Identität als Erfolgsmodell - Oldenburgische Landesbank
Identität als Erfolgsmodell - Oldenburgische Landesbank
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Markt mit Perspektive<br />
fl www.die-bank.de<br />
nr.10 ó oktober 2010<br />
die bank<br />
Zeitschrift für Bankpolitik und praxis<br />
geschäftspolitik<br />
Allfinanz – ein Auslaufmodell?<br />
kostensenkung<br />
Prozesslabor im Bankbetrieb<br />
change management<br />
Kraftakt Kulturwandel<br />
G 8790
ó BankInG<br />
<strong>Identität</strong> <strong>als</strong> <strong>Erfolgsmodell</strong><br />
RegionalBanken Wie gelingt es einer Bank, sich mehr <strong>als</strong> 140 Jahre im Wettbewerb zu behaupten<br />
und auch gesamtwirtschaftliche Krisenzeiten sicher zu durchleben? Einen Erklärungsbeitrag<br />
zur Antwort auf diese Frage kann das Konstrukt „<strong>Identität</strong>“ leisten – das zeigt das Beispiel<br />
der <strong>Oldenburgische</strong>n <strong>Landesbank</strong> AG. Michael Szeliga | Stefan Friedmann<br />
keywords: finanzwirtschaft,<br />
Bankenimage, tradition<br />
Unter der <strong>Identität</strong> einer Bank versteht<br />
man allgemein die Gesamtheit der mit ihr<br />
langfristig verbundenen, prägenden Eigenschaften.<br />
Ursprünglich stammt der<br />
<strong>Identität</strong>sbegriff aus der Sozialwissenschaft,<br />
wo er sich auf das Selbstverständnis<br />
von Personen und Personengruppen<br />
bezieht. In der Literatur zum Marketing<br />
und zur Unternehmensführung wird das<br />
damit verbundene Konzept auf Grund seiner<br />
hohen Bedeutung für den Unternehmenserfolg<br />
zunehmend auf strategischer<br />
Ebene diskutiert.<br />
identität bietet dauerhaft<br />
orientierung<br />
Die <strong>Identität</strong> einer Bank gibt <strong>als</strong> fest verankertes<br />
Leitbild allen Beteiligten eine<br />
dauerhafte Orientierung für ihr Handeln<br />
und ihre Erwartungen. Führungskräfte<br />
und Mitarbeiter erhalten eine genaue<br />
Vorstellung, für welche Art der Organisation<br />
sie arbeiten und an welchen Prinzipien<br />
ihre Entscheidungen und Verhaltensweisen<br />
auszurichten sind. Kunden,<br />
Aktionären und anderen Anspruchsgruppen<br />
(Stakeholder) vermittelt die <strong>Identität</strong><br />
ein Bild darüber, was sie von der Bank im<br />
32 diebank 10.2010<br />
geschäftlichen Bereich aber auch <strong>als</strong> Teil<br />
der Gesellschaft erwarten können.<br />
Häufig begegnet man in Organisationen<br />
Unternehmensgrundsätzen, die zwar<br />
wohlklingend formuliert sind, nicht aber<br />
der gelebten Praxis und der wahren oder<br />
ehrlich angestrebten <strong>Identität</strong> entsprechen.<br />
In den vergangenen Jahren musste<br />
zudem der Eindruck entstehen, dass bei<br />
vielen Banken die kurzfristige Gewinnmaximierung<br />
<strong>als</strong> einzige Orientierungsgröße<br />
diente. Dadurch wurde nur allzu leicht<br />
fl kunden, aktionären und anderen anspruchsgruppen vermittelt die <strong>Identität</strong><br />
ein Bild darüber, was sie von der Bank im geschäftlichen Bereich<br />
aber auch <strong>als</strong> teil der Gesellschaft erwarten können<br />
übersehen, dass sowohl innerorganisatorisch<br />
<strong>als</strong> auch bei den Kunden das Verständnis<br />
für diejenigen Inhalte und Werte<br />
verloren ging, die zuvor jahrzehntelang<br />
die Basis für eine positive Geschäftsentwicklung<br />
bildeten. Wer seiner täglichen<br />
Arbeit nach dem Prinzip „Schneller Gewinn“<br />
nachgeht, büßt nachhaltig das Gefühl<br />
für die <strong>Identität</strong> seiner Organisation<br />
ein. In der Folge sieht auch der Kunde keine<br />
Unterschiede mehr zwischen den Anbietern<br />
und erkennt keine individuelle<br />
Wertschätzung seiner Person.<br />
Natürlich ist das Erwirtschaften einer<br />
angemessen Rentabilität unabdingbare<br />
Voraussetzung für die Attraktivität und<br />
die Überlebensfähigkeit einer Bank. Diese<br />
Zielsetzung hat aber für die meisten<br />
Organisationsmitglieder keinen sinnstif-<br />
tenden Charakter und lässt völlig offen,<br />
auf welchem Weg der Erfolg zu erreichen<br />
ist. Zudem liefert sie dem Kunden keinen<br />
überzeugenden Grund, sich für das entsprechende<br />
Institut zu entscheiden.<br />
auf die mischung kommt es an<br />
Das <strong>Identität</strong>sprofil einer Organisation<br />
entwickelt sich aus einer Mischung verschiedener<br />
Einflussfaktoren, wie historischen<br />
Gegebenheiten, wirtschaftlichen<br />
und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen,<br />
Entscheidungen der Unternehmensführung,<br />
Verhalten von Führungskräften<br />
und Mitarbeitern sowie Reaktionen von<br />
Kunden und anderen Anspruchsgruppen.<br />
So wird die <strong>Identität</strong> oftm<strong>als</strong> gelebt, ohne<br />
ein aktives Bewusstsein hierüber zu entwickeln.<br />
Um sie zur Grundlage eines gezielt gesteuerten<br />
<strong>Erfolgsmodell</strong>s zu machen, muss<br />
sie jedoch systematisch analysiert, geplant<br />
und implementiert werden. In einem ersten<br />
Schritt ist hierzu der Ist-Zustand der<br />
Organisation bezüglich der Eigen- und der<br />
Fremdwahrnehmung zu erheben. Darauf<br />
aufbauend werden die Zielvorstellungen<br />
für den Soll-Zustand festgelegt, wobei klar<br />
sein sollte, dass größere Veränderungen<br />
einer bestehenden <strong>Identität</strong> nur mit erheblichem<br />
Aufwand und über einen längeren<br />
Zeitraum realisierbar sind.<br />
Im Rahmen dessen ist dafür Sorge zu<br />
tragen, dass die konzeptionell entwickelte<br />
<strong>Identität</strong> mit allen zur Verfügung stehenden<br />
Instrumenten, wie zum Beispiel<br />
Kommunikationsmaßnahmen, Person<strong>als</strong>chulung<br />
oder Filialgestaltung, stringent
umgesetzt wird. Schließlich sollte die so<br />
definierte <strong>Identität</strong> des Unternehmens in<br />
größeren zeitlichen Abständen hinterfragt<br />
werden, um die evolutionären Veränderungen<br />
innerhalb der Organisation<br />
sowie der äußeren Rahmenbedingungen<br />
aufzunehmen.<br />
Zur <strong>Identität</strong>sbeschreibung einer Bank<br />
können die in ” 1 genannten Eigenschaftsdimensionen<br />
herangezogen werden.<br />
Hier ist zu berücksichtigen, dass diese<br />
nicht nur für den Kunden, sondern<br />
auch für andere Anspruchsgruppen at-<br />
traktiv sein müssen. Interessiert sich<br />
jede Gruppe zusätzlich für einige spezifische<br />
Aspekte, kann in der Folge die Gesamtidentität<br />
recht schnell komplexe<br />
Züge annehmen.<br />
Die Sicht der anspruchsgruppen<br />
Um aber ein Bild von einer Organisation<br />
erfolgversprechend vermitteln zu können,<br />
muss die Anzahl ihrer kommunizierten<br />
Eigenschaften möglichst gering gehalten<br />
werden. Kunden machen sich in aller<br />
Regel nicht die Mühe, das Image eines<br />
Anbieters anhand einer umfangreichen<br />
Eigenschaftsliste zu definieren, sondern<br />
greifen zur Charakterisierung auf wenige,<br />
besonders prägnante Begrifflichkeiten<br />
zurück. Wer einen Selbsttest machen<br />
möchte, überlege doch bitte einmal, welche<br />
gedanklichen Verknüpfungen die<br />
Markennamen renommierter deutscher<br />
Automobilhersteller bei ihm hervorrufen.<br />
Zumindest im ersten Schritt wird die Zahl<br />
der Assoziation recht gering sein.<br />
Die Aufmerksamkeit der einzelnen Anspruchsgruppen<br />
sollte daher möglichst<br />
auf den jeweils relevanten Ausschnitt der<br />
<strong>Identität</strong> fokussiert werden. Methodisch<br />
bietet sich hierzu ein Ansatz von Aaker<br />
an, der aus einem dreischichtigen Schalenmodell<br />
besteht ” 2. In der innersten<br />
Schale findet sich die Essenz des zu vermittelnden<br />
Bildes, idealerweise in Form<br />
einer prägnanten, eingängigen Formulierung.<br />
Diese besteht nicht einfach aus einer<br />
Aufzählung von Eigenschaften, sondern<br />
fängt die wesentliche Aussage in einem<br />
„einzigen Gedanken“ ein. Im Gegensatz<br />
zu einem Slogan, der <strong>als</strong> Kommunikationsmittel<br />
über die Zeit durchaus variieren<br />
darf, ist die Essenz langfristig gültig.<br />
Die zweite Schale beschreibt zwei bis<br />
fl unterschiedliche, gar widersprüchliche außendarstellungen der Bank<br />
wirken verwirrend und können <strong>als</strong> negativ empfundene Merkmale das<br />
Image beinträchtigen.<br />
vier Kerneigenschaften, die in der Wahrnehmung<br />
untrennbar mit der Bank verbunden<br />
sein sollten. Die äußere Schale<br />
enthält schließlich weitere Eigenschaften,<br />
um das Bild zu vervollständigen. Sie bietet<br />
den größten Spielraum für Anpassungen<br />
und Ergänzungen, die situativ oder über<br />
die Zeit vorgenommen werden müssen.<br />
Die einzelnen Ausschnitte sind so zu<br />
gestalten, dass sie gleichzeitig die <strong>Identität</strong><br />
der Bank zum Ausdruck bringen, den<br />
jeweiligen Interessenschwerpunkt berücksichtigen<br />
und über alle Gruppen hinweg<br />
ein konsistentes Bild schaffen ” 3.<br />
Unterschiedliche, gar widersprüchliche<br />
Außendarstellungen der Bank wirken<br />
verwirrend und können <strong>als</strong> negativ empfundene<br />
Merkmale anspruchsgruppenübergreifend<br />
das Image beinträchtigen.<br />
In einer offenen Kommunikations- und<br />
Mediengesellschaft lassen sich Informationen<br />
nicht derart kanalisieren, dass die<br />
einzelnen Anspruchsgruppen ausschließlich<br />
die für sie vorgesehenen <strong>Identität</strong>seigenschaften<br />
wahrnehmen. Entsprechende<br />
Erfahrungen machen Unternehmen,<br />
die durch ihr Verhalten gegenüber Mitarbeitern<br />
oder der Umwelt in die öffentliche<br />
Kritik geraten und von den Kunden abge-<br />
BankInG ó<br />
straft werden. Daher ist – im Sinne einer<br />
ganzheitlichen Umsetzung – von allen<br />
Stellen in der Organisation die <strong>Identität</strong><br />
des Unternehmens bei allen Handlungen<br />
zu berücksichtigen.<br />
Beispiel olB<br />
Ein Beispiel für eine ausgeprägte <strong>Identität</strong><br />
liefert die größte private Regionalbank<br />
Deutschlands, die <strong>Oldenburgische</strong> <strong>Landesbank</strong><br />
AG (OLB). Bereits die Kombination<br />
von Stadtnamen und <strong>Landesbank</strong>bezeichnung<br />
prägt die <strong>Identität</strong> des Instituts.<br />
Eine regionale Herkunftsbezeichnung<br />
ist stets gut zu erinnern, zumal<br />
wenn sich das positive Image einer dynamisch-sympathischen<br />
Stadt auf die Außenwirkung<br />
der Bank überträgt. Gleichzeitig<br />
ist mit dem Ausdruck der <strong>Landesbank</strong><br />
die Vorstellung einer beeindruckenden<br />
Größenordnung verbunden.<br />
Aufbauend auf diesem historischen<br />
Glücksfall einer geschickten Namensgebung,<br />
bestand die eigentliche strategische<br />
Leistung darin, ein festes Wurzelwerk<br />
im Nordwesten entstehen zu lassen.<br />
Wer hier glaubt, es handele sich um ein<br />
fast zwangsläufiges Vorgehen, der sei<br />
1<br />
Eigenschaftsdimensionen<br />
der <strong>Identität</strong><br />
Was leisten wir? · Aufgabe<br />
· leistungseigenschaften<br />
Wie sind wir? · Persönlichkeitseigenschaften<br />
· Verhaltensweisen<br />
· Beziehungsangebot<br />
Wen sprechen<br />
wir an?<br />
Woher kommen<br />
wir?<br />
Welche Bedeutung<br />
haben wir<br />
am Markt?<br />
Wie zeigen wir<br />
uns?<br />
Wie sehen wir<br />
unsere Zukunft?<br />
· Zielgruppe<br />
· Herkunft<br />
· Historie<br />
· erfahrungen<br />
· Marktposition<br />
· entwicklungspotenzial<br />
· erscheinungsbild (visuell,<br />
verbal, akustisch)<br />
· Ziele<br />
· Vision<br />
10.2010 diebank 33
ó BankInG<br />
zum Beispiel an die Achtlosigkeit erinnert,<br />
mit der viele Städte in den 70er Jahren<br />
ihre identitätsprägenden Bauwerke<br />
durch vermeintlich attraktivere Neubauten<br />
ersetzten. Die Stadtbilder wurden auf<br />
diese Weise gesichtslos und austauschbar.<br />
Nicht so das Bild der OLB, der es gelungen<br />
ist, ihre historischen Wurzeln <strong>als</strong><br />
strategisches Geschenk zu verstehen und<br />
dieses über alle wirtschaftlichen und gesellschaftlichen<br />
Wandlungen hinweg zu<br />
pflegen und auszubauen.<br />
Die <strong>Oldenburgische</strong> <strong>Landesbank</strong> hat<br />
darüber hinaus eine lange Tradition der<br />
Kundenfreundlichkeit, die aus dem engagierten<br />
Verhalten im operativen Geschäft<br />
entstehen konnte. So wurde bereits in<br />
den 90er Jahren intensiv damit begonnen,<br />
bei den Mitarbeitern das Bewusstsein<br />
für einen persönlichen und höflichen<br />
Kundenumgang zu schärfen. Ein OLB-<br />
Kunde sollte niem<strong>als</strong> das Gefühl haben,<br />
vor einer geschlossenen Filiale warten zu<br />
müssen – jede Filiale wird deshalb bereits<br />
einige Minuten vor der offiziellen<br />
Geschäftszeit geöffnet. Für einen Kundenberater<br />
ist es ferner selbstverständlich,<br />
seinen Kunden bis zur Tür zu begleiten,<br />
wie es jeder gute Gastgeber ebenfalls<br />
mit seinem Gast machen würde.<br />
2<br />
Schalenmodell<br />
34 diebank 10.2010<br />
Essenz<br />
Kerneigenschaften<br />
Erweiterte Eigenschaften<br />
Quelle: In Anlehnung an Aaker.<br />
Die aufgestellten und geschulten Verhaltensregeln<br />
unterliegen der regelmäßigen<br />
Revision, wobei sich der Erfolg in den<br />
positiven Rückmeldungen der Kundenbefragungen<br />
widerspiegelt. Des Weiteren<br />
wird darauf geachtet, dass sich die Filialleitung<br />
vor Ort privat engagiert und die<br />
Fluktuation der Mitarbeiter in den Filialen<br />
möglichst gering gehalten wird. Als<br />
Basis für die geschäftliche Beziehung<br />
wird der persönliche Beratungscharakter<br />
definiert und umgesetzt. Dieser gelebte<br />
Kundenfokus der Mitarbeiter prägt die<br />
<strong>Identität</strong> der Bank ganz wesentlich.<br />
Durch die große Kundennähe und das<br />
Vertrauen im Umgang mit den Kunden<br />
entwickelte sich im Privatkundengeschäft<br />
ein immer größeres Angebot an<br />
ganzheitlicher Beratung mit individuell<br />
zugeschnittenen und aufeinander abgestimmten<br />
Finanz- und Vermögensprodukten.<br />
Die fachliche und zeitliche Verzahnung<br />
von Kreditbedarf, Finanzanla-<br />
ge, privater Vorsorge und Risikoabsicherung<br />
erwies sich <strong>als</strong> – von der OLB frühzeitig<br />
umgesetzter – nachhaltiger Trend,<br />
der nicht nur einen hohen Qualifizierungsbedarf<br />
der Mitarbeiter, sondern<br />
auch eine umfassende Optimierung der<br />
beratungsunterstützenden IT-Prozesse<br />
nach sich zog.<br />
Im Firmenkundengeschäft stellte sich<br />
zudem heraus, dass die OLB die Anforde-<br />
fl Wer seiner täglichen arbeit nach dem prinzip „Schneller Gewinn“<br />
nachgeht, büßt nachhaltig das Gefühl für die <strong>Identität</strong> seiner<br />
Organisation ein.<br />
3<br />
<strong>Identität</strong> im anspruchsgruppenkonzept<br />
Kooperationspartner<br />
Lieferanten<br />
Wettbewerber<br />
Aktionäre<br />
<strong>Identität</strong><br />
Medien/<br />
Gesellschaft<br />
rungen ihrer Kunden durch eine Expertise<br />
in diversen Spezialgebieten erfüllen<br />
konnte, die weit über die Erwartungen an<br />
eine regional orientierte Universalbank<br />
hinausgehen. So ist sie im Projektgeschäft<br />
mit zahlreichen Finanzierungen in<br />
den Sparten „erneuerbare Energien“ und<br />
„Landwirtschaft“ aktiv, verfügt über umfassendes<br />
Know-how im Auslandszahlungsgeschäft<br />
und bietet über Kooperationspartner<br />
ein breites Portfolio an Leasing-,<br />
Factoring- und Kreditversicherungsprodukten<br />
an. Ausreichend Poten-<br />
Führungskräfte/<br />
Mitarbeiter<br />
Kunden<br />
Verbände/<br />
Organisationen
zial, um sich in Verbindung mit einer klaren<br />
<strong>Identität</strong> auch weit über den Nordwesten<br />
hinaus <strong>als</strong> interessanter Gesprächspartner<br />
zu etablieren.<br />
Gegenüber den Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeitern präsentiert sich die Bank <strong>als</strong><br />
leistungsorientierter, kooperativer Arbeitgeber<br />
mit partnerschaftlichem Führungsstil.<br />
Wesentliche Bausteine des Personalkonzepts<br />
sind Eigenverantwortung,<br />
vielfältige Entwicklungsmöglichkeiten<br />
und Unterstützungsangebote bei der Vereinbarkeit<br />
von Familie und Beruf. Die<br />
Ernsthaftigkeit dieses Anliegens wird<br />
durch die Auszeichnung <strong>als</strong> „Top Arbeitgeber<br />
2010“ unter Beweis gestellt.<br />
gesellschaftliche Verantwortung<br />
In welchem Rahmen die OLB neben ihrer<br />
unmittelbaren Geschäftstätigkeit auch<br />
gesellschaftliche Verantwortung übernimmt,<br />
zeigt sich an Art, Umfang und<br />
Kontinuität geförderter Projekte aus Bereichen<br />
wie Jugend, Bildung, Wissenschaft,<br />
Kultur und Soziales. Vielleicht ist<br />
es für eine Regionalbank einfacher, Aufmerksamkeit<br />
für entsprechende Aktivitäten<br />
zu gewinnen, <strong>als</strong> für eine internationale<br />
Großbank mit überregionaler Flächenabdeckung.<br />
Die OLB fällt in ihrem<br />
Stammgebiet jedenfalls durch ihr Engagement<br />
auf, mit dem sie eine Vielzahl<br />
kleinerer und größerer Projekte unterstützt,<br />
wodurch sie ihr öffentliches Image<br />
positiv ergänzt und ihren Unternehmensgedanken<br />
nach außen lebt.<br />
Wie schafft man es nun zusammenfassend,<br />
die <strong>Identität</strong> der OLB auf wenige<br />
prägnante Begriffe zu reduzieren, die<br />
nachhaltig Orientierung geben? Zu den<br />
identitätsprägenden Eigenschaften zählt<br />
zweifelsfrei die Einordnung <strong>als</strong> „größte<br />
private Regionalbank“, die „seit 140 Jahren<br />
fest im Nordwesten verankert ist“.<br />
Dieser Traditionsbezug wird verknüpft<br />
mit dem Anspruch, „eine moderne und<br />
attraktive Universalbank“ zu sein, die ein<br />
breites Spektrum an Finanzmarktgeschäften<br />
beherrscht.<br />
Durch ihre nachgewiesene Fähigkeit,<br />
Nähe zum Kunden zu schaffen und sich<br />
flexibel auf dessen Bedürfnisse einzustellen,<br />
kann die OLB <strong>als</strong> echte „Kundenbank“<br />
mit den Kerneigenschaften „persönlich,<br />
individuell und kompetent“<br />
punkten. Zudem gelingt es ihr, „Kundenorientierung,<br />
gesellschaftliche Verantwortung<br />
und ethisches Verhalten mit<br />
wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit zu<br />
verbinden“. Zur <strong>Identität</strong> zählt in jedem<br />
Fall auch der erklärte Wille, „zukünftige<br />
Marktentwicklungen vorausschauend mit<br />
zu gestalten und in interessanten Teilmärkten<br />
zu wachsen“. Auch gegenüber<br />
den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
vermittelt die OLB eine klare Botschaft,<br />
indem sie „im Umgang auf Leistung setzt<br />
und dies auf allen Ebenen durch eine zielorientierte,<br />
vertrauensvolle und kontinuierliche<br />
Partnerschaft lebt“.<br />
kontinuierlicher Prozess<br />
Abschließend sei darauf hingewiesen,<br />
dass <strong>Identität</strong> keinesfalls ein statisches<br />
Konzept ist. Wie bei einem Menschen, so<br />
ist auch die <strong>Identität</strong>sbildung einer Organisation<br />
ein kontinuierlicher, evolutionärer<br />
Prozess. Neue Erfahrungen, äußere<br />
Impulse und Veränderungen der Rahmenbedingungen<br />
machen Anpassungen<br />
wünschenswert und notwendig. Die<br />
Kunst besteht darin, sich in der Entwicklung<br />
stets selbst treu zu bleiben. <strong>Identität</strong><br />
zu wahren bedeutet <strong>als</strong>o nicht, in der eigenen<br />
Historie zu verharren, sondern<br />
sich auf deren Fundament in konsequenter<br />
Weise weiterzuentwickeln. Kunden,<br />
Mitarbeiter und Anspruchsgruppen müssen<br />
das Gefühl haben, dass die Bank <strong>als</strong><br />
ihr Partner und Arbeitgeber am Puls der<br />
Zeit ist und Veränderungen mit gestaltet,<br />
statt ihnen nachzulaufen. ó<br />
autoren: Prof. Dr. Michael szeliga lehrt Marketing<br />
und strategie an der Jade Hochschule, Wilhelmshaven.<br />
Dr. stefan friedmann ist Mitglied<br />
des Vorstands der oldenburgischen landesbank<br />
AG.<br />
Wir...<br />
Beckmann & Partner<br />
C O N S U L T