Kundenmagazin UPDATE 1/2011 - Als PDF downloaden - Multivac
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upDATE<br />
NEWS OF BETTER PACKAGING<br />
AUSGABE 1 <strong>2011</strong><br />
TITEL<br />
MULTIVAC macht Druck<br />
HPP-Lösungen für<br />
die Hochdruckkonservierung<br />
schwErpunkT<br />
interpack <strong>2011</strong><br />
MULTIVAC präsentiert<br />
Produktneuheiten in Düsseldorf<br />
wEITErE ThEMEn<br />
50 Jahre MULTIVAC<br />
Wie aus einem Garagenunternehmen<br />
ein Global Player wurde
50 Jahre BETTEr pAckAGInG<br />
Und das Beste kommt noch. Auf der interpack <strong>2011</strong>.<br />
www.multivac.com/interpack<br />
Düsseldorf, Deutschland<br />
12. – 18. Mai <strong>2011</strong><br />
Halle 5, Stand E23 / E37
upDATE EDITOrIAL AUSGABE 1 <strong>2011</strong><br />
Liebe Leser,<br />
50 Jahre „BETTER PACKAGING“ –<br />
so ein Jubiläum ist ein guter Anlass,<br />
einmal Bilanz zu ziehen und<br />
gleichzeitig einen kleinen Ausblick<br />
auf die Zukunft zu geben. Beides<br />
versuchen wir in dieser Ausgabe<br />
unseres <strong>Kundenmagazin</strong>s <strong>UPDATE</strong>.<br />
MULTIVAC feiert in diesem Jahr<br />
sein 50-jähriges Bestehen. Wir blicken<br />
auf eine erfolgreiche Firmengeschichte<br />
zurück: 1961 wurde das<br />
Unternehmen buchstäblich als<br />
Garagenfirma gegründet. Damals<br />
stellte Unternehmensgründer Sepp<br />
Haggenmüller die ersten Vakuum-<br />
Kammermaschinen her. 1966/67<br />
folgten bereits die ersten Tiefziehverpackungsmaschinen.<br />
Seither<br />
hat sich MULTIVAC zum weltweit<br />
führenden Komplettanbieter von<br />
Verpackungslösungen für Lebensmittel,<br />
medizinische Sterilgüter und<br />
vielfältige Industriegüter entwickelt.<br />
Unsere Erfolgsgeschichte hat<br />
dabei viele Väter. Die wichtigsten<br />
dürften neben einem sehr guten<br />
Produktportfolio insbesondere unsere<br />
umfassende Beratungskompetenz<br />
und die lokale Nähe zu Ihnen,<br />
unseren Kunden, sein.<br />
Diese Nähe gehört schon immer<br />
zu unserem Verständnis von guter<br />
Kundenbetreuung. Heute arbeiten<br />
weltweit mehr als 3.200 Mitarbeiter<br />
für MULTIVAC. Mehr als ein Drittel<br />
davon, sprich, weit über 1.500 Vertriebs-<br />
und Servicespezialisten, stehen<br />
in unseren mehr als 60 eigenen<br />
Vertriebsgesellschaften und Niederlassungen<br />
weltweit für die Erfüllung<br />
Ihrer individuellen Wünsche<br />
und Anforderungen bereit. Auch in<br />
Hans-Joachim Boekstegers<br />
Geschäftsführer und CEO<br />
von MULTIVAC<br />
diesem Jahr werden wir unser weltweites<br />
Service- und Vertriebsnetz<br />
weiter ausbauen – insbesondere<br />
in den asiatischen Wachstums-<br />
märkten.<br />
Wir blicken auf ein wieder erfolgreiches<br />
Geschäftsjahr 2010 zurück.<br />
Für das Vertrauen, das Sie uns<br />
im vergangenen Jahr entgegengebracht<br />
haben, möchte ich mich an<br />
dieser Stelle, auch im Namen meiner<br />
Kollegen, sehr herzlich bedanken.<br />
Unsere positive Geschäftsentwicklung<br />
ist für uns Beleg, dass wir<br />
mit unserer Produkt- und Vertriebsstrategie<br />
die Anforderungen der<br />
Märkte und Segmente zunehmend<br />
besser verstehen. Wir haben zum<br />
Beispiel in unserem Systemgeschäft<br />
deutliche Zuwächse generiert<br />
und konnten unsere Kompetenz<br />
in diesem Bereich weiter<br />
ausbauen. Erfreulich ist auch das<br />
Wachstum, das wir im Segment<br />
Ersatzteile und Nachlieferung generieren<br />
konnten. Auch das ist für<br />
uns ein Signal dafür, dass wir Ihre<br />
Verpackungslösungen entlang des<br />
gesamten Lebenszyklus begleiten<br />
und somit zu einer maximalen<br />
Lebensdauer der Maschinen und<br />
zur Sicherung Ihrer Investition beitragen<br />
können.<br />
Auf diesen Erfolgen wollen wir<br />
uns aber nicht ausruhen. Auf der<br />
interpack in Düsseldorf werden wir<br />
erneut mit einer Reihe von interessanten<br />
Innovationen aufwarten. So<br />
haben wir unser Portfolio bei den<br />
Traysealern und Tiefziehverpackungsmaschinen<br />
konsequent um<br />
Modelle erweitert, die speziell die<br />
unteren und oberen Leistungsklassen<br />
adressieren. Ein Eye-Catcher<br />
dürfte unser jüngstes Baby, die<br />
kleine Tiefziehmaschine R 095 werden,<br />
die die bewährte MULTIVAC<br />
Technik auf engem Raum und<br />
zu einem wirklich attraktiven<br />
Preis-Leistungs-Verhältnis umsetzt.<br />
Ebenso nutzen wir auf der interpack<br />
die Gelegenheit, Ihnen als weltweit<br />
erster Hersteller ein Verfahren<br />
zur Hochdruckbehandlung, zur<br />
sicheren Behandlung von MAP-<br />
verpackten Lebensmitteln, zu präsentieren.<br />
Bislang ließ sich das<br />
Verfahren zuverlässig nur für vakuumverpackte<br />
Lebensmittel ein-<br />
setzen. Mit unseren Neuentwicklungen<br />
zeigen wir zudem, dass die<br />
Energieeffizienz unserer Maschinen<br />
ein wichtiges Ziel bei Forschung<br />
und Entwicklung ist.<br />
Für heute wünsche ich Ihnen<br />
viel Spaß beim Lesen dieser<br />
<strong>UPDATE</strong>-Ausgabe.<br />
Ihr<br />
Hans-Joachim Boekstegers<br />
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ruBrIkEn<br />
SNAPSHOT ............................................................ S. 6 – 7<br />
MULTIVAC INSIDE<br />
Preisverleihungen ................................................. S. 8 – 9<br />
TITEL<br />
kalt kochen mit 6.000 Bar<br />
Die neuen HPP-Anlagen<br />
von MULTIVAC zur Hochdruckbehandlung<br />
von Lebensmitteln ........................................... S. 10 – 12<br />
Ein Erfolg auf der ganzen Linie<br />
HPP-Anlagen in automatisierten<br />
Verpackungslinien ............................................ S. 13 – 14<br />
Interview<br />
Tobias Richter, Product Manager Systems,<br />
über Möglichkeiten<br />
der HPP-Technologie ................................................ S. 15<br />
PRODUkTE<br />
Der MULTIVAC Xbelt :<br />
Etikettiersystem der nächsten Generation .... S. 38 – 39<br />
Flexibilität aus der Schublade:<br />
vereinfachter Formatwechsel ......................... S. 40 – 41<br />
AUTOMATISATION<br />
Heinz ® Ketchup für Unterwegs:<br />
MULTIVAC liefert Verpackungslinie<br />
in die USA .......................................................... S. 42 – 45
schwErpunkT<br />
MULTIVAC auf der<br />
interpack <strong>2011</strong> ................................................... S. 16 – 27<br />
FOOD<br />
Etiketten exakt platzieren:<br />
Gewürzveredler setzt auf MULTIVAC<br />
Marking & Inspection ....................................... S. 46 – 47<br />
Transportbandetikettierer für Knabbereien:<br />
MULTIVAC Technologie überzeugt<br />
Intersnack .......................................................... S. 48 – 49<br />
Trockenfleisch gut verpackt:<br />
Schweizer Hersteller vertraut seit<br />
20 Jahren auf MULTIVAC ................................. S. 50 – 52<br />
Alles Käse:<br />
„Better Packaging“ für Tilsiter ................................ S. 53<br />
Fisch bleibt frisch:<br />
Grand Frais Marée nutzt Traysealer<br />
von MULTIVAC .......................................................... S. 54<br />
wEITErE ThEMEn<br />
AUSGABE 1 <strong>2011</strong><br />
Vom Garagenunternehmen zum Global Player<br />
MULTIVAC wird 50 ............................................ S. 28 – 31<br />
MULTIVAC Clean Design <br />
Maschinenkonzept für<br />
Medizingüterverpackung ................................. S. 32 – 34<br />
Traysealer T 260<br />
Medizinische Sterilgüter sicher verpackt ............... S. 35<br />
Investitionssicherheit<br />
Nachhaltige Produkt- und<br />
Servicekonzepte bei MULTIVAC ...................... S. 36 – 37<br />
InhALT<br />
MEDICAL<br />
Sehbehindertengerechtes Maschinenkonzept:<br />
MULTIVAC R 145 in „Blindenwerkstatt“<br />
eingesetzt .................................................................. S. 55<br />
Steril verpackt, sicher dokumentiert:<br />
Tiefziehverpackungsmaschine für CHUV<br />
in Lausanne ....................................................... S. 56 – 57<br />
MESSEkALENDER<br />
Alle Termine auf einen Blick ............................ S. 58 – 59<br />
IMPRESSUM ............................................................. S. 58<br />
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upDATE snApshOT<br />
Mit der Boeing nach Pittsburgh<br />
Flugzeugtransporte sind bei MULTIVAC<br />
nicht alltäglich. Aber wenn eine Verpackungslinie<br />
von Deutschland in die USA gebracht<br />
werden soll, setzt man alle Hebel in<br />
Bewegung, um den Kunden termingerecht<br />
zu beliefern. Bei diesem handelte es sich<br />
um die weltbekannte H. J. Heinz Company<br />
mit Stammsitz in Pittsburgh, Pennsylvania.<br />
MULTIVAC hatte gemeinsam mit dem Kunden<br />
eine Verpackungslinie für Ketchup-<br />
Portionspackungen entwickelt, die im amerikanischen<br />
Werk aufgestellt werden sollte.<br />
Die mehr als 20 Meter lange und 35 Tonnen<br />
schwere Anlage wurde mit einer Boeing<br />
747 transportiert. Das Boarding in München<br />
erfolgte über die Flugzeugspitze, denn bei<br />
der von MULTIVAC gecharterten Maschine<br />
handelte es sich um einen Noseloader. Die<br />
Verpackungslinie kam sicher in Pennsylvania<br />
an und wurde vor Ort von einem internationalen<br />
MULTIVAC Team installiert.
AUSGABE 1 <strong>2011</strong><br />
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upDATE MuLTIvAc InsIDE<br />
Preisgekrönte Professionalität<br />
MULTIVAC USA wird mit dem NMA „Supplier of the Year“ ausgezeichnet<br />
Auf der 65. jährlichen MeatExpo-<br />
Konferenz in Las Vegas verlieh die<br />
NMA (National Meat Association)<br />
MULTIVAC, Inc. den Award „Supplier<br />
of the Year <strong>2011</strong>“. Der Supplier<br />
of the Year wird aus einer Liste unterschiedlicher<br />
Unternehmen ausgewählt,<br />
die über das ganze Jahr in<br />
enger Verbindung mit der fleischverarbeitenden<br />
Industrie stehen.<br />
Bob Koch, Vertriebsleiter bei<br />
MULTIVAC Inc., wurde für seine<br />
Professionalität und langjährigen<br />
Dienste in der Fleisch- und Geflügelindustrie<br />
ausgezeichnet.<br />
„MULTIVAC fühlt sich sehr geehrt,<br />
diese Auszeichnung von der<br />
NMA zu erhalten”, erklärt Jan Erik<br />
Kuhlmann, CEO von MULTIVAC,<br />
Inc. „Es ist eine Anerkennung unseres<br />
großen Engagements für außergewöhnlichen<br />
Kundenservice und<br />
das Bestreben, eine optimale Lösung<br />
für unsere Kunden zu entwickeln,<br />
unabhängig von der Größe<br />
des Projektes. Wir schätzen auch<br />
die Auszeichnung für Bob Koch,<br />
dessen Energie, Integrität und Engagement<br />
für unsere Kunden ein<br />
Grundpfeiler des Erfolgs unseres<br />
Unternehmens ist. Wir alle bei<br />
MULTIVAC freuen uns, den NMA-<br />
Mitgliedern und der gesamten<br />
Fleischindustrie auch zukünftig<br />
hervorragende Produkte, Service<br />
und Support anzubieten“, so<br />
Kuhlmann.<br />
24.02.<strong>2011</strong>
2. Platz beim<br />
IP-Management-Award <strong>2011</strong><br />
des Fraunhofer-Instituts IAO<br />
MULTIVAC schützt Innovationen durch „ausgezeichnetes“ IP-Management<br />
MULTIVAC schützt sein geistiges<br />
Eigentum hervorragend. Beim<br />
diesjährigen IP-Management-<br />
Award des Fraunhofer-Instituts für<br />
Arbeitswirtschaft und Organisa-<br />
tion (IAO) belegte das Unternehmen<br />
einen ausgezeichneten zweiten<br />
Platz – und lag dabei mit einem<br />
Bewertungspunkt nur knapp hinter<br />
dem Erstplatzierten, einem<br />
Unternehmen im Gebiet der medizinischen<br />
Operationstechnik. Die<br />
Preisverleihung für den Erstplatzierten<br />
durch das Team der Juroren<br />
fand im März auf der Messe<br />
„Patente <strong>2011</strong>“ in München statt.<br />
Innovationen sind von jeher das<br />
Rückgrat des Erfolgsmodells von<br />
MULTIVAC. Neu- und Weiterentwicklungen<br />
von Verpackungs-<br />
lösungen werden entweder von<br />
MULTIVAC selbst angestoßen oder<br />
zusammen mit Kunden, Folienherstellern<br />
und Instituten zur technischen<br />
Reife entwickelt. „MULTIVAC<br />
investiert deutlich mehr in Innovationen<br />
als in der Branche üblich, zum<br />
Nutzen unserer Kunden. Ein Ergebnis<br />
daraus sind viele hochwertige<br />
Patentanmeldungen, die Stärkung<br />
und Optimierung des IP-Managements<br />
ist wichtiger Teil unserer<br />
Innovationsstrategie“, berichtet<br />
Rudolf von Sybel, Verantwortlicher<br />
für das Patent- und Markenwesen<br />
bei MULTIVAC.<br />
Für sein hervorragendes Intellectual-Property(IP)-Management<br />
wurde MULTIVAC vor Kurzem vom<br />
Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft<br />
und Organisation (IAO) ausgezeichnet.<br />
„Die Jury zeigte sich<br />
beeindruckt von der Strategie,<br />
Erfinder und Entwickler in den eigenen<br />
Betrieben aktiv zu fördern<br />
und Wettbewerber exakt zu analysieren<br />
und zu überwachen“, berichtet<br />
Dipl.-Wirtsch.-Ing. Truong<br />
Le aus dem Bereich Innovations-<br />
und IP-Management beim Fraunhofer-IAO.<br />
Die Anzahl der Patentneuanmeldungen<br />
stieg seit 2008 auf<br />
circa 40 pro Jahr. Aktuell hält<br />
MULTIVAC über 30 Patentfami-<br />
lien, mehrere Gebrauchsmuster<br />
und über 100 weitere Patentanmeldungen.<br />
Nur innovativste Unternehmen<br />
kamen in die Endausscheidung<br />
Für den diesjährigen IP-Management-Award<br />
<strong>2011</strong> hatten sich mehr<br />
als 50 Unternehmen beworben. „In<br />
die engere Auswahl der Jury kamen<br />
nur die innovativsten Unternehmen,<br />
die durch ihre IP-Maßnahmen<br />
Wesentliches in den letzten fünf bis<br />
acht Jahren bewirkt haben und deren<br />
IP-Management sich auf einem<br />
sehr hohen Niveau befindet“, berichtet<br />
Truong Le.<br />
Die Jury bestand aus dem Leiter<br />
der Informationsdienste für die<br />
Öffentlichkeit des DPMA Hubert<br />
Rothe, dem bekannten Autor<br />
und Patentanwalt Prof. Dr. Helge<br />
B. Cohausz, dem ehemaligen Leiter<br />
des Bosch-Patentwesens Dr. Bertram<br />
Huber sowie drei Fraunhofer-<br />
IP-Experten.<br />
Unter Intellectual Property (IP)<br />
versteht man rechtlich geschütztes<br />
geistiges Eigentum, welches meist<br />
in Form von Patenten existiert. Zu-<br />
AUSGABE 1 <strong>2011</strong><br />
21.03.<strong>2011</strong><br />
dem müssen bei der Entwicklung<br />
und Nutzung neuer Technologien<br />
stets auch fremde Patente beachtet<br />
werden, die je nach Land oder Region<br />
unterschiedlich sein können.<br />
Zur IP-Strategie von MULTIVAC<br />
zählt auch eine Vielzahl von Kooperationen<br />
mit Hochschulen und Industriepartnern,<br />
mit deren Hilfe<br />
die praxisnahe Entwicklung und<br />
Umsetzung neuer Ideen vorangetrieben<br />
wird. So stellte MULTIVAC<br />
2008 mit einigen weiteren Unternehmen<br />
die finanziellen Mittel für<br />
einen Stiftungslehrstuhl Verpackungstechnik<br />
an der Hochschule<br />
Kempten bereit.<br />
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upDATE TITEL<br />
Kalt kochen mit 6.000 Bar<br />
Integrierbar und MAP-kompatibel: die neuen HPP-Anlagen von MULTIVAC<br />
Auf der interpack ist sie zu sehen: die erste Anlage von MULTIVAC, mit der sich Lebensmittel hochdruckkonservieren<br />
lassen. High Pressure Processing (HPP) heißt die Technologie, die Lebensmittel mit bis zu 6.000 Bar<br />
haltbar macht, anstatt mit Hitze oder konservierungsstoffen. Das Besondere dabei: Mit der Lösung von<br />
MULTIVAC stehen erstmals HPP-Anlagen zur Verfügung, die sich in automatisierte Verpackungslinien<br />
integrieren lassen und mit Schutzgasverpackungen zurechtkommen. Damit wird das Verfahren für viele Anwender<br />
auch wirtschaftlich interessant.<br />
Die Hochdruckbehandlung von verpackten<br />
Lebensmitteln gilt weltweit<br />
als eine der vielversprechendsten<br />
Technologien, um schädliche Keime<br />
auf Fleisch- und Geflügelprodukten,<br />
Fertiggerichten sowie anderen<br />
Lebensmitteln zu reduzieren.<br />
Mit ihr lässt sich die Haltbarkeit und<br />
Sicherheit der Lebensmittel ohne<br />
den Einsatz von Hitze oder Konservierungsstoffen<br />
verbessern. Der<br />
Clou: Der ursprüngliche Nahrungswert<br />
und der Geschmack der Lebensmittel<br />
bleiben bei der HPP-<br />
Konservierung nahezu vollständig<br />
erhalten.<br />
Der Anwendungsbereich dieser<br />
innovativen Behandlungstechnologie<br />
beschränkte sich bislang weitestgehend<br />
auf vakuumverpackte<br />
Lebensmittel. MAP-Verpackungen<br />
(Schutzgasverpackungen) wurden<br />
durch die Hochdruckkonservierung<br />
oft beschädigt. Bei mehrschichtigen<br />
Packstoffen kam es beispielweise<br />
zu unerwünschten Ablösungen<br />
einzelner Schichten (De-<br />
laminierung); bei Folien traten<br />
Knickbrüche oder Verformungen<br />
auf. Da schon Mikrodefekte zu einer<br />
Reduzierung der Barrierefunktion<br />
des Verpackungsmaterials führen,<br />
kann Sauerstoff in die Packung<br />
eindringen.<br />
kontrollierter Druckauf- und<br />
-abbau<br />
Jetzt hat MULTIVAC, gemeinsam<br />
mit der ThyssenKrupp-Tochter<br />
Uhde High Pressure Technologies<br />
GmbH, einen HPP-Prozess entwickelt,<br />
der auch mit MAP-Verpackungen<br />
zurechtkommt: Das Ergebnis<br />
sind HPP-Anlagen, in denen Verpackungstechnologie,Verpackungskonzept<br />
(Form und Material) und<br />
Prozessführung optimal aufein-<br />
ander und auf den konkreten An-<br />
wendungsfall abgestimmt werden.<br />
Durch einen kontrollierten Druckauf-<br />
und -abbau in den Autoklaven,<br />
den Druckbehältern sowie abgestimmte<br />
MAP-Packungskonzepte<br />
werden dabei Materialschäden an<br />
Schutzgasverpackungen vermieden.<br />
Ein innovatives Verfahren, für<br />
das diverse Patentanträge gestellt<br />
wurden.<br />
„Mit Hilfe sogenannter Ver-<br />
haltemomente schaffen wir kurze<br />
Ruhepausen, in denen sich das<br />
Polymer regenerieren kann. Auf<br />
diese Weise wird das Verpackungs-<br />
material wesentlich geringer beansprucht<br />
und behält auch nach der<br />
Hochdruckbehandlung seine Funktionalität.<br />
Zugleich kontrollieren<br />
und regeln wir die Prozessparameter<br />
kontinuierlich“, erklärt Tobias<br />
Richter, Produktmanager im Geschäftsbereich<br />
Systeme und verantwortlich<br />
für Hochdruckbehandlungsanlagen<br />
bei MULTIVAC. Auch<br />
die stufenlose Regelung der Druckentspannungsraten<br />
ist Bestand-<br />
teil einer Patentanmeldung. Die<br />
Parameter für die unterschied-<br />
lichen Produkte und Verpackungen<br />
werden in der Steuerung der Hochdruckanlage<br />
hinterlegt. In Zusammenarbeit<br />
mit deutschen akkreditierten<br />
Prüfinstituten unterstützt<br />
MULTIVAC seine Kunden bei<br />
der Bestimmung der optimalen<br />
HPP-Prozessparameter und der<br />
hieraus resultierenden Inaktivierungsraten<br />
für die unterschied-<br />
lichen Lebensmittel.<br />
Hoher Durchsatz<br />
„Die geregelte Prozessführung für<br />
MAP-Packungen führt unterm<br />
Strich zwar zu einer minimalen Verlängerung<br />
der Zykluszeiten. Die<br />
großen Vorteile der HPP-behandelten<br />
MAP-Verpackungen und der<br />
hohe Durchsatz der MULTIVAC<br />
HPP-Anlagen wiegen dies allerdings<br />
wieder auf. So lassen sich am
Die neuen HPP-Anlagen von MULTIVAC im Detail<br />
Die neuen HPP-Anlagen von<br />
MULTIVAC bestehen aus folgenden<br />
Komponenten: eine bis zwei Druckkammern,<br />
ein Beladesystem mit<br />
Beladekörben, Hochdruckpumpen,<br />
ein Wasserkreislauf sowie ein<br />
Steuerungssystem. Handhabungsmodule<br />
legen die verpackten Lebensmittel<br />
in einen Beladekorb.<br />
Dieser fährt in die Druckkammer<br />
ein. Anschließend wird die Kammer<br />
geschlossen und mit Wasser befüllt.<br />
Die Pumpen erzeugen in der<br />
Kammer einen Druck von circa<br />
6.000 Bar. Nach Ablauf einer festgelegten<br />
Haltezeit wird die Druckkammer<br />
entspannt und entleert<br />
und die Beladekörbe fahren aus der<br />
Kammer.<br />
Seine HPP-Anlagen bietet<br />
MULTIVAC in verschiedenen Leistungsklassen<br />
an, bis zu vier Tonnen<br />
Material können pro Stunde behandelt<br />
werden. Die Anlagen lassen<br />
sich problemlos in bestehende,<br />
automatische Verpackungslinien<br />
integrieren und kommen mit MAP-<br />
Verpackungen zurecht. Mit erst-<br />
AUSGABE 1 <strong>2011</strong><br />
klassigen Dienstleistungen – zum<br />
Beispiel mit seiner Packstoffbe-<br />
ratung und der Verpackungs-<br />
entwicklung – und seiner weltweiten<br />
Service-Organisation garantiert<br />
MULTIVAC Kunden darüber hinaus<br />
maximale Maschinenlaufzeiten.<br />
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| 12<br />
upDATE TITEL<br />
Vorteile der Hochdruckkonservierung<br />
• Längere Haltbarkeit der Lebensmittel<br />
ohne Einsatz von Konservierungsstoffen,<br />
Hitze- oder Kältebehandlung<br />
• Für alle Lebensmittel ohne Lufteinschlüsse<br />
geeignet, zum Beispiel Obst,<br />
Muscheln und Guacamole<br />
• Nährwert, Geschmack, Konsistenz und<br />
Optik der Lebensmittel bleiben unbeeinflusst<br />
• Haltbarkeit und Sicherheit entlang<br />
längerer Logistikketten<br />
• Homogener Prozess, mit dem Anwender<br />
strengste Hygienevorschriften erfüllen,<br />
zum Beispiel US-Vorschriften im Hinblick<br />
auf Listerien und Salmonellen<br />
Markt oftmals höhere Preise für optisch<br />
attraktive Produkte mit längeren<br />
Haltbarkeiten erzielen“, erläutert<br />
Tobias Richter. Ein weiteres<br />
Effizienz-Plus: Mit den Anlagen von<br />
MULTIVAC erleben Anwender zum<br />
ersten Mal einen quasikontinuierlichen<br />
Produktfluss in einer HPP-<br />
Anwendung. Bisher wurde der<br />
HPP-Prozess losgelöst vom Ver-<br />
packungsprozess (offline) durchgeführt.<br />
MULTIVAC bietet die Möglichkeit,<br />
diesen Prozess in eine<br />
automatisierte Verpackungslinie zu<br />
integrieren. Hierfür hat der Ver-<br />
packungsspezialist unter anderem<br />
Beladekörbe und Transportkonzepte<br />
entwickelt und zum Patent<br />
angemeldet, die durch den Einsatz<br />
von Handhabungsmodulen automatisch<br />
bestückt werden können.<br />
Hochdruckstabile MAP-Packungskonzepte<br />
Mittlerweile wurde darüber hinaus<br />
wissenschaftlich belegt, dass die<br />
Hochdruckbehandlung von Ver-<br />
packungen mit modifizierter Atmosphäre<br />
bei einer Reihe von Lebensmitteln<br />
zu Synergien bezüglich der<br />
Inaktivierung von Keimen, wie zum<br />
Beispiel Salmonellen oder Liste-<br />
rien, führt. „Damit wurde gezeigt,<br />
dass durch den Einsatz von HPP bei<br />
MAP-Verpackungen die Lebensmittelsicherheit<br />
und der Ver-<br />
braucherschutz nochmals deutlich<br />
erhöht werden können“, betont<br />
Tobias Richter.<br />
Hält mühelos Anschluss: Seine neuen HPP-Anlagen integriert MULTIVAC problemlos in<br />
alle gängigen automatischen Verpackungslinien. Ein hoher Vernetzungsgrad ist dabei<br />
selbstverständlich.<br />
<strong>Als</strong> führender Hersteller von<br />
Tiefziehverpackungsmaschinen besitzt<br />
MULTIVAC eine langjährige<br />
Erfahrung in der Herstellung von<br />
Verpackungen mit modifizierter<br />
Atmosphäre und hat jetzt auch<br />
hochdruckstabile MAP-Packungskonzepte<br />
entwickelt. MAP-Verpackungen<br />
erhöhen die Haltbarkeit<br />
der verpackten Produkte, ver-<br />
bessern die Convenience für den<br />
Verbraucher und steigern die<br />
Attraktivität der Produkte. Durch<br />
eine individuelle Packungsgestaltung<br />
bieten sie deutlich mehr Möglichkeiten<br />
zur Differenzierung der<br />
Produkte am Markt.
Ein Erfolg auf der ganzen Linie<br />
MULTIVAC integriert seine HPP-Anlagen in automatisierte Verpackungslinien<br />
AUSGABE 1 <strong>2011</strong><br />
Wer Lebensmittel hochdruckkonservieren will, musste dafür bisher auf Offline-Lösungen zurückgreifen. Jetzt<br />
ist es MULTIVAC gelungen, High Pressure Processing (HPP) modular in automatisierte Verpackungslinien<br />
zu integrieren und damit die Wirtschaftlichkeit dieser Technologie zu erhöhen. Das Geheimnis dahinter: Die<br />
neuen HPP-Anlagen von MULTIVAC werden automatisch be- und entladen.<br />
„Durch das automatische Be- und<br />
Entladen der HPP-Anlage können<br />
wir einen maximalen Durchsatz sowie<br />
einen kontinuierlichen Produktfluss<br />
erreichen. Dadurch werden<br />
die Prozesskosten je Packung deutlich<br />
gesenkt“, erklärt Tobias Richter,<br />
Produktmanager im Geschäftsbereich<br />
Systeme und verantwortlich<br />
für Hochdruckbehandlungsanlagen<br />
bei MULTIVAC. Weiterhin reduziert<br />
die Integration vor- und nachge-<br />
lagerter Module für die automatisierte<br />
Qualitätsinspektion und die<br />
Kennzeichnung der Packungen die<br />
Produktionskosten und optimiert<br />
die Prozess- und Produktsicherheit.<br />
In HPP-Anlagen werden verpackte<br />
Lebensmittel in Beladekörbe<br />
gelegt, die in einer wassergefüllten<br />
Röhre einem Druck von bis zu<br />
6.000 Bar ausgesetzt werden. Damit<br />
diese Anlagen sinnvoll in automatisierte<br />
Verpackungslinien integriert<br />
werden können, müssen die<br />
Beladekörbe für ein automatisches<br />
Be- und Entladen ausgelegt sein.<br />
Ermöglichen einen kontinuierlichen Produktfluss: Die körbe für die neuen HPP-Anlagen<br />
werden von Handhabungsmodulen automatisch be- und entladen.<br />
Aber: „Die meisten derzeit verfügbaren<br />
Behälter haben nur eine<br />
schmale Öffnung nach oben, in die<br />
die Greifroboter nicht effektiv genug<br />
hineingreifen können. Deshalb<br />
konnten die Packungen bisher nach<br />
der Behandlung nicht automatisch<br />
entnommen werden. Daher haben<br />
wir ein neues, wegweisendes<br />
Konzept für die Transportcontainer<br />
entwickelt, das auch zum Patent<br />
angemeldet worden ist“, erläutert<br />
Tobias Richter. Die zylindrischen<br />
Transportcontainer von MULTIVAC<br />
Ansprechpartner<br />
Tobias Richter<br />
Product Manager Systems<br />
Tel. +49 8334 601-30921<br />
lassen sich automatisiert in zwei<br />
Hälften aufklappen und schließen,<br />
wodurch sie für die Handhabungsautomaten<br />
besser zugänglich und<br />
sehr gut zu be- und entladen sind.<br />
Optimal befüllte Beladekörbe<br />
Maßgeblich für den Durchsatz einer<br />
HPP-Anlage ist der Füllgrad des<br />
Beladekorbs und damit der Druckkammer.<br />
Dieser wiederum hängt<br />
auch von der Form der Packungen<br />
ab. Bei eckigen Hartfolienpackungen<br />
lassen sich die zylindrischen<br />
Transportcontainer beispielsweise<br />
nicht zu hundert Prozent befüllen.<br />
„Um die Belademenge der Druckkammer<br />
zu optimieren, haben wir<br />
packungsspezifische Beladungsmuster<br />
definiert. In ihnen ist festgelegt,<br />
welche Verpackung auf welche<br />
Weise von den Handhabungs-<br />
automaten in die Beladekörbe gelegt<br />
wird, um möglichst viele<br />
Packungen pro Zyklus behandeln<br />
zu können“, sagt Tobias Richter.<br />
Die Belademuster können in der<br />
Maschinensteuerung gespeichert<br />
werden. Dadurch wird für jedes<br />
Produkt eine maximale Beladung<br />
der Druckkammer gewährleistet.<br />
Zusätzlich sind die innovativen<br />
Beladekörbe von MULTIVAC mit<br />
speziellen Einsätzen versehen, um<br />
| 13
| 14<br />
upDATE TITEL<br />
das unbefüllte Volumen der runden<br />
Behälter zu minimieren. So werden<br />
die Zykluszeit und in der Folge die<br />
Prozesskosten reduziert, da nur das<br />
minimal notwendige Volumen mit<br />
dem Druckmedium Wasser befüllt<br />
werden muss. Auf der anderen<br />
Seite führt dies auch zu einer Stabilisierung<br />
der unterschiedlichen<br />
Packungslagen im Beladekorb.<br />
Leistungsklassen und Services für<br />
alle Fälle<br />
Zur Integration seiner HPP-Anlagen<br />
in automatisierte Verpackungslinien<br />
stimmt MULTIVAC die Produktionsleistung<br />
der Verpackungsmaschinen<br />
optimal mit der Leistung<br />
der Hochdruck-Lösung ab. Hierfür<br />
stehen HPP-Anlagen in unterschiedlichen<br />
Skalierungen zur Verfügung:<br />
Neben den Einkammeranlagen mit<br />
Volumina von 55, 160 und 350<br />
Litern, hat MULTIVAC in Zusammenarbeit<br />
mit dem Hochdruckspezialisten<br />
Uhde High Pressure Technologies<br />
eine Tandem-Anlage mit<br />
einem Fassungsvermögen von<br />
700 Litern (zweimal 350 Liter) entwickelt.<br />
Diese erzielt abhängig von<br />
Produkt und Füllgrad der Kammern<br />
einen Ausstoß von bis zu vier Tonnen<br />
Packgut pro Stunde. Das ist der<br />
größte derzeit am HPP-Markt erhältliche<br />
Durchsatz.<br />
Da Verpackungsetiketten aus<br />
Papier der Hochdruckbehandlung<br />
aufgrund des Einsatzes von<br />
Wasser oft nicht standhalten, hat<br />
MULTIVAC eine Lösung für eine der<br />
HPP-Behandlung nachgelagerte<br />
Etikettierung der Packungen implementiert.<br />
Dafür durchlaufen die<br />
Packungen zunächst den integrierten<br />
Trockentunnel. Mit Hilfe von Inspektionssystemen<br />
kann darüber<br />
hinaus eine kontinuierliche Qualitätskontrolle<br />
in der Verpackungs-<br />
linie durchgeführt werden.<br />
Durch die Integration der einzelnen<br />
Linienkomponenten ist<br />
MULTIVAC in der Lage, den kompletten<br />
Verpackungs- und HPP-Prozess<br />
bis zur Palettierung der Endverpackungen<br />
darzustellen. Für die<br />
HPP-Anlagen erfüllen MULTIVAC<br />
und Uhde High Pressure Technologies<br />
die höchsten Sicherheitsstandards<br />
und die ASME/ISO-Zertifizierungen<br />
für Hochdruckbehand-<br />
lungssysteme. Die globale Service-<br />
organisation von MULTIVAC mit<br />
über 60 Niederlassungen hat die<br />
notwendigen Ersatz- und Verschleißteile<br />
vorrätig und ist bei Bedarf<br />
schnell vor Ort. Das sorgt für<br />
minimale Reaktionszeiten und maximale<br />
Maschinenlaufzeiten bei<br />
den Kunden. Auch dem vielfachen<br />
Kundenwunsch, die Haltbarkeitsverlängerung<br />
sowie den Geschmack<br />
ihrer hochdruckbehandelten Produkte<br />
zu prüfen, wird entsprochen.<br />
MULTIVAC und Uhde High Pressure<br />
Technologies haben hierfür die entsprechenden<br />
Testkapazitäten aufgebaut<br />
und können Kunden aufgrund<br />
der langjährigen Erfahrung<br />
individuell beraten.<br />
Erste HPP-Anlage bereits verkauft<br />
Seine erste HPP-Anlage hat MULTIVAC<br />
an die New Zealand Food Innovation<br />
Manukau Ltd. verkauft, ein staatlich<br />
finanziertes Innovationszentrum für<br />
Lebensmittel. Die MAP-Kompatibilität<br />
der Anlage und das lokale Service-<br />
Netzwerk von MULTIVAC haben das<br />
Zentrum überzeugt.
„Wir haben ein ganzheitliches<br />
Konzept entwickelt“<br />
AUSGABE 1 <strong>2011</strong><br />
Die innovativen HPP-Anlagen von MULTIVAC eröffnen Anwendern neue Möglichkeiten<br />
Mit Schutzgasverpackungen (MAP) kompatibel, in bestehende Linien integrierbar<br />
und hoch effizient: MULTIVAC beschreitet mit seiner Lösung<br />
für High Pressure Processing (HPP) bei Lebensmitteln vollkommen neue<br />
Wege. <strong>UPDATE</strong> sprach mit Tobias Richter, bei MULTIVAC verantwortlich<br />
für Hochdruckbehandlungsanlagen, über die innovative Technologie.<br />
Herr Richter, mit den am Markt verfügbaren<br />
Lösungen war es bislang<br />
nicht möglich, Schutzgasverpackungen<br />
mit Hochdruck zu behandeln,<br />
da das Verpackungsmaterial<br />
oft beschädigt wurde. MULTIVAC<br />
hat jetzt ein entsprechendes<br />
konzept erarbeitet. Wie sieht das<br />
konkret aus?<br />
Richter: Wir haben die Prozessführung<br />
unserer neuen HPP-Anlagen<br />
auf eine optimale Kombination aus<br />
Packgut, Verpackungsmaterial und<br />
Verpackungsform abgestimmt.<br />
Während der Hochdruckbehandlung<br />
regeln wir die Druckhöhe stufenlos.<br />
Dabei schaffen wir mit Hilfe<br />
von Verhaltemomenten kurze Ruhe-<br />
pausen, in denen sich das Polymer<br />
der Schutzgasverpackungen regeneriert.<br />
Auf diese Weise wird das<br />
Verpackungsmaterial wesentlich<br />
geringer beansprucht und behält<br />
seine Funktionalität.<br />
Bisher wurde der HPP-Prozess<br />
meist losgelöst vom Verpackungsprozess<br />
durchgeführt. Sie bieten<br />
jetzt die Möglichkeit, ihn in eine<br />
automatisierte Verpackungslinie<br />
zu integrieren.<br />
Richter: Wir haben Beladekörbe<br />
und Transportkonzepte entwickelt,<br />
die durch den Einsatz von Handhabungsmodulen<br />
automatisch be-<br />
und entladen werden können. Das<br />
ist mit den meisten derzeit verfügbaren<br />
Behältern nicht möglich.<br />
Durch das automatisierte Be- und<br />
Entladen erreichen wir einen maximalen<br />
Durchsatz sowie einen kontinuierlichen<br />
Produktfluss. Das senkt<br />
die Prozesskosten je Packung deutlich.<br />
Eine weitere Reduktion der<br />
Kosten erreichen wir, indem wir<br />
vor- und nachgelagerte Module für<br />
die automatisierte Qualitätsinspektion<br />
und die Kennzeichnung<br />
der Packungen integrieren. Ein sehr<br />
wichtiger Aspekt ist hierbei, dass<br />
die Integration jeder Art von<br />
Maschinenmodulen bei MULTIVAC<br />
im Werk durchgeführt und getestet<br />
wird, um den Aufwand und die Zeit<br />
für die Installation beim Kunden auf<br />
ein Minimum zu reduzieren.<br />
Welche Rolle spielt bei HPP-An-<br />
lagen die Verpackungsgestaltung?<br />
Richter: Maßgeblich für den Durchsatz<br />
der HPP-Anlagen ist der Füllgrad<br />
der Beladekörbe. Dieser wiederum<br />
hängt von der Form der<br />
Packungen ab. Um die Belade-<br />
menge zu optimieren, können wir<br />
packungsspezifische Beladungsmuster<br />
definieren. In ihnen ist festgelegt,<br />
welche Verpackung auf<br />
welche Weise von den Handhabungsautomaten<br />
in die Belade-<br />
körbe gelegt wird, um möglichst<br />
viele Packungen pro Zyklus behandeln<br />
zu können. Die Belademuster<br />
werden in der Maschinensteuerung<br />
gespeichert. Dadurch wird für jedes<br />
Produkt eine maximale Beladung<br />
der Druckkammer gewährleistet.<br />
Verpackungsetiketten aus Papier<br />
halten der Hochdruckbehandlung<br />
oft nicht stand, weil Wasser als<br />
Druckmittel eingesetzt wird. Wie<br />
löst MULTIVAC dieses Problem?<br />
Richter: Die Etikettierung der Pa-<br />
Tobias Richter<br />
Product Manager Systems<br />
ckungen mit Papieretiketten haben<br />
wir der HPP-Behandlung nachgelagert.<br />
Zuvor durchlaufen die Packungen<br />
einen integrierten Trockentunnel<br />
aus unserem Hause. Mit Hilfe<br />
von Inspektionssystemen können<br />
wir darüber hinaus eine kontinuierliche<br />
Qualitätskontrolle in der Verpackungslinie<br />
durchführen.<br />
Welchen Service bietet MULTIVAC<br />
seinen kunden im Zusammenhang<br />
mit den neuen HPP-Anlagen?<br />
Richter: Bei der Hochdruckbehandlung<br />
empfiehlt es sich, für jedes<br />
Produkt ein Verpackungskonzept zu<br />
entwickeln, das auch im Hinblick<br />
auf den Füllgrad der HPP-Anlagen<br />
optimal ist. Wir unterstützen unsere<br />
Kunden in Zusammenarbeit mit<br />
akkreditierten deutschen Prüf-<br />
instituten darüber hinaus bei der<br />
Bestimmung der optimalen HPP-<br />
Prozessparameter und der hieraus<br />
resultierenden Inaktivierungsraten<br />
für die unterschiedlichen Lebensmittel.<br />
Zudem haben wir Test-<br />
kapazitäten, damit unsere Kunden<br />
die Haltbarkeitsverlängerung sowie<br />
den Geschmack ihrer hochdruckbehandelten<br />
Produkte überprüfen<br />
können. Und zu guter Letzt: Über<br />
800 Spezialisten weltweit gewährleisten<br />
einen optimalen Service<br />
und die Betreuung der installierten<br />
HPP-Anlagen vor Ort.<br />
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| 16<br />
upDATE schwErpunkT<br />
MULTIVAC auf der interpack <strong>2011</strong><br />
Neue Trends und innovative Verpackungstechnologien in Düsseldorf<br />
Mit zahlreichen Neuerungen rund um die Verpackung von Lebensmitteln, medizinischen Produkten und Industriegütern<br />
stellt MULTIVAC auf der interpack <strong>2011</strong> erneut seine Innovationskraft und Technologieführerschaft<br />
unter Beweis. Die Messe findet vom 12. bis 18. Mai in Düsseldorf statt.<br />
Zu seinem 50-jährigen Firmenjubiläum<br />
wird MULTIVAC eine Reihe<br />
von neuen Modellen im Bereich<br />
Traysealer, Tiefziehverpackungsmaschinen<br />
und Kammermaschinen<br />
präsentieren. Einen weiteren<br />
Schwerpunkt bildet die Kennzeichnung<br />
und Automatisierung. Bei<br />
den Traysealern wird das Produkt-<br />
programm mit kleinen, besonders<br />
wirtschaftlichen Kompaktmodellen<br />
und mit Hochleistungsmaschinen<br />
erweitert.<br />
Auch bei den Tiefziehverpackungsmaschinen<br />
wird MULTIVAC<br />
sein Produktportfolio weiter vervollständigen<br />
und entsprechende<br />
Modelle vorstellen.<br />
Erstmals wird auf der interpack<br />
<strong>2011</strong> eine Tiefziehverpackungs-<br />
maschine gezeigt, die konsequent<br />
nach dem MULTIVAC Clean Design<br />
konzipiert ist und damit die An-<br />
forderungen der Medizingüter-<br />
industrie nach Reinigbarkeit und<br />
Prozesssicherheit optimal erfüllt.<br />
Am Messestand vertreten ist
Highlights<br />
auch MULTIVAC Marking & Inspection.<br />
Das Tochterunternehmen<br />
positioniert sich als Kompetenzzentrum<br />
für Kennzeichnungstechnologie<br />
und ist kompetenter Partner<br />
für sichere Verpackungen.<br />
MULTIVAC wird zudem wegweisende<br />
Innovationen im Bereich der<br />
Konservierung von Lebensmitteln<br />
vorstellen. Mit MULTIVAC HPP<br />
unterstreicht das Unternehmen<br />
einmal mehr seine Technologieführerschaft<br />
im Bereich Lebensmittelverpackung.<br />
AUSGABE 1 <strong>2011</strong><br />
Nur drei von vielen MULTIVAC Produktneuheiten auf der interpack. V. l.: Foliendirektdrucker MR296 TI, Traysealer T 850, Tiefzieh-<br />
verpackungsmaschine R 095.<br />
| 17
| 18<br />
upDATE schwErpunkT<br />
„Innovationen sind die Antworten<br />
auf die Fragen unserer Kunden“<br />
MULTIVAC präsentiert neue Lösungen für alle Leistungsanforderungen<br />
auf der interpack <strong>2011</strong><br />
MULTIVAC präsentiert auf der interpack zahlreiche Produktneuheiten. Im Interview sprachen wir mit<br />
Guido Spix, Geschäftsführer und CTO der MULTIVAC Sepp Haggenmüller GmbH & Co. kG in Wolfert-<br />
schwenden, über die Innovationsstrategie des Unternehmens.<br />
Herr Spix, welche Produktneu-<br />
heiten wird MULTIVAC auf der<br />
interpack <strong>2011</strong> vorstellen?<br />
Spix: Wir werden auf der interpack<br />
ein breites Spektrum an wegweisenden<br />
Produkt- und Technologieinnovationen<br />
präsentieren. Wir<br />
haben unser Portfolio bei Tiefziehverpackungsmaschinen,<br />
Vakuum-<br />
Kammermaschinen und Traysealern<br />
mit einer Reihe neuer Produkte<br />
erweitert. Wir zeigen dabei neue<br />
Lösungen für alle Leistungsan-<br />
forderungen – für die Verarbeitung<br />
sowohl besonders kleiner als auch<br />
sehr großer Chargen. Bei den Tiefziehverpackungsmaschinen<br />
ist beispielsweise<br />
die R 095 zu nennen,<br />
unser jetzt kleinstes Modell in dieser<br />
Produktreihe. Die R 095 wurde<br />
für die Herstellung von Vakuum-<br />
und MAP-Verpackungen aus Weichfolie<br />
konzipiert. Über ein spezielles<br />
Zuführband kann Aufschnittware<br />
automatisch von einem Bizerba<br />
Slicer eingelegt werden. Damit<br />
eignet sich die R 95 ideal für die<br />
Herstellung hochwertiger Frischeverpackungen<br />
für Aufschnittware<br />
in kleinen Losgrößen. Auf der interpack<br />
<strong>2011</strong> werden wir außerdem<br />
mit der B 510 ein weiteres Modell<br />
unserer innovativen Kammerbandmaschinen<br />
präsentieren. Die B 510<br />
ist baugleich zur B 610, die im letzten<br />
Jahr eine sehr positive Resonanz<br />
auf der IFFA erfuhr.<br />
Wie sieht es bei den Traysealern<br />
aus?<br />
Spix: Das Traysealer-Portfolio wurde<br />
sowohl für Industrieanwendun-<br />
gen als auch für Kleinverarbeiter<br />
weiterentwickelt. Im Bereich der<br />
automatischen Traysealer prä-<br />
sentieren wir mit dem T 850 die<br />
erste zweispurige Maschine von<br />
MULTIVAC. Diese wird auf der interpack<br />
in eine komplette Verpackungslinie<br />
integriert sein, die auch<br />
mehrere Automatisierungskomponenten<br />
von MULTIVAC beinhaltet.<br />
Mit dem T 100, unserem derzeit<br />
kleinsten halbautomatischen Traysealer,<br />
haben wir unser Produktportfolio<br />
aber auch nach unten erweitert.<br />
Mit diesem Produkt richten<br />
wir uns an Lebensmitteleinzelhändler,<br />
die kleine Mengen an Fleisch<br />
oder Fertiggerichten direkt an der<br />
Theke in Trays verpacken wollen.<br />
<strong>Als</strong> dritte neue Maschine zeigen<br />
wir den Stäbchen-Traysealer T 300.<br />
Damit können wir auch für kleine<br />
Produktionen einen automatischen<br />
Traysealer anbieten.<br />
Welche neuen Technologien werden<br />
Sie auf der interpack präsentieren?<br />
Spix: Auf unserem Stand werden<br />
wir einen Autoklaven für die Hochdruckbehandlung<br />
von Lebensmitteln<br />
zeigen. Wir haben eine innovative<br />
Prozessführung entwickelt,<br />
die erstmals auch die Hochdruck-<br />
behandlung von MAP-verpackten<br />
Lebensmitteln erlaubt. Bisher ließ<br />
sich das Verfahren nur für vakuumverpackte<br />
Lebensmittel einsetzen.<br />
Durch unsere Automatisierungskompetenz<br />
sind wir auch in der<br />
Lage, HPP-Autoklaven in automatisierte<br />
Verpackungslinien zu integrieren.<br />
Wir können so den Durch-<br />
satz der Anlagen optimieren,<br />
wodurch die Behandlungskosten je<br />
Packgut signifikant sinken, der Einsatz<br />
der Technologie also wirtschaftlich<br />
interessant wird.<br />
Sie erwähnten das Stichwort Automatisierungskompetenz.<br />
Welche<br />
Strategie verfolgt MULTIVAC hier?<br />
Spix: Wir haben die Erfahrung gemacht,<br />
dass unsere Kunden immer<br />
öfter mit Handhabungsaufgaben<br />
konfrontiert werden. Zum Beispiel<br />
bei der Beladung der Verpackungen<br />
oder bei deren Vereinzelung nach<br />
dem Verpackungsprozess. Das betrifft<br />
sowohl Kleinverarbeiter als<br />
auch industrielle Hersteller. Wir<br />
versuchen stets, hier passende<br />
Antworten zu finden, was sich ja<br />
bisher in unserem umfangreichen<br />
Produktportfolio auch niedergeschlagen<br />
hat. Dieses reicht von ein-<br />
oder mehrspurigen Bandsystemen<br />
bis zu Handhabungsmodulen, die<br />
mit mehrachsigen Robotern ausgestattet<br />
werden können. Auch im<br />
Bereich der Kennzeichnungs- und<br />
Inspektionstechnik haben wir unser<br />
Produktportfolio sehr stark erweitert.<br />
Zum Beispiel bieten wir das<br />
MULTIVAC Vision System zur visuellen<br />
Qualitätsinspektion oder ein<br />
komplettes Portfolio an Metalldetektoren,<br />
die sowohl inline als auch<br />
offline betrieben werden können.<br />
Integrieren Sie auch komponenten<br />
von Drittanbietern?<br />
Spix: Grundsätzlich möchten wir<br />
für unsere Kunden die effizien-<br />
testen und wirtschaftlichsten Ver-
packungslösungen entwickeln. Dabei<br />
berücksichtigen wir natürlich<br />
auch deren Präferenzen oder bereits<br />
bestehende Komponenten.<br />
Hin und wieder gibt es Aufgabenstellungen,<br />
die wir nicht mit eigenen<br />
Technologien abdecken können.<br />
Ein Beispiel hierfür ist das<br />
Projekt bei Heinz Ketchup, bei dem<br />
die Füllertechnologie von einem<br />
Drittanbieter bezogen wurde.<br />
Das Wort „Nachhaltigkeit“ ist in<br />
aller Munde. Welche Rolle spielt<br />
das Thema bei der Entwicklung<br />
Ihrer Verpackungsmaschinen?<br />
Spix: Im Bereich der Maschinenentwicklung<br />
verbinden wir Nachhaltigkeit<br />
mit der Reduzierung des<br />
Ressourcenverbrauchs unserer<br />
Maschinen. Das bezieht sich sowohl<br />
auf den Packmittelverbrauch<br />
als auch auf den Energieverbrauch.<br />
Bei Letzterem arbeiten wir kon-<br />
sequent an der Substitution von<br />
pneumatischen Antrieben durch<br />
energieeffiziente elektrische Antriebstechnologien.<br />
Auf der interpack<br />
präsentieren wir beispielsweise<br />
auch unsere MULTIVAC<br />
Vakuumpumpe. Ihr Energieverbrauch<br />
ist bis zu 30 Prozent niedriger<br />
als bei bekannter Technik. Auch<br />
ihr Platzbedarf ist minimal. Dadurch<br />
kann sie leichter in die Maschine integriert<br />
werden.<br />
Wie sieht es mit dem Wasser- und<br />
dem Packmittelverbrauch Ihrer<br />
Verpackungslösungen aus?<br />
Spix: Wir arbeiten am Einsatz von<br />
Guido Spix<br />
Geschäftsführer und<br />
CTO von MULTIVAC<br />
geschlossenen Kühlkreisläufen,<br />
wodurch der Frischwasserverbrauch<br />
unserer Maschinen drastisch<br />
reduziert werden kann. Mit<br />
MULTIVAC e-concept hatten wir<br />
bereits auf der IFFA 2010 gezeigt,<br />
dass wir im Bereich Ressourcenschonung<br />
wegweisende Lösungen<br />
bieten. In puncto Packmittel-<br />
verbrauch optimieren wir laufend<br />
unsere Maschinenprozesse, im<br />
Hinblick auf die Verarbeitung von<br />
dünneren Materialien bei gleichbleibenden<br />
Barriereeigenschaften.<br />
Mit Nachhaltigkeit verbindet<br />
MULTIVAC aber auch das Thema<br />
Investitionssicherheit. Wir begleiten<br />
unsere Maschinen während<br />
ihres gesamten Lebenszyklus und<br />
garantieren unseren Kunden maximale<br />
Maschinenstandzeiten. Hierfür<br />
sorgen nicht zuletzt unsere<br />
1.500 Service- und Vertriebsspezialisten<br />
weltweit.<br />
Mit Ihren Verpackungslösungen<br />
bedienen Sie verschiedene Marktsegmente<br />
– darunter die Lebensmittelindustrie,<br />
die Medizingüterindustrie<br />
sowie die Hersteller von<br />
Industrieprodukten. Wie erfüllen<br />
Sie die teilweise sehr unter-<br />
schiedlichen Anforderungen Ihrer<br />
kunden?<br />
Spix: Es stimmt: Die Anforderungen<br />
der Segmente unterscheiden<br />
sich deutlich. Für die Lebensmittelindustrie<br />
haben wir unser wegweisendes<br />
Hygienedesign entwickelt,<br />
das wir konsequent auf alle Produktlinien<br />
anwenden. Für die<br />
Medizingüterbranche bieten wir<br />
AUSGABE 1 <strong>2011</strong><br />
das Maschinenkonzept MULTIVAC<br />
Clean Design, mit dem wir zum<br />
Beispiel die Reinraumtauglichkeit<br />
unserer Maschinen gewährleisten.<br />
Das Maschinenkonzept bezieht<br />
sich nicht nur auf die Konstruktion<br />
der Maschine sowie die einge-<br />
setzten Materialien; mit ihm stellen<br />
wir auch die Nachvollziehbar-<br />
keit und Protokollierbarkeit der<br />
Verpackungsprozesse sicher.<br />
können Sie abschließend ein paar<br />
Worte zu Ihrer Innovationsstrategie<br />
sagen?<br />
Spix: Neben unserem regionalen<br />
Wachstum leisten die Produktneuentwicklungen<br />
einen entscheidenden<br />
Beitrag zu unserem nach-<br />
haltigen Unternehmenserfolg. Wir<br />
investieren überdurchschnittlich in<br />
Forschung und Entwicklung und in<br />
neue Produkte. Das haben wir<br />
immer getan – und hier liegt meines<br />
Erachtens auch ein Grund dafür,<br />
warum wir die Wirtschaftskrise<br />
der vergangenen Jahre so schnell<br />
und vergleichsweise unbeschadet<br />
überstanden haben. Ein Zeichen<br />
unserer Innovationskraft sind nicht<br />
zuletzt etwa 40 Patentanmeldungen<br />
pro Jahr.<br />
| 19
| 20<br />
upDATE schwErpunkT<br />
„Verpackungen können helfen, die<br />
globale Lebensmittelverschwendung<br />
zu bekämpfen“<br />
Die Verpackungsindustrie auf dem SAVE FOOD kongress in Düsseldorf<br />
Der internationale SAVE FOOD kongress, der am 16./17. Mai in Düsseldorf stattfindet, beleuchtet Ausmaß und<br />
Gründe der globalen Nahrungsmittelverluste. Im Interview sprachen wir mit Christian Traumann, CFO von<br />
MULTIVAC und Präsident der interpack, darüber, welchen Beitrag die Verpackungsindustrie zur Sicherung der<br />
weltweiten Nahrungsmittelversorgung leisten kann.<br />
Herr Traumann, Sie werden als<br />
Präsident der interpack <strong>2011</strong> die<br />
Verpackungsbranche auf dem<br />
SAVE FOOD kongress repräsentieren,<br />
der parallel zur interpack in<br />
Düsseldorf stattfindet. Welches<br />
Ziel hat der kongress?<br />
Traumann: Im Rahmen des SAVE<br />
FOOD Kongresses werden die<br />
Welternährungsorganisation der<br />
Vereinten Nationen (FAO) und die<br />
Messe Düsseldorf GmbH ihre inter-<br />
nationalen Kompetenzen bündeln<br />
und mit Experten aus Wirtschaft,<br />
Politik und Gesellschaft die Herausforderung<br />
des Nahrungsmittelverlustes<br />
sowie mögliche Lösungs-<br />
ansätze diskutieren. Grundlage der<br />
langfristig angelegten Initiative<br />
sind drei Studien der FAO, deren<br />
Ergebnisse auf der SAVE FOOD<br />
Konferenz erstmals der Öffentlichkeit<br />
vorgestellt werden.<br />
Welches sind die aktuellen Herausforderungen<br />
hinsichtlich der Versorgung<br />
der Weltbevölkerung mit<br />
Nahrungsmitteln?<br />
Traumann: Die Herausforderungen<br />
betreffen die Aspekte Bevölkerungswachstum,<br />
Urbanisierung und<br />
die Verschwendung von Lebens-<br />
mitteln. Bis 2050 wird die Weltbevölkerung<br />
von heute sechs Milliarden<br />
auf etwa neun Milliarden<br />
Menschen wachsen. Das entspricht<br />
einem Anstieg von circa 50 Prozent.<br />
Entsprechend wird sich auch der<br />
Bedarf an Nahrungsmitteln ent-<br />
wickeln. Im vergangenen Jahr<br />
schätzte die FAO die Zahl der welt-<br />
weit Hungernden auf rund 925 Millionen.<br />
Prognosen besagen, dass<br />
das Nahrungsmittelangebot bis<br />
2050 um 70 Prozent steigen muss,<br />
um die Weltbevölkerung zu er-<br />
nähren.<br />
Das Bevölkerungswachstum wird<br />
ja größtenteils in den Schwellen-<br />
und Entwicklungsländern stattfinden.<br />
Wie sieht die Situation hier<br />
konkret aus?<br />
Traumann: Zum weltweiten Bevölkerungswachstum<br />
gibt es einen immer<br />
noch starken Trend der Urbanisierung.<br />
Schon heute lebt über die<br />
Hälfte der Weltbevölkerung in<br />
großen Städten und Metropolen.<br />
Die FAO rechnet zudem damit, dass<br />
bis 2050 etwa 600 Millionen Menschen<br />
vom Land in die Städte<br />
ziehen werden. Bis 2025 soll die<br />
Zahl der so genannten Megacitys<br />
auf 26 steigen; allein 22 befinden<br />
sich in Schwellen- und Entwicklungsländern.<br />
Ist die Versorgung all dieser<br />
Menschen mit bezahlbaren und<br />
qualitativ einwandfreien Nahrungsmitteln<br />
denn nicht nur eine<br />
Herausforderung für die Lebensmittel-,<br />
sondern auch für die Verpackungsindustrie?<br />
Traumann: Das ist sie definitiv, allein<br />
schon unter dem Aspekt der<br />
Lebensmittelverschwendung. Die<br />
FAO schätzt, dass der Verlust bei<br />
den Nahrungsmitteln weltweit zwischen<br />
20 und 75 Prozent beträgt.<br />
Wenn wir diese Verschwendung re-<br />
duzieren könnten, würden wir damit<br />
einen großen Beitrag zur Ernährung<br />
der Weltbevölkerung leisten<br />
und natürliche Ressourcen schonen.<br />
Denn, wenn weniger Lebensmittel<br />
produziert werden müssen,<br />
würde das den Verbrauch von Wasser<br />
und den Ausstoß von Treibhausemissionen<br />
senken.<br />
Was sind die Gründe für die Verschwendung<br />
von Lebensmitteln?<br />
Traumann: In den Industrienationen<br />
und in den Schwellen- und Entwicklungsländern<br />
sind dies sehr<br />
unterschiedliche Gründe. Verstärkt<br />
werden sie durch die Ungleich-<br />
verteilung der Nahrungsmittel.<br />
Schätzungen zufolge beträgt der<br />
Nahrungsmittelverlust durch Ver-<br />
schwendung in den Industrienationen<br />
pro Kopf circa 300 Kilogramm<br />
pro Jahr. Hiervon fällt der überwiegende<br />
Teil bei den Verbrauchern<br />
an. Wir müssen also in den entwickelten<br />
Ländern das Bewusstsein<br />
für die Problematik weiter stärken.<br />
Und in den Schwellen- und Entwicklungsländern?<br />
Traumann: Laut FAO werden in diesen<br />
Ländern circa 1,2 Milliarden<br />
Tonnen Lebensmittel pro Jahr verschwendet.<br />
Dabei geht der größte<br />
Teil der Nahrungsmittel entlang<br />
der Wertschöpfungskette verloren.<br />
Gründe hierfür sind u. a. die<br />
vergleichsweise unterentwickelten<br />
Produktions- und Konservierungsbedingungen,<br />
aber auch Defizite<br />
bei Verpackung und Transport.
Wie kann die Verpackung von<br />
Lebensmitteln zur Verbesserung<br />
dieser Situation beitragen?<br />
Traumann: Grundsätzlich hat die<br />
Verpackung einen wesentlichen Aspekt<br />
zu erfüllen: Sie soll das Produkt<br />
und die für seine Herstellung<br />
eingesetzten Ressourcen schützen.<br />
Darüber hinaus sorgt sie dafür, dass<br />
die Lebensmittel für den Konsumenten<br />
sicher sind – wodurch auch<br />
der Verbraucher geschützt wird.<br />
Daher benötigen wir vor allem in<br />
Schwellen- und Entwicklungsländern<br />
geeignete Verpackungen, um<br />
die Nahrungsmittel für Transport<br />
und Lagerung zu schützen.<br />
In vielen Ländern existiert ja noch<br />
nicht einmal die Möglichkeit, Nahrungsmittel<br />
kühl zu lagern?<br />
Traumann: Auch hier spielt die Verpackung<br />
eine wichtige Rolle. Sie<br />
kann dazu beitragen, Nahrungsmittel<br />
länger haltbar zu machen, was<br />
wiederum zur Reduzierung von<br />
Nahrungsmittelverlusten führt.<br />
Welche Rolle spielt in diesem Zusammenhang<br />
die Verpackungs-<br />
industrie?<br />
Traumann: Deren Aufgaben sind<br />
unterschiedlich. Sie kann aber zu<br />
einer nachhaltigen Entwicklung<br />
beitragen: Indem wir den lokalen<br />
Nahrungsmittelproduzenten in<br />
Schwellen- und Entwicklungsländern<br />
Zugang zu geeigneten Ver-<br />
packungsmaterialien und -technologien<br />
gewähren, helfen wir ihnen,<br />
Christian Traumann, Geschäftsführer<br />
und CFO von MULTIVAC<br />
ihre Produkte haltbar und transportfähig<br />
zu machen und sie an<br />
Dritte zu verkaufen. Das reduziert<br />
zum einen die Nahrungsmittelverschwendung,<br />
zum anderen, und<br />
das ist der eigentliche Punkt, verbessern<br />
wir dadurch die wirtschaftliche<br />
Situation der lokalen Produzenten,<br />
so dass sie sich aus eigener<br />
Kraft weiterentwickeln können.<br />
Und die Rolle der Verpackungs-<br />
industrie in den entwickelten<br />
Ländern?<br />
Traumann: Hier wird man weiter<br />
über nachhaltige Verpackungs-<br />
lösungen nachdenken müssen.<br />
Dazu zählen zum Beispiel Portionspackungen<br />
für Single-Haushalte<br />
oder Verpackungen, die die Haltbarkeit<br />
von Nahrungsmitteln verlängern.<br />
Nur dadurch schaffen wir<br />
es, die Lebensmittel- und Ressourcenverschwendung<br />
auch in den Industriestaaten<br />
zu reduzieren.<br />
Was heißt Nachhaltigkeit für<br />
MULTIVAC selbst?<br />
Traumann: Wir achten darauf, dass<br />
bei der Herstellung von funktionellen<br />
Verpackungen möglichst wenige<br />
Ressourcen eingesetzt werden<br />
müssen – also Packstoffe und Energie.<br />
Unsere Technologien unterstützen<br />
die Haltbarmachung von<br />
Lebensmitteln und tragen so dazu<br />
bei, die Nahrungsmittelverschwendung<br />
zu reduzieren. Durch unser<br />
weltweites Service- und Vertriebsnetz<br />
machen wir unsere Ver-<br />
packungslösungen auch in Schwel-<br />
AUSGABE 1 <strong>2011</strong><br />
lenländern zugänglich. Hierbei<br />
handelt es sich oft um einfache<br />
Technologien, die von den lokalen<br />
Verarbeitern sehr leicht einzusetzen<br />
sind. Somit tragen wir zur wirtschaftlichen<br />
Entwicklung unserer<br />
Kunden vor Ort bei.<br />
können Sie Beispiele nennen, wie<br />
MULTIVAC die Entwicklung in<br />
Schwellenländern unterstützt?<br />
Traumann: Ein schönes Beispiel ist<br />
ein Entwicklungsprojekt, bei dem<br />
wir die Responsible Fishing Alliance<br />
(RFA) in Marokko unterstützen.<br />
Wir haben den Menschen in<br />
etlichen Fischerdörfern Vakuum-<br />
Kammermaschinen zur Verfügung<br />
gestellt, auf denen die Fischer ihren<br />
täglichen Fang verpacken können,<br />
um ihn an Dritte zu verkaufen.<br />
Die Initiative kommt bei den Bewohnern<br />
der Dörfer sehr gut an.<br />
| 21
| 22<br />
upDATE schwErpunkT<br />
MULTIVAC erweitert Portfolio<br />
R 145 im MULTIVAC Clean Design <br />
Um den Anforderungen der Medizingüterindustrie auch im Bereich der kompakten Tiefziehverpackungsmaschinen<br />
noch optimaler zu entsprechen, hat MULTIVAC sein Maschinenmodell R 145 jetzt neu im MULTIVAC<br />
Clean Design gestaltet. Damit erweitert das Unternehmen sein Portfolio an Tiefziehverpackungsmaschinen für<br />
die Medizingüterindustrie durch ein besonders leistungsfähiges Einstiegsmodell für die Verpackung von<br />
medizinischen Sterilgütern in kleineren und mittleren Chargen. Die Maschine war erstmals im März <strong>2011</strong> auf<br />
der MEDTEC Europe in Stuttgart zu sehen und wird auch auf der interpack in Düsseldorf präsentiert.<br />
Die R 145 zählt zu den kompakten<br />
Tiefziehverpackungsmaschinen<br />
von MULTIVAC. Durch frei wählbare<br />
Werkzeuge und ihren modularen<br />
Aufbau lässt sie sich sehr einfach<br />
erweitern und somit optimal<br />
an die Anforderungen der Hersteller<br />
anpassen.<br />
Mit dem MULTIVAC Clean Design<br />
erfüllt die R 145 die Anforderungen<br />
der Medizingüterindustrie<br />
bezüglich Reinigbarkeit, Prozesssicherheit<br />
und Reinraumtauglichkeit.<br />
Schnelligkeit und hohe Siegelqualität<br />
Die Hubwerke der Maschine sind<br />
mit höheren Kräften ausgestattet<br />
und die Siegelstation gewährleistet<br />
eine noch genauere Temperaturverteilung<br />
über die gesamte Siegelfläche.<br />
Dadurch werden Siegelnähte<br />
mit höheren Peelkräften erzeugt,<br />
was eine maximale Siegelqualität<br />
und Packungssicherheit zur Folge<br />
hat. Zudem ist die R 145 sehr<br />
flexibel hinsichtlich Verpackungs-<br />
materialien. Sie verarbeitet sowohl<br />
Weich- als auch Hartfolien sowie<br />
Aluminiumverbunde und erreicht<br />
bis zu 15 Takte in der Minute.<br />
Da die Verpackung medizinischer<br />
Sterilgüter unter anderem in<br />
Reinraumumgebung stattfindet, ist<br />
die R 145 auch für diese Anforderungen<br />
ausgelegt. Sie lässt sich<br />
sehr einfach reinigen. Dafür sorgen<br />
ihre glatten Oberflächen und der<br />
Einsatz reinigungsfreundlicher Materialien.<br />
Die Komponenten der<br />
Maschine sind leicht zugänglich,<br />
dies vereinfacht ihre Wartung.<br />
Das technisch wegweisende<br />
Werkzeugwechselsystem bei den<br />
Tiefziehverpackungsmaschinen<br />
von MULTIVAC, das auch in die<br />
R 145 integriert ist, erlaubt einen<br />
einfachen Formatwechsel. Dadurch<br />
ist die Maschine flexibel einsetzbar<br />
und unterstützt Hersteller dabei,<br />
sinkende Losgrößen auch mit Tiefziehverpackungsmaschinenwirtschaftlich<br />
umzusetzen.
AUSGABE 1 <strong>2011</strong><br />
Thermal-Inkjet-Technologie optimiert<br />
Verfügbarkeit der Verpackungslinie<br />
MULTIVAC Marking & Inspection zeigt Foliendirektdrucker auf der interpack <strong>2011</strong><br />
Zu den Produktneuheiten, die MULTIVAC Marking & Inspection auf der interpack <strong>2011</strong> vorstellt, zählt der<br />
Foliendirektdrucker MR296 TI, eine Verfahreinrichtung mit dem Drucksystem Wolke m600. Der Drucker wird<br />
auf einer Tiefziehverpackungsmaschine R 145 gezeigt, die im MULTIVAC Clean Design gestaltet ist. Der Einsatz<br />
der Thermal-Inkjet-Technologie gewährleistet die maximale Verfügbarkeit der Linie, da Wartungsintervalle<br />
sowie der Aufwand für Rüstzeiten und Reinigungen minimal sind.<br />
MULTIVAC Marking & Inspection<br />
bietet unterschiedliche Direktdrucksysteme<br />
für den Einsatz in Ver-<br />
packungsmaschinen. Dabei kommen<br />
alle gängigen Druck-<br />
technologien, wie Heißpräge-<br />
verfahren, Thermotransferdruck<br />
und Inkjet, zum Einsatz.<br />
Auf der interpack <strong>2011</strong> wird der<br />
neue Foliendirektdrucker MR296 TI<br />
gezeigt.<br />
Der MR296 TI ist ein Thermal-<br />
Inkjet-Drucker, der sich für mehrspurige<br />
Verpackungslösungen eignet.<br />
Im HP-Thermal-Inkjet-Verfahren<br />
(TIJ) wird die Druckinformation direkt<br />
auf die Verpackungsfolie des<br />
Produkts aufgedruckt. Dabei entsteht<br />
ein exaktes Schriftbild in einer<br />
Auflösung von bis zu 600 dpi. Zu<br />
den Vorteilen der TIJ-Technologie<br />
zählen minimale Rüstzeiten, geringer<br />
Wartungsaufwand und lange<br />
Serviceintervalle. Die im Drucker<br />
befindliche Kartusche lässt sich<br />
sehr einfach und schnell wechseln.<br />
Im Zusammenspiel mit dem<br />
MR296 TI werden die Druckköpfe in<br />
der automatischen Parkposition<br />
abgedichtet. Das verhindert ein unbeabsichtigtes<br />
Austrocknen der<br />
Tinte. Der Druckkopf sondert<br />
kurz vor dem eigentlichen Druck<br />
einige Tintentropfen ab – für ein<br />
besseres Andruckverhalten nach<br />
einer Druckpause.<br />
Verwendet werden wasser-<br />
basierende Tinten. Das ermöglicht<br />
eine perfekte, saubere und schnelle<br />
Bedruckung. Reinigungs- oder<br />
Lösungsmittel sind nicht nötig.<br />
MR293 TT für mehrspurige,<br />
mehrreihige Bedruckung<br />
Auf der interpack wird zudem der<br />
Foliendirektdrucker MR293 TT gezeigt.<br />
Er ist für die Bedruckung von<br />
mehrspurigen und mehrreihigen<br />
Formaten im Einlaufbereich der<br />
Oberfolie ausgelegt und wird vor<br />
der Siegelstation der Tiefziehverpackungsmaschine<br />
platziert. Mit<br />
diesem Gerät können auch Heißpräger<br />
verwendet werden.<br />
Die Bedienung der beiden Foliendirektdrucksysteme<br />
ist vollständig<br />
in die Steuerung der MULTIVAC<br />
Tiefziehverpackungsmaschine integriert.<br />
Der Nutzer kann den Drucker<br />
direkt über das Terminal der<br />
Verpackungsmaschine bedienen<br />
und Statusmeldungen verfolgen.<br />
„Unsere Kunden haben die Wahl<br />
zwischen Druckwerken aller renommierten<br />
Hersteller", sagt Volker<br />
Gerloff, Geschäftsführer von<br />
MULTIVAC Marking & Inspection.<br />
| 23
| 24<br />
upDATE schwErpunkT<br />
Plus bei Wirtschaftlichkeit,<br />
Leistung und Anwendungen<br />
MULTIVAC erweitert sein Traysealer-Portfolio<br />
MULTIVAC hat mehrere Produktinnovationen in seinem Traysealer-Portfolio, die der Hersteller erstmals auf<br />
der interpack <strong>2011</strong> präsentieren wird. Sowohl im halbautomatischen Bereich für kleinverarbeiter als auch im<br />
automatischen Bereich für industrielle Verarbeiter werden zusätzliche attraktive Lösungen für das Verpacken<br />
in Trays angeboten.<br />
T 100: Halbautomatisches Verpacken<br />
von kleinen Chargen<br />
Der T 100 ist der kleinste seiner<br />
Leistungsklasse und für das halbautomatische<br />
Verpacken von sehr<br />
kleinen Chargen ausgelegt. <strong>Als</strong><br />
so genannter Tischtraysealer kann<br />
er auf einem Tisch oder einer Verkaufstheke<br />
platziert werden.<br />
Beim T 100 erfolgt die Zuführung<br />
der Trays nach dem Schubladenprinzip.<br />
Für seinen Betrieb ist<br />
lediglich ein Stromanschluss nötig.<br />
Trotz seiner kompakten Bauweise<br />
verfügt der T 100 über ein Vakuum-<br />
und Begasungssystem und kann<br />
für die Produktion von MAP-<br />
Packungen in MULTIVAC Qualität<br />
eingesetzt werden.<br />
Mit dem T 100 erfüllt MULTIVAC<br />
die Anforderungen von Supermärkten,<br />
Metzgereien, Imbiss- und<br />
Catering-Firmen, die Fleisch- und<br />
Wurstwaren oder Fertiggerichte in<br />
sehr kleinen Losgrößen verpacken<br />
möchten. Das Modell lässt sich mit<br />
vielen Standard-Formatwerkzeugen<br />
ausstatten und erzeugt durch<br />
den Einsatz eines Formschnitts eine<br />
Packungsqualität, die der eines automatischen<br />
Traysealers entspricht.<br />
Auch das Herstellen von Trays<br />
mit Aufreißecken ist möglich.<br />
Das anwenderf<br />
r e u n d l i c h e<br />
Display<br />
mit begrenzter Tastenanzahl erlaubt<br />
eine einfache und intuitive Bedienung.<br />
Auch der Werkzeugwechsel<br />
erfolgt per Knopfdruck.<br />
T 300: Automatisches Verpacken<br />
von kleinen bis mittleren Los-<br />
größen<br />
Mit dem T 300 erweitert MULTIVAC<br />
die Palette seiner automatischen<br />
Traysealer um ein Modell in der<br />
niedrigen Leistungsklasse. Der<br />
T 300 versiegelt circa 20 Packungen<br />
pro Minute. Die Zuführung der<br />
Trays erfolgt automatisch. Sein<br />
hervorragendes Preis-Leistungs-<br />
Verhältnis, sein leicht verständ-<br />
liches Arbeitsprinzip und die einfache<br />
Bedienung vereinfachen den<br />
Einstieg ins automatische Ver-<br />
packen mit Trays.<br />
Durch den Einsatz elektrischer<br />
Hubwerke benötigt der T 300 weniger<br />
Energie. Druckluft wird nur<br />
noch für den Siegelprozess be-<br />
nötigt. Die Formatumstellung und<br />
der Wechsel der Deckelfolie sind<br />
sehr einfach, der werkzeuglose<br />
Formatwechsel erfolgt softwareunterstützt<br />
ohne Wechselwagen.<br />
T 850: Zweispuriger Traysealer mit<br />
hohem Leistungsbereich<br />
Die zweite Produktinnovation bei<br />
den automatischen Traysealern<br />
ist der T 850, ein Modell im<br />
hohen Leistungsbereich und der<br />
erste zweispurige Traysealer<br />
von MULTIVAC. Er versiegelt<br />
80 bis 100<br />
Trays pro<br />
Minute. Daher ist er speziell für Produktionsbetriebe<br />
mit großen Leistungen<br />
ausgerichtet und wird typischerweise<br />
in automatisierte Ver-<br />
packungslinien integriert. Haupt-<br />
einsatzgebiet ist die Verpackung<br />
von Lebensmitteln.<br />
Das Funktionsprinzip des T 850<br />
basiert auf dem des einspurigen<br />
T 800. Mit dem neuen Modell können<br />
sowohl Standard- als auch<br />
Sonderverpackungen hergestellt<br />
werden. Dafür bietet MULTIVAC einen<br />
Werkzeugwechselwagen und<br />
ein Regalsystem zur Aufbewahrung<br />
der Werkzeuge an. Auch ein Gerät<br />
zum Vorheizen der Werkzeuge außerhalb<br />
der Maschine ist in der<br />
Leistung enthalten.<br />
T 260: Erweiterte Anwendung für<br />
Medizingüter<br />
Auf der interpack <strong>2011</strong> zeigt<br />
MULTIVAC auch den neuen T 260,<br />
einen halbautomatischen Traysealer,<br />
der speziell für die Medizingüterindustrie<br />
konzipiert wurde.<br />
MULTIVAC erweitert sein Portfolio<br />
somit nicht nur hinsichtlich<br />
verschiedener Leistungsklassen,<br />
sondern auch für unterschiedliche<br />
Anwendungsgebiete.<br />
Gemeinsamkeiten der Traysealer-<br />
Modelle<br />
• Hygiene Design<br />
• Reduzierter Energie- und<br />
Packstoffverbrauch<br />
• Bedienerfreundlichkeit durch<br />
einfachen Aufbau
AUSGABE 1 <strong>2011</strong><br />
Höherer Ausstoß und Integration in<br />
vollautomatische Verpackungslinien<br />
MULTIVAC stellt den Traysealer T 850 auf der interpack <strong>2011</strong> vor<br />
Mit dem T 850 bringt MULTIVAC das erste zweispurige Modell der neuen Generation von Traysealern auf den<br />
Markt. Sein Leistungsbereich liegt bei 80 bis 100 Packungen pro Minute. Der T 850 ist in vollautomatische Verpackungslinien<br />
integrierbar, wie MULTIVAC auf der interpack <strong>2011</strong> zeigen wird.<br />
„Der T 850 ist die zweispurige Ausführung<br />
des bereits bestehenden<br />
Traysealer-Modells T 800 und verfügt<br />
über dieselbe innovative<br />
Maschinentechnik und das wegweisende<br />
Hygienedesign“, berichtet<br />
Valeska Haux, Marketingleiterin<br />
bei MULTIVAC. Mit einem Ausstoß<br />
von 80 bis 100 Packungen pro<br />
Minute ist der T 850 derzeit der<br />
leistungsstärkste automatische<br />
Traysealer von MULTIVAC.<br />
Aufgrund seiner hohen Verpackungsleistung<br />
wird er häufig in<br />
kompletten, vollautomatisierten<br />
Produktionslinien großer industrieller<br />
Verpacker zum Einsatz<br />
kommen – eine Anforderung, die<br />
MULTIVAC mit seinem Inline-<br />
Prinzip in zweispuriger Ausführung<br />
umgesetzt hat. Der T 850 ist sehr<br />
flexibel bezüglich Packgut und Trayformat.<br />
Er ist einfach zu bedienen<br />
und auf einen möglichst geringen<br />
Energie- und Packstoffverbrauch<br />
ausgerichtet. Seine Haupteinsatzgebiete<br />
liegen im Bereich Nahrungsmittel,<br />
vor allem bei Fleisch,<br />
Wurst und Convenience-Produkten;<br />
er eignet sich aber auch für die<br />
Verpackung von Fisch, Käse, Obst,<br />
Gemüse und Salaten. Ein weiteres<br />
Einsatzgebiet ist der Bereich der<br />
Konsum- und Industriegüter.<br />
Integration in vollautomatische<br />
Verpackungslinie<br />
Auf der interpack präsentiert<br />
MULTIVAC den T 850 in einer integrierten<br />
Linie mit dem Trayentstapler<br />
ANYTRAY Twin Rack, dem Vereinzelungssystem<br />
MBS 110 mit<br />
integriertem Metalldetektor, einem<br />
Preisauszeichner GLM-I von Bizerba<br />
sowie dem Oben-/Untenetikettierer<br />
MR335. Beim T 850 sorgt eine<br />
Mitnehmerkettenzuführung für den<br />
zweispurigen Transport der Trays.<br />
Die versiegelten und etikettierten<br />
Trays werden mit dem Handhabungsmodul<br />
H 240, das mit zwei<br />
Robotern ausgestattet ist, in Kartons<br />
konfektioniert. Diese werden<br />
mit dem Kartonetikettierer MR313<br />
gekennzeichnet.<br />
Der T 850<br />
• Automatischer zweispuriger Traysealer<br />
• Wegweisendes Hygiene Design<br />
• Einfache Integration in Verpackungslinien<br />
• Ressourcenschonung durch energieeffiziente<br />
Antriebstechnologie<br />
Für die wirtschaftliche und hygienische<br />
Vereinzelung von zweispurigen Packungen<br />
hat MULTIVAC ein neues Bandsystem entwickelt:<br />
das MBS 110, welches über ein Intralox-Band<br />
mit seitlich angetriebenen Führungsbändern<br />
verfügt. Es ist vollständig in<br />
die Traysealer-Steuerung integrierbar, so<br />
dass eine automatische Anpassung an die<br />
Leistungsdaten des Traysealers erfolgt.<br />
| 25
| 26<br />
upDATE schwErpunkT<br />
Tiefziehverpacken auf<br />
kleinstem Raum<br />
MULTIVAC präsentiert die neue R 095<br />
Die perfekte Lösung für Metzgereien und Supermärkte: Mit der R 095 stellt MULTIVAC auf der interpack erstmals<br />
sein neues Einstiegsmodell für das Tiefziehverpacken kleiner Losgrößen vor. Die Maschine ist sehr einfach<br />
zu bedienen, benötigt keine Versorgungsanschlüsse und hat mit einer Länge von nur 2,10 Metern einen<br />
sehr geringen Platzbedarf.<br />
Die R 095 ist die Antwort von<br />
MULTIVAC auf einen aktuellen<br />
Trend im Verpackungsmarkt: Die<br />
Nachfrage nach hochwertigen<br />
Frischeverpackungen in kleinen<br />
Losgrößen für die Kühltheke steigt<br />
kontinuierlich. Die neue Tiefziehmaschine<br />
eignet sich daher besonders<br />
für die Herstellung von hochwertigen<br />
Verkaufsverpackungen,<br />
wie sie üblicherweise Supermärkte<br />
oder Metzgereien einsetzen. Ausgelegt<br />
auf Vakuum- und MAP-<br />
Packungen aus Weichfolie, überzeugt<br />
die R 095 dabei durch eine<br />
sehr einfache Bedienung und einen<br />
äußerst geringen Platzbedarf. Dem<br />
Wunsch nach vielfältigen Möglichkeiten<br />
für die Gestaltung der Verpackung<br />
kommt sie mit einer Ziehtiefe<br />
von bis zu 40 Millimetern entgegen.<br />
So erleichtert sie Nutzern von<br />
anderen Verpackungstechnologien<br />
die Entscheidung, in eine Tiefziehmaschine<br />
zu investieren.<br />
kompakt, großzügig, effizient<br />
Platz spart MULTIVAC bei der R 095<br />
dank eines innovativen Maschinenkonzepts:<br />
Das Verformen der Folie<br />
findet im Maschinenraum statt. Dadurch<br />
verfügt die R 095 trotz ihrer<br />
sehr kompakten Bauweise über<br />
eine großzügige Einlegefläche, die<br />
auch ausreichend Raum für das<br />
manuelle Beladen der Tiefzieh-<br />
packungen lässt.<br />
Durch den Einsatz elektrischer<br />
Antriebe für Hubwerk und Schneidungen<br />
erreicht die R 095 eine hohe<br />
Energieeffizienz und ist im Betrieb<br />
sehr günstig. Darüber hinaus benötigt<br />
sie weder Druckluft- noch Kühlwasseranschlüsse,<br />
denn MULTIVAC<br />
hat in der R 095 die Ergebnisse sei-<br />
ner Maschinenstudie e-concept<br />
umgesetzt. So sind Anwender ausgesprochen<br />
flexibel, was den Ort<br />
angeht, an dem sie die Maschine<br />
aufstellen können.<br />
Erweiterbar und schnell gerüstet<br />
Die R 095 lässt sich mit einer<br />
Schnittstelle für den Anbau von<br />
Schneidemaschinen ausstatten.<br />
Damit ist auf kleinstem Raum eine<br />
Linie mit automatischer Schneidung<br />
und Beladung realisierbar.<br />
Auf der interpack präsentiert<br />
MULTIVAC die R 095 mit einem integrierten,<br />
vollautomatischen Slicer<br />
A 460 von Bizerba. Er bietet eine<br />
Vielzahl von Ablageformen und<br />
-positionen der geschnittenen Ware<br />
sowie umfangreiche Vorwahlmöglichkeiten<br />
bezüglich Scheibenzahl<br />
und Schnittstärke.<br />
Die neue Tiefziehverpackungsmaschine<br />
ist mit der Maschinensteuerung<br />
IPC 06 sowie der Bedienoberfläche<br />
HMI 2.0 ausgestat-<br />
tet. Darüber hinaus verfügt sie über<br />
ein standardmäßig integriertes<br />
Schnellwechselsystem für Form-<br />
und Siegelwerkzeug, was das Umrüsten<br />
der Maschine auf andere Packungsformate<br />
erleichtert. Wie alle<br />
MULTIVAC Maschinen ist die R 095<br />
im Hygiene Design gestaltet und<br />
lässt sich daher innen und außen<br />
einfach und schnell reinigen.<br />
Die R 095<br />
• Tiefziehmaschine für kleine Losgrößen<br />
(Vakuum / MAP)<br />
• e-concept: kein Druck- und Kühlwasseranschluss<br />
nötig<br />
• Elektronische Schnittstelle für<br />
Schneidemaschinen<br />
• Werkzeug-Schnellwechselsystem
Neue Metalldetektoren<br />
von MULTIVAC<br />
IFS-Food-konform, platzsparend und flexibel integrierbar<br />
AUSGABE 1 <strong>2011</strong><br />
MULTIVAC bringt eine eigene Baureihe von Transportband-Metalldetektoren auf den Markt. Diese zeichnen<br />
sich durch ein kompromissloses Hygienedesign und eine intuitive Bedienerführung aus. Zudem sind sie<br />
flexibel in unterschiedliche Verpackungslösungen integrierbar.<br />
Der IFS Food (International Featured<br />
Standards Food) schreibt eine<br />
Fremdkörperprüfung für alle Produktionslinien<br />
in der Lebensmittelindustrie<br />
verbindlich vor. Der Einzelhandel<br />
auditiert deshalb die<br />
Eigenmarkenhersteller regelmäßig<br />
auf der Basis der IFS-Food-Vor-<br />
gaben. Die neuen Transportband-<br />
Metalldetektoren von MULTIVAC<br />
sind für diese Anforderungen an<br />
die Lebensmittelverpacker optimal<br />
ausgelegt.<br />
<strong>Als</strong> Stand-alone-Geräte lassen<br />
sich die Metalldetektoren in Linien<br />
mit Tiefziehverpackungsmaschinen,<br />
Traysealern oder Kammerbandmaschinen<br />
integrieren. Sie<br />
können aber auch als Prüfzelle an<br />
unterschiedlichen Aufstellorten betrieben<br />
werden. Über ein komfortables<br />
Gurtwechselsystem können<br />
die Gurte ohne Einsatz von Werkzeugen<br />
gewechselt oder für die<br />
Reinigung entnommen werden.<br />
Besonders platzsparend sind<br />
die Bauformen, bei denen der Metalldetektor<br />
in das Abführband der<br />
Tiefziehverpackungsmaschine integriert<br />
wird. MULTIVAC ist der ein-<br />
zige Hersteller, der diese platzsparende,<br />
integrierte Variante anbietet.<br />
Darüber hinaus kann der Metalldetektor<br />
in den Linienvereinzeler MBS<br />
110 (MULTIVAC Band System) integriert<br />
werden. Beide Konfigurationen<br />
können auf Wunsch auch mit<br />
einem automatischen Auswerfer<br />
ausgestattet werden.<br />
Orientierung an den MULTIVAC<br />
Designprinzipien<br />
Die All-Metall-Detektoren zeichnen<br />
sich durch eine hohe Detektionsempfindlichkeit<br />
gerade bei frischen<br />
Produkten aus und sind in ihrer<br />
Konzeption ganz am kompromiss-<br />
losen Hygienedesign der Ver-<br />
packungsmaschinen und Hand-<br />
habungsmodule von MULTIVAC<br />
ausgerichtet. Die Geräte haben einen<br />
Aufbau aus Edelstahl und sind<br />
leicht zu reinigen.<br />
Die Bedienoberfläche mit farbigem<br />
Touchscreen stellt die Abläufe<br />
auf leicht verständliche Weise in<br />
grafischer Form dar und ist deshalb<br />
einfach zu bedienen. Zur Standardausstattung<br />
der Detektoren gehört<br />
eine USB-Schnittstelle, über die<br />
die Prüfstatistiken ausgelesen und<br />
gesichert werden. Die seitens des<br />
IFS Food geforderte Validierungsfunktion<br />
ist zeitgesteuert und programmierbar.<br />
Der IFS Food<br />
Der IFS Food (International Featured Standards Food) ist ein Verfahren,<br />
um Unternehmen zu auditieren, die Lebensmittel verarbeiten<br />
oder verpacken und damit Einzel- und Großhändler beliefern. Er erlaubt<br />
den Händlern, für die Sicherheit von Produkten zu garantieren,<br />
die sie nicht selbst hergestellt haben. Er erleichtert ihnen weiter die<br />
Auswahl geeigneter Lieferanten. Entwickelt wurde der IFS Food 2003<br />
vom Hauptverband des Deutschen Einzelhandels und der Fédération<br />
des Entreprises du Commerce et de la Distribution.<br />
| 27
| 28<br />
upDATE wEITErE ThEMEn<br />
Vom Garagenunternehmen<br />
zum Global Player<br />
MULTIVAC wird 50<br />
1961 baute Firmengründer Sepp Haggenmüller zusammen mit seinen Partnern in einer Garage seine erste<br />
Vakuum-kammermaschine. Heute, 50 Jahre später, beschäftigt MULTIVAC mehr als 3.000 Mitarbeiter, ist weltweit<br />
präsent und entwickelt für kunden rund um den Globus innovative, integrierte Lösungen zum Verpacken<br />
von Lebensmitteln, Medizin-, konsum- und Industriegütern.<br />
Innovationen bildeten von Anfang<br />
an das Fundament des Erfolgsmodells<br />
von MULTIVAC. Das zeigte<br />
sich bereits 1961 bei der ersten<br />
Vakuum-Kammermaschine zum<br />
Verpacken von Lebensmitteln in<br />
Folienbeutel. Firmengründer Sepp<br />
Haggenmüller und sein Freund<br />
Artur Vetter hatten sie zusammen<br />
im allgäuerischen Böhen konstruiert,<br />
und die Maschine aus der Garage<br />
traf den Nerv der Zeit. Bereits<br />
1966/67 knüpften die Jungunternehmer<br />
an diesen Erfolg an und<br />
entwickelten die erste MULTIVAC<br />
Tiefziehverpackungsmaschine. Das<br />
Grundkonzept des für damalige<br />
Verhältnisse wegweisenden Modells<br />
R 67, mit dem Sepp Haggenmüller,<br />
Artur Vetter und der mittlerweile<br />
hinzugekommene Heinz<br />
Brenne der große Durchbruch<br />
gelang, ist noch in den heutigen<br />
Maschinen wiederzufinden.<br />
Mit ihren innovativen Ver-<br />
packungsautomaten schufen Sepp<br />
Haggenmüller und seine beiden<br />
Partner exakt das, was der Markt<br />
damals benötigte. Mitte der 60er-<br />
Jahre herrschte in Deutschland<br />
und Europa Vollbeschäftigung. Die<br />
Menschen waren konsumfreudig,<br />
Supermärkte mit Selbstbedie-<br />
nungsregalen schossen wie Pilze<br />
aus dem Boden. Die deutschen und<br />
europäischen Lebensmittelhersteller<br />
verpackten zunächst auf Maschinen<br />
aus den USA, die in ihrem<br />
Einsatz sehr unflexibel waren. Die<br />
fortschrittlichen Automaten von<br />
MULTIVAC waren da höchst willkommen,<br />
ebenso die kompetente<br />
Beratung und der Service vor Ort.<br />
Heute ist „MULTIVAC“ rund um den<br />
Globus ein Inbegriff für hochwertige<br />
Tiefziehverpackungsmaschinen.<br />
1961<br />
Ausgangspunkt: In dieser Garage im<br />
allgäuerischen Böhen nahm MULTIVAC<br />
seinen Anfang.<br />
Mehr als die Hälfte aller Maschinen<br />
dieses Typs weltweit stammt von<br />
dem Allgäuer Maschinenbauer.<br />
Eine erste Zäsur und neue Herausforderungen<br />
Bald reichten die Produktionskapazitäten<br />
in Böhen nicht mehr aus,<br />
und MULTIVAC siedelte Anfang<br />
1971 auf das heutige Gelände in<br />
Wolfertschwenden über. 1974 kam<br />
eine zweite Produktionsstätte in<br />
Lechaschau in Tirol hinzu.<br />
1971 erfuhr das junge Unternehmen<br />
auch eine erste Zäsur:<br />
Der Unternehmensgründer Sepp<br />
Haggenmüller verunglückte tödlich.<br />
Seine Partner Artur Vetter und<br />
Heinz Brenne führten die Geschäfte<br />
zu zweit weiter, bis auch Artur<br />
Vetter 1981 unerwartet verstarb.<br />
Danach übernahm Heinz Brenne
Wenig Platz, viel Erfindergeist: In der Garage entwickelten<br />
Sepp Haggenmüller (links) und sein Freund Artur Vetter (mit Frau<br />
Genovefa Vetter) ihre erste Vakuum-kammermaschine.<br />
Ein voller Erfolg: Der Markt nahm die erste Maschine von MULTIVAC<br />
begeistert auf und ließ das junge Unternehmen rasch wachsen, wie ein Bild<br />
von 1971 aus der Fertigung zeigt.<br />
die alleinige Geschäftsführung, bis<br />
er 2002 aus Altersgründen als<br />
Geschäftsführer aus dem Unternehmen<br />
ausschied.<br />
In den 1970ern lagen große Herausforderungen<br />
vor MULTIVAC.<br />
Der wirtschaftliche Aufschwung<br />
1961<br />
1971<br />
der Nachkriegszeit schwächte sich<br />
ab, die Ölkrise von 1973 erschreckte<br />
die Öffentlichkeit und brachte<br />
das Thema Ressourcenschonung<br />
auf die Agenda. Doch auch auf<br />
diese Herausforderungen fand<br />
MULTIVAC die passenden Ant-<br />
AUSGABE 1 <strong>2011</strong><br />
worten, und das Unternehmen<br />
meisterte die Krise ohne nennenswerte<br />
Einbrüche. Dazu trug auch<br />
die 1977 lancierte Tiefziehver-<br />
packungsmaschine R 5000 ihren<br />
Teil bei, eine Baureihe, die ganz im<br />
Sinn der Einsparung von Energie<br />
und Rohstoff konzipiert war. Bis<br />
heute zählen Ressourcenschonung<br />
und Nachhaltigkeit zu den Leitlinien<br />
des Unternehmens bei der Entwicklung<br />
von Verpackungslösungen.<br />
Im vergangenen Jahr stellte<br />
MULTIVAC beispielsweise das<br />
e-concept vor. Eine nach dieser<br />
Konzeptstudie gebaute Tiefziehverpackungsmaschine<br />
kommt ohne<br />
Wasser- und Druckluftanschlüsse<br />
aus und verbraucht mindestens<br />
20 Prozent weniger Energie als herkömmliche<br />
Maschinen.<br />
Stetige Erweiterung des Portfolios<br />
Von Anfang an beschränkte sich die<br />
Innovationskraft von MULTIVAC<br />
nicht allein auf Maschinen. Vielmehr<br />
erstreckt sie sich auf den gesamten<br />
Verpackungsprozess und<br />
hat in den vergangenen Jahrzehnten<br />
– oftmals in Zusammenarbeit<br />
mit Kunden, Folienherstellern und<br />
Instituten – viele erfolgreiche Neuerungen<br />
hervorgebracht. Zu nennen<br />
sind hier zum Beispiel die Weiterentwicklung<br />
von MAP-Systemen<br />
(FreshSAFE) oder die Entwick-<br />
lung unterschiedlicher Skin-Ver-<br />
packungssysteme, beispielsweise<br />
FormShrink. Darüber hinaus bot<br />
MULTIVAC bereits 1968 Lösungen<br />
für das Verpacken von medizinischen<br />
Sterilgütern an und ist bis<br />
heute in diesem Bereich führend.<br />
Auch auf unterschiedlichste Fragestellungen<br />
rund um die Themen<br />
Verbrauchersicherheit und Hygiene<br />
hatte das Unternehmen stets die<br />
richtige Antwort parat. So begegnete<br />
MULTIVAC der Einführung der<br />
Produzentenhaftung in Europa<br />
1988 mit einem fortschrittlichen<br />
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| 30<br />
upDATE wEITErE ThEMEn<br />
und weitgehenden Sicher-<br />
heitssystem auf allen gelieferten<br />
Maschinen. 1992 brachte das<br />
Unternehmen die erste Tiefziehverpackungsmaschine<br />
aus Edelstahl<br />
auf den Markt. Das neue Material<br />
war ein wichtiger Fortschritt in<br />
Sachen Hygiene, da es eine äußerst<br />
einfache und wirkungsvolle Reinigung<br />
und Desinfektion der Verpackungsmaschinen<br />
möglich machte.<br />
MULTIVAC baute diese Innovation<br />
in der Folge zu seinem wegweisenden<br />
Hygiene Design aus.<br />
<strong>Als</strong> dritte Produktgruppe kamen<br />
Anfang der 1990er die Traysealer<br />
hinzu, mit denen sich vorgefertigte<br />
Schalen und Becher versiegeln lassen.<br />
Damit kam man auch den Vermarktungswünschen<br />
der Hersteller<br />
entgegen, die immer ausgefallenere<br />
Verpackungsformen und<br />
-größen einsetzen wollten. 1993 erweiterte<br />
MULTIVAC sein Portfolio<br />
durch die Übernahme der MR<br />
Selbstklebe-Technik Etikettier-System-Beratung<br />
GmbH & Co. KG in<br />
Enger um das Spektrum Etikettieren<br />
und Kennzeichnen.<br />
Linienintegration und Automatisierung<br />
im Fokus<br />
Die Globalisierung hat auch der<br />
Verpackungsindustrie entscheidende<br />
Impulse gegeben. Wie die meisten<br />
Branchen gerieten die Lebensmittelhersteller<br />
in den letzten Jah-<br />
ren unter einen enormen Preis- und<br />
Wettbewerbsdruck. Die Notwendigkeit,<br />
immer schneller und effizienter,<br />
gleichzeitig aber hochwertiger<br />
zu produzieren, ist stark<br />
gewachsen. Deshalb entwickelte<br />
sich MULTIVAC in jüngerer Vergangenheit<br />
zum Komplettanbieter<br />
von Verpackungslösungen weiter.<br />
Dabei hat der Maschinenhersteller<br />
wegweisende Lösungen für die<br />
Anforderungen der Verpackungsindustrie<br />
entwickelt, insbesondere<br />
im Hinblick auf die Liniensteuerung<br />
und die durchgängige Dokumentation<br />
der Anlagen. Das effiziente<br />
Zusammenspiel aller Teile einer<br />
Verpackungslösung und ein hoher<br />
Automatisierungsgrad stehen dabei<br />
im Mittelpunkt. Darüber hinaus<br />
ist vor allem in der Lebensmittelindustrie<br />
mittlerweile auch ein<br />
durchgängiges Hygienekonzept für<br />
Verpackungslinien unabdingbar.<br />
Gleichzeitig steigt die Nachfrage<br />
nach schlüsselfertigen Lösungen<br />
aus einer Hand stetig.<br />
Im Hinblick auf neue Anforderungen<br />
des Marktes hat MULTIVAC<br />
sein Produktportfolio schon immer<br />
kontinuierlich und vorausschauend<br />
ausgebaut. Heute umfasst es neben<br />
Verpackungsmaschinen und Handhabungsmodulen<br />
für das Beladen,<br />
Entladen und Vereinzeln auch Inspektionssysteme<br />
für die Qualitätskontrolle<br />
und Fremdkörpererkennung<br />
sowie Kennzeichnungs- und<br />
Etikettierlösungen für unterschied-<br />
1966<br />
Der nächste große Coup: Die flexible R 67 (oben) ist die erste Tiefziehverpackungsmaschine<br />
von MULTIVAC und eröffnete Lebensmittelproduzenten bei ihrem Erscheinen 1966/67<br />
vollkommen neue Möglichkeiten. Ihr Grundkonzept war und ist bis heute in den Maschinen<br />
von MULTIVAC wiederzufinden.<br />
lichste Packungsarten. Um hoch<br />
komplexe, automatisierte Linien<br />
zu steuern, integrierte MULTIVAC<br />
in seine Produkte bereits früh<br />
modernste Industrie-PC-Technik.<br />
Zum Beispiel die Steuerung IPC 06<br />
und die Mensch-Maschine-Schnittstelle<br />
HMI 2.0, mit der die Liniensteuerung<br />
benutzerfreundlicher<br />
und ergonomisch wurde.<br />
Die Erweiterung des Produktportfolios<br />
wurde von der neuen<br />
Geschäftsführung unter Hans-<br />
Joachim Boekstegers, Christian<br />
Traumann und Guido Spix verstärkt<br />
fortgesetzt. Anfang 2000 wurde<br />
auch der Ausbau des weltweiten<br />
Vertriebs- und Servicenetzwerkes<br />
intensiviert und MULTIVAC drang<br />
regional und branchenbezogen in<br />
neue Märkte vor. Neben der Lebensmittelindustrie<br />
profitiert heute<br />
vor allem die globale Medizin-<br />
industrie von der Verpackungs- und<br />
Systemkompetenz von MULTIVAC.<br />
Die staatlichen und industriellen
Regelwerke für die Herstellung und<br />
Verpackung der meist hochempfindlichen<br />
Produkte sind streng.<br />
Mit seinem Clean Design Konzept<br />
setzt MULTIVAC die entsprechenden<br />
Richtlinien in seinen Lösun-<br />
gen für den medizintechnischen<br />
Bereich konsequent um. Und das<br />
Maschinenkonzept für diese Branche<br />
sorgt für optimale Prozesstransparenz<br />
inklusive lückenloser<br />
Rückverfolgbarkeit.<br />
Globale Expansion, regionale<br />
Verbundenheit<br />
Heute verfügt die MULTIVAC Unternehmensgruppe<br />
über ein Vertriebs-<br />
und Servicenetz mit mehr als 60 eigenen<br />
Tochtergesellschaften rund<br />
um die Welt. Regional betrachtet ist<br />
MULTIVAC in etwa gleich stark auf<br />
den amerikanischen, europäischen<br />
und asiatischen Märkten vertreten.<br />
Seit Gründung wurden weltweit<br />
über 115.000 MULTIVAC Maschinen<br />
verkauft.<br />
Mehr als 80 Prozent der Verpackungsmaschinen<br />
sind für den Export<br />
bestimmt, und die meisten<br />
werden individuell für die Kunden<br />
konfiguriert und gebaut. Eine beachtliche<br />
technologische und logistische<br />
Herausforderung. Zudem<br />
verfügt MULTIVAC über ein flächendeckendes<br />
Netz an Servicetechnikern.<br />
Mit der Tochter Christoph<br />
Grundmann GmbH bietet das Unternehmen<br />
auch ein Service Center<br />
für Gebrauchtmaschinen und -teile<br />
für ganz Europa an.<br />
Trotz der Internationalisierungsstrategie<br />
ist MULTIVAC dem Bekenntnis<br />
seines Gründervaters<br />
Sepp Haggenmüller zur Region Unterallgäu<br />
seit 50 Jahren treu geblieben.<br />
Am Stammsitz in Wolfertschwenden<br />
sind Forschung und<br />
Entwicklung, die Fertigung von<br />
Maschinen und Teilen, der Support<br />
für Marketing, Vertrieb und Service<br />
AUSGABE 1 <strong>2011</strong><br />
Es blieb nicht nur bei Verpackungslösungen allein für die Lebensmittelindustrie: Heute<br />
beliefert MULTIVAC auch kunden in der Medizin-, konsum- und Industriegüter-Branche.<br />
weltweit sowie der Vertrieb und<br />
Service für den deutschen Markt<br />
angesiedelt. Der Standort wird<br />
kontinuierlich ausgebaut, und<br />
MULTIVAC gehört zu den größten<br />
Arbeitgebern in dieser Region.<br />
Auch die Ausbildung eigener Fachkräfte<br />
erfolgt hier. Deren Knowhow,<br />
Engagement und Treue bilden<br />
neben der Innovationskraft die<br />
zweite Säule des unternehmerischen<br />
Erfolgs, der MULTIVAC seit<br />
50 Jahren begleitet. Die dritte Säule<br />
ist das Versprechen, jedem Kunden<br />
die bestmögliche Verpackungs-<br />
lösung zu bieten. Getreu dem<br />
Motto: Better packaging.<br />
| 31
| 32<br />
upDATE wEITErE ThEMEn<br />
MULTIVAC Clean Design <br />
konsequente Umsetzung des sicheren Maschinenkonzepts<br />
Der Verpackungsprozess medizinischer Sterilgüter und pharmazeu-<br />
tischer Produkte unterliegt strengsten gesetzlichen Vorschriften. Zu<br />
Recht, denn bisweilen entscheidet die Verpackungsqualität über Menschenleben.<br />
MULTIVAC hat daher sein Maschinenkonzept Clean Design<br />
konsequent auf allen Verpackungsmaschinen für die Medizingüterindustrie<br />
umgesetzt. Auch auf dem neuen Einstiegsmodell R 145. Anwender<br />
profitieren von höchster Prozesssicherheit und optimalem Patienten-<br />
und Verbraucherschutz.<br />
<strong>Als</strong> im vergangenen August drei<br />
Neugeborene an der Uniklinik<br />
Mainz starben, war die Infektionsursache<br />
dank strenger gesetzlicher<br />
Vorschriften für die Dokumentation<br />
der kompletten Herstellungskette<br />
schnell ermittelt: Die Flasche mit<br />
der Nährlösung für die Säuglinge<br />
hatte einen Haarriss bekommen,<br />
durch den die normalerweise harmlosen,<br />
für die geschwächten Babys<br />
jedoch tödlichen Keime eindringen<br />
konnten.<br />
Der tragische Fall der Mainzer<br />
Babys zeigt eindringlich, wie wichtig<br />
die strengen Sicherheitsauf-<br />
lagen für den Herstellungs- und<br />
Verpackungsprozess bei medizinischen<br />
Sterilgütern sind. Entsprechende<br />
Regeln sind in den Vorschriften<br />
der Good Manufacturing<br />
Practices (GMP) oder den einschlägigen<br />
ISO-, EN- und DIN-Normen<br />
hinsichtlich Prozess- und Produktsicherheit<br />
in der Medizintechnik<br />
festgehalten. Um diese Anforderungen<br />
zu erfüllen, benötigen Hersteller<br />
und Verpacker von medizintechnischen<br />
Sterilgütern eine<br />
Maschinentechnologie, die sichere,<br />
transparente und regelkonforme<br />
Verpackungsprozesse ermöglicht.<br />
Mit MULTIVAC Clean Design hat<br />
der Verpackungsspezialist aus dem<br />
Allgäu ein Maschinenkonzept entwickelt,<br />
das die Anforderungen der<br />
Medizingüterindustrie an Transpa-<br />
renz und Prozesssicherheit, Reinheits-<br />
und Reinraumtauglichkeit sowie<br />
Flexibilität voll erfüllt. Konkret<br />
heißt das, dass die medizinischen<br />
und pharmazeutischen Produkte<br />
beziehungsweise Einzelteile sicher,<br />
reproduzierbar und wirtschaftlich<br />
verpackt werden.<br />
Auf alle Fälle vorbereitet<br />
Mittlerweile hat MULTIVAC das<br />
Clean Design Maschinenkonzept<br />
durchgängig bei den Verpackungsmaschinen,<br />
die in der Medizin-<br />
güterindustrie eingesetzt werden,<br />
umgesetzt. So auch bei der neu-<br />
en Tiefziehverpackungsmaschine<br />
R 145. Sie wurde dem Markt erstmals<br />
auf der Stuttgarter Medtec im<br />
März präsentiert und ist ein besonders<br />
leistungsfähiges Einstiegsmodell<br />
für die Tiefziehverpackung von<br />
medizinischen Sterilgütern. Durch<br />
frei wählbare Werkzeuge und ihren<br />
Gut einsehbar: Fenster und Beleuchtungselemente<br />
erleichtern den Blick ins Maschineninnere.
modularen Aufbau lässt sich die<br />
R 145 sehr einfach erweitern und<br />
kann somit optimal auf die Anforderungen<br />
verschiedener Hersteller<br />
ausgelegt werden. Auch das leistungsfähigere<br />
Modell R 245 kann<br />
im MULTIVAC Clean Design ausgelegt<br />
werden.<br />
Ebenso der im vergangenen<br />
Jahr vorgestellte Traysealer T 260,<br />
der für die Verpackung von empfindlichen<br />
Medizinprodukten und<br />
pharmazeutischen Produkten für<br />
kleine und mittlere Chargen in Trays<br />
clean<br />
geeignet ist. Das<br />
Kompaktmodell ist<br />
fahrbar und mit einem<br />
integrierten<br />
Schaltschrank ausgestattet,<br />
sodass<br />
ein flexibler Einsatz<br />
der Maschine in<br />
verschiedenen Produktionsräumen<br />
möglich ist. Mit der C 400 TC hat<br />
MULTIVAC zudem eine Spezial-<br />
Kammermaschine zum Verpacken<br />
AUSGABE 1 <strong>2011</strong><br />
in Beuteln mit temperaturgeregelter<br />
Siegelschiene für medizinische<br />
Sterilgüter im Portfolio. „Unsere<br />
Lösungen gewährleisten einen sicheren,<br />
reproduzierbaren und rückverfolgbaren<br />
Verpackungsprozess“,<br />
so Luc van de Vel, „gleichzeitig<br />
ermöglichen wir eine hochgradige<br />
Individualisierung bei Verpackungsinhalt<br />
und Kennzeichnung.“<br />
Ein ausgereiftes, modulares<br />
konzept<br />
Clean Design steht zunächst für<br />
eine einfache und benutzerfreundliche<br />
Reinigung. Die Verpackungsmaschinen<br />
lassen sich entsprechend<br />
der Industriestandards<br />
durchgängig mit Alkohollösungen<br />
und speziellen Reinigungslösungen<br />
säubern. Dazu tragen auch die glatten<br />
Oberflächen und abgerundeten<br />
Kanten sowie die eingesetzten<br />
Materialien bei.<br />
Der Einsatz transparenter Kunst-<br />
| 33
| 34<br />
upDATE wEITErE ThEMEn<br />
stoffmaterialien und Beleuchtungselemente<br />
im Maschineninnenraum<br />
macht die Tiefziehverpackungsmaschinen<br />
im Clean Design von allen<br />
Seiten gut einsehbar. Nischen<br />
oder tote Winkel, in denen sich Produkte<br />
unentdeckt verfangen können,<br />
werden konsequent minimiert.<br />
Falls trotzdem einmal Teile im Ver-<br />
packungsprozess verloren gehen,<br />
gelangen sie über Schrägen automatisch<br />
in definierte Bereiche des<br />
Maschineninnenraums, die für das<br />
Bedienpersonal leicht einzusehen<br />
und zugänglich sind. Die gute Einsehbarkeit<br />
verhindert überdies zuverlässig,<br />
dass Produkte unbemerkt<br />
Glatte Oberflächen, abgerundete kanten:<br />
Die Maschinen lassen sich leicht reinigen.<br />
in der Maschine verbleiben und mit<br />
Komponenten eines nachfolgenden<br />
Produktionsloses vermischt werden<br />
(Cross-Contamination). Da-<br />
rüber hinaus gewährleisten die<br />
Maschinen eine lückenlose Dokumentation<br />
und Rückverfolgbarkeit<br />
der Verpackungsprozesse.<br />
Tiefziehverpackungsmaschinen,<br />
die im MULTIVAC Clean Design<br />
konzipiert sind, entsprechen zudem<br />
den Reinraum- und Reinheitsanforderungen<br />
der Hersteller und Verpacker<br />
von medizinischen Sterilgütern.<br />
Sie sind so ausgelegt, dass<br />
ihr Betrieb die Atmosphäre im Reinraum<br />
nur minimal beeinflusst. Auch<br />
Design<br />
ist das MULTIVAC Konzept modular<br />
angelegt, das heißt, der Reinraumbereich<br />
kann so klein wie möglich<br />
gehalten werden, um Platzbedarf<br />
und Kosten zu minimieren. „Um bestimmte<br />
Reinheitsanforderungen<br />
der Medizingüterindustrie zu er-<br />
füllen, ist es oft nicht notwendig,<br />
die gesamte Verpackungslinie im<br />
Reinraum unterzubringen. Mit<br />
einer modularen Konzeption der<br />
Verpackungslinie ist eine solche<br />
Trennung von Reinraum- und Grauraumbereichen<br />
auf einfache Weise<br />
möglich“, erklärt Luc van de Vel.<br />
Dank der offengelegten Schnittstellen<br />
bei den Maschinenkomponenten<br />
lassen sich die Komponenten<br />
problemlos variabel anordnen sowie<br />
Teilprozesse des Verpackungsprozesses<br />
entkoppeln. So kann<br />
zum Beispiel das Einlegen und<br />
Versiegeln der Packungen unter<br />
Reinraumbedingungen stattfinden,<br />
während Module für Schneidung,<br />
Vereinzelung, Kennzeichnung oder<br />
Bedruckung außerhalb des Reinraums<br />
positioniert werden.<br />
Vernetzung auf hohem Niveau<br />
Um auch die Sicherheit der Prozesse<br />
beim Verpacken von medizinischen<br />
Sterilgütern zu optimieren,<br />
hat MULTIVAC Lösungen für ihre<br />
automatische Steuerung und parallele<br />
Kontrolle durch das Bedienpersonal<br />
entwickelt: „Wir messen<br />
während des gesamten Prozessablaufes<br />
kritische Parameter wie<br />
Siegelzeit, Siegeldruck und -temperatur<br />
sowie Vakuum und visualisieren<br />
die Messwerte“, berichtet Luc<br />
van de Vel.<br />
Die integrierte IPC 06 Maschinensteuerung<br />
erfasst und verarbeitet<br />
die Datenströme aus den Messgeräten<br />
schnell und präzise. Diese<br />
werden durch die grafische Bedienoberfläche<br />
HMI 2.0 von MULTIVAC<br />
für den Bediener übersichtlich<br />
Wenige Nischen und Winkel: Hier verfangen<br />
sich Produkte nicht unentdeckt.<br />
visualisiert. Die Parameter selbst<br />
werden für jedes zu verpackende<br />
Produkt in Form eines so genannten<br />
Rezepts gespeichert. Bei bestimmten<br />
Maschinentypen ist die<br />
Steuerung zudem mit Identifikationssystemen<br />
wie Code- und RFID-<br />
Scannern ausgestattet.<br />
Die Möglichkeit, die Prozess-<br />
daten an Management-Execution-<br />
Systeme zu übermitteln, ermöglicht<br />
eine Offline-Datenerfassung zur<br />
Prozess- und Störungsanalyse.<br />
Anwender erhalten somit ein Protokoll<br />
des Verpackungsprozesses.<br />
Die Vernetzung von Verpackungs-<br />
maschinensteuerung und Unternehmensdatenverarbeitungwiederum<br />
eröffnet die Möglichkeit, Daten<br />
wie Batch-Nummer, Produkt-Codes<br />
und Haltbarkeitsdaten aus über-<br />
geordneten Systemen auf die Steuerung<br />
der Verpackungsmaschine<br />
und somit auf die Verpackung<br />
zu übertragen.<br />
Ansprechpartner<br />
Luc van de Vel<br />
Hauptbereichsleiter MCI<br />
Tel. +49 8334 601-4666
Traysealer T 260: Kompakt<br />
und prozesssicher<br />
Halbautomatischer Traysealer für medizinische Sterilgüter<br />
AUSGABE 1 <strong>2011</strong><br />
Der MULTIVAC Traysealer T 260 ist ein halbautomatisches Verpackungssystem, das auf die Anforderungen der<br />
Medizingüterindustrie wie Reproduzierbarkeit und Prozesssicherheit ausgelegt ist. Seine Hauptanwendungsgebiete<br />
sind Produkte, die in kleineren Losgrößen verpackt werden, wie Implantate, medizinische Steril-<br />
produkte, kombipackungen und Diagnostika. Gleichzeitig ist der T 260 auch für das Verpacken von Produkten<br />
unter modifizierter Atmosphäre und mit kontrolliertem Sauerstoffgehalt geeignet.<br />
Sicherheit hat bei der Verpackung<br />
von medizinischen Sterilgütern<br />
höchste Priorität: Implantate, Katheter,<br />
Stents oder andere Medizinprodukte<br />
müssen steril und wirtschaftlich<br />
verpackt und auch der<br />
Verpackungsprozess muss lückenlos<br />
dokumentiert werden. „Diesen<br />
zweifachen Anspruch haben wir<br />
beim Traysealer T 260 perfekt umgesetzt“,<br />
betont Luc van de Vel,<br />
Bereichsleiter MCI bei MULTIVAC.<br />
Steril und wirtschaftlich<br />
Der T 260 ist für den Betrieb in Reinräumen<br />
geeignet und kann unterschiedlichsteVerpackungsmaterialien<br />
verarbeiten. Oberfolien können<br />
als Zuschnitte und Rollenware eingesetzt<br />
werden. Zudem verfügt der<br />
Traysealer über eine innovative Siegelstation,<br />
die den Druck optimal<br />
über die gesamte Siegelfläche verteilt.<br />
Damit kann er höhere Siegeldrücke<br />
und Peelkräfte erzeugen.<br />
Eine Begasungseinrichtung ist serienmäßig<br />
integriert, so dass Verpackungen<br />
mit modifizierter Atmosphäre<br />
(MAP) hergestellt werden<br />
können.<br />
Durch stufenlos einstellbare<br />
Prozessparameter ist der T 260 auf<br />
hohe Prozesssicherheit ausgelegt.<br />
„Wir messen während des gesamten<br />
Prozessablaufes kritische Parameter<br />
wie Siegelzeit, -druck und<br />
-temperatur sowie Vakuum und<br />
visualisieren die jeweiligen Messwerte“,<br />
sagt van de Vel. Die IPC 06<br />
Maschinensteuerung erfasst und<br />
verarbeitet die Datenströme schnell<br />
und präzise und setzt sie in exakte<br />
Steuerungssignale um. Durch die<br />
grafische Bedienoberfläche HMI<br />
2.0 von MULTIVAC werden die komplexen<br />
Steuerungsabläufe in der<br />
Verpackungsmaschine für den Bediener<br />
übersichtlich visualisiert.<br />
Prozesssicher und lückenlos<br />
dokumentiert<br />
Die Steuerung ist mit Identifikationssystemen,<br />
wie beispielsweise<br />
Code- und RFID-Scanner,<br />
ausgestattet und verfügt<br />
über eine integrierte<br />
Audit-Trail-Funktion.<br />
Durch die Möglichkeit,<br />
die Prozessdaten<br />
an Management-<br />
Execution-Systeme<br />
zu übermitteln, ist<br />
eine vollständige<br />
Rückverfolgbarkeit<br />
gewährleistet. Die<br />
Verpacker medizinischer<br />
Sterilgüter erhalten<br />
somit ein umfangreiches Protokoll.<br />
Die Vernetzung von Verpackungsmaschinensteuerung<br />
und<br />
Unternehmensdatenverarbeitung<br />
wiederum eröffnet die Möglichkeit,<br />
Daten wie Batch-Nummer, Produkt-<br />
Codes und Haltbarkeitsdaten aus<br />
übergeordneten Systemen auf die<br />
Steuerung der Verpackungsmaschine<br />
und somit auf die Verpackung<br />
zu übertragen.<br />
Einfache Wartung und Reinigung<br />
Das Werkzeug des Traysealers verfügt<br />
über eine indirekte Kühlung,<br />
wodurch ein Werkzeugwechsel<br />
ohne Unterbrechung des Kühlwasserkreislaufs<br />
möglich ist. Die Gestaltung<br />
der Maschine – glatte<br />
Oberflächen und reinigungsfreund-<br />
liche Materialien – ermöglicht eine<br />
einfache Reinigung. Darüber hinaus<br />
besitzt der T 260 externe Kalibrieranschlüsse.<br />
Der Traysealer ist fahrbar, sehr<br />
kompakt und mit einem integrierten<br />
Schaltschrank ausgestattet,<br />
sodass ein flexibler Einsatz der<br />
Maschine im jeweiligen Produk-<br />
tionsraum möglich ist.<br />
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| 36<br />
upDATE wEITErE ThEMEn<br />
Zuverlässig und zukunftssicher<br />
Verpackungsmaschinen von MULTIVAC passen sich neuen Trends an<br />
Wer in Verpackungsmaschinen investiert, erwartet langfristige Investitionssicherheit. Schließlich soll die<br />
Anschaffung auch langfristig wirtschaftlich sein und kontinuierlich mit den eigenen Produktionsanforderungen<br />
sowie den äußeren Rahmenbedingungen mitwachsen. Um diese kundenerwartung zu erfüllen, setzt<br />
MULTIVAC auf modulare, ausbaufähige und damit nachhaltige Maschinenkonzepte, ein weltweites Vertriebs-<br />
und Servicenetz sowie eine ressourcenschonende Produktion.<br />
20 Jahre beträgt der durchschnittliche<br />
Lebenszyklus einer Tiefziehverpackungsmaschine.<br />
Damit wird sie<br />
zu einer Investition, die auch an veränderte<br />
Anforderungen der Verpackungsindustrie<br />
anpassbar sein<br />
muss. In 20 Jahren entwickeln sich<br />
nicht nur Verbraucherwünsche und<br />
Konsuminteressen weiter; es entstehen<br />
auch neue Marktsegmente,<br />
gesetzliche Vorgaben und neue<br />
Technologien, welche die Haltbarkeit<br />
von Lebensmitteln oder die<br />
Fälschungssicherheit von Konsumgütern<br />
revolutionieren. Damit die<br />
Investitionen seiner Kunden auch<br />
in 20 oder mehr Jahren noch sicher<br />
sind, hat MULTIVAC einen umfassenden<br />
Umrüstungs- und Nachrüstungsservice<br />
geschaffen, um die<br />
Maschinen, die für heutige Anforderungen<br />
entwickelt wurden, auch<br />
für sich ändernde Anforderungen<br />
nutzbar zu machen. Das Leistungsspektrum<br />
umfasst Änderungen von<br />
Verpackungsformen oder -materialien,<br />
die Erweiterung des Einlege-<br />
oder Auslaufbereiches, die Ausstattung<br />
der Maschine mit zu-<br />
sätzlichen Funktionen oder Updates<br />
für Steuerungskomponenten.<br />
Darüber hinaus hat das Unternehmen<br />
sein umfangreiches Dienstleistungsportfolio<br />
darauf ausgerichtet,<br />
den gesamten Produkt-<br />
lebenszyklus seiner Maschinen<br />
abzudecken. „Wir begleiten unsere<br />
Kunden oft über Jahrzehnte hinweg<br />
und sorgen dafür, dass ihre Verpackungsmaschinen<br />
sie auch in 15<br />
oder 20 Jahren zuverlässig und gewinnbringend<br />
unterstützen“, so Jesus<br />
Sánchez, verantwortlich für den<br />
Geschäftsbereich Nachrüstungen.<br />
MULTIVAC produziert alle Schlüsselkomponenten<br />
selbst<br />
Wer wissen will, ob seine Investition<br />
langfristig sicher ist, nimmt zunächst<br />
einmal die Bestandsfähigkeit<br />
des Herstellers unter die Lupe.<br />
Hier muss MULTIVAC Kunden nicht<br />
bange sein. In seiner 50-jährigen<br />
Firmengeschichte hat das Unternehmen<br />
seine Wachstums- und Innovationskraft<br />
klar unter Beweis<br />
gestellt.<br />
Bedeutsam im Zusammenhang<br />
der Investitionssicherung ist auch<br />
Alle Bauteile aus einer Hand – immer auf dem neuesten Stand der Technik.<br />
die große Fertigungstiefe, mit der<br />
MULTIVAC seine Verpackungslösungen<br />
produziert. „Wir stellen alle<br />
Schlüsselkomponenten selbst her,<br />
für jede Maschine gibt es eine lückenlose<br />
Dokumentation“, sagt<br />
Sánchez. Dank des großen Anteils<br />
an Eigenfertigungen sind viele<br />
Bauteile für die Konkurrenz gar<br />
nicht zugänglich und können daher<br />
nur sehr schwer kopiert werden.<br />
Durch die hohe Wertschöpfungstiefe<br />
gibt es zudem keine unnötigen<br />
Abhängigkeiten im Wertschöpfungsprozess.<br />
„Daher können wir<br />
auf Nachfrageschwankungen deutlich<br />
schneller reagieren“, erklärt<br />
Sánchez.<br />
Was für die Produktion neuer<br />
Maschinen und Anlagen gilt, gilt<br />
auch für Ersatz- und Verschleißteile.<br />
Sie werden mit den gleichen<br />
Verfahren, auf denselben Maschinen<br />
und mit den höchsten Qualitätsanforderungen<br />
produziert wie<br />
die neuen Bauteile einer Maschine<br />
– ebenfalls im eigenen Haus.<br />
MULTIVAC lässt nur wenig von qualifizierten<br />
Zulieferern exklusiv fertigen.<br />
Damit können Kunden
sichergehen, dass sie Ersatzteile erhalten,<br />
die immer auf dem aktuellen<br />
Stand der Technik sind.<br />
Je mehr Komponenten einer<br />
Verpackungslinie von einem Hersteller<br />
bezogen werden, desto nahtloser<br />
greifen die einzelnen Module<br />
ineinander. Um die Anforderungen<br />
der Kunden zu erfüllen, übernimmt<br />
MULTIVAC auch die Integration von<br />
Drittkomponenten in die Verpackungslinie<br />
und gewährleistet somit<br />
eine maximale Effizienz der<br />
Verpackungslinie.<br />
Hohe Servicedichte weltweit<br />
Investitionssicherheit heißt aus<br />
Kundensicht aber auch, dass die<br />
Maschine langfristig zuverlässig<br />
läuft. Beeinträchtigt dennoch einmal<br />
eine Störung den Produktionsprozess,<br />
sind MULTIVAC Techniker<br />
schnell beim Kunden vor Ort.<br />
MULTIVAC hat ein flächendeckendes<br />
Vertriebs- und Servicenetz<br />
aufgebaut – und das nicht nur in<br />
ausgewählten strategischen Märkten,<br />
sondern weltweit. Zur kundenfreundlichen<br />
Logistik zählt auch,<br />
dass die Servicetechniker an ihren<br />
Stützpunkten weltweit über eigene<br />
Ersatzteillager verfügen und in ihren<br />
Fahrzeugen stets eine Palette<br />
der gängigsten Verschleißteile<br />
dabeihaben. MULTIVAC Kunden<br />
können somit darauf vertrauen,<br />
dass im Störfall ein Techniker zeitnah<br />
vor Ort ist und den reibungslosen<br />
Betrieb ihrer Verpackungsanlage<br />
sicherstellt. „<strong>Als</strong> der<br />
Vulkanausbruch auf Island im vergangenen<br />
Jahr den Luftfrachtverkehr<br />
zum Erliegen brachte, waren<br />
unsere Kunden hiervon nicht beeinträchtigt“,<br />
berichtet Sánchez.<br />
Zudem liefert das Unternehmen<br />
innerhalb kürzester Zeit Originalersatzteile<br />
in MULTIVAC Qualität.<br />
Im Online-Ersatzteilshop können<br />
Kunden rund um die Uhr, 365 Tage<br />
im Jahr, alles bestellen, was sie<br />
brauchen – ganz gleich, ob es sich<br />
um Messer, Folientransportketten<br />
oder eine Siegelschiene handelt.<br />
Weltweiten Service setzt ein Teil<br />
der Kundschaft heute ohnehin voraus.<br />
Globale Konzerne im Bereich<br />
der Lebensmittel- und Medizin-<br />
industrie arbeiten aus Gründen der<br />
Standardisierung in allen Ländern<br />
mit dem gleichen Equipment. Stellt<br />
ein solches Unternehmen beispielsweise<br />
seine Prozesse weltweit um,<br />
müssen die Verpackungsmaschinen<br />
an allen Produktionsstand-<br />
orten adaptiert werden.<br />
Ressourcenschonender Umgang<br />
mit Rohstoffen und Energie<br />
Zukünftig wird auch das Thema<br />
nachhaltige Produktionsprozesse<br />
noch stärker in den Fokus der Verpackungsindustrie<br />
rücken. Auch<br />
darauf hat MULTIVAC sein Produktportfolio<br />
ausgerichtet. So arbeiten<br />
die Konstrukteure kontinuierlich an<br />
neuen Verfahren, die zu einem noch<br />
schonenderen Umgang mit Ressourcen<br />
beitragen. Im vergangenen<br />
Jahr präsentierte MULTIVAC auf<br />
der IFFA, der internationalen Leitmesse<br />
der Fleischwirtschaft, ein<br />
Maschinenkonzept zur Reduzierung<br />
von Wasser- und Energieverbrauch.<br />
Denn unabhängig davon, wie<br />
Fleisch- und Wurstverpackungen in<br />
15 oder 20 Jahren aussehen werden,<br />
der Energie- und Material-<br />
verbrauch wird auf jeden Fall reduziert<br />
werden.<br />
AUSGABE 1 <strong>2011</strong><br />
| 37
| 38<br />
upDATE prODukTE<br />
Der Xbelt : Sicher, sauber<br />
und platzsparend<br />
Etikettiersystem der nächsten Generation für Tiefziehverpackungsmaschinen<br />
Vor allem die hohen Geschwindigkeiten, die heute in Tiefziehverpackungsmaschinen gefordert werden, haben<br />
bei MULTIVAC Marking & Inspection dazu geführt, dass man den Querbahnetikettierer in Gestalt des Transferbandetikettierers<br />
neu erfunden hat.<br />
Querbahnetikettierer werden schon<br />
seit Jahrzehnten zum Aufbringen<br />
von Etiketten innerhalb von Tiefziehverpackungsmaschinenverwendet.<br />
Auch MULTIVAC Marking<br />
& Inspection hat in den letzten 35<br />
Jahren diese Etikettierer immer<br />
wieder im Detail verbessert, ohne<br />
das bewährte Konstruktionsprinzip<br />
zu verändern. Das ist nun anders<br />
geworden.<br />
keine Lüfterkanäle – kein Staub<br />
Das patentierte System Xbelt TM<br />
stellt eine Etikettierlösung der neuen<br />
Generation für Tiefziehpackungen<br />
dar und zeigt ein Leistungsspektrum,<br />
das dann zum Tragen<br />
kommt, wenn Querbahnetikettierer<br />
an ihre Grenzen stoßen. Der neue<br />
Etikettierer arbeitet mit einem<br />
Transferband, auf dem die Etiketten<br />
kurzfristig „zwischengeparkt“ werden.<br />
Konkret spendet der Etikettierkopf<br />
die Etiketten auf einen quer<br />
über die Verpackungsmaschine laufenden<br />
Gurt. Von dort werden sie<br />
im gewünschten Packungsformat<br />
auf das Transferband übergeben,<br />
auf dem sie nur kurz und leicht anhaften.<br />
Wenn die Oberfolie vorzieht,<br />
wird der komplette Formatsatz<br />
Etiketten vom Transferband<br />
auf die Folie gespendet, indem die<br />
unter dem Transferband herlaufenden<br />
Packungen die Etiketten einfach<br />
mitnehmen. In den Etikettenspender<br />
können alle gängigen<br />
Druckertypen integriert werden, so<br />
dass Etiketten im Heißpräge-, Thermotransfer-<br />
oder Tintenstrahl-Verfahren<br />
bedruckt werden können.<br />
Durch diese neue Konstruktion<br />
sind keine Ventilatoren und kein<br />
Lüfterkanal notwendig. Beim klas-<br />
sischen Querbahnetikettierer werden<br />
die Lüfterkanäle zum vorübergehenden<br />
Halten der Etiketten<br />
benötigt, bevor diese platziert<br />
werden können. Diese Lüfterkanäle<br />
bewegen große Luftmengen,<br />
wirbeln deshalb im wahrsten Sinn<br />
des Wortes Staub auf und sind<br />
schwer zu reinigen. Nicht nur<br />
bezüglich der Geschwindigkeit,<br />
sondern auch vom Hygienedesign<br />
her war deshalb die Neuentwicklung<br />
naheliegend.<br />
keine Masse-Bewegungen durch<br />
Längshub<br />
Der Xbelt TM bringt darüber hinaus<br />
ein zusätzliches Plus an Sicherheit,<br />
weil keine großen Massen bewegt<br />
werden. Bei Querbahnetikettierern,<br />
die über mehrere Reihen arbeiten,<br />
verfährt ein Längshub den Etikettierer<br />
in zwei Richtungen. Dadurch<br />
ist die gesamte Masse des Etikettierers<br />
in Bewegung, was zu Schwingungen<br />
innerhalb der Anlage<br />
führen kann. Das gilt natürlich besonders<br />
bei den hohen Taktraten,<br />
wie sie heute bei Verpackungslinien<br />
üblich sind. Die Massebewegungen<br />
ziehen auch einen größeren<br />
Platzbedarf nach sich, weil zusätzliche<br />
Sicherheitsabstände vorgesehen<br />
werden müssen, um die Gefahr<br />
von Quetschungen beim Bedienpersonal<br />
ausschließen zu können.<br />
Beim Xbelt TM ist der Etikettenspender<br />
fest an der Verpackungsmaschine<br />
montiert und wird nicht<br />
mehr wie bisher in zwei Richtungen<br />
verfahren. Dadurch wird der Längshub<br />
überflüssig. Gleichfalls fällt die<br />
bewegliche Kabelführung weg, die<br />
beim traditionellen Querbahnetikettierer<br />
vorhanden sein muss, da-
Die Zukunft hat schon begonnen: Der Xbelt -Etikettierer von MULTIVAC bietet zahlreiche Vorzüge.<br />
mit dieser mehrere Reihen anfahren<br />
kann. Dies ist nicht zuletzt ein<br />
weiteres Plus an Hygiene. Der neue<br />
Xbelt TM -Etikettierer ist eine platzsparende<br />
Lösung, welche die Verpackungslinien<br />
insgesamt so kurz<br />
wie möglich macht.<br />
Inzwischen wurden mehrere<br />
Maschinen bei Kunden installiert<br />
und erfolgreich in Betrieb genommen.<br />
Im Dauereinsatz beweisen die<br />
Installationen, dass das innovative<br />
Prinzip des Xbelt TM auch in der<br />
Praxis die Vorteile bietet, die Ziel<br />
des Entwicklungsprozesses bei<br />
MULTIVAC waren.<br />
Demnächst auch eine unter-<br />
brechungsfreie Variante<br />
Der Verzicht auf den Längshub hat<br />
nicht nur Vorteile in puncto Platz,<br />
Sicherheit und Hygiene, sondern sichert<br />
den Anwendern auch einen<br />
besseren Zugang zu allen wesentlichen<br />
Bauteilen. Die Summe dieser<br />
im Einzelnen scheinbar kleinen Vorteile<br />
für alltägliche Aufgaben ist<br />
groß: Etikettenrollen lassen sich<br />
leichter nachlegen, Druckereinstellungen<br />
schneller ändern und Etikettenformate<br />
besser wechseln. Bei<br />
Letzterem hilft zusätzlich, dass die<br />
hintere Bordscheibe fix ist, so dass<br />
man eine feste Bezugskante hat.<br />
Derzeit existiert der Xbelt TM als<br />
Oberbahn- und Unterbahnetikettierer.<br />
Auch eine Maschinenvariante<br />
zum unterbrechungsfreien Etikettieren<br />
auf kleinstem Raum wird es<br />
geben. Diese Variante, die als Xbelt<br />
TWIN vermarktet wird, ist ab Ende<br />
<strong>2011</strong> verfügbar. Der Xbelt TWIN arbeitet<br />
mit zwei Etikettenspendern,<br />
aber nur einem Applikator, der das<br />
Etikett bei Bedarf entweder von<br />
dem einen oder dem anderen Etikettenspender<br />
übernimmt. Dieses<br />
platzsparende Verfahren, der Xbelt<br />
TWIN benötigt denselben Einbauraum<br />
wie der Xbelt und ist ebenfalls<br />
patentiert.<br />
AUSGABE 1 <strong>2011</strong><br />
Alles in allem ist das System die<br />
zukunftsweisende Lösung für die<br />
Etikettierung auf Tiefziehver-<br />
packungsmaschinen, insbesondere<br />
im Hochleistungsbereich. Die bisherigen<br />
Querbahnetikettierer werden<br />
parallel ebenfalls weiter-<br />
entwickelt und gebaut. Bestes<br />
Beispiel für Innovation, auch im<br />
„traditionellen“ Bereich, ist die<br />
patentierte Funktion „No product,<br />
no label“, mit der das Modell MR600<br />
aufwartet.<br />
| 39
| 40<br />
upDATE prODukTE<br />
Flexibilität aus der Schublade<br />
Einfacher Formatwechsel bei Tiefziehverpackungsmaschinen<br />
Die Anwender verlangen von Hochleistungs-Verpackungsmaschinen in der Zukunft nicht nur immer höheren<br />
Durchsatz, sondern auch immer größere Flexibilität hinsichtlich der Packungsgrößen und Packungsformate.<br />
MULTIVAC hat mit intelligenten Formatwechselsystemen für Tiefziehverpackungsmaschinen diese Zukunft<br />
technologisch schon vorweggenommen.<br />
Gerade in hart umkämpften Endverbrauchermärkten<br />
ist Verpackungsvielfalt<br />
wichtig für den<br />
Markterfolg der Konsumgüterhersteller.<br />
Die Verbraucher wollen Auswahlmöglichkeiten,<br />
auch bei der<br />
Form der Verpackung. Umwelt-<br />
bewusste Konsumenten suchen<br />
eine besonders ökologische Verpackung,<br />
Singles kleine Mengen,<br />
Großfamilien die Sparpackung und<br />
wieder andere lassen sich gern<br />
durch eine optisch besonders attraktive<br />
Verpackung zum Kauf verführen.<br />
Konsumgüterhersteller präsentieren<br />
deshalb ihre Produkte in<br />
einer Vielzahl unterschiedlicher<br />
Packungsformen und -größen. Dadurch<br />
sinken naturgemäß die<br />
durchschnittlichen Losgrößen und<br />
die Verpackungsmaschinen müssen<br />
immer häufiger umgerüstet<br />
werden.<br />
Weniger Stillstandszeiten<br />
Für die komplette Formatumstellung<br />
bei Tiefziehverpackungs-<br />
maschinen ist in den meisten Fällen<br />
der Wechsel des Formwerkzeugs,<br />
des Siegelwerkzeugs sowie der<br />
Schneideinrichtung notwendig. Je<br />
häufiger solche Formatwechsel<br />
durchgeführt werden müssen, desto<br />
stärker reduziert sich die Laufzeit<br />
der Maschine. In der Minimierung<br />
der Maschinenstillstandszeiten<br />
während der Umrüstung liegt also<br />
großes Potenzial zur Steigerung der<br />
Maschineneffizienz. Dieses ist umso<br />
größer, je öfter neue Packungsformate<br />
eingerichtet werden müssen.<br />
MULTIVAC hat bei seinen<br />
Tiefziehverpackungsmaschinen an<br />
allen Komponenten, die bei einem<br />
Formatwechsel eine Rolle spielen,<br />
Optimierungen vorgenommen. Sie<br />
tragen zu deutlichen Reduzierungen<br />
der Maschinenstillstandszeiten<br />
und des Ressourcenaufwands bei.<br />
Form- und Siegelwerkzeug aus der<br />
Schublade ziehen<br />
Im Mittelpunkt der Weiterentwicklung<br />
der Tiefziehverpackungsma-<br />
Alles griffbereit: Das Schubladensystem bei MULTIVAC Tiefziehverpackungsmaschinen.<br />
schinen steht ein technisch wegweisendes<br />
Werkzeugwechselsys-<br />
tem für die Form- und Siegelstation<br />
der Maschinen. Es besteht aus einer<br />
Konstruktion, bei der Form-<br />
und Siegelwerkzeugunterteile im<br />
wahrsten Sinn des Wortes „aus der<br />
Schublade“ gezogen werden. Bisher<br />
mussten das nicht mehr benötigte<br />
Formwerkzeug oder dessen<br />
Komponenten nach oben aus der<br />
Maschine entnommen und gegen<br />
neue Teile ausgetauscht werden –<br />
teils mit speziellem Hebewerkzeug.<br />
Die Maschinensteuerung unterstützt<br />
den Werkzeugwechsel. Sie<br />
löst zunächst die Entriegelung des<br />
Werkzeugoberteils aus. Daraufhin<br />
kann das Unterteil des Form- oder<br />
Siegelwerkzeugs auf Führungsschienen<br />
seitlich aus der Maschine<br />
gezogen werden – einfach zugänglich<br />
für die nötigen Umstellungsmaßnahmen,<br />
wie Wechsel der Siegelbrille,<br />
der formgebenden Teile<br />
des Formwerkzeugs oder auch des<br />
kompletten Werkzeugunterteils.<br />
Das Ein- und Ausfahren der
Werkzeugunterteile wird durch die<br />
mit Türen ausgestattete Seitenverkleidung<br />
der Tiefziehverpackungsmaschine<br />
noch einmal erheblich<br />
vereinfacht. Die Folienbahn muss<br />
nicht ausgefahren werden.<br />
Das Schubladensystem reduziert<br />
nicht nur deutlich den Zeitaufwand<br />
für die Umrüstung der Tiefziehverpackungsmaschine,<br />
son-<br />
dern macht auch eine zweite Person<br />
und spezielles Hebewerkzeug überflüssig.<br />
Alternativ bietet MULTIVAC<br />
ein vollautomatisches Formplattenwechselsystem<br />
an, das den Wechsel<br />
der Formplatten in der Maschine<br />
auf Knopfdruck durchführt.<br />
klappbare Werkzeugoberteile<br />
Das Schubladensystem findet eine<br />
ideale Ergänzung durch aufklappbare<br />
Werkzeugoberteile. Diese machen<br />
eine zeitsparende Inspektion<br />
und Reinigung von Formwerkzeugoberteil<br />
und Siegelplatten<br />
möglich. Beim Einsatz von bedruckten<br />
Verpackungsfolien kann sich<br />
Farbe auf der Siegelplatte ablagern,<br />
die von Zeit zu Zeit entfernt werden<br />
muss; dies ist durch den Einsatz eines<br />
klappbaren Oberteils mit geringem<br />
Zeitaufwand möglich.<br />
Automatische Positionierung der<br />
Querschneidungen<br />
Der Formatwechsel wird durch<br />
die elektrisch positionierbaren<br />
Querschneideeinrichtungen, die<br />
MULTIVAC neu entwickelt hat, zusätzlich<br />
vereinfacht. Die Position<br />
der Querschneidungen muss bei einer<br />
Längenänderung der Packungen<br />
und damit der Stellen, an<br />
denen die Packungsbahn durchtrennt<br />
wird, angepasst werden. Die<br />
dem jeweiligen Produkt entsprechenden<br />
Positionen sind im Rezeptspeicher<br />
der Maschinensteuerung<br />
abgelegt, dadurch fährt die Maschine<br />
alle Stellungen wiederholgenau<br />
an. Dies erspart dem Maschinenbediener<br />
aufwendige manuelle Einstellarbeiten.<br />
Hubwerke mit Servoantrieb<br />
Durch den neuen elektrischen Servoantrieb<br />
werden die Bewegungsabläufe<br />
der Hubwerke deutlich bes-<br />
Schnelles, einfaches Umrüsten steigert die Maschineneffizienz.<br />
ser kontrollierbar. Außerdem sind<br />
die Hübe im laufenden Betrieb auf<br />
das jeweilige Produkt anpassbar,<br />
damit eröffnen sich Optimierungsmöglichkeiten<br />
und die Taktleistung<br />
der Maschine kann erhöht werden.<br />
Weitere Kundenvorteile bestehen<br />
in der Energieeinsparung durch den<br />
Verzicht auf Druckluft, in der Wartungsfreundlichkeit<br />
aufgrund der<br />
guten Zugänglichkeit und der geringen<br />
Geräuschentwicklung.<br />
Hohe Bedienerfreundlichkeit<br />
Alle diese Komponenten werden<br />
zentral durch die neue Maschinensteuerung<br />
IPC 06 und ihre Bedienoberfläche<br />
HMI 2.0 gesteuert.<br />
In der Steuerung und der Bedienoberfläche<br />
werden alle Module<br />
grafisch abgebildet. Für Maschinenbediener<br />
genügt eine Einweisung<br />
in die Bildsprache der Bedienoberfläche.<br />
Das gilt auch für viele weitere<br />
Parameter, die über die zentrale<br />
Steuerung kontrolliert werden, wie<br />
beispielsweise die neue Bahnkantensteuerung<br />
für Ober- und Unterfolie,<br />
die Proportionaldruckregelung<br />
für das Siegelwerkzeug sowie<br />
die Packungsvereinzelung über das<br />
neue Bandsystem MBS 200.<br />
Steigende „Zukunfts-Dividende“<br />
für die Investition<br />
Da Formatwechsel bei den Anwendern<br />
stark zunehmen werden, wird<br />
das Rationalisierungspotenzial für<br />
die Neuerungen stetig wachsen.<br />
AUSGABE 1 <strong>2011</strong><br />
Eine Investition in die neuen Technologien<br />
der Tiefziehverpackungsmaschine<br />
ergibt also eine Jahr für<br />
Jahr steigende Dividende.<br />
| 41
| 42<br />
upDATE AuTOMATIsATIOn<br />
Verpackungsinnovation für Heinz ®<br />
Dip & Squeeze ® Ketchup<br />
Single-Serve-ketchup-Packungen werden verbraucherfreundlicher<br />
Wer Pommes im Fast-Food-Restaurant oder an der Imbissbude bestellt, bekommt meist ketchup im Portionsbeutel<br />
dazu. Doch die Portionsbeutel für unterwegs sind für manche Verbraucher oftmals schwierig zu handhaben.<br />
Mit der Dip & Squeeze ® -Packung hat die H. J. Heinz Company eine Verpackung mit einem zweifachen<br />
Öffnungsmechanismus entwickelt, der konsumenten die Wahl lässt, den ketchup entweder über der Speise<br />
auszudrücken oder die Verpackung als Dippschale zu nutzen. Der US-Lebensmittelkonzern produziert das<br />
innovative Format auf vollautomatisierten Verpackungsanlagen von MULTIVAC und verpackt mit einer Verpackungslinie<br />
etwa 50 Tonnen ketchup pro Tag.<br />
Für den schnellen Hunger zwischendurch<br />
und als Beilage zum<br />
Hauptgericht sind Pommes frites<br />
gleichermaßen beliebt. Den dazugehörigen<br />
Ketchup servieren die<br />
meisten Imbisse und Fast-Food-<br />
Restaurants in kleinen, rechteckigen<br />
Portionsbeuteln. Diese lassen<br />
sich oftmals nur schwer öffnen;<br />
die Hände sind danach beschmiert<br />
– und wer richtig viel<br />
Ketchup möchte, benötigt<br />
mehr als eine Portion.<br />
Heinz ® Dip & Squeeze ® : Die<br />
verbraucherfreundliche<br />
Verpackung<br />
Das weltbekannte Unternehmen<br />
H. J. Heinz Company aus Pittsburgh,<br />
Pennsylvania, hat schon vor<br />
einigen Jahren mit der Suche nach<br />
einer verbraucherfreundlicheren<br />
Alternative für die Portionsbeutel<br />
begonnen. Hieraus resultierte das<br />
innovative Konzept Heinz ® Dip &<br />
Squeeze ® . Das Format der Portionspackung<br />
sieht aus wie eine liegende<br />
Miniatur der legendären Heinz-<br />
Ketchup-Flasche. Darin enthalten<br />
ist dreimal so viel Ketchup wie<br />
in herkömmlichen Portionsbeuteln,<br />
nämlich 27 Gramm. Und verpackungstechnisch<br />
ist das Ganze eine<br />
echte Innovation mit Doppelfunktion.<br />
„Bei Heinz ® Dip & Squeeze ® haben<br />
Verbraucher die Wahl, ob sie<br />
die Oberfolie der Verpackung abziehen<br />
und das Essen in die Ketchup-<br />
Schale eintunken oder ob sie den<br />
Ketchup über der Speise aus-<br />
drücken wollen und dafür die Ver-<br />
packung oben<br />
an der entsprechendmarkierten<br />
Stelle aufreißen“,<br />
erläutert Ken<br />
Harding, Entwicklungsleiter<br />
bei MULTIVAC Inc. in<br />
Kansas City, Missouri, USA.<br />
Entwicklung der innovativen<br />
Verpackungslösung<br />
Das innovative Verpackungskonzept<br />
Heinz ® Dip & Squeeze ® wird<br />
nach erfolgreicher Markteinführung<br />
bereits in Großmengen produziert.<br />
Bei der Projektierung und<br />
Herstellung der entsprechenden
Verpackungsmaschinen arbeitete<br />
Heinz mit MULTIVAC zusammen.<br />
Gemeinsam analysierte man Zielsetzungen,<br />
Herausforderungen und<br />
Erwartungen an die vollautomatisierten<br />
Verpackungsmaschinen.<br />
Besonderes Augenmerk<br />
lag auf geeignetenVerfah-<br />
ren zur Herstellung der<br />
Packungsform sowie den hierfür<br />
geeigneten Verpackungsmateria-<br />
lien. „Über Monate hinweg arbeiteten<br />
wir intensiv an der Entwicklung<br />
und Prüfung von Prototypen. Es<br />
galt, Beschaffenheit<br />
und Toleranzen<br />
von<br />
AUSGABE 1 <strong>2011</strong><br />
Verpackung und Folie durch Heinz<br />
zu spezifizieren, um eine optimale<br />
Verbraucherfreundlichkeit und<br />
eine bestmögliche Produktoptik<br />
bei gleichzeitigem Schutz des In-<br />
halts zu gewährleisten“, sagt Ken<br />
Harding.<br />
Produktion auf einer vollständig<br />
automatisierten Verpackungslinie<br />
Eine weitere Herausforderung waren<br />
die benötigten Produktions-<br />
volumina, die aus der starken Nachfrage<br />
der Heinz-Kunden resultierten.<br />
Täglich muss eine Verpackungs-<br />
linie etwa 3.500 Kartons zu je 500<br />
Packungen ausstoßen; das sind<br />
etwa 1,8 Millionen Packungen und<br />
damit rund 50 Tonnen Ketchup.<br />
Um diese Anforderung zu erfüllen,<br />
entwickelte MULTIVAC zusammen<br />
mit Heinz eine komplette, vollautomatische<br />
und schlüsselfertige<br />
End-to-End-Verpackungslinie mit<br />
Befüllung, Laserbearbeitung, visueller<br />
Inspektion und automatischer<br />
Kartonierung. Die fertige Linie ist<br />
mehr als zwanzig Meter lang und<br />
darauf ausgelegt, im Dreischichtbetrieb<br />
an sechs Tagen pro Woche<br />
zu produzieren. „Dies setzt eine<br />
sehr hohe Standzeit und Verfügbarkeit<br />
der Verpackungsmaschine<br />
voraus“, weiß Ken Harding von<br />
MULTIVAC. Kernstück der voll-<br />
automatisierten Linie ist eine Tiefziehverpackungsmaschine,<br />
die mit<br />
einer spezifizierten Abzugslänge<br />
100 Packungen je Takt produziert.<br />
Die Tiefziehverpackungsmaschine<br />
erzielt 15 Takte pro Minute; das entspricht<br />
einem Ausstoß von 1.500<br />
fertigen Packungen je Minute. Für<br />
die Befüllung der tiefgezogenen<br />
Kavitäten in Flaschenform integrierte<br />
MULTIVAC eine Abfüllanlage<br />
des amerikanischen Herstellers<br />
Hinds-Bock. Diese befüllt 100 Packungen<br />
innerhalb von vier Sekunden<br />
mit 27 Gramm Ketchup.<br />
Zur Sicherung einer maximalen<br />
Siegelqualität durchlaufen die befüllten<br />
Kavitäten das optische Inspektionssystem<br />
MVS (MULTIVAC<br />
VISION SYSTEM), das alle Verunreinigungen<br />
auf den Siegelrändern<br />
erkennt. Packungen mit verschmutzten<br />
Siegelrändern werden<br />
automatisch ausgeschleust. Dadurch<br />
wird gewährleistet, dass alle<br />
| 43
| 44<br />
upDATE AuTOMATIsATIOn<br />
Packungen, die in den Markt kommen,<br />
über eine perfekte hermetische<br />
Siegelung verfügen. Anschließend<br />
kennzeichnen die Laser-<br />
einheiten die einzelnen Behältnisse<br />
inline mit einem 13-stelligen Code.<br />
Dieser enthält die Chargen-Nummer<br />
sowie das Produktionsdatum.<br />
Hierfür integrierte MULTIVAC die<br />
Lasertechnologie seines Lieferanten<br />
Videojet in die Verpackungsmaschine.<br />
Im End-of-Line-Bereich hat<br />
die Verpackungslinie zwei Roboterportale.<br />
Diese sind mit Handhabungsmodulen<br />
ausgestattet, die<br />
die fertigen Packungen aus der Verpackungsmaschine<br />
nehmen und<br />
sie in die Kartons legen. Dabei grei-<br />
Die Lösung<br />
• Vollautomatische End-to-End-<br />
Verpackungslinie mit Befüllung, Laserbearbeitung,<br />
visueller Inspektion und<br />
automatischer Kartonierung<br />
• Kernstück: Tiefziehverpackungsmaschine<br />
R 535 für 100 Packungen<br />
je Takt, fünfzehn Takte pro Minute<br />
• Output: 1.500 Packungen pro Minute,<br />
3.500 Kartons à 500 Packungen pro Tag<br />
fen die Roboter die Packungen aus<br />
dem Schneidwerkzeug der Verpackungsmaschinen<br />
und schindeln<br />
diese sowohl in vertikale als auch<br />
horizontale Richtung, bevor sie im<br />
Karton platziert werden. Nach jeder<br />
Packungslage wird automatisch<br />
eine Zwischenlage aus Karton in<br />
die Umverpackung gelegt.<br />
H. J. Heinz Company<br />
H. J. Heinz Company ist einer der weltweit führenden Hersteller von gesunden, konsumentenfreundlichen<br />
und erschwinglichen Lebensmitteln mit dem Claim „Good Food Every Day”. Kernprodukte von Heinz sind<br />
Ketchup, Saucen, Gerichte, Suppen, Snacks und Kindernahrung. Heinz bietet unübertroffene Qualität,<br />
Geschmack und Nährwerte für alle Gelegenheiten, sei es zu Hause, in Restaurants, im Büro oder unterwegs.<br />
Heinz vereint ein globales Portfolio an führenden Markenprodukten, unter anderem Heinz ® Ketchup, Saucen,<br />
Suppen, Bohnen, Pasta und Babynahrung (etwa ein Drittel des Gesamtumsatzes), Ore-Ida ®<br />
Kartoffelprodukte, Weight Watchers ® Smart Ones ® Vorspeisen, T.G.I. Friday’s ® Snacks, und Plasmon Babynahrung.<br />
Heinz ist auf allen Kontinenten berühmt für seine legendären Marken, so zum Beispiel Heinz ®<br />
Ketchup, „The World’s Favorite Ketchup ® ”.
Boeing 747 fliegt Verpackungslinie<br />
zum Einsatzort<br />
Der erstmalige Aufbau der kompletten<br />
Verpackungslinie erfolgte<br />
am Produktionsstandort Wolfertschwenden<br />
im Allgäu. Mittels Luftfracht<br />
wurde die Anlage anschließend<br />
an den Produktionsstandort<br />
von Heinz gebracht. MULTIVAC<br />
charterte hierfür eine Boeing 747<br />
ready for<br />
take off<br />
mit einem Noseloader, der die komplette<br />
Linie mit einem Gesamtgewicht<br />
von etwa 35 Tonnen transportierte.<br />
Die Installation vor Ort<br />
erfolgte durch ein internationales<br />
Team von MULTIVAC. Auch eine<br />
zweite Anlage ist bereits in Betrieb.<br />
Da die Nachfrage nach Heinz ® Dip &<br />
Squeeze ® kontinuierlich wächst, hat<br />
Heinz weiteren Bedarf an Produktionskapazitäten.<br />
AUSGABE 1 <strong>2011</strong><br />
Heinz ® Dip & Squeeze ® wird derzeit<br />
in der amerikanischen Fast-<br />
Food-Kette Chick Fil’A serviert.<br />
Mittelfristig werden weitere große<br />
Anbieter folgen.<br />
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<strong>UPDATE</strong> FOOD<br />
Etiketten exakt platzieren<br />
ISFI vertraut kennzeichnungskompetenz von MULTIVAC Marking & Inspection<br />
Seine Leidenschaft für den Gewürzhandel verbindet der belgische Importeur ISFI mit einem ausgeprägten<br />
Sinn für die individuellen Wünsche seiner kunden. Um seine Gewürze und Gewürzmischungen möglichst ansprechend<br />
zu vermarkten, setzt ISFI auf modernste Verpackungs- und kennzeichnungstechnologien – darunter<br />
auch den Gliederbandetikettierer MR426 GB von MULTIVAC Marking & Inspection, der selbst bei anspruchsvollen<br />
Packungsformen für eine genaue Etikettenplatzierung sorgt.<br />
Der belgische Lebensmittelimporteur<br />
ISFI (International Spice &<br />
Food Import) veredelt Gewürze und<br />
Würzmischungen, die er in vielen<br />
Ländern der Welt einkauft. Dazu gehören<br />
u. a. Paprika, Anis und Safran<br />
aus Spanien, grüner Kardamom<br />
aus Guatemala oder Senfkörner<br />
aus Kanada. Im eigenen Werk in<br />
Braine-l’Alleud in der Nähe von<br />
Brüssel werden die Rohmaterialien<br />
gereinigt, gemahlen und gemäß aktueller<br />
Verbrauchertrends kombiniert.<br />
Die Gewürze und Gewürzmischungen<br />
sind zum Teil für die<br />
industrielle Weiterverarbeitung in<br />
Europa und Asien bestimmt, wo sie<br />
Saucen, Fertiggerichte, Pizzen oder<br />
Fleischprodukte verfeinern. Wichtige<br />
Abnehmer sind aber auch der<br />
Großhandel, Supermärkte und die<br />
Gastronomie.<br />
Um Gewürze und Gewürzmischungen<br />
hygienisch einwandfrei<br />
und möglichst ansprechend zu verpacken,<br />
setzt ISFI auf modernste<br />
Verpackungs- und Kennzeichnungstechnologien.<br />
Seinen internationalen<br />
Kunden bietet ISFI unterschiedlichste<br />
Packungsformate an –<br />
darunter runde und quadratische<br />
Gewürzgläser, Plastikbeutel, Gebinde<br />
oder PET-Behälter. Sie alle<br />
werden in integrierten Linien befüllt,<br />
verschlossen und anschließend<br />
etikettiert und beschriftet.<br />
„Die Kennzeichnung spielt im Produktionsprozess<br />
eine sehr wichtige<br />
Rolle: Denn einerseits ist das Etikett<br />
ein entscheidendes Kriterium bei<br />
der Kaufentscheidung; andererseits<br />
muss sein Inhalt mit den<br />
jeweiligen Vorschriften des national<br />
oder international geltenden<br />
Lebensmittelrechts konform sein“,<br />
erläutert Christophe de Limburg<br />
Stirum, CEO von ISFI.<br />
Rundum-Etikettierung für<br />
Glasbehälter<br />
Da eines der Kennzeichnungssysteme<br />
bereits seit 20 Jahren im Einsatz<br />
war, beschloss ISFI im Sommer<br />
2010 dieses aus Altersgründen zu<br />
ersetzen. Wie schon sein Vorgänger<br />
sollte auch das neue System<br />
aus dem Hause MULTIVAC Marking<br />
& Inspection kommen. „Wir be-<br />
nötigten eine leistungsfähige, zu-<br />
verlässige und flexible Lösung, um<br />
speziell unsere kleineren Gewürzgläser<br />
mit Rundum-Etiketten zu<br />
versehen“, schildert Christophe de<br />
Limburg Stirum den Bedarf.<br />
Die Gläser haben einen Durchmesser<br />
von circa 40 Millimetern<br />
und es gibt sie sowohl in runder als<br />
auch in eckiger Form. Die Etikettierung<br />
sollte vollautomatisch in der<br />
Linie auf die durchlaufenden Produkte<br />
erfolgen. Dabei musste eine<br />
Leistung von 80 Takten pro Minute<br />
erreicht werden. Zusätzlich zu dem<br />
Rundum-Etikett wollte ISFI bei bestimmten<br />
Produkten ein Siegel-<br />
etikett auf den Schraubverschluss<br />
der Gewürzgläser aufbringen. Dieses<br />
sollte genau mittig zum Rundum-Etikett<br />
platziert werden.<br />
Die ISFI entschied sich für die<br />
Anschaffung eines Gliederbandetikettierers<br />
MR426 GB von<br />
MULTIVAC Marking & Inspection.<br />
„Unsere Gliederbandetikettierer<br />
der Reihe MR400 bestehen aus<br />
Standardmodulen, aus denen wir<br />
für jeden Kunden eine in technischer<br />
und wirtschaftlicher Hinsicht<br />
optimale Lösung bauen. Das Mo-
dell MR426 GB ist auf die Rundum-<br />
Etikettierung von zylindrischen Produkten<br />
sowie für die Vorder- und<br />
Rückseitenetikettierung von Formflaschen<br />
ausgelegt“, erläutert Udo<br />
Kästing, Area Sales Manager bei<br />
MULTIVAC Marking & Inspection.<br />
Die Einführung des Glieder-<br />
bandetikettierers MR426 GB bei<br />
ISFI erfolgte im November 2010. Ein<br />
Servicetechniker von MULTIVAC<br />
Belgien integrierte das Kennzeichnungssystem<br />
in die Abfülllinie. „Die<br />
Maschine wurde pünktlich geliefert,<br />
ihre Inbetriebnahme erfolgte<br />
ohne Schwierigkeiten“, lobt CEO de<br />
Limburg Stirum.<br />
Der Gliederbandetikettierer<br />
MR426 GB lässt sich schnell und<br />
einfach auf die unterschiedlichen<br />
Gewürzgläser umrüsten und passt<br />
sich nahtlos dem dortigen Produktionsablauf<br />
an: Nachdem die Gläser<br />
die vorgeschaltete Abfüll- und Verschließanlage<br />
passiert haben, werden<br />
sie automatisiert an den MR426<br />
GB übergeben. Ein Doppelrollenzuteiler<br />
vereinzelt die Gewürzgläser<br />
auf den erforderlichen Mindestabstand<br />
von 100 Millimetern.<br />
Genaue Produktführung und<br />
-ausrichtung<br />
In der Ausrichtstation werden die<br />
befüllten Gewürzgläser für die spätere<br />
Positionierung der Etiketten<br />
ausgerichtet. Das ist insbesondere<br />
bei den quadratischen Gläsern unerlässlich,<br />
damit das Etikett exakt<br />
zu den Seitenflächen appliziert<br />
wird. Unmittelbar in der Ausrichtstation<br />
wird ein Siegeletikett von<br />
oben auf dem Schraubdeckel appliziert.<br />
Die Ausrichtstation besteht<br />
aus produktspezifisch angepassten<br />
Formatbacken, die das Gewürz-<br />
glas von beiden Seiten greifen<br />
und so ausrichten, dass das Etikett<br />
exakt positioniert aufgebracht werden<br />
kann.<br />
Die Ausrichtstation leitet die Gewürzgläser<br />
dann unter ein so genanntes<br />
Kopfband, das sie stabil<br />
von oben festhält und durch den<br />
weiteren Prozess führt. Mit Hilfe<br />
von zwei intermittierend rotierenden<br />
Bürsten werden die Enden des<br />
Siegeletiketts an den Seiten angedrückt.<br />
Anschließend wird das<br />
Rundum-Etikett von einer Seite an-<br />
AUSGABE 1 <strong>2011</strong><br />
Der Gliederbandetikettierer MR426 lässt sich schnell und einfach umrüsten.<br />
gesetzt und im Massageband durch<br />
Rotation der Gläser an den Umfang<br />
angedrückt.<br />
„Die größte Herausforderung<br />
im Projekt war die Rundum-<br />
Etikettierung der quadratischen<br />
Gewürzflaschen“, berichtet ISFI-<br />
CEO de Limburg Stirum. Der<br />
MR426 GB verfügt dafür über spezielle<br />
Andruckschwämme, welche für<br />
eine genaue Applikation sorgen.<br />
Christian Vlasselaer, Managing<br />
Director bei MULTIVAC Belgien,<br />
erläutert: „Bei diesem Projekt garantierten<br />
die exakt abgestimmte<br />
Produktausrichtung und die Produktführung<br />
die genaue Etiketten-<br />
platzierung.“<br />
Durch seinen hygienegerechten<br />
Aufbau ist der Gliederbandetikettierer<br />
M426 GB ideal für den Einsatz<br />
in der Lebensmittelindustrie geeignet.<br />
Mit diesem Gerätetyp werden<br />
unterschiedlichste Gebinde aus der<br />
Lebensmittel- und Feinkostindustrie<br />
dekoriert und gekennzeichnet –<br />
seit November 2010 auch die<br />
Gewürze und Gewürzmischungen,<br />
die ISFI aus Rohstoffen aus aller<br />
Welt zubereitet.<br />
| 47
| 48<br />
<strong>UPDATE</strong> FOOD<br />
Kundenindividuelle Lösung<br />
aus Standardmodulen<br />
Intersnack Nederland setzt auf MULTIVAC Marking & Inspection<br />
Bei sehr schnellen Verpackungs- und Etikettierlinien, die für unterschiedliche Packungsformen ausgelegt sind,<br />
wird exzellente Technologie ebenso benötigt wie kompetente Betreuung vor Ort. Im niederländischen Werk<br />
Hardinxveld hat Intersnack, Marktführer im Bereich salzige Snacks, bei MULTIVAC Marking & Inspection beides<br />
gefunden. Der beste Beweis: Ein Folgeauftrag für die Transportbandetikettierer-Serie ist erteilt.<br />
Die Verpackungslinien bei Intersnack<br />
Nederland in Hardinxveld,<br />
südöstlich von Rotterdam, laufen<br />
Tag und Nacht. Rund um die Uhr<br />
werden Kunststoffbecher und Trays<br />
in verschiedenen Größen und Formen<br />
mit Nüssen und Nussmischungen<br />
gefüllt, die unter der Marke<br />
Jack Klijn oder als Handelsmarke<br />
verkauft werden. Insgesamt laufen<br />
abwechselnd 16 verschiedene Behälter<br />
über die Linie.<br />
„Bis vor Kurzem hatte die Linie<br />
eine Gesamteffektivität von etwa<br />
35 Prozent und einen Durchsatz von<br />
120 Bechern oder Trays in der Minute“,<br />
berichtet Breunis van Driesten,<br />
Plant Manager bei Intersnack in<br />
Harvinxveld. In einer neuen Fertigungslinie<br />
wollte man die Gesamteffektivität<br />
auf über 45 Prozent und<br />
den Durchsatz auf 140 Behälter steigern.<br />
Das bedeutete für die jeweilige<br />
Etikettiermaschine mit integriertem<br />
Drucker eine große Her-<br />
Die Lösung<br />
• Transportbandetikettierer MR337 SQ<br />
für die Oben- und Untenetikettierung<br />
der Trays<br />
• Obenettikettierung über Eck auf eine<br />
oder auf zwei Seiten als Siegelettiketierung<br />
• Transportbandetikettierer MR335 SL für<br />
die Etikettierung rund-konischer Becher<br />
auf der Seite<br />
• Bis zu 80 Trays pro Minute/Maschine,<br />
doppelbahnige Arbeitsweise<br />
• Lumineszenztaster und Barcodescanner<br />
für die Qualitätsprüfung<br />
ausforderung, denn „störungsfreie<br />
Produktionsabläufe sind für uns<br />
das A und O“, betont van Driesten.<br />
Die Entscheidung für die Transportbandetikettierer<br />
MR337 SQ und<br />
MR335 SL von MULTIVAC Marking<br />
& Inspection ergab sich aus dem<br />
vorliegenden Pflichtenheft fast von<br />
selbst. Diese Transportbandetikettiertypen<br />
sind für das Etikettieren<br />
ganz unterschiedlicher Produkte<br />
ausgelegt – das Spektrum reicht<br />
von Dosen und Bechern über Faltschachteln<br />
bis hin zu Schlauchbeuteln<br />
und Tiefziehpackungen.<br />
Die Variante MR337 SQ mit<br />
Etikettenspendern der Generation<br />
MR6000 ist für die Oben- und<br />
Untenetikettierung der Trays ausgelegt.<br />
Der Etikettierer MR335 SL<br />
mit Etikettenspendern der Generation<br />
MR6000 beklebt die rund-konischen<br />
Becher auf der Seite. Bei der<br />
Obenetikettierung werden die Etiketten<br />
von oben angedrückt, ent-<br />
weder über Eck auf eine Seite oder<br />
auf zwei Seiten als Siegeletikettierung.<br />
In der Produktionslinie im<br />
Werk Hardinxveld kommen die Etikettierer<br />
nach dem Traysealer und<br />
vor einem mit einer Kontrollwaage<br />
kombinierten Metalldetektor zum<br />
Einsatz.<br />
Umfassende kontrollmechanismen<br />
am Etikettierer<br />
Die Geschwindigkeit der Verpackungslinie<br />
ist enorm – noch höher<br />
als geplant. Bei den kleineren Trays<br />
werden auf zwei parallelen Bahnen<br />
jeweils 80 Stück pro Minute verarbeitet,<br />
bei den größeren erfolgt das<br />
Ganze einbahnig bei gleicher Stückzahl.<br />
Um bei Bedarf auf zwei Bahnen<br />
gleichzeitig etikettieren zu können,<br />
sind beide Maschinen jeweils<br />
mit zwei Etikettenspendern für<br />
oben, unten bzw. für die Seite ausgestattet;<br />
ebenso gibt es insgesamt
sechs Druckwerke und zwei Etikettenandruckstationen<br />
für die Seitenetiketten<br />
sowie zwei weitere für<br />
die Siegeletiketten. An den Etikettiersystemen<br />
sind umfangreiche<br />
Kontrolleinrichtungen angebracht.<br />
Ein Lumineszenztaster prüft, ob das<br />
Oben- und Seitenetikett aufgebracht<br />
wurde. Das Vorhandensein<br />
des unteren Etiketts sowie die Lesbarkeit<br />
des Barcodes kontrolliert<br />
ein Scanner.<br />
Exzellente Betreuung vor Ort<br />
Für den Druck kommen Thermotransferdrucker<br />
von Datamax zum<br />
Einsatz. Jedes der drei Etiketten<br />
(oben, unten und seitlich) wird bedruckt.<br />
Dabei waren in der Vergangenheit<br />
einige Herausforderungen<br />
zu bewältigen. „Das Drucken an<br />
sich war kein Problem, aber die bei<br />
Intersnack vorhandene Ansteuerung<br />
der Software musste erst auf<br />
die neue Fertigungslinie zugeschnitten<br />
werden“, berichtet Breunis<br />
van Driesten. Der Plant Manager<br />
ist daher froh über die exzellente<br />
Betreuung durch MULTIVAC vor<br />
Ort. MULTIVAC Niederlande habe<br />
mit Gerard Brockhoff einen aus-<br />
gewiesenen Spezialisten für Kennzeichnungssysteme<br />
in seinen Reihen,<br />
so dass umfangreiches<br />
Know-how auf dem Gebiet des<br />
Etikettierens immer schnell abrufbar<br />
sei.<br />
Das Know-how von MULTIVAC<br />
Marking & Inspection zahlte sich<br />
auch aus, als beim Andrücken der<br />
Flügeletiketten Instabilitäten auftraten<br />
und die Synchronisierung<br />
der Gesamtlinie optimiert werden<br />
musste. Udo Kästing, Area Sales<br />
Manager bei MULTIVAC Marking &<br />
Inspection und verantwortlich für<br />
die Betreuung von MULTIVAC Niederlande,<br />
beschreibt die Herausforderung:<br />
„Die Integration in eine<br />
Verpackungslinie und die dafür notwendige<br />
Synchronisierung der einzelnen<br />
Komponenten ist selten einfach.<br />
Nicht immer läuft alles von<br />
Anfang an reibungslos. Wichtig<br />
sind in einem solchen Fall ein guter<br />
Service vor Ort sowie eine schnelle<br />
Diagnostik und Beseitigung erkannter<br />
Fehler. Im Fall Intersnack wurde<br />
der Signalaustausch zu den vorgeschalteten<br />
Anlagen den Bedürfnissen<br />
vor Ort angepasst. Bei der Andruckstation<br />
für die Siegeletiketten<br />
montierte man eine zusätzliche Stabilisierung.“<br />
Folgeauftrag schon erteilt<br />
Mit den an Intersnack Nederland<br />
gelieferten Etikettiermaschinen<br />
stellt MULTIVAC Marking & Inspection<br />
einmal mehr seine Anpassungsfähigkeit<br />
unter Beweis, wenn<br />
es um kundenspezifische Anforderungen<br />
geht. Ein Intersnack-Mitarbeiter<br />
ist für die Instandhaltung und<br />
Wartung der Maschinen in Hardinxveld<br />
zuständig und wurde zwei<br />
Tage bei MULTIVAC Marking & Inspection<br />
geschult. Das Training war<br />
auf die Bedienungsabläufe und<br />
Parametereinstellungen im Werk<br />
AUSGABE 1 <strong>2011</strong><br />
abgestimmt. Plant Manager Breunis<br />
van Driesten ist mit dem Gesamtergebnis<br />
hochzufrieden: „Wir<br />
glauben, dass wir mit den Transportbandetikettierern<br />
MR337 SQ<br />
beziehungsweise MR335 SL gute<br />
Maschinen gekauft haben“. Daher<br />
hat Intersnack Nederland bereits<br />
einen Folgeauftrag an MULTIVAC<br />
Marking & Inspection erteilt.<br />
| 49
| 50<br />
<strong>UPDATE</strong> FOOD<br />
Schneller Produktionsstart<br />
dank umfassender Unterstützung<br />
Fleischtrocknerei Churwalden vertraut auf MULTIVAC<br />
Bündnerfleisch der Marke Grischuna ist eine Spezialität der Fleischtrocknerei Churwalden AG, einem der größeren<br />
Hersteller von Trockenfleischprodukten in der Schweiz. Im Jahr 2010 bündelte das Unternehmen seine<br />
Verarbeitungs- und Verpackungskapazitäten an einem neuen Standort und investierte dort in neueste Tiefziehverpackungsmaschinen<br />
und Etikettiersysteme von MULTIVAC. Mit dem Hersteller von Verpackungslösungen<br />
verbindet die Fleischtrocknerei Churwalden eine über 20-jährige Partnerschaft.<br />
Neben dem bekannten Grischuna-<br />
Bündnerfleisch produziert die<br />
Fleischtrocknerei Churwalden AG<br />
über 50 Trockenfleischprodukte,<br />
darunter Bündner Rohschinken,<br />
Rohessspeck, Salsiz, Salametti<br />
oder Bergsalami. Die Produkte werden<br />
weltweit unter den Marken Grischuna,<br />
Surselva, Mani und minipic<br />
vertrieben. Jährlich verlassen über<br />
1.000 Tonnen Trockenfleisch das<br />
Unternehmen. Etwa 30 Prozent davon<br />
werden exportiert. Die wichtigsten<br />
Märkte sind Frankreich,<br />
Deutschland und die Benelux-<br />
Länder.<br />
Bis 2010 produzierte und verpackte<br />
die Grischuna ihre Waren an<br />
den Standorten Chur, Churwalden<br />
und Trin. Nachdem das Unternehmen<br />
mit der Surselva SFW Fleischwaren<br />
AG fusioniert hatte, beschlossen<br />
die Eigentümer, die<br />
Kapazitäten für Fleischverarbeitung,<br />
Verpackung und Logistik an<br />
einem neuen Standort, in Landquart,<br />
zu bündeln: Landquart liegt<br />
wie Churwalden im Bündnerland,<br />
ist verkehrstechnisch aber günstiger<br />
und bietet Platz für die weitere<br />
Expansion. Heute werden in dem<br />
neu errichteten Produktions- und<br />
Logistikzentrum etwa 50 unterschiedliche<br />
Produkte verarbeitet,<br />
verpackt und kommissioniert.<br />
Andere Prozesse wurden an den<br />
bisherigen Standorten belassen: In<br />
Chur wird das Fleisch für die Trockenfleischspezialitätenangenommen,<br />
ausgebeint und gesalzen. In<br />
Churwalden liegt das Zentrum der<br />
Bündnerfleisch-Produktion und in<br />
Trin stellt das Unternehmen einen<br />
Teil der Trockenfleischprodukte<br />
her.<br />
Umwelt- und Qualitätsbewusstsein<br />
als Markenzeichen<br />
Die neue Produktionsstätte in Landquart<br />
zeugt vom Qualitäts- und<br />
Umweltbewusstsein der Eigentümerfamilie<br />
Spiess: Der Neubau<br />
wurde nach dem MINERGIE-Stan-<br />
dard erstellt – einem freiwilligen<br />
Baustandard, der den rationalen<br />
Energieeinsatz und die Nutzung erneuerbarer<br />
Energiequellen ermöglicht.<br />
Damit ist die Grischuna das<br />
erste Fleisch verarbeitende Unternehmen<br />
in der Schweiz, das ein solches<br />
Konzept durchgängig eingeführt<br />
hat. Heute arbeiten in<br />
Landquart über 100 Mitarbeiter.<br />
Bei der Gebäudeplanung, -isolierung<br />
und Energieversorgung<br />
wurden ökologische Gesichtspunkte<br />
berücksichtigt: So ist die Gebäudehülle<br />
überdurchschnittlich wärmegedämmt.<br />
Die technischen An-<br />
lagen sind besonders energie-<br />
effizient und die in den Gebäuden<br />
anfallende Abwärme wird zur Wärmeerzeugung<br />
genutzt. Auch der<br />
Grundwasserstrom der Alpenrheinebene<br />
wird energetisch genutzt,<br />
u. a. für die Erzeugung von<br />
Wärme und Kälte für unterschiedlichste<br />
betriebliche Zwecke. „Auf<br />
diese Weise reduzieren wir unseren<br />
CO 2 -Ausstoß um über 500 Tonnen
AUSGABE 1 <strong>2011</strong><br />
Würzen und lufttrocknen<br />
Die mageren Rindfleischstücke werden von<br />
Fett und Sehnen befreit, mit Salz, Alpenkräutern<br />
und einer Gewürzmischung gepökelt<br />
und einige Zeit bei tiefen Temperaturen<br />
gelagert. Schon jetzt verliert das Fleisch<br />
einen Teil seiner Flüssigkeit. Nun folgt<br />
die Trocknungsphase. Die Fleischstücke, in<br />
Netze eingebunden, werden in Trockenkammern<br />
gehängt, die so ausgelegt sind,<br />
dass das Fleisch rund vier Monate lang<br />
unter denselben klimatischen Bedingungen<br />
getrocknet wird wie anno dazumal, als das<br />
Bündnerfleisch in strengen Wintern der<br />
klaren, trockenen Bergluft ausgesetzt war.<br />
Daher kann es heute auch im Sommer hergestellt<br />
werden.<br />
| 51
| 52<br />
<strong>UPDATE</strong> FOOD<br />
pro Jahr“, sagt Geschäftsführer<br />
Gustav Spiess.<br />
Umzug des Maschinenparks<br />
Um den neuen Standort Landquart<br />
mit den entsprechenden Verpackungskapazitäten<br />
auszustatten,<br />
musste die Grischuna einen Teil<br />
ihrer Verpackungsmaschinen nach<br />
Landquart umziehen. Die Schweizer<br />
Vertriebsgesellschaft von<br />
MULTIVAC, von der ein Großteil der<br />
Verpackungsmaschinen stammt,<br />
unterstützte ihren langjährigen<br />
Kunden beim Umzug der Systeme.<br />
Seit seiner Gründung vor 50 Jahren<br />
hat der süddeutsche Maschinenbauer<br />
ein globales Vertriebs- und<br />
Servicenetz geknüpft, das in dieser<br />
Dichte für die Branche einmalig ist.<br />
„Aufgrund der guten Planung und<br />
des hervorragenden Supports<br />
durch MULTIVAC konnten wir den<br />
gesamten Umzug an einem Wochenende<br />
durchführen“, sagt Produktionsleiter<br />
Niklaus Egli.<br />
Darüber hinaus beschloss die<br />
Grischuna, in weitere Tiefziehverpackungskapazitäten<br />
und Etikettiersysteme<br />
zu investieren. Nach<br />
eingehender Analyse mehrerer<br />
Technologieanbieter entschied sich<br />
die Unternehmensleitung letztlich<br />
wieder für MULTIVAC. Egli erläutert<br />
die Gründe: „Wir haben bislang<br />
sehr gute Erfahrung mit der<br />
MULTIVAC Maschinentechnologie<br />
gemacht. Darüber hinaus bietet<br />
MULTIVAC Schweiz einen hervorragenden<br />
technischen Service und<br />
betreute uns auch in der Vergangenheit<br />
vertrieblich sehr gut. Auch<br />
die Surselva SFW hat bislang schon<br />
sehr positive Erfahrungen mit den<br />
Etikettiersystemen der MULTIVAC<br />
Marking & Inspection gemacht.“<br />
Innovative Verpackungs-<br />
technologie<br />
Projektstart war Mitte 2008. Die<br />
Fleischtrocknerei Churwalden AG<br />
bestellte vier MULTIVAC Tiefziehverpackungsmaschinen<br />
vom Typ<br />
R 535 sowie zehn Etikettierer vom<br />
Typ Xbelt TM für die Etikettierung der<br />
Verpackungen von oben und unten.<br />
Der Xbelt ist die Etikettierlösung<br />
der neuen Generation, die die<br />
MULTIVAC Marking & Inspection<br />
just zum Zeitpunkt der Investitionsentscheidung<br />
in den Markt einführte.<br />
„Wir wollten von Anfang an in<br />
innovative Verpackungstechnologie<br />
investieren, dabei hat uns die<br />
Technologieführerschaft von<br />
MULTIVAC überzeugt“, sagt Egli.<br />
Ein wichtiger Punkt war die Frage<br />
der Werkzeugauslegung für die<br />
neuen Verpackungsmaschinen.<br />
„Die Grischuna wollte die Anzahl<br />
der Werkzeugwechsel so gering<br />
wie möglich halten“, erinnert sich<br />
Beat Mastai, Geschäftsführer von<br />
MULTIVAC Schweiz. Hier präsentierte<br />
der Technologieanbieter ein<br />
durchgängiges Verpackungskonzept.<br />
Heute wird durchschnittlich<br />
zweimal pro Tag an den Verpackungsmaschinen<br />
ein Werkzeugwechsel<br />
durchgeführt.<br />
Vier Tiefziehverpackungsmaschinen,<br />
zehn Etikettierer<br />
Die vier neuen Tiefziehverpackungsmaschinen<br />
vom Typ R 535<br />
sind jeweils mit einem oder mehreren<br />
Xbelt-Etikettierern ausgestattet.<br />
Auf einer Maschine stellt die<br />
Fleischtrocknerei Churwalden AG<br />
Lagerpackungen für Trockenfleisch<br />
her. Diese werden manuell beladen.<br />
Auf den anderen drei Maschinen<br />
wird geschnittene Ware verpackt.<br />
Dazu ist den Tiefziehverpackungsmaschinen<br />
jeweils ein Slicer vorgeschaltet,<br />
der die geschnittene Ware<br />
bis zur Einlegestrecke der R 535<br />
transportiert.<br />
Die Etikettierung der Packungen<br />
von oben und von unten erfolgt<br />
durch die Xbelt-Etikettierer, die auf<br />
den jeweiligen Linien hintereinandergeschaltet<br />
sind. Anschließend<br />
durchlaufen die Packungen einen<br />
Metalldetektor und werden manuell<br />
in E-Kisten gelegt.<br />
Zur Gewährleistung einer durchgängigen<br />
Rückverfolgbarkeit der<br />
einzelnen Chargen werden die Trockenfleischstücke<br />
mittels Barcodescanner<br />
identifiziert, bevor sie in<br />
den Slicer eingelegt werden. Die<br />
Daten werden in die Streckensteuerung<br />
der Tiefziehverpackungsmaschine<br />
übergenommen. Die jeweilige<br />
Chargennummer kann so auf die<br />
Endverpackung gedruckt werden,<br />
womit eine lückenlose Rückverfolgbarkeit<br />
sichergestellt ist.<br />
Die neue Bedienoberfläche<br />
HMI 2.0 der R 535 war den Mitarbeitern<br />
der Grischuna zwar noch nicht<br />
bekannt. Ihr Benutzerführung wurde<br />
jedoch unter ergonomischen<br />
Gesichtspunkten konzipiert: „Das<br />
HMI ist durch seinen graphischen<br />
Aufbau sehr intuitiv und einfach zu<br />
bedienen, selbst für ungeschultes<br />
und angelerntes Personal“, lobt<br />
Egli. Die Grischuna hat zudem<br />
ein durchgängiges Berechtigungs-<br />
konzept eingeführt, das die Produktionssicherheit<br />
erhöht.<br />
„Unsere Mitarbeiter waren<br />
durch die technischen Anforderungen<br />
der neuen Maschinen sehr<br />
stark gefordert. Wir wurden aber in<br />
allen Bereichen sehr gut von<br />
MULTIVAC unterstützt. Jetzt arbeiten<br />
wir weiter an der Qualifizierung<br />
des Bedienpersonals, um zusätz-<br />
liche Effizienzgewinne im Bereich<br />
der Verpackung zu heben“, sagt<br />
Egli.<br />
Positive Bilanz trotz Herausforderungen<br />
Die Installation der neuen Maschinen<br />
und der Umzug der vorhandenen<br />
Systeme an den neuen Standort<br />
fand in den Monaten September<br />
und Oktober statt, sprich: während<br />
des Weihnachtsgeschäfts. Dass es<br />
sich bei der Neuinvestition auch um<br />
Ersatzinvestitionen handelte, verdoppelte<br />
den Zeitdruck zusätzlich.<br />
„Trotz dieser Herausforderungen<br />
war die Zusammenarbeit mit<br />
MULTIVAC während des gesamten<br />
Projekts sehr positiv“, bestätigt<br />
Egli.<br />
Nach der Installation schulten<br />
Vertriebs- und Servicemitarbeiter<br />
von MULTIVAC Schweiz das Be-<br />
dienpersonal bei der Fleischtrocknerei<br />
Churwalden AG. Da es sich<br />
beim Xbelt um ein völlig neues<br />
Verfahren zur Etikettierung von<br />
Tiefziehverpackungen handelte,<br />
begleiteten Spezialisten von<br />
MULTIVAC Marking & Inspection<br />
die Produktion eine Zeit lang.
Kundennahe Lösungen<br />
für Effizienz und Qualität<br />
käserei Holtsee setzt auf MULTIVAC<br />
AUSGABE 1 <strong>2011</strong><br />
Individuelle Herausforderungen des kunden sind bei der Lebensmittelverpackung an der Tagesordnung. Bei<br />
der käserei Holtsee konnte MULTIVAC in zwei Projekten seine Innovationsfähigkeit unter Beweis stellen. Eine<br />
der beiden Verpackungsmaschinen, mit der die käserei ihren Verpackungsprozess von manuellen Tätigkeiten<br />
entlastete, ist auf der interpack <strong>2011</strong> live zu sehen.<br />
Die „Holtseer Hütchen“ werden mit der R 245 von MULTIVAC verpackt.<br />
<strong>Als</strong> „Käse des Nordens“ ist der<br />
Tilsiter im gesamten Ostseeraum<br />
bekannt. Die schleswig-holsteinische<br />
Käserei Holtsee stellt die beliebte<br />
Spezialität noch per Hand<br />
her. Bis zu sechs Monate reift der<br />
Tilsiter in den Hallen des mittelständischen<br />
Unternehmens. Etwa<br />
300.000 Liter frische Milch werden<br />
täglich „verkäst“.<br />
Vakuumsystem mit Frühbelüftung<br />
verbessert käsequalität<br />
Auf der interpack 2008 schaute sich<br />
Holtsee nach einem neuen Hersteller<br />
von Verpackungsmaschinen um<br />
– und stieß auf MULTIVAC. <strong>Als</strong><br />
mögliche Lösung bot man der<br />
Käserei ein Vakuumsystem mit<br />
Frühbelüftung für die Hochleistungs-Tiefziehverpackungsmaschine<br />
R 535 an. Im Juli 2009 erfolgte<br />
die Abnahme. „Die Tilsiterblöcke<br />
hatten nach dem Verpacken und<br />
Öffnen eine viel bessere Qualität<br />
als die auf der bisherigen Ver-<br />
packungsmaschine verpackten<br />
Blöcke. Wir waren wirklich sehr<br />
zufrieden“, lobt Käsemeister<br />
Jaschner, der die Qualität bei Holt-<br />
see überwacht. Auch nach längerem<br />
Testbetrieb funktioniert das<br />
System hervorragend, „nicht zuletzt<br />
dank dem guten Service von<br />
MULTIVAC“, so der technische<br />
Leiter Tim Hansen.<br />
Ausstoß von 60 auf 98 Packungen<br />
steigern<br />
Im vorigen Jahr suchte die Käserei<br />
nach einer neuen Lösung für die<br />
Verpackung ihrer Spezialität „Holtseer<br />
Hütchen“, ein 60-prozentiger<br />
Tilsiter mit zylinderförmiger Verpackung.<br />
„Wir wollten den Ausstoß<br />
von 60 auf 96 Packungen pro Minute<br />
steigern und den Anteil manueller<br />
Tätigkeiten durch den Einsatz<br />
von Robotertechnik im Einlegebereich<br />
reduzieren“, erklärt Hansen<br />
die Anforderungen an die neue Verpackungsmaschine.<br />
Zudem sollte<br />
sie in eine bereits bestehende Produktionslinie<br />
integrierbar sein.<br />
R 245 mit automatischem Einlegesystem<br />
H 130<br />
Mit dem Modell R 245 von<br />
MULTIVAC erwarb Holtsee eine va-<br />
riableTiefziehverpackungsmaschine, die mit dem leistungsfähigen<br />
Handhabungsmodul H 130 kombiniert<br />
wurde. Der Roboter bringt mit<br />
seinem Greifersystem 400 Gramm<br />
schwere Käsestücke sicher und<br />
präzise in die tiefgezogenen Mulden<br />
ein. Anschließend werden sie<br />
vakumiert und versiegelt.<br />
„Dabei müssen Geschwindigkeit<br />
und Abstände der Käsestücke<br />
absolut präzise sein", erklärt Frank<br />
Süß von MULTIVAC. Das Hand-<br />
habungsmodul wird direkt am<br />
gemeinsamen Terminal der Ver-<br />
packungsmaschinen bedient. „Die<br />
komplette Linie lässt sich mit nur<br />
einer Person fahren“, so Hansen.<br />
Hygienedesign und Service-<br />
konzept überzeugten<br />
In puncto Hygiene setzt die R 245<br />
neue Maßstäbe. Sie lässt sich komplett<br />
abwaschen. Auch das Handhabungsmodul<br />
H 130 ist kon-<br />
sequent nach dem MULTIVAC<br />
Hygienedesign konzipiert und<br />
bietet ein wechselbares Greifersystem.<br />
Ganz im Sinne von „Better Packaging“<br />
verkauft MULTIVAC der<br />
Käserei ganzheitliche Verpackungslösungen.<br />
„Die Servicequalität von<br />
MULTIVAC ist so hoch, dass wir volles<br />
Vertrauen haben. Daher haben<br />
wir uns auch dazu entschieden,<br />
unsere Systeme von MULTIVAC<br />
per VPN-Verbindung fernwarten zu<br />
lassen“, berichtet Tim Hansen.<br />
| 53
| 54<br />
<strong>UPDATE</strong> FOOD<br />
Frischer Fisch ohne Qualitätseinbußen<br />
Der Traysealer T 800 überzeugt Grand Frais Marée<br />
Frischen Fisch effizient und gleichzeitig sicher in 65.000 Einheiten pro Woche zu verpacken: Für diese Aufgabe<br />
hat das französische Fischhandelsunternehmen Grand Frais Marée eine Lösung gesucht. Mit dem vollautomatischen<br />
Traysealer T 800 von MULTIVAC wurde es fündig. Schnelle Werkzeugwechsel und perfekte Siegelnähte<br />
garantieren beste Ergebnisse.<br />
Grand Frais Marée ist ein 2002 gegründetesFischhandelsunternehmen,<br />
das seine Ware exklusiv an<br />
mehr als 100 Grand-Frais-Filialen in<br />
ganz Frankreich verkauft. Das Geschäftsmodell<br />
basiert darauf, den<br />
Verbrauchern frischen zerlegten<br />
oder ganzen Fisch anzubieten. Dabei<br />
ist die Transportdauer zu den<br />
einzelnen Filialen ausschlaggebend<br />
für die Frische und Qualität des<br />
Fischproduktes. Der Fisch wird in<br />
einem Zeitraum von 24 Stunden gefangen<br />
– in Corbas, in der Nähe des<br />
Produktionsstandortes von Grand<br />
Frais Marée. Sofort nach Erhalt der<br />
Ware beginnen die Zubereitung<br />
und die Verpackung der Fischereiprodukte.<br />
In isolierten Behältern<br />
erfolgt dann die Versendung an<br />
die Filialen – innerhalb von sechs<br />
Stunden.<br />
Grand Frais Marée produziert<br />
etwa 65.000 Verpackungseinheiten<br />
pro Woche. Dies stellt hohe Anforderungen<br />
an die Verpackungsmaschinen.<br />
Von Anfang an hat Grand<br />
Frais Marée dabei auf MULTIVAC<br />
gesetzt. Zwei Tiefziehverpackungsmaschinen<br />
und ein halbautoma-<br />
tischer Traysealer gehörten bereits<br />
zur technischen Ausstattung.<br />
„Letztes Jahr entstand in unserem<br />
Hause der Investitionsbedarf<br />
für einen automatischen Traysealer,<br />
der uns in die Lage versetzen sollte,<br />
auch ganze Fische, wie Seezunge,<br />
Forellen oder Barsche, optimal verpacken<br />
zu können. Dabei erfordern<br />
unsere empfindlichen Fischereiprodukte<br />
eine absolute Zuverlässigkeit<br />
der Verpackungsqualität,<br />
wie zum Beispiel Siegeldichte und<br />
die strenge Einhaltung der Hy-<br />
gienevorschriften", erklärt Salvatore<br />
Morello, Geschäftsführer von<br />
Grand Frais Marée.<br />
„Am vollautomatischen Tray-<br />
sealer vom Typ T 800 schätzen wir<br />
vor allem die Möglichkeit, den<br />
Werkzeugwechsel außerhalb der<br />
Maschine durchführen zu können.<br />
Dies ist zugleich schneller und einfacher<br />
für unser Bedienpersonal.<br />
Zudem dauert die Aufwärmzeit des<br />
neuen Siegelwerkzeugs nur etwa<br />
zehn Minuten", sagt Morello.<br />
Eine hohe Verpackungsqualität<br />
ist unabdingbar für die Frische und<br />
Qualität der Fischereiprodukte.<br />
„Für die Sicherstellung der Produktqualität<br />
benötigen wir unbedingt<br />
einwandfreie Siegelnähte.<br />
Unsere Zufriedenheit mit den anderen<br />
Maschinen von MULTIVAC und<br />
die schnelle Reaktion des Kundenservice<br />
hat uns das Vertrauen gegeben,<br />
in einen vollautomatischen<br />
Traysealer von MULTIVAC zu investieren.<br />
Die Maschine ist auf die Verpackung<br />
von Produkten mit einer<br />
hohen Feuchtigkeit ausgelegt. Diese<br />
können beim Verpackungsprozess<br />
mit den Siegelrändern in Berührung<br />
kommen und dadurch die<br />
Qualität der Siegelnaht beeinträchtigen.<br />
Die Technologie des T 800<br />
gibt uns die Sicherheit, auch unter<br />
diesen Umständen qualitativ hochwertige<br />
Verpackungen zu produzieren“,<br />
schwärmt Didier Agaud, Verantwortlicher<br />
der Produktion.<br />
Zur Qualitätssicherung des Ver-<br />
packungsprozesses hat Grand Frais<br />
Marée eine strenge visuelle Kontrolle<br />
implementiert. Auch Siegelzeit<br />
und -temperatur werden ständig<br />
kontrolliert. Zusätzlich führt das<br />
Unternehmen stichprobenartige<br />
Gasanalysen durch.
upDATE MEDIcAL AUSGABE 1 <strong>2011</strong><br />
LHB Industries: Gute Taten durch<br />
gute Geschäftsergebnisse<br />
MULTIVAC R 145 erlaubt sehbehindertengerechte Bedienung beim Verpacken<br />
Im Bereich der industriellen Lohnverpackung zeichnen sich wettbewerbsfähige Unternehmen vor allem durch<br />
ihre kostenstruktur und die Verpackungsqualität aus. So auch LHB Industries in St. Louis, Missouri, USA. Das<br />
Unternehmen ist als Blindenwerkstätte bekannt. Die Abkürzung LHB steht für Lighthouse for the Blind. Etwa<br />
90 Prozent der Mitarbeiter sind blind im rechtlichen Sinne. Sie arbeiten an Verpackungsmaschinen, die sehbehindertengerecht<br />
modifiziert wurden. Auch eine MULTIVAC R 145 gehört zum Maschinenpark.<br />
LHB Industries wurde 1933 gegründet<br />
und ist eine gemeinnützige<br />
Organisation, die Arbeitsplätze für<br />
blinde und sehbehinderte Menschen<br />
schafft. „Um dabei Erfolg zu<br />
haben, müssen wir in den Branchen,<br />
die wir bedienen, die Besten<br />
sein”, so John Thompson, Geschäftsführer<br />
von LHB Industries.<br />
„Das heißt, die besten Arbeitskräfte<br />
zu beschäftigen und Ressourcen<br />
zu nutzen, um unseren Kunden echten<br />
Mehrwert zu bieten.”<br />
Zu diesem Zweck bietet das Unternehmen<br />
eine umfassende Palette<br />
an Produkten und Dienstleistungen<br />
an. Hierzu gehören unter<br />
anderem das Abfüllen von Aerosol<br />
oder Flüssigkeiten sowie das Verpacken<br />
von medizinischen Artikeln,<br />
wie zum Beispiel Erste-Hilfe-Kits.<br />
LHB Industries verfügt über ein<br />
vollständig ausgestattetes F&E-<br />
und Servicelabor. Darüber hinaus<br />
werden innovative Produkte entwickelt<br />
– etwa Reinigungslösungen<br />
und Entfetter.<br />
Im Bereich der sterilen medizinischen<br />
Verpackungen sieht LHB Industries<br />
großes Wachstumspotenzial.<br />
Das Unternehmen hat hierfür<br />
eine MULTIVAC R 145 installiert.<br />
Auf der Maschine werden hochwertige<br />
Produkte für die Medizin-<br />
branche verpackt. Da die R 145 mit<br />
einem industriellen PC (IPC) Kon-<br />
trollsystem mit offener Architektur<br />
ausgestattet ist, konnte LHB Industries<br />
die Bedienoberfläche mit einem<br />
externen Monitor verbinden,<br />
der für Bediener mit Sehbehinderung<br />
ausgelegt ist.<br />
Darüber hinaus wurde ein Konzept<br />
für die Lagerung der farblich<br />
gekennzeichneten Form- und Siegelwerkzeuge<br />
entwickelt und ein<br />
werkzeugloser Formatwechsel implementiert.<br />
Andere „blindenfreundliche”<br />
Modifikationen der<br />
Maschine schließen einen umgebauten<br />
Hubwagen für den Transport<br />
von schweren Formatwerkzeugen,<br />
eine starke Beleuchtung<br />
des Einlegebereichs der Maschine,<br />
sowie eine Videoanlage zur optischen<br />
Vergrößerung ein.<br />
„Wir sind sowohl mit der Produktqualität<br />
als auch mit dem technischen<br />
Support von MULTIVAC<br />
sehr zufrieden”, erklärt John<br />
Thompson. „Ich bin überzeugt,<br />
dass MULTIVAC ein wichtiger Partner<br />
für uns bleiben wird, wenn wir<br />
in den kommenden Jahren unser<br />
Produktportfolio auf dem medizinischen<br />
Sektor weiter ausbauen.”<br />
Die R 145 kann mit nahezu allen<br />
beliebigen Formatwerkzeugen für<br />
die Verpackung von neuen Produkten<br />
in unterschiedlichsten Größen<br />
ausgestattet werden. Dies bietet<br />
LHB Industries ein hohes Maß an<br />
Flexibilität bei der Entwicklung neu-<br />
Die R 145 kann „blindenfreundlich“ umgerüstet werden.<br />
er Geschäftsfelder und unterstützt<br />
damit das stetige Wachstum. LHB<br />
Industries kann hierbei auch auf<br />
das breite Dienstleistungsportfolio<br />
von MULTIVAC zurückgreifen.<br />
Der gesamte Erlös von LHB Industries<br />
kommt unterschiedlichen<br />
Programmen zur Unterstützung<br />
von Blinden und Sehbehinderten<br />
zu. Dies sind unter anderem Freizeiteinrichtungen<br />
für Kinder, Bildungs-<br />
und Berufsentwicklungsunterstützung<br />
oder andere Programme<br />
zur Unterstützung von sehbehinderten<br />
Menschen, um ein unabhängiges,<br />
bereicherndes und würdiges<br />
Leben zu führen.<br />
| 55
| 56<br />
upDATE MEDIcAL<br />
Steril verpackt, sicher dokumentiert<br />
CHUV in Lausanne setzt auf MULTIVAC<br />
Die Zentrale Sterilgutversorgungsabteilung (ZSVA) des Universitätsklinikums in Lausanne stellt pro Jahr<br />
knapp eine Million steriler Packungen mit Instrumenten und Medizingütern bereit. 40 Prozent der Produkte<br />
werden mit einer Tiefziehverpackungsmaschine R 535 von MULTIVAC verpackt. Dabei unterstützt das Maschinenkonzept<br />
von MULTIVAC eine durchgängig hohe Prozesssicherheit und trägt damit zur Optimierung des<br />
Patientenschutzes bei.<br />
Mit rund 900 Betten, 23 Operationssälen<br />
und 9.000 Mitarbeitern ist das<br />
Centre Hospitalier Universitaire<br />
Vaudois (CHUV) in Lausanne eine<br />
Universitätsklinik von europaweiter<br />
Bedeutung. Die Operationssäle<br />
sind rund um die Uhr besetzt; entsprechend<br />
groß ist der Bedarf an<br />
sterilen Instrumenten und anderen<br />
Medizinprodukten.<br />
Deren Reinigung und Sterilisation<br />
obliegt der Zentralen Sterilgutversorgungsabteilung<br />
(ZSVA) des<br />
CHUV, die extern auch für dritte Unternehmen<br />
tätig ist. Sie übernimmt<br />
die Sterilisation von Medizingütern<br />
anderer Krankenhäuser oder auch<br />
von Unternehmen, die Sterilgüter<br />
entwickeln oder produzieren. In der<br />
ZSVA werden die Medizinprodukte<br />
zuerst gereinigt, wozu sie teilweise<br />
in ihre Komponenten zerlegt, desinfiziert,<br />
verpackt und anschließend<br />
sterilisiert werden.<br />
In 98 Prozent der Fälle erfolgt<br />
die Sterilisation der Instrumente<br />
mit Wasserdampf. Nur in Ausnahmefällen<br />
führt die ZSVA eine Sterilisation<br />
mittels Ethylenoxid oder<br />
Wasserstoffperoxid durch. Pro Jahr<br />
werden etwa 900.000 sterile Pakete<br />
bereitgestellt. Um diese Menge zu<br />
bewältigen, arbeiten die Mitarbeiter<br />
der ZSVA in drei Schichten.<br />
Tiefziehverpacken vereinfacht<br />
Handhabung<br />
Das Verpacken der gereinigten und<br />
desinfizierten Instrumente vor der<br />
Sterilisation erfolgt bei der ZSVA<br />
auf zweierlei Art: Kleinere Instrumente,<br />
die in großer Stückzahl sterilisiert<br />
werden, werden bevorzugt<br />
in Tiefziehverpackungen mit unter-<br />
schiedlichsten Formaten und Größen<br />
verpackt. Größere oder Spezialinstrumente<br />
werden in Beuteln<br />
oder in Spezialpapier gepackt, bevor<br />
sie in den Sterilisationsprozess<br />
übergeben werden. „Das Tiefziehverpacken<br />
hat den Vorteil, dass die<br />
medizinischen Instrumente in vorgefertigte<br />
Mulden gelegt werden<br />
können. Dadurch ist die Handhabung<br />
der oftmals anspruchsvollen<br />
Sterilgüter viel einfacher als bei anderen<br />
Verpackungsverfahren“, erklärt<br />
Frédy Cavin.<br />
Die dafür in der Vergangenheit<br />
genutzte Tiefziehverpackungsmaschine<br />
musste 2009 aus Altersgründen<br />
ersetzt werden. Die einschlägigen<br />
Normen für den Sterili-<br />
sationsprozess wurden in den<br />
2000er-Jahren deutlich verschärft,<br />
insbesondere was Verpackung,<br />
Sterilisation oder Siegelnahtfestigkeit<br />
angeht. „Wir müssen für den<br />
gesamten Prozess eine möglichst<br />
durchgängige Dokumentation sicherstellen,<br />
um eine maximale<br />
Rückverfolgbarkeit zu gewährleisten.<br />
Dies dient nicht zuletzt dem<br />
Patientenschutz“, sagt Cavin.<br />
Die Anforderungen an die neue<br />
Tiefziehverpackungsmaschine waren<br />
bezüglich Bedienerfreundlichkeit<br />
und Ergonomie sehr hoch. „Da<br />
wir unterschiedlichste Sterilgüter<br />
in unterschiedlichen Verpackungsformen<br />
auf der Maschine verpacken,<br />
muss diese mehrmals täglich<br />
umgerüstet werden. Daher war die<br />
Ausstattung der Maschine mit einer<br />
Formatwechseleinrichtung, die<br />
den Wechsel der Formatwerkzeuge<br />
mit einem minimalen Kraftaufwand<br />
gewährleistet, unabdingbar“, erinnert<br />
sich Cavin.<br />
Sicher, reproduzierbar und<br />
regelkonform<br />
Nach eingehender Marktanalyse<br />
entschied sich die ZSVA des CHUV<br />
für die Installation einer Tiefziehverpackungsmaschine<br />
R 535 von<br />
MULTIVAC, die mit einem Direktdrucksystem<br />
MR293 mit Thermotransferdruck<br />
für die Bedruckung<br />
der Deckelfolie ausgerüstet wurde.<br />
Die R 535, die auch für den Einsatz<br />
in Reinraumumgebung ausgelegt<br />
ist, zeichnet sich darüber hinaus<br />
durch eine einfache Reinigung aus.<br />
Hierzu tragen unter anderem die<br />
glatten Oberflächen, die abgerundeten<br />
Kanten und die<br />
verarbeiteten Materialien<br />
bei.<br />
Maximale<br />
Ergonomie und<br />
Bedienerfreundlichkeit<br />
Um den Formatwechsel<br />
m ö g l i c h s t<br />
einfach zu gestalten,<br />
hat<br />
MULTIVAC die<br />
R 535 mit einem<br />
sechsfachen Variowerkzeug<br />
ausgestattet.<br />
Darüber hinaus wurde ein<br />
W e c h s e l w a g e n<br />
bereitgestellt,<br />
mit dem die<br />
Werkzeug-<br />
e i n s ä t z e<br />
schnell und<br />
ohne Kraftaufwand ausgetauscht<br />
werden können. „Die Ergonomie
der Maschine ist hervorragend.<br />
Vor allem der Formatwechsel lässt<br />
sich durch die Wechseleinrich-<br />
tung sehr einfach bewerkstelligen“,<br />
lobt Cavin.<br />
Umfassende Verpackungs-<br />
beratung<br />
Um die für den Sterilisationsprozess<br />
optimalen Verpackungsmaterialien<br />
festzulegen, führten Vertreter<br />
der CHUV in Zusammenarbeit<br />
mit MULTIVAC vielfältige Materialtests<br />
durch. „Der 90-minütige Sterilisationsprozess<br />
stellt hohe Anforderungen<br />
an die Festigkeit der<br />
Siegelnähte; gleichzeitig muss die<br />
Peelfähigkeit des Packstoffverbunds<br />
so beschaffen sein, dass sich<br />
die Packungen im OP-Saal durch<br />
das Personal mit OP-Handschuhen<br />
leicht öffnen lassen“, sagt Cavin.<br />
Hierfür wurde in die Verpackungsmaschine<br />
zusätzlich eine Prägeeinheit<br />
installiert, die die Peelfähigkeit<br />
der Siegelnaht zusätzlich unterstützt.<br />
Das Verpackungskonzept besteht<br />
aus einem Weichfolienverbund<br />
als Bodenfolie und einem<br />
sterilisierfähigen Spezialpapier als<br />
Deckelfolie.<br />
Die Qualität der Verpackung<br />
wird anhand von Stichproben kontrolliert.<br />
Darüber hinaus führt die<br />
ZSVA jährlich eine Überprüfung der<br />
Prozessparameter je Packung und<br />
der damit verbundenen Siegelkraft<br />
und Peelfähigkeit durch. „Mit unseren<br />
Stichprobenkontrollen stellen<br />
wir sicher, dass die einschlägigen<br />
Vorschriften und Normen für das<br />
Verpacken von Sterilgütern eingehalten<br />
werden“, berichtet Cavin.<br />
Hohe Maschineneffizienz<br />
Der hohe Durchsatz und die geringen<br />
Standzeiten für den Formatwechsel<br />
machen die Tiefziehverpackungsmaschine<br />
von MULTIVAC<br />
für die ZSVA besonders wirtschaft-<br />
AUSGABE 1 <strong>2011</strong><br />
lich. Heute werden etwa 40 Prozent<br />
der Sterilgüter auf der R 535 verpackt.<br />
Die Maschine fügt sich perfekt<br />
in den Prozessablauf der ZSVA<br />
ein. „Die R 535 war sofort nach der<br />
Installation produktiv“, lobt Cavin.<br />
Auch die Validierung der Maschine<br />
durch ein MULTIVAC Team vor Ort<br />
sei sehr effizient und zufriedenstellend<br />
verlaufen, so der Leiter der<br />
Zentralen Sterilgutversorgungsabteilung<br />
beim CHUV.<br />
| 57
| 58<br />
upDATE MEssEkALEnDEr<br />
Messe von bis Stadt Land<br />
United Fresh 02.05.<strong>2011</strong> 05.05.<strong>2011</strong> New Orleans USA<br />
Medisiams <strong>2011</strong> 03.05.<strong>2011</strong> 06.05.<strong>2011</strong> Moutier Switzerland<br />
Seafood 03.05.<strong>2011</strong> 05.05.<strong>2011</strong> Brüssel Belgium<br />
Foodtech 11.05.<strong>2011</strong> 12.05.<strong>2011</strong> Rosmalen Netherlands<br />
Sial / SET Canada 11.05.<strong>2011</strong> 13.05.<strong>2011</strong> Toronto Canada<br />
interpack 12.05.<strong>2011</strong> 18.05.<strong>2011</strong> Düsseldorf Germany<br />
International Agricultural<br />
exhibition<br />
14.05.<strong>2011</strong> 21.05.<strong>2011</strong> Novi Sad Serbia<br />
Chicken King 17.05.<strong>2011</strong> 19.05.<strong>2011</strong> Moscow Russia<br />
Agrominitech <strong>2011</strong> 19.05.<strong>2011</strong> 23.05.<strong>2011</strong> Tashkent Uzbekistan<br />
EPMT Environnement professionnel<br />
Microtechnologies<br />
24.05.<strong>2011</strong> 27.05.<strong>2011</strong> Lausanne Switzerland<br />
OrthoTech Expo* 24.05.<strong>2011</strong> 25.05.<strong>2011</strong> Warsaw USA<br />
Food Technology 26.05.<strong>2011</strong> 28.05.<strong>2011</strong> Tirana Albania<br />
Expo Alimentaria 31.05.<strong>2011</strong> 02.06.<strong>2011</strong> Mexico City Mexico<br />
CIMIE 01.06.<strong>2011</strong> 03.06.<strong>2011</strong> Beijing China<br />
Iran Food Tec. 06.06.<strong>2011</strong> 09.06.<strong>2011</strong> Tehran Iran<br />
Fispal Food Service 06.06.<strong>2011</strong> 09.06.<strong>2011</strong> São Paulo / SP Brazil<br />
EastPack 07.06.<strong>2011</strong> 09.06.<strong>2011</strong> New York USA<br />
Fispal Tecnologia 07.06.<strong>2011</strong> 10.06.<strong>2011</strong> São Paulo / SP Brazil<br />
FOOMA 07.06.<strong>2011</strong> 10.06.<strong>2011</strong> Tokyo Japan<br />
7. Fachtage über die<br />
Sterilisation in Zürich<br />
08.06.<strong>2011</strong> 09.06.<strong>2011</strong> Zürich Switzerland<br />
RosUpack 14.06.<strong>2011</strong> 18.06.<strong>2011</strong> Moscow Russia<br />
American Association of Meat<br />
Processing<br />
16.06.<strong>2011</strong> 18.06.<strong>2011</strong> Reno USA<br />
Expo Pack 21.06.<strong>2011</strong> 24.06.<strong>2011</strong> Mexico City Mexico<br />
Meat Up 21.06.<strong>2011</strong> 22.06.<strong>2011</strong> Stoneleigh,<br />
Warwickshire<br />
Pack EX 21.06.<strong>2011</strong> 23.06.<strong>2011</strong> Toronto Canada<br />
TAIPEIPACK <strong>2011</strong> /<br />
FOODTECH <strong>2011</strong><br />
22.06.<strong>2011</strong> 25.06.<strong>2011</strong> TAIPEI CITY TAIWAN<br />
Interphex 29.06.<strong>2011</strong> 01.07.<strong>2011</strong> Tokyo Japan<br />
Alimentaria Juni Juni Buenos Aires Argentina<br />
Foodpro 10.07.<strong>2011</strong> 13.07.<strong>2011</strong> Sydney Australia<br />
MIMF <strong>2011</strong> 21.07.<strong>2011</strong> 24.07.<strong>2011</strong> Kuala Lumpur Malaysia<br />
Expomaq Juli Juli Juiz de Fora / MG Brazil<br />
Tecnocarne 23.08.<strong>2011</strong> 25.08.<strong>2011</strong> São Paulo / SP Brazil<br />
Sial 25.08.<strong>2011</strong> 27.08.<strong>2011</strong> Buenos Aires Argentina<br />
Hotelga <strong>2011</strong> 29.08.<strong>2011</strong> 01.09.<strong>2011</strong> Buenos Aires Argentina<br />
Impressum<br />
<strong>UPDATE</strong> – ein Magazin der MULTIVAC<br />
Sepp Haggenmüller GmbH & Co. KG<br />
Bahnhofstr. 4, 87787 Wolfertschwenden, Deutschland<br />
Tel. +49 8334 601-0, Fax +49 8334 601-199<br />
muwo@multivac.de, www. multivac.com<br />
UK<br />
V. i. S. d. P.: Valeska Haux<br />
Gestaltung und Text: becker GmbH (www.agentur-becker.de)<br />
Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und Vervielfältigung,<br />
auch auszugsweise, nur mit vorheriger schriftlicher<br />
Zustimmung der Redaktion.<br />
MAI<br />
JunI<br />
JuLI<br />
AuGusT
LactiExpo 05.09.<strong>2011</strong> 07.09.<strong>2011</strong> Mexico City Mexico<br />
LAFS 07.09.<strong>2011</strong> 09.09.<strong>2011</strong> Cancún Mexico<br />
MEDTEC Shanghai 07.09.<strong>2011</strong> 09.09.<strong>2011</strong> Shanghai China<br />
Riga Food 07.09.<strong>2011</strong> 10.09.<strong>2011</strong> Riga Latvia<br />
Polagra Tech <strong>2011</strong> 12.09.<strong>2011</strong> 15.09.<strong>2011</strong> Poznan Poland<br />
Inprodmasz <strong>2011</strong> 13.09.<strong>2011</strong> 16.09.<strong>2011</strong> Kiev Ukraine<br />
ISTANBUL PACKAGING <strong>2011</strong> 15.09.<strong>2011</strong> 18.09.<strong>2011</strong> Istanbul Turkey<br />
AUSGABE 1 <strong>2011</strong><br />
Envase /Alimentek 20.09.<strong>2011</strong> 23.09.<strong>2011</strong> Buenos Aires Argentina<br />
Icefish 22.09.<strong>2011</strong> 24.09.<strong>2011</strong> Reykjavik Iceland<br />
Medtec Ireland 22.09.<strong>2011</strong> 23.09.<strong>2011</strong> Galway Ireland<br />
PackExpo (PMMI) 26.09.<strong>2011</strong> 28.09.<strong>2011</strong> Las Vegas USA<br />
PPMA Show 27.09.<strong>2011</strong> 29.09.<strong>2011</strong> NEC, Birmingham UK<br />
Orthotec Switzerland 28.09.<strong>2011</strong> 29.09.<strong>2011</strong> Zürich Switzerland<br />
Pack Tech expo Balkan 28.09.<strong>2011</strong> 01.10.<strong>2011</strong> Belgrade Serbia<br />
Food Technology September September Prishtina Kosovo<br />
Star Chef September September New York USA<br />
Süffa 02.10.<strong>2011</strong> 04.10.<strong>2011</strong> Stuttgart Germany<br />
Conxemar 05.10.<strong>2011</strong> 07.10.<strong>2011</strong> Vigo Spanien<br />
Anuga Cateringtec 08.10.<strong>2011</strong> 12.10.<strong>2011</strong> Köln Germany<br />
AgroProdMash 10.10.<strong>2011</strong> 14.10.<strong>2011</strong> Moscow Russia<br />
Restaurant Show 10.10.<strong>2011</strong> 12.10.<strong>2011</strong> Earls Court, London UK<br />
Tecnolacteos Andina 10.10.<strong>2011</strong> 11.10.<strong>2011</strong> Bogota Colombia<br />
TechnoPharm 11.10.<strong>2011</strong> 13.10.<strong>2011</strong> Nürnberg Germany<br />
EMPACK 12.10.<strong>2011</strong> 13.10.<strong>2011</strong> BRUSSELS Belgium<br />
BajaMak 14.10.<strong>2011</strong> 14.10.<strong>2011</strong> Tijuana, BC Mexico<br />
CIBUS TEC 18.10.<strong>2011</strong> 21.10.<strong>2011</strong> Baganzola, Parma Italy<br />
Japan Pack 18.10.<strong>2011</strong> 21.10.<strong>2011</strong> Tokyo Japan<br />
Alimenta 19.10.<strong>2011</strong> 23.10.<strong>2011</strong> Bukarest Romania<br />
Propak Cape <strong>2011</strong> 25.10.<strong>2011</strong> 27.10.<strong>2011</strong> Cape Town Southern Africa<br />
All Pack Indonesia 26.10.<strong>2011</strong> 29.10.<strong>2011</strong> Jakarta Indonesia<br />
Elintarviketeollisuus 26.10.<strong>2011</strong> 28.10.<strong>2011</strong> Tampere Finland<br />
Process Expo 01.11.<strong>2011</strong> 04.11.<strong>2011</strong> Chicago USA<br />
World Food Almaty <strong>2011</strong> 01.11.<strong>2011</strong> 04.11.<strong>2011</strong> Almaty Kazakhstan<br />
MD&M Minneapolis 02.11.<strong>2011</strong> 03.11.<strong>2011</strong> Minneapolis USA<br />
Feval 03.11.<strong>2011</strong> 06.11.<strong>2011</strong> Don Benito Spanien<br />
Andinapack 08.11.<strong>2011</strong> 11.11.<strong>2011</strong> Bogota Colombia<br />
Mesomania 10.11.<strong>2011</strong> 13.11.<strong>2011</strong> Sofia Bulgaria<br />
Exporgánicos 10.11.<strong>2011</strong> 12.11.<strong>2011</strong> Chiapas Mexico<br />
Compamed 16.11.<strong>2011</strong> 18.11.<strong>2011</strong> Düsseldorf Germany<br />
Empack Packaging 17.11.<strong>2011</strong> 18.11.<strong>2011</strong> Zwolle Netherlands<br />
MEFA <strong>2011</strong> 19.11.<strong>2011</strong> 23.11.<strong>2011</strong> Basel Switzerland<br />
SibUpack & ProSib 29.11.<strong>2011</strong> 02.12.<strong>2011</strong> Novosibirsk Russia<br />
Interphex Puerto Rico 01.12.<strong>2011</strong> 02.12.<strong>2011</strong> San Juan USA<br />
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