesucht. Beim aufrechten Sitzen
werden besonders wenig Muskeln gebraucht, dies
vermittelt den Eindruck, dass dies bequem sei.
Wer aber sein Fahrrad öfters benutzen möchte, sollte
die wichtigsten ergonomischen Zusammenhänge
kennen.
Beim einem ergonomisch guten Rad mag die
Körperhaltungen und Einstellung auf den ersten Blick
unbequem wirken, erweißt sich aber auf längeren
Strecken als effizient und körperschonend.
Grundpositionen - Sitzhaltung - Belastungen
Sitzhaltung Charakteristik Anforderung Nachteile Lenker Sattel Pedale
Rennrad
Treckingrad
Hollandrad
Cityrad
aerodynamisch tiefe Starke Schulter- und
Sitzhaltung.
Armmuskulatur.
Beckenaufrichtung Gut trainierte Beinmuskulatur
unvermeidbar. Sattellast kann
nur mit gut trainierter
Beinmuskulatur
abgemildert werden.
ausgeglichene
45°-Haltung, auf vielen
Radtypen möglich. Gute
Lastverteilung zwischen den
Kontaktpunkten. Wirbelsäule
kann S-Form beibehalten.
Arme und Schultern federn
aktiv, dynamisch.
Langstrecken-tauglich.
klassische, aufrechte Haltung
mit natürlicher Balance des
Rückens in leichter Neigung.
Hände tief, damit Schultern
nicht fixiert sind. Eher
aristokratisch als
aerodynamisch. Wenig für
Langstrecken geeignet.
aufrechte Haltung mit
Tendenz zur
Beckenaufrichtung und
Rundrückenbildung.
Schwerpunkt hinterm
Tretlager, Arme auf
Schulternhöhe fixiert, keine
aktive Federung.
Sattel muss diese Haltung
schmerzfrei ermöglichen.
Geometrie des Rades muss
zum Fahrer passen.
Lenker darf nicht zu hoch am
Fahrer sein.
Haltemuskulatur muss
vorhanden sein.
Lenker muss tief und dicht
am Körper des Fahrers sein.
Durch die hohe Sattellast
empfiehlt sich ein gut
gefederter Sattel.
Durch aufrechte Position
hoher Windwiderstand.
Krafteinsatz bei
Bergauffahrten nicht durch
die Arme unterstützbar
Auf sehr langen Strecken
nicht ermüdungsfrei zu
fahren. Probleme mit
Sitzfläche, Nacken und %
Lendenwirbelsäule sind nur
durch Training
20
vermeidbar
Für viele Menschen
unbekannt. Gewöhnung kann
dauern, wenn Muskulatur
nicht ausgebildet ist. Nur mit %
gut passenden Rad
problemlos möglich. 20
Diese Rahmenposition
verlangt nach
Rahmenfederung.
Anforderungen an den
Fahrer: KEINE!
Gewichtskraft wirkt ohne
Schutz durch die Halsmuskulatur
senkrecht auf die
Bandscheiben. Rückenmuskulatur
entspannt oder
überstreckt. Schlechte
Ausnutzung der Beinkraft, da
Schwerpunkt zu weit hinten. Belastung der Kontaktpunkte bei unterschiedlichen Sitzpositionen u. Radtypen
10 %
5 %
10 %
30 %
50 %
70 %
70 %
50 %
40 %
25 %
Checkliste Ergonomie-Beratungsthemen
Merkmal OK Bemerkung
Angestrebte
Sitzhaltung
Luftdruck
Trittfrequenz
80 – 100 je Minute
Fußstellung auf dem
Pedal
Sattelhöhe untere
Stellung
Sattelhöhe
11 Uhr Position
Sattelposition
gemäß Knielot
Sattelneigung
Obere Stützweite
(Vorbaulänge)
Lenkerhöhe
Handhaltung zu den
Griffen
Grifflänge Bremse
Die Ehrenamtlichen des ADFC Erfurt beraten Sie
ergonomisch. Bringen Sie unbedingt Ihr Fahrrad mit.
So weit wie möglich und gewünscht, werden
veränderbare Teile von uns vor Ort angepasst.
Termine finden Sie im Internet unter:
www.adfc-thueringen.de - Touren und Termine

»Die Ergonomie ist die Erforschung der
Leistungsmöglichkeiten und der optimalen
Arbeitsbedingungen des Menschen«
(Duden 1980)
Ergonomie hat das Ziel, die Arbeitsbedingungen und
Arbeitsgeräte für eine Aufgabe so zu gestalten, dass
das Arbeitsergebnis optimal wird und die arbeitenden
Menschen möglichst wenig geschädigt werden, auch
wenn sie die Arbeit über Jahre hinweg ausüben.
Auch beim Radfahren wird eine Arbeit verrichtet.
Im Idealfall bilden Mensch und Fahrrad eine
Einheit, die durch Wohlbefinden, beschwerdefreie und
harmonische Bewegungsabläufe gekennzeichnet ist.
Um dieses Ziel zu realisieren, ist es wichtig, die richtige
Sitzposition herauszufinden.
Viele fahrradtypische körperliche Beschwerden
lassen sich durch eine ergonomische Einstellung
abmildern bzw. beseitigen.
Durch das Einstellen an gewissen Bauteilen wie
Vorbau, Lenker, Sattelstütze, Sattel, Bremsgriffe kann
innerhalb bestimmter Grenzen die Sitzposition auf
einem Fahrrad positiv geändert werden.
Wenn die Rahmengröße,
die Geometrie eines
Rahmens oder die o.g.
Bauteile für die gewünschte
Sitzposition grundsätzlich
nicht passen, kann nur ein
Austausch der Teile das
Fahrradfahren ergonomischer gestalten.
Das Wissen um die richtige Trittfrequenz, den
perfekten Reifendruck oder die richtige Lage des
Fußes auf der Pedale erleichtert das Radfahren
spürbar.
Der Bremsgriffabstand oder dessen Lage sind wichtige
Sicherheitsaspekte
Oft sind es alte Gewohnheiten, die bei kurzen
Strecken nicht auffallen, aber langfristig und bei
längeren Strecken zu Problemen führen.
Viele Informationen zur Ergonomieberatung finden
Sie in dem Buch:
Die Autorin, Juliane Neuß, ist
seit mehreren Jahren
stellvertretende Leiterin des
Fachausschuss Technik
des ADFC.
Sie schreibt regelmäßig in der
Radwelt unter Rubrik tech-talk
als Technikexpertin.
Die Radwelt berichtet aktuell
über Themen rund ums
Fahrrad und über die Arbeit
des ADFC.
Tabellen, Textteile und Skizzen im Flyer sind von der Autorin.
Wer wir sind und was wir wollen:
Wir sind der
*Radhaus, Bahnhofstr. 22
99084 Erfurt
0361-225 17 34
info@adfc-erfurt.de
www.adfc-erfurt.de
Wir sind ein verkehrspolitischer Verein und ein
Verkehrclub, der sich für die konsequente Förderung
des Fahrradverkehrs einsetzt. Dabei arbeiten wir mit
allen Vereinen, Organisationen und Institutionen
zusammen, die sich für mehr Sicherheit und
Umweltschutz im Verkehr einsetzen.
Wir sind parteipolitisch neutral, aber parteilich, wenn es
um die Interessen Rad fahrender Menschen geht.
Wir sind Umweltfreunde und setzen uns für eine
ökologisch vernünftige Verkehrsmittelwahl ein. Immer
wenn es Alternativen gibt, sollte das Auto stehen
bleiben.
Wir sind eine Verbraucherschutzorganisation, die ein
waches Auge auf alles, was die Fahrradindustrie
herstellt hat. Wir mischen uns ein, wenn es darum geht
die Qualität der Produkte zu verbessern.
Wir veranstalten u.a. Radtouren, Dia-Vorträge,
Seminare, Technikchecks und Ergonomieberatungen.
Wir betreiben einen Infoladen. Dort finden Sie gutes
Kartenmaterial und wertvolle Informationen rund ums
Radfahren.
Wir wollen, dass das Radfahren sicherer,
alltäglicher und bequemer wird.
Richtig
eingestellt !?
Ergonomieberatung
am eigenem Fahrrad