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Unternehmensleitbilder schaffen Mehrwert - AD VISIO

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Innovation & Investition<br />

<strong>Unternehmensleitbilder</strong><br />

<strong>schaffen</strong> <strong>Mehrwert</strong><br />

Das, was ein Unternehmen „ist“, wird von seiner Kultur, seinen<br />

Normen, Wertvorstellungen, Denkhaltungen und Umgangsformen<br />

bestimmt. Aus der Kultur erwächst ein bestimmtes<br />

Selbstverständnis, eine klar definierte Selbstsicht, die das<br />

Unternehmen intern und extern kommuniziert und vertritt.<br />

Wichtig dabei: Die kulturelle Ausrichtung und das Auftreten<br />

müssen widerspruchsfrei und konsistent sein.<br />

Die Art und Weise, mit der ein<br />

Unternehmen auf vielfältige Weise<br />

agiert und reagiert, ist Teil der<br />

Unternehmensidentität. Sie manifestiert<br />

sich im Verhalten der Mitarbeiter<br />

und Führungskräfte (Corporate<br />

Behaviour), sie prägt Inhalt und Stil<br />

der Unternehmenskommunikation<br />

(Corporate Communication) und sie<br />

wird im visuellen Erscheinungsbild<br />

(Corporate Design) konkret sichtbar<br />

und erlebbar. Diese Elemente prägen<br />

im Unternehmen selbst und in<br />

der Öffentlichkeit ein spezifisches<br />

Image als Abbild der Realität.<br />

Vision und Mission<br />

Für die Entwicklung einer nachhaltig<br />

gelebten Unternehmensidentität<br />

muss die Vision und Mission des<br />

Unternehmens klar bestimmt und<br />

definiert werden. Während die Vision<br />

die Leitidee des Unternehmens<br />

in einem Satz beziehungsweise einem<br />

Motto formuliert, beschäftigt<br />

sich die Mission mit dem Daseinszweck<br />

des Unternehmens. Mit der<br />

Vision lassen sich klare Ziele als Aus-<br />

druck der Unternehmens- beziehungsweise<br />

Markenstrategie vorgeben.<br />

Hierzu müssen die Rahmenbedingungen,<br />

unter denen das Unternehmen<br />

arbeitet, abgefragt und<br />

überprüft werden.<br />

IST-Situation und Analyse<br />

Was sind unsere Kernkompetenzen?<br />

Welches sind unsere speziellen<br />

Kenntnisse und Ressourcen (Knowhow,<br />

Mitarbeiter, Materialien, Prozesse,<br />

Techniken)? Gibt es ein besonderes<br />

Alleinstellungsmerkmal?<br />

Wie sieht unser Wettbewerbsumfeld<br />

aus? Wo stehen wir im Vergleich zu<br />

unseren Wettbewerbern? Wie verhalten<br />

sich die Kunden in unserem<br />

Markt? Was ist ihnen wichtig, was<br />

sind deren Bedürfnisse? Wie befriedigen<br />

unsere Wettbewerber diese<br />

Bedürfnisse? Wie werden sich unsere<br />

relevanten Märkte entwickeln?<br />

Welche zukünftigen Anforderungen<br />

haben unsere Kunden?<br />

Das Unternehmensleitbild und<br />

seine besondere Bedeutung<br />

Das Unternehmensleitbild ist ein „realistisches<br />

Idealbild“, ein Leitsystem,<br />

an dem sich alle unternehmerischen<br />

Tätigkeiten orientieren. Das Leitbild<br />

setzt da an, wo die Vision aufhört.<br />

Wichtig: Es entsteht eine Zukunftsperspektive,<br />

die Orientierung ver-<br />

mittelt. Das Unternehmen „handelt“<br />

nicht nur, es gestaltet – und zwar<br />

mit einem in die Zukunft gerichteten<br />

Anspruch.<br />

Ausschlaggebender Grund für den<br />

mangelnden Erfolg eines Unternehmens<br />

liegt manchmal darin, dass die<br />

im Leitbild verankerte Unternehmensidentität<br />

im Widerspruch zum<br />

Auftreten nach außen steht. Das<br />

Leitbild beschreibt die Unternehmensethik,<br />

das Selbstverständnis,<br />

die Beziehung und das Verhalten<br />

gegenüber den unterschiedlichen<br />

Zielgruppen wie Kunden, Interessenten,<br />

Mitarbeitern, Lieferanten,<br />

Geschäftspartnern, Medien. Es liefert<br />

somit die Begründung für verschiedene<br />

Verhaltensweisen, das<br />

unternehmerische Handeln wird<br />

erläutert und dokumentiert. Es gibt<br />

im Idealfall Antworten auf wichtige<br />

Fragen: Welche Bedeutung hat das<br />

Unternehmen für Mitarbeiter, Kunden,<br />

Lieferanten, Wettbewerber?<br />

Wie gehen wir mit Werten wie Integrität,<br />

Vertrauen und Respekt um?<br />

Das Leitbild leben<br />

Ein Unternehmen, das sein individuelles<br />

Leitbild selbst oder mithilfe<br />

eines externen PR-Beraters entwickelt,<br />

sollte sich der Disziplin unterwerfen,<br />

drei bis maximal fünf Werte<br />

festzuschreiben. Mehr als fünf Werte<br />

können in der Praxis für die Zielgruppen<br />

kaum verarbeitet werden.<br />

Und was sich Mitarbeiter nicht wirklich<br />

einprägen können, wird in der<br />

betrieblichen Praxis zumeist auch<br />

nicht gelebt. Von den Werten muss<br />

die Botschaft ausgehen „So sind<br />

wir!“ und nicht „So sollten wir sein“.<br />

Die Werte sollten also ein Abbild<br />

des Lebens im Unternehmen sein.<br />

Die Formulierung eines Leitbildes ist<br />

erst die Hälfte der Wegstrecke. Erst<br />

die Verankerung in den Strukturen<br />

und Prozessen des Unternehmens<br />

sowie die Motivation der Mitarbei-<br />

12 Wirtschaftsbericht 04 | 2008


ter zur Realisierung der Unternehmensstrategie<br />

und -ziele entscheiden<br />

über den Erfolg des Leitbildes.<br />

Mit der Umsetzung tun sich Unternehmen<br />

oftmals schwer.<br />

Appelle wie „wir müssen das Leitbild<br />

jetzt leben“ sind alarmierende<br />

Hilferufe während der Umsetzung.<br />

Führen heißt Vorbild sein. Das<br />

Leitbild im gesamten Unternehmen<br />

zu leben, fängt bei den Führungskräften<br />

an. Doch wie sieht das<br />

konkret aus?<br />

Über einen kombinierten Topdown-<br />

und Bottom-up-Prozess wird<br />

erreicht, dass jeder Mitarbeiter seinen<br />

Beitrag zur nachhaltigen Umsetzung<br />

der Unternehmensidentität<br />

leistet. Und nicht zuletzt hilft das<br />

Leitbild vor allem Mitarbeitern bei<br />

der individuellen Sinndefinition der<br />

eigenen Arbeit und somit bei der<br />

Identifikation mit dem Unternehmen.<br />

Selbst- und Fremdbild:<br />

Möglichst große<br />

Übereinstimmung<br />

Oftmals bestehen hinsichtlich des<br />

Fremdbildes (Image) und Selbstbildes<br />

eines Unternehmens erhebliche<br />

Wahrnehmungsunterschiede. Wichtig<br />

bei der strategischen (Neu-)Ausrichtung<br />

der Unternehmensidentität<br />

ist die Betrachtung aus zwei Perspektiven:<br />

� Aus Sicht der Kunden und der<br />

unterschiedlichen Interessengruppen.<br />

Das Unternehmens<br />

Image bildet sich ausschließlich<br />

aus öffentlich zugänglichen Informationen<br />

– entweder durch<br />

gesteuerte Kommunikation oder<br />

durch Eigendynamik. Es ist die<br />

Gesamtheit von Gefühlen, Einstellungen,<br />

Erfahrungen und<br />

Meinungen bewusster und unbewusster<br />

Art. Das Image ist<br />

subjektiv und kann positiv oder<br />

negativ sein.<br />

� Aus Sicht der Mitarbeiter und<br />

Führungskräfte im Unternehmen<br />

selbst. Was sind unsere Leitbilder?<br />

Welche Werte sind uns<br />

wichtig? Wie ist unsere Beziehung<br />

zu Kunden und Geschäftspartnern?<br />

Wie und in welcher<br />

Form gehen wir miteinander<br />

um? Herrscht bei uns Freundlichkeit<br />

oder Schwatzhaftigkeit, Servicebereitschaft<br />

oder Improvisation?<br />

Ziel ist es also, dass das Fremdbild<br />

eine möglichst hohe Übereinstimmung<br />

mit dem Selbstbild hat. Was<br />

also ein Unternehmen nach seinem<br />

Selbstverständnis attraktiv und einzigartig<br />

macht, sollte sich nicht zu<br />

weit von der empfundenen Realität<br />

der Öffentlichkeit entfernen.<br />

Fazit: Die Erarbeitung von Vision<br />

und Mission gibt den Rahmen vor,<br />

den die Unternehmensstrategie mit<br />

mittel- und langfristigen Zielen ausfüllt,<br />

um den Unternehmenserfolg<br />

zu sichern und zu steigern. Die Entwicklung<br />

eines Unternehmensleitbildes<br />

und dessen Umsetzung durch<br />

Kommunikation nach innen und außen<br />

sind unverzichtbarer Bestandteil<br />

jeder Unternehmensführung.<br />

Die Darstellung dieser in sich stimmigen<br />

eigenen Identität vermittelt<br />

vor allem Klarheit und schafft die im<br />

Wettbewerb notwendigen Unterschiede.<br />

�<br />

Wirtschaftsbericht 04 | 2008 13<br />

Heike Laue, Unternehmensberaterin

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