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Präsentation Staatsrecht

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2 <strong>Staatsrecht</strong>


Beispiele: Staat und Macht<br />

„Über sechs Jahre war der<br />

Sudanese Sami al-Hadsch im<br />

US-Gefangenenlager<br />

Guantanamo auf Kuba inhaftiert.<br />

Der Kameramann des<br />

arabischen Fernsehsenders al-<br />

Dschasira wurde nie offiziell<br />

angeklagt. Der Kameramann war<br />

im Dezember 2001 in Pakistan<br />

festgenommen worden, als er<br />

nach Afghanistan einreisen<br />

wollte, um dort über die USgeführte<br />

Invasion zu berichten. Er<br />

wurde an die US-Truppen<br />

übergeben und im Januar 2002<br />

nach Guantanamo gebracht. (…)“<br />

www.spiegel.de, 2.5. 2008<br />

„Plünderungen, Straßenschlachten -<br />

die argentinische Regierung hat<br />

die Kontrolle über das sozial<br />

schwer gebeutelte Land verloren.<br />

(…) In Buenos Aires setzten<br />

Zehntausende aus Protest gegen<br />

die sozialen Missstände<br />

Straßensperren in Brand,<br />

stürmten Geschäfte, plünderten<br />

Regale. Die Polizei ging mit<br />

Tränengas und dem Einsatz von<br />

Gummigeschossen gegen die<br />

Plünderer vor. Die argentinische<br />

Hauptstadt versank<br />

zwischenzeitlich im Chaos. (…)“<br />

www.spiegel.de, 20.12. 2001<br />

KSBG Recht 2 <strong>Staatsrecht</strong> Ueli Albrecht


<strong>Staatsrecht</strong> I: Politische<br />

Organisation der Schweiz<br />

Vgl. Broschüre „Der Bund kurz erklärt“<br />

Subordinationsprinzip<br />

Zweck Problematik Folge<br />

Die Diskussion von Fragen zur Rechtsordnung wie<br />

- Wie viel Macht soll dem Staat zuteil werden?<br />

- Wie kann die Machtbalance aufrecht erhalten werden?<br />

geschieht anhand der Vertiefung in die Schweizerische<br />

Bundesverfassung (BV). Nach einer Übersicht über die politische<br />

Organisation der Schweiz folgt ein Themenschwerpunkt<br />

"Grundrechte/Freiheitsrechte" (ab Folie 13)<br />

KSBG Recht 2 <strong>Staatsrecht</strong> Ueli Albrecht


Politische Organisation der Schweiz:<br />

Gruppenpräsentationen<br />

Themen:<br />

1. Exekutive auf Bundesebene: der Bundesrat<br />

2. Legislative auf Bundesebene: die eidgenössischen Räte<br />

3. Judikative auf Bundesebene: das Bundesgericht<br />

4. Die politischen Parteien<br />

5. Das Stimm- und Wahlrecht<br />

6. Volksinitiative und Referendum<br />

7. Föderalismus in der Schweiz<br />

Vorgaben<br />

Anhaltspunkt ist die Broschüre „Der Bund kurz erklärt“. Der Bezug des Themas<br />

zur Bundesverfassung soll ersichtlich sein (Hinweis auf Verfassungsartikel<br />

usw.). Erstellt eine Unterlage für die SchülerInnen ( 1 A4 Seite) und sendet sie<br />

zusammen mit der <strong>Präsentation</strong> jeweils bis spätestens am Dienstag vor dem<br />

<strong>Präsentation</strong>stermin an Ueli.Albrecht@ksbg.ch.<br />

Die <strong>Präsentation</strong> und die Unterlage für die SchülerInnen werden benotet (halb<br />

zählend)<br />

KSBG Recht 2 <strong>Staatsrecht</strong> Ueli Albrecht


Systematik der Bundesverfassung<br />

Präambel<br />

Allgemeine Bestimmungen<br />

Grundrechte, Bürgerrechte und Sozialziele<br />

Bund, Kantone und Gemeinden<br />

Volk und Stände<br />

Bundesbehörden<br />

Revision der Bundesverfassung und<br />

Übergangsbestimmungen<br />

KSBG Recht 2 <strong>Staatsrecht</strong> Ueli Albrecht


Die Schweizerische Bundesverfassung<br />

(BV): Einleitung/Präambel<br />

Im Namen Gottes des Allmächtigen!<br />

Das Schweizervolk und die Kantone, in der Verantwortung gegenüber der<br />

Schöpfung,<br />

im Bestreben, den Bund zu erneuern, um Freiheit und Demokratie,<br />

Unabhängigkeit und Frieden in Solidarität und Offenheit gegenüber der<br />

Welt zu stärken,<br />

im Willen, in gegenseitiger Rücksichtnahme und Achtung ihre Vielfalt in der<br />

Einheit zu leben,<br />

im Bewusstsein der gemeinsamen Errungenschaften und der Verantwortung<br />

gegenüber den künftigen Generationen,<br />

gewiss, dass frei nur ist, wer seine Freiheit gebraucht, und dass die Stärke<br />

des Volkes sich misst am Wohl der Schwachen,<br />

geben sich folgende Verfassung:<br />

KSBG Recht 2 <strong>Staatsrecht</strong> Ueli Albrecht


Direkte Demokratie als politisches<br />

System<br />

Aufgabe: Informiere Dich im Buch (Seite 231ff.) und mit Hilfe von anderen<br />

Quellen (Internet, Zeitungen, Zeitschriften) über das politische System<br />

der Schweiz. Nimm anschliessend Stellung zur folgenden Aussage<br />

„In der heutigen immer komplexer und unübersichtlicher werdenden<br />

Gesellschaft ist die direkte Demokratie als politisches System nicht mehr<br />

zeitgemäss. Besser wäre es, man würde die politischen Entscheidungen<br />

ausgesuchten Experten überlassen, welche das Fachwissen und den<br />

Überblick haben, um Entscheidungen zu treffen, welche dem Wohl der<br />

Gesellschaft bestmöglich gerecht werden!“<br />

KSBG Recht 2 <strong>Staatsrecht</strong> Ueli Albrecht


Auszüge aus den SchülerInnenantworten<br />

„Der Schutz vor Willkür wäre nicht mehr gewährleistet.“<br />

„Es gibt keine allwissenden Experten, welche den Überblick haben.“<br />

„Unser heutiges politisches System geht einher mit der Tradition.“<br />

„Mitspracherecht gibt ein Freiheits-, aber auch Verantwortungsgefühl.“<br />

„Auch unter Experten gibt es Meinungsverschiedenheiten und Konflikte.“<br />

„Die so genannte „bestmögliche Vertretung“ ist immer Ansichtssache.“<br />

„Ein Expertenrat ist viel einfacher zu manipulieren als alle BürgerInnen.“<br />

„Unabhängig vom Bildungsniveau sollte sich jeder Mensch an politischen<br />

Entscheidungen beteiligen dürfen.“<br />

Gerade weil die Gesellschaft immer komplexer ist die direkte Demokratie<br />

angebracht und zeitgemäss: die Meinungen werden immer vielfältiger.<br />

„Die heutigen Bürgerrechte werden zum Teil missbraucht.“<br />

„Die politischen Entscheidungen würden viel schneller, effizienter und<br />

billiger gefällt.“<br />

KSBG Recht 2 <strong>Staatsrecht</strong> Ueli Albrecht


Quelle: Taschenstatistik der Schweiz 2006<br />

KSBG Recht 2 <strong>Staatsrecht</strong> Ueli Albrecht


Quelle: Taschenstatistik der Schweiz 2006<br />

KSBG Recht 2 <strong>Staatsrecht</strong> Ueli Albrecht


Quelle: Taschenstatistik der Schweiz 2006


KSBG Recht 2 <strong>Staatsrecht</strong> Ueli Albrecht


Zusammenfassung: Bereiche der<br />

Gewaltentrennung<br />

Föderalismus<br />

Direkte Demokratie<br />

Legalitätsprinzip<br />

Freiheitsrechte<br />

Machtbalance<br />

KSBG Recht 2 <strong>Staatsrecht</strong> Ueli Albrecht


<strong>Staatsrecht</strong> II:<br />

Grundrechte/Freiheitsrechte<br />

Freiheitsrechte sind Rechte des Einzelnen gegenüber dem Staat auf Gewährung<br />

einer bestimmten Sphäre, in die der Staat nicht eingreifen darf. Freiheitsrechte<br />

stehen grundsätzlich jedem Menschen zu.<br />

Die einzelnen Freiheitsrechte (BV 10 ff.)<br />

- Das Recht auf Leben und<br />

körperliche Unversehrtheit<br />

- Die Bewegungsfreiheit<br />

- Das Recht auf freie Entfaltung in<br />

der Persönlichkeit.<br />

- Die Religionsfreiheit<br />

- Die Ehefreiheit<br />

- Die Meinungsäusserungsfreiheit,<br />

einschliesslich Pressefreiheit<br />

- Das Petitionsrecht<br />

- Die Vereinigungsfreiheit<br />

- Die Eigentumsgarantie<br />

- Die Wirtschaftsfreiheit<br />

Um die Problematik im Zusammenhang<br />

mit der Garantie von<br />

"unbedingten, allen Menschen<br />

zuteil werdenden" Rechten<br />

aufzuzeigen und das Thema als<br />

generelles, nicht nur auf die<br />

Schweiz bezogenes Gebiet zu<br />

verankern, wird immer wieder die<br />

internationale Ebene miteinbezogen.<br />

Im Zentrum bleiben<br />

aber Schweizerische Regelungen<br />

und Eigenheiten des Grundrechtskatalogs.<br />

Aufgabenblatt zur Situation auf internat. Ebene: „Freiheitsrechte - grenzenlos?“<br />

KSBG Recht 2 <strong>Staatsrecht</strong> Ueli Albrecht


„Free2choose“: Ja oder Nein?<br />

Free2Choose. Die Grenzen der Freiheit<br />

Amsterdam/Berlin 2006<br />

1. Rechtsextremisten vor Synagoge<br />

2. Palästinenser gegen Israel<br />

3. „Mein Kampf“ Verkauf in der Türkei<br />

4. Zeitung der baskischen Untergrundorganisation<br />

5. Homosexuellenfeindliche Dancehall-Künstler<br />

6. Verbrennen der Nationalflagge<br />

7. Polizist mit Turban<br />

8. Katholische Kirche gegen Homosexuelle<br />

9. „Elektronischer Burggraben rund um die Stadt<br />

10. Staat, der „alle Bücher liest“<br />

JA NEIN<br />

KSBG Recht 2 <strong>Staatsrecht</strong> Ueli Albrecht


Voraussetzungen zur Einschränkung von<br />

Grundrechten in der Schweiz<br />

Art. 36 BV regelt die Einschränkung von Grundrechten;<br />

SÄMTLICHE der folgenden Voraussetzungen müssen zur<br />

Einschränkung erfüllt sein:<br />

1. Gesetzliche Grundlage zur Einschränkung<br />

(Beispiel: Gefängnisstrafe)<br />

2. Überwiegendes öffentliches Interesse<br />

(Beispiel: Ausübung eines okkultistischen Glaubens)<br />

3. Verhältnismässigkeit der Beschränkung<br />

(Geeignetheit und Erforderlichkeit und Zumutbarkeit;<br />

Beispiel: Abhören von Telefonen bei polizeilichen Ermittlungen)<br />

4. Kerngehaltsgarantie<br />

(Beispiel: Todesstrafe)<br />

KSBG Recht 2 <strong>Staatsrecht</strong> Ueli Albrecht


Einschränkung von Grundrechten in der<br />

Schweiz: Fallbeispiel<br />

Um seinem Verein „Chinchillazüchter Ostschweiz“ etwas Geld für die<br />

Vereinskasse zu verschaffen, hat sich D.B. eine besondere Aktion<br />

ausgedacht: Inmitten der grössten Strassenkreuzung seines Wohnorts<br />

setzt er sich auf einen Stuhl und bietet den herannahenden<br />

Fahrzeuglenkern an, für eine kleine Spende ihre Fahrzeugfenster zu<br />

reinigen.<br />

Schnell ist die Polizei an Ort und Stelle. Sie stellt D.B. mit einem „Taser“<br />

(Elektroschockgerät) ruhig, legt ihn in Handschellen und wirft seine<br />

„Tatwaffen“ (Putzeimer, Reinigungsmittel und Schwamm) auf den Müll.<br />

Aufgaben:<br />

a) Welches Grundrecht ist betroffen?<br />

b) Prüfe, ob die beschriebene Grundrechtsbeschränkung zulässig ist.<br />

KSBG Recht 2 <strong>Staatsrecht</strong> Ueli Albrecht


Einschränkungen von Grundrechten –<br />

1. Im Mai 2007 hat BR Blocher verschiedene<br />

Vorschläge für Änderung der Antirassismus-<br />

Strafnorm präsentiert. Seiner Ansicht nach<br />

beschränkt das Gesetz die Meinungsäusserungsfreiheit<br />

zu stark.<br />

Die Vorschläge sehen unter anderem vor,<br />

dass es nicht mehr resp. nur noch<br />

beschränkt strafbar ist, Völkermorde<br />

abzustreiten oder zu leugnen.<br />

2. Im Februar 2004 wurde<br />

die „Verwahrungs-Initiative“<br />

von der Schweizer<br />

Bevölkerung mit 56 Prozent<br />

Ja-Stimmen angenommen<br />

(s. BV 123a). Demnach<br />

können extrem<br />

gefährliche Sexual- und<br />

Gewaltstraftäter<br />

lebenslang verwahrt werden<br />

ohne Chance<br />

auf frühzeitige Entlassung<br />

oder Urlaub.<br />

aktuelle Beispiele<br />

3. Im Juli 2008 hatte das Komitee der<br />

Volksinitiative „Gegen den Bau von<br />

Minaretten“ genügend Unterschriften<br />

gesammelt.<br />

Ein Minarett ist ein Gebetsturm, von dem aus<br />

Muslime zum Gebet gerufen werden.<br />

Von mehreren Seiten (z.B. von BR Calmy-Rey)<br />

wird davor gewarnt, dass die Initiative gegen<br />

zwingendes Völkerrecht verstosse.<br />

4. Die SVP hat genügend Unterschriften gesammelt<br />

für die so genannte „Ausschaffungsinitiative“, die<br />

folgendes bezweckt: (Juni 2007)<br />

„Die Bundesverfassung vom 18. April 1999 wird wie<br />

folgt geändert:<br />

Art. 121 Abs. 3-6 (neu)<br />

3 Sie (= die Ausländerinnen und Ausländer) verlieren<br />

unabhängig von ihrem ausländerrechtlichen Status ihr<br />

Aufenthaltsrecht sowie alle Rechtsansprüche auf<br />

Aufenthalt in der Schweiz, wenn sie:<br />

wegen eines vorsätzlichen Tötungsdelikts, wegen einer<br />

Vergewaltigung oder eines anderen schweren<br />

Sexualdelikts, wegen eines anderen Gewaltdelikts<br />

wie Raub, wegen Menschenhandels, Drogenhandels<br />

oder eines Einbruchsdelikts rechtskräftig verurteilt<br />

worden sind.(…)“


SchülerInnenlösung I


SchülerInnenlösung II


SchülerInnenlösung III


Ausgewählte Grundrechte I:<br />

Schutz vor Ausschaffung BV 25<br />

Besuch der Ausstellung „Überleben auf der Flucht; ein Flüchtlingslager<br />

zum Anfassen“<br />

der Organisation „Medicins sans Frontieres“ (http://www.msf.ch)<br />

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MSF wurde gegründet, um Leben zu schützen, und<br />

unter Achtung der Menschenwürde Leiden zu<br />

lindern. MSF hilft Menschen in Not und<br />

erleichtert ihnen den Weg in eine selbständige<br />

Zukunft. Dabei gelten folgende<br />

10 Handlungsprinzipien:<br />

1. Die medizinische Arbeit im Vordergrund<br />

2. Berichterstattung als notwendige Ergänzung der Arbeit<br />

3. Achtung der medizinischen Ethik<br />

4. Verteidigung der Menschenrechte<br />

5. Bewahrung der Unabhängigkeit<br />

6. Unparteilichkeit, ein Gründungsprinzip<br />

7. Der Geist der Neutralität<br />

8. Verantwortung und Transparenz<br />

9. Eine Organisation von Freiwilligen<br />

10. Vereinscharakter<br />

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…..<br />

(weitere Auskünfte: Ueli.Albrecht@ksbg.ch)<br />

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Öffentliches Recht<br />

<strong>Staatsrecht</strong> (BV, kant.<br />

Verfassungen)<br />

Verwaltungsrecht (Bsp.<br />

Verkehrsrecht, Baurecht)<br />

Strafrecht<br />

Prozessrecht (Zivil- und<br />

Strafprozess,<br />

Verwaltungsverfahren)<br />

Schuldbetreibungs- und<br />

Konkursgesetz<br />

Kirchenrecht<br />

Völkerrecht (v.a.<br />

Gewohnheitsrecht und<br />

Staatsverträge)<br />

Übersicht Recht<br />

Privatrecht oder Zivilrecht<br />

Zivilgesetzbuch ZGB<br />

(Personen-, Erb-, Familien- und<br />

Sachenrecht)<br />

Obligationenrecht OR<br />

(Verträge,<br />

Unternehmensformen,<br />

Registrierung, Buchhaltung,<br />

Wertpapiere,...)<br />

Verschiedene Spezialgesetze<br />

(Bsp. Wettbewerbsrecht)<br />

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