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RL0607 Lehmanstriche und ... - natureplus e.V.

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<strong>natureplus</strong> e.V.<br />

Vergaberichtlinie 0607<br />

LEHMANSTRICHE UND<br />

LEHMDÜNNLAGENBESCHICHTUNGEN<br />

Ausgabe: September 2010<br />

zur Vergabe des Qualitätszeichens<br />

©<strong>natureplus</strong> e.V.<br />

Kleppergasse 3<br />

D-69151 Neckargemünd<br />

T +49 (0) 6223 / 861147<br />

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Stand: September 2010 Seite 2 von 7<br />

0 Präambel<br />

Die <strong>natureplus</strong>-Vergabekriterien sind hierarchisch aufgebaut. Jedes Produkt, das nach einer<br />

Produkt-Vergaberichtlinie geprüft wird, muss zugleich auch die Anforderungen der Basiskriterien<br />

(RL0000) sowie der zugehörigen Produktgruppenrichtlinie erfüllen (siehe auch § 2). Um<br />

Doppelnennungen zu vermeiden, sind diese Anforderungen im Regelfall in der Produkt-<br />

Vergaberichtlinie nicht nochmals aufgeführt.<br />

1 Anwendungsbereich<br />

Die nachfolgenden Vergabekriterien enthalten Anforderungen zur Auszeichnung mit dem<br />

Qualitätszeichen <strong>natureplus</strong> für Lehmanstrichstoffe <strong>und</strong> Lehmdünnlagenbeschichtungen zur<br />

Anwendung im Innenbereich. Als Lehmanstrichstoffe <strong>und</strong> Lehmdünnlagenbeschichtungen werden<br />

Produkte oder Systeme bezeichnet, die überwiegend Lehm als Bindemittel enthalten, zur<br />

Oberflächen <strong>und</strong> Farbgestaltung im Innenraum dienen <strong>und</strong> in einlagiger Anwendung bis max. 5 mm<br />

Auftragsstärke eingesetzt werden. Die Vergabekriterien gelten nicht für Lehmputzmörtel <strong>und</strong><br />

Stabilisierte Lehmputzmörtel.<br />

2 Vergabekriterien<br />

Voraussetzung für die Auszeichnung eines Produktes mit dem Umweltzeichen <strong>natureplus</strong> bildet die<br />

Erfüllung der Basiskriterien (Vergaberichtlinie RL0000) <strong>und</strong> der Produktgruppenkriterien<br />

„Wandfarben" (Vergaberichtlinie RL0600).<br />

2.1 Gebrauchstauglichkeit<br />

Das Deckvermögen, der Glanz, das Kontrastverhältnis <strong>und</strong> die max. Korngröße des Produkts<br />

müssen gemäß DIN EN 13300 charakterisiert sein. Der Hersteller hat dies durch entsprechende<br />

Prüfgutachten nachzuweisen, wenn er eine bessere Klassifizierung als die unterste Stufe<br />

deklariert. 1<br />

Es ist eine Messung der Trockenabriebfestigkeit (Methode siehe Anhang) vorzulegen.<br />

1 Sofern die Prüfvorschriften der DIN EN 13300 nicht der Charakteristik des Produktes entsprechen, kann in<br />

Abstimmung mit <strong>natureplus</strong> eine entsprechende Modifikation der Prüfmethode vorgenommen werden.<br />

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Stand: September 2010 Seite 3 von 7<br />

2.2 Zusammensetzung, Stoffverbote, Stoffbeschränkungen<br />

Das Produkt muss zu mind. 99 M.-% aus mineralischen <strong>und</strong> nachwachsenden Rohstoffen (inkl.<br />

chemisch veränderte Naturstoffe) sowie Wasser bestehen. Das Bindemittel muss überwiegend aus<br />

Lehm <strong>und</strong> Ton bestehen.<br />

Lehmanstrichsystemen dürfen insbesondere folgende Stoffe nicht zugesetzt werden:<br />

• Halogenorganische Stoffe<br />

• Konservierungsmittel, die nicht als Lebensmittelzusatzstoffe (gem. Richtlinie 89/107/EWG<br />

oder vergleichbar) oder für Kosmetika (gem. Richtlinie 2003/15/EC oder vergleichbar)<br />

zugelassen sind.<br />

• In Produkten, die aufgr<strong>und</strong> ihrer Eigenschaften (z.B. stark alkalisch) keine<br />

Topfkonservierung benötigen, dürfen Biozide nicht zugesetzt werden.<br />

Adsorbierbare organische Halogenverbindungen (AOX), pH-Wert sowie Metalle/Metalloide werden<br />

gemäß Abschnitt 3 überprüft.<br />

Für eine zur Standardanwendung der Produkte gehörende Gr<strong>und</strong>ierung gelten folgende Kriterien:<br />

• Sie muss die <strong>natureplus</strong>-Basiskriterien erfüllen.<br />

Wenn die Gr<strong>und</strong>ierung Bestandteile enthält, die emittieren können (z.B. Lösemittel, Weichmacher,<br />

Konservierungsstoffe), muss die Gr<strong>und</strong>ierung die Emissionsgrenzwerte gem. Abschnitt 3 erfüllen.<br />

2.3 Rohstoffgewinnung, Fertigung der Vorprodukte <strong>und</strong> Produktion<br />

Wenn es Hinweise auf Pestizideinsatz gibt, wird eine entsprechende Laboruntersuchung gem.<br />

Abschnitt 3 durchgeführt.<br />

Bei wässrigen Zubereitungen sind zur Minimierung der Topfkonservierung Maßnahmen zur<br />

Verhütung von Verkeimung zu treffen <strong>und</strong> nachzuweisen.<br />

Beim Einsatz von Sek<strong>und</strong>ärrohstoffen wird im Bedarfsfall auf materialspezifische Parameter<br />

überprüft.<br />

Für Methylzellulose als Einsatzstoff gilt folgende Anforderung:<br />

- Die Produktion der Methylzellulose darf die Umwelt nicht durch Abwasser belasten. Der<br />

Nachweis ist durch ein Gutachten gem. nationale Umsetzung der EU-Richtlinie EU-RL<br />

76/464/EWG <strong>und</strong> RL 9661/EG (IPPC) gleichwertig zu erbringen.<br />

Ist Talkum enthalten, ist dessen Asbestfreiheit nach DAB nachzuweisen. Kann kein Prüfbericht<br />

hierzu vorgelegt werden, wird das Talkum im Bedarfsfall einer Prüfung auf Asbest gemäß Abschnitt<br />

3 unterzogen <strong>und</strong> muss den dort angegebenen Grenzwert einhalten.<br />

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2.4 Deklaration<br />

Nachstehende Kennzahlen, Angaben <strong>und</strong> Hinweise sind dem Produkt beizufügen <strong>und</strong> dem<br />

Verbraucher bzw. Anwender in geeigneter Weise zur Verfügung zu stellen.<br />

- Verarbeitungs- <strong>und</strong> Sicherheitshinweise<br />

- Chargennummern<br />

- Haltbarkeit, Lagerbedingungen<br />

- Ergiebigkeit / Reichweite in m 2 pro Produkteinheit<br />

- Deckvermögen, Glanz, Kontrastverhältnis <strong>und</strong> max. Korngröße nach DIN EN 13300<br />

- Trockenabriebfestigkeit<br />

- Entsorgungshinweise für Produkt- <strong>und</strong> Verpackungsreste<br />

- geeignete Untergründe bzw. erforderliche Gr<strong>und</strong>ierungsmittel<br />

- Hinweis auf die Wasserempfindlichkeit der Produkte<br />

Bei Verwendung sensibilisierender Einsatzstoffe gem. MAK IV / TRGS 907 / BgVV-Liste Kat. A <strong>und</strong><br />

B muss auf der Produktverpackung die chemische Bezeichnung des Stoffes (analog MAK IV /<br />

TRGS 907 oder BgVV-Liste Kat. A <strong>und</strong> B) <strong>und</strong> ein Hinweis erfolgen, wo hierzu nähere<br />

Informationen zu erhalten sind (z.B. in der Produktinformation/Technischem Merkblatt).<br />

2.5 Nutzung<br />

Das Produkt darf keine erhöhte Radioaktivität aufweisen <strong>und</strong> muss die Grenzwerte gemäß<br />

Abschnitt 3 einhalten. Im Verdachtsfall ist eine Prüfkammeruntersuchung gem. Abschnitt 3<br />

durchzuführen. Der Verdachtsfall ist auf jeden Fall gegeben, wenn es sich um eine wässrige<br />

Zubereitung handelt.<br />

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3 Laborprüfungen<br />

Das auszuzeichnende Produkt (ungetönte Farbe) wird den nachstehenden Laborprüfungen<br />

unterzogen. Die Schadstoffemissionen <strong>und</strong> -gehalte dürfen die aufgeführten Grenzwerte nicht<br />

überschreiten. Die Prüfparameter für Abtönfarben werden im Anhang beschrieben.<br />

Prüfparameter Grenzwert Prüfmethode<br />

Inhaltsstoffe:<br />

Metalle <strong>und</strong> Metalloide mg/kg Aufschluss Salpeter- / Flusssäure<br />

As ≤ 20 EN ISO 11885 oder DIN 38406-E29<br />

Cd ≤ 1 EN ISO 11885 oder DIN 38406-E29<br />

Co ≤ 20 EN ISO 11885 oder DIN 38406-E29<br />

Cr gesamt ≤ 200 EN ISO 11885 bzw. DIN 38406-E29<br />

Hg ≤ 0,5 EN 1483<br />

Ni ≤ 100 EN ISO 11885 oder DIN 38406-E29<br />

Pb ≤ 20 EN ISO 11885 oder DIN 38406-E29<br />

Eluatanalyse Chrom VI mg/l<br />

Cr VI ≤ 2 TRGS 613<br />

Pestizide (1)<br />

Organochlorpestizide: Aldrin (2) , Chlordan (2) ,<br />

Chlorthalonil, DDD (2) , DDE (2) , DDT (2) , Dichlofluanid,<br />

Dieldrin (2) , Endosulfan, Endrin (2) , alpha-HCH, beta-<br />

HCH, delta-HCH, Heptachlor (2) , Hexachlorbenzol (2) ,<br />

Lindan, Mirex (2) , Pentachlorphenol<br />

Pyrethroide: Cyfluthrin, Cyhalothrin, Cypermethrin,<br />

Deltamethrin, Fenvalerat, Permethrin<br />

mg/kg analog DFG S19<br />

≤ 0,5 * * Grenzwert für Einzelsubstanz<br />

≤ 0,5 *<br />

Summe Pestizide ≤ 1<br />

Organische Stoffanteile mg/kg<br />

AOX ≤ 1<br />

Asbestfasern im Talkum<br />

Radioaktivität<br />

Künstliche Radioaktivität : Cs-137<br />

Natürliche Radioaktivität:<br />

Summenwert nach ÖNORM S 5200<br />

asbestfrei<br />

nach DAB (3)<br />

n.b. (4)<br />

≤ 0,75<br />

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Bestimmungsgrenzen: 0,1 mg/kg<br />

<strong>natureplus</strong>-Ausführungsbestimmung<br />

“AOX/EOX”<br />

REM<br />

Bestimmung der Aktivitäten in Bq/kg<br />

der radioaktiven Nuklide K-40 <strong>und</strong><br />

Cs-137 sowie der Th-Reihe, der U-<br />

Reihe <strong>und</strong> der Ac-Reihe mittels<br />

Gamma-Spektroskopie,<br />

Bestimmungsgrenze:0,5 Bq/kg


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Prüfparameter Grenzwert Prüfmethode<br />

Emissionen:<br />

(nach Konditionierung)<br />

Kammerverfahren, <strong>natureplus</strong>-<br />

Ausführungsbestimmungen<br />

Flüchtige organische Verbindungen (VOC) µg/m³ DIN ISO 16000-6, DIN EN ISO<br />

16000-9, DIN EN ISO 16000-11<br />

VOC (VOC, VVOC, SVOC) eingestuft in:<br />

Verordnung (EG) Nr. 1272/2008: Kategorien<br />

Carc. 1A <strong>und</strong> 1B, Muta 1A <strong>und</strong> 1B, Repr. 1A <strong>und</strong><br />

1B; TRGS 905: K1, K2, M1, M2, R1, R2; IARC<br />

Gruppe 1 u. 2A; DFG MAK-Liste III1, III2<br />

Summe flüchtige organische Verbindungen<br />

(TVOC)<br />

Summe flüchtige organische Verbindungen<br />

(TVOC)<br />

n.n. 3 d nach Prüfkammerbeladung<br />

≤ 3.000 3 d nach Prüfkammerbeladung<br />

≤ 300 28 d nach Prüfkammerbeladung<br />

davon: Summe bicyclische Terpene ≤ 200 28 d nach Prüfkammerbeladung<br />

Summe sensibilisierende Stoffe gem.<br />

MAK IV, BgVV-Liste Kat. A, TRGS 907<br />

Summe VOC (VOC, VVOC, SVOC)<br />

eingestuft in:<br />

Verordnung (EG) Nr. 1272/2008:<br />

Kategorie Carc. 2, Muta 2, Repr. 2;<br />

TRGS 905: K3, M3, R3; IARC: Gruppe<br />

2B; DFG MAK-Liste: III3<br />

Summe Aldehyde, C4-C11, acyclisch,<br />

aliphatisch<br />

≤ 100 28 d nach Prüfkammerbeladung<br />

≤ 50 28 d nach Prüfkammerbeladung<br />

≤ 100 28 d nach Prüfkammerbeladung<br />

Styrol ≤ 10 28 d nach Prüfkammerbeladung<br />

Methylisothiazolinon (MIT) n.n. 28 d nach Prüfkammerbeladung<br />

Benzaldehyd ≤ 20 28 d nach Prüfkammerbeladung<br />

Summe (VOC) ohne NIK ≤ 100 28 d nach Prüfkammerbeladung<br />

Summe schwer flüchtige organische Verbindungen<br />

(TSVOC)<br />

R-Wert Wert<br />

≤ 100 28 d nach Prüfkammerbeladung<br />

≤ 1,0 28 d nach Prüfkammerbeladung<br />

Formaldehyd µg/m³ DIN EN 717-1, DIN ISO 16000-3<br />

≤ 24 (4) 28 d nach Prüfkammerbeladung<br />

Acetaldehyd µg/m³ DIN ISO 16000-3<br />

Abbruchkriterien:<br />

≤ 24 (4) 28 d nach Prüfkammerbeladung<br />

Die Emissionsprüfung kann 7 Tage nach Beladung der Prüfkammer abgebrochen werden, wenn die<br />

Messwerte zu diesem Zeitpunkt weniger als 50% der 28-Tage-Grenzwerte betragen.<br />

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Geruch Geruchsnote VDA 270; 23°C<br />

n.n. nicht nachweisbar; Bestimmungsgrenzen: VOC 1 µg/m³<br />

(1) im Bedarfsfall, wenn Hinweise auf Pestizideinsatz vorliegen<br />

(2) POPs im Verdachtsfall<br />

≤ 3 <strong>natureplus</strong>-Ausführungsbestimmung<br />

"Geruchsprüfung", 6-stufige<br />

Notenskala<br />

24h nach Prüfraumbeladung<br />

3d nach Probenvorbereitung<br />

(3) im Bedarfsfall Analyse gem DAB (Deutsches Arzneibuch) des Talkums auf Asbest, wenn vom Hersteller<br />

keine Analyse hierzu vorgelegt wird<br />

(4) 24 µg/m³ ≅ 0,02 ppm<br />

4 Anhang<br />

1 Prüfparameter für abgetönte Farben bzw. Abtönfarben<br />

Sofern die Zusammensetzung der abgetönten Farbe bzw. Abtönfarbe (mit Ausnahme der<br />

farbgebenden Komponente) identisch mit der ungetönten / weißen Farbe ist, wird die Abtönfarbe<br />

lediglich einer Prüfung auf folgende Parameter unterzogen:<br />

- Metalle <strong>und</strong> Metalloide (je Farbton). Nach Möglichkeit wird das vereinfachte Verfahren eingesetzt.<br />

- Krebserzeugende Amine aus Azofarbstoffen (im Bedarfs-/Verdachtsfall)<br />

Prüfparameter Grenzwert Prüfmethode<br />

Krebserzeugende Amine aus Azofarbstoffen ≤ 10 nach BgVV<br />

Vereinfachtes Verfahren<br />

Beim vereinfachten Verfahren werden die Pigmente direkt auf ihren Metallgehalt analysiert. Der<br />

Hersteller stellt eine Liste mit allen eingesetzten Pigmenten (Markenname, chemische Struktur,<br />

CAS-Nummer, Sicherheitsdatenblatt) zur Verfügung. Diese Pigmente werden chemisch klassifiziert<br />

<strong>und</strong> in sinnvolle Gruppen für Mischproben zusammengefasst.<br />

Gehaltsbestimmung<br />

Die Elemente Arsen, Blei, Cadmium, Quecksilber <strong>und</strong> Thallium* werden mittels Totalaufschluss in<br />

Lösung gebracht <strong>und</strong> gemäß <strong>natureplus</strong>-Ausführungsbestimmungen gemessen. Zum Aufschluss<br />

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von Pigmenten auf der Basis von organischen Farbstoffen kommt ein Druckaufschluss mit<br />

Salpetersäure zur Anwendung. Pigmente auf der Basis anorganischer Ausgangsverbindungen<br />

werden mit einem Salpetersäure / Flusssäure Gemisch mittels Druckaufschluss in Lösung<br />

gebracht.<br />

Die für diese Untersuchung anzulegenden Grenzwerte errechnen sich den Grenzwerten der<br />

Richtlinie für das Farblose Produkt nach folgender Formel:<br />

Grenzwert des Elementes 2 = (100 / durch die Anzahl Pigmente in der Mischprobe) /<br />

durchschnittlichen prozentualen Einsatz des Farbstoffes<br />

Kommt es zu Überschreitungen des Grenzwertes ist eine Untersuchung der einzelnen Pigmente<br />

notwendig.<br />

Eluatbestimmung<br />

Für die mindergiftigen Metalle Antimon, Barium, Chrom, Cobalt, Kupfer, Nickel <strong>und</strong> Zinn ist die<br />

Kontrolle der löslichen Anteile dem des Gesamtgehaltes vorzuziehen. Das Eluat wird nach der DIN<br />

EN 71 Teil 3 Elution mittels einer Magensäure Imitatlösung hergestellt.<br />

2 Ermittlung der Abriebfestigkeit<br />

Die Abriebfestigkeit von Lehmoberflächen wird nach dem vom Forschungslabor für Experimentelles<br />

Bauen (FEB) der Universität Kassel entwickelten Verfahren ermittelt. Dabei wird eine harte<br />

rotierende Kunststoffbürste (Hersteller: wolfcraft GmbH, 56746 Kempenich, Topfbürste,<br />

Durchmesser 65 mm, Best.-Nr. 1506000; Bürste ist plan zu schleifen!) mit 7 cm Durchmesser mit<br />

einem Anpressdruck von 2 kg gegen die Lehmoberfläche gedrückt <strong>und</strong> der entstehende Abrieb<br />

nach 20 Umdrehungen in g angegeben. Maßgebend ist der Mittelwert aus 3 Einzelprüfungen.<br />

Geeignete Prüfintervalle sind festzulegen.<br />

2 Grenzwert Thallium 2 mg/kg<br />

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