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recyaktuell "Aus dem BVSE" - Netfactory GmbH

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2005<br />

München. In Bayern werde<br />

die neue Rechtslage aufgrund<br />

des Inkrafttretens<br />

der TASi konsequent umgesetzt,<br />

kündigte der Leitende<br />

Regierungsdirektor beim<br />

Bayerischen Landesamt für<br />

Umweltschutz, Josef<br />

Giglberger, auf der bvse-<br />

Podiumsdiskussion an. Er<br />

bestätigte jedoch, dass<br />

Anträge für <strong>Aus</strong>nahmegenehmigungen<br />

vorlägen.<br />

Diese würden sehr restriktiv<br />

ausgelegt, machte Gigelberger<br />

deutlich und betonte,<br />

dass eventuelle Zwischenlager<br />

auf kurze Zeiträume<br />

begrenzt würden. Er<br />

verwies darauf, dass Bayern<br />

ausreichende Behandlungskapazitäten<br />

vorhalte,<br />

um Abfälle zur Beseitigung<br />

thermisch behandeln zu<br />

können. Nach seiner Auffassung<br />

gelte dies nicht nur<br />

für Abfälle, die bei privaten<br />

Haushalten anfallen, son-<br />

RecyAktuell<br />

Nachrichten + Meinungen + Trends<br />

TASI ist für Abfallbranche<br />

eine neue Herausforderung<br />

Das Inkrafttreten der TASI/Ablagerungsverordnung<br />

zum 1. Juni 2005 stellt die<br />

Branche vor neue Herausforderungen.<br />

Die unbehandelte Ablagerung von Abfällen<br />

auf Deponien wird dann nicht mehr möglich<br />

sein. Das bedeutet auf der einen Seite,<br />

dass die Kosten auf allen Ebenen der Entsorgungskette<br />

ansteigen, auf der anderen<br />

Seite ist ein enorm wichtiger Schritt hin<br />

zu einer Stärkung der stofflichen und energetischen<br />

Verwertung getan. Doch es<br />

lauern auch Fallstricke.<br />

Manche Prognosen und Versprechungen<br />

halten wohl der Wirklichkeit nicht stand,<br />

wie die bvse-Podiumsdiskussion auf der<br />

IFAT 2005 vor großem Publikum zeigte.<br />

dern auch für Beseitigungsabfälle<br />

aus <strong>dem</strong> Gewerbe.<br />

Allerdings merkte der Regierungsdirektor<br />

an, dass in<br />

anderen Bundesländern<br />

durchaus Behandlungskapazitäten<br />

fehlen. Es sei<br />

daher nicht auszuschließen,<br />

dass Beseitigungsabfälle<br />

aus anderen Bundesländern<br />

nach Bayern kommen<br />

könnten.<br />

bvse-Vizepräsident Johannes<br />

Blees machte deutlich,<br />

dass in diesem Zusammenhang<br />

der Dreiklang<br />

„Eigenverantwortung,<br />

Transparenz und maßvolle<br />

Kontrolle“ erforderlich sei,<br />

um die geeigneten Stoffströme<br />

in die energetische<br />

Verwertung zu bringen.<br />

Blees verwies darauf, dass<br />

Bayern hier eine Vorreiterrolle<br />

spiele, dass aber bei<br />

anderen Bundesländern die<br />

Lage nicht so optimal aus-<br />

sehe. Blees sah auch in<br />

der Mitverbrennung von<br />

Abfällen in Kohlekraftwerken<br />

noch Potential, das<br />

nicht ausgeschöpft sei.<br />

Enrico Fischer vom Zementhersteller<br />

Lafarge informierte<br />

darüber, dass bisher<br />

Ersatzbrennstoffe zu 40%<br />

als Energieträger bei der<br />

Zementherstellung eingesetzt<br />

würden. Er gehe davon<br />

aus, dass man diesen<br />

Wert noch auf 60% steigern<br />

könne. Grund hierfür<br />

sei auch der Wettbewerbsdruck<br />

in der Zementindustrie.<br />

Kein Hersteller könne<br />

es sich leisten, auf den<br />

Einsatz von Ersatzbrennstoffen<br />

(EBS) zu verzichten.<br />

Dr. Jan Grundmann von<br />

Vattenfall warnte allerdings<br />

davor, die Möglichkeiten<br />

des Einsatzes von EBS zu<br />

überschätzen. Es sei viel-<br />

Inhalt<br />

Nr. 5<br />

Auf <strong>dem</strong> bvse-Podium (v.l.n.r.): Josef Giglberger, Enrico Fischer, Hans-Günter<br />

Fischer, Johannes Blees und Dr. Jan Grundmann<br />

mehr davon auszugehen,<br />

dass in der Zement– und<br />

Kraftwerksindustrie höchstens<br />

drei Millionen Tonnen<br />

Ersatzbrennstoffe jährlich<br />

zum Einsatz kommen werden.<br />

8. Internationaler Altkunststofftag<br />

am 22./23. Juni 2005 2<br />

bvse-Seminare im Juni 2005 3<br />

Entsorgungsservice mit<br />

Microsoft NET. 4<br />

VKS im VKU gegen Experimente<br />

mit Abfallsortierung 5<br />

Remondis droht RSAG mit<br />

Zivilklage 6<br />

Branchentermine 8<br />

<strong>Aus</strong>schreibungspflicht gilt<br />

auch nach Privatisierung 9<br />

Abfallmenge in Sachsen sinkt 10<br />

Umweltbundesamt jetzt<br />

in Dessau 12<br />

Entlastung von<br />

Statistikpflichten 13<br />

Keine Konjunkturbelebung<br />

im EU-Raum 15<br />

und vieles mehr ...<br />

Seite 1


R ECYA KTUELL<br />

<strong>Aus</strong> <strong>dem</strong> bvse<br />

2005 Nr. 5<br />

IFAT 2005 in München<br />

Altölforum war Erfolg<br />

bvse: Richtige Signale für den Wettbewerb und Entsorgungssicherheit<br />

setzen<br />

V.l.n.r.: Jörg Lacher, Guido Schmidt, Dr. Olaf Konzak, Bernd<br />

Brockmann und Dr. habil. Thomas Probst<br />

München. Auf <strong>dem</strong> bvse-<br />

Messestand fand das IFAT-<br />

Altölforum statt. <strong>Aus</strong> rechtlicher<br />

Sicht, aus Sicht der<br />

Raffineure und der Sammler<br />

und aus Sicht des bvse<br />

wurden der Markt und die<br />

technischen Möglichkeiten<br />

der Akteure vor interessiertem<br />

Publikum, darunter<br />

Martin Pohlmann von der<br />

EU-General-direktion Umwelt,<br />

beleuchtet.<br />

Herzlichen Glückwunsch<br />

bvse-Geschäftsführer Thomas Braun und Martina<br />

Runte haben am 6. April 2005 im Historischen Rathaus<br />

zu Köln geheiratet. Präsidium, Vorstand und<br />

das Team der Geschäftsstelle gratulieren herzlich.<br />

22./23. Juni 2005 in Bad Neuenahr<br />

8. Internationaler<br />

Altkunststofftag<br />

Bonn/Berlin. Der 8. Internationale<br />

Altkunststofftag<br />

findet am 22./23. Juni 2005<br />

in Bad Neuenahr statt.<br />

In diesem für die Kunststofferfasser,<br />

-sortierer und –<br />

recycler entscheidenden<br />

Jahr hat sich der Bundesverband<br />

Sekundärrohstoffe<br />

und Entsorgung entschlossen,<br />

den Altkunststofftag<br />

zum Termin des inzwischen<br />

abgesagten DKR- Kongresses<br />

zu veranstalten.<br />

Zu den strukturellen Umbrüchen,<br />

denen sich die<br />

Branche in diesem Jahr zu<br />

stellen hat, gehören nach<br />

Auffassung des bvse auch<br />

weitreichende Veränderungen<br />

des Wettbewerbs der<br />

Systemanbieter beim Verpackungsrecycling<br />

sowie<br />

die Diskussion um die Zerschlagung<br />

der Getrennterfassung<br />

von Verpackungsabfällen.<br />

bvse-Hauptgeschäftsführer<br />

Hans-Günter Fischer: „Die<br />

Schwerpunkte dieser Veranstaltung<br />

werden die Verpackungsverordnung,<br />

die<br />

6.3er und 6.1er Systeme,<br />

der Umbruch beim DKR,<br />

das Thema Kunststoffe aus<br />

WEEE und Altfahrzeugverordnung<br />

sowie Kunststoffe<br />

aus Gewerbeabfall bilden.“<br />

Mit dieser zentralen Plattform<br />

rund um das Thema<br />

Kunststoffrecycling sollen<br />

alle Beteiligten im Markt<br />

angesprochen werden: die<br />

Verarbeiter und Aufbereiter<br />

von Sekundärrohstoffen,<br />

die Sortierer, Händler und<br />

Makler und nicht zuletzt die<br />

politischen und administrativen<br />

Entscheidungsträger.<br />

Die Veranstaltung beginnt<br />

am Mittwoch, 22. Juni 2005<br />

um 15.00 Uhr mit <strong>dem</strong> Innovations–<br />

und Technologieforum:<br />

„Moderne Erkennungs–<br />

und Sortiertechniken“.<br />

Um 19.00 Uhr steht<br />

dann das „Get Together“<br />

mit Abendessen auf <strong>dem</strong><br />

Programm.<br />

Die Hauptveranstaltung<br />

startet am Donnerstag, 23.<br />

Juni 2005 um 9.00 Uhr mit<br />

<strong>dem</strong> Thema „Umbrüche in<br />

der Kunststoffverwertung“.<br />

Ab 13.30 Uhr findet der<br />

zweite Themenblock<br />

„Hochwertige Kunststoffverwertung<br />

- Qualitäten<br />

und Standards“ statt.<br />

Am Nachmittag beginnen<br />

drei parallel angebotene<br />

Workshops zu den Themen:<br />

Kunststoffe in Elektro(nik)altgeräten,<br />

Kunststoffe aus Altfahrzeugen<br />

und Kunststoffverwertung<br />

in Ersatzbrennstoffen.<br />

Anmeldung bitte mit<br />

<strong>dem</strong> Faxvordruck auf<br />

der nächsten Seite vornehmen.<br />

Infos bei Frau<br />

Gräfen, 0228/9884913,<br />

graefen@bvse.de<br />

Seite 2


vse-recyconsult <strong>GmbH</strong><br />

z.Hd. Frau Claudia Gräfen<br />

Hohe Strasse 73<br />

53119 Bonn<br />

Fax-Nr.: 0228/988 49 99<br />

Anmeldung<br />

Rückantwort erbeten bis zum 16. Juni 2005<br />

Fax-Nummer: 0228/98849-99<br />

„8. Internationaler Altkunststofftag“ des bvse<br />

am 22./23. Juni 2005, Steigenberger Hotel, Bad Neuenahr<br />

Name, Vorname Innovations- und<br />

Technologie-Forum<br />

22. Juni 2005<br />

Name, Vorname Workshop A<br />

Elektro(nik)altgeräte<br />

23. Juni 2005<br />

Workshop B<br />

Altfahrzeuge<br />

23. Juni 2005<br />

Begrüßungsabend &<br />

8. Int. Altkunststofftag<br />

22./23. Juni 2005<br />

Mai/Juni 2005<br />

Workshop C<br />

Ersatzbrennstoffe<br />

23. Juni 2005<br />

bvse-Mitglieder, Mitglieder der bvse-Entsorgergemeinschaft und Behördenvertreter nehmen zu einem<br />

Gesamtpreis von 289 Euro* teil.<br />

Die Teilnahmegebühr für Nichtmitglieder beträgt 489 Euro*.<br />

*Die Preise verstehen sich zuzüglich 16% MwSt. Enthalten sind: die Teilnahme am Technologie-Forum, alle Speisen und<br />

Getränke am Begrüßungsabend bis 23.00 Uhr, Tagungsunterlagen, Kaffeepausen, Mittagessen und Workshops am 23. Juni.<br />

Bei Stornierung nach <strong>dem</strong> 16.06.2005 wird die gesamte Teilnahmegebühr in Rechnung gestellt.<br />

Bitte nehmen Sie ihre Zimmerreservierung direkt im Hotel vor (Reservierungsvordruck anbei).<br />

__________________________________________________________________________<br />

Firma<br />

_________________________________________________________________________________<br />

Anschrift<br />

_________________________________________________________________________________<br />

Telefon/Fax/Email<br />

__________________________ ______________________________<br />

Ort/Datum Unterschrift


2005<br />

bvse-Bildungszentrum<br />

R ECYA KTUELL<br />

<strong>Aus</strong> <strong>dem</strong> bvse<br />

Seminare im Juni 2005<br />

Grundlagenseminar<br />

Sekundärrohstoffe<br />

für <strong>Aus</strong>zubildende und weitere<br />

Brancheneinsteiger<br />

In dieser Schulung erhalten<br />

die Teilnehmer einen Überblick<br />

über die Sekundärrohstoff-Bereiche<br />

Altpapier,<br />

Altkunststoff, Altholz, Elektronik-schrott,<br />

Altglas,<br />

Textilrecycling und Sekundärbrennstoffe.<br />

Darüber<br />

hinaus werden die wichtigsten<br />

Aspekte des Kreislaufwirtschafts-<br />

und Abfallgesetzes<br />

mit <strong>dem</strong> untergesetzlichen<br />

Regelwerk sowie<br />

weitere wichtige abfallrechtliche<br />

Vorschriften und<br />

Gesetze behandelt.<br />

Themenschwerpunkte:<br />

- Grundzüge und Zusammenhänge<br />

im Abfallrecht<br />

auf nationaler und europäischer<br />

Ebene<br />

- Der Altpapiermarkt, Erfassung<br />

und Sortierung, Altpapier-Standardsortenliste<br />

EN<br />

643, Qualitätsmanagement:<br />

Rückverfolgbarkeit, Ballenkennzeichnung,Eingangskontrolle;<br />

Bedeutung<br />

grenzüberschreitender Gremienarbeit<br />

- Altholz – von der Anfallstelle<br />

bis zum Endverwerter<br />

- Glasrecycling in Deutschland<br />

– ein System Ressourcen<br />

schonender Kreislaufführung<br />

- Elektro(nik)-Altgeräte,<br />

Erfassung und Verwertung<br />

- Energie aus Abfall: Aufbereitung<br />

und Einsatz von<br />

Sekundärbrennstoffen<br />

- Textilrecycling, Einführung<br />

und Überblick<br />

- Kunststoffrecycling: Verpackungsverordnung,<br />

EU-<br />

Verpackungsrichtline, Einführung<br />

in die Kunststoffe<br />

Verwerten von Sekundär-<br />

Kunststoffen (Altkunststoffmarkt),<br />

Erfassen und<br />

Sortieren, Kunststofferkennung<br />

- Stahlschrottaufbereitung:<br />

Schrott - das ideale Kreislaufmaterial<br />

Termin: 1. Juni 2005,<br />

bvse-Bildungszentrum<br />

Fachseminar<br />

Papierrecycling<br />

Sowohl Altpapier-Brancheneinsteiger<br />

als auch materialspezifische<br />

Kenner, die ihr<br />

Wissen vervollständigen<br />

möchten, sind mit diesem<br />

Fach-seminar angesprochen.<br />

Sie lernen in komprimierter<br />

Form unverzichtbare<br />

Grundlagen über die<br />

Papierherstellung und das<br />

Papierrecycling kennen.<br />

Darüber hinaus erwerben<br />

Sie mit der Einführung in<br />

das Erkennen und Prüfen<br />

von Altpapiersorten praxisbezogene<br />

Kenntnisse für<br />

die tägliche Arbeit.<br />

Themenschwerpunkte:<br />

- Zellstoffherstellung<br />

- Holzstoffherstellung<br />

- Altpapieraufbereitung<br />

(inkl. Deinking)<br />

- Papierherstellung/<br />

Papiersorten<br />

- Altpapier als Rohstoff in<br />

der Papierindustrie<br />

- Erkennen von Altpapier-<br />

Sorten<br />

- Prüfung von (Alt-)Papier-<br />

eigenschaften<br />

- Sortenbesprechung lt.<br />

Sortenliste bvse/VDP<br />

- Sortierbetrieb, technische<br />

Einrichtung und Logistik<br />

- Altpapier-Einsatz<br />

- Preisgestaltung<br />

Termin: 7. Juni 2005<br />

bvse-Bildungszentrum<br />

Fachseminar<br />

Elektro(nik)-<br />

Altgeräte-Recycling<br />

Das Elektro- und Elektronikgerätegesetz<br />

ist am 24.<br />

März 2005 in Kraft getreten.<br />

Der E-Schrott-<br />

Recyclingmarkt ist dadurch<br />

entscheidenden Veränderungen<br />

unterworfen. Nach<br />

<strong>dem</strong> Prinzip der geteilten<br />

Produktverantwortung sind<br />

für die Sammlung der Elektro(nik)-Altgeräte<br />

aus<br />

privaten Haushalten weiterhin<br />

die nach Landesrecht<br />

verantwortlichen Gemeinden,<br />

Städte und Landkreise<br />

zuständig. Die Behandlung<br />

und Verwertung liegt dann<br />

in der Verantwortlichkeit<br />

der Hersteller und Importeure.<br />

Anspruchsvolle Quotenvorgaben<br />

bewirken eine<br />

Weiterentwicklung der Behandlungsmethoden.<br />

Um in diesem neuen Umfeld<br />

erfolgreich agieren zu<br />

können, sind Kenntnisse<br />

über die veränderten gesetzlichen<br />

Regelungen so-<br />

Nr. 5<br />

wie die aktuellen Entwicklungen<br />

des Marktes unerlässlich.<br />

Themenschwerpunkte:<br />

- Inhalt und <strong>Aus</strong>wirkungen<br />

des Elektro- und Elektronikgerätegesetzes<br />

auf Kommunen,<br />

Industrie und Recyclingwirtschaft<br />

- Stand der Technik der<br />

Verwertung von Elektro-<br />

(nik)-Altgeräten in Deutschland<br />

- Die wichtigsten Schadund<br />

Wertstoffe in Elektro-<br />

(nik)-Altgeräten sowie deren<br />

Entsorgungs- und Verwertungswege<br />

- Spezialbereiche des Elektro(nik)-Altgeräterecyclings<br />

(Recycling von TV-<br />

Altgeräten, Leuchtstoffröhren,<br />

Kühlgeräten)<br />

- Anforderungen des Elektro-<br />

und Elektronikgerätegesetzes<br />

an die bran chenspezifischeZertifizierung von Demontagebetrieben<br />

Termin: 21. Juni 2005,<br />

bvse-Bildungszentrum<br />

Information und<br />

Anmeldung:<br />

bvse-Bildungszentrum<br />

Hohe Straße 73<br />

53119 Bonn<br />

Tel. 0228/98849-19<br />

Fax 0228/98849-99<br />

eMail: casamassa@bvse.de<br />

Ansprechpartnerinnen:<br />

Silke Casamassa Ø -19<br />

Birgit Ludwig Ø -29<br />

Sybille Lorenz Ø -95<br />

Seite 3


vse-Bildungszentrum<br />

z. H. Frau Birgit Ludwig<br />

Hohe Straße 73<br />

53119 Bonn<br />

Per Telefax: 0228/9 88 49-99<br />

___________________________________________________________________________________________<br />

Bitte vollständig in Blockschrift oder mit Schreibmaschine ausfüllen:<br />

Anmeldung:<br />

Für das Seminar ……………………...........................<br />

Seminardatum: ...........:............................................<br />

(bitte eintragen)<br />

melde ich mich/melden wir uns hiermit verbindlich an:<br />

Datum: ..........................<br />

Unterschrift Teilnehmer 1:<br />

................................................................<br />

Datum: ..........................<br />

Unterschrift Teilnehmer 2:<br />

................................................................<br />

Datum: ..........................<br />

Unterschrift Teilnehmer 3:<br />

................................................................<br />

Absender/Rechnungsanschrift:<br />

.........................................................................................<br />

Firma<br />

.........................................................................................<br />

Name, Vorname Teilnehmer 1<br />

.........................................................................................<br />

Name, Vorname Teilnehmer 2<br />

.........................................................................................<br />

Name, Vorname Teilnehmer 3<br />

.........................................................................................<br />

Straße und Hausnummer oder Postfach Firma<br />

.........................................................................................<br />

PLZ/Ort Firma<br />

.........................................................................................<br />

Telefon / Telefax / E-Mail


2005<br />

Reiling Unternehmensgruppe:<br />

Marienfeld. Als erstes<br />

deutsches Entsorgungsunternehmen<br />

setzt die westfälische<br />

Reiling-Gruppe auf<br />

Microsoft .NET. Damit sammelt,<br />

sortiert und verarbeitet<br />

das Unternehmen Altglas<br />

effizienter und verbessert<br />

außer<strong>dem</strong> seinen europaweiten<br />

Lieferservice für<br />

hochwertige Sekundärrohstoffe.<br />

Maßgeschneiderte<br />

Lösungen<br />

Microsoft .NET zieht in die<br />

Entsorgungswirtschaft ein:<br />

Bei der westfälischen Reiling-Gruppe<br />

verringert die<br />

neue Technologie Reibungsverluste<br />

bei der Kommunikation<br />

zwischen Standorten,<br />

mobilen Mitarbeitern<br />

und mit Kunden, verbessert<br />

die Tourenplanung und die<br />

<strong>Aus</strong>lastung von Spezialfahrzeugen<br />

sowie Sortier- und<br />

Aufbereitungsanlagen. Sie<br />

sorgt außer<strong>dem</strong> für flexiblere<br />

Lieferung an die Abnehmer<br />

der hochwertigen Recycling-Produkte.<br />

Die maßgeschneiderte<br />

Lösung<br />

stützt sich auf ein System<br />

standardisierter Basiskomponenten<br />

der myfactory<br />

Software <strong>GmbH</strong>, Jülich und<br />

<strong>dem</strong> darauf basierenden<br />

Branchenmodul „mynature“<br />

der NETFACTORY <strong>GmbH</strong>,<br />

Fürstenau. Das Komponentensystem<br />

ist auch für Mittelständler<br />

anderer Branchen<br />

ein preiswerter Einstieg<br />

in leistungsfähige,<br />

skalierbare Web-<br />

Anwendungen.<br />

In Deutschland warfen die<br />

RecyAktuell<br />

Verbraucher in 2003 ca. 2,3<br />

Millionen Tonnen leere<br />

Glasbehälter, Saft- und<br />

Weinflaschen in farbgetrennte<br />

Sammelcontainer.<br />

Hinzu kamen rund 650 000<br />

Tonnen Altglas aus Gewerbe<br />

und Industrie. Trotz<br />

neuer Pfandregelungen<br />

hielt sich die Wiederverwertungsquote<br />

stabil bei nahezu<br />

90 Prozent.<br />

Traditionsreicher<br />

Familienbetrieb<br />

Voraussetzung für die ungebrocheneRückgabefreudigkeit<br />

ist eine zuverlässig<br />

funktionierende Entsorgungslogistik,<br />

die in Nordrhein-Westfalen<br />

zum Beispiel<br />

die Bernhard Reiling<br />

Glas Recycling <strong>GmbH</strong> & Co.<br />

KG, Marienfeld, sicherstellt.<br />

Eine große Anzahl von<br />

Brauereien, Mineralbrunnen,<br />

Getränkegroßhändler<br />

und Gastronomen in der<br />

Region vertrauen auf den<br />

Behälterglas-Service des<br />

traditionsreichen Familien-<br />

<strong>Aus</strong> <strong>dem</strong> bvse<br />

Flexiblerer Liefer– und Entsorgungsservice mit „mynature“<br />

betriebes. Flachglas entsorgt<br />

Reiling in weiten Teilen<br />

des Bundesgebiets bei<br />

Glasereien, Isolier- und<br />

Fahrzeugglasherstellern<br />

sowie Glasgroßhändlern.<br />

Die Abnehmer des Glasrecyclates<br />

mit höchstem<br />

Reinheitsgrad sind überall<br />

in Europa zu Hause.<br />

Erweiterte Märkte<br />

verlangen flexibleren<br />

Service<br />

„Wir liefern je nach Kundenwunsch<br />

entweder auf<br />

Abruf oder nach festgelegtem<br />

Turnus“, erklärt Reinhard<br />

Heseker, was Reiling<br />

unter flexiblem Service<br />

versteht. Der EDV-Chef<br />

weiß genau, welche Herausforderungen<br />

sich daraus<br />

zum Beispiel für die Kundenbetreuung<br />

und Auftragsbearbeitung<br />

ergeben:<br />

Die Abrechnungs- und Verbuchungsmodiunterscheiden<br />

sich von Kunde zu Kunde,<br />

die gesetzlichen Bestimmungen<br />

von Land zu Land.<br />

Nr. 5<br />

Hinzu kommen immer mehr<br />

Kundenkontakte in den<br />

neuen Mitgliedsländern der<br />

Europäischen Union.<br />

Wachsender Bedarf an<br />

zeitgemäßen Konzepten<br />

„Unsere alte Software stand<br />

am Ende ihres Lebenszyklus.<br />

Sie war weder skalierbar<br />

noch entwicklungsfähig.<br />

Für künftige Anforderungen<br />

taugte sie nicht“,<br />

schildert Reinhard Heseker<br />

eine Situation, die gerade<br />

jetzt, nach der EU-<br />

Erweiterung, auch für Betriebe<br />

anderer Branchen<br />

typisch ist. Im Mittelstand<br />

wächst der Bedarf an zeitgemäßem<br />

CRM (Customer<br />

Relationship Management)<br />

und an innovativen Lösungen<br />

für BI (Business Intelligence)<br />

und ERP (Enterprise<br />

Resource Planning). Das<br />

Problem dabei: Viele marktgängige<br />

Systeme sind abgerüsteteLösungsvarianten,<br />

deren Konzepte ursprünglich<br />

für größere Unternehmen<br />

konzipiert waren.<br />

„Sie sind oft überdimensioniert.Kundenindividuelle<br />

Anpassungen an<br />

branchenspezifische Geschäftsabläufe<br />

dauern deshalb<br />

meist zu lange und<br />

sind entsprechend teuer“,<br />

erläutert Frank Türling,<br />

Geschäftsführer der myfactory<br />

Software <strong>GmbH</strong>, Jülich.<br />

Kontakt: Reinhard Heseker,<br />

Bernhard Reiling Glasrecycling<br />

<strong>GmbH</strong> & Co KG, E-Mail:<br />

heseker@reiling.de;<br />

www.reiling.de<br />

Seite 4


2005<br />

VKS im VKU:<br />

RecyAktuell<br />

<strong>Aus</strong> der Branche<br />

Keine Experimente mit der technischen<br />

Abfallsortierung auf <strong>dem</strong> Rücken der Bürger<br />

Köln. „Auf der IFAT 2005<br />

wird erneut eindrucksvoll<br />

<strong>dem</strong>onstriert, welche enormen<br />

Fortschritte die Technik<br />

in der Entsorgungsbranche<br />

in den letzen Jahren<br />

zum Wohl der Umwelt und<br />

der Ressourcenschonung<br />

gemacht hat.<br />

Technische Möglichkeiten<br />

dürfen nicht missbraucht<br />

werden<br />

Die heutigen technischen<br />

Möglichkeiten dürfen jedoch<br />

nicht dazu missbraucht<br />

werden, ökologisch<br />

wie ökonomisch sinnvolle<br />

und beim Bürger akzeptierte<br />

Systeme der Getrenntsammlung<br />

von Wertstoffen<br />

zur Disposition zu stellen,<br />

nur um Zugriff auf die<br />

Hausmülltonne zu erhalten.“<br />

forderte Dr. Rüdiger<br />

Siechau, Vorstandsvorsitzender<br />

des VKS im VKU<br />

nach einem ersten Messerundgang<br />

aufgrund aktuel-<br />

Finanzverwaltung:<br />

Elektronische<br />

Anmeldung der<br />

Steuer ausgesetzt<br />

Die Verpflichtungen der<br />

Firmen, Umsatzsteuervor-<br />

und Lohnsteueranmeldungen<br />

nur noch elektronisch<br />

an das Finanzamt zu schicken,<br />

seien „tatsächlich<br />

nicht erzwingbar“ und daher<br />

auch nicht mehr von den<br />

Finanzämtern zu verlangen.<br />

ler Diskussionen über die<br />

Zukunft der Getrennterfassung<br />

von Wertstoffen und<br />

Hausmüll.<br />

Vor– und Nachteile abhängig<br />

von örtlichen<br />

Gegebenheiten<br />

Die bisher vorliegenden<br />

Ergebnisse aus Modellversuchen<br />

zur gemeinsamen<br />

Erfassung von Hausmüll<br />

(grau) und Verpackungsabfällen<br />

(gelb) belegen, dass<br />

die ökonomischen und ökologischen<br />

Vor- und Nachteile<br />

verschiedener Sammelsysteme<br />

mit anschließender<br />

Sortierung primär abhängig<br />

sind von den örtlichen Gegebenheiten<br />

(vorhandene<br />

Sammelsysteme, Siedlungsstruktur,<br />

zur Verfügung<br />

stehende Anlagentechnik)<br />

in einer Kommune. Eine<br />

technische Trennung von<br />

Abfallgemischen in modernen<br />

Anlagen ist zwar heute<br />

möglich, ob jedoch die aus-<br />

Neustadt. Die Regulierungsbehörde<br />

für Telekommunikation<br />

und Post<br />

(RegTP) hat für Verbraucher,<br />

die mit Spam-<br />

Nachrichten über Telefon,<br />

Fax, SMS oder E-Mail belästigt<br />

werden, eine Missbrauchshotline<br />

eingerichtet.<br />

Die Geschädigten können<br />

ihren Fall der Behörde<br />

schildern und um Einschrei-<br />

sortierten Wertstoffe aufgrund<br />

von Verdichtung,<br />

Lagerung in der Tonne und<br />

Anhaftungen<br />

stofflich in großen<br />

Mengen gut<br />

zu verwerten<br />

sind, ist noch<br />

ungeklärt.<br />

Befürwortung<br />

der Mischtonne:<br />

Versuch<br />

des Zugriffs auf<br />

die Restmülltonne<br />

Unter Berücksichtigung der<br />

– im Übrigen von uns bereits<br />

prognostizierten –<br />

Ergebnisse der Versuche<br />

kann die uneingeschränkte<br />

Befürwortung einer Mischtonne<br />

immer mehr als Versuch<br />

des Zugriffs auf die<br />

Restmülltonne entlarvt werden.<br />

„Bürgerinnen und Bürger<br />

sehen heute in der Abfalltrennung<br />

einen wesentlichen<br />

Beitrag zum Umwelt-<br />

ten bitten. Dies kann per<br />

Post (Regulierungsbehörde<br />

für Telekommunikation und<br />

Post, Außenstelle Neustadt,<br />

Schütt 13, 67434 Neustadt),<br />

per Fax (06321 /<br />

934-111) oder per Mail<br />

(Rufnummernspam@regtp.<br />

de) geschehen.<br />

Voraussetzung für ein Einschreiten<br />

der Regulierungsbehörde<br />

ist die gesicherte<br />

Nr. 5<br />

schutz. Es würde ein kaum<br />

vorstellbarer Vertrauensverlust<br />

entstehen, wenn ohne<br />

eindeutige Belege der ökologischen<br />

und auch ökonomischen<br />

Vorteile nunmehr<br />

aufgefordert werden würde,<br />

gelb und grau wieder in<br />

Bild: Abfallsortierung<br />

eine Tonne zu werfen, nur<br />

um ohne zwingenden<br />

Grund moderne Sortier<br />

techniken zu nutzen. Abfallpolitik,<br />

die auf die Mithilfe<br />

der Bürgerinnen und Bürger<br />

baut, würde damit unter<br />

Umständen für lange<br />

Zeit nicht mehr möglich<br />

sein,“ erklärt Karin<br />

Opphard, Geschäftsführerin<br />

des VKS im VKU.<br />

Missbrauchshotline für Spam-Geschädigte<br />

Kenntnis der rechtswidrigen<br />

Nutzung der Rufnummern.<br />

Zu<strong>dem</strong> darf der betroffene<br />

Verbraucher in keiner Geschäftsbeziehung<br />

zum Absender<br />

stehen und vorher<br />

keine Zustimmung zur Zusendung<br />

von Werbematerial<br />

erteilt haben.<br />

Diese Umstände müssen<br />

<strong>dem</strong> Gesuch um Einschreiten<br />

zu entnehmen sein.<br />

Seite 5


2005<br />

RecyAktuell<br />

<strong>Aus</strong> der Branche<br />

Bundesvereinigung Recycling-Baustoffe e.V.: Neues Leitungsteam<br />

Michael Stoll neuer Vorstandsvorsitzender - Peter Graf und Matthias Moosleitner Stellvertreter<br />

Berlin. Die Bundesvereinigung<br />

Recycling-Baustoffe<br />

e.V. wählte am 8.März<br />

2005 einen neuen Vorsitzenden<br />

sowie zwei neue<br />

stellvertretende Vorsitzende.<br />

Michael Stoll (42 Jahre),<br />

Geschäftsführer der REMEX<br />

Mineralstoff <strong>GmbH</strong> (Düsseldorf)<br />

leitet seit 2004 die<br />

Fachgruppe Recycling-<br />

Baustoffe im Wirtschaftsverband<br />

der Baustoffindustrie<br />

Nord-West e.V. (Länder<br />

NRW und Nordbereich).<br />

Peter Graf, geschäftsführender<br />

Gesellschafter der<br />

GRAF Baustoffe <strong>GmbH</strong><br />

(Berlin) ist Stellv. Vorsitzender<br />

in der Entsorgergemeinschaft<br />

Bau Berlin-<br />

Brandenburg e.V. (ESG)<br />

und Matthias Moosleitner,<br />

geschäftsführender Gesellschafter<br />

der Moosleitner<br />

<strong>GmbH</strong> (Saaldorf) leitet den<br />

bayerischen Recycling-<br />

Baustoff-Verband und ist<br />

zugleich Vorsitzender des<br />

Bundesüberwachungsverbandes<br />

Recycling-Baustoffe<br />

e.V..<br />

Mit diesem neuen Leitungsteam<br />

startet die Bundesvereinigung<br />

Recycling-<br />

Baustoffe, die vor knapp 2<br />

Jahren aus der Fusion von<br />

Bundesverband der Deutschen<br />

Recycling-Baustoff-<br />

Industrie e.V. und Bundesvereinigung<br />

Recycling Bau<br />

e.V. hervorging, in eine<br />

neue Ära.<br />

Stoll machte klar, dass er<br />

seine Hauptaufgabe darin<br />

sehe, die Schere, die zwischen<br />

der politischen Idee<br />

der Kreislaufwirtschaft und<br />

der Marktrealität bestehe,<br />

zu schließen. „Recycling-<br />

Baustoffe brauchen ihren<br />

festen Platz im Baugeschehen.<br />

Dieses Ziel zu erreichen,<br />

ist Kernaufgabe des<br />

Verbandes und bedarf der<br />

Teamarbeit des gesamten<br />

Vorstandes“, so Stoll in<br />

seiner Antrittsrede.<br />

Auf der diesjährigen Bundesgartenschau<br />

in München<br />

ist die An- und Verwendung<br />

von Recycling-Material beispielhaft<br />

gelungen, auch<br />

Dank der Initiative des neuen<br />

stellvertretenden Vorsitzenden<br />

Moosleitner.<br />

Remondis droht RSAG mit Zivilklage<br />

Grund für die Androhung<br />

einer Zivilklage um mehrere<br />

Millionen Euro ist der Sperrmüllvertrag,<br />

den die Rhein-<br />

Sieg-Abfallwirtschaftsgesellschaft<br />

(RSAG) am 22.<br />

Dezember 2004 gekündigt<br />

hat. Den Vertrag mit einer<br />

Laufzeit bis Ende 2014 hatte<br />

die Remondis <strong>GmbH</strong><br />

(früher Rethmann) zusammen<br />

mit den rd. 70% des<br />

Geschäftsvolumens der<br />

RWE Umwelt übernommen.<br />

RWE Umwelt wiederum<br />

hatte das Sperrmüllgeschäft<br />

mit <strong>dem</strong> Trienekens-<br />

Kauf erhalten.<br />

Wie die Kölnische Rundschau<br />

berichtet, heißt es in<br />

einer Remondis-Pressemitteilung:<br />

„Nach Auffassung<br />

der Remondis <strong>GmbH</strong><br />

Rheinland läuft die RSAG<br />

Gefahr, sich der Vertragsverletzung<br />

schuldig zu ma-<br />

chen. Nach Einschätzung<br />

der Geschäftsführung der<br />

Remondis <strong>GmbH</strong> ist die<br />

außerordentliche Kündigung<br />

des Vertrages nicht<br />

möglich.“<br />

Die RSAG-Geschäftsführung<br />

reagierte auf die Drohung<br />

gelassen, denn die Vertragskündigung<br />

sei „auf der<br />

Grundlage der Verurteilung<br />

des ehemaligen RSAG-<br />

Geschäftsführers Karl-Heinz<br />

Nr. 5<br />

Peter Graf, Michael Stoll und Matthias Moosleitner<br />

(v.l.n.r.), neue Vorsitzende der Bundesvereinigung Recycling-Baustoffe<br />

e.V.<br />

Grund genug für die BRB,<br />

ihren jährlichen Bundeskongress<br />

am 16. und 17. Juni<br />

2005 am Rande der BUGA<br />

in München durchzuführen.<br />

Zu den wirtschaftlichen<br />

Erwartungen für das Jahr<br />

2005 wurde das gleiche<br />

Produktionsniveau wie in<br />

2004 als positives Signal<br />

gesehen.<br />

Meys“ erfolgt. Schließlich<br />

habe das Landgericht Bonn<br />

im Dezember 2004 Herrn<br />

Meys wegen Bestechlichkeit<br />

zu 6 Jahren Haft verurteilt<br />

– unter anderem weil Meys<br />

nach Auffassung des Gerichts<br />

sich für das Zustandekommen<br />

des Sperrmüllvertrags<br />

habe schmieren<br />

lassen.<br />

Die Chancen, einen gerichtlichen<br />

Streit zu gewinnen,<br />

hält die RSAG-Geschäftsführung<br />

für sehr groß.<br />

Seite 6


2005<br />

FIRMENZUSAMMENSCHLÜSSE NACH § 23 GWB<br />

Nachstehend finden Sie eine <strong>Aus</strong>wahl der beim Bundeskartellamt<br />

angezeigten Zusammenschlüsse nach § 39 des Gesetzes gegen<br />

Wettbewerbsbeschränkungen (GWB) bzw. § 131 Abs. 9 GWB i.V.<br />

m. § 23 GWB a.F. (Quelle: Bundesanzeiger März-Mai 2005 sowie<br />

handelsregisterliche Eintragungen in Tageszeitungen).<br />

a) Entsorgung– und<br />

Recyclingwirtschaft<br />

1. Die von der Rethmann AG<br />

& Co, Selm (D), - Entsorgung<br />

und Wiederaufbereitung von<br />

Abfällen aller Art, insbes. Sonder-<br />

und Industrieabfälle; Lagerei<br />

und Umschlag – abhängige<br />

Rhenus AG & Co KG,<br />

Holzwickede (D) – Spedition,<br />

Güterbeförderung zu Lande<br />

und zu Wasser, Lagerei und<br />

Umschlag von Gütern, öffentlicher<br />

Personenverkehr – erwarb<br />

2004 das operative Geschäft<br />

der Fehring Holzspäne<br />

<strong>GmbH</strong> & Co, Bielefeld (D) –<br />

Sammlung und Transport von<br />

Rest- und Altholz, Handel mit<br />

Restholz -.<br />

2. Die von der Stadt Gera,<br />

Gera (D) abhängige Stadtwerke<br />

Gera AG, Gera (D)<br />

erwarb eine Beteiligung an der<br />

SITA Abfallverwertung<br />

<strong>GmbH</strong>, Köln (D) – Betrieb<br />

der Müllverbrennungsanlage<br />

Zorbau -. An der SITA Abfallverwertung<br />

<strong>GmbH</strong>, Köln<br />

(D) ist ferner beteiligt die von<br />

der Suez S.A., Paris (F) –<br />

Beteiligungen an Kreditinstituten,<br />

Versicherungen, Grundstücks-<br />

und Investmentgesellschaften,Industrieunternehmen<br />

und öffentlichen Verkehrsunternehmen;<br />

Energie-<br />

und Wasserversorgung, Abfallbeseitigung,<br />

Bestattungen,<br />

Telekommunikation, Gesundheitsversorgung,Freizeitgestaltung<br />

– mittelbar abhängige<br />

Sita Deutschland <strong>GmbH</strong>,<br />

Köln (D) – Entsorgungsdienstleistungen<br />

für Kommunen, das<br />

Duale System Deutschland<br />

(DSD), Industrie, Handel und<br />

Gewerbe sowie die Vermarktung<br />

bzw. das Recycling der<br />

R ECYA KTUELL<br />

<strong>Aus</strong> der Branche<br />

dort anfallenden Stoffströme,<br />

in erster Linie jedoch Beteiligungsgesellschaft<br />

-.<br />

3. Die von der Stadt Gera,<br />

Gera (D) abhängige Stadtwerke<br />

Gera AG, Gera (D)<br />

erwarb 2004 eine Mehrheitsbeteiligung<br />

an der ELOGO Entsorgung-Logistik-<br />

Ostthüringen <strong>GmbH</strong>, Gera<br />

(D) – Errichtung und Betrieb<br />

von Müllumladestationen,<br />

Transporte für Restabfallbeseitigung<br />

- , an der ferner die<br />

Sita Deutschland <strong>GmbH</strong>,<br />

Köln (D), beteiligt ist.<br />

4. Die von der Rethmann AG<br />

& Co, Selm (D), - Entsorgung<br />

und Wiederaufbereitung von<br />

Abfällen aller Art, insbes. Sonder-<br />

und Industrieabfälle; Lagerei<br />

und Umschlag – abhängige<br />

Rhenus AG & Co KG,<br />

Holzwickede (D) – Spedition,<br />

Güterbeförderung (Massen-<br />

und Stückgüter, Container) zu<br />

Lande und zu Wasser, Lagerei<br />

und Umschlag von Gütern,<br />

öffentlicher Personenverkehr –<br />

erwarb 2004 einen wesentlichen<br />

Vermögensteil<br />

(Geschäftsbereich: Schulte &<br />

Bruns Schifffahrts-, Speditions-<br />

und Umschlaggesellschaft<br />

Dortmund) der Imperial Logistics<br />

International mbH<br />

& Co KG, Duisburg (D) –<br />

Halten und Verwalten von<br />

Beteiligungen an Gesellschaften,<br />

die im Bereich des Umschlags,<br />

der Aufbereitung, der<br />

Spedition und Logistikdienstleistungen<br />

tätig sind; Erbringung<br />

von Dienstleistungen für<br />

diese Gesellschaften -.<br />

5. Die von der Rethmann AG<br />

& Co, Selm (D), mittelbar<br />

abhängige Rethmann Kom-<br />

munale Dienste West<br />

<strong>GmbH</strong> i. G. Bochum (D) –<br />

Holding - erwarb 2004 eine<br />

Beteiligung an der neu gegründeten<br />

Stadtbetrieb Frechen<br />

<strong>GmbH</strong>, Frechen (D) –<br />

Sammlung und Transport von<br />

Siedlungsabfällen; Straßenreinigung,<br />

Betrieb des Abwassernetzes,<br />

Pflege von Grünflächen<br />

und Spielplätzen – und ist mit<br />

der ferner beteiligten Stadt<br />

Frechen, Frechen (D), eine<br />

Verbindung eingegangen, aufgrund<br />

derer sie die Stadtbetrieb<br />

Frechen <strong>GmbH</strong>, Frechen<br />

(D) gemeinsam kontrollieren<br />

können.<br />

6. Die von der Brambles Industries<br />

Ltd., Sydney (AUS)<br />

– Transporte, Spedition, Vermietung<br />

von Transportmitteln<br />

– mittelbar abhängige Cleanaway<br />

Deutschland AG & Co<br />

KG, Hamburg (D) – Unternehmensverwaltung<br />

- erwarb<br />

eine paritätische Beteiligung an<br />

der neu gegründeten Fiege<br />

Cleanaway <strong>GmbH</strong>, Greven<br />

(D) – Transporte, Entsorgung<br />

von Altpapier und PET - , an<br />

der ferner die Fiege Deutschland<br />

<strong>GmbH</strong> & Co KG, Greven<br />

(D), - Halten und Verwalten<br />

von Beteiligungen an Geschäften<br />

und Gesellschaften<br />

jeder Art sowie das Halten und<br />

Verwalten von Eigentumsrechten<br />

an Grundstücken - .<br />

7. Die von der RWE Aktiengesellschaft,<br />

Essen (D) –<br />

Energieversorgung – abhängige<br />

RWE Umwelt Aktiengesellschaft,<br />

Viersen (D) –<br />

Beteiligungsgesellschaft im<br />

Bereich der Abfallentsorgung,<br />

Wasser/Abwasser, Recycling<br />

und Umweltconsulting – erwarb<br />

2004 mittelbar die alleinige<br />

Kontrolle über die RWE<br />

Umwelt Rheinland-Pfalz<br />

Süd <strong>GmbH</strong>, Pirmasens (D)<br />

– Wertstofferfassung und –<br />

sortierung -.<br />

8. Die von der DS Smith plc.,<br />

London (GB) – Büroartikel,<br />

Nr. 5<br />

Verpackungen, Papier, Verpackungslogistik<br />

– abhängige St.<br />

Regis Paper Company Ltd.,<br />

Maidenhead (GB) – Herstellung<br />

von Wellpappmaterial,<br />

Sammlung und Verkauf von<br />

Altpapier – erwarb einen wesentlichen<br />

Vermögensteil<br />

(Geschäftsbereich: „BPB Recycling“)<br />

der BPB United<br />

Kingdom Ltd., Slough (GB)<br />

– Herstellung von Bau- und<br />

Industriegips, Gipskartonplatten<br />

sowie Verpackungskarton,<br />

Papiersäcke -.<br />

b) Papierindustrie<br />

1. Die Stora Enso Oyj, Helsinki<br />

(FIN) – Herstellung und<br />

Verkauf von Erzeugnissen der<br />

Forstindustrie (insbesondere<br />

Herstellung von Zeitschriftenund<br />

Zeitungsdruckpapier, Feinpapier,<br />

Verpackungskarton,<br />

Holzprodukte und Zellstoff) –<br />

erwarb 2004 die Kontrolle<br />

durch Erwerb einer Mehrheitsbeteiligung<br />

an der Intercell<br />

S.A., Ostroleka (PL) – Herstellung<br />

und Verkauf von Wellkartonmaterial,<br />

Wellpappe,<br />

Sack- und Kraftpapier, Papiersäcken<br />

und Recyclingpapier -.<br />

2. Die Unternehmen 1. die von<br />

der Myllykoski Corporation,<br />

Helsinki (FIN) – Herstellung<br />

und Vertrieb von holzhaltigen<br />

gestrichenen und ungestrichenen<br />

Druckpapieren, Zeitungsdruckpapieren<br />

und Spezialpapieren<br />

überwiegend aus Recyclingfasern<br />

– abhängige MD<br />

Lang Papier <strong>GmbH</strong>, Albbruck<br />

(D) – Herstellung und<br />

Vertrieb von Papier – 2. die<br />

von der Voith AG, Heidenheim<br />

(D) – Papier-, Bespannungs-,<br />

Antriebs- und Strömungstechnik;<br />

Industrial Services<br />

– mittelbar abhängige<br />

Voith Anlageninstandhaltung<br />

Papier <strong>GmbH</strong> & Co<br />

KG, Heidenheim (D) –<br />

Erbringung von Leistungen im<br />

Instandhaltungssektor von<br />

Produktionsmaschinen –<br />

Fortsetzung Seite 8<br />

Seite 7


2005<br />

Fortsetzung von Seite 7<br />

erwarben 2004 eine Mehrheitsbeteiligung<br />

bzw. Beteiligung an<br />

der MD Lang Technical Services<br />

<strong>GmbH</strong>, Ettringen (D)<br />

– Instandhaltung der Papiermaschinen<br />

– bei deren Neugründung<br />

und sind eine Verbindung<br />

eingegangen, aufgrund<br />

derer sie das Unternehmen<br />

gemeinsam kontrollieren<br />

können.<br />

c) Stahlindustrie<br />

Die Arcelor S.A., Luxemburg<br />

(L) – Stahlerzeugung, u.a.<br />

Flachstahl – erwarb die alleinige<br />

Kontrolle durch Erhöhung<br />

der Beteiligung auf eine Mehrheitsbeteiligung<br />

an der Companhia<br />

Siderurgica de Tubarao,<br />

Serra-Esperito (BR)<br />

– Stahlerzeugung -.<br />

d) Kunststoffindustrie<br />

Die J & A Plastics <strong>GmbH</strong>,<br />

Krefeld, ist als übernehmender<br />

Rechtsträger nach Maßgabe<br />

des Verschmelzungsvertrages<br />

vom 13.12-04 mit der J &<br />

23.-25.05.2005<br />

Barcelona: BIR-<br />

Frühjahrskongress<br />

31.05.-02.06.2005<br />

Leipzig: Umsetzung der<br />

Ablagerungsverordnung<br />

22.-23.06. 2005<br />

Bad Neuenahr: InternationalerAltkunststofftag<br />

des bvse<br />

08.-09.09. 2005<br />

Bonn: Europäischer Recyclingtag<br />

des bvse<br />

R ECYA KTUELL<br />

A. Angenendt <strong>GmbH</strong> & Co<br />

KG mit Sitz in Krefeld verschmolzen.<br />

Insolvenzen,<br />

Firmenlöschungen<br />

<strong>Aus</strong> der Branche<br />

(Entnommen aus <strong>dem</strong> Bundesanzeiger<br />

bzw. den handelsregisterlichen<br />

Eintragungen in<br />

den Tageszeitungen)<br />

- AEW Autoverwertung Rostock<br />

<strong>GmbH</strong>, 18107 Rostock.<br />

Durch Beschluss des Amtsgerichts<br />

Rostock vom 16.02.05 –<br />

Az. 61 IN 968/04 – wurde über<br />

das Vermögen der Gesellschaft<br />

das Insolvenzverfahren eröffnet.<br />

Die Gesellschaft ist dadurch<br />

aufgelöst (Quelle: HRB<br />

5465 – 28.02.05 – AG Rostock)<br />

- DEKS-Duales Entsorgungssystem<br />

Karnap-Städte <strong>GmbH</strong>,<br />

Essen. Die Gesellschaft ist<br />

aufgelöst (Quelle: HRB 9753 –<br />

08.04.05 – AG Essen)<br />

- GAR Gesellschaft für Aluminium-Recycling<br />

mbH, 41460<br />

Neuss. Die Gesellschaft ist<br />

Termine, Termine, Termine...<br />

24.-25.10. 2005<br />

Mailand: BIR-Herbstkongress<br />

07.-08.12.2005<br />

Bremen: „Waste to energy“ -<br />

Internationale Fachmesse<br />

29.-31.05. 2006<br />

Peking: BIR-<br />

Frühjahrskongress<br />

30.-31.10.2006<br />

Brüssel: BIR-Herbstkongress<br />

Herbst 2006<br />

Köln: Entsorga 2006<br />

wegen Vermögenslosigkeit von<br />

Amts wegen gelöscht (Quelle:<br />

HRB 6979 – 16.03.05 – AG<br />

Neuss)<br />

- Gesellschaft für Abfall-<br />

Aufbereitung mit beschränkter<br />

Haftung – G.A.A., Barenburg<br />

Die Gesellschaft ist infolge<br />

Eröffnung des Insolvenzverfahren<br />

aufgelöst (Quelle: HRB<br />

2873 - 09.03.05 – AG Diepholz)<br />

- GVE Gesellschaft für Verwertung<br />

und Entsorgung von Abfällen<br />

mbH, Kerpen (98617<br />

Meiningen). Die Gesellschaft ist<br />

durch Ablehnung der Eröffnung<br />

des Insolvenzverfahren mangels<br />

Masse aufgelöst (AG Köln,<br />

72 IN 607/03)<br />

- Herhof Holding AG, 35606<br />

Solms. Die Gesellschaft ist<br />

aufgrund Eröffnung des Insolvenzverfahren<br />

aufgelöst<br />

(Quelle: HRB 2498 – 04.03.05<br />

– AG Wetzlar)<br />

- PVC-Dachbahnen-Recycling<br />

AfDR Gesellschaft mit be-<br />

MVV Energie:<br />

Entsorgung<br />

für Karlsruhe<br />

Die MVV Energie AG, Mannheim,<br />

wird künftig die Entsorgung<br />

von jährlich rd.<br />

166.000 t Hausmüll aus<br />

<strong>dem</strong> Landkreis und der<br />

Stadt Karlsruhe übernehmen.<br />

Die entsprechenden<br />

Verträge seien am 20. April<br />

unterzeichnet worden, teilte<br />

das Unternehmen mit.<br />

Die Vereinbarungen seien<br />

eine wichtige Etappe zum<br />

<strong>Aus</strong>bau des Umweltbereichs<br />

des Unternehmens,<br />

sagte ein Sprecher des<br />

MVV-Vorstandes.<br />

Nr. 5<br />

schränkter Haftung, 53840<br />

Troisdorf. Die Gesellschaft ist<br />

aufgelöst (Quelle: Bundesanzeiger<br />

66562/58)<br />

- SHR Sekundärrohstoffe Entsorgung<br />

und Recycling <strong>GmbH</strong>,<br />

46459 Rees. Die Gesellschaft<br />

ist durch Ablehnung der Eröffnung<br />

des Insolvenzverfahren<br />

mangels Masse aufgelöst (AG<br />

Kleve 34IN 100/04)<br />

- Schönebecker Recycling<br />

<strong>GmbH</strong>, Schönebeck. Die Gesellschaft<br />

ist aufgelöst (Quelle:<br />

Bundesanzeiger 66332/53))<br />

- TSN Kunststoffrecycling<br />

<strong>GmbH</strong>, 32457 Porta Westfalica<br />

Die Liquidation ist beendet, die<br />

Gesellschaft ist gelöscht<br />

(Quelle: HRB 5015 – 11.02.05<br />

– AG Bad Oeynhausen)<br />

- WESA Wertstoffsortieranlage<br />

Betriebs <strong>GmbH</strong>, 15517 Fürstenwalde.<br />

Die Gesellslchaft ist<br />

infolge Eröffnung des Insolvenzverfahrens<br />

aufgelöst<br />

(Quelle: 3.2 IN 22/05 – AG<br />

Frankfurt/Oder)<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

bvse-Bundesverband<br />

Sekundärrohstoffe und<br />

Entsorgung e.V., Hohe<br />

Straße 73, 53119 Bonn,<br />

Tel. 0228/98849-0,<br />

E-Mail: info@bvse.de<br />

www.bvse.de<br />

V.i.S.d.P.:<br />

Hans-Günter Fischer<br />

Redaktion:<br />

Jörg Lacher<br />

(Chefredakteur)<br />

Silke Casamassa<br />

Egmont Schmitz<br />

Dr. Manuela Hurst<br />

Seite 8


2005<br />

RecyAktuell<br />

Recht & Justiz<br />

Oberverwaltungsgericht bestätigt Untersagung der Lieferung<br />

asbesthaltiger Abfälle in ausgebeuteten Braunkohletagebau<br />

Der Kläger betreibt ein Entsorgungsunternehmen.<br />

Er<br />

hat in der Vergangenheit<br />

asbesthaltige Abfälle an die<br />

"Mitteldeutsche Umwelt<br />

und Entsorgung <strong>GmbH</strong>"<br />

geliefert, die u.a. damit<br />

ehemalige Braunkohle-<br />

Tagebau-Gelände rekultiviert(Wiedernutzbarmachung<br />

der Oberfläche).<br />

Mit Bescheid vom 8. November<br />

2001 untersagte<br />

der beklagte Landkreis Oldenburg<br />

<strong>dem</strong> Kläger die<br />

Weiterlieferung. Die Abfälle<br />

seien zu beseitigen und<br />

dafür <strong>dem</strong> öffentlichrechtlichenEntsorgungsträger<br />

zu überlassen.<br />

Das Verwaltungsgericht hat<br />

der Anfechtungsklage<br />

durch Urteil vom 9. Januar<br />

2003 stattgegeben. Der<br />

nach einem bergrechtlichen<br />

Betriebsplan vorgenommene<br />

Einbau der streitigen<br />

asbesthaltigen Abfälle in<br />

den Tagebau Delitzsch<br />

(Sachsen) sei eine Verwertung<br />

und keine Beseitigung,<br />

so dass der Beklagte nach<br />

<strong>dem</strong> Kreislaufwirtschafts-<br />

und Abfallgesetz eine Überlassung<br />

nicht fordern könne.<br />

Nach wirtschaftlicher<br />

Betrachtungsweise liege<br />

der Hauptzweck der untersagten<br />

Maßnahme nicht in<br />

der Beseitigung des Schadstoffpotenzials,<br />

sondern in<br />

der stofflichen Nutzung des<br />

Abfalls als Füllmaterial. Die<br />

Schadlosigkeit des Einbaus<br />

werde durch Bestimmungen<br />

des Betriebsplans sichergestellt.<br />

Das stehe<br />

auch mit der Chemikalienverbots-<br />

und der Gefahrstoffverordnung<br />

in Einklang.<br />

Dagegen hat der Beklagte<br />

die vom Verwaltungsgericht<br />

wegen grundsätzlicher Bedeutung<br />

zugelassene Berufung<br />

eingelegt, über die<br />

das Niedersächsische Oberverwaltungsgericht<br />

- 7.<br />

Senat - heute entschieden<br />

hat. Es hat das Urteil des<br />

Verwaltungsgerichts geändert<br />

und die Klage abgewiesen<br />

(7 LC 41/03). Zur<br />

Begründung hat das Oberverwaltungsgericht<br />

im Wesentlichen<br />

ausgeführt, dass<br />

zwar Vieles für die Richtigkeit<br />

der Auffassung des<br />

Verwaltungsgerichts<br />

spricht, wonach die Abfallgebinde<br />

mit <strong>dem</strong> Einbau<br />

"verwertet" und nicht<br />

"beseitigt" werden und die<br />

Schadlosigkeit durch die<br />

Regelungen des bergrechtlichen<br />

Betriebsplans gewährleistet<br />

ist.<br />

Die Anlieferung der Asbestgebinde<br />

verstößt jedoch<br />

gegen die Chemikalien-<br />

Verbotsverordnung in ihrer<br />

gegenwärtigen Fassung,<br />

nach der außerhalb von<br />

Deponieablagerungen le-<br />

Europäischer Gerichtshof:<br />

<strong>Aus</strong>schreibungspflicht gilt auch nach Privatisierung<br />

Die Pflicht zur <strong>Aus</strong>schreibung<br />

öffentlicher Aufträge<br />

besteht auch nach der Privatisierung<br />

einer Gesellschaft.<br />

Diese Auffassung<br />

hat der Generalanwalt des<br />

Europäischen Gerichtshofes<br />

(EuGH) in einem jetzt vorgelegten<br />

Schlussplädoyer<br />

vertreten. Auch wenn kurz<br />

nach der Vergabe eines<br />

Dienstleistungsauftrages<br />

durch einen öffentlichen<br />

Auftraggeber an einem von<br />

ihm kontrollierte Gesellschaft<br />

diese ganz oder teilweise<br />

privatisiert wird, ist<br />

die laut EU-Richtlinie vorgegebene<strong>Aus</strong>schreibungspflicht<br />

voll zu beachten,<br />

stellte der Generalanwalt<br />

fest. Anderenfalls könnte<br />

das Wissen, dass eine solche<br />

Tochtergesellschaft<br />

einen geplanten Auftrag<br />

erhalten werde, für private<br />

Interessenten einen besonderen<br />

Anreiz bilden, eine<br />

Beteiligung zu erwerben.<br />

Die Wirksamkeit der EU-<br />

Richtlinie über die öffentliche<br />

Auftragsvergabe würde<br />

<strong>dem</strong> Generalanwalt zufolge<br />

unterlaufen, wenn zu privatisierende<br />

Gesellschaften<br />

durch solche „Mitgifte“ attraktiv<br />

gemacht werden<br />

konnten.<br />

Mit der beim EuGH vorliegenden<br />

Klage wollte die<br />

EU-Kommission wissen, ob<br />

Nr. 5<br />

diglich noch eine Verwendung<br />

als Versatzmaterial im<br />

Untertage-Bergbau zulässig<br />

ist. Diese Regelung gilt<br />

zwar erst seit <strong>dem</strong> 1. März<br />

2003 und konnte vom Verwaltungsgericht<br />

damit noch<br />

nicht berücksichtigt werden.<br />

Da es sich bei <strong>dem</strong><br />

angefochtenen Verbringungsverbot<br />

jedoch um<br />

einen sog. Dauerverwaltungsakt<br />

handelt, muss für<br />

die Beurteilung der Rechtmäßigkeit<br />

hier das aktuelle<br />

geltende Recht zugrunde<br />

gelegt werden.<br />

Das durch die Verordnung<br />

statuierte Verbringungsverbot<br />

steht auch nicht im<br />

Widerspruch zu der gesetzlichenErmächtigungsgrundlage<br />

oder sonstigem<br />

höherrangigen Recht einschließlich<br />

des Europarechts.<br />

Die Revision gegen<br />

das Urteil wurde nicht zugelassen.<br />

ein ausschreibungs-freies<br />

„In-House-Geschäft“ vorliegen<br />

kann, wenn kurz nach<br />

der Vergabe eines Abfallentsorgungsauftrags<br />

durch<br />

eine Gemeinde an eine in<br />

ihrem Alleineigentum stehende<br />

Gesellschaft deren<br />

Kapital teilweise privatisiert<br />

wird.<br />

Konkret handelt es sich um<br />

die österreichische Gemeinde<br />

Mödling, die 49% des<br />

Kapitals der Abfall <strong>GmbH</strong><br />

veräußerte, kurz nach<strong>dem</strong><br />

diese einen langfristigen<br />

Abfallentsorgungsauftrag<br />

erhielt.<br />

Seite 9


2005<br />

Dresden. „Die Verwertung<br />

von Siedlungsabfällen wird<br />

in Sachsen in den nächsten<br />

zehn Jahren deutlich zunehmen“,<br />

so Umwelt- und<br />

Landwirtschaftsminister<br />

Stanislaw Tillich.<br />

Obwohl die Menge an Siedlungsabfällen<br />

aus privaten<br />

Haushalten und <strong>dem</strong> Kleingewerbe<br />

weiter zurückgeht,<br />

steige der Anteil der verwerteten<br />

Abfälle bis 2015<br />

RecyAktuell<br />

<strong>Aus</strong> Bund und Ländern<br />

Sachsen: Verwertung von Siedlungsabfällen steigt - Abfallmenge sinkt<br />

Umweltminister Tillich legt Abfallwirtschaftsplan für die nächsten zehn Jahre vor<br />

Der sächsische Staatsminister<br />

für Umwelt und Landwirtschaft,<br />

Stanislaw Tillich<br />

Plaketten für rußarme Autos:<br />

um neun Prozent. Damit<br />

würden künftig Dreiviertel<br />

dieser Abfälle verwertet.<br />

Der Trend geht aus <strong>dem</strong><br />

fortgeschriebenen Abfallwirtschaftsplan<br />

hervor, der<br />

von Umweltminister Tillich<br />

<strong>dem</strong> Kabinett vorgestellt<br />

und von diesem beschlossen<br />

wurde.<br />

Der Abfallwirtschaftsplan<br />

prognostiziert – ausgehend<br />

von <strong>dem</strong> Abfallaufkommen<br />

des Jahres 2001 - die in<br />

Sachsen anfallenden Abfallmengen<br />

für die Jahre 2010<br />

und 2015. „Damit verfügen<br />

wir nicht nur über eine aktuelle<br />

Bestandsaufnahme,<br />

sondern auch über eine<br />

fundierte Prognose für die<br />

nächsten Jahre“, betonte<br />

der Minister. Ein besonderer<br />

Schwerpunkt des aktuellenAbfallwirtschaftsplanes<br />

liegt bei den Siedlungs-<br />

abfällen, die bundesweit ab<br />

Juni 2005 nicht mehr unbehandelt<br />

deponiert werden<br />

dürfen.<br />

<strong>Aus</strong>reichende Behandlungskapazitätenvorhanden<br />

Die Menge an Siedlungsabfällen<br />

aus privaten Haushalten<br />

und <strong>dem</strong> Kleingewerbe<br />

wird von 3,6 Millionen Tonnen<br />

im Jahr 2001 auf etwa<br />

2,9 Millionen Tonnen im<br />

Jahr 2015 sinken. Insbesondere<br />

die Restabfälle<br />

(graue Tonne) werden sich<br />

um ein Viertel, von rund<br />

660.000 Tonnen auf<br />

490.000 Tonnen, verringern.<br />

<strong>Aus</strong> den vorliegenden<br />

Prognosen geht hervor,<br />

dass in Sachsen ausreichende<br />

Kapazitäten zur<br />

Behandlung sowie genügend<br />

Deponieraum vorhan-<br />

Feinstaub-Kennzeichnungsverordnung<br />

Bundesumweltministerium legt Eckpunkte vor<br />

Berlin. Das Bundesumweltministerium<br />

hat die Eckpunkte<br />

für eine Verordnung<br />

vorgelegt, mit der die<br />

Kennzeichnung von Kraftfahrzeugen<br />

mit vergleichsweise<br />

sauberen Dieselmotoren<br />

bundeseinheitlich<br />

geregelt werden soll.<br />

Diese Fahrzeuge können<br />

zur Einhaltung der<br />

Feinstaubgrenzwerte ganz<br />

oder teilweise von mögli-<br />

chenVerkehrsbeschränkungen ausgenommen werden.<br />

Die begünstigten Fahrzeu-<br />

ge werden durch Plaketten<br />

gekennzeichnet. Die Regelungen<br />

zur Anwendung der<br />

Nr. 5<br />

den ist. Auch für die Behandlung<br />

besonders überwachungsbedürftigerAbfälle<br />

(Sonderabfälle) stehen<br />

genügend Entsorgungskapazitäten<br />

zur Verfügung. So<br />

steht der Sonderabfallmenge<br />

von 1,3 Millionen Tonnen<br />

im Jahr 2005 eine Kapazität<br />

von 1,5 Millionen<br />

Tonnen in vorhandenen<br />

Anlagen gegenüber.<br />

Abfallwirtschaftspläne müssen<br />

entsprechend <strong>dem</strong><br />

deutschen Kreislaufwirtschafts-<br />

und Abfallgesetz<br />

und der EU-Abfallrahmenrichtlinie<br />

von allen Bundesländern<br />

aufgestellt werden.<br />

Diese werden vom Bund an<br />

die EU weitergeleitet. Der<br />

jetzt vorliegende Abfallwirtschaftsplan<br />

ist eine Fortschreibung<br />

aus <strong>dem</strong> Jahr<br />

1999. Diese Pläne sind alle<br />

fünf Jahre vorzulegen.<br />

Verkehrsbeschränkungen<br />

obliegen den Ländern.<br />

Das Bundesumweltministerium<br />

kommt mit der Kennzeichnungsverordnungeiner<br />

einmütigen Bitte der<br />

Länder-Verkehrsministerkonferenz<br />

nach. Soweit<br />

örtliche Fahrverbote verhängt<br />

werden sollen, wird<br />

es nun für die örtlichen<br />

Behörden möglich, dieses<br />

Verbot zu differenzieren<br />

und auf vergleichsweise<br />

schmutzige Diesel-<br />

Fahrzeuge zu beschränken.<br />

Die Besitzer eines rußarmen<br />

Fahrzeuges erhalten<br />

Fortsetzung auf Seite 11<br />

Seite 10


2005<br />

Niedersachsen<br />

RecyAktuell<br />

<strong>Aus</strong> Bund und Ländern<br />

Noch ein Modellversuch - Praktiker warnen<br />

Martin Böhner: Es gibt eine Sortierkultur, die sich seit 15 Jahren bewährt<br />

Kreis Wesermarsch.<br />

Nach<strong>dem</strong> mehrere Versuche<br />

in Nordrhein-Westfalen<br />

keine überzeugenden Argumente<br />

für die Aufgabe der<br />

getrennten Erfassung erbracht<br />

haben, will nun NiedersachsensUmweltminister<br />

Hans-Heinrich Sander<br />

(FDP) noch einen neuen<br />

Versuch Im Kreis Wesermarsch<br />

starten. Dort sollen<br />

die Bürger - wahrscheinlich<br />

2006 - ein Jahr lang alles<br />

außer Glas, Papier und Biomüll<br />

in der Restmülltonne<br />

entsorgen. Sortiert wird<br />

beim Entsorger.<br />

Leiter der Abfallwirtschaft<br />

warnt<br />

Während Sander sich von<br />

<strong>dem</strong> Modellversuch einen<br />

besseren Wettbewerb und<br />

sinkende Müllpreise verspricht,<br />

hebt der Praktiker<br />

vor Ort, Martin Böhner,<br />

Leiter der Abfallwirtschaft<br />

des Landkreises Holzminden,<br />

hervor: Es gibt eine<br />

Sortierkultur, die sich seit<br />

Fortsetzung von Seite 10<br />

mit der Plakette einen Benutzervorteil.<br />

Damit entsteht<br />

für Diesel-Fahrer ein<br />

zusätzlicher Anreiz, ihr<br />

Fahrzeug mit einem Partikelfilter<br />

nachzurüsten.<br />

Die Kennzeichnung betrifft<br />

Lkw, Pkw und leichte Nutzfahrzeuge.<br />

Fahrzeuge mit<br />

Dieselmotor werden nach<br />

15 Jahren bewährt hat. Die<br />

Deutschen haben sich nach<br />

der Einführung des Grünen<br />

Punktes Anfang der 90-er<br />

Jahren zu Mülltrenn-<br />

Weltmeistern gemausert.<br />

Trotz<strong>dem</strong>, so der politische<br />

Wille, soll ein weiterer Modellversuch<br />

untersuchen,<br />

ob die Aufgabe der getrennten<br />

Sammlung wirtschaftlicher<br />

wäre. Genau<br />

diese Frage stand auch in<br />

den NRW-Modellversuchen<br />

im Zentrum der Überlegungen.<br />

Gebührensenkung<br />

fraglich<br />

Für Umweltminister Sander<br />

geht es bei der Diskussion<br />

um den Gelben Sack nicht<br />

um die Abschaffung des<br />

Dualen Systems, sondern<br />

um die Frage, wie sinnvoll<br />

gesammelt werden könne,<br />

ohne den Bürger unnötig<br />

zu strapazieren. „Die Müllsammlung<br />

und die Wertstoffsammlung<br />

muss so<br />

der Höhe ihrer Partikelemissionen<br />

in drei Emissionsgruppen<br />

eingeteilt. Die<br />

Gruppen mit den jeweils<br />

höchsten Emissionen erhalten<br />

keine Plakette. An die<br />

besseren und besten Fahrzeuggruppen<br />

werden gelbe<br />

beziehungsweise grüne<br />

Plaketten ausgegeben.<br />

Auch Fahrzeuge mit Otto-<br />

Motor erhalten eine Plakette,<br />

denn sie müssen eben-<br />

effektiv, kostengünstig und<br />

bürgerfreundlich wie eben<br />

möglich gestaltet werden.<br />

Wir wollen einen Wettbewerb<br />

der Erfassungssysteme,<br />

zum Nutzen der Bürger,<br />

aber auch zum Nutzen<br />

der Entsorgungswirtschaft<br />

und der Kommunen“.<br />

Versprechen kann Sander<br />

aber nicht, ob und wie<br />

stark die Gebühren sinken:<br />

„Das wollen wir mit <strong>dem</strong><br />

Versuch gerade herausfinden.<br />

Klar ist: Wir wollen<br />

vorn mit dabei sein, wenn<br />

es gilt, wirtschaftliche und<br />

für die Umwelt bessere<br />

Systeme einzusetzen. Umsetzen<br />

müssen das dann<br />

die Kommunen und die<br />

Entsorger“.<br />

Erhöhter Sortieraufwand<br />

mindert Einsparung<br />

bei Sammlung<br />

Martin Böhner, Leiter der<br />

Abfallwirtschaft des Kreises<br />

Holzminden, müsste das<br />

dann umsetzen. Er will aber<br />

falls als partikelarm gekennzeichnet<br />

werden.<br />

Es soll farblich unterschieden<br />

werden zwischen denen<br />

mit geregeltem Katalysator<br />

(blaue Plakette) und<br />

denjenigen ohne Kat<br />

(schwarze Plakette). Mit<br />

dieser farblichen Differenzierung<br />

trifft das Bundesumweltministerium<br />

bereits<br />

Vorsorge im Hinblick auf<br />

Nr. 5<br />

„erst einmal sehen, wo die<br />

Reise hingeht“. Noch ist er<br />

unsicher, ob eine Reduzierung<br />

der Müllgebühren<br />

dabei herauskommt.<br />

„Das, was an der Müllsammlung<br />

durch den Einsatz<br />

weniger Fahrzeuge<br />

gespart werden kann, wird<br />

durch den erhöhten Sortieraufwand<br />

wieder gemindert“,<br />

glaubt er, verweist<br />

auf ein ähnliches Projekt in<br />

Nordrhein-Westfalen.<br />

In fünf Regionen sei die<br />

gemeinsame Abfuhr von<br />

Rest- und Verpackungsmüll<br />

getestet worden. Mit nicht<br />

unbedingt eindeutigen Ergebnissen,<br />

die für eine<br />

„Zebra“-Tonne sprächen.<br />

Die müsste zu<strong>dem</strong> größer<br />

werden, soll sie auch den<br />

Verpackungsmüll schlucken,<br />

der dann in einer<br />

Sortieranlage vom Hausmüll<br />

getrennt werden soll.<br />

das Inkrafttreten bereits<br />

beschlossener Grenzwerte<br />

für die Stickoxid-Belastung<br />

ab <strong>dem</strong> Jahr 2010.<br />

Die Verordnung bedarf<br />

noch der Abstimmung im<br />

Ressortkreis und <strong>dem</strong> anschließendenKabinettbeschluss<br />

der Zustimmung<br />

des Bundesrates.<br />

Die Eckpunkte sind im Internet<br />

unter www.bmu.de<br />

abrufbar.<br />

Seite 11


2005<br />

Europäische Chemikalienpolitik<br />

RecyAktuell<br />

<strong>Aus</strong> Bund und Ländern<br />

Umweltminister Sander: Wir müssen kleine<br />

und mittlere Unternehmen unterstützen<br />

Umweltminister Hans-Heinrich Sander<br />

Hannover. Konkrete Empfehlungen<br />

zur Neugestaltung<br />

der europäischen Chemikalienpolitik<br />

hat Umweltminister<br />

Hans-Heinrich Sander<br />

vorgelegt. Die niedersächsischen<br />

Vorschläge zur<br />

geplanten europäischen<br />

Chemikalienverordnung<br />

„REACH“ - entwickelt von<br />

der Niedersächsischen Regierungskommission<br />

„Umweltpolitik im europäischen<br />

Wettbewerb“ - wurden<br />

am (vergangenen)<br />

Freitag Europaabgeordneten<br />

gesandt, um sie in das<br />

europäische Rechtssetzungsverfahren<br />

einzubrin-<br />

In Dessau angekommen:<br />

gen. Außer<strong>dem</strong> hat<br />

Sander auch die für<br />

Umwelt- und Wirtschaft<br />

zuständigen<br />

EU-Kommissare Dimas<br />

und Verheugen<br />

sowie Bundesumweltminister<br />

Trittin informiert.<br />

„Niedersachsen begleitet<br />

seit mehreren<br />

Jahren konstruktiv die<br />

europäische Chemikalienpolitik“,<br />

erklärte Sander.<br />

„Es ist uns wichtig, insbesondere<br />

die Interessen der<br />

kleinen und mittleren niedersächsischen<br />

Betriebe in<br />

die laufende REACH-<br />

Diskussion in Brüssel einzubringen.“<br />

Niedersachsen fordert im<br />

Wesentlichen:<br />

1. Gleiche Stoffe mehrere<br />

Hersteller oder Importeure<br />

sollen nur einmal registriert<br />

werden, damit der Registrierungsaufwand<br />

bei der<br />

europäischen Chemikalienagentur<br />

sinkt.<br />

2. Kleine und mittlere Unternehmen<br />

sollen die Möglichkeit<br />

erhalten, gemeinsam<br />

Stoffe registrieren zu<br />

lassen, um den Aufwand<br />

für die einzelnen Unternehmen<br />

zu minimieren.<br />

3. Den Unternehmen muss<br />

mit einem Blick in die Verordnung<br />

klar sein, ob sie<br />

überhaupt von REACH betroffen<br />

sind oder nicht.<br />

Deshalb ist der Anwendungsbereich<br />

von REACH<br />

deutlich zu formulieren. Alle<br />

Anwendungsgebiete, die<br />

von der REACH-Verordnung<br />

nicht betroffen sind, sind<br />

deutlich zu benennen, damit<br />

jeder auf den ersten<br />

Blick prüfen kann, ob<br />

REACH in seinem Fall<br />

greift oder nicht.<br />

4. Wer Chemikalien weiterverarbeitet,<br />

muss mehr Zeit<br />

bekommen, um mit seinem<br />

Lieferanten klären zu können<br />

wer von beiden eine<br />

Chemikaliensicherheitsbewertung<br />

(CSA) durchführt.<br />

In begründeten <strong>Aus</strong>nahme-<br />

Umweltbundesamt nahm am 2. Mai 2005<br />

die Arbeit an seinem neuen Dienstsitz auf<br />

Dessau. Über 750 Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter<br />

haben in den vergangenen<br />

Wochen ihre Büros im neuen<br />

Dienstgebäude des Umweltbundesamtes<br />

(UBA) in<br />

Dessau bezogen. Seit <strong>dem</strong><br />

2. Mai 2005 läuft offiziell<br />

der Dienstbetrieb am neuen<br />

Dienstsitz der Umweltbehörde.<br />

Einige Teile des<br />

Amtes bleiben allerdings in<br />

Berlin, unter anderem die<br />

Labore sowie die Deutsche<br />

Emissionshandelsstelle<br />

(DEHSt). Die Außenstellen<br />

des Amtes in Langen und<br />

Bad Elster sowie die Mess-<br />

Nr. 5<br />

fällen sollten Anwender die<br />

Möglichkeit erhalten, einen<br />

Stoff befristet weiter zu<br />

verwenden, auch wenn der<br />

Hersteller oder Importeur<br />

die jeweilige Anwendung<br />

nicht registriert hat.<br />

„Mit unseren Verbesserungsvorschlägen<br />

zu<br />

REACH leisten wir einen<br />

konkreten Beitrag für eine<br />

positive Neugestaltung der<br />

europäischen Chemikalienpolitik“,<br />

betonte Sander.<br />

So habe die Regierungskommission<br />

in zwei niedersächsischenWertschöpfungsketten<br />

(Lacke im Flugzeugbau;<br />

Epoxidkleber im<br />

Automobilbau) die möglichen<br />

<strong>Aus</strong>wirkungen von<br />

REACH untersucht. Dabei<br />

habe sich herausgestellt,<br />

dass der jetzige Verordnungsentwurf<br />

noch deutlich<br />

praktikabler gestaltet werden<br />

muss, um gerade für<br />

die mittelständige Industrie<br />

handhabbar zu sein.<br />

„REACH soll den Umwelt-<br />

und Gesundheitsschutz<br />

sowie die Marktchancen der<br />

europäischen Industrie<br />

verbessern. Es darf aber<br />

kein Hemmnis für notwendige<br />

Investitionen werden.“<br />

stationen bleiben unter den<br />

bekannten Adressen erreichbar.<br />

In einem Hintergrundpapier<br />

hat das UBA<br />

die wichtigsten Daten und<br />

Fakten zum Umzug zusammengestellt.<br />

Sie finden das Papier im<br />

Internet auf der UBA-<br />

Startseite unter:<br />

http://www.umweltbundes<br />

amt.de.<br />

Seite 12


2005<br />

RecyAktuell<br />

<strong>Aus</strong> Europa, Bund und Ländern<br />

Wirtschaftsgespräch der Ständigen Vertretung Deutschlands bei der EU<br />

EU-Erweiterung geht planmäßig weiter<br />

Brüssel. Zum 1.1.2007<br />

sollen Rumänien und Bulgarien<br />

Mitglieder der Europäischen<br />

Union werden. Die<br />

Beitrittsverträge sind unterschrieben<br />

und seien nicht<br />

„nachverhandelbar“, erklärte<br />

der Botschafter der Ständigen<br />

Vertretung bei der<br />

Europäischen Union Dr.<br />

Wilhelm Schönfelder in<br />

Brüssel. Zwar gebe es eine<br />

so genannte „Superschutzklausel“,<br />

die es ermögliche<br />

den Beitritt beider<br />

Länder um ein Jahr aufzuschieben,<br />

doch greife diese<br />

nur ein, wenn die Vertragsbedingungen<br />

nicht eingehalten<br />

würden.<br />

Danach, so Schönfelder,<br />

sehe es bei beiden Ländern<br />

jedoch nicht aus. Die ur-<br />

Bundeskabinett beschließt Eckpunkte:<br />

sprünglich für den 2. März<br />

2005 anvisierten Verhandlungen<br />

über einen Beitritt<br />

Kroatiens seien jedoch verschoben<br />

worden. Grund<br />

hierfür waren Erkenntnisse<br />

darüber, dass es in Kroatien<br />

ein Netzwerk zur Unterstützung<br />

gesuchter<br />

Kriegsverbrecher gebe.<br />

Verhandlungen könnten<br />

erst begonnen werden,<br />

Entlastung der KMU von Statistikpflichten<br />

Berlin. Das Bundeskabinett<br />

hat am 27. April Eckpunkte<br />

zur Entlastung der<br />

kleinen und mittleren Unternehmen<br />

(KMU) von<br />

Statistikpflichten beschlossen.<br />

Damit sollen vor allem<br />

die Unternehmen des<br />

verarbeitenden Gewerbes<br />

- zu denen nach der Systematik<br />

der Wirtschaftszweige<br />

auch unsere Branche<br />

zählt – von statistischen<br />

Erhebungen entlastet werden,<br />

aber auch die Be-<br />

richtspflichten in der Statistik<br />

des Güterkraftverkehrs,<br />

der Umweltstatistik<br />

oder der Beherbergungsstatistik<br />

verringert werden.<br />

Außer<strong>dem</strong> sollen die Voraussetzungen<br />

für die Verwendung<br />

von Verwaltungsdaten<br />

in der Statistik<br />

verbessert werden, damit<br />

in Zukunft weitere Berichtspflichten<br />

der KMU<br />

überflüssig werden.<br />

Daneben soll das Projekt<br />

„eSTATISTIK.core“ be-<br />

schleunigt umgesetzt werden,<br />

um die Belastung der<br />

Unternehmen durch statistische<br />

Erhebungen auf ein<br />

Minimum zu verringern.<br />

Aufgrund der föderalen<br />

Struktur der amtlichen<br />

Statistik in Deutschland<br />

können diese Maßnahmen<br />

nur einvernehmlich mit<br />

den Ländern beschlossen<br />

werden. Auf der Grundlage<br />

der Vereinbarungen des<br />

„Jobgipfels“ sollen in einer<br />

Bund-Länder-Arbeits-<br />

Nr. 5<br />

wenn Kroatien vorbehaltlos<br />

mit <strong>dem</strong> Kriegsverbrechertribunal<br />

in Den Haag zusammenarbeite.<br />

Bei Mazedonien hingegen<br />

erwartet der Botschafter<br />

einen baldigen Beginn der<br />

Beitrittsverhandlungen.<br />

Auch mit der Türkei würden<br />

am 3. Oktober die offiziellen<br />

Verhandlungen beginnen.<br />

Schönfelder rechnet<br />

damit, dass diese Verhandlungen<br />

mindestens bis ins<br />

Jahr 2014 andauern werden. <br />

gruppe gemeinsam mit<br />

den Wirtschaftsministerien<br />

der Länder Bayern<br />

und Nordrhein-Westfalen<br />

konsensfähige Maßnahmen<br />

vorbereitet werden.<br />

Das Kabinett hat den Bundesminister<br />

für Wirtschaft<br />

und Arbeit daneben beauftragt,<br />

mit den anderen<br />

Bundesressorts weitere<br />

Maßnahmen zur Entlastung<br />

kleinerer Unternehmen<br />

von sonstigen bürokratischen<br />

Hemmnissen zu<br />

erarbeiten und in die<br />

Bund-Länder-Arbeitsgruppe<br />

einzubringen.<br />

Erneutes Programm: Bund fördert Mittelständler<br />

Berlin. Insbesondere kleine<br />

und mittlere Unternehmen<br />

sind von der anhaltendenKonjunkturschwäche<br />

betroffen. Häufig fehlen<br />

eigene finanzielle Mittel,<br />

um Innovationsvorhaben<br />

zu verwirklichen. Auch<br />

viele Banken vergeben<br />

aufgrund hoher Unsicherheiten<br />

ungern Kredite an<br />

eigenkapitalschwache Mittelständler.<br />

Die Bundesregierung will<br />

nun Mittelstandsfirmen die<br />

Finanzierung erleichtern<br />

und damit Innovationen<br />

ermöglichen: Das erneuer-<br />

teERP-Investitionsprogramm in Höhe von 600<br />

Mio Euro wendet sich an<br />

etablierte mittelständische<br />

Unternehmen, die Produkt-<br />

und Prozessinnovationen<br />

finanzieren wollen.<br />

Ab Herbst bietet die KfW-<br />

Bankengruppe Kredite mit<br />

einem Zinssatz, der um<br />

zwei Prozentpunkte unter<br />

<strong>dem</strong> marktüblichen Satz<br />

liegt.<br />

Nähere Informationen zum<br />

ERP-Investitionsprogramm<br />

gibt es im Internet unter:<br />

www.kfw-mittelstandsbank.de.<br />

Seite 13


2005<br />

RecyAktuell<br />

Öffentlichkeit die Überzeugung<br />

der Kommission teilt,<br />

eine konsequente Umweltpolitik<br />

könne die Innovation<br />

und das Wachstum fördern.“<br />

Wichtigste Ergebnisse<br />

Eine große Mehrheit der<br />

EU-Bürger (88 % aller Antworten)<br />

ist der Meinung,<br />

die Politiker sollten Umweltbelange<br />

bei der Aufstellung<br />

politischer Konzepte für<br />

andere Bereiche wie Wirtschaft<br />

und Beschäftigung<br />

berücksichtigen. Dies<br />

kommt am stärksten in den<br />

neuen Mitgliedstaaten zum<br />

<strong>Aus</strong>druck. Auf die Frage<br />

nach <strong>dem</strong> Einfluss von<br />

Wirtschafts-, Sozial- und<br />

Umweltfaktoren auf ihre<br />

Lebensqualität gaben 72 %<br />

der Bürger an, Umweltfaktoren<br />

beeinflussten sie<br />

„sehr stark“ oder „ziemlich<br />

stark“. Für Wirtschaftsfaktoren<br />

betrug dieser Wert 78<br />

%, für soziale Faktoren<br />

entsprach er <strong>dem</strong> für Umweltfaktoren<br />

(72 %).<br />

Diese Ergebnisse bestätigen<br />

diejenigen einer Eurobarometer-Erhebung<br />

vom<br />

Februar 2005 über die Stra-<br />

<strong>Aus</strong> Europa<br />

Europäer: Politiker sollen die Umwelt genauso wichtig<br />

nehmen wie die Wirtschafts– und Sozialpolitik<br />

Brüssel. Laut einer neuen<br />

Eurobarometer-Erhebung<br />

ist den Europäern eine gesunde<br />

Umwelt für ihre Lebensqualität<br />

genauso wichtig<br />

wie der Zustand der<br />

Wirtschaft und soziale Faktoren.<br />

Am meisten Sorgen<br />

machen sich die Bürger<br />

über die Umweltprobleme<br />

Wasserverschmutzung, von<br />

Menschen verursachte Katastrophen,<br />

Klimawandel,<br />

Luftverschmutzung und<br />

Chemikalien. Diese Erhebung<br />

untersuchte erstmals<br />

die Haltung gegenüber der<br />

Umwelt in der erweiterten<br />

EU-25.<br />

Klarer Auftrag für die<br />

Kommission<br />

Der europäische Umweltkommissar<br />

Stavros Dimas<br />

erklärte dazu: „Diese Erhebung<br />

beweist, dass den<br />

europäischen Bürgern ihre<br />

Umwelt sehr wichtig ist und<br />

sie in engem Zusammenhang<br />

mit ihrer Lebensqualität<br />

steht. <strong>Aus</strong> den Ergebnissen<br />

ergibt sich ein klarer<br />

Auftrag für die Kommission,<br />

sich weiter für ein hohes<br />

Maß an Umweltschutz einzusetzen.<br />

Auch bestätigt<br />

die Erhebung, dass die<br />

Personalpolitik<br />

Brüssel. In<br />

der EU werden<br />

nur<br />

vergleichsweise<br />

wenig<br />

Stellen mit<br />

Deutschen<br />

besetzt. Dies kritisierte der<br />

Vorsitzende der CSU-<br />

Europaabgeordneten, Markus<br />

Ferber. Nach einer<br />

neuen Statistik beschäftigte<br />

die EU-Kommission im<br />

April 2049 Deutsche. Die-<br />

tegie von Lissabon, aus der<br />

hervorging, dass eine übergroße<br />

Mehrheit Umweltschutzpolitik<br />

vor allem als<br />

Anreiz für die Innovation<br />

(64 %) und nicht als Behinderung<br />

der Wirtschaftsleistung<br />

(20 %) sieht. Auch<br />

ergab sich daraus, dass die<br />

EU-Bürger <strong>dem</strong> Umweltschutz<br />

Vorrang gegenüber<br />

der wirtschaftlichen Wettbewerbsfähigkeiteinräumen<br />

(63 %; gegenteiliger<br />

Meinung waren 24 %).<br />

EU beste Entscheidungsebene<br />

für Umweltpolitik<br />

Beste Ebene für umweltpolitische<br />

Entscheidungen<br />

sind nach Ansicht der Bürger<br />

die Europäische Union<br />

(33 % gegenüber 30 % im<br />

Jahr 2002) und die nationalen<br />

Regierungen (33 %,<br />

gleich bleibend).<br />

Am meisten Sorgen machen<br />

sich die Europäer über<br />

die Umweltprobleme, die<br />

ihr Leben unmittelbar<br />

betreffen. An der Spitze<br />

stehen die Wasserschmutzung<br />

(47 %), von Menschen<br />

verursachte Katastrophen<br />

wie Ölverschmutzungen<br />

und Industrieunfälle<br />

sen stünden zum Beispiel<br />

2485 Franzosen, mehr als<br />

2600 Italiener und gar<br />

knapp 5000 Belgier gegenüber.<br />

Gleichfalls kritisierte<br />

der CSU-Spitzenpolitiker,<br />

dass bei vielen Stellenausschreibungen<br />

von EUnahen<br />

Einrichtungen Eng-<br />

Nr. 5<br />

(46 %), Klimawandel und<br />

Luftverschmutzung (je 45<br />

%) sowie Chemikalien (35<br />

%). Doch bestehen einige<br />

signifikante Unterschiede<br />

zwischen den alten (EU-15)<br />

und den neuen (EU-10)<br />

Mitgliedstaaten. So liegt der<br />

Klimawandel in den EU-15<br />

auf Platz eins, in den EU-10<br />

dagegen nur auf Platz sieben.<br />

54% fühlen sich ausreichend<br />

informiert<br />

Auf die Frage, ob sie sich<br />

ausreichend über Umweltfragen<br />

informiert fühlten,<br />

antworteten 54 % mit ja<br />

und 44 % mit nein. Am<br />

stärksten vermisst werden<br />

Informationen über die<br />

gesundheitlichen <strong>Aus</strong>wirkungen<br />

von Chemikalien<br />

(41 %) und GVO (40 %).<br />

Was die Quellen für Umweltinformationen<br />

angeht,<br />

so vertrauen die Bürger am<br />

meisten den Umweltverbänden<br />

(42 % gegenüber<br />

48 % im Jahr 2002), den<br />

Wissenschaftlern (32 %<br />

gegenüber 35 % im Jahr<br />

2002) und <strong>dem</strong> Fernsehen<br />

(27 % gegenüber 18 % im<br />

Jahr 2002).<br />

lisch als Muttersprache<br />

verlangt werde. „Das ist<br />

ein klarer Wettbewerbsnachteil<br />

für deutsche Bewerber.“<br />

Mehr Informationen unter<br />

Büro Ferber, Tel. 00322/<br />

284-5230 oder –9230<br />

(Fax).<br />

Seite 14


2005<br />

RecyAktuell<br />

chen vor allem aus verschiedenenIndustriesektoren.<br />

Die nationalen Stimmungsindikatoren<br />

wie der<br />

Ifo-Geschäftsklimaindex für<br />

Deutschland sind im abgelaufenen<br />

Monat sämtlich ins<br />

Minus gerutscht.<br />

Die Produktionserwartungen<br />

im Verarbeitenden<br />

Gewerbe des Euro-Raums<br />

haben sich nach den Umfrageergebnissen<br />

der EU-<br />

Kommission im April nochmals<br />

leicht verschlechtert<br />

und liegen nunmehr leicht<br />

unter <strong>dem</strong> langjährigen<br />

Durchschnittsniveau.<br />

Reuters-Einkaufsmanagerindex<br />

unter 50<br />

Der von der Europäischen<br />

Zentralbank stark beachteteReuters-Einkaufsmanagerindex,<br />

der Umfragen im<br />

Verarbeitenden Gewerbe<br />

des Euro-Raums bündelt,<br />

fiel im April von 50,4 auf<br />

49,3 Punkte. Erstmals seit<br />

<strong>Aus</strong> Europa<br />

Konjunkturbelebung im Euro-Raum nicht in Sicht<br />

DZ-Bank-Indikator stagniert / Einkaufsmanager-Index fällt / Weiterhin niedriges Wachstum<br />

Brüssel. Eine durchgreifende<br />

Belebung der Konjunktur<br />

im Euro-Raum ist<br />

nicht in Sicht. Anzeichen für<br />

einen bevorstehenden Einbruch<br />

der wirtschaftlichen<br />

Aktivität gibt es aber, trotz<br />

der teilweise sehr negativen<br />

Stimmung, derzeit ebenfalls<br />

nicht. Darauf deutet<br />

der Euro-Indikator der<br />

DZ Bank hin, der im April<br />

gegenüber <strong>dem</strong> Vormonat<br />

unverändert auf einem<br />

Niveau von 103,5 Punkten<br />

stagnierte. Gegenüber <strong>dem</strong><br />

Vorjahr ist der Indikator<br />

leicht um 0,2 Prozent gefallen.<br />

Das spricht für ein Andauern<br />

der wirtschaftlichen<br />

Schwächephase im Euro-<br />

Raum und zumindest bis<br />

zum Sommer für weiterhin<br />

niedrige Wachstumsraten.<br />

Produktionserwartungen<br />

unter Durchschnitt<br />

Negative Meldungen gab es<br />

in den vergangenen Wo-<br />

Abgeordnetenstatut geändert<br />

Brüssel. Die Europaabgeordneten<br />

sollten ihre Flugkosten<br />

künftig nach den<br />

tatsächlich angefallenen<br />

Kosten abrechnen müssen.<br />

Für die anderen Fahrtkosten<br />

sollten weiterhin Pauschalregelungen<br />

gelten.<br />

Dies sieht das Modell eines<br />

neuen Statuts mit Einheitsdiäten<br />

für alle EU-<br />

Abgeordneten in Höhe von<br />

etwa 7000 Euro vor. Parla-<br />

mentspräsident Josep Borrell<br />

präsentierte es am vergangenen<br />

Dienstag in Luxemburg<br />

auf seinem informellen<br />

Treffen der EU-<br />

Europaminister. Ein Sprecher<br />

der luxemburgischen<br />

EU-Ratspräsidentschaft<br />

kündigte für Juni einen<br />

weiteren Versuch an, im<br />

Kreis der EU-Regierungen<br />

eine Einigung über das seit<br />

Jahren umstrittene Statut<br />

herbeizuführen.<br />

August 2003 liegt er wieder<br />

unter der Expansionsschwelle<br />

von 50 Punkten.<br />

Dies deutet darauf hin,<br />

dass die mühsame Erholung<br />

vom Jahresanfang ins<br />

Stocken geraten ist.<br />

Offenbar werden die hohen<br />

Energiepreise, der starke<br />

Euro und die Anzeichen<br />

einer beginnenden Abkühlung<br />

der amerikanischen<br />

Konjunktur im Industriebereich<br />

zunehmend als Belastungsfaktoren<br />

empfunden.<br />

Mehr offene Stellen<br />

Der ebenfalls von der EU-<br />

Kommission ermittelte Indikator<br />

für das Verbrauchervertrauen<br />

bewegt sich seit<br />

einem Jahr auf ungefähr<br />

<strong>dem</strong>selben, etwas unter<br />

<strong>dem</strong> langjährigen Durchschnitt<br />

liegenden Niveau.<br />

Besonders die Bereitschaft<br />

zu größeren Anschaffungen<br />

bleibt weiterhin schwach.<br />

Inflationsraten<br />

für März 2005<br />

Laut Eurostat, <strong>dem</strong> Statistischen<br />

Amt der EU, blieb die<br />

jährliche Inflationsrate im<br />

März 2005 im Vergleich<br />

zum Vormonat unverändert<br />

bei 2,1%.<br />

Diese Raten trafen für den<br />

gleichen Zeitraum auch auf<br />

die EU25 zu.<br />

Der deutsche Wert für den<br />

Monat März 2005 lag bei<br />

1,7%.<br />

Nr. 5<br />

Die Arbeitsmarktsituation<br />

wird von den Haushalten<br />

allerdings nicht mehr ganz<br />

so negativ eingeschätzt wie<br />

zuletzt. Zwar ist die Arbeitslosigkeit<br />

weiterhin sehr<br />

hoch. Doch hat die Zahl der<br />

offenen Stellen sich seit<br />

nunmehr einem halben<br />

Jahr stetig erhöht, was den<br />

Euro-Indikator im April gestützt<br />

hat.<br />

Pessimistische Konjunktureinschätzung<br />

der<br />

Finanzmärkte<br />

An den Finanzmärkten<br />

herrscht augenblicklich eine<br />

recht pessimistische Konjunktureinschätzung.<br />

Die<br />

Aktienkurse sind im Monatsdurchschnitt<br />

zum ersten<br />

Mal seit August 2004<br />

wieder gesunken. Die Kapitalmarktzinsen<br />

haben zuletzt<br />

sogar einen Tiefstand<br />

erreicht. Beides wirkt sich<br />

negativ auf den Euro-<br />

Indikator aus.<br />

Europa-Termine<br />

19.-20. Mai, Barcelona<br />

IPE, Symposium über neue<br />

Entwicklungen der Papierrecyclingtechnologie<br />

24. Mai, Brüssel<br />

EU-Umweltsausschuss<br />

25.-26. Mai, Brüssel<br />

EU-Parlamentssitzung<br />

29. Mai, Frankreich<br />

Abstimmung über EU-<br />

Verfassung<br />

1.-3. Juni, Vancouver<br />

CEPI, „Globaler Wald und<br />

Papier Gipfeltreffen“<br />

Seite 15


2005<br />

RecyAktuell<br />

waren und Bekleidung<br />

geben die Zahlen in mehreren<br />

Kategorien Anlass zu<br />

ernster Besorgnis. Angesichts<br />

dieser Tatsachen<br />

kann Europa nicht tatenlos<br />

zusehen wie seine Textilindustrie<br />

von der Bildfläche<br />

verschwindet. Anhand der<br />

Ergebnisse unserer Untersuchungen<br />

werde ich entscheiden<br />

können, ob die<br />

EU Schutzmaßnahmen<br />

ergreifen sollte“.<br />

Schutz der europäischenTextilwarenindustrie<br />

ausweiten<br />

„Natürlich sollte eine normale<br />

Steigerung der chinesischen<br />

<strong>Aus</strong>fuhren nach<br />

der Abschaffung der Kontingente<br />

möglich sein. Wir<br />

müssen jedoch den Schutz<br />

der europäischen Textilwarenindustrie<br />

ausweiten,<br />

wenn diese mit einem beispiellos<br />

ruinösen Anstieg<br />

der <strong>Aus</strong>fuhren konfrontiert<br />

wird”.<br />

Umfassende Untersuchung<br />

der Marktstörungen<br />

Folgende Warenkategorien<br />

werden in die Untersuchung<br />

einbezogen: T-<br />

Shirts, Pullover, Blusen,<br />

Kniestrümpfe und Socken,<br />

lange Hosen für Männer,<br />

Mäntel für Frauen, Büstenhalter,<br />

Garne aus Flachs<br />

oder Ramie und Gewebe<br />

aus Flachs.<br />

In diesen neun Kategorien<br />

beträgt der Anstieg der<br />

Einfuhren seit Beginn des<br />

<strong>Aus</strong> Europa<br />

Europäische Kommission leitet Untersuchungen zu<br />

stark wachsenden Textileinfuhren aus China ein<br />

Brüssel. Handelskommissar<br />

Peter Mandelson gab<br />

heute seine Entscheidung<br />

bekannt, die Europäische<br />

Kommission zu ersuchen,<br />

ihn zu ermächtigen, in<br />

neun Kategorien chinesischer<br />

Textilausfuhren in<br />

die EU Untersuchungen<br />

einzuleiten. Diese Entscheidung<br />

wurde aufgrund<br />

des starken Anstiegs der<br />

Einfuhren aus China im<br />

ersten Quartal 2005 getroffen.<br />

Zügige Untersuchung<br />

In diesen neun Kategorien<br />

sind die aus China eingeführten<br />

Mengen an Textilwaren<br />

über die in den von<br />

der Kommission am 6.<br />

April veröffentlichten Leitlinien<br />

festgelegten „Warnschwellen“<br />

angestiegen.<br />

Die Kommission wird nun<br />

eine zügige Untersuchung<br />

(maximal zwei Monate)<br />

durchführen, um festzustellen,<br />

ob Marktstörungen<br />

aufgetreten sind und ob<br />

die EU besondere Schutzmaßnahmen<br />

ergreifen sollte.<br />

Gleichzeitig wird die<br />

Kommission direkte Konsultationen<br />

mit China einleiten,<br />

um zu einer zufrieden<br />

stellenden Lösung zu<br />

gelangen.<br />

Zahlen „Anlass zu ernster<br />

Besorgnis“<br />

Peter Mandelson erklärte:<br />

“Die Mitgliedstaaten haben<br />

nun die Einfuhrstatistiken<br />

für das erste Quartal 2005<br />

zur Verfügung gestellt. Bei<br />

den Einfuhren von Textil-<br />

Jahres zwischen 51% und<br />

534%. Gemäß den von der<br />

Kommission veröffentlichten<br />

Leitlinien rechtfertigt<br />

dieser Anstieg eine umfassende<br />

Untersuchung der<br />

Marktstörungen, sowohl in<br />

Europa als auch bei den<br />

Textilwarenherstellern in<br />

den Entwicklungsländern,<br />

die schon seit langem von<br />

den <strong>Aus</strong>fuhren auf den<br />

Markt der EU abhängen.<br />

Maßnahmen für mehrere<br />

Kategorien erforderlich<br />

Die betreffenden Warenkategorien<br />

entsprechen 7 der<br />

12 Warenkategorien, die<br />

der Europäische Verband<br />

der Textilwarenhersteller<br />

Euratex in einem Schreiben<br />

an die Kommission<br />

vom 9.03.2005 genannt<br />

hat. Die Kommission hat<br />

darüber hinaus zwei in<br />

<strong>dem</strong> Euratex-Antrag nicht<br />

genannte Kategorien (T-<br />

Shirts und Garne aus<br />

Flachs) ermittelt, für die<br />

Nr. 5<br />

gemäß den Einfuhrzahlen<br />

ebenfalls Maßnahmen erforderlich<br />

sind. Auch eine<br />

Reihe anderer Kategorien<br />

scheinen Anlass zur Besorgnis<br />

zu geben. In diesen<br />

Fällen müssen die Einfuhrzahlen<br />

noch weiter<br />

analysiert werden. Dies<br />

geschieht gegenwärtig.<br />

Kurzfristige Schutzmaßnahmen<br />

Die im Beitrittsprotokoll<br />

Chinas zur WTO (2001)<br />

enthaltene textilwarenspezifische<br />

Schutzklausel ermöglicht<br />

es den WTO-<br />

Mitgliedern, vorübergehende<br />

Schutzmaßnahmen zu<br />

ergreifen, um die einheimischen<br />

Textilwarenhersteller<br />

vor einem plötzlichen Anstieg<br />

der chinesischen Textilausfuhren<br />

nach der Liberalisierung<br />

des weltweiten<br />

Handels mit Textilwaren<br />

am 01.01.2005 zu schützen.<br />

Diese Klausel sieht<br />

kurzfristige Schutzmaßnahmen<br />

bis Ende 2008 vor.<br />

Seite 16

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