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Einblick in die Arbeiten der Kartoffelgenbank Groß Lüsewitz

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Abb. 6: Kartoffelsorten des 18. Jahrhun<strong>der</strong>ts nach PUTSCHE:<br />

Die <strong>in</strong> <strong>die</strong>ser H<strong>in</strong>sicht genetisch verarmten Sorten<br />

wurden mit voller Wucht von <strong>der</strong> 250 Jahre<br />

nach E<strong>in</strong>führung <strong>der</strong> Kartoffel <strong>in</strong> Europa erstmalig<br />

auftretenden Phytophthora <strong>in</strong>festans getroffen<br />

und brachen zusammen, so daß <strong>der</strong><br />

weitere Kartoffelanbau <strong>in</strong> vielen Gebieten <strong>in</strong><br />

Frage gestellt war. E<strong>in</strong> ähnlicher Vorgang wie<strong>der</strong>holte<br />

sich um 1910 mit dem Auftreten des<br />

Kartoffelkrebses, wenn auch bei weitem nicht<br />

<strong>in</strong> so drastischem Ausmaß.<br />

Abb. 7: Zeitabschnitte <strong>der</strong> Kartoffelzüchtung<br />

Zeitabschnitt neue Zuchtziele Ausgangsmaterial<br />

bis Mitte 19. Jh. Knollenform<br />

Auslese aus den <strong>in</strong> Europa vorhandenen Kulturkartoffeln,<br />

Ertrag<br />

<strong>die</strong> zurückgehen auf<br />

Speisequalität<br />

S. tbr. ssp. adg (Anden)<br />

Stärkegehalt<br />

S. tbr. ssp. tbr (Südchile)<br />

ab Mitte 19. Jh. Phytophtoraresistenz Neue<strong>in</strong>fuhr meist kultivierter Kartoffeln aus Süd- und<br />

Mittelamerika<br />

erste Kreuzungsversuche mit S. demissum durch<br />

KLOTSCH, weitere gelegentliche Kreuzung mit Wildarten<br />

ab Beg<strong>in</strong>n 20. Jh. Krebsresistenz E<strong>in</strong>fuhr von Wildkartoffelarten, systematische Kreuzung mit<br />

phytophtoraresistenten Wildarten durch SALAMAN, BROILI,<br />

K. O. MÜLLER<br />

ab 1927 systematische Sammelreisen, <strong>in</strong>itiiert durch<br />

VAVILOV<br />

ab Mitte 20. Jh. Virusresistenz Nutzung des gesammelten umfangreichen Materials.<br />

Nematodenresistenz weitere Sammelreisen,<br />

Kartoffelschorf Gründung des CIP <strong>in</strong> Peru<br />

ab Ende 20. Jh. spezif. Gebrauchs- Nutzung des vorhandenen Materials durch weitere<br />

werteigenschaften Evaluierung, Ergänzung <strong>der</strong> traditionellen<br />

Komb<strong>in</strong>ationszüchtung durch neue Verfahren (Gentechnik)<br />

Der Neuanfang ab Mitte des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts,<br />

<strong>der</strong> durch zielgerichtete Resistenzzüchtung<br />

gekennzeichnet war, nahm <strong>in</strong> England und den<br />

USA se<strong>in</strong>en Ausgang, sehr bald folgten<br />

Deutschland u.a. europäische Län<strong>der</strong>. Neue<br />

Krankheiten und Schädl<strong>in</strong>ge zwangen immer<br />

wie<strong>der</strong>, nach neuem Ausgangsmaterial zu suchen.<br />

Samensurium 14/2003 - 27 -

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