PDF - Münchner MotettenChor
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Die Tatsache, daß Antonin Dvoiäk schon<br />
zu Lebzeiten in Amerika große Erfolge feiern<br />
konnte, ist musikgeschichtiiches Allgemeingut;<br />
Dvoiäk war von wohlhabenden Mäzenen<br />
heftig umworben worden, in der Neuen Welt<br />
auch einige Jahre zu leben, um kulturelle<br />
Aufbauarbeit zu leisten, und wurde von den<br />
Amerikanern bald sogar als einer ihrer ersten<br />
eigenen Komponisten akzeptiert. Weit weniger<br />
bekannt ist, daß Dvoiäk sich Jahre vorher<br />
schon in England eine beachtliche Reputation<br />
erworben hatte. Bezeichnenderweise ging<br />
Dvoiäks britischer Ruhm auf ein bestimmtes<br />
Werk zurück, das auf der Insel auf besonders<br />
interessierte Aufmerksamkeit stoßen mußte,<br />
weil es dort auf eine bedeutende Chortradition<br />
trai Englands Chöre sind seit Jahrhunderten<br />
weltberühmt; schon im Knabenalter beginnt<br />
die Ausbildung, und das Singen ln kopfstarken<br />
Vereinigungen ist gesellschaft lich seit jeher<br />
hoch angesehen.<br />
DasWerk, mit dem Dvoiäk auf der britischen<br />
lnsel so schnell reüssierte, war sein Stabat<br />
m ate r op. 58, ein weitd i mension iertes Oratorium,<br />
das am 23. Dezember t88o in Prag seine<br />
ZU DVORAKS<br />
STABAT MATER<br />
Uraufführung erlebt hatte. Cearbeitet hatte<br />
Dvoiäk an seinem ersten geistlichen Werk<br />
mit Unterbrechungen seit r876; bereits den<br />
ersten Skizzen ging ein trauriger äußerer<br />
Anlaß voraus: r875 war sein kleines Töchterchen<br />
Josefa gestorben, die Komposition des Stabat<br />
materwurde ganz offenkundig als Versuch<br />
einer Aufarbeitung dieses schrecklichen<br />
Ereignisses begonnen. Die Schicksalsschläge<br />
rissen nicht ab: lm Sommer des Jahres i877<br />
verstarben nacheinander zwei weitere seiner<br />
Kinder, zunächst Ruzena, dann sein erstgeborener<br />
Sohn Otakar. Die endgültige Ausgestaltung<br />
und die Instrumentierungdes Stabot<br />
materfielen damit in die Z€it unmittelbar<br />
nach diesen weiteren schweren Verlusten.<br />
Der Premiere des Oratoriums folgten recht früh,<br />
knappe zwei iahre später, erste Aufführungen<br />
im Ausland, zunächst in Budapest, dann<br />
jedoch bereits in London, wo es Josef Barnby<br />
innerhalb eines der berühmten Oratorienkonzerte<br />
in der Royal Albert Hall dirigierte;<br />
und di€s mit überwältigendem Erfolg.<br />
Ungleich dem äußeren Anlaß war also wenigstens<br />
die Rezeptionsgeschichte des Werkes
für Dvoiäk sehr glücklich; die Engländer luden<br />
den Komponisten denn auch gleich ein,<br />
das Werk schon r884 zu wiederholen, und das<br />
Stück wurde schließl ich auf der I nsel so popu lä r,<br />
daß es Dvoiäk zumindest mittelbar den Auftrag<br />
zu einem weiteren geistlichen oratorischen<br />
Werk einbrachte: i89o konnte sein Requiem<br />
anläßlich eines Musikfestes in Birmineham<br />
SeSeoen werden.<br />
Man sollte als Musikrezipient immer vorsichtig<br />
sein, direkte Parallelen oder gar Kausalitäten<br />
zwischen der Lebensgeschichte eines Komponisten<br />
und dem Ausdrucksgehalt eines Werkes<br />
zu sehen.Abersowohl angesichts dertragischen<br />
biographischen Umstände als auch der musikalischen<br />
Erscheinungsform kann lm Falle<br />
des Stabat mater ein solcher Zusammenhang<br />
nur schwerlich geleugnet werden.<br />
Anders als das spätere Requiem, das generell<br />
weitaus strukturalistisch-abstrakter ausformuiiert<br />
und damit tendenziell intellektualistischer<br />
gehalten isl,ist das Stabat mater geradezu<br />
durchträ n kt von höchster Emotionalität.<br />
Die Trauer, die der Autor im Leben erleiden muß,<br />
wird in das Werk Droiiziert.<br />
Darin gleichen sich Musik und Textvorlage.<br />
Die lateinische Textvorlage bildet die historisch<br />
letzte der insgesamt fünf sogenannten<br />
,,5equenzen", freien Dichtungen, die zum<br />
offiziellen Kanon der römischen Messliturgie<br />
gehören. lhr Autor ist nicht gesichert;<br />
möglicherweise handelt es sich um den Heiligen<br />
Bonaventura, möglicherweise aber auch um<br />
Jacopone da Todi, ei nen italienischen Advokaten<br />
des t3. Jahrhunderts, der nach dem Tode seiner<br />
Cemahlin Laienbruder im Franziskanerorden<br />
wurde. lm Falle von Dvoiäks Vertonung haben<br />
also sowohl Textdichter als auch Komponist<br />
eigene leidevolle Erfahrungen mit dem Tod<br />
von lieben AngehöriBen machen müssen.<br />
Die tragische Inspiration hat Dvoiäk zu einer<br />
seiner stärksten Kompositionen geführt.<br />
Das gut 9o-minütige stobat mater beschreibt<br />
in insgesamt zehn einzelnen Satzabteilungen<br />
und mit langem Atem eine einzige zusammenhängende<br />
Entwicklung, die von dem verhangenen<br />
Beginn an eine konstante, wenn auch<br />
zögerliche Aufhellung erlebt. Das Portal in diese<br />
oratorische Trauerarbeit ist der monumentale,<br />
20-minütige Kopfsatz, der auch leicht für sich
allein stehen könnte. Das anfänglich noch<br />
reduzierte Orchester erweitert den einzelnen<br />
Ton.,fis" durch ständige Oktavierungen in<br />
einen riesenhaften Klangraum.<br />
Die daraus sich abspaltenden, quasi tränennäss<br />
verschwimmenden Linien führen zu<br />
einem dramatisch abreißenden Höhepunkt;<br />
schließlich setzen die Chortenöre mit einer<br />
unterbrochenen, quasi erstickten Melodie<br />
ein: Das Bild der im Cedicht beschriebenen<br />
,,schmerzensreichen Mutter" wird mit überwältigender<br />
kompositorischer Logik und<br />
gleichzeitig höchst bewegend nachgezeichnet.<br />
Die folgenden Nummern, das elegische<br />
50listen-Quartett,,quis est homo" (Nr. z),<br />
der ra u nende Chor,,Eja, Mater" (N r. 3) m it seinen<br />
aufschreienden Chor-Tutti und das dramatische<br />
Baß-5olo,,Fac, ut ardeat" (Nr.4) setzen die<br />
Vorherrschaft der düsteren Moll-Tonarten fort.<br />
Erst der Chor,,Tui nati vulnerati" (Nr. 5) gibt<br />
milderen Tönen Raum. Ab diesem wiegenden<br />
Satz überwiegen dann die helleren Dur-Tonarten,<br />
die freilich kaum weniger anrührend<br />
wirken. Auch das altertümelnde d-moll der<br />
an Bach erinnernden Alt-Arie..lnflammatus"<br />
nimmt sich schon weniger düster aus. Die von<br />
Dvoiäk nur allmählich und darin äußerst<br />
geschickt in Aussicht gestellte Hoffnung auf<br />
Linderung wird nicht enttäuscht, selbst wenn<br />
die drückende Musik des Beginns noch einmal<br />
als Reprise wiederkeh rt:<br />
Am Schluß trägt nicht das anfängliche h-moll,<br />
sondern das stets zusammen mit diesem als<br />
Ergänzung auftretende D-Dur den Sieg davon.<br />
Die Tonartendramaturgie erinnert hierbel kaum<br />
zufällig an diejenige derMeise h-motl<br />
Johann Sebastian Bachs: lm Einklang mit der<br />
Bach-Verehrung des rg.Jahrhunderts hat sich<br />
Dvoiäk eindeutig zu dem Alten Meister bekannt.<br />
Nicht zuletzt wohl in dieser so kompositorisch<br />
kraftvollen wie emotional mitnenmenoen<br />
Erneuerung der Polyphonie lagen wohl<br />
die Cründe für den so raschen Erfolg dieses<br />
Dvoiäk'schen Spltzenwerkes.<br />
Dr. des. Michael Bostian Weiß
LIBRETTO<br />
r. Quartett, Chor<br />
Andonte con moto<br />
Stabat Mater dolorosa<br />
Juxta crucem lacrlmosa,<br />
Dum pendebat filius.<br />
Christi Muttet stond mit Schmerzen<br />
Bei dem Kreuz und weint'vor Schmerzen<br />
Als ihr lieber Sohn da hing.<br />
Cuius animam gementem<br />
Contristantem et dolentem<br />
Pertransivit gladius.<br />
Durch die Seele voller Trouer,<br />
Se uJze n d u nte r Tode ssc ho u e r,<br />
Jetzt dos Schwert des Leidens ging.<br />
O quäm tristis et afflicta<br />
Fuit illa benedicta<br />
Mater Unigeniti<br />
Welch ein Weh der Auserkornen,<br />
Da sie sah den Eingebotnen,<br />
Wie er mit dem Tode tang.<br />
Quae maerebat et dolebat,<br />
Pia Mater, dum videbat<br />
Nati poenas incliti.<br />
Angst und T/auet, Qual und Bangen,<br />
Alles Leid hielt sie umJangen,<br />
Das nur je ein Herz durchdrang.<br />
2. quartett<br />
Alldsnite sostenuta<br />
Quis est homo, qui non fleret<br />
Matrem Christi si videret<br />
In tanto supplicio?<br />
Wet könnt' ohne Tfinen sehen<br />
Christi Mutter also stehen<br />
ln so ti{en Jammers Not?<br />
Quis non posset contristari<br />
Piam matrem contemplari<br />
Dolentem cum filio?<br />
Wer nicht mit der Mutter weinen,<br />
Seinen schmerz mit ihrem einen,<br />
Leidend bei des Sohnes Tod?
Pro peccatis suae gentis<br />
Jesum vidit in tormentis<br />
Et flagellis subditum<br />
Ach,für seiner Brüder Schulden<br />
Sah sie Jesus Marter dulden,<br />
6eiJ3eln, Dornen, Spott und Hohn.<br />
Vidit suum dulcem natum<br />
Morientem desolatum<br />
Cum emisit spiritum.<br />
Sah ihn trostlos und verlassen<br />
An dem blut'gen Kreuz erblossen,<br />
lhren lieben, einz'gen Sohn.<br />
3. Chor<br />
Andonte con moto<br />
Eja Mater, fons amoris<br />
Me sentire vim doloris<br />
Fac, ut tecum lugeam<br />
Cib, o Mutter, Brunn' der Liebe,<br />
Dass ich mich mit Dir betübe,<br />
Dass ich fühl' die Schmerzen Dein.<br />
4. Bass solo, Chor<br />
Largo<br />
Fac, ut ardeat cor meum<br />
ln amando Christum Deum<br />
Ut sibi conplaceam.<br />
Dass mein Herz vor Lieb'entbrenne,<br />
Dass ich nw noch Jesus kenne,<br />
Dass ich liebe Gott allein.<br />
Sancta Mater, istud agas,<br />
Crucifixi fige plagas<br />
Cordi meo valide.<br />
Heil'ge Mutter, drück die Wunden,<br />
Die Dein Sohn am Kreuz empfunden,<br />
Tief in meine Seele ein.
5. Chor<br />
Andante con moto, quosi allegretto<br />
Tui nati vulnerati<br />
lam dignati pro me pati<br />
Poenas mecum divide!<br />
Ach, das Blut, das er vergossen,<br />
lst fü r m i ch da h i n geJlossen ;<br />
Lass mich teilen seine Pein.<br />
5.Tenor solo, Chor<br />
Andante con mata<br />
Fac me vere tecum flere<br />
Crucifixo condolere<br />
Donec ego vixero.<br />
Lass mich mit Dir warhaft weinen,<br />
60nz mit Jesu Leid vereinen,<br />
5o lang hier mein Leben wöhrt.<br />
Juxta crucem tecum stare<br />
Te libenter sociäre<br />
In planctu desidero.<br />
Unterm Kreuz mit Dir zu stehen,<br />
unverwa ndt h ino uf zu sehen,<br />
lst es, was mein Herz begehrt.<br />
7.Cho(<br />
Largo<br />
Virgo virginum praeclara,<br />
Mihi iam non sis amara,<br />
Fac me tecum plangere.<br />
O Du Jungfrau der Jungfrauen,<br />
Woll'st in Gnoden mich anschauen,<br />
Lass ffiich teilen Deinen 5(hmerz<br />
8. Duett<br />
Larghetta<br />
Fac, ut portem Christi mortem<br />
Passionis eius sortem,<br />
Et plagas recolere.<br />
Lass mich Christi Tod und Leiden,<br />
Motter, Angst und bittres s&eiden<br />
Fühlen wie Dein Mutterherz.<br />
Fac me plagis vulnerarl<br />
Cruce hac inebriari<br />
Ob amorem filii.<br />
Mach, om Kreuze hingesunken,<br />
Mich von Christi Elute trunken<br />
Und von seinen Wunden wund.
I<br />
t<br />
I<br />
9. Alt solo<br />
Andante moestosa<br />
Inflammatus et accensus<br />
Per te, virgo, sim defensus<br />
In die judicii.<br />
Dass nicht zu der ew gen Flamme<br />
Der Getichtstag mich verdamme,<br />
Sprech'Jür mich Dein reinet Mund.<br />
Fac me cruce custodiri<br />
Morte Christi praemuniri<br />
Confoveri gratia.<br />
Christus, um der Mutter Leiden<br />
Gib mir einst des Sieges Freuden<br />
Nach des Erdenlebens Streit.<br />
ro. Quartett, Chor<br />
A,ndante con moto<br />
O_uando corpus morietur,<br />
Fac, ut an;mae donetur<br />
Paradisi gloria. Amen.<br />
Jesus, wenn mein Leib witd sterben,<br />
Lass dann meine Seele erben<br />
Deines Himmels Seligkeit. Amen.
<strong>Münchner</strong> <strong>MotettenChor</strong><br />
Der <strong>Münchner</strong> <strong>MotettenChor</strong> wurde im<br />
Jahre 1960 von Hans Rudolf Zöbeley gegründet<br />
Er ging aus einer kleinen Cruppe musikbegeisterter<br />
Studenten an der Universität München<br />
hervor, die sich in der Absicht zusammengefunden<br />
hatte, eine Vorlesung über Motetten<br />
von Heinrich Schütz - daher der Name des<br />
Chores - musikalisch zu illustrieren. Der Erfolg<br />
und die Freude des gemeinsamen Musizierens<br />
waren so groß, daß man sich entschloss weiterzumachen.<br />
Die ersten Konzerte wurden in<br />
der evangelischen Bischofskirche St. Matthäus<br />
in München veranstaltet, wo der Chor auch<br />
heute noch regelmäßig Cottesdienste<br />
der Cemeinde und der evangelischen Landeskirche<br />
musikalisch gestaltet.<br />
lm Laufe der Jahre erweiterte der inzwischen<br />
stark vergrößerte Chor systematisch sein<br />
Repertoire, das heute nahezu die gesamte Bandbreite<br />
der Chorliteratur aus über vier Jahrhun,<br />
derten umfaßt. Heute gehören dem Ensemble<br />
rund r2o Sängerinnen und 5änger an, so daß<br />
die unterschiedlichen Werke stets in der passenden<br />
Besetzung aufgeführt werden können.<br />
Da der Chor seit vielen iahren regelmäßig ln<br />
den großen Konzertsälen Münchens auftritt,<br />
wurde er zu einer festen Cröße im Musikleben<br />
der bayerischen Landeshauptstadt.<br />
Die Aufführungspraxis des Chores ruht<br />
traditionell auf zwei Sä ulen: seltener aufgeführte<br />
Komponisten, insbesondere aus neuerer Zelt<br />
(Britten, Honegger, ia näiek, Koda ly, Pou lenc,<br />
Frank Martin) stehen in der Musikpflege gleichbedeutend<br />
neben den ,,Croßen" der Vergangenheit:<br />
5chütz, Monteverdi, Bach, Mozärt, Brahms,<br />
Mendelssohn-Bärtholdy, C. Verdi, um nur einige<br />
Namen zu nennen.<br />
Za h lreiche Konzertreisen f üh rten den Motetten<br />
Chor in alle Himmelsrichtungen Europas,<br />
von Lettländ und Polen bis Sizilien und auf die<br />
Kanarischen Inseln, von lstanbul nach Prag,<br />
Paris und Madrid, aber auch in außereuropäische<br />
Länder, u. a. mehrfach nach lsrael, Brasilien<br />
und Argentinien, USA, Mexiko und China.<br />
Rundfunk- und CD-Produktionen gehören zum<br />
festen Bestandteil der Chorarbeit.
Solisten<br />
Die Sopranistin Alexandra Lubchansky schloss<br />
ihr Studium am 5t. Petersburger Konservatorium<br />
in den Fächern Klavier und Komposition<br />
mit Auszeichnung ab. lhre Ausbildung setzte<br />
sie in lsrael fort, wo sie die Auszeichnung<br />
der American lsrael Cultural Foundation<br />
erhielt. Ein Stipendium des DAAD ermöglichte<br />
es ihr, das 5tudium in Deutschland als Pianistin<br />
zu vollenden, nachdem sie den ersten Preis<br />
beim Rublnstein Klavierwettbewerb in Paris<br />
gewonnen hatte. lm September zoo3 erhielt<br />
Alexandra Lubchansky in Luzern den Preis der<br />
Europäischen Kulturstiftung.<br />
lhre 6esangausbildung erhielt Alexandra<br />
Lubchansky an der Opernschule Karlsruhe.<br />
Anschließend bekam sie ihren ersten Vertrag<br />
am Stadttheater Hildesheim, wo sie sich ein<br />
umfangreiches Opernrepertoire erarbeitet hat.<br />
Sie gastierte u. a. an den Opernhäusern in<br />
Baden-Baden, Karlsruhe, Frankfurt, St. Petersburg<br />
(Marijinsky Theater), an der Bayerischen<br />
staätsoper und an der Berliner Stäatsoper.<br />
Als 5olistin trat sie u. a. mit dem Bayerischen<br />
Staatsorchester, dem Deutschen 5ymphonieorchester<br />
Berlin, dem <strong>Münchner</strong> Rundfunkorchester<br />
und dem Slowakischen Rundfunkorchester<br />
Bratislava auf.<br />
Barabara Osterloh wurde in Stuttgart geboren.<br />
1988 begann sie ein Musikerziehungsstudium<br />
an der Musikhochschule Karlsruhe, das sie r99:<br />
mit dem Diplom abschloss.<br />
Von 1993 bis 1997 studierte sie an der Klasse<br />
von Professor Maria Venuti an der Musikhochschule<br />
Karlsruhe und war Mitglied der Opernschule<br />
bei Professor Renate Ackermann,<br />
wo sie bereits mehrere Rollen des Opernfachs<br />
verkörperte.<br />
Sie vervollkommnete ihre Studien durch<br />
Meisterkurse bei Julia Hamari, Anna Reynolds,<br />
Cornelia Kallisch, Hilde Zadeck u. a.<br />
r994war Barbara Osterloh Finalistin beim<br />
Bundeswettbewerb Gesang in Berlin.<br />
5ie lst Stipendiatin des Richard-Wagner-<br />
Verba ndes.<br />
lm Jahre r995 schloss sie ihre künstlerische<br />
Ausbildung mit Auszeichnung ab.<br />
lhr breit gefächertes Konzertrepertoire von Bach<br />
bis Penderecki machte sie in der Zwischenzeit<br />
zu einer gef ragten Konzertsängerin,<br />
die mit namhaften Dirigenten und Orchestern<br />
zusa m mena rbeitet.
Der im lahre 1977 in Tschechien geborene<br />
Ladislav Elgr studierte an der Prager Akademie<br />
für Darstellende Künste, wo er im Juni 2oo5<br />
seinen Abschluss machte. Bereits während<br />
des Studiums bekam er Gelegenheit, erste<br />
Bühnenerfahrung an verschiedenen Stadttheatern<br />
(Plzen, Usti) der Tschechischen Republik<br />
zu sammeln. Seine beeindruckende Bühnenpräsenz<br />
und sein stimmliches Talent wurden<br />
schon bald von den Nationaltheatern Prag<br />
und Bratislava und von der Prager Staatsoper<br />
erka n nt.<br />
Bislang errang Ladislav Elgr mit dem tschechischen<br />
Repertoire seine bedeutendsten Erfolge,<br />
u. a. als Vaiek in Smetanas..Die verkaufte Braut "<br />
am Nationaltheater Prag, wo er zoo|lo4 auch<br />
ln den vier Tenorpartien in Janäaek<br />
Vylety pane Erouckovy unter der Leitung von<br />
5ir Charles Mackerras zu hören war.<br />
Auf dem Konzertpodium stand Ladislav Elgr<br />
unter anderem mit dem Prager Kammerorchester,<br />
dem Sinfonieorchester von Teplice<br />
sowie mit dem Orchestra Slnfonica Chamartin<br />
im Auditorio Nacionalde Musica in Madrid.<br />
Konzertreisen haben ihn nach Japan, Deutschland,<br />
Osterreich, Portugal und Malaysia geführt.<br />
Zdenök Plech wu rde ry77 in Brno geboren,<br />
machte sein Diplom an der dortigen Akademie<br />
für Musik und wurde als bester Absolvent<br />
seines Jahrganges ausgezeichnet.<br />
Schon während des Studiums, im Jahre r998,<br />
war er Preisträger des M. S. Trnavsky-Sängerwettbewerbs<br />
in der Slowakei, im Jahre 2oo2<br />
erreichte er die Finalrunde des renommierten<br />
Bel Canto Wettbewerbes Tagliavini.<br />
Sein Debüt als Opernsänger gab er äls Cast<br />
am OlomoucTheater in Moravia.Von zooo bis<br />
2oo4 war er Solist am Nationaltheater in Brno,<br />
wo er große Rollen seines Fachs sang. wie<br />
etwa Sarastro, Ramfis, Colline, den Edelmann<br />
Philip und andere. Der berühmte tschechische<br />
Komponist llja Hurnik komponierte<br />
für ihn einen Einakter. Seit 2oo4 ist er an der<br />
Staatsoper Prag engagiert, arbeitet aber auch<br />
mit exzellenten Orchestern und Dirigenten<br />
in Deutschland, Frankreich, Osterreich, Spanien,<br />
Ungarn und Japan zusammen.
MAHRISCHE PHILHARMONIE<br />
Olmütz<br />
Die Mährische Philharmonie Olmütz<br />
wurde im Jahre r945 gegründet und gehört<br />
zu den ältesten und bekanntesten Symphonie<br />
Orchestern der Tschechischen Republik.<br />
Sie hat ihren Sitz in Olmütz (Olomouc),<br />
der historischen Metrooole Mährens.<br />
An der Spitze der Mährischen Philharmonie<br />
stehen bedeutende Persönlichkeiten<br />
der tschechischen Musikkultur.<br />
Dirigenten von Weltrang haben das Orchester<br />
geleitet, u. a. Lord Yehudi Menuhin,<br />
Väclav Neumann, Libor Peaek, Vladimir Välek<br />
uno anoere.<br />
lm Verlaufe seiner Existenz erwarb sich das<br />
Orchester ein breites und vielseitiges<br />
Repertoire, das neben tschechischer Musik<br />
auch die großen Kompositionen<br />
des r9. und 2o.Jahrhunderts enthält.<br />
Die Mährische Philharmonie ist eine<br />
Kulturinstitution, die sich in maßgebender<br />
Weise an der Gestaltung des Kunst- und<br />
Konzertlebens in Olmütz beteiligt.<br />
Unter anderem ist sie Organisator und<br />
Veranstalter des internationalen Dvofäk-<br />
Musikfestivals Olmütz, des Internationalen<br />
Orgelfestivals und des Internationalen<br />
Festivals für zeitsenössische Musik.
Hayko Siemens<br />
Hayko Siemens wurde 1954 lm schleswigholsteinischen<br />
Heiligenstedten geboren.<br />
Seine musikalische Ausbildung begann er<br />
im Alter von acht Jahren, mit rl Jahren hatte<br />
er bereits seine erste Organistenstelle.<br />
Er studierte Kirchenmusik, Dirigieren und<br />
Orgel in Lübeck, Köln und Paris. Sein Berliner<br />
Konzertdebüt, als 16-Jähriger, bildete den<br />
Auftakt zu einer Laufbahn, die ihn in die<br />
großen internationalen Musikzentren führte,<br />
u. a. nach NewYork,Tokio,Sydney und<br />
Kapstadt.<br />
Als Organist gewann Siemens eine Reihe<br />
bedeutender Preise und nahm mehrere CD's<br />
aul darunter alle großen Orgelwerke<br />
Cesar Francks.Von 1988 bis 19gr hatte Siemens<br />
einen Lehrauftrag an der Hochschule für Musik<br />
und darstellende Kunst in Frankfurt inne.<br />
t6 Jahre lang, bis r997, war er Kantor und<br />
Organist an der Erlöserkirche in Bad Homburg.<br />
Seit 1998 ist Hayko Siemens Künstlerischer<br />
Leiter und Dirigent des <strong>Münchner</strong> Motetten-<br />
Chores. Mit diesem auch international hoch<br />
angesehenen Ensemble konzertiert er regelmäßig<br />
in den großen <strong>Münchner</strong> Konzertsälen<br />
Rundfunk- und CD-Aufnahmen dokumentieren<br />
diese Arbeit.<br />
Internationale 6astspiele führten bisher u. a.<br />
in dieTürkei, nach ltalien,Tschechien, USA,<br />
Mexiko, Brasilien und China.<br />
lm Rahmen seiner Konzerttätigkeit stand<br />
Siemens am Pult namhafter Orchester.<br />
In Bad Homburg hob er das internätionale<br />
Orgelfestival ,,FUCATO" aus der Taufe, das alle<br />
zwei Jahre stattfindet und dem er als künstlerischer<br />
Leiter auch weiterhin verbunden ist.