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Kundenmagazin UPDATE 1/2011 - Als PDF downloaden - Multivac

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upDATE<br />

NEWS OF BETTER PACKAGING<br />

AUSGABE 1 <strong>2011</strong><br />

TITEL<br />

MULTIVAC macht Druck<br />

HPP-Lösungen für<br />

die Hochdruckkonservierung<br />

schwErpunkT<br />

interpack <strong>2011</strong><br />

MULTIVAC präsentiert<br />

Produktneuheiten in Düsseldorf<br />

wEITErE ThEMEn<br />

50 Jahre MULTIVAC<br />

Wie aus einem Garagenunternehmen<br />

ein Global Player wurde


50 Jahre BETTEr pAckAGInG<br />

Und das Beste kommt noch. Auf der interpack <strong>2011</strong>.<br />

www.multivac.com/interpack<br />

Düsseldorf, Deutschland<br />

12. – 18. Mai <strong>2011</strong><br />

Halle 5, Stand E23 / E37


upDATE EDITOrIAL AUSGABE 1 <strong>2011</strong><br />

Liebe Leser,<br />

50 Jahre „BETTER PACKAGING“ –<br />

so ein Jubiläum ist ein guter Anlass,<br />

einmal Bilanz zu ziehen und<br />

gleichzeitig einen kleinen Ausblick<br />

auf die Zukunft zu geben. Beides<br />

versuchen wir in dieser Ausgabe<br />

unseres <strong>Kundenmagazin</strong>s <strong>UPDATE</strong>.<br />

MULTIVAC feiert in diesem Jahr<br />

sein 50-jähriges Bestehen. Wir blicken<br />

auf eine erfolgreiche Firmengeschichte<br />

zurück: 1961 wurde das<br />

Unternehmen buchstäblich als<br />

Garagenfirma gegründet. Damals<br />

stellte Unternehmensgründer Sepp<br />

Haggenmüller die ersten Vakuum-<br />

Kammermaschinen her. 1966/67<br />

folgten bereits die ersten Tiefziehverpackungsmaschinen.<br />

Seither<br />

hat sich MULTIVAC zum weltweit<br />

führenden Komplettanbieter von<br />

Verpackungslösungen für Lebensmittel,<br />

medizinische Sterilgüter und<br />

vielfältige Industriegüter entwickelt.<br />

Unsere Erfolgsgeschichte hat<br />

dabei viele Väter. Die wichtigsten<br />

dürften neben einem sehr guten<br />

Produktportfolio insbesondere unsere<br />

umfassende Beratungskompetenz<br />

und die lokale Nähe zu Ihnen,<br />

unseren Kunden, sein.<br />

Diese Nähe gehört schon immer<br />

zu unserem Verständnis von guter<br />

Kundenbetreuung. Heute arbeiten<br />

weltweit mehr als 3.200 Mitarbeiter<br />

für MULTIVAC. Mehr als ein Drittel<br />

davon, sprich, weit über 1.500 Vertriebs-<br />

und Servicespezialisten, stehen<br />

in unseren mehr als 60 eigenen<br />

Vertriebsgesellschaften und Niederlassungen<br />

weltweit für die Erfüllung<br />

Ihrer individuellen Wünsche<br />

und Anforderungen bereit. Auch in<br />

Hans-Joachim Boekstegers<br />

Geschäftsführer und CEO<br />

von MULTIVAC<br />

diesem Jahr werden wir unser weltweites<br />

Service- und Vertriebsnetz<br />

weiter ausbauen – insbesondere<br />

in den asiatischen Wachstums-<br />

märkten.<br />

Wir blicken auf ein wieder erfolgreiches<br />

Geschäftsjahr 2010 zurück.<br />

Für das Vertrauen, das Sie uns<br />

im vergangenen Jahr entgegengebracht<br />

haben, möchte ich mich an<br />

dieser Stelle, auch im Namen meiner<br />

Kollegen, sehr herzlich bedanken.<br />

Unsere positive Geschäftsentwicklung<br />

ist für uns Beleg, dass wir<br />

mit unserer Produkt- und Vertriebsstrategie<br />

die Anforderungen der<br />

Märkte und Segmente zunehmend<br />

besser verstehen. Wir haben zum<br />

Beispiel in unserem Systemgeschäft<br />

deutliche Zuwächse generiert<br />

und konnten unsere Kompetenz<br />

in diesem Bereich weiter<br />

ausbauen. Erfreulich ist auch das<br />

Wachstum, das wir im Segment<br />

Ersatzteile und Nachlieferung generieren<br />

konnten. Auch das ist für<br />

uns ein Signal dafür, dass wir Ihre<br />

Verpackungslösungen entlang des<br />

gesamten Lebenszyklus begleiten<br />

und somit zu einer maximalen<br />

Lebensdauer der Maschinen und<br />

zur Sicherung Ihrer Investition beitragen<br />

können.<br />

Auf diesen Erfolgen wollen wir<br />

uns aber nicht ausruhen. Auf der<br />

interpack in Düsseldorf werden wir<br />

erneut mit einer Reihe von interessanten<br />

Innovationen aufwarten. So<br />

haben wir unser Portfolio bei den<br />

Traysealern und Tiefziehverpackungsmaschinen<br />

konsequent um<br />

Modelle erweitert, die speziell die<br />

unteren und oberen Leistungsklassen<br />

adressieren. Ein Eye-Catcher<br />

dürfte unser jüngstes Baby, die<br />

kleine Tiefziehmaschine R 095 werden,<br />

die die bewährte MULTIVAC<br />

Technik auf engem Raum und<br />

zu einem wirklich attraktiven<br />

Preis-Leistungs-Verhältnis umsetzt.<br />

Ebenso nutzen wir auf der interpack<br />

die Gelegenheit, Ihnen als weltweit<br />

erster Hersteller ein Verfahren<br />

zur Hochdruckbehandlung, zur<br />

sicheren Behandlung von MAP-<br />

verpackten Lebensmitteln, zu präsentieren.<br />

Bislang ließ sich das<br />

Verfahren zuverlässig nur für vakuumverpackte<br />

Lebensmittel ein-<br />

setzen. Mit unseren Neuentwicklungen<br />

zeigen wir zudem, dass die<br />

Energieeffizienz unserer Maschinen<br />

ein wichtiges Ziel bei Forschung<br />

und Entwicklung ist.<br />

Für heute wünsche ich Ihnen<br />

viel Spaß beim Lesen dieser<br />

<strong>UPDATE</strong>-Ausgabe.<br />

Ihr<br />

Hans-Joachim Boekstegers<br />

| 3


| 4<br />

ruBrIkEn<br />

SNAPSHOT ............................................................ S. 6 – 7<br />

MULTIVAC INSIDE<br />

Preisverleihungen ................................................. S. 8 – 9<br />

TITEL<br />

kalt kochen mit 6.000 Bar<br />

Die neuen HPP-Anlagen<br />

von MULTIVAC zur Hochdruckbehandlung<br />

von Lebensmitteln ........................................... S. 10 – 12<br />

Ein Erfolg auf der ganzen Linie<br />

HPP-Anlagen in automatisierten<br />

Verpackungslinien ............................................ S. 13 – 14<br />

Interview<br />

Tobias Richter, Product Manager Systems,<br />

über Möglichkeiten<br />

der HPP-Technologie ................................................ S. 15<br />

PRODUkTE<br />

Der MULTIVAC Xbelt :<br />

Etikettiersystem der nächsten Generation .... S. 38 – 39<br />

Flexibilität aus der Schublade:<br />

vereinfachter Formatwechsel ......................... S. 40 – 41<br />

AUTOMATISATION<br />

Heinz ® Ketchup für Unterwegs:<br />

MULTIVAC liefert Verpackungslinie<br />

in die USA .......................................................... S. 42 – 45


schwErpunkT<br />

MULTIVAC auf der<br />

interpack <strong>2011</strong> ................................................... S. 16 – 27<br />

FOOD<br />

Etiketten exakt platzieren:<br />

Gewürzveredler setzt auf MULTIVAC<br />

Marking & Inspection ....................................... S. 46 – 47<br />

Transportbandetikettierer für Knabbereien:<br />

MULTIVAC Technologie überzeugt<br />

Intersnack .......................................................... S. 48 – 49<br />

Trockenfleisch gut verpackt:<br />

Schweizer Hersteller vertraut seit<br />

20 Jahren auf MULTIVAC ................................. S. 50 – 52<br />

Alles Käse:<br />

„Better Packaging“ für Tilsiter ................................ S. 53<br />

Fisch bleibt frisch:<br />

Grand Frais Marée nutzt Traysealer<br />

von MULTIVAC .......................................................... S. 54<br />

wEITErE ThEMEn<br />

AUSGABE 1 <strong>2011</strong><br />

Vom Garagenunternehmen zum Global Player<br />

MULTIVAC wird 50 ............................................ S. 28 – 31<br />

MULTIVAC Clean Design <br />

Maschinenkonzept für<br />

Medizingüterverpackung ................................. S. 32 – 34<br />

Traysealer T 260<br />

Medizinische Sterilgüter sicher verpackt ............... S. 35<br />

Investitionssicherheit<br />

Nachhaltige Produkt- und<br />

Servicekonzepte bei MULTIVAC ...................... S. 36 – 37<br />

InhALT<br />

MEDICAL<br />

Sehbehindertengerechtes Maschinenkonzept:<br />

MULTIVAC R 145 in „Blindenwerkstatt“<br />

eingesetzt .................................................................. S. 55<br />

Steril verpackt, sicher dokumentiert:<br />

Tiefziehverpackungsmaschine für CHUV<br />

in Lausanne ....................................................... S. 56 – 57<br />

MESSEkALENDER<br />

Alle Termine auf einen Blick ............................ S. 58 – 59<br />

IMPRESSUM ............................................................. S. 58<br />

| 5


| 6<br />

upDATE snApshOT<br />

Mit der Boeing nach Pittsburgh<br />

Flugzeugtransporte sind bei MULTIVAC<br />

nicht alltäglich. Aber wenn eine Verpackungslinie<br />

von Deutschland in die USA gebracht<br />

werden soll, setzt man alle Hebel in<br />

Bewegung, um den Kunden termingerecht<br />

zu beliefern. Bei diesem handelte es sich<br />

um die weltbekannte H. J. Heinz Company<br />

mit Stammsitz in Pittsburgh, Pennsylvania.<br />

MULTIVAC hatte gemeinsam mit dem Kunden<br />

eine Verpackungslinie für Ketchup-<br />

Portionspackungen entwickelt, die im amerikanischen<br />

Werk aufgestellt werden sollte.<br />

Die mehr als 20 Meter lange und 35 Tonnen<br />

schwere Anlage wurde mit einer Boeing<br />

747 transportiert. Das Boarding in München<br />

erfolgte über die Flugzeugspitze, denn bei<br />

der von MULTIVAC gecharterten Maschine<br />

handelte es sich um einen Noseloader. Die<br />

Verpackungslinie kam sicher in Pennsylvania<br />

an und wurde vor Ort von einem internationalen<br />

MULTIVAC Team installiert.


AUSGABE 1 <strong>2011</strong><br />

| 7


| 8<br />

upDATE MuLTIvAc InsIDE<br />

Preisgekrönte Professionalität<br />

MULTIVAC USA wird mit dem NMA „Supplier of the Year“ ausgezeichnet<br />

Auf der 65. jährlichen MeatExpo-<br />

Konferenz in Las Vegas verlieh die<br />

NMA (National Meat Association)<br />

MULTIVAC, Inc. den Award „Supplier<br />

of the Year <strong>2011</strong>“. Der Supplier<br />

of the Year wird aus einer Liste unterschiedlicher<br />

Unternehmen ausgewählt,<br />

die über das ganze Jahr in<br />

enger Verbindung mit der fleischverarbeitenden<br />

Industrie stehen.<br />

Bob Koch, Vertriebsleiter bei<br />

MULTIVAC Inc., wurde für seine<br />

Professionalität und langjährigen<br />

Dienste in der Fleisch- und Geflügelindustrie<br />

ausgezeichnet.<br />

„MULTIVAC fühlt sich sehr geehrt,<br />

diese Auszeichnung von der<br />

NMA zu erhalten”, erklärt Jan Erik<br />

Kuhlmann, CEO von MULTIVAC,<br />

Inc. „Es ist eine Anerkennung unseres<br />

großen Engagements für außergewöhnlichen<br />

Kundenservice und<br />

das Bestreben, eine optimale Lösung<br />

für unsere Kunden zu entwickeln,<br />

unabhängig von der Größe<br />

des Projektes. Wir schätzen auch<br />

die Auszeichnung für Bob Koch,<br />

dessen Energie, Integrität und Engagement<br />

für unsere Kunden ein<br />

Grundpfeiler des Erfolgs unseres<br />

Unternehmens ist. Wir alle bei<br />

MULTIVAC freuen uns, den NMA-<br />

Mitgliedern und der gesamten<br />

Fleischindustrie auch zukünftig<br />

hervorragende Produkte, Service<br />

und Support anzubieten“, so<br />

Kuhlmann.<br />

24.02.<strong>2011</strong>


2. Platz beim<br />

IP-Management-Award <strong>2011</strong><br />

des Fraunhofer-Instituts IAO<br />

MULTIVAC schützt Innovationen durch „ausgezeichnetes“ IP-Management<br />

MULTIVAC schützt sein geistiges<br />

Eigentum hervorragend. Beim<br />

diesjährigen IP-Management-<br />

Award des Fraunhofer-Instituts für<br />

Arbeitswirtschaft und Organisa-<br />

tion (IAO) belegte das Unternehmen<br />

einen ausgezeichneten zweiten<br />

Platz – und lag dabei mit einem<br />

Bewertungspunkt nur knapp hinter<br />

dem Erstplatzierten, einem<br />

Unternehmen im Gebiet der medizinischen<br />

Operationstechnik. Die<br />

Preisverleihung für den Erstplatzierten<br />

durch das Team der Juroren<br />

fand im März auf der Messe<br />

„Patente <strong>2011</strong>“ in München statt.<br />

Innovationen sind von jeher das<br />

Rückgrat des Erfolgsmodells von<br />

MULTIVAC. Neu- und Weiterentwicklungen<br />

von Verpackungs-<br />

lösungen werden entweder von<br />

MULTIVAC selbst angestoßen oder<br />

zusammen mit Kunden, Folienherstellern<br />

und Instituten zur technischen<br />

Reife entwickelt. „MULTIVAC<br />

investiert deutlich mehr in Innovationen<br />

als in der Branche üblich, zum<br />

Nutzen unserer Kunden. Ein Ergebnis<br />

daraus sind viele hochwertige<br />

Patentanmeldungen, die Stärkung<br />

und Optimierung des IP-Managements<br />

ist wichtiger Teil unserer<br />

Innovationsstrategie“, berichtet<br />

Rudolf von Sybel, Verantwortlicher<br />

für das Patent- und Markenwesen<br />

bei MULTIVAC.<br />

Für sein hervorragendes Intellectual-Property(IP)-Management<br />

wurde MULTIVAC vor Kurzem vom<br />

Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft<br />

und Organisation (IAO) ausgezeichnet.<br />

„Die Jury zeigte sich<br />

beeindruckt von der Strategie,<br />

Erfinder und Entwickler in den eigenen<br />

Betrieben aktiv zu fördern<br />

und Wettbewerber exakt zu analysieren<br />

und zu überwachen“, berichtet<br />

Dipl.-Wirtsch.-Ing. Truong<br />

Le aus dem Bereich Innovations-<br />

und IP-Management beim Fraunhofer-IAO.<br />

Die Anzahl der Patentneuanmeldungen<br />

stieg seit 2008 auf<br />

circa 40 pro Jahr. Aktuell hält<br />

MULTIVAC über 30 Patentfami-<br />

lien, mehrere Gebrauchsmuster<br />

und über 100 weitere Patentanmeldungen.<br />

Nur innovativste Unternehmen<br />

kamen in die Endausscheidung<br />

Für den diesjährigen IP-Management-Award<br />

<strong>2011</strong> hatten sich mehr<br />

als 50 Unternehmen beworben. „In<br />

die engere Auswahl der Jury kamen<br />

nur die innovativsten Unternehmen,<br />

die durch ihre IP-Maßnahmen<br />

Wesentliches in den letzten fünf bis<br />

acht Jahren bewirkt haben und deren<br />

IP-Management sich auf einem<br />

sehr hohen Niveau befindet“, berichtet<br />

Truong Le.<br />

Die Jury bestand aus dem Leiter<br />

der Informationsdienste für die<br />

Öffentlichkeit des DPMA Hubert<br />

Rothe, dem bekannten Autor<br />

und Patentanwalt Prof. Dr. Helge<br />

B. Cohausz, dem ehemaligen Leiter<br />

des Bosch-Patentwesens Dr. Bertram<br />

Huber sowie drei Fraunhofer-<br />

IP-Experten.<br />

Unter Intellectual Property (IP)<br />

versteht man rechtlich geschütztes<br />

geistiges Eigentum, welches meist<br />

in Form von Patenten existiert. Zu-<br />

AUSGABE 1 <strong>2011</strong><br />

21.03.<strong>2011</strong><br />

dem müssen bei der Entwicklung<br />

und Nutzung neuer Technologien<br />

stets auch fremde Patente beachtet<br />

werden, die je nach Land oder Region<br />

unterschiedlich sein können.<br />

Zur IP-Strategie von MULTIVAC<br />

zählt auch eine Vielzahl von Kooperationen<br />

mit Hochschulen und Industriepartnern,<br />

mit deren Hilfe<br />

die praxisnahe Entwicklung und<br />

Umsetzung neuer Ideen vorangetrieben<br />

wird. So stellte MULTIVAC<br />

2008 mit einigen weiteren Unternehmen<br />

die finanziellen Mittel für<br />

einen Stiftungslehrstuhl Verpackungstechnik<br />

an der Hochschule<br />

Kempten bereit.<br />

| 9


| 10<br />

upDATE TITEL<br />

Kalt kochen mit 6.000 Bar<br />

Integrierbar und MAP-kompatibel: die neuen HPP-Anlagen von MULTIVAC<br />

Auf der interpack ist sie zu sehen: die erste Anlage von MULTIVAC, mit der sich Lebensmittel hochdruckkonservieren<br />

lassen. High Pressure Processing (HPP) heißt die Technologie, die Lebensmittel mit bis zu 6.000 Bar<br />

haltbar macht, anstatt mit Hitze oder konservierungsstoffen. Das Besondere dabei: Mit der Lösung von<br />

MULTIVAC stehen erstmals HPP-Anlagen zur Verfügung, die sich in automatisierte Verpackungslinien<br />

integrieren lassen und mit Schutzgasverpackungen zurechtkommen. Damit wird das Verfahren für viele Anwender<br />

auch wirtschaftlich interessant.<br />

Die Hochdruckbehandlung von verpackten<br />

Lebensmitteln gilt weltweit<br />

als eine der vielversprechendsten<br />

Technologien, um schädliche Keime<br />

auf Fleisch- und Geflügelprodukten,<br />

Fertiggerichten sowie anderen<br />

Lebensmitteln zu reduzieren.<br />

Mit ihr lässt sich die Haltbarkeit und<br />

Sicherheit der Lebensmittel ohne<br />

den Einsatz von Hitze oder Konservierungsstoffen<br />

verbessern. Der<br />

Clou: Der ursprüngliche Nahrungswert<br />

und der Geschmack der Lebensmittel<br />

bleiben bei der HPP-<br />

Konservierung nahezu vollständig<br />

erhalten.<br />

Der Anwendungsbereich dieser<br />

innovativen Behandlungstechnologie<br />

beschränkte sich bislang weitestgehend<br />

auf vakuumverpackte<br />

Lebensmittel. MAP-Verpackungen<br />

(Schutzgasverpackungen) wurden<br />

durch die Hochdruckkonservierung<br />

oft beschädigt. Bei mehrschichtigen<br />

Packstoffen kam es beispielweise<br />

zu unerwünschten Ablösungen<br />

einzelner Schichten (De-<br />

laminierung); bei Folien traten<br />

Knickbrüche oder Verformungen<br />

auf. Da schon Mikrodefekte zu einer<br />

Reduzierung der Barrierefunktion<br />

des Verpackungsmaterials führen,<br />

kann Sauerstoff in die Packung<br />

eindringen.<br />

kontrollierter Druckauf- und<br />

-abbau<br />

Jetzt hat MULTIVAC, gemeinsam<br />

mit der ThyssenKrupp-Tochter<br />

Uhde High Pressure Technologies<br />

GmbH, einen HPP-Prozess entwickelt,<br />

der auch mit MAP-Verpackungen<br />

zurechtkommt: Das Ergebnis<br />

sind HPP-Anlagen, in denen Verpackungstechnologie,Verpackungskonzept<br />

(Form und Material) und<br />

Prozessführung optimal aufein-<br />

ander und auf den konkreten An-<br />

wendungsfall abgestimmt werden.<br />

Durch einen kontrollierten Druckauf-<br />

und -abbau in den Autoklaven,<br />

den Druckbehältern sowie abgestimmte<br />

MAP-Packungskonzepte<br />

werden dabei Materialschäden an<br />

Schutzgasverpackungen vermieden.<br />

Ein innovatives Verfahren, für<br />

das diverse Patentanträge gestellt<br />

wurden.<br />

„Mit Hilfe sogenannter Ver-<br />

haltemomente schaffen wir kurze<br />

Ruhepausen, in denen sich das<br />

Polymer regenerieren kann. Auf<br />

diese Weise wird das Verpackungs-<br />

material wesentlich geringer beansprucht<br />

und behält auch nach der<br />

Hochdruckbehandlung seine Funktionalität.<br />

Zugleich kontrollieren<br />

und regeln wir die Prozessparameter<br />

kontinuierlich“, erklärt Tobias<br />

Richter, Produktmanager im Geschäftsbereich<br />

Systeme und verantwortlich<br />

für Hochdruckbehandlungsanlagen<br />

bei MULTIVAC. Auch<br />

die stufenlose Regelung der Druckentspannungsraten<br />

ist Bestand-<br />

teil einer Patentanmeldung. Die<br />

Parameter für die unterschied-<br />

lichen Produkte und Verpackungen<br />

werden in der Steuerung der Hochdruckanlage<br />

hinterlegt. In Zusammenarbeit<br />

mit deutschen akkreditierten<br />

Prüfinstituten unterstützt<br />

MULTIVAC seine Kunden bei<br />

der Bestimmung der optimalen<br />

HPP-Prozessparameter und der<br />

hieraus resultierenden Inaktivierungsraten<br />

für die unterschied-<br />

lichen Lebensmittel.<br />

Hoher Durchsatz<br />

„Die geregelte Prozessführung für<br />

MAP-Packungen führt unterm<br />

Strich zwar zu einer minimalen Verlängerung<br />

der Zykluszeiten. Die<br />

großen Vorteile der HPP-behandelten<br />

MAP-Verpackungen und der<br />

hohe Durchsatz der MULTIVAC<br />

HPP-Anlagen wiegen dies allerdings<br />

wieder auf. So lassen sich am


Die neuen HPP-Anlagen von MULTIVAC im Detail<br />

Die neuen HPP-Anlagen von<br />

MULTIVAC bestehen aus folgenden<br />

Komponenten: eine bis zwei Druckkammern,<br />

ein Beladesystem mit<br />

Beladekörben, Hochdruckpumpen,<br />

ein Wasserkreislauf sowie ein<br />

Steuerungssystem. Handhabungsmodule<br />

legen die verpackten Lebensmittel<br />

in einen Beladekorb.<br />

Dieser fährt in die Druckkammer<br />

ein. Anschließend wird die Kammer<br />

geschlossen und mit Wasser befüllt.<br />

Die Pumpen erzeugen in der<br />

Kammer einen Druck von circa<br />

6.000 Bar. Nach Ablauf einer festgelegten<br />

Haltezeit wird die Druckkammer<br />

entspannt und entleert<br />

und die Beladekörbe fahren aus der<br />

Kammer.<br />

Seine HPP-Anlagen bietet<br />

MULTIVAC in verschiedenen Leistungsklassen<br />

an, bis zu vier Tonnen<br />

Material können pro Stunde behandelt<br />

werden. Die Anlagen lassen<br />

sich problemlos in bestehende,<br />

automatische Verpackungslinien<br />

integrieren und kommen mit MAP-<br />

Verpackungen zurecht. Mit erst-<br />

AUSGABE 1 <strong>2011</strong><br />

klassigen Dienstleistungen – zum<br />

Beispiel mit seiner Packstoffbe-<br />

ratung und der Verpackungs-<br />

entwicklung – und seiner weltweiten<br />

Service-Organisation garantiert<br />

MULTIVAC Kunden darüber hinaus<br />

maximale Maschinenlaufzeiten.<br />

| 11


| 12<br />

upDATE TITEL<br />

Vorteile der Hochdruckkonservierung<br />

• Längere Haltbarkeit der Lebensmittel<br />

ohne Einsatz von Konservierungsstoffen,<br />

Hitze- oder Kältebehandlung<br />

• Für alle Lebensmittel ohne Lufteinschlüsse<br />

geeignet, zum Beispiel Obst,<br />

Muscheln und Guacamole<br />

• Nährwert, Geschmack, Konsistenz und<br />

Optik der Lebensmittel bleiben unbeeinflusst<br />

• Haltbarkeit und Sicherheit entlang<br />

längerer Logistikketten<br />

• Homogener Prozess, mit dem Anwender<br />

strengste Hygienevorschriften erfüllen,<br />

zum Beispiel US-Vorschriften im Hinblick<br />

auf Listerien und Salmonellen<br />

Markt oftmals höhere Preise für optisch<br />

attraktive Produkte mit längeren<br />

Haltbarkeiten erzielen“, erläutert<br />

Tobias Richter. Ein weiteres<br />

Effizienz-Plus: Mit den Anlagen von<br />

MULTIVAC erleben Anwender zum<br />

ersten Mal einen quasikontinuierlichen<br />

Produktfluss in einer HPP-<br />

Anwendung. Bisher wurde der<br />

HPP-Prozess losgelöst vom Ver-<br />

packungsprozess (offline) durchgeführt.<br />

MULTIVAC bietet die Möglichkeit,<br />

diesen Prozess in eine<br />

automatisierte Verpackungslinie zu<br />

integrieren. Hierfür hat der Ver-<br />

packungsspezialist unter anderem<br />

Beladekörbe und Transportkonzepte<br />

entwickelt und zum Patent<br />

angemeldet, die durch den Einsatz<br />

von Handhabungsmodulen automatisch<br />

bestückt werden können.<br />

Hochdruckstabile MAP-Packungskonzepte<br />

Mittlerweile wurde darüber hinaus<br />

wissenschaftlich belegt, dass die<br />

Hochdruckbehandlung von Ver-<br />

packungen mit modifizierter Atmosphäre<br />

bei einer Reihe von Lebensmitteln<br />

zu Synergien bezüglich der<br />

Inaktivierung von Keimen, wie zum<br />

Beispiel Salmonellen oder Liste-<br />

rien, führt. „Damit wurde gezeigt,<br />

dass durch den Einsatz von HPP bei<br />

MAP-Verpackungen die Lebensmittelsicherheit<br />

und der Ver-<br />

braucherschutz nochmals deutlich<br />

erhöht werden können“, betont<br />

Tobias Richter.<br />

Hält mühelos Anschluss: Seine neuen HPP-Anlagen integriert MULTIVAC problemlos in<br />

alle gängigen automatischen Verpackungslinien. Ein hoher Vernetzungsgrad ist dabei<br />

selbstverständlich.<br />

<strong>Als</strong> führender Hersteller von<br />

Tiefziehverpackungsmaschinen besitzt<br />

MULTIVAC eine langjährige<br />

Erfahrung in der Herstellung von<br />

Verpackungen mit modifizierter<br />

Atmosphäre und hat jetzt auch<br />

hochdruckstabile MAP-Packungskonzepte<br />

entwickelt. MAP-Verpackungen<br />

erhöhen die Haltbarkeit<br />

der verpackten Produkte, ver-<br />

bessern die Convenience für den<br />

Verbraucher und steigern die<br />

Attraktivität der Produkte. Durch<br />

eine individuelle Packungsgestaltung<br />

bieten sie deutlich mehr Möglichkeiten<br />

zur Differenzierung der<br />

Produkte am Markt.


Ein Erfolg auf der ganzen Linie<br />

MULTIVAC integriert seine HPP-Anlagen in automatisierte Verpackungslinien<br />

AUSGABE 1 <strong>2011</strong><br />

Wer Lebensmittel hochdruckkonservieren will, musste dafür bisher auf Offline-Lösungen zurückgreifen. Jetzt<br />

ist es MULTIVAC gelungen, High Pressure Processing (HPP) modular in automatisierte Verpackungslinien<br />

zu integrieren und damit die Wirtschaftlichkeit dieser Technologie zu erhöhen. Das Geheimnis dahinter: Die<br />

neuen HPP-Anlagen von MULTIVAC werden automatisch be- und entladen.<br />

„Durch das automatische Be- und<br />

Entladen der HPP-Anlage können<br />

wir einen maximalen Durchsatz sowie<br />

einen kontinuierlichen Produktfluss<br />

erreichen. Dadurch werden<br />

die Prozesskosten je Packung deutlich<br />

gesenkt“, erklärt Tobias Richter,<br />

Produktmanager im Geschäftsbereich<br />

Systeme und verantwortlich<br />

für Hochdruckbehandlungsanlagen<br />

bei MULTIVAC. Weiterhin reduziert<br />

die Integration vor- und nachge-<br />

lagerter Module für die automatisierte<br />

Qualitätsinspektion und die<br />

Kennzeichnung der Packungen die<br />

Produktionskosten und optimiert<br />

die Prozess- und Produktsicherheit.<br />

In HPP-Anlagen werden verpackte<br />

Lebensmittel in Beladekörbe<br />

gelegt, die in einer wassergefüllten<br />

Röhre einem Druck von bis zu<br />

6.000 Bar ausgesetzt werden. Damit<br />

diese Anlagen sinnvoll in automatisierte<br />

Verpackungslinien integriert<br />

werden können, müssen die<br />

Beladekörbe für ein automatisches<br />

Be- und Entladen ausgelegt sein.<br />

Ermöglichen einen kontinuierlichen Produktfluss: Die körbe für die neuen HPP-Anlagen<br />

werden von Handhabungsmodulen automatisch be- und entladen.<br />

Aber: „Die meisten derzeit verfügbaren<br />

Behälter haben nur eine<br />

schmale Öffnung nach oben, in die<br />

die Greifroboter nicht effektiv genug<br />

hineingreifen können. Deshalb<br />

konnten die Packungen bisher nach<br />

der Behandlung nicht automatisch<br />

entnommen werden. Daher haben<br />

wir ein neues, wegweisendes<br />

Konzept für die Transportcontainer<br />

entwickelt, das auch zum Patent<br />

angemeldet worden ist“, erläutert<br />

Tobias Richter. Die zylindrischen<br />

Transportcontainer von MULTIVAC<br />

Ansprechpartner<br />

Tobias Richter<br />

Product Manager Systems<br />

Tel. +49 8334 601-30921<br />

lassen sich automatisiert in zwei<br />

Hälften aufklappen und schließen,<br />

wodurch sie für die Handhabungsautomaten<br />

besser zugänglich und<br />

sehr gut zu be- und entladen sind.<br />

Optimal befüllte Beladekörbe<br />

Maßgeblich für den Durchsatz einer<br />

HPP-Anlage ist der Füllgrad des<br />

Beladekorbs und damit der Druckkammer.<br />

Dieser wiederum hängt<br />

auch von der Form der Packungen<br />

ab. Bei eckigen Hartfolienpackungen<br />

lassen sich die zylindrischen<br />

Transportcontainer beispielsweise<br />

nicht zu hundert Prozent befüllen.<br />

„Um die Belademenge der Druckkammer<br />

zu optimieren, haben wir<br />

packungsspezifische Beladungsmuster<br />

definiert. In ihnen ist festgelegt,<br />

welche Verpackung auf welche<br />

Weise von den Handhabungs-<br />

automaten in die Beladekörbe gelegt<br />

wird, um möglichst viele<br />

Packungen pro Zyklus behandeln<br />

zu können“, sagt Tobias Richter.<br />

Die Belademuster können in der<br />

Maschinensteuerung gespeichert<br />

werden. Dadurch wird für jedes<br />

Produkt eine maximale Beladung<br />

der Druckkammer gewährleistet.<br />

Zusätzlich sind die innovativen<br />

Beladekörbe von MULTIVAC mit<br />

speziellen Einsätzen versehen, um<br />

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| 14<br />

upDATE TITEL<br />

das unbefüllte Volumen der runden<br />

Behälter zu minimieren. So werden<br />

die Zykluszeit und in der Folge die<br />

Prozesskosten reduziert, da nur das<br />

minimal notwendige Volumen mit<br />

dem Druckmedium Wasser befüllt<br />

werden muss. Auf der anderen<br />

Seite führt dies auch zu einer Stabilisierung<br />

der unterschiedlichen<br />

Packungslagen im Beladekorb.<br />

Leistungsklassen und Services für<br />

alle Fälle<br />

Zur Integration seiner HPP-Anlagen<br />

in automatisierte Verpackungslinien<br />

stimmt MULTIVAC die Produktionsleistung<br />

der Verpackungsmaschinen<br />

optimal mit der Leistung<br />

der Hochdruck-Lösung ab. Hierfür<br />

stehen HPP-Anlagen in unterschiedlichen<br />

Skalierungen zur Verfügung:<br />

Neben den Einkammeranlagen mit<br />

Volumina von 55, 160 und 350<br />

Litern, hat MULTIVAC in Zusammenarbeit<br />

mit dem Hochdruckspezialisten<br />

Uhde High Pressure Technologies<br />

eine Tandem-Anlage mit<br />

einem Fassungsvermögen von<br />

700 Litern (zweimal 350 Liter) entwickelt.<br />

Diese erzielt abhängig von<br />

Produkt und Füllgrad der Kammern<br />

einen Ausstoß von bis zu vier Tonnen<br />

Packgut pro Stunde. Das ist der<br />

größte derzeit am HPP-Markt erhältliche<br />

Durchsatz.<br />

Da Verpackungsetiketten aus<br />

Papier der Hochdruckbehandlung<br />

aufgrund des Einsatzes von<br />

Wasser oft nicht standhalten, hat<br />

MULTIVAC eine Lösung für eine der<br />

HPP-Behandlung nachgelagerte<br />

Etikettierung der Packungen implementiert.<br />

Dafür durchlaufen die<br />

Packungen zunächst den integrierten<br />

Trockentunnel. Mit Hilfe von Inspektionssystemen<br />

kann darüber<br />

hinaus eine kontinuierliche Qualitätskontrolle<br />

in der Verpackungs-<br />

linie durchgeführt werden.<br />

Durch die Integration der einzelnen<br />

Linienkomponenten ist<br />

MULTIVAC in der Lage, den kompletten<br />

Verpackungs- und HPP-Prozess<br />

bis zur Palettierung der Endverpackungen<br />

darzustellen. Für die<br />

HPP-Anlagen erfüllen MULTIVAC<br />

und Uhde High Pressure Technologies<br />

die höchsten Sicherheitsstandards<br />

und die ASME/ISO-Zertifizierungen<br />

für Hochdruckbehand-<br />

lungssysteme. Die globale Service-<br />

organisation von MULTIVAC mit<br />

über 60 Niederlassungen hat die<br />

notwendigen Ersatz- und Verschleißteile<br />

vorrätig und ist bei Bedarf<br />

schnell vor Ort. Das sorgt für<br />

minimale Reaktionszeiten und maximale<br />

Maschinenlaufzeiten bei<br />

den Kunden. Auch dem vielfachen<br />

Kundenwunsch, die Haltbarkeitsverlängerung<br />

sowie den Geschmack<br />

ihrer hochdruckbehandelten Produkte<br />

zu prüfen, wird entsprochen.<br />

MULTIVAC und Uhde High Pressure<br />

Technologies haben hierfür die entsprechenden<br />

Testkapazitäten aufgebaut<br />

und können Kunden aufgrund<br />

der langjährigen Erfahrung<br />

individuell beraten.<br />

Erste HPP-Anlage bereits verkauft<br />

Seine erste HPP-Anlage hat MULTIVAC<br />

an die New Zealand Food Innovation<br />

Manukau Ltd. verkauft, ein staatlich<br />

finanziertes Innovationszentrum für<br />

Lebensmittel. Die MAP-Kompatibilität<br />

der Anlage und das lokale Service-<br />

Netzwerk von MULTIVAC haben das<br />

Zentrum überzeugt.


„Wir haben ein ganzheitliches<br />

Konzept entwickelt“<br />

AUSGABE 1 <strong>2011</strong><br />

Die innovativen HPP-Anlagen von MULTIVAC eröffnen Anwendern neue Möglichkeiten<br />

Mit Schutzgasverpackungen (MAP) kompatibel, in bestehende Linien integrierbar<br />

und hoch effizient: MULTIVAC beschreitet mit seiner Lösung<br />

für High Pressure Processing (HPP) bei Lebensmitteln vollkommen neue<br />

Wege. <strong>UPDATE</strong> sprach mit Tobias Richter, bei MULTIVAC verantwortlich<br />

für Hochdruckbehandlungsanlagen, über die innovative Technologie.<br />

Herr Richter, mit den am Markt verfügbaren<br />

Lösungen war es bislang<br />

nicht möglich, Schutzgasverpackungen<br />

mit Hochdruck zu behandeln,<br />

da das Verpackungsmaterial<br />

oft beschädigt wurde. MULTIVAC<br />

hat jetzt ein entsprechendes<br />

konzept erarbeitet. Wie sieht das<br />

konkret aus?<br />

Richter: Wir haben die Prozessführung<br />

unserer neuen HPP-Anlagen<br />

auf eine optimale Kombination aus<br />

Packgut, Verpackungsmaterial und<br />

Verpackungsform abgestimmt.<br />

Während der Hochdruckbehandlung<br />

regeln wir die Druckhöhe stufenlos.<br />

Dabei schaffen wir mit Hilfe<br />

von Verhaltemomenten kurze Ruhe-<br />

pausen, in denen sich das Polymer<br />

der Schutzgasverpackungen regeneriert.<br />

Auf diese Weise wird das<br />

Verpackungsmaterial wesentlich<br />

geringer beansprucht und behält<br />

seine Funktionalität.<br />

Bisher wurde der HPP-Prozess<br />

meist losgelöst vom Verpackungsprozess<br />

durchgeführt. Sie bieten<br />

jetzt die Möglichkeit, ihn in eine<br />

automatisierte Verpackungslinie<br />

zu integrieren.<br />

Richter: Wir haben Beladekörbe<br />

und Transportkonzepte entwickelt,<br />

die durch den Einsatz von Handhabungsmodulen<br />

automatisch be-<br />

und entladen werden können. Das<br />

ist mit den meisten derzeit verfügbaren<br />

Behältern nicht möglich.<br />

Durch das automatisierte Be- und<br />

Entladen erreichen wir einen maximalen<br />

Durchsatz sowie einen kontinuierlichen<br />

Produktfluss. Das senkt<br />

die Prozesskosten je Packung deutlich.<br />

Eine weitere Reduktion der<br />

Kosten erreichen wir, indem wir<br />

vor- und nachgelagerte Module für<br />

die automatisierte Qualitätsinspektion<br />

und die Kennzeichnung<br />

der Packungen integrieren. Ein sehr<br />

wichtiger Aspekt ist hierbei, dass<br />

die Integration jeder Art von<br />

Maschinenmodulen bei MULTIVAC<br />

im Werk durchgeführt und getestet<br />

wird, um den Aufwand und die Zeit<br />

für die Installation beim Kunden auf<br />

ein Minimum zu reduzieren.<br />

Welche Rolle spielt bei HPP-An-<br />

lagen die Verpackungsgestaltung?<br />

Richter: Maßgeblich für den Durchsatz<br />

der HPP-Anlagen ist der Füllgrad<br />

der Beladekörbe. Dieser wiederum<br />

hängt von der Form der<br />

Packungen ab. Um die Belade-<br />

menge zu optimieren, können wir<br />

packungsspezifische Beladungsmuster<br />

definieren. In ihnen ist festgelegt,<br />

welche Verpackung auf<br />

welche Weise von den Handhabungsautomaten<br />

in die Belade-<br />

körbe gelegt wird, um möglichst<br />

viele Packungen pro Zyklus behandeln<br />

zu können. Die Belademuster<br />

werden in der Maschinensteuerung<br />

gespeichert. Dadurch wird für jedes<br />

Produkt eine maximale Beladung<br />

der Druckkammer gewährleistet.<br />

Verpackungsetiketten aus Papier<br />

halten der Hochdruckbehandlung<br />

oft nicht stand, weil Wasser als<br />

Druckmittel eingesetzt wird. Wie<br />

löst MULTIVAC dieses Problem?<br />

Richter: Die Etikettierung der Pa-<br />

Tobias Richter<br />

Product Manager Systems<br />

ckungen mit Papieretiketten haben<br />

wir der HPP-Behandlung nachgelagert.<br />

Zuvor durchlaufen die Packungen<br />

einen integrierten Trockentunnel<br />

aus unserem Hause. Mit Hilfe<br />

von Inspektionssystemen können<br />

wir darüber hinaus eine kontinuierliche<br />

Qualitätskontrolle in der Verpackungslinie<br />

durchführen.<br />

Welchen Service bietet MULTIVAC<br />

seinen kunden im Zusammenhang<br />

mit den neuen HPP-Anlagen?<br />

Richter: Bei der Hochdruckbehandlung<br />

empfiehlt es sich, für jedes<br />

Produkt ein Verpackungskonzept zu<br />

entwickeln, das auch im Hinblick<br />

auf den Füllgrad der HPP-Anlagen<br />

optimal ist. Wir unterstützen unsere<br />

Kunden in Zusammenarbeit mit<br />

akkreditierten deutschen Prüf-<br />

instituten darüber hinaus bei der<br />

Bestimmung der optimalen HPP-<br />

Prozessparameter und der hieraus<br />

resultierenden Inaktivierungsraten<br />

für die unterschiedlichen Lebensmittel.<br />

Zudem haben wir Test-<br />

kapazitäten, damit unsere Kunden<br />

die Haltbarkeitsverlängerung sowie<br />

den Geschmack ihrer hochdruckbehandelten<br />

Produkte überprüfen<br />

können. Und zu guter Letzt: Über<br />

800 Spezialisten weltweit gewährleisten<br />

einen optimalen Service<br />

und die Betreuung der installierten<br />

HPP-Anlagen vor Ort.<br />

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| 16<br />

upDATE schwErpunkT<br />

MULTIVAC auf der interpack <strong>2011</strong><br />

Neue Trends und innovative Verpackungstechnologien in Düsseldorf<br />

Mit zahlreichen Neuerungen rund um die Verpackung von Lebensmitteln, medizinischen Produkten und Industriegütern<br />

stellt MULTIVAC auf der interpack <strong>2011</strong> erneut seine Innovationskraft und Technologieführerschaft<br />

unter Beweis. Die Messe findet vom 12. bis 18. Mai in Düsseldorf statt.<br />

Zu seinem 50-jährigen Firmenjubiläum<br />

wird MULTIVAC eine Reihe<br />

von neuen Modellen im Bereich<br />

Traysealer, Tiefziehverpackungsmaschinen<br />

und Kammermaschinen<br />

präsentieren. Einen weiteren<br />

Schwerpunkt bildet die Kennzeichnung<br />

und Automatisierung. Bei<br />

den Traysealern wird das Produkt-<br />

programm mit kleinen, besonders<br />

wirtschaftlichen Kompaktmodellen<br />

und mit Hochleistungsmaschinen<br />

erweitert.<br />

Auch bei den Tiefziehverpackungsmaschinen<br />

wird MULTIVAC<br />

sein Produktportfolio weiter vervollständigen<br />

und entsprechende<br />

Modelle vorstellen.<br />

Erstmals wird auf der interpack<br />

<strong>2011</strong> eine Tiefziehverpackungs-<br />

maschine gezeigt, die konsequent<br />

nach dem MULTIVAC Clean Design<br />

konzipiert ist und damit die An-<br />

forderungen der Medizingüter-<br />

industrie nach Reinigbarkeit und<br />

Prozesssicherheit optimal erfüllt.<br />

Am Messestand vertreten ist


Highlights<br />

auch MULTIVAC Marking & Inspection.<br />

Das Tochterunternehmen<br />

positioniert sich als Kompetenzzentrum<br />

für Kennzeichnungstechnologie<br />

und ist kompetenter Partner<br />

für sichere Verpackungen.<br />

MULTIVAC wird zudem wegweisende<br />

Innovationen im Bereich der<br />

Konservierung von Lebensmitteln<br />

vorstellen. Mit MULTIVAC HPP<br />

unterstreicht das Unternehmen<br />

einmal mehr seine Technologieführerschaft<br />

im Bereich Lebensmittelverpackung.<br />

AUSGABE 1 <strong>2011</strong><br />

Nur drei von vielen MULTIVAC Produktneuheiten auf der interpack. V. l.: Foliendirektdrucker MR296 TI, Traysealer T 850, Tiefzieh-<br />

verpackungsmaschine R 095.<br />

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| 18<br />

upDATE schwErpunkT<br />

„Innovationen sind die Antworten<br />

auf die Fragen unserer Kunden“<br />

MULTIVAC präsentiert neue Lösungen für alle Leistungsanforderungen<br />

auf der interpack <strong>2011</strong><br />

MULTIVAC präsentiert auf der interpack zahlreiche Produktneuheiten. Im Interview sprachen wir mit<br />

Guido Spix, Geschäftsführer und CTO der MULTIVAC Sepp Haggenmüller GmbH & Co. kG in Wolfert-<br />

schwenden, über die Innovationsstrategie des Unternehmens.<br />

Herr Spix, welche Produktneu-<br />

heiten wird MULTIVAC auf der<br />

interpack <strong>2011</strong> vorstellen?<br />

Spix: Wir werden auf der interpack<br />

ein breites Spektrum an wegweisenden<br />

Produkt- und Technologieinnovationen<br />

präsentieren. Wir<br />

haben unser Portfolio bei Tiefziehverpackungsmaschinen,<br />

Vakuum-<br />

Kammermaschinen und Traysealern<br />

mit einer Reihe neuer Produkte<br />

erweitert. Wir zeigen dabei neue<br />

Lösungen für alle Leistungsan-<br />

forderungen – für die Verarbeitung<br />

sowohl besonders kleiner als auch<br />

sehr großer Chargen. Bei den Tiefziehverpackungsmaschinen<br />

ist beispielsweise<br />

die R 095 zu nennen,<br />

unser jetzt kleinstes Modell in dieser<br />

Produktreihe. Die R 095 wurde<br />

für die Herstellung von Vakuum-<br />

und MAP-Verpackungen aus Weichfolie<br />

konzipiert. Über ein spezielles<br />

Zuführband kann Aufschnittware<br />

automatisch von einem Bizerba<br />

Slicer eingelegt werden. Damit<br />

eignet sich die R 95 ideal für die<br />

Herstellung hochwertiger Frischeverpackungen<br />

für Aufschnittware<br />

in kleinen Losgrößen. Auf der interpack<br />

<strong>2011</strong> werden wir außerdem<br />

mit der B 510 ein weiteres Modell<br />

unserer innovativen Kammerbandmaschinen<br />

präsentieren. Die B 510<br />

ist baugleich zur B 610, die im letzten<br />

Jahr eine sehr positive Resonanz<br />

auf der IFFA erfuhr.<br />

Wie sieht es bei den Traysealern<br />

aus?<br />

Spix: Das Traysealer-Portfolio wurde<br />

sowohl für Industrieanwendun-<br />

gen als auch für Kleinverarbeiter<br />

weiterentwickelt. Im Bereich der<br />

automatischen Traysealer prä-<br />

sentieren wir mit dem T 850 die<br />

erste zweispurige Maschine von<br />

MULTIVAC. Diese wird auf der interpack<br />

in eine komplette Verpackungslinie<br />

integriert sein, die auch<br />

mehrere Automatisierungskomponenten<br />

von MULTIVAC beinhaltet.<br />

Mit dem T 100, unserem derzeit<br />

kleinsten halbautomatischen Traysealer,<br />

haben wir unser Produktportfolio<br />

aber auch nach unten erweitert.<br />

Mit diesem Produkt richten<br />

wir uns an Lebensmitteleinzelhändler,<br />

die kleine Mengen an Fleisch<br />

oder Fertiggerichten direkt an der<br />

Theke in Trays verpacken wollen.<br />

<strong>Als</strong> dritte neue Maschine zeigen<br />

wir den Stäbchen-Traysealer T 300.<br />

Damit können wir auch für kleine<br />

Produktionen einen automatischen<br />

Traysealer anbieten.<br />

Welche neuen Technologien werden<br />

Sie auf der interpack präsentieren?<br />

Spix: Auf unserem Stand werden<br />

wir einen Autoklaven für die Hochdruckbehandlung<br />

von Lebensmitteln<br />

zeigen. Wir haben eine innovative<br />

Prozessführung entwickelt,<br />

die erstmals auch die Hochdruck-<br />

behandlung von MAP-verpackten<br />

Lebensmitteln erlaubt. Bisher ließ<br />

sich das Verfahren nur für vakuumverpackte<br />

Lebensmittel einsetzen.<br />

Durch unsere Automatisierungskompetenz<br />

sind wir auch in der<br />

Lage, HPP-Autoklaven in automatisierte<br />

Verpackungslinien zu integrieren.<br />

Wir können so den Durch-<br />

satz der Anlagen optimieren,<br />

wodurch die Behandlungskosten je<br />

Packgut signifikant sinken, der Einsatz<br />

der Technologie also wirtschaftlich<br />

interessant wird.<br />

Sie erwähnten das Stichwort Automatisierungskompetenz.<br />

Welche<br />

Strategie verfolgt MULTIVAC hier?<br />

Spix: Wir haben die Erfahrung gemacht,<br />

dass unsere Kunden immer<br />

öfter mit Handhabungsaufgaben<br />

konfrontiert werden. Zum Beispiel<br />

bei der Beladung der Verpackungen<br />

oder bei deren Vereinzelung nach<br />

dem Verpackungsprozess. Das betrifft<br />

sowohl Kleinverarbeiter als<br />

auch industrielle Hersteller. Wir<br />

versuchen stets, hier passende<br />

Antworten zu finden, was sich ja<br />

bisher in unserem umfangreichen<br />

Produktportfolio auch niedergeschlagen<br />

hat. Dieses reicht von ein-<br />

oder mehrspurigen Bandsystemen<br />

bis zu Handhabungsmodulen, die<br />

mit mehrachsigen Robotern ausgestattet<br />

werden können. Auch im<br />

Bereich der Kennzeichnungs- und<br />

Inspektionstechnik haben wir unser<br />

Produktportfolio sehr stark erweitert.<br />

Zum Beispiel bieten wir das<br />

MULTIVAC Vision System zur visuellen<br />

Qualitätsinspektion oder ein<br />

komplettes Portfolio an Metalldetektoren,<br />

die sowohl inline als auch<br />

offline betrieben werden können.<br />

Integrieren Sie auch komponenten<br />

von Drittanbietern?<br />

Spix: Grundsätzlich möchten wir<br />

für unsere Kunden die effizien-<br />

testen und wirtschaftlichsten Ver-


packungslösungen entwickeln. Dabei<br />

berücksichtigen wir natürlich<br />

auch deren Präferenzen oder bereits<br />

bestehende Komponenten.<br />

Hin und wieder gibt es Aufgabenstellungen,<br />

die wir nicht mit eigenen<br />

Technologien abdecken können.<br />

Ein Beispiel hierfür ist das<br />

Projekt bei Heinz Ketchup, bei dem<br />

die Füllertechnologie von einem<br />

Drittanbieter bezogen wurde.<br />

Das Wort „Nachhaltigkeit“ ist in<br />

aller Munde. Welche Rolle spielt<br />

das Thema bei der Entwicklung<br />

Ihrer Verpackungsmaschinen?<br />

Spix: Im Bereich der Maschinenentwicklung<br />

verbinden wir Nachhaltigkeit<br />

mit der Reduzierung des<br />

Ressourcenverbrauchs unserer<br />

Maschinen. Das bezieht sich sowohl<br />

auf den Packmittelverbrauch<br />

als auch auf den Energieverbrauch.<br />

Bei Letzterem arbeiten wir kon-<br />

sequent an der Substitution von<br />

pneumatischen Antrieben durch<br />

energieeffiziente elektrische Antriebstechnologien.<br />

Auf der interpack<br />

präsentieren wir beispielsweise<br />

auch unsere MULTIVAC<br />

Vakuumpumpe. Ihr Energieverbrauch<br />

ist bis zu 30 Prozent niedriger<br />

als bei bekannter Technik. Auch<br />

ihr Platzbedarf ist minimal. Dadurch<br />

kann sie leichter in die Maschine integriert<br />

werden.<br />

Wie sieht es mit dem Wasser- und<br />

dem Packmittelverbrauch Ihrer<br />

Verpackungslösungen aus?<br />

Spix: Wir arbeiten am Einsatz von<br />

Guido Spix<br />

Geschäftsführer und<br />

CTO von MULTIVAC<br />

geschlossenen Kühlkreisläufen,<br />

wodurch der Frischwasserverbrauch<br />

unserer Maschinen drastisch<br />

reduziert werden kann. Mit<br />

MULTIVAC e-concept hatten wir<br />

bereits auf der IFFA 2010 gezeigt,<br />

dass wir im Bereich Ressourcenschonung<br />

wegweisende Lösungen<br />

bieten. In puncto Packmittel-<br />

verbrauch optimieren wir laufend<br />

unsere Maschinenprozesse, im<br />

Hinblick auf die Verarbeitung von<br />

dünneren Materialien bei gleichbleibenden<br />

Barriereeigenschaften.<br />

Mit Nachhaltigkeit verbindet<br />

MULTIVAC aber auch das Thema<br />

Investitionssicherheit. Wir begleiten<br />

unsere Maschinen während<br />

ihres gesamten Lebenszyklus und<br />

garantieren unseren Kunden maximale<br />

Maschinenstandzeiten. Hierfür<br />

sorgen nicht zuletzt unsere<br />

1.500 Service- und Vertriebsspezialisten<br />

weltweit.<br />

Mit Ihren Verpackungslösungen<br />

bedienen Sie verschiedene Marktsegmente<br />

– darunter die Lebensmittelindustrie,<br />

die Medizingüterindustrie<br />

sowie die Hersteller von<br />

Industrieprodukten. Wie erfüllen<br />

Sie die teilweise sehr unter-<br />

schiedlichen Anforderungen Ihrer<br />

kunden?<br />

Spix: Es stimmt: Die Anforderungen<br />

der Segmente unterscheiden<br />

sich deutlich. Für die Lebensmittelindustrie<br />

haben wir unser wegweisendes<br />

Hygienedesign entwickelt,<br />

das wir konsequent auf alle Produktlinien<br />

anwenden. Für die<br />

Medizingüterbranche bieten wir<br />

AUSGABE 1 <strong>2011</strong><br />

das Maschinenkonzept MULTIVAC<br />

Clean Design, mit dem wir zum<br />

Beispiel die Reinraumtauglichkeit<br />

unserer Maschinen gewährleisten.<br />

Das Maschinenkonzept bezieht<br />

sich nicht nur auf die Konstruktion<br />

der Maschine sowie die einge-<br />

setzten Materialien; mit ihm stellen<br />

wir auch die Nachvollziehbar-<br />

keit und Protokollierbarkeit der<br />

Verpackungsprozesse sicher.<br />

können Sie abschließend ein paar<br />

Worte zu Ihrer Innovationsstrategie<br />

sagen?<br />

Spix: Neben unserem regionalen<br />

Wachstum leisten die Produktneuentwicklungen<br />

einen entscheidenden<br />

Beitrag zu unserem nach-<br />

haltigen Unternehmenserfolg. Wir<br />

investieren überdurchschnittlich in<br />

Forschung und Entwicklung und in<br />

neue Produkte. Das haben wir<br />

immer getan – und hier liegt meines<br />

Erachtens auch ein Grund dafür,<br />

warum wir die Wirtschaftskrise<br />

der vergangenen Jahre so schnell<br />

und vergleichsweise unbeschadet<br />

überstanden haben. Ein Zeichen<br />

unserer Innovationskraft sind nicht<br />

zuletzt etwa 40 Patentanmeldungen<br />

pro Jahr.<br />

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upDATE schwErpunkT<br />

„Verpackungen können helfen, die<br />

globale Lebensmittelverschwendung<br />

zu bekämpfen“<br />

Die Verpackungsindustrie auf dem SAVE FOOD kongress in Düsseldorf<br />

Der internationale SAVE FOOD kongress, der am 16./17. Mai in Düsseldorf stattfindet, beleuchtet Ausmaß und<br />

Gründe der globalen Nahrungsmittelverluste. Im Interview sprachen wir mit Christian Traumann, CFO von<br />

MULTIVAC und Präsident der interpack, darüber, welchen Beitrag die Verpackungsindustrie zur Sicherung der<br />

weltweiten Nahrungsmittelversorgung leisten kann.<br />

Herr Traumann, Sie werden als<br />

Präsident der interpack <strong>2011</strong> die<br />

Verpackungsbranche auf dem<br />

SAVE FOOD kongress repräsentieren,<br />

der parallel zur interpack in<br />

Düsseldorf stattfindet. Welches<br />

Ziel hat der kongress?<br />

Traumann: Im Rahmen des SAVE<br />

FOOD Kongresses werden die<br />

Welternährungsorganisation der<br />

Vereinten Nationen (FAO) und die<br />

Messe Düsseldorf GmbH ihre inter-<br />

nationalen Kompetenzen bündeln<br />

und mit Experten aus Wirtschaft,<br />

Politik und Gesellschaft die Herausforderung<br />

des Nahrungsmittelverlustes<br />

sowie mögliche Lösungs-<br />

ansätze diskutieren. Grundlage der<br />

langfristig angelegten Initiative<br />

sind drei Studien der FAO, deren<br />

Ergebnisse auf der SAVE FOOD<br />

Konferenz erstmals der Öffentlichkeit<br />

vorgestellt werden.<br />

Welches sind die aktuellen Herausforderungen<br />

hinsichtlich der Versorgung<br />

der Weltbevölkerung mit<br />

Nahrungsmitteln?<br />

Traumann: Die Herausforderungen<br />

betreffen die Aspekte Bevölkerungswachstum,<br />

Urbanisierung und<br />

die Verschwendung von Lebens-<br />

mitteln. Bis 2050 wird die Weltbevölkerung<br />

von heute sechs Milliarden<br />

auf etwa neun Milliarden<br />

Menschen wachsen. Das entspricht<br />

einem Anstieg von circa 50 Prozent.<br />

Entsprechend wird sich auch der<br />

Bedarf an Nahrungsmitteln ent-<br />

wickeln. Im vergangenen Jahr<br />

schätzte die FAO die Zahl der welt-<br />

weit Hungernden auf rund 925 Millionen.<br />

Prognosen besagen, dass<br />

das Nahrungsmittelangebot bis<br />

2050 um 70 Prozent steigen muss,<br />

um die Weltbevölkerung zu er-<br />

nähren.<br />

Das Bevölkerungswachstum wird<br />

ja größtenteils in den Schwellen-<br />

und Entwicklungsländern stattfinden.<br />

Wie sieht die Situation hier<br />

konkret aus?<br />

Traumann: Zum weltweiten Bevölkerungswachstum<br />

gibt es einen immer<br />

noch starken Trend der Urbanisierung.<br />

Schon heute lebt über die<br />

Hälfte der Weltbevölkerung in<br />

großen Städten und Metropolen.<br />

Die FAO rechnet zudem damit, dass<br />

bis 2050 etwa 600 Millionen Menschen<br />

vom Land in die Städte<br />

ziehen werden. Bis 2025 soll die<br />

Zahl der so genannten Megacitys<br />

auf 26 steigen; allein 22 befinden<br />

sich in Schwellen- und Entwicklungsländern.<br />

Ist die Versorgung all dieser<br />

Menschen mit bezahlbaren und<br />

qualitativ einwandfreien Nahrungsmitteln<br />

denn nicht nur eine<br />

Herausforderung für die Lebensmittel-,<br />

sondern auch für die Verpackungsindustrie?<br />

Traumann: Das ist sie definitiv, allein<br />

schon unter dem Aspekt der<br />

Lebensmittelverschwendung. Die<br />

FAO schätzt, dass der Verlust bei<br />

den Nahrungsmitteln weltweit zwischen<br />

20 und 75 Prozent beträgt.<br />

Wenn wir diese Verschwendung re-<br />

duzieren könnten, würden wir damit<br />

einen großen Beitrag zur Ernährung<br />

der Weltbevölkerung leisten<br />

und natürliche Ressourcen schonen.<br />

Denn, wenn weniger Lebensmittel<br />

produziert werden müssen,<br />

würde das den Verbrauch von Wasser<br />

und den Ausstoß von Treibhausemissionen<br />

senken.<br />

Was sind die Gründe für die Verschwendung<br />

von Lebensmitteln?<br />

Traumann: In den Industrienationen<br />

und in den Schwellen- und Entwicklungsländern<br />

sind dies sehr<br />

unterschiedliche Gründe. Verstärkt<br />

werden sie durch die Ungleich-<br />

verteilung der Nahrungsmittel.<br />

Schätzungen zufolge beträgt der<br />

Nahrungsmittelverlust durch Ver-<br />

schwendung in den Industrienationen<br />

pro Kopf circa 300 Kilogramm<br />

pro Jahr. Hiervon fällt der überwiegende<br />

Teil bei den Verbrauchern<br />

an. Wir müssen also in den entwickelten<br />

Ländern das Bewusstsein<br />

für die Problematik weiter stärken.<br />

Und in den Schwellen- und Entwicklungsländern?<br />

Traumann: Laut FAO werden in diesen<br />

Ländern circa 1,2 Milliarden<br />

Tonnen Lebensmittel pro Jahr verschwendet.<br />

Dabei geht der größte<br />

Teil der Nahrungsmittel entlang<br />

der Wertschöpfungskette verloren.<br />

Gründe hierfür sind u. a. die<br />

vergleichsweise unterentwickelten<br />

Produktions- und Konservierungsbedingungen,<br />

aber auch Defizite<br />

bei Verpackung und Transport.


Wie kann die Verpackung von<br />

Lebensmitteln zur Verbesserung<br />

dieser Situation beitragen?<br />

Traumann: Grundsätzlich hat die<br />

Verpackung einen wesentlichen Aspekt<br />

zu erfüllen: Sie soll das Produkt<br />

und die für seine Herstellung<br />

eingesetzten Ressourcen schützen.<br />

Darüber hinaus sorgt sie dafür, dass<br />

die Lebensmittel für den Konsumenten<br />

sicher sind – wodurch auch<br />

der Verbraucher geschützt wird.<br />

Daher benötigen wir vor allem in<br />

Schwellen- und Entwicklungsländern<br />

geeignete Verpackungen, um<br />

die Nahrungsmittel für Transport<br />

und Lagerung zu schützen.<br />

In vielen Ländern existiert ja noch<br />

nicht einmal die Möglichkeit, Nahrungsmittel<br />

kühl zu lagern?<br />

Traumann: Auch hier spielt die Verpackung<br />

eine wichtige Rolle. Sie<br />

kann dazu beitragen, Nahrungsmittel<br />

länger haltbar zu machen, was<br />

wiederum zur Reduzierung von<br />

Nahrungsmittelverlusten führt.<br />

Welche Rolle spielt in diesem Zusammenhang<br />

die Verpackungs-<br />

industrie?<br />

Traumann: Deren Aufgaben sind<br />

unterschiedlich. Sie kann aber zu<br />

einer nachhaltigen Entwicklung<br />

beitragen: Indem wir den lokalen<br />

Nahrungsmittelproduzenten in<br />

Schwellen- und Entwicklungsländern<br />

Zugang zu geeigneten Ver-<br />

packungsmaterialien und -technologien<br />

gewähren, helfen wir ihnen,<br />

Christian Traumann, Geschäftsführer<br />

und CFO von MULTIVAC<br />

ihre Produkte haltbar und transportfähig<br />

zu machen und sie an<br />

Dritte zu verkaufen. Das reduziert<br />

zum einen die Nahrungsmittelverschwendung,<br />

zum anderen, und<br />

das ist der eigentliche Punkt, verbessern<br />

wir dadurch die wirtschaftliche<br />

Situation der lokalen Produzenten,<br />

so dass sie sich aus eigener<br />

Kraft weiterentwickeln können.<br />

Und die Rolle der Verpackungs-<br />

industrie in den entwickelten<br />

Ländern?<br />

Traumann: Hier wird man weiter<br />

über nachhaltige Verpackungs-<br />

lösungen nachdenken müssen.<br />

Dazu zählen zum Beispiel Portionspackungen<br />

für Single-Haushalte<br />

oder Verpackungen, die die Haltbarkeit<br />

von Nahrungsmitteln verlängern.<br />

Nur dadurch schaffen wir<br />

es, die Lebensmittel- und Ressourcenverschwendung<br />

auch in den Industriestaaten<br />

zu reduzieren.<br />

Was heißt Nachhaltigkeit für<br />

MULTIVAC selbst?<br />

Traumann: Wir achten darauf, dass<br />

bei der Herstellung von funktionellen<br />

Verpackungen möglichst wenige<br />

Ressourcen eingesetzt werden<br />

müssen – also Packstoffe und Energie.<br />

Unsere Technologien unterstützen<br />

die Haltbarmachung von<br />

Lebensmitteln und tragen so dazu<br />

bei, die Nahrungsmittelverschwendung<br />

zu reduzieren. Durch unser<br />

weltweites Service- und Vertriebsnetz<br />

machen wir unsere Ver-<br />

packungslösungen auch in Schwel-<br />

AUSGABE 1 <strong>2011</strong><br />

lenländern zugänglich. Hierbei<br />

handelt es sich oft um einfache<br />

Technologien, die von den lokalen<br />

Verarbeitern sehr leicht einzusetzen<br />

sind. Somit tragen wir zur wirtschaftlichen<br />

Entwicklung unserer<br />

Kunden vor Ort bei.<br />

können Sie Beispiele nennen, wie<br />

MULTIVAC die Entwicklung in<br />

Schwellenländern unterstützt?<br />

Traumann: Ein schönes Beispiel ist<br />

ein Entwicklungsprojekt, bei dem<br />

wir die Responsible Fishing Alliance<br />

(RFA) in Marokko unterstützen.<br />

Wir haben den Menschen in<br />

etlichen Fischerdörfern Vakuum-<br />

Kammermaschinen zur Verfügung<br />

gestellt, auf denen die Fischer ihren<br />

täglichen Fang verpacken können,<br />

um ihn an Dritte zu verkaufen.<br />

Die Initiative kommt bei den Bewohnern<br />

der Dörfer sehr gut an.<br />

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| 22<br />

upDATE schwErpunkT<br />

MULTIVAC erweitert Portfolio<br />

R 145 im MULTIVAC Clean Design <br />

Um den Anforderungen der Medizingüterindustrie auch im Bereich der kompakten Tiefziehverpackungsmaschinen<br />

noch optimaler zu entsprechen, hat MULTIVAC sein Maschinenmodell R 145 jetzt neu im MULTIVAC<br />

Clean Design gestaltet. Damit erweitert das Unternehmen sein Portfolio an Tiefziehverpackungsmaschinen für<br />

die Medizingüterindustrie durch ein besonders leistungsfähiges Einstiegsmodell für die Verpackung von<br />

medizinischen Sterilgütern in kleineren und mittleren Chargen. Die Maschine war erstmals im März <strong>2011</strong> auf<br />

der MEDTEC Europe in Stuttgart zu sehen und wird auch auf der interpack in Düsseldorf präsentiert.<br />

Die R 145 zählt zu den kompakten<br />

Tiefziehverpackungsmaschinen<br />

von MULTIVAC. Durch frei wählbare<br />

Werkzeuge und ihren modularen<br />

Aufbau lässt sie sich sehr einfach<br />

erweitern und somit optimal<br />

an die Anforderungen der Hersteller<br />

anpassen.<br />

Mit dem MULTIVAC Clean Design<br />

erfüllt die R 145 die Anforderungen<br />

der Medizingüterindustrie<br />

bezüglich Reinigbarkeit, Prozesssicherheit<br />

und Reinraumtauglichkeit.<br />

Schnelligkeit und hohe Siegelqualität<br />

Die Hubwerke der Maschine sind<br />

mit höheren Kräften ausgestattet<br />

und die Siegelstation gewährleistet<br />

eine noch genauere Temperaturverteilung<br />

über die gesamte Siegelfläche.<br />

Dadurch werden Siegelnähte<br />

mit höheren Peelkräften erzeugt,<br />

was eine maximale Siegelqualität<br />

und Packungssicherheit zur Folge<br />

hat. Zudem ist die R 145 sehr<br />

flexibel hinsichtlich Verpackungs-<br />

materialien. Sie verarbeitet sowohl<br />

Weich- als auch Hartfolien sowie<br />

Aluminiumverbunde und erreicht<br />

bis zu 15 Takte in der Minute.<br />

Da die Verpackung medizinischer<br />

Sterilgüter unter anderem in<br />

Reinraumumgebung stattfindet, ist<br />

die R 145 auch für diese Anforderungen<br />

ausgelegt. Sie lässt sich<br />

sehr einfach reinigen. Dafür sorgen<br />

ihre glatten Oberflächen und der<br />

Einsatz reinigungsfreundlicher Materialien.<br />

Die Komponenten der<br />

Maschine sind leicht zugänglich,<br />

dies vereinfacht ihre Wartung.<br />

Das technisch wegweisende<br />

Werkzeugwechselsystem bei den<br />

Tiefziehverpackungsmaschinen<br />

von MULTIVAC, das auch in die<br />

R 145 integriert ist, erlaubt einen<br />

einfachen Formatwechsel. Dadurch<br />

ist die Maschine flexibel einsetzbar<br />

und unterstützt Hersteller dabei,<br />

sinkende Losgrößen auch mit Tiefziehverpackungsmaschinenwirtschaftlich<br />

umzusetzen.


AUSGABE 1 <strong>2011</strong><br />

Thermal-Inkjet-Technologie optimiert<br />

Verfügbarkeit der Verpackungslinie<br />

MULTIVAC Marking & Inspection zeigt Foliendirektdrucker auf der interpack <strong>2011</strong><br />

Zu den Produktneuheiten, die MULTIVAC Marking & Inspection auf der interpack <strong>2011</strong> vorstellt, zählt der<br />

Foliendirektdrucker MR296 TI, eine Verfahreinrichtung mit dem Drucksystem Wolke m600. Der Drucker wird<br />

auf einer Tiefziehverpackungsmaschine R 145 gezeigt, die im MULTIVAC Clean Design gestaltet ist. Der Einsatz<br />

der Thermal-Inkjet-Technologie gewährleistet die maximale Verfügbarkeit der Linie, da Wartungsintervalle<br />

sowie der Aufwand für Rüstzeiten und Reinigungen minimal sind.<br />

MULTIVAC Marking & Inspection<br />

bietet unterschiedliche Direktdrucksysteme<br />

für den Einsatz in Ver-<br />

packungsmaschinen. Dabei kommen<br />

alle gängigen Druck-<br />

technologien, wie Heißpräge-<br />

verfahren, Thermotransferdruck<br />

und Inkjet, zum Einsatz.<br />

Auf der interpack <strong>2011</strong> wird der<br />

neue Foliendirektdrucker MR296 TI<br />

gezeigt.<br />

Der MR296 TI ist ein Thermal-<br />

Inkjet-Drucker, der sich für mehrspurige<br />

Verpackungslösungen eignet.<br />

Im HP-Thermal-Inkjet-Verfahren<br />

(TIJ) wird die Druckinformation direkt<br />

auf die Verpackungsfolie des<br />

Produkts aufgedruckt. Dabei entsteht<br />

ein exaktes Schriftbild in einer<br />

Auflösung von bis zu 600 dpi. Zu<br />

den Vorteilen der TIJ-Technologie<br />

zählen minimale Rüstzeiten, geringer<br />

Wartungsaufwand und lange<br />

Serviceintervalle. Die im Drucker<br />

befindliche Kartusche lässt sich<br />

sehr einfach und schnell wechseln.<br />

Im Zusammenspiel mit dem<br />

MR296 TI werden die Druckköpfe in<br />

der automatischen Parkposition<br />

abgedichtet. Das verhindert ein unbeabsichtigtes<br />

Austrocknen der<br />

Tinte. Der Druckkopf sondert<br />

kurz vor dem eigentlichen Druck<br />

einige Tintentropfen ab – für ein<br />

besseres Andruckverhalten nach<br />

einer Druckpause.<br />

Verwendet werden wasser-<br />

basierende Tinten. Das ermöglicht<br />

eine perfekte, saubere und schnelle<br />

Bedruckung. Reinigungs- oder<br />

Lösungsmittel sind nicht nötig.<br />

MR293 TT für mehrspurige,<br />

mehrreihige Bedruckung<br />

Auf der interpack wird zudem der<br />

Foliendirektdrucker MR293 TT gezeigt.<br />

Er ist für die Bedruckung von<br />

mehrspurigen und mehrreihigen<br />

Formaten im Einlaufbereich der<br />

Oberfolie ausgelegt und wird vor<br />

der Siegelstation der Tiefziehverpackungsmaschine<br />

platziert. Mit<br />

diesem Gerät können auch Heißpräger<br />

verwendet werden.<br />

Die Bedienung der beiden Foliendirektdrucksysteme<br />

ist vollständig<br />

in die Steuerung der MULTIVAC<br />

Tiefziehverpackungsmaschine integriert.<br />

Der Nutzer kann den Drucker<br />

direkt über das Terminal der<br />

Verpackungsmaschine bedienen<br />

und Statusmeldungen verfolgen.<br />

„Unsere Kunden haben die Wahl<br />

zwischen Druckwerken aller renommierten<br />

Hersteller", sagt Volker<br />

Gerloff, Geschäftsführer von<br />

MULTIVAC Marking & Inspection.<br />

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| 24<br />

upDATE schwErpunkT<br />

Plus bei Wirtschaftlichkeit,<br />

Leistung und Anwendungen<br />

MULTIVAC erweitert sein Traysealer-Portfolio<br />

MULTIVAC hat mehrere Produktinnovationen in seinem Traysealer-Portfolio, die der Hersteller erstmals auf<br />

der interpack <strong>2011</strong> präsentieren wird. Sowohl im halbautomatischen Bereich für kleinverarbeiter als auch im<br />

automatischen Bereich für industrielle Verarbeiter werden zusätzliche attraktive Lösungen für das Verpacken<br />

in Trays angeboten.<br />

T 100: Halbautomatisches Verpacken<br />

von kleinen Chargen<br />

Der T 100 ist der kleinste seiner<br />

Leistungsklasse und für das halbautomatische<br />

Verpacken von sehr<br />

kleinen Chargen ausgelegt. <strong>Als</strong><br />

so genannter Tischtraysealer kann<br />

er auf einem Tisch oder einer Verkaufstheke<br />

platziert werden.<br />

Beim T 100 erfolgt die Zuführung<br />

der Trays nach dem Schubladenprinzip.<br />

Für seinen Betrieb ist<br />

lediglich ein Stromanschluss nötig.<br />

Trotz seiner kompakten Bauweise<br />

verfügt der T 100 über ein Vakuum-<br />

und Begasungssystem und kann<br />

für die Produktion von MAP-<br />

Packungen in MULTIVAC Qualität<br />

eingesetzt werden.<br />

Mit dem T 100 erfüllt MULTIVAC<br />

die Anforderungen von Supermärkten,<br />

Metzgereien, Imbiss- und<br />

Catering-Firmen, die Fleisch- und<br />

Wurstwaren oder Fertiggerichte in<br />

sehr kleinen Losgrößen verpacken<br />

möchten. Das Modell lässt sich mit<br />

vielen Standard-Formatwerkzeugen<br />

ausstatten und erzeugt durch<br />

den Einsatz eines Formschnitts eine<br />

Packungsqualität, die der eines automatischen<br />

Traysealers entspricht.<br />

Auch das Herstellen von Trays<br />

mit Aufreißecken ist möglich.<br />

Das anwenderf<br />

r e u n d l i c h e<br />

Display<br />

mit begrenzter Tastenanzahl erlaubt<br />

eine einfache und intuitive Bedienung.<br />

Auch der Werkzeugwechsel<br />

erfolgt per Knopfdruck.<br />

T 300: Automatisches Verpacken<br />

von kleinen bis mittleren Los-<br />

größen<br />

Mit dem T 300 erweitert MULTIVAC<br />

die Palette seiner automatischen<br />

Traysealer um ein Modell in der<br />

niedrigen Leistungsklasse. Der<br />

T 300 versiegelt circa 20 Packungen<br />

pro Minute. Die Zuführung der<br />

Trays erfolgt automatisch. Sein<br />

hervorragendes Preis-Leistungs-<br />

Verhältnis, sein leicht verständ-<br />

liches Arbeitsprinzip und die einfache<br />

Bedienung vereinfachen den<br />

Einstieg ins automatische Ver-<br />

packen mit Trays.<br />

Durch den Einsatz elektrischer<br />

Hubwerke benötigt der T 300 weniger<br />

Energie. Druckluft wird nur<br />

noch für den Siegelprozess be-<br />

nötigt. Die Formatumstellung und<br />

der Wechsel der Deckelfolie sind<br />

sehr einfach, der werkzeuglose<br />

Formatwechsel erfolgt softwareunterstützt<br />

ohne Wechselwagen.<br />

T 850: Zweispuriger Traysealer mit<br />

hohem Leistungsbereich<br />

Die zweite Produktinnovation bei<br />

den automatischen Traysealern<br />

ist der T 850, ein Modell im<br />

hohen Leistungsbereich und der<br />

erste zweispurige Traysealer<br />

von MULTIVAC. Er versiegelt<br />

80 bis 100<br />

Trays pro<br />

Minute. Daher ist er speziell für Produktionsbetriebe<br />

mit großen Leistungen<br />

ausgerichtet und wird typischerweise<br />

in automatisierte Ver-<br />

packungslinien integriert. Haupt-<br />

einsatzgebiet ist die Verpackung<br />

von Lebensmitteln.<br />

Das Funktionsprinzip des T 850<br />

basiert auf dem des einspurigen<br />

T 800. Mit dem neuen Modell können<br />

sowohl Standard- als auch<br />

Sonderverpackungen hergestellt<br />

werden. Dafür bietet MULTIVAC einen<br />

Werkzeugwechselwagen und<br />

ein Regalsystem zur Aufbewahrung<br />

der Werkzeuge an. Auch ein Gerät<br />

zum Vorheizen der Werkzeuge außerhalb<br />

der Maschine ist in der<br />

Leistung enthalten.<br />

T 260: Erweiterte Anwendung für<br />

Medizingüter<br />

Auf der interpack <strong>2011</strong> zeigt<br />

MULTIVAC auch den neuen T 260,<br />

einen halbautomatischen Traysealer,<br />

der speziell für die Medizingüterindustrie<br />

konzipiert wurde.<br />

MULTIVAC erweitert sein Portfolio<br />

somit nicht nur hinsichtlich<br />

verschiedener Leistungsklassen,<br />

sondern auch für unterschiedliche<br />

Anwendungsgebiete.<br />

Gemeinsamkeiten der Traysealer-<br />

Modelle<br />

• Hygiene Design<br />

• Reduzierter Energie- und<br />

Packstoffverbrauch<br />

• Bedienerfreundlichkeit durch<br />

einfachen Aufbau


AUSGABE 1 <strong>2011</strong><br />

Höherer Ausstoß und Integration in<br />

vollautomatische Verpackungslinien<br />

MULTIVAC stellt den Traysealer T 850 auf der interpack <strong>2011</strong> vor<br />

Mit dem T 850 bringt MULTIVAC das erste zweispurige Modell der neuen Generation von Traysealern auf den<br />

Markt. Sein Leistungsbereich liegt bei 80 bis 100 Packungen pro Minute. Der T 850 ist in vollautomatische Verpackungslinien<br />

integrierbar, wie MULTIVAC auf der interpack <strong>2011</strong> zeigen wird.<br />

„Der T 850 ist die zweispurige Ausführung<br />

des bereits bestehenden<br />

Traysealer-Modells T 800 und verfügt<br />

über dieselbe innovative<br />

Maschinentechnik und das wegweisende<br />

Hygienedesign“, berichtet<br />

Valeska Haux, Marketingleiterin<br />

bei MULTIVAC. Mit einem Ausstoß<br />

von 80 bis 100 Packungen pro<br />

Minute ist der T 850 derzeit der<br />

leistungsstärkste automatische<br />

Traysealer von MULTIVAC.<br />

Aufgrund seiner hohen Verpackungsleistung<br />

wird er häufig in<br />

kompletten, vollautomatisierten<br />

Produktionslinien großer industrieller<br />

Verpacker zum Einsatz<br />

kommen – eine Anforderung, die<br />

MULTIVAC mit seinem Inline-<br />

Prinzip in zweispuriger Ausführung<br />

umgesetzt hat. Der T 850 ist sehr<br />

flexibel bezüglich Packgut und Trayformat.<br />

Er ist einfach zu bedienen<br />

und auf einen möglichst geringen<br />

Energie- und Packstoffverbrauch<br />

ausgerichtet. Seine Haupteinsatzgebiete<br />

liegen im Bereich Nahrungsmittel,<br />

vor allem bei Fleisch,<br />

Wurst und Convenience-Produkten;<br />

er eignet sich aber auch für die<br />

Verpackung von Fisch, Käse, Obst,<br />

Gemüse und Salaten. Ein weiteres<br />

Einsatzgebiet ist der Bereich der<br />

Konsum- und Industriegüter.<br />

Integration in vollautomatische<br />

Verpackungslinie<br />

Auf der interpack präsentiert<br />

MULTIVAC den T 850 in einer integrierten<br />

Linie mit dem Trayentstapler<br />

ANYTRAY Twin Rack, dem Vereinzelungssystem<br />

MBS 110 mit<br />

integriertem Metalldetektor, einem<br />

Preisauszeichner GLM-I von Bizerba<br />

sowie dem Oben-/Untenetikettierer<br />

MR335. Beim T 850 sorgt eine<br />

Mitnehmerkettenzuführung für den<br />

zweispurigen Transport der Trays.<br />

Die versiegelten und etikettierten<br />

Trays werden mit dem Handhabungsmodul<br />

H 240, das mit zwei<br />

Robotern ausgestattet ist, in Kartons<br />

konfektioniert. Diese werden<br />

mit dem Kartonetikettierer MR313<br />

gekennzeichnet.<br />

Der T 850<br />

• Automatischer zweispuriger Traysealer<br />

• Wegweisendes Hygiene Design<br />

• Einfache Integration in Verpackungslinien<br />

• Ressourcenschonung durch energieeffiziente<br />

Antriebstechnologie<br />

Für die wirtschaftliche und hygienische<br />

Vereinzelung von zweispurigen Packungen<br />

hat MULTIVAC ein neues Bandsystem entwickelt:<br />

das MBS 110, welches über ein Intralox-Band<br />

mit seitlich angetriebenen Führungsbändern<br />

verfügt. Es ist vollständig in<br />

die Traysealer-Steuerung integrierbar, so<br />

dass eine automatische Anpassung an die<br />

Leistungsdaten des Traysealers erfolgt.<br />

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upDATE schwErpunkT<br />

Tiefziehverpacken auf<br />

kleinstem Raum<br />

MULTIVAC präsentiert die neue R 095<br />

Die perfekte Lösung für Metzgereien und Supermärkte: Mit der R 095 stellt MULTIVAC auf der interpack erstmals<br />

sein neues Einstiegsmodell für das Tiefziehverpacken kleiner Losgrößen vor. Die Maschine ist sehr einfach<br />

zu bedienen, benötigt keine Versorgungsanschlüsse und hat mit einer Länge von nur 2,10 Metern einen<br />

sehr geringen Platzbedarf.<br />

Die R 095 ist die Antwort von<br />

MULTIVAC auf einen aktuellen<br />

Trend im Verpackungsmarkt: Die<br />

Nachfrage nach hochwertigen<br />

Frischeverpackungen in kleinen<br />

Losgrößen für die Kühltheke steigt<br />

kontinuierlich. Die neue Tiefziehmaschine<br />

eignet sich daher besonders<br />

für die Herstellung von hochwertigen<br />

Verkaufsverpackungen,<br />

wie sie üblicherweise Supermärkte<br />

oder Metzgereien einsetzen. Ausgelegt<br />

auf Vakuum- und MAP-<br />

Packungen aus Weichfolie, überzeugt<br />

die R 095 dabei durch eine<br />

sehr einfache Bedienung und einen<br />

äußerst geringen Platzbedarf. Dem<br />

Wunsch nach vielfältigen Möglichkeiten<br />

für die Gestaltung der Verpackung<br />

kommt sie mit einer Ziehtiefe<br />

von bis zu 40 Millimetern entgegen.<br />

So erleichtert sie Nutzern von<br />

anderen Verpackungstechnologien<br />

die Entscheidung, in eine Tiefziehmaschine<br />

zu investieren.<br />

kompakt, großzügig, effizient<br />

Platz spart MULTIVAC bei der R 095<br />

dank eines innovativen Maschinenkonzepts:<br />

Das Verformen der Folie<br />

findet im Maschinenraum statt. Dadurch<br />

verfügt die R 095 trotz ihrer<br />

sehr kompakten Bauweise über<br />

eine großzügige Einlegefläche, die<br />

auch ausreichend Raum für das<br />

manuelle Beladen der Tiefzieh-<br />

packungen lässt.<br />

Durch den Einsatz elektrischer<br />

Antriebe für Hubwerk und Schneidungen<br />

erreicht die R 095 eine hohe<br />

Energieeffizienz und ist im Betrieb<br />

sehr günstig. Darüber hinaus benötigt<br />

sie weder Druckluft- noch Kühlwasseranschlüsse,<br />

denn MULTIVAC<br />

hat in der R 095 die Ergebnisse sei-<br />

ner Maschinenstudie e-concept<br />

umgesetzt. So sind Anwender ausgesprochen<br />

flexibel, was den Ort<br />

angeht, an dem sie die Maschine<br />

aufstellen können.<br />

Erweiterbar und schnell gerüstet<br />

Die R 095 lässt sich mit einer<br />

Schnittstelle für den Anbau von<br />

Schneidemaschinen ausstatten.<br />

Damit ist auf kleinstem Raum eine<br />

Linie mit automatischer Schneidung<br />

und Beladung realisierbar.<br />

Auf der interpack präsentiert<br />

MULTIVAC die R 095 mit einem integrierten,<br />

vollautomatischen Slicer<br />

A 460 von Bizerba. Er bietet eine<br />

Vielzahl von Ablageformen und<br />

-positionen der geschnittenen Ware<br />

sowie umfangreiche Vorwahlmöglichkeiten<br />

bezüglich Scheibenzahl<br />

und Schnittstärke.<br />

Die neue Tiefziehverpackungsmaschine<br />

ist mit der Maschinensteuerung<br />

IPC 06 sowie der Bedienoberfläche<br />

HMI 2.0 ausgestat-<br />

tet. Darüber hinaus verfügt sie über<br />

ein standardmäßig integriertes<br />

Schnellwechselsystem für Form-<br />

und Siegelwerkzeug, was das Umrüsten<br />

der Maschine auf andere Packungsformate<br />

erleichtert. Wie alle<br />

MULTIVAC Maschinen ist die R 095<br />

im Hygiene Design gestaltet und<br />

lässt sich daher innen und außen<br />

einfach und schnell reinigen.<br />

Die R 095<br />

• Tiefziehmaschine für kleine Losgrößen<br />

(Vakuum / MAP)<br />

• e-concept: kein Druck- und Kühlwasseranschluss<br />

nötig<br />

• Elektronische Schnittstelle für<br />

Schneidemaschinen<br />

• Werkzeug-Schnellwechselsystem


Neue Metalldetektoren<br />

von MULTIVAC<br />

IFS-Food-konform, platzsparend und flexibel integrierbar<br />

AUSGABE 1 <strong>2011</strong><br />

MULTIVAC bringt eine eigene Baureihe von Transportband-Metalldetektoren auf den Markt. Diese zeichnen<br />

sich durch ein kompromissloses Hygienedesign und eine intuitive Bedienerführung aus. Zudem sind sie<br />

flexibel in unterschiedliche Verpackungslösungen integrierbar.<br />

Der IFS Food (International Featured<br />

Standards Food) schreibt eine<br />

Fremdkörperprüfung für alle Produktionslinien<br />

in der Lebensmittelindustrie<br />

verbindlich vor. Der Einzelhandel<br />

auditiert deshalb die<br />

Eigenmarkenhersteller regelmäßig<br />

auf der Basis der IFS-Food-Vor-<br />

gaben. Die neuen Transportband-<br />

Metalldetektoren von MULTIVAC<br />

sind für diese Anforderungen an<br />

die Lebensmittelverpacker optimal<br />

ausgelegt.<br />

<strong>Als</strong> Stand-alone-Geräte lassen<br />

sich die Metalldetektoren in Linien<br />

mit Tiefziehverpackungsmaschinen,<br />

Traysealern oder Kammerbandmaschinen<br />

integrieren. Sie<br />

können aber auch als Prüfzelle an<br />

unterschiedlichen Aufstellorten betrieben<br />

werden. Über ein komfortables<br />

Gurtwechselsystem können<br />

die Gurte ohne Einsatz von Werkzeugen<br />

gewechselt oder für die<br />

Reinigung entnommen werden.<br />

Besonders platzsparend sind<br />

die Bauformen, bei denen der Metalldetektor<br />

in das Abführband der<br />

Tiefziehverpackungsmaschine integriert<br />

wird. MULTIVAC ist der ein-<br />

zige Hersteller, der diese platzsparende,<br />

integrierte Variante anbietet.<br />

Darüber hinaus kann der Metalldetektor<br />

in den Linienvereinzeler MBS<br />

110 (MULTIVAC Band System) integriert<br />

werden. Beide Konfigurationen<br />

können auf Wunsch auch mit<br />

einem automatischen Auswerfer<br />

ausgestattet werden.<br />

Orientierung an den MULTIVAC<br />

Designprinzipien<br />

Die All-Metall-Detektoren zeichnen<br />

sich durch eine hohe Detektionsempfindlichkeit<br />

gerade bei frischen<br />

Produkten aus und sind in ihrer<br />

Konzeption ganz am kompromiss-<br />

losen Hygienedesign der Ver-<br />

packungsmaschinen und Hand-<br />

habungsmodule von MULTIVAC<br />

ausgerichtet. Die Geräte haben einen<br />

Aufbau aus Edelstahl und sind<br />

leicht zu reinigen.<br />

Die Bedienoberfläche mit farbigem<br />

Touchscreen stellt die Abläufe<br />

auf leicht verständliche Weise in<br />

grafischer Form dar und ist deshalb<br />

einfach zu bedienen. Zur Standardausstattung<br />

der Detektoren gehört<br />

eine USB-Schnittstelle, über die<br />

die Prüfstatistiken ausgelesen und<br />

gesichert werden. Die seitens des<br />

IFS Food geforderte Validierungsfunktion<br />

ist zeitgesteuert und programmierbar.<br />

Der IFS Food<br />

Der IFS Food (International Featured Standards Food) ist ein Verfahren,<br />

um Unternehmen zu auditieren, die Lebensmittel verarbeiten<br />

oder verpacken und damit Einzel- und Großhändler beliefern. Er erlaubt<br />

den Händlern, für die Sicherheit von Produkten zu garantieren,<br />

die sie nicht selbst hergestellt haben. Er erleichtert ihnen weiter die<br />

Auswahl geeigneter Lieferanten. Entwickelt wurde der IFS Food 2003<br />

vom Hauptverband des Deutschen Einzelhandels und der Fédération<br />

des Entreprises du Commerce et de la Distribution.<br />

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upDATE wEITErE ThEMEn<br />

Vom Garagenunternehmen<br />

zum Global Player<br />

MULTIVAC wird 50<br />

1961 baute Firmengründer Sepp Haggenmüller zusammen mit seinen Partnern in einer Garage seine erste<br />

Vakuum-kammermaschine. Heute, 50 Jahre später, beschäftigt MULTIVAC mehr als 3.000 Mitarbeiter, ist weltweit<br />

präsent und entwickelt für kunden rund um den Globus innovative, integrierte Lösungen zum Verpacken<br />

von Lebensmitteln, Medizin-, konsum- und Industriegütern.<br />

Innovationen bildeten von Anfang<br />

an das Fundament des Erfolgsmodells<br />

von MULTIVAC. Das zeigte<br />

sich bereits 1961 bei der ersten<br />

Vakuum-Kammermaschine zum<br />

Verpacken von Lebensmitteln in<br />

Folienbeutel. Firmengründer Sepp<br />

Haggenmüller und sein Freund<br />

Artur Vetter hatten sie zusammen<br />

im allgäuerischen Böhen konstruiert,<br />

und die Maschine aus der Garage<br />

traf den Nerv der Zeit. Bereits<br />

1966/67 knüpften die Jungunternehmer<br />

an diesen Erfolg an und<br />

entwickelten die erste MULTIVAC<br />

Tiefziehverpackungsmaschine. Das<br />

Grundkonzept des für damalige<br />

Verhältnisse wegweisenden Modells<br />

R 67, mit dem Sepp Haggenmüller,<br />

Artur Vetter und der mittlerweile<br />

hinzugekommene Heinz<br />

Brenne der große Durchbruch<br />

gelang, ist noch in den heutigen<br />

Maschinen wiederzufinden.<br />

Mit ihren innovativen Ver-<br />

packungsautomaten schufen Sepp<br />

Haggenmüller und seine beiden<br />

Partner exakt das, was der Markt<br />

damals benötigte. Mitte der 60er-<br />

Jahre herrschte in Deutschland<br />

und Europa Vollbeschäftigung. Die<br />

Menschen waren konsumfreudig,<br />

Supermärkte mit Selbstbedie-<br />

nungsregalen schossen wie Pilze<br />

aus dem Boden. Die deutschen und<br />

europäischen Lebensmittelhersteller<br />

verpackten zunächst auf Maschinen<br />

aus den USA, die in ihrem<br />

Einsatz sehr unflexibel waren. Die<br />

fortschrittlichen Automaten von<br />

MULTIVAC waren da höchst willkommen,<br />

ebenso die kompetente<br />

Beratung und der Service vor Ort.<br />

Heute ist „MULTIVAC“ rund um den<br />

Globus ein Inbegriff für hochwertige<br />

Tiefziehverpackungsmaschinen.<br />

1961<br />

Ausgangspunkt: In dieser Garage im<br />

allgäuerischen Böhen nahm MULTIVAC<br />

seinen Anfang.<br />

Mehr als die Hälfte aller Maschinen<br />

dieses Typs weltweit stammt von<br />

dem Allgäuer Maschinenbauer.<br />

Eine erste Zäsur und neue Herausforderungen<br />

Bald reichten die Produktionskapazitäten<br />

in Böhen nicht mehr aus,<br />

und MULTIVAC siedelte Anfang<br />

1971 auf das heutige Gelände in<br />

Wolfertschwenden über. 1974 kam<br />

eine zweite Produktionsstätte in<br />

Lechaschau in Tirol hinzu.<br />

1971 erfuhr das junge Unternehmen<br />

auch eine erste Zäsur:<br />

Der Unternehmensgründer Sepp<br />

Haggenmüller verunglückte tödlich.<br />

Seine Partner Artur Vetter und<br />

Heinz Brenne führten die Geschäfte<br />

zu zweit weiter, bis auch Artur<br />

Vetter 1981 unerwartet verstarb.<br />

Danach übernahm Heinz Brenne


Wenig Platz, viel Erfindergeist: In der Garage entwickelten<br />

Sepp Haggenmüller (links) und sein Freund Artur Vetter (mit Frau<br />

Genovefa Vetter) ihre erste Vakuum-kammermaschine.<br />

Ein voller Erfolg: Der Markt nahm die erste Maschine von MULTIVAC<br />

begeistert auf und ließ das junge Unternehmen rasch wachsen, wie ein Bild<br />

von 1971 aus der Fertigung zeigt.<br />

die alleinige Geschäftsführung, bis<br />

er 2002 aus Altersgründen als<br />

Geschäftsführer aus dem Unternehmen<br />

ausschied.<br />

In den 1970ern lagen große Herausforderungen<br />

vor MULTIVAC.<br />

Der wirtschaftliche Aufschwung<br />

1961<br />

1971<br />

der Nachkriegszeit schwächte sich<br />

ab, die Ölkrise von 1973 erschreckte<br />

die Öffentlichkeit und brachte<br />

das Thema Ressourcenschonung<br />

auf die Agenda. Doch auch auf<br />

diese Herausforderungen fand<br />

MULTIVAC die passenden Ant-<br />

AUSGABE 1 <strong>2011</strong><br />

worten, und das Unternehmen<br />

meisterte die Krise ohne nennenswerte<br />

Einbrüche. Dazu trug auch<br />

die 1977 lancierte Tiefziehver-<br />

packungsmaschine R 5000 ihren<br />

Teil bei, eine Baureihe, die ganz im<br />

Sinn der Einsparung von Energie<br />

und Rohstoff konzipiert war. Bis<br />

heute zählen Ressourcenschonung<br />

und Nachhaltigkeit zu den Leitlinien<br />

des Unternehmens bei der Entwicklung<br />

von Verpackungslösungen.<br />

Im vergangenen Jahr stellte<br />

MULTIVAC beispielsweise das<br />

e-concept vor. Eine nach dieser<br />

Konzeptstudie gebaute Tiefziehverpackungsmaschine<br />

kommt ohne<br />

Wasser- und Druckluftanschlüsse<br />

aus und verbraucht mindestens<br />

20 Prozent weniger Energie als herkömmliche<br />

Maschinen.<br />

Stetige Erweiterung des Portfolios<br />

Von Anfang an beschränkte sich die<br />

Innovationskraft von MULTIVAC<br />

nicht allein auf Maschinen. Vielmehr<br />

erstreckt sie sich auf den gesamten<br />

Verpackungsprozess und<br />

hat in den vergangenen Jahrzehnten<br />

– oftmals in Zusammenarbeit<br />

mit Kunden, Folienherstellern und<br />

Instituten – viele erfolgreiche Neuerungen<br />

hervorgebracht. Zu nennen<br />

sind hier zum Beispiel die Weiterentwicklung<br />

von MAP-Systemen<br />

(FreshSAFE) oder die Entwick-<br />

lung unterschiedlicher Skin-Ver-<br />

packungssysteme, beispielsweise<br />

FormShrink. Darüber hinaus bot<br />

MULTIVAC bereits 1968 Lösungen<br />

für das Verpacken von medizinischen<br />

Sterilgütern an und ist bis<br />

heute in diesem Bereich führend.<br />

Auch auf unterschiedlichste Fragestellungen<br />

rund um die Themen<br />

Verbrauchersicherheit und Hygiene<br />

hatte das Unternehmen stets die<br />

richtige Antwort parat. So begegnete<br />

MULTIVAC der Einführung der<br />

Produzentenhaftung in Europa<br />

1988 mit einem fortschrittlichen<br />

| 29


| 30<br />

upDATE wEITErE ThEMEn<br />

und weitgehenden Sicher-<br />

heitssystem auf allen gelieferten<br />

Maschinen. 1992 brachte das<br />

Unternehmen die erste Tiefziehverpackungsmaschine<br />

aus Edelstahl<br />

auf den Markt. Das neue Material<br />

war ein wichtiger Fortschritt in<br />

Sachen Hygiene, da es eine äußerst<br />

einfache und wirkungsvolle Reinigung<br />

und Desinfektion der Verpackungsmaschinen<br />

möglich machte.<br />

MULTIVAC baute diese Innovation<br />

in der Folge zu seinem wegweisenden<br />

Hygiene Design aus.<br />

<strong>Als</strong> dritte Produktgruppe kamen<br />

Anfang der 1990er die Traysealer<br />

hinzu, mit denen sich vorgefertigte<br />

Schalen und Becher versiegeln lassen.<br />

Damit kam man auch den Vermarktungswünschen<br />

der Hersteller<br />

entgegen, die immer ausgefallenere<br />

Verpackungsformen und<br />

-größen einsetzen wollten. 1993 erweiterte<br />

MULTIVAC sein Portfolio<br />

durch die Übernahme der MR<br />

Selbstklebe-Technik Etikettier-System-Beratung<br />

GmbH & Co. KG in<br />

Enger um das Spektrum Etikettieren<br />

und Kennzeichnen.<br />

Linienintegration und Automatisierung<br />

im Fokus<br />

Die Globalisierung hat auch der<br />

Verpackungsindustrie entscheidende<br />

Impulse gegeben. Wie die meisten<br />

Branchen gerieten die Lebensmittelhersteller<br />

in den letzten Jah-<br />

ren unter einen enormen Preis- und<br />

Wettbewerbsdruck. Die Notwendigkeit,<br />

immer schneller und effizienter,<br />

gleichzeitig aber hochwertiger<br />

zu produzieren, ist stark<br />

gewachsen. Deshalb entwickelte<br />

sich MULTIVAC in jüngerer Vergangenheit<br />

zum Komplettanbieter<br />

von Verpackungslösungen weiter.<br />

Dabei hat der Maschinenhersteller<br />

wegweisende Lösungen für die<br />

Anforderungen der Verpackungsindustrie<br />

entwickelt, insbesondere<br />

im Hinblick auf die Liniensteuerung<br />

und die durchgängige Dokumentation<br />

der Anlagen. Das effiziente<br />

Zusammenspiel aller Teile einer<br />

Verpackungslösung und ein hoher<br />

Automatisierungsgrad stehen dabei<br />

im Mittelpunkt. Darüber hinaus<br />

ist vor allem in der Lebensmittelindustrie<br />

mittlerweile auch ein<br />

durchgängiges Hygienekonzept für<br />

Verpackungslinien unabdingbar.<br />

Gleichzeitig steigt die Nachfrage<br />

nach schlüsselfertigen Lösungen<br />

aus einer Hand stetig.<br />

Im Hinblick auf neue Anforderungen<br />

des Marktes hat MULTIVAC<br />

sein Produktportfolio schon immer<br />

kontinuierlich und vorausschauend<br />

ausgebaut. Heute umfasst es neben<br />

Verpackungsmaschinen und Handhabungsmodulen<br />

für das Beladen,<br />

Entladen und Vereinzeln auch Inspektionssysteme<br />

für die Qualitätskontrolle<br />

und Fremdkörpererkennung<br />

sowie Kennzeichnungs- und<br />

Etikettierlösungen für unterschied-<br />

1966<br />

Der nächste große Coup: Die flexible R 67 (oben) ist die erste Tiefziehverpackungsmaschine<br />

von MULTIVAC und eröffnete Lebensmittelproduzenten bei ihrem Erscheinen 1966/67<br />

vollkommen neue Möglichkeiten. Ihr Grundkonzept war und ist bis heute in den Maschinen<br />

von MULTIVAC wiederzufinden.<br />

lichste Packungsarten. Um hoch<br />

komplexe, automatisierte Linien<br />

zu steuern, integrierte MULTIVAC<br />

in seine Produkte bereits früh<br />

modernste Industrie-PC-Technik.<br />

Zum Beispiel die Steuerung IPC 06<br />

und die Mensch-Maschine-Schnittstelle<br />

HMI 2.0, mit der die Liniensteuerung<br />

benutzerfreundlicher<br />

und ergonomisch wurde.<br />

Die Erweiterung des Produktportfolios<br />

wurde von der neuen<br />

Geschäftsführung unter Hans-<br />

Joachim Boekstegers, Christian<br />

Traumann und Guido Spix verstärkt<br />

fortgesetzt. Anfang 2000 wurde<br />

auch der Ausbau des weltweiten<br />

Vertriebs- und Servicenetzwerkes<br />

intensiviert und MULTIVAC drang<br />

regional und branchenbezogen in<br />

neue Märkte vor. Neben der Lebensmittelindustrie<br />

profitiert heute<br />

vor allem die globale Medizin-<br />

industrie von der Verpackungs- und<br />

Systemkompetenz von MULTIVAC.<br />

Die staatlichen und industriellen


Regelwerke für die Herstellung und<br />

Verpackung der meist hochempfindlichen<br />

Produkte sind streng.<br />

Mit seinem Clean Design Konzept<br />

setzt MULTIVAC die entsprechenden<br />

Richtlinien in seinen Lösun-<br />

gen für den medizintechnischen<br />

Bereich konsequent um. Und das<br />

Maschinenkonzept für diese Branche<br />

sorgt für optimale Prozesstransparenz<br />

inklusive lückenloser<br />

Rückverfolgbarkeit.<br />

Globale Expansion, regionale<br />

Verbundenheit<br />

Heute verfügt die MULTIVAC Unternehmensgruppe<br />

über ein Vertriebs-<br />

und Servicenetz mit mehr als 60 eigenen<br />

Tochtergesellschaften rund<br />

um die Welt. Regional betrachtet ist<br />

MULTIVAC in etwa gleich stark auf<br />

den amerikanischen, europäischen<br />

und asiatischen Märkten vertreten.<br />

Seit Gründung wurden weltweit<br />

über 115.000 MULTIVAC Maschinen<br />

verkauft.<br />

Mehr als 80 Prozent der Verpackungsmaschinen<br />

sind für den Export<br />

bestimmt, und die meisten<br />

werden individuell für die Kunden<br />

konfiguriert und gebaut. Eine beachtliche<br />

technologische und logistische<br />

Herausforderung. Zudem<br />

verfügt MULTIVAC über ein flächendeckendes<br />

Netz an Servicetechnikern.<br />

Mit der Tochter Christoph<br />

Grundmann GmbH bietet das Unternehmen<br />

auch ein Service Center<br />

für Gebrauchtmaschinen und -teile<br />

für ganz Europa an.<br />

Trotz der Internationalisierungsstrategie<br />

ist MULTIVAC dem Bekenntnis<br />

seines Gründervaters<br />

Sepp Haggenmüller zur Region Unterallgäu<br />

seit 50 Jahren treu geblieben.<br />

Am Stammsitz in Wolfertschwenden<br />

sind Forschung und<br />

Entwicklung, die Fertigung von<br />

Maschinen und Teilen, der Support<br />

für Marketing, Vertrieb und Service<br />

AUSGABE 1 <strong>2011</strong><br />

Es blieb nicht nur bei Verpackungslösungen allein für die Lebensmittelindustrie: Heute<br />

beliefert MULTIVAC auch kunden in der Medizin-, konsum- und Industriegüter-Branche.<br />

weltweit sowie der Vertrieb und<br />

Service für den deutschen Markt<br />

angesiedelt. Der Standort wird<br />

kontinuierlich ausgebaut, und<br />

MULTIVAC gehört zu den größten<br />

Arbeitgebern in dieser Region.<br />

Auch die Ausbildung eigener Fachkräfte<br />

erfolgt hier. Deren Knowhow,<br />

Engagement und Treue bilden<br />

neben der Innovationskraft die<br />

zweite Säule des unternehmerischen<br />

Erfolgs, der MULTIVAC seit<br />

50 Jahren begleitet. Die dritte Säule<br />

ist das Versprechen, jedem Kunden<br />

die bestmögliche Verpackungs-<br />

lösung zu bieten. Getreu dem<br />

Motto: Better packaging.<br />

| 31


| 32<br />

upDATE wEITErE ThEMEn<br />

MULTIVAC Clean Design <br />

konsequente Umsetzung des sicheren Maschinenkonzepts<br />

Der Verpackungsprozess medizinischer Sterilgüter und pharmazeu-<br />

tischer Produkte unterliegt strengsten gesetzlichen Vorschriften. Zu<br />

Recht, denn bisweilen entscheidet die Verpackungsqualität über Menschenleben.<br />

MULTIVAC hat daher sein Maschinenkonzept Clean Design<br />

konsequent auf allen Verpackungsmaschinen für die Medizingüterindustrie<br />

umgesetzt. Auch auf dem neuen Einstiegsmodell R 145. Anwender<br />

profitieren von höchster Prozesssicherheit und optimalem Patienten-<br />

und Verbraucherschutz.<br />

<strong>Als</strong> im vergangenen August drei<br />

Neugeborene an der Uniklinik<br />

Mainz starben, war die Infektionsursache<br />

dank strenger gesetzlicher<br />

Vorschriften für die Dokumentation<br />

der kompletten Herstellungskette<br />

schnell ermittelt: Die Flasche mit<br />

der Nährlösung für die Säuglinge<br />

hatte einen Haarriss bekommen,<br />

durch den die normalerweise harmlosen,<br />

für die geschwächten Babys<br />

jedoch tödlichen Keime eindringen<br />

konnten.<br />

Der tragische Fall der Mainzer<br />

Babys zeigt eindringlich, wie wichtig<br />

die strengen Sicherheitsauf-<br />

lagen für den Herstellungs- und<br />

Verpackungsprozess bei medizinischen<br />

Sterilgütern sind. Entsprechende<br />

Regeln sind in den Vorschriften<br />

der Good Manufacturing<br />

Practices (GMP) oder den einschlägigen<br />

ISO-, EN- und DIN-Normen<br />

hinsichtlich Prozess- und Produktsicherheit<br />

in der Medizintechnik<br />

festgehalten. Um diese Anforderungen<br />

zu erfüllen, benötigen Hersteller<br />

und Verpacker von medizintechnischen<br />

Sterilgütern eine<br />

Maschinentechnologie, die sichere,<br />

transparente und regelkonforme<br />

Verpackungsprozesse ermöglicht.<br />

Mit MULTIVAC Clean Design hat<br />

der Verpackungsspezialist aus dem<br />

Allgäu ein Maschinenkonzept entwickelt,<br />

das die Anforderungen der<br />

Medizingüterindustrie an Transpa-<br />

renz und Prozesssicherheit, Reinheits-<br />

und Reinraumtauglichkeit sowie<br />

Flexibilität voll erfüllt. Konkret<br />

heißt das, dass die medizinischen<br />

und pharmazeutischen Produkte<br />

beziehungsweise Einzelteile sicher,<br />

reproduzierbar und wirtschaftlich<br />

verpackt werden.<br />

Auf alle Fälle vorbereitet<br />

Mittlerweile hat MULTIVAC das<br />

Clean Design Maschinenkonzept<br />

durchgängig bei den Verpackungsmaschinen,<br />

die in der Medizin-<br />

güterindustrie eingesetzt werden,<br />

umgesetzt. So auch bei der neu-<br />

en Tiefziehverpackungsmaschine<br />

R 145. Sie wurde dem Markt erstmals<br />

auf der Stuttgarter Medtec im<br />

März präsentiert und ist ein besonders<br />

leistungsfähiges Einstiegsmodell<br />

für die Tiefziehverpackung von<br />

medizinischen Sterilgütern. Durch<br />

frei wählbare Werkzeuge und ihren<br />

Gut einsehbar: Fenster und Beleuchtungselemente<br />

erleichtern den Blick ins Maschineninnere.


modularen Aufbau lässt sich die<br />

R 145 sehr einfach erweitern und<br />

kann somit optimal auf die Anforderungen<br />

verschiedener Hersteller<br />

ausgelegt werden. Auch das leistungsfähigere<br />

Modell R 245 kann<br />

im MULTIVAC Clean Design ausgelegt<br />

werden.<br />

Ebenso der im vergangenen<br />

Jahr vorgestellte Traysealer T 260,<br />

der für die Verpackung von empfindlichen<br />

Medizinprodukten und<br />

pharmazeutischen Produkten für<br />

kleine und mittlere Chargen in Trays<br />

clean<br />

geeignet ist. Das<br />

Kompaktmodell ist<br />

fahrbar und mit einem<br />

integrierten<br />

Schaltschrank ausgestattet,<br />

sodass<br />

ein flexibler Einsatz<br />

der Maschine in<br />

verschiedenen Produktionsräumen<br />

möglich ist. Mit der C 400 TC hat<br />

MULTIVAC zudem eine Spezial-<br />

Kammermaschine zum Verpacken<br />

AUSGABE 1 <strong>2011</strong><br />

in Beuteln mit temperaturgeregelter<br />

Siegelschiene für medizinische<br />

Sterilgüter im Portfolio. „Unsere<br />

Lösungen gewährleisten einen sicheren,<br />

reproduzierbaren und rückverfolgbaren<br />

Verpackungsprozess“,<br />

so Luc van de Vel, „gleichzeitig<br />

ermöglichen wir eine hochgradige<br />

Individualisierung bei Verpackungsinhalt<br />

und Kennzeichnung.“<br />

Ein ausgereiftes, modulares<br />

konzept<br />

Clean Design steht zunächst für<br />

eine einfache und benutzerfreundliche<br />

Reinigung. Die Verpackungsmaschinen<br />

lassen sich entsprechend<br />

der Industriestandards<br />

durchgängig mit Alkohollösungen<br />

und speziellen Reinigungslösungen<br />

säubern. Dazu tragen auch die glatten<br />

Oberflächen und abgerundeten<br />

Kanten sowie die eingesetzten<br />

Materialien bei.<br />

Der Einsatz transparenter Kunst-<br />

| 33


| 34<br />

upDATE wEITErE ThEMEn<br />

stoffmaterialien und Beleuchtungselemente<br />

im Maschineninnenraum<br />

macht die Tiefziehverpackungsmaschinen<br />

im Clean Design von allen<br />

Seiten gut einsehbar. Nischen<br />

oder tote Winkel, in denen sich Produkte<br />

unentdeckt verfangen können,<br />

werden konsequent minimiert.<br />

Falls trotzdem einmal Teile im Ver-<br />

packungsprozess verloren gehen,<br />

gelangen sie über Schrägen automatisch<br />

in definierte Bereiche des<br />

Maschineninnenraums, die für das<br />

Bedienpersonal leicht einzusehen<br />

und zugänglich sind. Die gute Einsehbarkeit<br />

verhindert überdies zuverlässig,<br />

dass Produkte unbemerkt<br />

Glatte Oberflächen, abgerundete kanten:<br />

Die Maschinen lassen sich leicht reinigen.<br />

in der Maschine verbleiben und mit<br />

Komponenten eines nachfolgenden<br />

Produktionsloses vermischt werden<br />

(Cross-Contamination). Da-<br />

rüber hinaus gewährleisten die<br />

Maschinen eine lückenlose Dokumentation<br />

und Rückverfolgbarkeit<br />

der Verpackungsprozesse.<br />

Tiefziehverpackungsmaschinen,<br />

die im MULTIVAC Clean Design<br />

konzipiert sind, entsprechen zudem<br />

den Reinraum- und Reinheitsanforderungen<br />

der Hersteller und Verpacker<br />

von medizinischen Sterilgütern.<br />

Sie sind so ausgelegt, dass<br />

ihr Betrieb die Atmosphäre im Reinraum<br />

nur minimal beeinflusst. Auch<br />

Design<br />

ist das MULTIVAC Konzept modular<br />

angelegt, das heißt, der Reinraumbereich<br />

kann so klein wie möglich<br />

gehalten werden, um Platzbedarf<br />

und Kosten zu minimieren. „Um bestimmte<br />

Reinheitsanforderungen<br />

der Medizingüterindustrie zu er-<br />

füllen, ist es oft nicht notwendig,<br />

die gesamte Verpackungslinie im<br />

Reinraum unterzubringen. Mit<br />

einer modularen Konzeption der<br />

Verpackungslinie ist eine solche<br />

Trennung von Reinraum- und Grauraumbereichen<br />

auf einfache Weise<br />

möglich“, erklärt Luc van de Vel.<br />

Dank der offengelegten Schnittstellen<br />

bei den Maschinenkomponenten<br />

lassen sich die Komponenten<br />

problemlos variabel anordnen sowie<br />

Teilprozesse des Verpackungsprozesses<br />

entkoppeln. So kann<br />

zum Beispiel das Einlegen und<br />

Versiegeln der Packungen unter<br />

Reinraumbedingungen stattfinden,<br />

während Module für Schneidung,<br />

Vereinzelung, Kennzeichnung oder<br />

Bedruckung außerhalb des Reinraums<br />

positioniert werden.<br />

Vernetzung auf hohem Niveau<br />

Um auch die Sicherheit der Prozesse<br />

beim Verpacken von medizinischen<br />

Sterilgütern zu optimieren,<br />

hat MULTIVAC Lösungen für ihre<br />

automatische Steuerung und parallele<br />

Kontrolle durch das Bedienpersonal<br />

entwickelt: „Wir messen<br />

während des gesamten Prozessablaufes<br />

kritische Parameter wie<br />

Siegelzeit, Siegeldruck und -temperatur<br />

sowie Vakuum und visualisieren<br />

die Messwerte“, berichtet Luc<br />

van de Vel.<br />

Die integrierte IPC 06 Maschinensteuerung<br />

erfasst und verarbeitet<br />

die Datenströme aus den Messgeräten<br />

schnell und präzise. Diese<br />

werden durch die grafische Bedienoberfläche<br />

HMI 2.0 von MULTIVAC<br />

für den Bediener übersichtlich<br />

Wenige Nischen und Winkel: Hier verfangen<br />

sich Produkte nicht unentdeckt.<br />

visualisiert. Die Parameter selbst<br />

werden für jedes zu verpackende<br />

Produkt in Form eines so genannten<br />

Rezepts gespeichert. Bei bestimmten<br />

Maschinentypen ist die<br />

Steuerung zudem mit Identifikationssystemen<br />

wie Code- und RFID-<br />

Scannern ausgestattet.<br />

Die Möglichkeit, die Prozess-<br />

daten an Management-Execution-<br />

Systeme zu übermitteln, ermöglicht<br />

eine Offline-Datenerfassung zur<br />

Prozess- und Störungsanalyse.<br />

Anwender erhalten somit ein Protokoll<br />

des Verpackungsprozesses.<br />

Die Vernetzung von Verpackungs-<br />

maschinensteuerung und Unternehmensdatenverarbeitungwiederum<br />

eröffnet die Möglichkeit, Daten<br />

wie Batch-Nummer, Produkt-Codes<br />

und Haltbarkeitsdaten aus über-<br />

geordneten Systemen auf die Steuerung<br />

der Verpackungsmaschine<br />

und somit auf die Verpackung<br />

zu übertragen.<br />

Ansprechpartner<br />

Luc van de Vel<br />

Hauptbereichsleiter MCI<br />

Tel. +49 8334 601-4666


Traysealer T 260: Kompakt<br />

und prozesssicher<br />

Halbautomatischer Traysealer für medizinische Sterilgüter<br />

AUSGABE 1 <strong>2011</strong><br />

Der MULTIVAC Traysealer T 260 ist ein halbautomatisches Verpackungssystem, das auf die Anforderungen der<br />

Medizingüterindustrie wie Reproduzierbarkeit und Prozesssicherheit ausgelegt ist. Seine Hauptanwendungsgebiete<br />

sind Produkte, die in kleineren Losgrößen verpackt werden, wie Implantate, medizinische Steril-<br />

produkte, kombipackungen und Diagnostika. Gleichzeitig ist der T 260 auch für das Verpacken von Produkten<br />

unter modifizierter Atmosphäre und mit kontrolliertem Sauerstoffgehalt geeignet.<br />

Sicherheit hat bei der Verpackung<br />

von medizinischen Sterilgütern<br />

höchste Priorität: Implantate, Katheter,<br />

Stents oder andere Medizinprodukte<br />

müssen steril und wirtschaftlich<br />

verpackt und auch der<br />

Verpackungsprozess muss lückenlos<br />

dokumentiert werden. „Diesen<br />

zweifachen Anspruch haben wir<br />

beim Traysealer T 260 perfekt umgesetzt“,<br />

betont Luc van de Vel,<br />

Bereichsleiter MCI bei MULTIVAC.<br />

Steril und wirtschaftlich<br />

Der T 260 ist für den Betrieb in Reinräumen<br />

geeignet und kann unterschiedlichsteVerpackungsmaterialien<br />

verarbeiten. Oberfolien können<br />

als Zuschnitte und Rollenware eingesetzt<br />

werden. Zudem verfügt der<br />

Traysealer über eine innovative Siegelstation,<br />

die den Druck optimal<br />

über die gesamte Siegelfläche verteilt.<br />

Damit kann er höhere Siegeldrücke<br />

und Peelkräfte erzeugen.<br />

Eine Begasungseinrichtung ist serienmäßig<br />

integriert, so dass Verpackungen<br />

mit modifizierter Atmosphäre<br />

(MAP) hergestellt werden<br />

können.<br />

Durch stufenlos einstellbare<br />

Prozessparameter ist der T 260 auf<br />

hohe Prozesssicherheit ausgelegt.<br />

„Wir messen während des gesamten<br />

Prozessablaufes kritische Parameter<br />

wie Siegelzeit, -druck und<br />

-temperatur sowie Vakuum und<br />

visualisieren die jeweiligen Messwerte“,<br />

sagt van de Vel. Die IPC 06<br />

Maschinensteuerung erfasst und<br />

verarbeitet die Datenströme schnell<br />

und präzise und setzt sie in exakte<br />

Steuerungssignale um. Durch die<br />

grafische Bedienoberfläche HMI<br />

2.0 von MULTIVAC werden die komplexen<br />

Steuerungsabläufe in der<br />

Verpackungsmaschine für den Bediener<br />

übersichtlich visualisiert.<br />

Prozesssicher und lückenlos<br />

dokumentiert<br />

Die Steuerung ist mit Identifikationssystemen,<br />

wie beispielsweise<br />

Code- und RFID-Scanner,<br />

ausgestattet und verfügt<br />

über eine integrierte<br />

Audit-Trail-Funktion.<br />

Durch die Möglichkeit,<br />

die Prozessdaten<br />

an Management-<br />

Execution-Systeme<br />

zu übermitteln, ist<br />

eine vollständige<br />

Rückverfolgbarkeit<br />

gewährleistet. Die<br />

Verpacker medizinischer<br />

Sterilgüter erhalten<br />

somit ein umfangreiches Protokoll.<br />

Die Vernetzung von Verpackungsmaschinensteuerung<br />

und<br />

Unternehmensdatenverarbeitung<br />

wiederum eröffnet die Möglichkeit,<br />

Daten wie Batch-Nummer, Produkt-<br />

Codes und Haltbarkeitsdaten aus<br />

übergeordneten Systemen auf die<br />

Steuerung der Verpackungsmaschine<br />

und somit auf die Verpackung<br />

zu übertragen.<br />

Einfache Wartung und Reinigung<br />

Das Werkzeug des Traysealers verfügt<br />

über eine indirekte Kühlung,<br />

wodurch ein Werkzeugwechsel<br />

ohne Unterbrechung des Kühlwasserkreislaufs<br />

möglich ist. Die Gestaltung<br />

der Maschine – glatte<br />

Oberflächen und reinigungsfreund-<br />

liche Materialien – ermöglicht eine<br />

einfache Reinigung. Darüber hinaus<br />

besitzt der T 260 externe Kalibrieranschlüsse.<br />

Der Traysealer ist fahrbar, sehr<br />

kompakt und mit einem integrierten<br />

Schaltschrank ausgestattet,<br />

sodass ein flexibler Einsatz der<br />

Maschine im jeweiligen Produk-<br />

tionsraum möglich ist.<br />

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upDATE wEITErE ThEMEn<br />

Zuverlässig und zukunftssicher<br />

Verpackungsmaschinen von MULTIVAC passen sich neuen Trends an<br />

Wer in Verpackungsmaschinen investiert, erwartet langfristige Investitionssicherheit. Schließlich soll die<br />

Anschaffung auch langfristig wirtschaftlich sein und kontinuierlich mit den eigenen Produktionsanforderungen<br />

sowie den äußeren Rahmenbedingungen mitwachsen. Um diese kundenerwartung zu erfüllen, setzt<br />

MULTIVAC auf modulare, ausbaufähige und damit nachhaltige Maschinenkonzepte, ein weltweites Vertriebs-<br />

und Servicenetz sowie eine ressourcenschonende Produktion.<br />

20 Jahre beträgt der durchschnittliche<br />

Lebenszyklus einer Tiefziehverpackungsmaschine.<br />

Damit wird sie<br />

zu einer Investition, die auch an veränderte<br />

Anforderungen der Verpackungsindustrie<br />

anpassbar sein<br />

muss. In 20 Jahren entwickeln sich<br />

nicht nur Verbraucherwünsche und<br />

Konsuminteressen weiter; es entstehen<br />

auch neue Marktsegmente,<br />

gesetzliche Vorgaben und neue<br />

Technologien, welche die Haltbarkeit<br />

von Lebensmitteln oder die<br />

Fälschungssicherheit von Konsumgütern<br />

revolutionieren. Damit die<br />

Investitionen seiner Kunden auch<br />

in 20 oder mehr Jahren noch sicher<br />

sind, hat MULTIVAC einen umfassenden<br />

Umrüstungs- und Nachrüstungsservice<br />

geschaffen, um die<br />

Maschinen, die für heutige Anforderungen<br />

entwickelt wurden, auch<br />

für sich ändernde Anforderungen<br />

nutzbar zu machen. Das Leistungsspektrum<br />

umfasst Änderungen von<br />

Verpackungsformen oder -materialien,<br />

die Erweiterung des Einlege-<br />

oder Auslaufbereiches, die Ausstattung<br />

der Maschine mit zu-<br />

sätzlichen Funktionen oder Updates<br />

für Steuerungskomponenten.<br />

Darüber hinaus hat das Unternehmen<br />

sein umfangreiches Dienstleistungsportfolio<br />

darauf ausgerichtet,<br />

den gesamten Produkt-<br />

lebenszyklus seiner Maschinen<br />

abzudecken. „Wir begleiten unsere<br />

Kunden oft über Jahrzehnte hinweg<br />

und sorgen dafür, dass ihre Verpackungsmaschinen<br />

sie auch in 15<br />

oder 20 Jahren zuverlässig und gewinnbringend<br />

unterstützen“, so Jesus<br />

Sánchez, verantwortlich für den<br />

Geschäftsbereich Nachrüstungen.<br />

MULTIVAC produziert alle Schlüsselkomponenten<br />

selbst<br />

Wer wissen will, ob seine Investition<br />

langfristig sicher ist, nimmt zunächst<br />

einmal die Bestandsfähigkeit<br />

des Herstellers unter die Lupe.<br />

Hier muss MULTIVAC Kunden nicht<br />

bange sein. In seiner 50-jährigen<br />

Firmengeschichte hat das Unternehmen<br />

seine Wachstums- und Innovationskraft<br />

klar unter Beweis<br />

gestellt.<br />

Bedeutsam im Zusammenhang<br />

der Investitionssicherung ist auch<br />

Alle Bauteile aus einer Hand – immer auf dem neuesten Stand der Technik.<br />

die große Fertigungstiefe, mit der<br />

MULTIVAC seine Verpackungslösungen<br />

produziert. „Wir stellen alle<br />

Schlüsselkomponenten selbst her,<br />

für jede Maschine gibt es eine lückenlose<br />

Dokumentation“, sagt<br />

Sánchez. Dank des großen Anteils<br />

an Eigenfertigungen sind viele<br />

Bauteile für die Konkurrenz gar<br />

nicht zugänglich und können daher<br />

nur sehr schwer kopiert werden.<br />

Durch die hohe Wertschöpfungstiefe<br />

gibt es zudem keine unnötigen<br />

Abhängigkeiten im Wertschöpfungsprozess.<br />

„Daher können wir<br />

auf Nachfrageschwankungen deutlich<br />

schneller reagieren“, erklärt<br />

Sánchez.<br />

Was für die Produktion neuer<br />

Maschinen und Anlagen gilt, gilt<br />

auch für Ersatz- und Verschleißteile.<br />

Sie werden mit den gleichen<br />

Verfahren, auf denselben Maschinen<br />

und mit den höchsten Qualitätsanforderungen<br />

produziert wie<br />

die neuen Bauteile einer Maschine<br />

– ebenfalls im eigenen Haus.<br />

MULTIVAC lässt nur wenig von qualifizierten<br />

Zulieferern exklusiv fertigen.<br />

Damit können Kunden


sichergehen, dass sie Ersatzteile erhalten,<br />

die immer auf dem aktuellen<br />

Stand der Technik sind.<br />

Je mehr Komponenten einer<br />

Verpackungslinie von einem Hersteller<br />

bezogen werden, desto nahtloser<br />

greifen die einzelnen Module<br />

ineinander. Um die Anforderungen<br />

der Kunden zu erfüllen, übernimmt<br />

MULTIVAC auch die Integration von<br />

Drittkomponenten in die Verpackungslinie<br />

und gewährleistet somit<br />

eine maximale Effizienz der<br />

Verpackungslinie.<br />

Hohe Servicedichte weltweit<br />

Investitionssicherheit heißt aus<br />

Kundensicht aber auch, dass die<br />

Maschine langfristig zuverlässig<br />

läuft. Beeinträchtigt dennoch einmal<br />

eine Störung den Produktionsprozess,<br />

sind MULTIVAC Techniker<br />

schnell beim Kunden vor Ort.<br />

MULTIVAC hat ein flächendeckendes<br />

Vertriebs- und Servicenetz<br />

aufgebaut – und das nicht nur in<br />

ausgewählten strategischen Märkten,<br />

sondern weltweit. Zur kundenfreundlichen<br />

Logistik zählt auch,<br />

dass die Servicetechniker an ihren<br />

Stützpunkten weltweit über eigene<br />

Ersatzteillager verfügen und in ihren<br />

Fahrzeugen stets eine Palette<br />

der gängigsten Verschleißteile<br />

dabeihaben. MULTIVAC Kunden<br />

können somit darauf vertrauen,<br />

dass im Störfall ein Techniker zeitnah<br />

vor Ort ist und den reibungslosen<br />

Betrieb ihrer Verpackungsanlage<br />

sicherstellt. „<strong>Als</strong> der<br />

Vulkanausbruch auf Island im vergangenen<br />

Jahr den Luftfrachtverkehr<br />

zum Erliegen brachte, waren<br />

unsere Kunden hiervon nicht beeinträchtigt“,<br />

berichtet Sánchez.<br />

Zudem liefert das Unternehmen<br />

innerhalb kürzester Zeit Originalersatzteile<br />

in MULTIVAC Qualität.<br />

Im Online-Ersatzteilshop können<br />

Kunden rund um die Uhr, 365 Tage<br />

im Jahr, alles bestellen, was sie<br />

brauchen – ganz gleich, ob es sich<br />

um Messer, Folientransportketten<br />

oder eine Siegelschiene handelt.<br />

Weltweiten Service setzt ein Teil<br />

der Kundschaft heute ohnehin voraus.<br />

Globale Konzerne im Bereich<br />

der Lebensmittel- und Medizin-<br />

industrie arbeiten aus Gründen der<br />

Standardisierung in allen Ländern<br />

mit dem gleichen Equipment. Stellt<br />

ein solches Unternehmen beispielsweise<br />

seine Prozesse weltweit um,<br />

müssen die Verpackungsmaschinen<br />

an allen Produktionsstand-<br />

orten adaptiert werden.<br />

Ressourcenschonender Umgang<br />

mit Rohstoffen und Energie<br />

Zukünftig wird auch das Thema<br />

nachhaltige Produktionsprozesse<br />

noch stärker in den Fokus der Verpackungsindustrie<br />

rücken. Auch<br />

darauf hat MULTIVAC sein Produktportfolio<br />

ausgerichtet. So arbeiten<br />

die Konstrukteure kontinuierlich an<br />

neuen Verfahren, die zu einem noch<br />

schonenderen Umgang mit Ressourcen<br />

beitragen. Im vergangenen<br />

Jahr präsentierte MULTIVAC auf<br />

der IFFA, der internationalen Leitmesse<br />

der Fleischwirtschaft, ein<br />

Maschinenkonzept zur Reduzierung<br />

von Wasser- und Energieverbrauch.<br />

Denn unabhängig davon, wie<br />

Fleisch- und Wurstverpackungen in<br />

15 oder 20 Jahren aussehen werden,<br />

der Energie- und Material-<br />

verbrauch wird auf jeden Fall reduziert<br />

werden.<br />

AUSGABE 1 <strong>2011</strong><br />

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| 38<br />

upDATE prODukTE<br />

Der Xbelt : Sicher, sauber<br />

und platzsparend<br />

Etikettiersystem der nächsten Generation für Tiefziehverpackungsmaschinen<br />

Vor allem die hohen Geschwindigkeiten, die heute in Tiefziehverpackungsmaschinen gefordert werden, haben<br />

bei MULTIVAC Marking & Inspection dazu geführt, dass man den Querbahnetikettierer in Gestalt des Transferbandetikettierers<br />

neu erfunden hat.<br />

Querbahnetikettierer werden schon<br />

seit Jahrzehnten zum Aufbringen<br />

von Etiketten innerhalb von Tiefziehverpackungsmaschinenverwendet.<br />

Auch MULTIVAC Marking<br />

& Inspection hat in den letzten 35<br />

Jahren diese Etikettierer immer<br />

wieder im Detail verbessert, ohne<br />

das bewährte Konstruktionsprinzip<br />

zu verändern. Das ist nun anders<br />

geworden.<br />

keine Lüfterkanäle – kein Staub<br />

Das patentierte System Xbelt TM<br />

stellt eine Etikettierlösung der neuen<br />

Generation für Tiefziehpackungen<br />

dar und zeigt ein Leistungsspektrum,<br />

das dann zum Tragen<br />

kommt, wenn Querbahnetikettierer<br />

an ihre Grenzen stoßen. Der neue<br />

Etikettierer arbeitet mit einem<br />

Transferband, auf dem die Etiketten<br />

kurzfristig „zwischengeparkt“ werden.<br />

Konkret spendet der Etikettierkopf<br />

die Etiketten auf einen quer<br />

über die Verpackungsmaschine laufenden<br />

Gurt. Von dort werden sie<br />

im gewünschten Packungsformat<br />

auf das Transferband übergeben,<br />

auf dem sie nur kurz und leicht anhaften.<br />

Wenn die Oberfolie vorzieht,<br />

wird der komplette Formatsatz<br />

Etiketten vom Transferband<br />

auf die Folie gespendet, indem die<br />

unter dem Transferband herlaufenden<br />

Packungen die Etiketten einfach<br />

mitnehmen. In den Etikettenspender<br />

können alle gängigen<br />

Druckertypen integriert werden, so<br />

dass Etiketten im Heißpräge-, Thermotransfer-<br />

oder Tintenstrahl-Verfahren<br />

bedruckt werden können.<br />

Durch diese neue Konstruktion<br />

sind keine Ventilatoren und kein<br />

Lüfterkanal notwendig. Beim klas-<br />

sischen Querbahnetikettierer werden<br />

die Lüfterkanäle zum vorübergehenden<br />

Halten der Etiketten<br />

benötigt, bevor diese platziert<br />

werden können. Diese Lüfterkanäle<br />

bewegen große Luftmengen,<br />

wirbeln deshalb im wahrsten Sinn<br />

des Wortes Staub auf und sind<br />

schwer zu reinigen. Nicht nur<br />

bezüglich der Geschwindigkeit,<br />

sondern auch vom Hygienedesign<br />

her war deshalb die Neuentwicklung<br />

naheliegend.<br />

keine Masse-Bewegungen durch<br />

Längshub<br />

Der Xbelt TM bringt darüber hinaus<br />

ein zusätzliches Plus an Sicherheit,<br />

weil keine großen Massen bewegt<br />

werden. Bei Querbahnetikettierern,<br />

die über mehrere Reihen arbeiten,<br />

verfährt ein Längshub den Etikettierer<br />

in zwei Richtungen. Dadurch<br />

ist die gesamte Masse des Etikettierers<br />

in Bewegung, was zu Schwingungen<br />

innerhalb der Anlage<br />

führen kann. Das gilt natürlich besonders<br />

bei den hohen Taktraten,<br />

wie sie heute bei Verpackungslinien<br />

üblich sind. Die Massebewegungen<br />

ziehen auch einen größeren<br />

Platzbedarf nach sich, weil zusätzliche<br />

Sicherheitsabstände vorgesehen<br />

werden müssen, um die Gefahr<br />

von Quetschungen beim Bedienpersonal<br />

ausschließen zu können.<br />

Beim Xbelt TM ist der Etikettenspender<br />

fest an der Verpackungsmaschine<br />

montiert und wird nicht<br />

mehr wie bisher in zwei Richtungen<br />

verfahren. Dadurch wird der Längshub<br />

überflüssig. Gleichfalls fällt die<br />

bewegliche Kabelführung weg, die<br />

beim traditionellen Querbahnetikettierer<br />

vorhanden sein muss, da-


Die Zukunft hat schon begonnen: Der Xbelt -Etikettierer von MULTIVAC bietet zahlreiche Vorzüge.<br />

mit dieser mehrere Reihen anfahren<br />

kann. Dies ist nicht zuletzt ein<br />

weiteres Plus an Hygiene. Der neue<br />

Xbelt TM -Etikettierer ist eine platzsparende<br />

Lösung, welche die Verpackungslinien<br />

insgesamt so kurz<br />

wie möglich macht.<br />

Inzwischen wurden mehrere<br />

Maschinen bei Kunden installiert<br />

und erfolgreich in Betrieb genommen.<br />

Im Dauereinsatz beweisen die<br />

Installationen, dass das innovative<br />

Prinzip des Xbelt TM auch in der<br />

Praxis die Vorteile bietet, die Ziel<br />

des Entwicklungsprozesses bei<br />

MULTIVAC waren.<br />

Demnächst auch eine unter-<br />

brechungsfreie Variante<br />

Der Verzicht auf den Längshub hat<br />

nicht nur Vorteile in puncto Platz,<br />

Sicherheit und Hygiene, sondern sichert<br />

den Anwendern auch einen<br />

besseren Zugang zu allen wesentlichen<br />

Bauteilen. Die Summe dieser<br />

im Einzelnen scheinbar kleinen Vorteile<br />

für alltägliche Aufgaben ist<br />

groß: Etikettenrollen lassen sich<br />

leichter nachlegen, Druckereinstellungen<br />

schneller ändern und Etikettenformate<br />

besser wechseln. Bei<br />

Letzterem hilft zusätzlich, dass die<br />

hintere Bordscheibe fix ist, so dass<br />

man eine feste Bezugskante hat.<br />

Derzeit existiert der Xbelt TM als<br />

Oberbahn- und Unterbahnetikettierer.<br />

Auch eine Maschinenvariante<br />

zum unterbrechungsfreien Etikettieren<br />

auf kleinstem Raum wird es<br />

geben. Diese Variante, die als Xbelt<br />

TWIN vermarktet wird, ist ab Ende<br />

<strong>2011</strong> verfügbar. Der Xbelt TWIN arbeitet<br />

mit zwei Etikettenspendern,<br />

aber nur einem Applikator, der das<br />

Etikett bei Bedarf entweder von<br />

dem einen oder dem anderen Etikettenspender<br />

übernimmt. Dieses<br />

platzsparende Verfahren, der Xbelt<br />

TWIN benötigt denselben Einbauraum<br />

wie der Xbelt und ist ebenfalls<br />

patentiert.<br />

AUSGABE 1 <strong>2011</strong><br />

Alles in allem ist das System die<br />

zukunftsweisende Lösung für die<br />

Etikettierung auf Tiefziehver-<br />

packungsmaschinen, insbesondere<br />

im Hochleistungsbereich. Die bisherigen<br />

Querbahnetikettierer werden<br />

parallel ebenfalls weiter-<br />

entwickelt und gebaut. Bestes<br />

Beispiel für Innovation, auch im<br />

„traditionellen“ Bereich, ist die<br />

patentierte Funktion „No product,<br />

no label“, mit der das Modell MR600<br />

aufwartet.<br />

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| 40<br />

upDATE prODukTE<br />

Flexibilität aus der Schublade<br />

Einfacher Formatwechsel bei Tiefziehverpackungsmaschinen<br />

Die Anwender verlangen von Hochleistungs-Verpackungsmaschinen in der Zukunft nicht nur immer höheren<br />

Durchsatz, sondern auch immer größere Flexibilität hinsichtlich der Packungsgrößen und Packungsformate.<br />

MULTIVAC hat mit intelligenten Formatwechselsystemen für Tiefziehverpackungsmaschinen diese Zukunft<br />

technologisch schon vorweggenommen.<br />

Gerade in hart umkämpften Endverbrauchermärkten<br />

ist Verpackungsvielfalt<br />

wichtig für den<br />

Markterfolg der Konsumgüterhersteller.<br />

Die Verbraucher wollen Auswahlmöglichkeiten,<br />

auch bei der<br />

Form der Verpackung. Umwelt-<br />

bewusste Konsumenten suchen<br />

eine besonders ökologische Verpackung,<br />

Singles kleine Mengen,<br />

Großfamilien die Sparpackung und<br />

wieder andere lassen sich gern<br />

durch eine optisch besonders attraktive<br />

Verpackung zum Kauf verführen.<br />

Konsumgüterhersteller präsentieren<br />

deshalb ihre Produkte in<br />

einer Vielzahl unterschiedlicher<br />

Packungsformen und -größen. Dadurch<br />

sinken naturgemäß die<br />

durchschnittlichen Losgrößen und<br />

die Verpackungsmaschinen müssen<br />

immer häufiger umgerüstet<br />

werden.<br />

Weniger Stillstandszeiten<br />

Für die komplette Formatumstellung<br />

bei Tiefziehverpackungs-<br />

maschinen ist in den meisten Fällen<br />

der Wechsel des Formwerkzeugs,<br />

des Siegelwerkzeugs sowie der<br />

Schneideinrichtung notwendig. Je<br />

häufiger solche Formatwechsel<br />

durchgeführt werden müssen, desto<br />

stärker reduziert sich die Laufzeit<br />

der Maschine. In der Minimierung<br />

der Maschinenstillstandszeiten<br />

während der Umrüstung liegt also<br />

großes Potenzial zur Steigerung der<br />

Maschineneffizienz. Dieses ist umso<br />

größer, je öfter neue Packungsformate<br />

eingerichtet werden müssen.<br />

MULTIVAC hat bei seinen<br />

Tiefziehverpackungsmaschinen an<br />

allen Komponenten, die bei einem<br />

Formatwechsel eine Rolle spielen,<br />

Optimierungen vorgenommen. Sie<br />

tragen zu deutlichen Reduzierungen<br />

der Maschinenstillstandszeiten<br />

und des Ressourcenaufwands bei.<br />

Form- und Siegelwerkzeug aus der<br />

Schublade ziehen<br />

Im Mittelpunkt der Weiterentwicklung<br />

der Tiefziehverpackungsma-<br />

Alles griffbereit: Das Schubladensystem bei MULTIVAC Tiefziehverpackungsmaschinen.<br />

schinen steht ein technisch wegweisendes<br />

Werkzeugwechselsys-<br />

tem für die Form- und Siegelstation<br />

der Maschinen. Es besteht aus einer<br />

Konstruktion, bei der Form-<br />

und Siegelwerkzeugunterteile im<br />

wahrsten Sinn des Wortes „aus der<br />

Schublade“ gezogen werden. Bisher<br />

mussten das nicht mehr benötigte<br />

Formwerkzeug oder dessen<br />

Komponenten nach oben aus der<br />

Maschine entnommen und gegen<br />

neue Teile ausgetauscht werden –<br />

teils mit speziellem Hebewerkzeug.<br />

Die Maschinensteuerung unterstützt<br />

den Werkzeugwechsel. Sie<br />

löst zunächst die Entriegelung des<br />

Werkzeugoberteils aus. Daraufhin<br />

kann das Unterteil des Form- oder<br />

Siegelwerkzeugs auf Führungsschienen<br />

seitlich aus der Maschine<br />

gezogen werden – einfach zugänglich<br />

für die nötigen Umstellungsmaßnahmen,<br />

wie Wechsel der Siegelbrille,<br />

der formgebenden Teile<br />

des Formwerkzeugs oder auch des<br />

kompletten Werkzeugunterteils.<br />

Das Ein- und Ausfahren der


Werkzeugunterteile wird durch die<br />

mit Türen ausgestattete Seitenverkleidung<br />

der Tiefziehverpackungsmaschine<br />

noch einmal erheblich<br />

vereinfacht. Die Folienbahn muss<br />

nicht ausgefahren werden.<br />

Das Schubladensystem reduziert<br />

nicht nur deutlich den Zeitaufwand<br />

für die Umrüstung der Tiefziehverpackungsmaschine,<br />

son-<br />

dern macht auch eine zweite Person<br />

und spezielles Hebewerkzeug überflüssig.<br />

Alternativ bietet MULTIVAC<br />

ein vollautomatisches Formplattenwechselsystem<br />

an, das den Wechsel<br />

der Formplatten in der Maschine<br />

auf Knopfdruck durchführt.<br />

klappbare Werkzeugoberteile<br />

Das Schubladensystem findet eine<br />

ideale Ergänzung durch aufklappbare<br />

Werkzeugoberteile. Diese machen<br />

eine zeitsparende Inspektion<br />

und Reinigung von Formwerkzeugoberteil<br />

und Siegelplatten<br />

möglich. Beim Einsatz von bedruckten<br />

Verpackungsfolien kann sich<br />

Farbe auf der Siegelplatte ablagern,<br />

die von Zeit zu Zeit entfernt werden<br />

muss; dies ist durch den Einsatz eines<br />

klappbaren Oberteils mit geringem<br />

Zeitaufwand möglich.<br />

Automatische Positionierung der<br />

Querschneidungen<br />

Der Formatwechsel wird durch<br />

die elektrisch positionierbaren<br />

Querschneideeinrichtungen, die<br />

MULTIVAC neu entwickelt hat, zusätzlich<br />

vereinfacht. Die Position<br />

der Querschneidungen muss bei einer<br />

Längenänderung der Packungen<br />

und damit der Stellen, an<br />

denen die Packungsbahn durchtrennt<br />

wird, angepasst werden. Die<br />

dem jeweiligen Produkt entsprechenden<br />

Positionen sind im Rezeptspeicher<br />

der Maschinensteuerung<br />

abgelegt, dadurch fährt die Maschine<br />

alle Stellungen wiederholgenau<br />

an. Dies erspart dem Maschinenbediener<br />

aufwendige manuelle Einstellarbeiten.<br />

Hubwerke mit Servoantrieb<br />

Durch den neuen elektrischen Servoantrieb<br />

werden die Bewegungsabläufe<br />

der Hubwerke deutlich bes-<br />

Schnelles, einfaches Umrüsten steigert die Maschineneffizienz.<br />

ser kontrollierbar. Außerdem sind<br />

die Hübe im laufenden Betrieb auf<br />

das jeweilige Produkt anpassbar,<br />

damit eröffnen sich Optimierungsmöglichkeiten<br />

und die Taktleistung<br />

der Maschine kann erhöht werden.<br />

Weitere Kundenvorteile bestehen<br />

in der Energieeinsparung durch den<br />

Verzicht auf Druckluft, in der Wartungsfreundlichkeit<br />

aufgrund der<br />

guten Zugänglichkeit und der geringen<br />

Geräuschentwicklung.<br />

Hohe Bedienerfreundlichkeit<br />

Alle diese Komponenten werden<br />

zentral durch die neue Maschinensteuerung<br />

IPC 06 und ihre Bedienoberfläche<br />

HMI 2.0 gesteuert.<br />

In der Steuerung und der Bedienoberfläche<br />

werden alle Module<br />

grafisch abgebildet. Für Maschinenbediener<br />

genügt eine Einweisung<br />

in die Bildsprache der Bedienoberfläche.<br />

Das gilt auch für viele weitere<br />

Parameter, die über die zentrale<br />

Steuerung kontrolliert werden, wie<br />

beispielsweise die neue Bahnkantensteuerung<br />

für Ober- und Unterfolie,<br />

die Proportionaldruckregelung<br />

für das Siegelwerkzeug sowie<br />

die Packungsvereinzelung über das<br />

neue Bandsystem MBS 200.<br />

Steigende „Zukunfts-Dividende“<br />

für die Investition<br />

Da Formatwechsel bei den Anwendern<br />

stark zunehmen werden, wird<br />

das Rationalisierungspotenzial für<br />

die Neuerungen stetig wachsen.<br />

AUSGABE 1 <strong>2011</strong><br />

Eine Investition in die neuen Technologien<br />

der Tiefziehverpackungsmaschine<br />

ergibt also eine Jahr für<br />

Jahr steigende Dividende.<br />

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| 42<br />

upDATE AuTOMATIsATIOn<br />

Verpackungsinnovation für Heinz ®<br />

Dip & Squeeze ® Ketchup<br />

Single-Serve-ketchup-Packungen werden verbraucherfreundlicher<br />

Wer Pommes im Fast-Food-Restaurant oder an der Imbissbude bestellt, bekommt meist ketchup im Portionsbeutel<br />

dazu. Doch die Portionsbeutel für unterwegs sind für manche Verbraucher oftmals schwierig zu handhaben.<br />

Mit der Dip & Squeeze ® -Packung hat die H. J. Heinz Company eine Verpackung mit einem zweifachen<br />

Öffnungsmechanismus entwickelt, der konsumenten die Wahl lässt, den ketchup entweder über der Speise<br />

auszudrücken oder die Verpackung als Dippschale zu nutzen. Der US-Lebensmittelkonzern produziert das<br />

innovative Format auf vollautomatisierten Verpackungsanlagen von MULTIVAC und verpackt mit einer Verpackungslinie<br />

etwa 50 Tonnen ketchup pro Tag.<br />

Für den schnellen Hunger zwischendurch<br />

und als Beilage zum<br />

Hauptgericht sind Pommes frites<br />

gleichermaßen beliebt. Den dazugehörigen<br />

Ketchup servieren die<br />

meisten Imbisse und Fast-Food-<br />

Restaurants in kleinen, rechteckigen<br />

Portionsbeuteln. Diese lassen<br />

sich oftmals nur schwer öffnen;<br />

die Hände sind danach beschmiert<br />

– und wer richtig viel<br />

Ketchup möchte, benötigt<br />

mehr als eine Portion.<br />

Heinz ® Dip & Squeeze ® : Die<br />

verbraucherfreundliche<br />

Verpackung<br />

Das weltbekannte Unternehmen<br />

H. J. Heinz Company aus Pittsburgh,<br />

Pennsylvania, hat schon vor<br />

einigen Jahren mit der Suche nach<br />

einer verbraucherfreundlicheren<br />

Alternative für die Portionsbeutel<br />

begonnen. Hieraus resultierte das<br />

innovative Konzept Heinz ® Dip &<br />

Squeeze ® . Das Format der Portionspackung<br />

sieht aus wie eine liegende<br />

Miniatur der legendären Heinz-<br />

Ketchup-Flasche. Darin enthalten<br />

ist dreimal so viel Ketchup wie<br />

in herkömmlichen Portionsbeuteln,<br />

nämlich 27 Gramm. Und verpackungstechnisch<br />

ist das Ganze eine<br />

echte Innovation mit Doppelfunktion.<br />

„Bei Heinz ® Dip & Squeeze ® haben<br />

Verbraucher die Wahl, ob sie<br />

die Oberfolie der Verpackung abziehen<br />

und das Essen in die Ketchup-<br />

Schale eintunken oder ob sie den<br />

Ketchup über der Speise aus-<br />

drücken wollen und dafür die Ver-<br />

packung oben<br />

an der entsprechendmarkierten<br />

Stelle aufreißen“,<br />

erläutert Ken<br />

Harding, Entwicklungsleiter<br />

bei MULTIVAC Inc. in<br />

Kansas City, Missouri, USA.<br />

Entwicklung der innovativen<br />

Verpackungslösung<br />

Das innovative Verpackungskonzept<br />

Heinz ® Dip & Squeeze ® wird<br />

nach erfolgreicher Markteinführung<br />

bereits in Großmengen produziert.<br />

Bei der Projektierung und<br />

Herstellung der entsprechenden


Verpackungsmaschinen arbeitete<br />

Heinz mit MULTIVAC zusammen.<br />

Gemeinsam analysierte man Zielsetzungen,<br />

Herausforderungen und<br />

Erwartungen an die vollautomatisierten<br />

Verpackungsmaschinen.<br />

Besonderes Augenmerk<br />

lag auf geeignetenVerfah-<br />

ren zur Herstellung der<br />

Packungsform sowie den hierfür<br />

geeigneten Verpackungsmateria-<br />

lien. „Über Monate hinweg arbeiteten<br />

wir intensiv an der Entwicklung<br />

und Prüfung von Prototypen. Es<br />

galt, Beschaffenheit<br />

und Toleranzen<br />

von<br />

AUSGABE 1 <strong>2011</strong><br />

Verpackung und Folie durch Heinz<br />

zu spezifizieren, um eine optimale<br />

Verbraucherfreundlichkeit und<br />

eine bestmögliche Produktoptik<br />

bei gleichzeitigem Schutz des In-<br />

halts zu gewährleisten“, sagt Ken<br />

Harding.<br />

Produktion auf einer vollständig<br />

automatisierten Verpackungslinie<br />

Eine weitere Herausforderung waren<br />

die benötigten Produktions-<br />

volumina, die aus der starken Nachfrage<br />

der Heinz-Kunden resultierten.<br />

Täglich muss eine Verpackungs-<br />

linie etwa 3.500 Kartons zu je 500<br />

Packungen ausstoßen; das sind<br />

etwa 1,8 Millionen Packungen und<br />

damit rund 50 Tonnen Ketchup.<br />

Um diese Anforderung zu erfüllen,<br />

entwickelte MULTIVAC zusammen<br />

mit Heinz eine komplette, vollautomatische<br />

und schlüsselfertige<br />

End-to-End-Verpackungslinie mit<br />

Befüllung, Laserbearbeitung, visueller<br />

Inspektion und automatischer<br />

Kartonierung. Die fertige Linie ist<br />

mehr als zwanzig Meter lang und<br />

darauf ausgelegt, im Dreischichtbetrieb<br />

an sechs Tagen pro Woche<br />

zu produzieren. „Dies setzt eine<br />

sehr hohe Standzeit und Verfügbarkeit<br />

der Verpackungsmaschine<br />

voraus“, weiß Ken Harding von<br />

MULTIVAC. Kernstück der voll-<br />

automatisierten Linie ist eine Tiefziehverpackungsmaschine,<br />

die mit<br />

einer spezifizierten Abzugslänge<br />

100 Packungen je Takt produziert.<br />

Die Tiefziehverpackungsmaschine<br />

erzielt 15 Takte pro Minute; das entspricht<br />

einem Ausstoß von 1.500<br />

fertigen Packungen je Minute. Für<br />

die Befüllung der tiefgezogenen<br />

Kavitäten in Flaschenform integrierte<br />

MULTIVAC eine Abfüllanlage<br />

des amerikanischen Herstellers<br />

Hinds-Bock. Diese befüllt 100 Packungen<br />

innerhalb von vier Sekunden<br />

mit 27 Gramm Ketchup.<br />

Zur Sicherung einer maximalen<br />

Siegelqualität durchlaufen die befüllten<br />

Kavitäten das optische Inspektionssystem<br />

MVS (MULTIVAC<br />

VISION SYSTEM), das alle Verunreinigungen<br />

auf den Siegelrändern<br />

erkennt. Packungen mit verschmutzten<br />

Siegelrändern werden<br />

automatisch ausgeschleust. Dadurch<br />

wird gewährleistet, dass alle<br />

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| 44<br />

upDATE AuTOMATIsATIOn<br />

Packungen, die in den Markt kommen,<br />

über eine perfekte hermetische<br />

Siegelung verfügen. Anschließend<br />

kennzeichnen die Laser-<br />

einheiten die einzelnen Behältnisse<br />

inline mit einem 13-stelligen Code.<br />

Dieser enthält die Chargen-Nummer<br />

sowie das Produktionsdatum.<br />

Hierfür integrierte MULTIVAC die<br />

Lasertechnologie seines Lieferanten<br />

Videojet in die Verpackungsmaschine.<br />

Im End-of-Line-Bereich hat<br />

die Verpackungslinie zwei Roboterportale.<br />

Diese sind mit Handhabungsmodulen<br />

ausgestattet, die<br />

die fertigen Packungen aus der Verpackungsmaschine<br />

nehmen und<br />

sie in die Kartons legen. Dabei grei-<br />

Die Lösung<br />

• Vollautomatische End-to-End-<br />

Verpackungslinie mit Befüllung, Laserbearbeitung,<br />

visueller Inspektion und<br />

automatischer Kartonierung<br />

• Kernstück: Tiefziehverpackungsmaschine<br />

R 535 für 100 Packungen<br />

je Takt, fünfzehn Takte pro Minute<br />

• Output: 1.500 Packungen pro Minute,<br />

3.500 Kartons à 500 Packungen pro Tag<br />

fen die Roboter die Packungen aus<br />

dem Schneidwerkzeug der Verpackungsmaschinen<br />

und schindeln<br />

diese sowohl in vertikale als auch<br />

horizontale Richtung, bevor sie im<br />

Karton platziert werden. Nach jeder<br />

Packungslage wird automatisch<br />

eine Zwischenlage aus Karton in<br />

die Umverpackung gelegt.<br />

H. J. Heinz Company<br />

H. J. Heinz Company ist einer der weltweit führenden Hersteller von gesunden, konsumentenfreundlichen<br />

und erschwinglichen Lebensmitteln mit dem Claim „Good Food Every Day”. Kernprodukte von Heinz sind<br />

Ketchup, Saucen, Gerichte, Suppen, Snacks und Kindernahrung. Heinz bietet unübertroffene Qualität,<br />

Geschmack und Nährwerte für alle Gelegenheiten, sei es zu Hause, in Restaurants, im Büro oder unterwegs.<br />

Heinz vereint ein globales Portfolio an führenden Markenprodukten, unter anderem Heinz ® Ketchup, Saucen,<br />

Suppen, Bohnen, Pasta und Babynahrung (etwa ein Drittel des Gesamtumsatzes), Ore-Ida ®<br />

Kartoffelprodukte, Weight Watchers ® Smart Ones ® Vorspeisen, T.G.I. Friday’s ® Snacks, und Plasmon Babynahrung.<br />

Heinz ist auf allen Kontinenten berühmt für seine legendären Marken, so zum Beispiel Heinz ®<br />

Ketchup, „The World’s Favorite Ketchup ® ”.


Boeing 747 fliegt Verpackungslinie<br />

zum Einsatzort<br />

Der erstmalige Aufbau der kompletten<br />

Verpackungslinie erfolgte<br />

am Produktionsstandort Wolfertschwenden<br />

im Allgäu. Mittels Luftfracht<br />

wurde die Anlage anschließend<br />

an den Produktionsstandort<br />

von Heinz gebracht. MULTIVAC<br />

charterte hierfür eine Boeing 747<br />

ready for<br />

take off<br />

mit einem Noseloader, der die komplette<br />

Linie mit einem Gesamtgewicht<br />

von etwa 35 Tonnen transportierte.<br />

Die Installation vor Ort<br />

erfolgte durch ein internationales<br />

Team von MULTIVAC. Auch eine<br />

zweite Anlage ist bereits in Betrieb.<br />

Da die Nachfrage nach Heinz ® Dip &<br />

Squeeze ® kontinuierlich wächst, hat<br />

Heinz weiteren Bedarf an Produktionskapazitäten.<br />

AUSGABE 1 <strong>2011</strong><br />

Heinz ® Dip & Squeeze ® wird derzeit<br />

in der amerikanischen Fast-<br />

Food-Kette Chick Fil’A serviert.<br />

Mittelfristig werden weitere große<br />

Anbieter folgen.<br />

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<strong>UPDATE</strong> FOOD<br />

Etiketten exakt platzieren<br />

ISFI vertraut kennzeichnungskompetenz von MULTIVAC Marking & Inspection<br />

Seine Leidenschaft für den Gewürzhandel verbindet der belgische Importeur ISFI mit einem ausgeprägten<br />

Sinn für die individuellen Wünsche seiner kunden. Um seine Gewürze und Gewürzmischungen möglichst ansprechend<br />

zu vermarkten, setzt ISFI auf modernste Verpackungs- und kennzeichnungstechnologien – darunter<br />

auch den Gliederbandetikettierer MR426 GB von MULTIVAC Marking & Inspection, der selbst bei anspruchsvollen<br />

Packungsformen für eine genaue Etikettenplatzierung sorgt.<br />

Der belgische Lebensmittelimporteur<br />

ISFI (International Spice &<br />

Food Import) veredelt Gewürze und<br />

Würzmischungen, die er in vielen<br />

Ländern der Welt einkauft. Dazu gehören<br />

u. a. Paprika, Anis und Safran<br />

aus Spanien, grüner Kardamom<br />

aus Guatemala oder Senfkörner<br />

aus Kanada. Im eigenen Werk in<br />

Braine-l’Alleud in der Nähe von<br />

Brüssel werden die Rohmaterialien<br />

gereinigt, gemahlen und gemäß aktueller<br />

Verbrauchertrends kombiniert.<br />

Die Gewürze und Gewürzmischungen<br />

sind zum Teil für die<br />

industrielle Weiterverarbeitung in<br />

Europa und Asien bestimmt, wo sie<br />

Saucen, Fertiggerichte, Pizzen oder<br />

Fleischprodukte verfeinern. Wichtige<br />

Abnehmer sind aber auch der<br />

Großhandel, Supermärkte und die<br />

Gastronomie.<br />

Um Gewürze und Gewürzmischungen<br />

hygienisch einwandfrei<br />

und möglichst ansprechend zu verpacken,<br />

setzt ISFI auf modernste<br />

Verpackungs- und Kennzeichnungstechnologien.<br />

Seinen internationalen<br />

Kunden bietet ISFI unterschiedlichste<br />

Packungsformate an –<br />

darunter runde und quadratische<br />

Gewürzgläser, Plastikbeutel, Gebinde<br />

oder PET-Behälter. Sie alle<br />

werden in integrierten Linien befüllt,<br />

verschlossen und anschließend<br />

etikettiert und beschriftet.<br />

„Die Kennzeichnung spielt im Produktionsprozess<br />

eine sehr wichtige<br />

Rolle: Denn einerseits ist das Etikett<br />

ein entscheidendes Kriterium bei<br />

der Kaufentscheidung; andererseits<br />

muss sein Inhalt mit den<br />

jeweiligen Vorschriften des national<br />

oder international geltenden<br />

Lebensmittelrechts konform sein“,<br />

erläutert Christophe de Limburg<br />

Stirum, CEO von ISFI.<br />

Rundum-Etikettierung für<br />

Glasbehälter<br />

Da eines der Kennzeichnungssysteme<br />

bereits seit 20 Jahren im Einsatz<br />

war, beschloss ISFI im Sommer<br />

2010 dieses aus Altersgründen zu<br />

ersetzen. Wie schon sein Vorgänger<br />

sollte auch das neue System<br />

aus dem Hause MULTIVAC Marking<br />

& Inspection kommen. „Wir be-<br />

nötigten eine leistungsfähige, zu-<br />

verlässige und flexible Lösung, um<br />

speziell unsere kleineren Gewürzgläser<br />

mit Rundum-Etiketten zu<br />

versehen“, schildert Christophe de<br />

Limburg Stirum den Bedarf.<br />

Die Gläser haben einen Durchmesser<br />

von circa 40 Millimetern<br />

und es gibt sie sowohl in runder als<br />

auch in eckiger Form. Die Etikettierung<br />

sollte vollautomatisch in der<br />

Linie auf die durchlaufenden Produkte<br />

erfolgen. Dabei musste eine<br />

Leistung von 80 Takten pro Minute<br />

erreicht werden. Zusätzlich zu dem<br />

Rundum-Etikett wollte ISFI bei bestimmten<br />

Produkten ein Siegel-<br />

etikett auf den Schraubverschluss<br />

der Gewürzgläser aufbringen. Dieses<br />

sollte genau mittig zum Rundum-Etikett<br />

platziert werden.<br />

Die ISFI entschied sich für die<br />

Anschaffung eines Gliederbandetikettierers<br />

MR426 GB von<br />

MULTIVAC Marking & Inspection.<br />

„Unsere Gliederbandetikettierer<br />

der Reihe MR400 bestehen aus<br />

Standardmodulen, aus denen wir<br />

für jeden Kunden eine in technischer<br />

und wirtschaftlicher Hinsicht<br />

optimale Lösung bauen. Das Mo-


dell MR426 GB ist auf die Rundum-<br />

Etikettierung von zylindrischen Produkten<br />

sowie für die Vorder- und<br />

Rückseitenetikettierung von Formflaschen<br />

ausgelegt“, erläutert Udo<br />

Kästing, Area Sales Manager bei<br />

MULTIVAC Marking & Inspection.<br />

Die Einführung des Glieder-<br />

bandetikettierers MR426 GB bei<br />

ISFI erfolgte im November 2010. Ein<br />

Servicetechniker von MULTIVAC<br />

Belgien integrierte das Kennzeichnungssystem<br />

in die Abfülllinie. „Die<br />

Maschine wurde pünktlich geliefert,<br />

ihre Inbetriebnahme erfolgte<br />

ohne Schwierigkeiten“, lobt CEO de<br />

Limburg Stirum.<br />

Der Gliederbandetikettierer<br />

MR426 GB lässt sich schnell und<br />

einfach auf die unterschiedlichen<br />

Gewürzgläser umrüsten und passt<br />

sich nahtlos dem dortigen Produktionsablauf<br />

an: Nachdem die Gläser<br />

die vorgeschaltete Abfüll- und Verschließanlage<br />

passiert haben, werden<br />

sie automatisiert an den MR426<br />

GB übergeben. Ein Doppelrollenzuteiler<br />

vereinzelt die Gewürzgläser<br />

auf den erforderlichen Mindestabstand<br />

von 100 Millimetern.<br />

Genaue Produktführung und<br />

-ausrichtung<br />

In der Ausrichtstation werden die<br />

befüllten Gewürzgläser für die spätere<br />

Positionierung der Etiketten<br />

ausgerichtet. Das ist insbesondere<br />

bei den quadratischen Gläsern unerlässlich,<br />

damit das Etikett exakt<br />

zu den Seitenflächen appliziert<br />

wird. Unmittelbar in der Ausrichtstation<br />

wird ein Siegeletikett von<br />

oben auf dem Schraubdeckel appliziert.<br />

Die Ausrichtstation besteht<br />

aus produktspezifisch angepassten<br />

Formatbacken, die das Gewürz-<br />

glas von beiden Seiten greifen<br />

und so ausrichten, dass das Etikett<br />

exakt positioniert aufgebracht werden<br />

kann.<br />

Die Ausrichtstation leitet die Gewürzgläser<br />

dann unter ein so genanntes<br />

Kopfband, das sie stabil<br />

von oben festhält und durch den<br />

weiteren Prozess führt. Mit Hilfe<br />

von zwei intermittierend rotierenden<br />

Bürsten werden die Enden des<br />

Siegeletiketts an den Seiten angedrückt.<br />

Anschließend wird das<br />

Rundum-Etikett von einer Seite an-<br />

AUSGABE 1 <strong>2011</strong><br />

Der Gliederbandetikettierer MR426 lässt sich schnell und einfach umrüsten.<br />

gesetzt und im Massageband durch<br />

Rotation der Gläser an den Umfang<br />

angedrückt.<br />

„Die größte Herausforderung<br />

im Projekt war die Rundum-<br />

Etikettierung der quadratischen<br />

Gewürzflaschen“, berichtet ISFI-<br />

CEO de Limburg Stirum. Der<br />

MR426 GB verfügt dafür über spezielle<br />

Andruckschwämme, welche für<br />

eine genaue Applikation sorgen.<br />

Christian Vlasselaer, Managing<br />

Director bei MULTIVAC Belgien,<br />

erläutert: „Bei diesem Projekt garantierten<br />

die exakt abgestimmte<br />

Produktausrichtung und die Produktführung<br />

die genaue Etiketten-<br />

platzierung.“<br />

Durch seinen hygienegerechten<br />

Aufbau ist der Gliederbandetikettierer<br />

M426 GB ideal für den Einsatz<br />

in der Lebensmittelindustrie geeignet.<br />

Mit diesem Gerätetyp werden<br />

unterschiedlichste Gebinde aus der<br />

Lebensmittel- und Feinkostindustrie<br />

dekoriert und gekennzeichnet –<br />

seit November 2010 auch die<br />

Gewürze und Gewürzmischungen,<br />

die ISFI aus Rohstoffen aus aller<br />

Welt zubereitet.<br />

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<strong>UPDATE</strong> FOOD<br />

Kundenindividuelle Lösung<br />

aus Standardmodulen<br />

Intersnack Nederland setzt auf MULTIVAC Marking & Inspection<br />

Bei sehr schnellen Verpackungs- und Etikettierlinien, die für unterschiedliche Packungsformen ausgelegt sind,<br />

wird exzellente Technologie ebenso benötigt wie kompetente Betreuung vor Ort. Im niederländischen Werk<br />

Hardinxveld hat Intersnack, Marktführer im Bereich salzige Snacks, bei MULTIVAC Marking & Inspection beides<br />

gefunden. Der beste Beweis: Ein Folgeauftrag für die Transportbandetikettierer-Serie ist erteilt.<br />

Die Verpackungslinien bei Intersnack<br />

Nederland in Hardinxveld,<br />

südöstlich von Rotterdam, laufen<br />

Tag und Nacht. Rund um die Uhr<br />

werden Kunststoffbecher und Trays<br />

in verschiedenen Größen und Formen<br />

mit Nüssen und Nussmischungen<br />

gefüllt, die unter der Marke<br />

Jack Klijn oder als Handelsmarke<br />

verkauft werden. Insgesamt laufen<br />

abwechselnd 16 verschiedene Behälter<br />

über die Linie.<br />

„Bis vor Kurzem hatte die Linie<br />

eine Gesamteffektivität von etwa<br />

35 Prozent und einen Durchsatz von<br />

120 Bechern oder Trays in der Minute“,<br />

berichtet Breunis van Driesten,<br />

Plant Manager bei Intersnack in<br />

Harvinxveld. In einer neuen Fertigungslinie<br />

wollte man die Gesamteffektivität<br />

auf über 45 Prozent und<br />

den Durchsatz auf 140 Behälter steigern.<br />

Das bedeutete für die jeweilige<br />

Etikettiermaschine mit integriertem<br />

Drucker eine große Her-<br />

Die Lösung<br />

• Transportbandetikettierer MR337 SQ<br />

für die Oben- und Untenetikettierung<br />

der Trays<br />

• Obenettikettierung über Eck auf eine<br />

oder auf zwei Seiten als Siegelettiketierung<br />

• Transportbandetikettierer MR335 SL für<br />

die Etikettierung rund-konischer Becher<br />

auf der Seite<br />

• Bis zu 80 Trays pro Minute/Maschine,<br />

doppelbahnige Arbeitsweise<br />

• Lumineszenztaster und Barcodescanner<br />

für die Qualitätsprüfung<br />

ausforderung, denn „störungsfreie<br />

Produktionsabläufe sind für uns<br />

das A und O“, betont van Driesten.<br />

Die Entscheidung für die Transportbandetikettierer<br />

MR337 SQ und<br />

MR335 SL von MULTIVAC Marking<br />

& Inspection ergab sich aus dem<br />

vorliegenden Pflichtenheft fast von<br />

selbst. Diese Transportbandetikettiertypen<br />

sind für das Etikettieren<br />

ganz unterschiedlicher Produkte<br />

ausgelegt – das Spektrum reicht<br />

von Dosen und Bechern über Faltschachteln<br />

bis hin zu Schlauchbeuteln<br />

und Tiefziehpackungen.<br />

Die Variante MR337 SQ mit<br />

Etikettenspendern der Generation<br />

MR6000 ist für die Oben- und<br />

Untenetikettierung der Trays ausgelegt.<br />

Der Etikettierer MR335 SL<br />

mit Etikettenspendern der Generation<br />

MR6000 beklebt die rund-konischen<br />

Becher auf der Seite. Bei der<br />

Obenetikettierung werden die Etiketten<br />

von oben angedrückt, ent-<br />

weder über Eck auf eine Seite oder<br />

auf zwei Seiten als Siegeletikettierung.<br />

In der Produktionslinie im<br />

Werk Hardinxveld kommen die Etikettierer<br />

nach dem Traysealer und<br />

vor einem mit einer Kontrollwaage<br />

kombinierten Metalldetektor zum<br />

Einsatz.<br />

Umfassende kontrollmechanismen<br />

am Etikettierer<br />

Die Geschwindigkeit der Verpackungslinie<br />

ist enorm – noch höher<br />

als geplant. Bei den kleineren Trays<br />

werden auf zwei parallelen Bahnen<br />

jeweils 80 Stück pro Minute verarbeitet,<br />

bei den größeren erfolgt das<br />

Ganze einbahnig bei gleicher Stückzahl.<br />

Um bei Bedarf auf zwei Bahnen<br />

gleichzeitig etikettieren zu können,<br />

sind beide Maschinen jeweils<br />

mit zwei Etikettenspendern für<br />

oben, unten bzw. für die Seite ausgestattet;<br />

ebenso gibt es insgesamt


sechs Druckwerke und zwei Etikettenandruckstationen<br />

für die Seitenetiketten<br />

sowie zwei weitere für<br />

die Siegeletiketten. An den Etikettiersystemen<br />

sind umfangreiche<br />

Kontrolleinrichtungen angebracht.<br />

Ein Lumineszenztaster prüft, ob das<br />

Oben- und Seitenetikett aufgebracht<br />

wurde. Das Vorhandensein<br />

des unteren Etiketts sowie die Lesbarkeit<br />

des Barcodes kontrolliert<br />

ein Scanner.<br />

Exzellente Betreuung vor Ort<br />

Für den Druck kommen Thermotransferdrucker<br />

von Datamax zum<br />

Einsatz. Jedes der drei Etiketten<br />

(oben, unten und seitlich) wird bedruckt.<br />

Dabei waren in der Vergangenheit<br />

einige Herausforderungen<br />

zu bewältigen. „Das Drucken an<br />

sich war kein Problem, aber die bei<br />

Intersnack vorhandene Ansteuerung<br />

der Software musste erst auf<br />

die neue Fertigungslinie zugeschnitten<br />

werden“, berichtet Breunis<br />

van Driesten. Der Plant Manager<br />

ist daher froh über die exzellente<br />

Betreuung durch MULTIVAC vor<br />

Ort. MULTIVAC Niederlande habe<br />

mit Gerard Brockhoff einen aus-<br />

gewiesenen Spezialisten für Kennzeichnungssysteme<br />

in seinen Reihen,<br />

so dass umfangreiches<br />

Know-how auf dem Gebiet des<br />

Etikettierens immer schnell abrufbar<br />

sei.<br />

Das Know-how von MULTIVAC<br />

Marking & Inspection zahlte sich<br />

auch aus, als beim Andrücken der<br />

Flügeletiketten Instabilitäten auftraten<br />

und die Synchronisierung<br />

der Gesamtlinie optimiert werden<br />

musste. Udo Kästing, Area Sales<br />

Manager bei MULTIVAC Marking &<br />

Inspection und verantwortlich für<br />

die Betreuung von MULTIVAC Niederlande,<br />

beschreibt die Herausforderung:<br />

„Die Integration in eine<br />

Verpackungslinie und die dafür notwendige<br />

Synchronisierung der einzelnen<br />

Komponenten ist selten einfach.<br />

Nicht immer läuft alles von<br />

Anfang an reibungslos. Wichtig<br />

sind in einem solchen Fall ein guter<br />

Service vor Ort sowie eine schnelle<br />

Diagnostik und Beseitigung erkannter<br />

Fehler. Im Fall Intersnack wurde<br />

der Signalaustausch zu den vorgeschalteten<br />

Anlagen den Bedürfnissen<br />

vor Ort angepasst. Bei der Andruckstation<br />

für die Siegeletiketten<br />

montierte man eine zusätzliche Stabilisierung.“<br />

Folgeauftrag schon erteilt<br />

Mit den an Intersnack Nederland<br />

gelieferten Etikettiermaschinen<br />

stellt MULTIVAC Marking & Inspection<br />

einmal mehr seine Anpassungsfähigkeit<br />

unter Beweis, wenn<br />

es um kundenspezifische Anforderungen<br />

geht. Ein Intersnack-Mitarbeiter<br />

ist für die Instandhaltung und<br />

Wartung der Maschinen in Hardinxveld<br />

zuständig und wurde zwei<br />

Tage bei MULTIVAC Marking & Inspection<br />

geschult. Das Training war<br />

auf die Bedienungsabläufe und<br />

Parametereinstellungen im Werk<br />

AUSGABE 1 <strong>2011</strong><br />

abgestimmt. Plant Manager Breunis<br />

van Driesten ist mit dem Gesamtergebnis<br />

hochzufrieden: „Wir<br />

glauben, dass wir mit den Transportbandetikettierern<br />

MR337 SQ<br />

beziehungsweise MR335 SL gute<br />

Maschinen gekauft haben“. Daher<br />

hat Intersnack Nederland bereits<br />

einen Folgeauftrag an MULTIVAC<br />

Marking & Inspection erteilt.<br />

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<strong>UPDATE</strong> FOOD<br />

Schneller Produktionsstart<br />

dank umfassender Unterstützung<br />

Fleischtrocknerei Churwalden vertraut auf MULTIVAC<br />

Bündnerfleisch der Marke Grischuna ist eine Spezialität der Fleischtrocknerei Churwalden AG, einem der größeren<br />

Hersteller von Trockenfleischprodukten in der Schweiz. Im Jahr 2010 bündelte das Unternehmen seine<br />

Verarbeitungs- und Verpackungskapazitäten an einem neuen Standort und investierte dort in neueste Tiefziehverpackungsmaschinen<br />

und Etikettiersysteme von MULTIVAC. Mit dem Hersteller von Verpackungslösungen<br />

verbindet die Fleischtrocknerei Churwalden eine über 20-jährige Partnerschaft.<br />

Neben dem bekannten Grischuna-<br />

Bündnerfleisch produziert die<br />

Fleischtrocknerei Churwalden AG<br />

über 50 Trockenfleischprodukte,<br />

darunter Bündner Rohschinken,<br />

Rohessspeck, Salsiz, Salametti<br />

oder Bergsalami. Die Produkte werden<br />

weltweit unter den Marken Grischuna,<br />

Surselva, Mani und minipic<br />

vertrieben. Jährlich verlassen über<br />

1.000 Tonnen Trockenfleisch das<br />

Unternehmen. Etwa 30 Prozent davon<br />

werden exportiert. Die wichtigsten<br />

Märkte sind Frankreich,<br />

Deutschland und die Benelux-<br />

Länder.<br />

Bis 2010 produzierte und verpackte<br />

die Grischuna ihre Waren an<br />

den Standorten Chur, Churwalden<br />

und Trin. Nachdem das Unternehmen<br />

mit der Surselva SFW Fleischwaren<br />

AG fusioniert hatte, beschlossen<br />

die Eigentümer, die<br />

Kapazitäten für Fleischverarbeitung,<br />

Verpackung und Logistik an<br />

einem neuen Standort, in Landquart,<br />

zu bündeln: Landquart liegt<br />

wie Churwalden im Bündnerland,<br />

ist verkehrstechnisch aber günstiger<br />

und bietet Platz für die weitere<br />

Expansion. Heute werden in dem<br />

neu errichteten Produktions- und<br />

Logistikzentrum etwa 50 unterschiedliche<br />

Produkte verarbeitet,<br />

verpackt und kommissioniert.<br />

Andere Prozesse wurden an den<br />

bisherigen Standorten belassen: In<br />

Chur wird das Fleisch für die Trockenfleischspezialitätenangenommen,<br />

ausgebeint und gesalzen. In<br />

Churwalden liegt das Zentrum der<br />

Bündnerfleisch-Produktion und in<br />

Trin stellt das Unternehmen einen<br />

Teil der Trockenfleischprodukte<br />

her.<br />

Umwelt- und Qualitätsbewusstsein<br />

als Markenzeichen<br />

Die neue Produktionsstätte in Landquart<br />

zeugt vom Qualitäts- und<br />

Umweltbewusstsein der Eigentümerfamilie<br />

Spiess: Der Neubau<br />

wurde nach dem MINERGIE-Stan-<br />

dard erstellt – einem freiwilligen<br />

Baustandard, der den rationalen<br />

Energieeinsatz und die Nutzung erneuerbarer<br />

Energiequellen ermöglicht.<br />

Damit ist die Grischuna das<br />

erste Fleisch verarbeitende Unternehmen<br />

in der Schweiz, das ein solches<br />

Konzept durchgängig eingeführt<br />

hat. Heute arbeiten in<br />

Landquart über 100 Mitarbeiter.<br />

Bei der Gebäudeplanung, -isolierung<br />

und Energieversorgung<br />

wurden ökologische Gesichtspunkte<br />

berücksichtigt: So ist die Gebäudehülle<br />

überdurchschnittlich wärmegedämmt.<br />

Die technischen An-<br />

lagen sind besonders energie-<br />

effizient und die in den Gebäuden<br />

anfallende Abwärme wird zur Wärmeerzeugung<br />

genutzt. Auch der<br />

Grundwasserstrom der Alpenrheinebene<br />

wird energetisch genutzt,<br />

u. a. für die Erzeugung von<br />

Wärme und Kälte für unterschiedlichste<br />

betriebliche Zwecke. „Auf<br />

diese Weise reduzieren wir unseren<br />

CO 2 -Ausstoß um über 500 Tonnen


AUSGABE 1 <strong>2011</strong><br />

Würzen und lufttrocknen<br />

Die mageren Rindfleischstücke werden von<br />

Fett und Sehnen befreit, mit Salz, Alpenkräutern<br />

und einer Gewürzmischung gepökelt<br />

und einige Zeit bei tiefen Temperaturen<br />

gelagert. Schon jetzt verliert das Fleisch<br />

einen Teil seiner Flüssigkeit. Nun folgt<br />

die Trocknungsphase. Die Fleischstücke, in<br />

Netze eingebunden, werden in Trockenkammern<br />

gehängt, die so ausgelegt sind,<br />

dass das Fleisch rund vier Monate lang<br />

unter denselben klimatischen Bedingungen<br />

getrocknet wird wie anno dazumal, als das<br />

Bündnerfleisch in strengen Wintern der<br />

klaren, trockenen Bergluft ausgesetzt war.<br />

Daher kann es heute auch im Sommer hergestellt<br />

werden.<br />

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<strong>UPDATE</strong> FOOD<br />

pro Jahr“, sagt Geschäftsführer<br />

Gustav Spiess.<br />

Umzug des Maschinenparks<br />

Um den neuen Standort Landquart<br />

mit den entsprechenden Verpackungskapazitäten<br />

auszustatten,<br />

musste die Grischuna einen Teil<br />

ihrer Verpackungsmaschinen nach<br />

Landquart umziehen. Die Schweizer<br />

Vertriebsgesellschaft von<br />

MULTIVAC, von der ein Großteil der<br />

Verpackungsmaschinen stammt,<br />

unterstützte ihren langjährigen<br />

Kunden beim Umzug der Systeme.<br />

Seit seiner Gründung vor 50 Jahren<br />

hat der süddeutsche Maschinenbauer<br />

ein globales Vertriebs- und<br />

Servicenetz geknüpft, das in dieser<br />

Dichte für die Branche einmalig ist.<br />

„Aufgrund der guten Planung und<br />

des hervorragenden Supports<br />

durch MULTIVAC konnten wir den<br />

gesamten Umzug an einem Wochenende<br />

durchführen“, sagt Produktionsleiter<br />

Niklaus Egli.<br />

Darüber hinaus beschloss die<br />

Grischuna, in weitere Tiefziehverpackungskapazitäten<br />

und Etikettiersysteme<br />

zu investieren. Nach<br />

eingehender Analyse mehrerer<br />

Technologieanbieter entschied sich<br />

die Unternehmensleitung letztlich<br />

wieder für MULTIVAC. Egli erläutert<br />

die Gründe: „Wir haben bislang<br />

sehr gute Erfahrung mit der<br />

MULTIVAC Maschinentechnologie<br />

gemacht. Darüber hinaus bietet<br />

MULTIVAC Schweiz einen hervorragenden<br />

technischen Service und<br />

betreute uns auch in der Vergangenheit<br />

vertrieblich sehr gut. Auch<br />

die Surselva SFW hat bislang schon<br />

sehr positive Erfahrungen mit den<br />

Etikettiersystemen der MULTIVAC<br />

Marking & Inspection gemacht.“<br />

Innovative Verpackungs-<br />

technologie<br />

Projektstart war Mitte 2008. Die<br />

Fleischtrocknerei Churwalden AG<br />

bestellte vier MULTIVAC Tiefziehverpackungsmaschinen<br />

vom Typ<br />

R 535 sowie zehn Etikettierer vom<br />

Typ Xbelt TM für die Etikettierung der<br />

Verpackungen von oben und unten.<br />

Der Xbelt ist die Etikettierlösung<br />

der neuen Generation, die die<br />

MULTIVAC Marking & Inspection<br />

just zum Zeitpunkt der Investitionsentscheidung<br />

in den Markt einführte.<br />

„Wir wollten von Anfang an in<br />

innovative Verpackungstechnologie<br />

investieren, dabei hat uns die<br />

Technologieführerschaft von<br />

MULTIVAC überzeugt“, sagt Egli.<br />

Ein wichtiger Punkt war die Frage<br />

der Werkzeugauslegung für die<br />

neuen Verpackungsmaschinen.<br />

„Die Grischuna wollte die Anzahl<br />

der Werkzeugwechsel so gering<br />

wie möglich halten“, erinnert sich<br />

Beat Mastai, Geschäftsführer von<br />

MULTIVAC Schweiz. Hier präsentierte<br />

der Technologieanbieter ein<br />

durchgängiges Verpackungskonzept.<br />

Heute wird durchschnittlich<br />

zweimal pro Tag an den Verpackungsmaschinen<br />

ein Werkzeugwechsel<br />

durchgeführt.<br />

Vier Tiefziehverpackungsmaschinen,<br />

zehn Etikettierer<br />

Die vier neuen Tiefziehverpackungsmaschinen<br />

vom Typ R 535<br />

sind jeweils mit einem oder mehreren<br />

Xbelt-Etikettierern ausgestattet.<br />

Auf einer Maschine stellt die<br />

Fleischtrocknerei Churwalden AG<br />

Lagerpackungen für Trockenfleisch<br />

her. Diese werden manuell beladen.<br />

Auf den anderen drei Maschinen<br />

wird geschnittene Ware verpackt.<br />

Dazu ist den Tiefziehverpackungsmaschinen<br />

jeweils ein Slicer vorgeschaltet,<br />

der die geschnittene Ware<br />

bis zur Einlegestrecke der R 535<br />

transportiert.<br />

Die Etikettierung der Packungen<br />

von oben und von unten erfolgt<br />

durch die Xbelt-Etikettierer, die auf<br />

den jeweiligen Linien hintereinandergeschaltet<br />

sind. Anschließend<br />

durchlaufen die Packungen einen<br />

Metalldetektor und werden manuell<br />

in E-Kisten gelegt.<br />

Zur Gewährleistung einer durchgängigen<br />

Rückverfolgbarkeit der<br />

einzelnen Chargen werden die Trockenfleischstücke<br />

mittels Barcodescanner<br />

identifiziert, bevor sie in<br />

den Slicer eingelegt werden. Die<br />

Daten werden in die Streckensteuerung<br />

der Tiefziehverpackungsmaschine<br />

übergenommen. Die jeweilige<br />

Chargennummer kann so auf die<br />

Endverpackung gedruckt werden,<br />

womit eine lückenlose Rückverfolgbarkeit<br />

sichergestellt ist.<br />

Die neue Bedienoberfläche<br />

HMI 2.0 der R 535 war den Mitarbeitern<br />

der Grischuna zwar noch nicht<br />

bekannt. Ihr Benutzerführung wurde<br />

jedoch unter ergonomischen<br />

Gesichtspunkten konzipiert: „Das<br />

HMI ist durch seinen graphischen<br />

Aufbau sehr intuitiv und einfach zu<br />

bedienen, selbst für ungeschultes<br />

und angelerntes Personal“, lobt<br />

Egli. Die Grischuna hat zudem<br />

ein durchgängiges Berechtigungs-<br />

konzept eingeführt, das die Produktionssicherheit<br />

erhöht.<br />

„Unsere Mitarbeiter waren<br />

durch die technischen Anforderungen<br />

der neuen Maschinen sehr<br />

stark gefordert. Wir wurden aber in<br />

allen Bereichen sehr gut von<br />

MULTIVAC unterstützt. Jetzt arbeiten<br />

wir weiter an der Qualifizierung<br />

des Bedienpersonals, um zusätz-<br />

liche Effizienzgewinne im Bereich<br />

der Verpackung zu heben“, sagt<br />

Egli.<br />

Positive Bilanz trotz Herausforderungen<br />

Die Installation der neuen Maschinen<br />

und der Umzug der vorhandenen<br />

Systeme an den neuen Standort<br />

fand in den Monaten September<br />

und Oktober statt, sprich: während<br />

des Weihnachtsgeschäfts. Dass es<br />

sich bei der Neuinvestition auch um<br />

Ersatzinvestitionen handelte, verdoppelte<br />

den Zeitdruck zusätzlich.<br />

„Trotz dieser Herausforderungen<br />

war die Zusammenarbeit mit<br />

MULTIVAC während des gesamten<br />

Projekts sehr positiv“, bestätigt<br />

Egli.<br />

Nach der Installation schulten<br />

Vertriebs- und Servicemitarbeiter<br />

von MULTIVAC Schweiz das Be-<br />

dienpersonal bei der Fleischtrocknerei<br />

Churwalden AG. Da es sich<br />

beim Xbelt um ein völlig neues<br />

Verfahren zur Etikettierung von<br />

Tiefziehverpackungen handelte,<br />

begleiteten Spezialisten von<br />

MULTIVAC Marking & Inspection<br />

die Produktion eine Zeit lang.


Kundennahe Lösungen<br />

für Effizienz und Qualität<br />

käserei Holtsee setzt auf MULTIVAC<br />

AUSGABE 1 <strong>2011</strong><br />

Individuelle Herausforderungen des kunden sind bei der Lebensmittelverpackung an der Tagesordnung. Bei<br />

der käserei Holtsee konnte MULTIVAC in zwei Projekten seine Innovationsfähigkeit unter Beweis stellen. Eine<br />

der beiden Verpackungsmaschinen, mit der die käserei ihren Verpackungsprozess von manuellen Tätigkeiten<br />

entlastete, ist auf der interpack <strong>2011</strong> live zu sehen.<br />

Die „Holtseer Hütchen“ werden mit der R 245 von MULTIVAC verpackt.<br />

<strong>Als</strong> „Käse des Nordens“ ist der<br />

Tilsiter im gesamten Ostseeraum<br />

bekannt. Die schleswig-holsteinische<br />

Käserei Holtsee stellt die beliebte<br />

Spezialität noch per Hand<br />

her. Bis zu sechs Monate reift der<br />

Tilsiter in den Hallen des mittelständischen<br />

Unternehmens. Etwa<br />

300.000 Liter frische Milch werden<br />

täglich „verkäst“.<br />

Vakuumsystem mit Frühbelüftung<br />

verbessert käsequalität<br />

Auf der interpack 2008 schaute sich<br />

Holtsee nach einem neuen Hersteller<br />

von Verpackungsmaschinen um<br />

– und stieß auf MULTIVAC. <strong>Als</strong><br />

mögliche Lösung bot man der<br />

Käserei ein Vakuumsystem mit<br />

Frühbelüftung für die Hochleistungs-Tiefziehverpackungsmaschine<br />

R 535 an. Im Juli 2009 erfolgte<br />

die Abnahme. „Die Tilsiterblöcke<br />

hatten nach dem Verpacken und<br />

Öffnen eine viel bessere Qualität<br />

als die auf der bisherigen Ver-<br />

packungsmaschine verpackten<br />

Blöcke. Wir waren wirklich sehr<br />

zufrieden“, lobt Käsemeister<br />

Jaschner, der die Qualität bei Holt-<br />

see überwacht. Auch nach längerem<br />

Testbetrieb funktioniert das<br />

System hervorragend, „nicht zuletzt<br />

dank dem guten Service von<br />

MULTIVAC“, so der technische<br />

Leiter Tim Hansen.<br />

Ausstoß von 60 auf 98 Packungen<br />

steigern<br />

Im vorigen Jahr suchte die Käserei<br />

nach einer neuen Lösung für die<br />

Verpackung ihrer Spezialität „Holtseer<br />

Hütchen“, ein 60-prozentiger<br />

Tilsiter mit zylinderförmiger Verpackung.<br />

„Wir wollten den Ausstoß<br />

von 60 auf 96 Packungen pro Minute<br />

steigern und den Anteil manueller<br />

Tätigkeiten durch den Einsatz<br />

von Robotertechnik im Einlegebereich<br />

reduzieren“, erklärt Hansen<br />

die Anforderungen an die neue Verpackungsmaschine.<br />

Zudem sollte<br />

sie in eine bereits bestehende Produktionslinie<br />

integrierbar sein.<br />

R 245 mit automatischem Einlegesystem<br />

H 130<br />

Mit dem Modell R 245 von<br />

MULTIVAC erwarb Holtsee eine va-<br />

riableTiefziehverpackungsmaschine, die mit dem leistungsfähigen<br />

Handhabungsmodul H 130 kombiniert<br />

wurde. Der Roboter bringt mit<br />

seinem Greifersystem 400 Gramm<br />

schwere Käsestücke sicher und<br />

präzise in die tiefgezogenen Mulden<br />

ein. Anschließend werden sie<br />

vakumiert und versiegelt.<br />

„Dabei müssen Geschwindigkeit<br />

und Abstände der Käsestücke<br />

absolut präzise sein", erklärt Frank<br />

Süß von MULTIVAC. Das Hand-<br />

habungsmodul wird direkt am<br />

gemeinsamen Terminal der Ver-<br />

packungsmaschinen bedient. „Die<br />

komplette Linie lässt sich mit nur<br />

einer Person fahren“, so Hansen.<br />

Hygienedesign und Service-<br />

konzept überzeugten<br />

In puncto Hygiene setzt die R 245<br />

neue Maßstäbe. Sie lässt sich komplett<br />

abwaschen. Auch das Handhabungsmodul<br />

H 130 ist kon-<br />

sequent nach dem MULTIVAC<br />

Hygienedesign konzipiert und<br />

bietet ein wechselbares Greifersystem.<br />

Ganz im Sinne von „Better Packaging“<br />

verkauft MULTIVAC der<br />

Käserei ganzheitliche Verpackungslösungen.<br />

„Die Servicequalität von<br />

MULTIVAC ist so hoch, dass wir volles<br />

Vertrauen haben. Daher haben<br />

wir uns auch dazu entschieden,<br />

unsere Systeme von MULTIVAC<br />

per VPN-Verbindung fernwarten zu<br />

lassen“, berichtet Tim Hansen.<br />

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| 54<br />

<strong>UPDATE</strong> FOOD<br />

Frischer Fisch ohne Qualitätseinbußen<br />

Der Traysealer T 800 überzeugt Grand Frais Marée<br />

Frischen Fisch effizient und gleichzeitig sicher in 65.000 Einheiten pro Woche zu verpacken: Für diese Aufgabe<br />

hat das französische Fischhandelsunternehmen Grand Frais Marée eine Lösung gesucht. Mit dem vollautomatischen<br />

Traysealer T 800 von MULTIVAC wurde es fündig. Schnelle Werkzeugwechsel und perfekte Siegelnähte<br />

garantieren beste Ergebnisse.<br />

Grand Frais Marée ist ein 2002 gegründetesFischhandelsunternehmen,<br />

das seine Ware exklusiv an<br />

mehr als 100 Grand-Frais-Filialen in<br />

ganz Frankreich verkauft. Das Geschäftsmodell<br />

basiert darauf, den<br />

Verbrauchern frischen zerlegten<br />

oder ganzen Fisch anzubieten. Dabei<br />

ist die Transportdauer zu den<br />

einzelnen Filialen ausschlaggebend<br />

für die Frische und Qualität des<br />

Fischproduktes. Der Fisch wird in<br />

einem Zeitraum von 24 Stunden gefangen<br />

– in Corbas, in der Nähe des<br />

Produktionsstandortes von Grand<br />

Frais Marée. Sofort nach Erhalt der<br />

Ware beginnen die Zubereitung<br />

und die Verpackung der Fischereiprodukte.<br />

In isolierten Behältern<br />

erfolgt dann die Versendung an<br />

die Filialen – innerhalb von sechs<br />

Stunden.<br />

Grand Frais Marée produziert<br />

etwa 65.000 Verpackungseinheiten<br />

pro Woche. Dies stellt hohe Anforderungen<br />

an die Verpackungsmaschinen.<br />

Von Anfang an hat Grand<br />

Frais Marée dabei auf MULTIVAC<br />

gesetzt. Zwei Tiefziehverpackungsmaschinen<br />

und ein halbautoma-<br />

tischer Traysealer gehörten bereits<br />

zur technischen Ausstattung.<br />

„Letztes Jahr entstand in unserem<br />

Hause der Investitionsbedarf<br />

für einen automatischen Traysealer,<br />

der uns in die Lage versetzen sollte,<br />

auch ganze Fische, wie Seezunge,<br />

Forellen oder Barsche, optimal verpacken<br />

zu können. Dabei erfordern<br />

unsere empfindlichen Fischereiprodukte<br />

eine absolute Zuverlässigkeit<br />

der Verpackungsqualität,<br />

wie zum Beispiel Siegeldichte und<br />

die strenge Einhaltung der Hy-<br />

gienevorschriften", erklärt Salvatore<br />

Morello, Geschäftsführer von<br />

Grand Frais Marée.<br />

„Am vollautomatischen Tray-<br />

sealer vom Typ T 800 schätzen wir<br />

vor allem die Möglichkeit, den<br />

Werkzeugwechsel außerhalb der<br />

Maschine durchführen zu können.<br />

Dies ist zugleich schneller und einfacher<br />

für unser Bedienpersonal.<br />

Zudem dauert die Aufwärmzeit des<br />

neuen Siegelwerkzeugs nur etwa<br />

zehn Minuten", sagt Morello.<br />

Eine hohe Verpackungsqualität<br />

ist unabdingbar für die Frische und<br />

Qualität der Fischereiprodukte.<br />

„Für die Sicherstellung der Produktqualität<br />

benötigen wir unbedingt<br />

einwandfreie Siegelnähte.<br />

Unsere Zufriedenheit mit den anderen<br />

Maschinen von MULTIVAC und<br />

die schnelle Reaktion des Kundenservice<br />

hat uns das Vertrauen gegeben,<br />

in einen vollautomatischen<br />

Traysealer von MULTIVAC zu investieren.<br />

Die Maschine ist auf die Verpackung<br />

von Produkten mit einer<br />

hohen Feuchtigkeit ausgelegt. Diese<br />

können beim Verpackungsprozess<br />

mit den Siegelrändern in Berührung<br />

kommen und dadurch die<br />

Qualität der Siegelnaht beeinträchtigen.<br />

Die Technologie des T 800<br />

gibt uns die Sicherheit, auch unter<br />

diesen Umständen qualitativ hochwertige<br />

Verpackungen zu produzieren“,<br />

schwärmt Didier Agaud, Verantwortlicher<br />

der Produktion.<br />

Zur Qualitätssicherung des Ver-<br />

packungsprozesses hat Grand Frais<br />

Marée eine strenge visuelle Kontrolle<br />

implementiert. Auch Siegelzeit<br />

und -temperatur werden ständig<br />

kontrolliert. Zusätzlich führt das<br />

Unternehmen stichprobenartige<br />

Gasanalysen durch.


upDATE MEDIcAL AUSGABE 1 <strong>2011</strong><br />

LHB Industries: Gute Taten durch<br />

gute Geschäftsergebnisse<br />

MULTIVAC R 145 erlaubt sehbehindertengerechte Bedienung beim Verpacken<br />

Im Bereich der industriellen Lohnverpackung zeichnen sich wettbewerbsfähige Unternehmen vor allem durch<br />

ihre kostenstruktur und die Verpackungsqualität aus. So auch LHB Industries in St. Louis, Missouri, USA. Das<br />

Unternehmen ist als Blindenwerkstätte bekannt. Die Abkürzung LHB steht für Lighthouse for the Blind. Etwa<br />

90 Prozent der Mitarbeiter sind blind im rechtlichen Sinne. Sie arbeiten an Verpackungsmaschinen, die sehbehindertengerecht<br />

modifiziert wurden. Auch eine MULTIVAC R 145 gehört zum Maschinenpark.<br />

LHB Industries wurde 1933 gegründet<br />

und ist eine gemeinnützige<br />

Organisation, die Arbeitsplätze für<br />

blinde und sehbehinderte Menschen<br />

schafft. „Um dabei Erfolg zu<br />

haben, müssen wir in den Branchen,<br />

die wir bedienen, die Besten<br />

sein”, so John Thompson, Geschäftsführer<br />

von LHB Industries.<br />

„Das heißt, die besten Arbeitskräfte<br />

zu beschäftigen und Ressourcen<br />

zu nutzen, um unseren Kunden echten<br />

Mehrwert zu bieten.”<br />

Zu diesem Zweck bietet das Unternehmen<br />

eine umfassende Palette<br />

an Produkten und Dienstleistungen<br />

an. Hierzu gehören unter<br />

anderem das Abfüllen von Aerosol<br />

oder Flüssigkeiten sowie das Verpacken<br />

von medizinischen Artikeln,<br />

wie zum Beispiel Erste-Hilfe-Kits.<br />

LHB Industries verfügt über ein<br />

vollständig ausgestattetes F&E-<br />

und Servicelabor. Darüber hinaus<br />

werden innovative Produkte entwickelt<br />

– etwa Reinigungslösungen<br />

und Entfetter.<br />

Im Bereich der sterilen medizinischen<br />

Verpackungen sieht LHB Industries<br />

großes Wachstumspotenzial.<br />

Das Unternehmen hat hierfür<br />

eine MULTIVAC R 145 installiert.<br />

Auf der Maschine werden hochwertige<br />

Produkte für die Medizin-<br />

branche verpackt. Da die R 145 mit<br />

einem industriellen PC (IPC) Kon-<br />

trollsystem mit offener Architektur<br />

ausgestattet ist, konnte LHB Industries<br />

die Bedienoberfläche mit einem<br />

externen Monitor verbinden,<br />

der für Bediener mit Sehbehinderung<br />

ausgelegt ist.<br />

Darüber hinaus wurde ein Konzept<br />

für die Lagerung der farblich<br />

gekennzeichneten Form- und Siegelwerkzeuge<br />

entwickelt und ein<br />

werkzeugloser Formatwechsel implementiert.<br />

Andere „blindenfreundliche”<br />

Modifikationen der<br />

Maschine schließen einen umgebauten<br />

Hubwagen für den Transport<br />

von schweren Formatwerkzeugen,<br />

eine starke Beleuchtung<br />

des Einlegebereichs der Maschine,<br />

sowie eine Videoanlage zur optischen<br />

Vergrößerung ein.<br />

„Wir sind sowohl mit der Produktqualität<br />

als auch mit dem technischen<br />

Support von MULTIVAC<br />

sehr zufrieden”, erklärt John<br />

Thompson. „Ich bin überzeugt,<br />

dass MULTIVAC ein wichtiger Partner<br />

für uns bleiben wird, wenn wir<br />

in den kommenden Jahren unser<br />

Produktportfolio auf dem medizinischen<br />

Sektor weiter ausbauen.”<br />

Die R 145 kann mit nahezu allen<br />

beliebigen Formatwerkzeugen für<br />

die Verpackung von neuen Produkten<br />

in unterschiedlichsten Größen<br />

ausgestattet werden. Dies bietet<br />

LHB Industries ein hohes Maß an<br />

Flexibilität bei der Entwicklung neu-<br />

Die R 145 kann „blindenfreundlich“ umgerüstet werden.<br />

er Geschäftsfelder und unterstützt<br />

damit das stetige Wachstum. LHB<br />

Industries kann hierbei auch auf<br />

das breite Dienstleistungsportfolio<br />

von MULTIVAC zurückgreifen.<br />

Der gesamte Erlös von LHB Industries<br />

kommt unterschiedlichen<br />

Programmen zur Unterstützung<br />

von Blinden und Sehbehinderten<br />

zu. Dies sind unter anderem Freizeiteinrichtungen<br />

für Kinder, Bildungs-<br />

und Berufsentwicklungsunterstützung<br />

oder andere Programme<br />

zur Unterstützung von sehbehinderten<br />

Menschen, um ein unabhängiges,<br />

bereicherndes und würdiges<br />

Leben zu führen.<br />

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| 56<br />

upDATE MEDIcAL<br />

Steril verpackt, sicher dokumentiert<br />

CHUV in Lausanne setzt auf MULTIVAC<br />

Die Zentrale Sterilgutversorgungsabteilung (ZSVA) des Universitätsklinikums in Lausanne stellt pro Jahr<br />

knapp eine Million steriler Packungen mit Instrumenten und Medizingütern bereit. 40 Prozent der Produkte<br />

werden mit einer Tiefziehverpackungsmaschine R 535 von MULTIVAC verpackt. Dabei unterstützt das Maschinenkonzept<br />

von MULTIVAC eine durchgängig hohe Prozesssicherheit und trägt damit zur Optimierung des<br />

Patientenschutzes bei.<br />

Mit rund 900 Betten, 23 Operationssälen<br />

und 9.000 Mitarbeitern ist das<br />

Centre Hospitalier Universitaire<br />

Vaudois (CHUV) in Lausanne eine<br />

Universitätsklinik von europaweiter<br />

Bedeutung. Die Operationssäle<br />

sind rund um die Uhr besetzt; entsprechend<br />

groß ist der Bedarf an<br />

sterilen Instrumenten und anderen<br />

Medizinprodukten.<br />

Deren Reinigung und Sterilisation<br />

obliegt der Zentralen Sterilgutversorgungsabteilung<br />

(ZSVA) des<br />

CHUV, die extern auch für dritte Unternehmen<br />

tätig ist. Sie übernimmt<br />

die Sterilisation von Medizingütern<br />

anderer Krankenhäuser oder auch<br />

von Unternehmen, die Sterilgüter<br />

entwickeln oder produzieren. In der<br />

ZSVA werden die Medizinprodukte<br />

zuerst gereinigt, wozu sie teilweise<br />

in ihre Komponenten zerlegt, desinfiziert,<br />

verpackt und anschließend<br />

sterilisiert werden.<br />

In 98 Prozent der Fälle erfolgt<br />

die Sterilisation der Instrumente<br />

mit Wasserdampf. Nur in Ausnahmefällen<br />

führt die ZSVA eine Sterilisation<br />

mittels Ethylenoxid oder<br />

Wasserstoffperoxid durch. Pro Jahr<br />

werden etwa 900.000 sterile Pakete<br />

bereitgestellt. Um diese Menge zu<br />

bewältigen, arbeiten die Mitarbeiter<br />

der ZSVA in drei Schichten.<br />

Tiefziehverpacken vereinfacht<br />

Handhabung<br />

Das Verpacken der gereinigten und<br />

desinfizierten Instrumente vor der<br />

Sterilisation erfolgt bei der ZSVA<br />

auf zweierlei Art: Kleinere Instrumente,<br />

die in großer Stückzahl sterilisiert<br />

werden, werden bevorzugt<br />

in Tiefziehverpackungen mit unter-<br />

schiedlichsten Formaten und Größen<br />

verpackt. Größere oder Spezialinstrumente<br />

werden in Beuteln<br />

oder in Spezialpapier gepackt, bevor<br />

sie in den Sterilisationsprozess<br />

übergeben werden. „Das Tiefziehverpacken<br />

hat den Vorteil, dass die<br />

medizinischen Instrumente in vorgefertigte<br />

Mulden gelegt werden<br />

können. Dadurch ist die Handhabung<br />

der oftmals anspruchsvollen<br />

Sterilgüter viel einfacher als bei anderen<br />

Verpackungsverfahren“, erklärt<br />

Frédy Cavin.<br />

Die dafür in der Vergangenheit<br />

genutzte Tiefziehverpackungsmaschine<br />

musste 2009 aus Altersgründen<br />

ersetzt werden. Die einschlägigen<br />

Normen für den Sterili-<br />

sationsprozess wurden in den<br />

2000er-Jahren deutlich verschärft,<br />

insbesondere was Verpackung,<br />

Sterilisation oder Siegelnahtfestigkeit<br />

angeht. „Wir müssen für den<br />

gesamten Prozess eine möglichst<br />

durchgängige Dokumentation sicherstellen,<br />

um eine maximale<br />

Rückverfolgbarkeit zu gewährleisten.<br />

Dies dient nicht zuletzt dem<br />

Patientenschutz“, sagt Cavin.<br />

Die Anforderungen an die neue<br />

Tiefziehverpackungsmaschine waren<br />

bezüglich Bedienerfreundlichkeit<br />

und Ergonomie sehr hoch. „Da<br />

wir unterschiedlichste Sterilgüter<br />

in unterschiedlichen Verpackungsformen<br />

auf der Maschine verpacken,<br />

muss diese mehrmals täglich<br />

umgerüstet werden. Daher war die<br />

Ausstattung der Maschine mit einer<br />

Formatwechseleinrichtung, die<br />

den Wechsel der Formatwerkzeuge<br />

mit einem minimalen Kraftaufwand<br />

gewährleistet, unabdingbar“, erinnert<br />

sich Cavin.<br />

Sicher, reproduzierbar und<br />

regelkonform<br />

Nach eingehender Marktanalyse<br />

entschied sich die ZSVA des CHUV<br />

für die Installation einer Tiefziehverpackungsmaschine<br />

R 535 von<br />

MULTIVAC, die mit einem Direktdrucksystem<br />

MR293 mit Thermotransferdruck<br />

für die Bedruckung<br />

der Deckelfolie ausgerüstet wurde.<br />

Die R 535, die auch für den Einsatz<br />

in Reinraumumgebung ausgelegt<br />

ist, zeichnet sich darüber hinaus<br />

durch eine einfache Reinigung aus.<br />

Hierzu tragen unter anderem die<br />

glatten Oberflächen, die abgerundeten<br />

Kanten und die<br />

verarbeiteten Materialien<br />

bei.<br />

Maximale<br />

Ergonomie und<br />

Bedienerfreundlichkeit<br />

Um den Formatwechsel<br />

m ö g l i c h s t<br />

einfach zu gestalten,<br />

hat<br />

MULTIVAC die<br />

R 535 mit einem<br />

sechsfachen Variowerkzeug<br />

ausgestattet.<br />

Darüber hinaus wurde ein<br />

W e c h s e l w a g e n<br />

bereitgestellt,<br />

mit dem die<br />

Werkzeug-<br />

e i n s ä t z e<br />

schnell und<br />

ohne Kraftaufwand ausgetauscht<br />

werden können. „Die Ergonomie


der Maschine ist hervorragend.<br />

Vor allem der Formatwechsel lässt<br />

sich durch die Wechseleinrich-<br />

tung sehr einfach bewerkstelligen“,<br />

lobt Cavin.<br />

Umfassende Verpackungs-<br />

beratung<br />

Um die für den Sterilisationsprozess<br />

optimalen Verpackungsmaterialien<br />

festzulegen, führten Vertreter<br />

der CHUV in Zusammenarbeit<br />

mit MULTIVAC vielfältige Materialtests<br />

durch. „Der 90-minütige Sterilisationsprozess<br />

stellt hohe Anforderungen<br />

an die Festigkeit der<br />

Siegelnähte; gleichzeitig muss die<br />

Peelfähigkeit des Packstoffverbunds<br />

so beschaffen sein, dass sich<br />

die Packungen im OP-Saal durch<br />

das Personal mit OP-Handschuhen<br />

leicht öffnen lassen“, sagt Cavin.<br />

Hierfür wurde in die Verpackungsmaschine<br />

zusätzlich eine Prägeeinheit<br />

installiert, die die Peelfähigkeit<br />

der Siegelnaht zusätzlich unterstützt.<br />

Das Verpackungskonzept besteht<br />

aus einem Weichfolienverbund<br />

als Bodenfolie und einem<br />

sterilisierfähigen Spezialpapier als<br />

Deckelfolie.<br />

Die Qualität der Verpackung<br />

wird anhand von Stichproben kontrolliert.<br />

Darüber hinaus führt die<br />

ZSVA jährlich eine Überprüfung der<br />

Prozessparameter je Packung und<br />

der damit verbundenen Siegelkraft<br />

und Peelfähigkeit durch. „Mit unseren<br />

Stichprobenkontrollen stellen<br />

wir sicher, dass die einschlägigen<br />

Vorschriften und Normen für das<br />

Verpacken von Sterilgütern eingehalten<br />

werden“, berichtet Cavin.<br />

Hohe Maschineneffizienz<br />

Der hohe Durchsatz und die geringen<br />

Standzeiten für den Formatwechsel<br />

machen die Tiefziehverpackungsmaschine<br />

von MULTIVAC<br />

für die ZSVA besonders wirtschaft-<br />

AUSGABE 1 <strong>2011</strong><br />

lich. Heute werden etwa 40 Prozent<br />

der Sterilgüter auf der R 535 verpackt.<br />

Die Maschine fügt sich perfekt<br />

in den Prozessablauf der ZSVA<br />

ein. „Die R 535 war sofort nach der<br />

Installation produktiv“, lobt Cavin.<br />

Auch die Validierung der Maschine<br />

durch ein MULTIVAC Team vor Ort<br />

sei sehr effizient und zufriedenstellend<br />

verlaufen, so der Leiter der<br />

Zentralen Sterilgutversorgungsabteilung<br />

beim CHUV.<br />

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| 58<br />

upDATE MEssEkALEnDEr<br />

Messe von bis Stadt Land<br />

United Fresh 02.05.<strong>2011</strong> 05.05.<strong>2011</strong> New Orleans USA<br />

Medisiams <strong>2011</strong> 03.05.<strong>2011</strong> 06.05.<strong>2011</strong> Moutier Switzerland<br />

Seafood 03.05.<strong>2011</strong> 05.05.<strong>2011</strong> Brüssel Belgium<br />

Foodtech 11.05.<strong>2011</strong> 12.05.<strong>2011</strong> Rosmalen Netherlands<br />

Sial / SET Canada 11.05.<strong>2011</strong> 13.05.<strong>2011</strong> Toronto Canada<br />

interpack 12.05.<strong>2011</strong> 18.05.<strong>2011</strong> Düsseldorf Germany<br />

International Agricultural<br />

exhibition<br />

14.05.<strong>2011</strong> 21.05.<strong>2011</strong> Novi Sad Serbia<br />

Chicken King 17.05.<strong>2011</strong> 19.05.<strong>2011</strong> Moscow Russia<br />

Agrominitech <strong>2011</strong> 19.05.<strong>2011</strong> 23.05.<strong>2011</strong> Tashkent Uzbekistan<br />

EPMT Environnement professionnel<br />

Microtechnologies<br />

24.05.<strong>2011</strong> 27.05.<strong>2011</strong> Lausanne Switzerland<br />

OrthoTech Expo* 24.05.<strong>2011</strong> 25.05.<strong>2011</strong> Warsaw USA<br />

Food Technology 26.05.<strong>2011</strong> 28.05.<strong>2011</strong> Tirana Albania<br />

Expo Alimentaria 31.05.<strong>2011</strong> 02.06.<strong>2011</strong> Mexico City Mexico<br />

CIMIE 01.06.<strong>2011</strong> 03.06.<strong>2011</strong> Beijing China<br />

Iran Food Tec. 06.06.<strong>2011</strong> 09.06.<strong>2011</strong> Tehran Iran<br />

Fispal Food Service 06.06.<strong>2011</strong> 09.06.<strong>2011</strong> São Paulo / SP Brazil<br />

EastPack 07.06.<strong>2011</strong> 09.06.<strong>2011</strong> New York USA<br />

Fispal Tecnologia 07.06.<strong>2011</strong> 10.06.<strong>2011</strong> São Paulo / SP Brazil<br />

FOOMA 07.06.<strong>2011</strong> 10.06.<strong>2011</strong> Tokyo Japan<br />

7. Fachtage über die<br />

Sterilisation in Zürich<br />

08.06.<strong>2011</strong> 09.06.<strong>2011</strong> Zürich Switzerland<br />

RosUpack 14.06.<strong>2011</strong> 18.06.<strong>2011</strong> Moscow Russia<br />

American Association of Meat<br />

Processing<br />

16.06.<strong>2011</strong> 18.06.<strong>2011</strong> Reno USA<br />

Expo Pack 21.06.<strong>2011</strong> 24.06.<strong>2011</strong> Mexico City Mexico<br />

Meat Up 21.06.<strong>2011</strong> 22.06.<strong>2011</strong> Stoneleigh,<br />

Warwickshire<br />

Pack EX 21.06.<strong>2011</strong> 23.06.<strong>2011</strong> Toronto Canada<br />

TAIPEIPACK <strong>2011</strong> /<br />

FOODTECH <strong>2011</strong><br />

22.06.<strong>2011</strong> 25.06.<strong>2011</strong> TAIPEI CITY TAIWAN<br />

Interphex 29.06.<strong>2011</strong> 01.07.<strong>2011</strong> Tokyo Japan<br />

Alimentaria Juni Juni Buenos Aires Argentina<br />

Foodpro 10.07.<strong>2011</strong> 13.07.<strong>2011</strong> Sydney Australia<br />

MIMF <strong>2011</strong> 21.07.<strong>2011</strong> 24.07.<strong>2011</strong> Kuala Lumpur Malaysia<br />

Expomaq Juli Juli Juiz de Fora / MG Brazil<br />

Tecnocarne 23.08.<strong>2011</strong> 25.08.<strong>2011</strong> São Paulo / SP Brazil<br />

Sial 25.08.<strong>2011</strong> 27.08.<strong>2011</strong> Buenos Aires Argentina<br />

Hotelga <strong>2011</strong> 29.08.<strong>2011</strong> 01.09.<strong>2011</strong> Buenos Aires Argentina<br />

Impressum<br />

<strong>UPDATE</strong> – ein Magazin der MULTIVAC<br />

Sepp Haggenmüller GmbH & Co. KG<br />

Bahnhofstr. 4, 87787 Wolfertschwenden, Deutschland<br />

Tel. +49 8334 601-0, Fax +49 8334 601-199<br />

muwo@multivac.de, www. multivac.com<br />

UK<br />

V. i. S. d. P.: Valeska Haux<br />

Gestaltung und Text: becker GmbH (www.agentur-becker.de)<br />

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und Vervielfältigung,<br />

auch auszugsweise, nur mit vorheriger schriftlicher<br />

Zustimmung der Redaktion.<br />

MAI<br />

JunI<br />

JuLI<br />

AuGusT


LactiExpo 05.09.<strong>2011</strong> 07.09.<strong>2011</strong> Mexico City Mexico<br />

LAFS 07.09.<strong>2011</strong> 09.09.<strong>2011</strong> Cancún Mexico<br />

MEDTEC Shanghai 07.09.<strong>2011</strong> 09.09.<strong>2011</strong> Shanghai China<br />

Riga Food 07.09.<strong>2011</strong> 10.09.<strong>2011</strong> Riga Latvia<br />

Polagra Tech <strong>2011</strong> 12.09.<strong>2011</strong> 15.09.<strong>2011</strong> Poznan Poland<br />

Inprodmasz <strong>2011</strong> 13.09.<strong>2011</strong> 16.09.<strong>2011</strong> Kiev Ukraine<br />

ISTANBUL PACKAGING <strong>2011</strong> 15.09.<strong>2011</strong> 18.09.<strong>2011</strong> Istanbul Turkey<br />

AUSGABE 1 <strong>2011</strong><br />

Envase /Alimentek 20.09.<strong>2011</strong> 23.09.<strong>2011</strong> Buenos Aires Argentina<br />

Icefish 22.09.<strong>2011</strong> 24.09.<strong>2011</strong> Reykjavik Iceland<br />

Medtec Ireland 22.09.<strong>2011</strong> 23.09.<strong>2011</strong> Galway Ireland<br />

PackExpo (PMMI) 26.09.<strong>2011</strong> 28.09.<strong>2011</strong> Las Vegas USA<br />

PPMA Show 27.09.<strong>2011</strong> 29.09.<strong>2011</strong> NEC, Birmingham UK<br />

Orthotec Switzerland 28.09.<strong>2011</strong> 29.09.<strong>2011</strong> Zürich Switzerland<br />

Pack Tech expo Balkan 28.09.<strong>2011</strong> 01.10.<strong>2011</strong> Belgrade Serbia<br />

Food Technology September September Prishtina Kosovo<br />

Star Chef September September New York USA<br />

Süffa 02.10.<strong>2011</strong> 04.10.<strong>2011</strong> Stuttgart Germany<br />

Conxemar 05.10.<strong>2011</strong> 07.10.<strong>2011</strong> Vigo Spanien<br />

Anuga Cateringtec 08.10.<strong>2011</strong> 12.10.<strong>2011</strong> Köln Germany<br />

AgroProdMash 10.10.<strong>2011</strong> 14.10.<strong>2011</strong> Moscow Russia<br />

Restaurant Show 10.10.<strong>2011</strong> 12.10.<strong>2011</strong> Earls Court, London UK<br />

Tecnolacteos Andina 10.10.<strong>2011</strong> 11.10.<strong>2011</strong> Bogota Colombia<br />

TechnoPharm 11.10.<strong>2011</strong> 13.10.<strong>2011</strong> Nürnberg Germany<br />

EMPACK 12.10.<strong>2011</strong> 13.10.<strong>2011</strong> BRUSSELS Belgium<br />

BajaMak 14.10.<strong>2011</strong> 14.10.<strong>2011</strong> Tijuana, BC Mexico<br />

CIBUS TEC 18.10.<strong>2011</strong> 21.10.<strong>2011</strong> Baganzola, Parma Italy<br />

Japan Pack 18.10.<strong>2011</strong> 21.10.<strong>2011</strong> Tokyo Japan<br />

Alimenta 19.10.<strong>2011</strong> 23.10.<strong>2011</strong> Bukarest Romania<br />

Propak Cape <strong>2011</strong> 25.10.<strong>2011</strong> 27.10.<strong>2011</strong> Cape Town Southern Africa<br />

All Pack Indonesia 26.10.<strong>2011</strong> 29.10.<strong>2011</strong> Jakarta Indonesia<br />

Elintarviketeollisuus 26.10.<strong>2011</strong> 28.10.<strong>2011</strong> Tampere Finland<br />

Process Expo 01.11.<strong>2011</strong> 04.11.<strong>2011</strong> Chicago USA<br />

World Food Almaty <strong>2011</strong> 01.11.<strong>2011</strong> 04.11.<strong>2011</strong> Almaty Kazakhstan<br />

MD&M Minneapolis 02.11.<strong>2011</strong> 03.11.<strong>2011</strong> Minneapolis USA<br />

Feval 03.11.<strong>2011</strong> 06.11.<strong>2011</strong> Don Benito Spanien<br />

Andinapack 08.11.<strong>2011</strong> 11.11.<strong>2011</strong> Bogota Colombia<br />

Mesomania 10.11.<strong>2011</strong> 13.11.<strong>2011</strong> Sofia Bulgaria<br />

Exporgánicos 10.11.<strong>2011</strong> 12.11.<strong>2011</strong> Chiapas Mexico<br />

Compamed 16.11.<strong>2011</strong> 18.11.<strong>2011</strong> Düsseldorf Germany<br />

Empack Packaging 17.11.<strong>2011</strong> 18.11.<strong>2011</strong> Zwolle Netherlands<br />

MEFA <strong>2011</strong> 19.11.<strong>2011</strong> 23.11.<strong>2011</strong> Basel Switzerland<br />

SibUpack & ProSib 29.11.<strong>2011</strong> 02.12.<strong>2011</strong> Novosibirsk Russia<br />

Interphex Puerto Rico 01.12.<strong>2011</strong> 02.12.<strong>2011</strong> San Juan USA<br />

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