Faltblatt als PDF - Museum im Wasserwerk
Faltblatt als PDF - Museum im Wasserwerk
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Bauakademie um 1850<br />
Die längste und wichtigste Zeit seines Lebens verbrachte<br />
Hobrecht in Berlin. Im April 1859 übernahm er <strong>im</strong> Auftrag<br />
des Ministeriums für öffentliche Arbeiten die Leitung der<br />
Kommission zur Ausarbeitung des Bebauungsplanes für die<br />
Umgebungen Berlins. Mit diesem Plan und mit den Eingemeindungen<br />
von 1861 gelang es, das Stadtgebiet dem<br />
Weichbild anzupassen und damit eine dringend notwendige<br />
stadtpolitische Neuordnung einzuleiten. Dabei ließ sich<br />
Hobrecht von scharfer Ablehnung schlechter und ungesunder<br />
Wohnverhältnisse leiten. Nach zweijähriger Arbeit am<br />
Bebauungsplan übernahm Hobrecht von 1861 bis 1869 die<br />
Funktion des Stadtbaurats in Stettin, wo er das erste <strong>Wasserwerk</strong><br />
bauen ließ und für die Planung der Kanalisation verantwortlich<br />
zeichnete.<br />
Hobrechts Lebenswerk und größtes Verdienst war die Einführung<br />
eines modernen Entwässerungssystems für Berlin. Mit<br />
seinen in Stettin und auf Inspektionsreisen nach England und<br />
Frankreich gewonnenen Erfahrungen war er für die Ausarbeitung<br />
eines Entwässerungsprojekts, dessen Einführung in<br />
Berlin schon seit den 40er Jahren diskutiert wurde, prädestiniert.<br />
Ab 1869 leitete Hobrecht die Voruntersuchungen und<br />
war von 1873 bis 1897 Chefingenieur der Kanalisation.<br />
Hobrechts Projekt sah den Bau von zwölf Entwässerungsgebieten,<br />
auch Radi<strong>als</strong>ysteme genannt, vor. In diesen Systemen<br />
floss das Abwasser <strong>im</strong> freien Gefälle Pumpstationen zu und<br />
wurde von dort auf Rieselfelder gepumpt. Dieses Vorhaben zur<br />
Lösung der hygienischen Probleme Berlins setzte er gegen alle<br />
Widerstände konsequent durch. Sein wichtigster Mitstreiter war<br />
der Arzt, Hygieniker und Politiker Rudolf Virchow.<br />
Die Ernennung zum Stadtbaurat für Straßen- und Brückenbau<br />
1885 war auch eine Würdigung des Hobrechtschen Engagements<br />
für Berlin. Neben der Kanalisation geht auch die sogenannte<br />
Berliner Mischung von Wohnen und Arbeiten auf<br />
Hobrecht zurück. Die Karrees und Kieze zwischen Schönhauser<br />
und Landsberger Allee entstanden auf seinem Reißbrett.<br />
1897 schied er altersbedingt aus allen Ämtern. 1902 starb<br />
Hobrecht 77jährig, hochgeehrt und -dekoriert in Berlin.<br />
Abbildungen: Berliner Wasserbetriebe, Landesarchiv Berlin, Stadtmuseum Berlin, Staatsbibliothek Berlin, Universität der Künste - Archiv<br />
Ehrung für Verdienste um “Öffentliche Gesundheitspflege”<br />
Sie finden uns am Müggelsee in herrlicher<br />
Landschaft, unweit des Strandbades.<br />
Müggelseedamm 307, 12587 Berlin<br />
Tel 030.8644-7695<br />
www.bwb.de . museum@bwb.de<br />
S-Bahnhof Friedrichshagen, Tram 60<br />
bis Endstation <strong>Wasserwerk</strong><br />
Mi - Fr<br />
Sa, So, feiertags<br />
Vom 1. November bis 28. Februar:<br />
Mi - Fr<br />
Sa, So, feiertags<br />
Montag und Dienstag geschlossen.<br />
MUSEUM<br />
IM WASSERWERK<br />
10 - 16 Uhr<br />
10 - 17 Uhr<br />
10 - 15 Uhr<br />
10 - 16 Uhr<br />
JAMES HOBRECHT<br />
Pionier der modernen Stadtentwicklung<br />
Ausstellung in Kooperation mit der Universität der Künste<br />
vom 6. September 2002 bis Ende Juni 2003<br />
MUSEUM<br />
IM WASSERWERK
James Hobrecht<br />
Pumpwerk Schöneberger Straße<br />
Pumpwerk Erich-Weinert-Straße<br />
Auslaufbauwerk Dragonerstraße (heute Almstadtstraße)<br />
Bau des Urbanhafens<br />
James Hobrecht Pionier der modernen Stadtentwicklung<br />
- Ausstellung in Kooperation mit der<br />
Universität der Künste vom 6. September 2002 bis<br />
Ende Juni 2003<br />
James Hobrecht? Ein Weg, eine Straße, eine Brücke und<br />
ein verfallenes Gut am Stadtrand sind nach ihm benannt.<br />
Wer er war, wissen nur noch Wenige. Dabei steht der<br />
Name Hobrecht für moderne hygienische Verhältnisse<br />
durch die Stadtentwässerung, Verkehrs- und Stadtplanung,<br />
Regulierung der Spree, Brückenbauten, Stadtgüter<br />
und Vieles mehr.<br />
In einer Ausstellung erinnert das <strong>Museum</strong> <strong>im</strong> <strong>Wasserwerk</strong><br />
aus Anlass des hundertsten Todestages am 8. September<br />
an James Hobrecht und seine Leistungen für Berlin. An<br />
den vielfältigen und unermüdlichen Ingenieur, Modernisierer<br />
und Stadtplaner, der sich bei seiner Arbeit radikal<br />
für seine sozialpolitischen Überzeugungen engagierte.<br />
James Friedrich Ludolph Hobrecht wurde am 31. Dezember<br />
1825 <strong>als</strong> Sohn eines ostpreußischen Landwirts und<br />
einer aus England stammenden Mutter in Memel (heute<br />
Kleipeda, Litauen) geboren. Nach der Schulzeit am<br />
Collegium Fridericianum in Königsberg und Ausbildung<br />
<strong>als</strong> Feldmesser studierte er ab 1847 an der Berliner Bauakademie.<br />
1858 erhielt Hobrecht, nunmehr <strong>als</strong> geprüfter<br />
"Baumeister für den Wasser-, Wege- und Eisenbahnbau",<br />
eine Anstellung <strong>als</strong> Baumeister be<strong>im</strong> Königlichen Polizeipräsidium.<br />
Durch diese Tätigkeit erwarb er eine ausgezeichnete<br />
Ortskenntnis von der Stadt.<br />
Rudolf Virchow<br />
Berolina vor der Oberbaumbrücke<br />
Schmuckblatt der Mitarbeiter zum<br />
70. Geburtstag von James Hobrecht.