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Photonics BW Newsletter Ausgabe 2 2012.pdf - Photonics BW eV

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<strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong> intern S. 7<br />

Focus Education S. 12<br />

<strong>Ausgabe</strong> 2/2012<br />

nFocus<br />

Der <strong>Newsletter</strong> von <strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong><br />

<strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong> connected S. 18 Sonderpublikation Frauen in der Photonik S. 17<br />

inFocus 2/2012 1


2<br />

2<br />

inFocus 2/2012


Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

liebe Mitglieder und Partner von <strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong>,<br />

im Beisein von Minister Dr. Nils Schmid ist <strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong> am 2. Juli der Landesinitiative „Frauen<br />

in MINT-Berufen“ beigetreten. Ziel der Initiative ist es, mehr Frauen für Berufe im Bereich „Mathematik,<br />

Informatik, Naturwissenschaft und Technik“ zu gewinnen, um dem Fachkräftemangel<br />

entgegenzuwirken. Insbesondere auch in der stark wachsenden Photonik-Branche werden dringend<br />

qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter benötigt. Gerne wollen wir uns künftig noch<br />

stärker in der Nachwuchsförderung engagieren und jungen Menschen – und insbesondere Mädchen<br />

und Frauen – die Faszination der Optischen Technologien nahebringen. In diesem Rahmen<br />

freuen wir uns ganz besonders, Ihnen in dieser <strong>Ausgabe</strong> erfolgreiche Frauen in „MINT-Berufen“<br />

vorstellen zu dürfen. Wir hoffen, damit insbesondere Mädchen und junge Frauen ermutigen<br />

zu können, sich für eine technische oder naturwissenschaftliche Berufsausbildung zu entscheiden. Des Weiteren planen<br />

wir u.a. die Erstellung eines Image-Films für die MINT-Berufe, der über das Internet die Zielgruppen erreichen soll. Hierfür<br />

suchen wir noch Sponsoren und Mitstreiter. Sollten Sie Interesse haben, dieses Medium auch zusätzlich für Ihre Nachwuchsförderung<br />

und Öffentlichkeitsarbeit zu nutzen, würden wir uns über Ihre Kontaktaufnahme sehr freuen! Mehr über<br />

diese beispielgebende Landesinitiative und die geplanten Aktivitäten finden Sie unter <strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong> connected auf Seite 30.<br />

Am 19. Juli fand in Stuttgart die Gutachtersitzung zu der Ausschreibung „Forschung Optische Technologien 2012“ statt.<br />

Insgesamt 36 Projektanträge zum Thema „Hybride Optische Technologien für die Sensorik“ waren bei uns eingegangen<br />

und wurden von einem unabhängigen Expertengremium begutachtet. Wir freuen uns sehr, dass 10 Forschungsvorhaben<br />

mit einem Gesamtvolumen von rund 3,8 Mio. Euro bewilligt wurden und nun in den nächsten Wochen und Monaten starten<br />

werden. <strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong> wurde erneut mit der Projektträgerschaft beauftragt und wird die Forschungsprojekte betreuen.<br />

Eine Zusammenstellung der Forschungsprojekte werden wir in Kürze veröffentlichen und wie immer freuen wir uns über Ihr<br />

Interesse an den Ergebnissen dieses Forschungsprogramms, die Sie auf unserer Homepage und in unseren <strong>Newsletter</strong>-<br />

<strong>Ausgabe</strong>n finden.<br />

Neben unseren bewährten und stets rege nachgefragten Gemeinschaftsständen auf den Messen „LASER World of <strong>Photonics</strong>“<br />

in München, „Optatec“ in Frankfurt a.M., „<strong>Photonics</strong> West“ in San Francisco, „<strong>Photonics</strong> World of Lasers and Optics“<br />

in Moskau sowie „LASYS – Internationale Fachmesse für die Lasermaterialbearbeitung“ in Stuttgart haben wir in diesem<br />

Jahr erstmals einen Deutschen Gemeinschaftsstand auf der „Laser World of <strong>Photonics</strong> India“ vom 14. – 16. September in<br />

Mumbai organisiert. 15 Aussteller aus ganz Deutschland nutzten die Gelegenheit, ihre Produkte und Dienstleistungen dem<br />

rasch wachsenden indischen Markt zu präsentieren. Lesen Sie mehr über diese erfolgreiche Premiere unter <strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong><br />

connected auf Seite 36.<br />

Und zum Schluss noch ein Hinweis in eigener Sache: <strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong> engagiert sich nicht nur z.B. im Rahmen der BMBF-<br />

Initiative „Die Innovationsliga“, sondern auch höchstpersönlich in der Nachwuchsförderung und so wird unsere Frau Eva<br />

Kerwien Ende September in den Mutterschutz mit anschließender Elternzeit gehen. Wir danken Frau Kerwien ganz herzlich<br />

für ihren kompetenten und engagierten Einsatz bei der Projektbetreuung und der Öffentlichkeitsarbeit und freuen uns<br />

bereits auf ihre Rückkehr!<br />

Informatives Lesevergnügen wünscht Ihnen<br />

Ihr<br />

Dr. Andreas Ehrhardt MBA<br />

Geschäftsführer <strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong>,<br />

Kompetenznetz Optische Technologien in Baden-Württemberg<br />

Editorial<br />

inFocus 2/2012 3


4<br />

Inhalt<br />

<strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong> intern<br />

Neues aus unserem Netz<br />

Focus Business<br />

Mitgliederportrait<br />

Focus Research<br />

Forschung Optische Technologien<br />

Focus Education<br />

BMBF-Initiative „Die Innovationsliga“<br />

Weiterbildung<br />

Focus Frauen in der Photonik<br />

Landesinitiative<br />

„Frauen in MINT-Berufen“<br />

<strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong> connected<br />

Meldungen aus der Netzwerkarbeit<br />

inFocus 2/2012<br />

Neues Mitglied bei <strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong>: EurA Consult AG 5<br />

<strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong> Mitgliederversammlung 5<br />

Laser im Leichtbau: AG Lasermaterialbearbeitung bei AUDI 6<br />

AG Optik-Design und Simulation zu Gast bei OSRAM in Regensburg 7<br />

„Spektroskopie und Operationsmikroskope“ – gemeinsames Treffen 8<br />

der AG Optik in der Medizin und Biotechnologie mit<br />

der AG Optische Messtechnik bei Zeiss<br />

Gemeinsames Treffen der AG LED bei Schott in Mainz 9<br />

<strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong> Arbeitsgemeinschaften – Ankündigung der nächsten Treffen 9<br />

Die Berthold Leibinger Stiftung – Fordern und Fördern 10<br />

Markerfreie Mikroskopie für die Tumordiagnostik und Tumordifferenzierung 12<br />

Auszeichnungen für Forschungsprojekt der <strong>BW</strong>-Stiftung:<br />

Echtzeit-Laserschweißregelung<br />

14<br />

„Karriere in der Photonik“ – aktualisierte Zusammenstellung<br />

der Studiengänge und Ausbildungsberufe<br />

14<br />

Endoskopie-Workshop an der Universität Stuttgart 15<br />

<strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong> Weiterbildungsseminare 16<br />

Portraits von Frauen aus Wirtschaft und Wissenschaft 17<br />

Große Nachfrage auf dem Deutschen Gemeinschaftsstand<br />

auf der <strong>Photonics</strong> Moskau 2012<br />

26<br />

Rückblick auf die Fachmesse „Optatec 2012“ 26<br />

Rückblick LASYS 2012 27<br />

Baden-Württemberg Stiftung und Bundesagentur für Arbeit kooperieren<br />

bei der MINT-Nachwuchsförderung<br />

29<br />

<strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong> ist neuer Partner der Landesinitiative<br />

„Frauen in MINT-Berufen“<br />

30<br />

Rege Diskussion beim Workshop „Hochauflösende Kameras und Displays“ 31<br />

Aktuelles aus dem DIN-Normenausschuss 32<br />

VDMA-Arbeitsgemeinschaft gegen Verwendungsverbote<br />

für innovative Materialien<br />

33<br />

Verleihung des Berthold Leibinger Innovationspreis 2012 34<br />

Erfolgreiche Premiere für den „German Pavilion“ auf Photonik-Messe in Indien 36<br />

Messe „<strong>Photonics</strong> West 2013“ erneut mit „German Pavilion“ 37


Neues Mitglied bei <strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong>:<br />

EurA Consult AG<br />

Wir begrüßen die EurA Consult AG in<br />

Ellwangen als neues Mitglied bei <strong>Photonics</strong><br />

<strong>BW</strong>.<br />

Das Unternehmen hat sich seit 1999<br />

als kompetentes Innovationsberatungsunternehmen<br />

einen Namen gemacht.<br />

Über 500 mittelständische<br />

Kunden verschiedenster Branchen<br />

befinden sich im gesamten Bundesgebiet:<br />

Maschinen- und Anlagenbau,<br />

Lebensmittel- und Pharmaindustrie,<br />

Informationstechnologien und Neue<br />

Werkstoffe gehören ebenso dazu wie<br />

die Sensor- und Prüftechnologien,<br />

Elektronik und Optische Technologien.<br />

Durch die Akkreditierung der beiden<br />

Gesellschaften EurA Consult und EurA<br />

Innovation gehört das Unternehmen<br />

zum engen Kreis der vom Bundesministerium<br />

für Wirtschaft und Technologie<br />

autorisierten Technologie- und<br />

Innovationsberatungsunternehmen.<br />

EurA Consult ist Ihr Ansprechpartner für:<br />

• Innovationsberatung<br />

• Netzwerkmanagement<br />

• Unternehmensberatung<br />

• Technikberatung<br />

www.euraconsult.de<br />

<strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong> Mitgliederversammlung<br />

Mit einem Fachvortrag zum übergreifenden<br />

Thema „Social Media“<br />

mit Schwerpunkt „B2B“ begann am<br />

27. April die diesjährige Mitgliederversammlung<br />

von <strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong> e.V. in<br />

Stuttgart-Vaihingen. Herr Veikko Wünsche<br />

von der Lightwerk GmbH in Stuttgart<br />

informierte über Wissenswertes<br />

bei der Nutzung der Social Media<br />

durch Unternehmen und Institutionen<br />

sowie über die Trends.<br />

Anschließend berichtete Geschäftsführer<br />

Dr. Andreas Ehrhardt über<br />

die Arbeit von <strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong> im vergangenen<br />

Geschäftsjahr, beginnend<br />

mit der Mitgliederentwicklung. Nach<br />

den Eintritten von vier neuen Mitgliedern<br />

– plasmo Industrietechnik GmbH,<br />

viZaar industrial imaging AG, VISOLAS<br />

GmbH und OpSyTec GmbH – vereinte<br />

<strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong> 64 Mitglieder aus<br />

Unternehmen, Forschungs- und Bildungseinrichtungen<br />

sowie Banken und<br />

Beratungseinrichtungen. Vertreter der<br />

neuen Mitglieder stellten ihre Unternehmen<br />

und deren Produkte und Dienstleistungen<br />

kurz vor.<br />

Dr. Andreas Ehrhardt<br />

stellt auf der<br />

<strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong> Mitgliederversammlung<br />

2012 die Planungen<br />

für das neue<br />

Geschäftsjahr vor<br />

Dr. Ehrhardt präsentierte die erreichten<br />

Ergebnisse in den Schwerpunktsbereichen<br />

Forschungsförderung,<br />

Aus- und Weiterbildung sowie Nachwuchsförderung<br />

und Öffentlichkeitsarbeit:<br />

Für den Wissenstransfer zwischen<br />

Unternehmen und Forschungseinrichtungen<br />

waren die Arbeitsgemeinschaften<br />

zu den für Baden-Württem-<br />

<strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong> intern<br />

Neues aus unserem Netz<br />

Wir heißen EurA Consult herzlich willkommen<br />

und freuen uns auf die Zusammenarbeit!<br />

berg besonders wichtigen Bereichen<br />

“Lasermaterialbearbeitung“, „Optische<br />

Messtechnik“, „Optik in der Medizin<br />

und Biotechnologie“, „Optik-Design<br />

und Simulation“ sowie „Optische<br />

Kommunikation“ wiederum sehr aktiv<br />

und werden als wichtigstes Instrument<br />

zur Vernetzung und zum Technologietransfer<br />

weiter ausgebaut. Auch die<br />

neue AG „Solartechnik“ ist erfolgreich<br />

gestartet.<br />

inFocus 2/2012 5


6<br />

<strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong> intern<br />

Neues aus unserem Netz<br />

Im Auftrag der Baden-Württemberg<br />

Stiftung gGmbH bearbeitet <strong>Photonics</strong><br />

<strong>BW</strong> als Projektträger die Ausschreibungsreihe<br />

„Forschung Optische<br />

Technologien“ und berät als zentraler<br />

Ansprechpartner den Projektgeber.<br />

Anfang 2012 wurde erneut eine Ausschreibung<br />

im Forschungsprogramm<br />

Optische Technologien zum Thema<br />

„Hybride Optik für die Sensorik“ durchgeführt<br />

und zehn Forschungsprojekte<br />

bewilligt. Dr. Ehrhardt unterstrich die<br />

Bedeutung der Nutzung der Forschungsergebnisse<br />

durch die Unternehmen<br />

im Land und lud die Mitglieder<br />

ein, eine mögliche Verwertung zu prüfen.<br />

Die bewährten Seminare zur Weiterbildung<br />

„Optische Systeme: Design und<br />

Laser im Leichtbau:<br />

AG Lasermaterialbearbeitung bei AUDI<br />

Am 25. April traf sich die AG Lasermaterialbearbeitung<br />

zum Thema „Einsatz<br />

für den Leichtbau unter Verwendung<br />

von Aluminiumlegierungen sowie für<br />

die Elektromobilität“ bei der AUDI AG<br />

in Neckarsulm.<br />

Nach der Begrüßung und Vorstellungsrunde<br />

stellte Steffen Müller die AUDI<br />

AG von der historischen Entwicklung<br />

über die aktuellen Produkte bis hin zur<br />

globalen Aufstellung vor.<br />

inFocus 2/2012<br />

Simulation“ und „Beleuchtungsoptik:<br />

Entwicklung und Anwendung“ wurden<br />

erneut erfolgreich durchgeführt<br />

und mit „Lichtschutz: künstliche optische<br />

Strahlung beurteilen und sicher<br />

nutzen“ wurde ein neues Seminar im<br />

Zusammenhang mit einer neuen EU-<br />

Richtlinie zum Arbeitnehmerschutz<br />

eingeführt.<br />

Im Ausblick wurde die strategische<br />

Ausrichtung des Netzwerks für die<br />

nächsten Jahre intensiv mit den Mitgliedern<br />

diskutiert. Dabei zeigte sich<br />

eine große Zufriedenheit mit den laufenden<br />

Angeboten und Aktivitäten.<br />

Insbesondere der Zugang zu Informationen<br />

und die Kontaktvermittlung<br />

werden als wesentliche Punkte gese-<br />

Dr. Jan Weberpals präsentierte den<br />

Einsatz des Lasers sowie weiterer Fügetechnologien<br />

in der Produktion bei<br />

AUDI, bevor die Teilnehmer die Gelegenheit<br />

hatten, die Fertigung der Aluminium-Karosserie<br />

des A8 unter Einsatz<br />

verschiedener Fügetechnologien<br />

zu besichtigen.<br />

Dr. Rainer Ramsayer von der Robert<br />

Bosch GmbH hielt einen Fachvortrag<br />

über die zahlreichen Laserapplika-<br />

Dr. Jan Weberpals präsentiert der AG Lasermaterialbearbeitung den Einsatz des Lasers bei AUDI<br />

hen. Die genannten Anregungen und<br />

Wünsche der Mitglieder werden bei<br />

der weiteren Gestaltung der Netzwerkarbeit<br />

umgesetzt.<br />

Abschließend dankte Dr. Markus Weber,<br />

Vorstandsvorsitzender von <strong>Photonics</strong><br />

<strong>BW</strong>, Dr. Ehrhardt und seinem<br />

Team für die engagierte Arbeit. Mit<br />

einem Get-Together zum Austausch<br />

und zur Vertiefung der Kontakte klang<br />

die Mitgliederversammlung aus.<br />

www.photonicsbw.de<br />

tionen und die kommenden Herausforderungen<br />

in der Fertigung.<br />

Abschließend berichtete Dr. Ehrhardt<br />

von der bevorstehenden LASYS-Messe<br />

und weiteren kommenden Lasermessen<br />

und -kongressen sowie über<br />

aktuelle Weiterbildungsseminare und<br />

Workshops.<br />

Das nächste Treffen der AG Lasermaterialbearbeitung<br />

ist für den 28. November<br />

am Institut für Lasertechnologie<br />

in der Medizin und Messtechnik<br />

(ILM) an der Universität Ulm geplant.<br />

Auch soll es wieder einen anschließenden<br />

„Laser-Stammtisch“ zum informellen<br />

Austausch geben. Als mögliche<br />

neue Schwerpunktthemen wurden<br />

„Diodenlaser mit hoher Leistung und<br />

hoher Strahlqualität“ und „Laserbearbeitung<br />

von Verbundwerkstoffen“<br />

diskutiert. Weitere Themenvorschläge<br />

sind willkommen.<br />

Interessenten werden gebeten, sich bei<br />

<strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong> unter info@photonicsbw.<br />

de zu melden.<br />

www.photonicsbw.de


AG Optik-Design und Simulation<br />

zu Gast bei OSRAM in Regensburg<br />

Zum Thema „Beleuchtung“ waren die<br />

Arbeitsgemeinschaft Optik-Design und<br />

Simulation von <strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong> und die<br />

Fachgruppe Optik-Design von bayern<br />

photonics am 7. Mai zu Gast bei der<br />

Firma OSRAM Opto Semiconductors<br />

in Regensburg.<br />

Nach einer kurzen Vorstellung des Unternehmens<br />

durch Dr. Peter Brick, das<br />

mit ca. 2000 Mitarbeitern und Produktionsstätten<br />

für LEDs in Regensburg<br />

und Penang die Kerngeschäftsfelder<br />

Automotive, Consumer, Industry und<br />

General Lighting bearbeitet, präsentierte<br />

Dr. Ulrich Streppel von OSRAM<br />

„aktuelle Herausforderungen in der<br />

LED-Beleuchtung“. In den unterschiedlichen<br />

Einsatzbereichen sind<br />

das die Helligkeit, die Nachbildung<br />

„gewohnter“ Abstrahlung, Normen,<br />

Farbtemperatur und Farbmischung,<br />

Langlebigkeit, Temperatur sowie Design<br />

und das Erscheinungsbild. Nach<br />

einer Effizienzbetrachtung der LED im<br />

Vergleich zu anderen Leuchten stellte<br />

er verschiedene Anwendungen wie<br />

LED-Retrofits, Blitzlicht bei Mobiltelefonen,<br />

Automobilbeleuchtung und<br />

Straßenbeleuchtung vor, wobei er auf<br />

Optimierung, Design und Beleuchtungskonzepte<br />

einging.<br />

Prof. Dr. Alexander von Hoffmann vom<br />

Steinbeis-Transferzentrum „Angewandte<br />

Lichttechnik“ und der Georg-<br />

Simon-Ohm-Hochschule, Nürnberg,<br />

stellte Projektarbeiten zu Simulationsverfahren<br />

in der Beleuchtungstechnik<br />

vor, in denen die thermische und optische<br />

Berechnung von LED-Systemen,<br />

die Simulation der Lichtfarbe sowie das<br />

Rendering berücksichtigt wurden. Dabei<br />

ging er insbesondere auch auf die<br />

Nutzung von Open-Source-Programmen<br />

ein.<br />

Mario Wanninger von DELVIS präsentierte<br />

ein Kooperationsprojekt zu<br />

einem Lichtsystem für prädiktives und<br />

adaptives Ausleuchten der Straße mit<br />

LED-Autoscheinwerfern. Basierend auf<br />

Sensordaten aus dem Fahrzeug, der<br />

GPS-Position und Navigations-Kartendaten<br />

wird der Straßenverlauf ermittelt,<br />

die Lichtverteilung angepasst und die<br />

Scheinwerfer falls nötig geschwenkt<br />

und geneigt. Beispielsweise können im<br />

segmentierten Fernlicht je nach Situation<br />

einzelne Lichtsegmente geschaltet<br />

werden, um andere Verkehrsteilnehmer<br />

nicht zu blenden. Ein Markierungslicht<br />

kann Objekte beleuchten und damit<br />

die Aufmerksamkeit des Fahrers auf<br />

Straßenschilder oder Gefahrenstellen<br />

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des gemeinsamen Treffens bei OSRAM in Regensburg<br />

<strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong> intern<br />

Neues aus unserem Netz<br />

lenken. Und ein integriertes Projektionssystem<br />

kann z.B. Abbiegehinweise<br />

in Form von Pfeilen auf die Straße<br />

projizieren.<br />

Abschließend ging Christian Schmidt<br />

von HELLA auf aktuelle Entwicklungen<br />

in der kommerziellen Scheinwerfertechnik<br />

ein. Er führte an, dass erste<br />

LED-Scheinwerfer kaum als Standardprodukte<br />

erhältlich sind. Als nächsten<br />

wichtigen Schritt in der LED-Fahrzeugbeleuchtung<br />

nannte er die Modularisierung,<br />

um in Zukunft zu Standardprodukten<br />

zu gelangen, die auch in der<br />

Mittelklasse und im Kleinwagenbereich<br />

eingesetzt werden können.<br />

Alle Vorträge wurden rege von den<br />

Teilnehmerinnen und Teilnehmern<br />

diskutiert. Anschließend folgte eine<br />

Besichtigung der verschiedenen LED-<br />

Straßenbeleuchtungen auf dem Firmengelände<br />

von OSRAM.<br />

Das nächste Treffen der AG wird für<br />

den 20. September zum Thema „Computational<br />

Optics“ am Heidelberg Collaboratory<br />

for Image Processing (HCI)<br />

geplant. Interessenten werden gebeten,<br />

sich bei <strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong> unter info@<br />

photonicsbw.de zu melden.<br />

www.photonicsbw.de<br />

inFocus 2/2012 7


8<br />

<strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong> intern<br />

Neues aus unserem Netz<br />

„Spektroskopie und Operationsmikroskope“ – gemeinsames Treffen der AG Optik<br />

in der Medizin und Biotechnologie mit der AG Optische Messtechnik bei Zeiss<br />

Am 21. Juni trafen sich die Arbeitsgemeinschaften<br />

Optik in der Medizin<br />

und Biotechnologie sowie Optische<br />

Messtechnik bei der Carl Zeiss AG<br />

in Oberkochen. Schwerpunktthema<br />

des fachlichen Austausches war die<br />

Spektroskopie in Medizin und Technik;<br />

zudem hatten die rund 40 Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer Gelegenheit,<br />

die Fertigung der Operationsmikroskope<br />

sowie den Show-Room für diese<br />

Produkte zu besichtigen.<br />

Den Einstieg in das Thema gestaltete<br />

Jens Mondry von der Carl Zeiss AG<br />

aus Jena besonders farbenfroh und<br />

unterhaltsam mit seinem Vortrag „Warum<br />

man Farbe nicht messen kann“.<br />

Darin näherte er sich der Spektrometrie<br />

aus grundlegender Sicht und referierte<br />

über Farbwahrnehmung und<br />

die Evolution des Sehens bis hin zur<br />

Festlegung verschiedener Farbräume<br />

für Messgeräte.<br />

Harald Nitsche von der J & M Analytik<br />

AG stellte ein Forschungsprojekt zur<br />

spektroskopischen Analyse von Milchprodukten<br />

vor. Hier bietet die Spektroskopie<br />

gegenüber Laborproben die<br />

Vorteile der kontinuierlichen Prozessüberwachung<br />

sowie geringen Kosten<br />

bei sehr guter Messleistung.<br />

Die Chancen für die spektroskopische<br />

Analytik durch neue Laserquellen waren<br />

das Thema von Dr. Armin Lambrecht<br />

vom Fraunhofer-Institut für Physikalische<br />

Messtechnik. Er nannte<br />

inFocus 2/2012<br />

Entwicklungstrends bei Lasern für die<br />

Analytik, stellte die Entwicklung der<br />

Quantenkaskadenlaser seit 1971 vor<br />

und gab verschiedene Anwendungsbeispiele<br />

aus der Analytik. Weiterhin<br />

stellt er Superkontinuum-Strahler und<br />

ihre Anwendungsmöglichkeiten vor.<br />

Dr. Klaus Körner vom Institut für Technische<br />

Optik der Universität Stuttgart<br />

präsentierte Motivationen für die hyperspektrale<br />

Bildgebung sowie eine<br />

Dr. Siegfried Wahl stellt die Unternehmensbereiche von Carl Zeiss vor und berichtet über neue<br />

Methoden in der Produktentwicklung<br />

Klassifikation der Verfahren. Er stellte<br />

verschiedene medizinische und technische<br />

Anwendungen sowie ak tuelle<br />

Entwicklungsmöglichkeiten dieser<br />

Technologie vor.<br />

Abschließend stellte Prof. Wolfgang<br />

Petrich von Roche Diagnostics GmbH<br />

verschiedene Spektroskopie-Methoden<br />

der medizinischen Industrie anhand<br />

ausgewählter Anwendungsbeispiele<br />

vor. Die Spektroskopie<br />

molekularer Schwingungen kann zur<br />

Ausschluss-Diagnose von Herzinfarkt<br />

eingesetzt werden, per NIR-Spektroskopie<br />

können gefälschte Tabletten<br />

identifiziert werden, die Absorptionsspektroskopie<br />

dient der Blutanalyse<br />

und die Fluoreszenzspektroskopie wird<br />

insbesondere in der Forschung eingesetzt.<br />

Im themenoffenen „Lösungsforum“, in<br />

dem eigene Herausforderungen oder<br />

Lösungen der AG zur Diskussion vorgestellt<br />

werden können, präsentierte<br />

Christoph Deininger von Deininger<br />

Laser die Laser-Beleuchtung für die<br />

Prozessdiagnose und bot eine Übertragung<br />

dieser Technologie von der<br />

Materialbearbeitung in die Medizintechnik<br />

an.<br />

Im Rahmen der Berichte von <strong>Photonics</strong><br />

<strong>BW</strong> stellte Nadine Kolsch von Lightwerk<br />

GmbH den aktuellen Planungsstand<br />

des gemeinsamen Filmprojekts<br />

zur Nachwuchsförderung vor. Mit diesem<br />

kurzen Image-Film, der über die<br />

Social Media verbreitet werden soll, soll<br />

das Bild von Ingenieur/innen und Wissenschaftler/innen<br />

in der Öffentlichkeit<br />

korrigiert und positiv dargestellt werden.<br />

Das nächste Treffen der AG wird für<br />

den 16. November an der Hochschule<br />

Aalen geplant. Interessenten werden<br />

gebeten, sich bei <strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong> unter<br />

info@photonicsbw.de zu melden.<br />

www.photonicsbw.de<br />

Vorstellung der Operationsmikroskope von<br />

Zeiss und Diskussion über die Anwendungsbereiche


Gemeinsames Treffen der AG LED<br />

bei Schott in Mainz<br />

Am 6. September traf sich die gemeinsame<br />

Arbeitsgemeinschaft „Leuchtdioden“<br />

von Optence aus Hessen /<br />

Rheinland-Pfalz und <strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong> bei<br />

der Schott AG in Mainz.<br />

Nach der Begrüßung durch Dr. Volker<br />

Hagemann von Schott und Daniela<br />

Reuter, Geschäftsführerin von Optence,<br />

sowie einer Vorstellungsrunde der 23<br />

Teilnehmerinnen und Teilnehmer standen<br />

drei Fachvorträge auf der Agenda.<br />

Dr. Bernd Roth von Jenoptik GmbH<br />

berichtet über die Möglichkeiten und<br />

Grenzen der Optimierung von optoelektronischen<br />

Systemen auf Chip-<br />

Level. Anschließend präsentierte<br />

Jannick Ihringer der OSRAM Opto<br />

Semiconductor GmbH den aktuellen<br />

Stand zu Lebensdauer, Zuverlässigkeit<br />

und Normung der LED-Technologie.<br />

Frank Gindele von der Schott AG<br />

stellte schließlich LED-Bauformen vor,<br />

die autoklavierbar und alterungsbeständig<br />

und damit für Spezialanwendungen,<br />

z.B. in der Medizin, geeignet<br />

sind.<br />

Abschließend hatten die Teilnehmer<br />

Gelegenheit, den Show-Room von<br />

Schott und die unterschiedlichsten<br />

Anwendungsgebiete von Gläsern zu<br />

besichtigen.<br />

<strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong> intern<br />

Neues aus unserem Netz<br />

Das nächste gemeinsame Treffen der<br />

AG LED soll im Frühjahr 2013 stattfinden.<br />

Als Schwerpunktthemen wurden<br />

diskutiert: LED-Marktübersicht und<br />

Trends, LED-Forschung an Hochschulen<br />

und Qualitätsmerkmale von LEDs.<br />

Weitere Themenvorschläge sind willkommen.<br />

Interessenten werden gebeten, sich<br />

bei <strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong> unter info@photonicsbw.de<br />

zu melden.<br />

www.photonicsbw.de<br />

<strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong> Arbeitsgemeinschaften – Ankündigung der nächsten Treffen<br />

Experten und Interessenten aus Industrie, KMU sowie Wissenschaft und Bildung treffen sich innerhalb der Arbeitsgemeinschaften<br />

von <strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong> bei wechselnden Gastgebern zum Erfahrungsaustausch und persönlichen Kennenlernen<br />

sowie zur Diskussion aktueller Themen. Die Teilnahme ist unseren Mitgliedern und ausgewählten Partnern<br />

vorbehalten.<br />

Die nächsten Termine sind:<br />

08. Oktober: AG Solartechnik am Lichttechnischen Institut des Karlsruher Institut für Technologie (KIT) in Karlsruhe<br />

zum Thema „druckbare / organische Photovoltaik“.<br />

19. Oktober: AG Optische Kommunikation im Tagungshotel Commundo in Stuttgart-Vaihingen zum Thema<br />

„Simulation von Signalausbreitung in Glasfasern und Faserverstärkern“.<br />

16. November: AG Optik in der Medizin und Biotechnologie gemeinsam mit der AG Optische Messtechnik an der<br />

Hochschule Aalen zu den Themen „Photonische Sensorik“ und „Multidimensionale Mikroskopie“.<br />

28. November: AG Lasermaterialbearbeitung am Institut für Lasertechnologien in der Medizin und Meßtechnik in Ulm<br />

zu den Themen „Diodenlaser mit hoher Leistung und hoher Strahlqualität“ und „Laserbearbeitung von<br />

Verbundwerkstoffen“.<br />

Bei Interesse melden Sie sich bitte bei der Geschäftsstelle unter info@photonicsbw.de.<br />

inFocus 2/2012 9


10<br />

Focus Business<br />

Mitgliederportrait<br />

Die Berthold Leibinger Stiftung –<br />

Fordern und Fördern<br />

„Warum richtet man eine Stiftung ein?<br />

Um Gutes zu tun, als Ausdruck der<br />

Dankbarkeit für zugefallenen Erfolg?<br />

Als Zeichen für die nachfolgende Generation<br />

oder um den eigenen Namen<br />

so weiterleben zu lassen? Alles mag<br />

ein wenig einfließen, aber der wichtigste<br />

Impetus ist sicher der Wunsch,<br />

inFocus 2/2012<br />

besondere Anliegen zu unterstützen<br />

und zu fördern. Eine Stiftung bringt<br />

System in mäzenatisches Tun. Sie hat<br />

eine Satzung, die die Förderschwerpunkte<br />

definiert, und eine Geschäftsführung,<br />

die die <strong>Ausgabe</strong>n steuert“,<br />

charakterisiert Prof. Dr. Berthold Leibinger<br />

das Leitbild seiner Stiftung.<br />

Mit dem Berthold Leibinger Innovationspreis werden wichtige Entwicklungen der angewandten<br />

Lasertechnologie ausgezeichnet, beispielsweise der Laser-Doppler-Distanzsensor der Universität<br />

Dresden (2008)<br />

Anlässlich des 50. Jahrestags der Erfindung des Lasers spendete die Berthold Leibinger Stiftung<br />

eine Ausstellung zum Thema Werkzeug Laser im Deutschen Museum in München<br />

Die Berthold Leibinger Stiftung mit Sitz<br />

in Ditzingen bei Stuttgart fördert seit ihrer<br />

Gründung durch Berthold Leibinger<br />

im Jahre 1992 Wissenschaft, Kultur,<br />

Soziales und Kirche. In den 20 Jahren<br />

seit ihrer Gründung wurden mehr als<br />

650 verschiedene Einzelprojekte finanziell<br />

unterstützt. Die Gesamtfördersumme<br />

betrug bis 2012 rund 8,7 Mio. Euro.<br />

Der größte Anteil mit mehr als 4 Mio.<br />

Euro floss in die Wissenschaft und<br />

mehr als 3,6 Mio. Euro kamen der<br />

Kultur zu Gute. Der Bereich Soziales<br />

erhielt rund 365 000 Euro, und die<br />

kirchliche Förderung betrug in diesem<br />

Zeitraum ca. 675 000 Euro.<br />

Mit einem Stiftungskapital von 9,9 Mio.<br />

Euro und einer mittelbaren Beteiligung<br />

an der TRUMPF GmbH + Co. KG vergibt<br />

die Stiftung Spenden aus den Erträgen<br />

ihres Vermögens für vielfältigste<br />

Projekte.<br />

Das Spektrum der Förderaktivitäten<br />

der Berthold Leibinger Stiftung ist breit<br />

angelegt, bunt wie die Spektralfarben,<br />

inhaltlich aber in den Schwerpunkten<br />

gebündelt wie ein Laserstrahl.<br />

Wissenschaft<br />

Von der Stiftungsprofessur „Wirkungsgeschichte<br />

der Technik“ an der Universität<br />

Stuttgart, die im Wintersemester<br />

2011/12 mit Professor Reinhold Bauer<br />

besetzt wurde, bis hin zur wissenschaftlichen<br />

Edition der Protestantischen<br />

Ethik von Max Weber reichen<br />

hier die Aktivitäten.<br />

In der Fachwelt renommiert ist der im<br />

Jahr 2000 erstmals vergebene internationale<br />

Berthold Leibinger Innovationspreis,<br />

um den sich alle zwei Jahre<br />

Forscher und Entwickler mit Innovationsleistungen<br />

in der Lasertechnologie<br />

bewerben können. Dieser Preis wurde<br />

sechs Jahre später um den Berthold


Leibinger Zukunftspreis ergänzt, der<br />

für herausragende Forschungsarbeiten<br />

in diesem Sektor vergeben wird.<br />

Die hochkarätig besetzte Jury aus<br />

zehn Experten steht für eine kompetente<br />

Auswahl der Preisträger aus allen<br />

Bereichen der Lasertechnologie, Medizin,<br />

Fertigungstechnik, Biophotonik<br />

und Messtechnik, um nur einige zu<br />

nennen. Die festliche Preisverleihung<br />

hat sich zu einem lebendigen Treffpunkt<br />

der Laserfachleute aus aller Welt<br />

entwickelt.<br />

Nicht nur die Forderung nach herausragenden<br />

Leistungen und deren Prämierung<br />

durch die Auslobung der<br />

beiden Preise, auch die Förderung hervorragender<br />

Leistungen auf kulturellem<br />

Gebiet sind Stiftungszweck.<br />

Kultur<br />

Hier liegen die Schwerpunkte in den<br />

Bereichen Musik, Literatur und Geschichte.<br />

Glanzpunkte sind die Ermöglichung<br />

des Erwerbs verschiedener<br />

Nachlässe durch das Deutsche Literaturarchiv<br />

in Marbach, zahlreiche Theaterinitiativen<br />

sowie die Unterstützung<br />

der Gedenkstättenarbeit.<br />

Der Stifter: Prof. Dr. Berthold Leibinger<br />

Soziales<br />

Auch im Fördergebiet Soziales spendet<br />

die Berthold Leibinger Stiftung an viele<br />

Initiativen. Hier spannt sich der Bogen<br />

vom Hospiz Stuttgart über die Resozialisierung<br />

von Straffälligen und die<br />

Unterstützung von Bildungsprojekten<br />

für Kinder bis hin zur Hilfe für Behinderte.<br />

Kirche<br />

Die Renovierung von Kirchen und<br />

Gemeindehäusern sowie die Kirchenmusik<br />

sind Schwerpunkte des Fördergebietes<br />

Kirche. Von der defekten<br />

Beleuchtung bis zur Kunst, vom undichten<br />

Dach bis zur Möblierung von<br />

Seminaren oder der fachgerechten<br />

Restaurierung gibt es hier viel Bedarf.<br />

Auch die Unterstützung für Kirchenmusik<br />

hat hier ihren Platz.<br />

Berthold Leibinger weiß: Diese<br />

Schwerpunkte umfassen ein weites<br />

Feld. „Aber in allen genannten Bereichen<br />

konnten wir schon Etliches tun.<br />

Und so soll es bleiben.“<br />

Focus Business<br />

Mitgliederportrait<br />

Neben der Wissenschaft widmet sich die Stiftung den Schwerpunkten Kultur, Kirche und Soziales<br />

Kontakt:<br />

Berthold Leibinger Stiftung GmbH<br />

Brigitte Diefenbacher<br />

Johann-Maus-Straße 2<br />

71254 Ditzingen<br />

Tel.: 07156 / 303 35201<br />

Fax: 07156 / 303 935205<br />

www.leibinger-stiftung.de<br />

inFocus 2/2012 11


12<br />

Focus Research<br />

Forschung Optische Technologien<br />

Markerfreie Mikroskopie<br />

für die Tumordiagnostik und Tumordifferenzierung<br />

Im Rahmen des Forschungsprogramms<br />

„Optische Technologien“ der<br />

Baden-Württemberg-Stiftung gGmbH<br />

zum Schwerpunkt „Markierungsfreie<br />

optische Diagnostikverfahren“ erforschten<br />

Arbeitsgruppen der Hochschulen<br />

Aalen und Mannheim unter der<br />

Leitung von Prof. Dr. Herbert Schneckenburger<br />

und Prof. Dr. Petra Kioschis<br />

neue Methoden der markerfreien<br />

Abbildung 1: Autofluoreszenzspektren von U251-MG Glioblastomzellen (Kontrollen sowie Zellen mit<br />

aktivierten Suppressorgenen TP53 bzw. PTEN) nach optischer Anregung im nahen ultravioletten<br />

Spektralbereich (375 nm)<br />

Mikroskopie für die Tumordiagnostik<br />

und Tumordifferenzierung. Ziel war es,<br />

einen Beitrag zur Fragestellung zu leisten,<br />

inwiefern sich Tumorzellen und<br />

weniger bösartige Zellen mit optischen<br />

Methoden unterscheiden lassen, ohne<br />

sie mit Fluoreszenzfarbstoffen oder<br />

anderen Substanzen zu markieren.<br />

Dies ist vor allem im Hinblick auf eine<br />

spätere klinische Anwendung wichtig,<br />

wo die Verwendung derartiger Marker<br />

umfangreiche Studien und aufwändige<br />

Zulassungsverfahren erfordern würde.<br />

Arbeiten zur Unterscheidung verschiedener<br />

Zell- und Gewebetypen über deren<br />

Eigen- oder Autofluoreszenz werden<br />

seit über 20 Jahren durchgeführt<br />

inFocus 2/2012<br />

und teilweise auch klinisch genutzt.<br />

Sie basieren aber entweder auf einem<br />

Vergleich von Zellen mit ganz verschiedener<br />

Funktion oder von Gewebetypen<br />

mit unterschiedlichen optischen Eigenschaften.<br />

So können beispielsweise<br />

die unterschiedliche Absorption oder<br />

Lichtstreuung verschiedener Gewebe<br />

auch zu einer Änderung des Fluoreszenzsignals<br />

führen, ohne dass es sich<br />

um Tumor-spezifische Effekte handelt.<br />

Um daher eine systematischere Unterscheidung<br />

zwischen Tumorzellen und<br />

weniger malignen Zellen zu treffen,<br />

wurden im vorliegenden Projekt erstmals<br />

so genannte isogene Zellsysteme<br />

verwendet. Hierbei wurden Krebszellen<br />

(Glioblastomzellen, Brustkrebszellen)<br />

mit Zellen verglichen, die genetisch<br />

verändert und damit weniger bösartig<br />

waren. Kontrollzellen und genetisch<br />

veränderte Zellen zeichnen sich durch<br />

dieselbe Morphologie, aber einen unterschiedlichen<br />

Zellstoffwechsel aus.<br />

Für die Durchführung des Forschungsvorhabens<br />

war die Zusammenarbeit einer<br />

Arbeitsgruppe mit molekular- und<br />

zellbiologischem Schwerpunkt und<br />

einer Arbeitsgruppe mit optischem<br />

Schwerpunkt von Bedeutung. So erfolgte<br />

die Etablierung der zwei- und<br />

dreidimensionalen Zellsysteme sowie<br />

deren Charakterisierung hinsichtlich<br />

ihrer Vitalität, Proliferation und Migration<br />

an der Hochschule Mannheim,<br />

während spektroskopische und mikroskopische<br />

Untersuchungen zur<br />

Autofluoreszenz, zur Raman-Streuung<br />

und zur Oberflächen-Topologie an der<br />

Hochschule Aalen durchgeführt wurden.<br />

Diese Untersuchungen wurden<br />

durch Messungen der Hochschule<br />

Mannheim mit der Zweiphotonen-Mikroskopie<br />

ergänzt.<br />

Abhängig von der Anregungswellenlänge<br />

tragen verschiedene Pigmente<br />

und Coenzyme (u.a. NADH, Favine,<br />

Lipofuscin) zur Eigenfluoreszenz der<br />

Zellen bei. Bei Anregung im nahen ultravioletten<br />

Spektralbereich dominieren<br />

vor allem die Emissionsbanden von<br />

protein-gebundenem und freiem Nicotinamid-Adenin-Dinukleotid<br />

(NADH)<br />

mit Maxima bei 440 nm und 480 nm.<br />

Wie Abbildung 1 zeigt, sind diese Banden<br />

bei U251-MG Glioblastomzellen<br />

(Kontrollen, schwarz) annähernd gleich<br />

stark ausgeprägt, während bei den genetisch<br />

veränderten Mutanten (U251-<br />

MG mit den Tumor-Suppressorgenen<br />

TP53, rot, bzw. PTEN, grüne Kurve)<br />

die Bande bei 440 nm dominiert. Ein<br />

höherer Anteil von Protein-gebundenem<br />

in Vergleich zu freiem NADH<br />

wurde generell für die genetisch veränderten<br />

(und weniger malignen) Zellen<br />

im Vergleich zu den Tumorzellen<br />

(Glioblastomzellen) gefunden und auf<br />

einen höheren Beitrag der Atmung zum<br />

Energiestoffwechsel (im Vergleich zur<br />

anaeroben Glykolyse) zurückgeführt.<br />

Diese Beobachtung wurde durch Messungen<br />

der Fluoreszenzabklingkinetik<br />

unterstützt, die Zeitkonstanten von τ 1 =<br />

0,4 – 0,5 ns (freies NADH) und τ 2 = 2,3<br />

– 2,8 ns (gebundenes NADH) aufwies


und innerhalb dieser Grenzen eine Zunahme<br />

von 2 für die weniger malignen<br />

Zellen ergab.<br />

Eine weitere Möglichkeit, Tumorzellen<br />

und weniger maligne Zellen zu<br />

unterscheiden, bietet die Raman-<br />

Spektroskopie. Hier werden über die<br />

inelastische Lichtstreuung Schwingungsbanden<br />

charakteristischer Moleküle<br />

detektiert. Allerdings müssen<br />

die 10 6 bis 10 8 -mal stärkere elastische<br />

Streuung sowie das direkt durch die<br />

Probe tretende Anregungslicht wirkungsvoll<br />

unterdrückt werden, was<br />

mit geeigneten Spektrometern und<br />

Spektralfiltern (z.B. Notch-Filter) sowie<br />

einer günstigen Strahlführung erfolgen<br />

kann. Mit den im Rahmen eines<br />

vorangegangenen Projekts erstellten<br />

Aufbauten zur Hellfeld- und Dunkelfeld-<br />

Raman-Mikroskopie wurden nun vor<br />

allem im Bereich von 800 – 1200 cm -1<br />

charakteristische Raman-Linien mit<br />

Unterschieden zwischen U251-MG<br />

Glioblastomzellen und weniger malignen<br />

Zellen (Suppressorgene TP53 bzw.<br />

PTEN) detektiert. Durch eine Kombination<br />

von Phasenkontrast-Mikroskopie<br />

und Raman-Imaging ließen sich diese<br />

Raman-Signale definierten zellulären<br />

Strukturen zuordnen.<br />

In einem weiteren Experiment wurden<br />

die U251-MG Glioblastomzellen und<br />

ihre Mutanten mit dem Membranmarker<br />

Laurdan inkubiert und unter Totalreflexionsbedingungen<br />

beleuchtet.<br />

Durch Variation des Einstrahlwinkels<br />

gelang es hierbei, die Eindringtiefe des<br />

evaneszenten elektromagnetischen<br />

Feldes kontinuierlich zu variieren und<br />

daraus die Zell-Substrat-Topologie<br />

bzw. die Zelladhäsion im Nanometerbereich<br />

zu bestimmen. Abbildung<br />

2 belegt den Unterschied zwischen<br />

U251-MG Glioblastomzellen und Zellen<br />

mit aktiviertem Tumor-Suppressorgen<br />

TP53. Während die Zellen im ersten<br />

Fall ziemlich flach mit einem mittleren<br />

Abstand von ca. 100 nm auf dem Substrat<br />

aufliegen, findet man im zweiten<br />

Fall fokale Kontakte zum Substrat und<br />

Abstände bis ca. 300 nm in unmittel-<br />

Focus Research<br />

Forschung Optische Technologien<br />

Abbildung 2: Zell-Substrat-Topologie von U251-MG Glioblastomzellen im Abstandsbereich von 0 -<br />

600 nm (Farbskala: weiß – schwarz) nach Inkubation mit Laurdan; (links) Kontrollzellen; (rechts)<br />

Zellen mit aktiviertem Suppressorgen TP53; Anregungswellenlänge: 391 nm, Messbereich: ≥420<br />

nm; Bildgröße: 210 µm × 210 µm.<br />

barer Nachbarschaft. Somit ergibt sich<br />

ein weiteres Kriterium zur Unterscheidung<br />

von Tumorzellen und weniger<br />

malignen Zellen.<br />

Zusammenfassend lässt sich feststellen,<br />

dass über Messungen der Autofluoreszenz,<br />

der Raman-Spektren sowie<br />

der Oberflächen-Topologie eine<br />

Unterscheidung von Krebszellen und<br />

weniger malignen Zellen möglich erscheint.<br />

Hierbei unterstützen bildgebende<br />

Verfahren (Spectral Imaging,<br />

Fluorescence Lifetime Imaging) und<br />

multivariate statistische Methoden<br />

die Auswertung und Interpretation<br />

der gemessenen Daten erheblich. Allerdings<br />

differieren die Unterschiede<br />

zwischen Tumorzellen und weniger<br />

malignen Zellen erheblich für die einzelnen<br />

Zellsysteme – sie sind im Glioblastom-Zellsystem<br />

wesentlich ausgeprägter<br />

als beispielsweise bei MCF-7<br />

Brustkrebszellen. Dies erschwert es,<br />

allgemein gültige Aussagen für die<br />

Tumordiagnostik zu treffen, zumal Gewebe-spezifische<br />

Parameter wie die<br />

extrazelluläre Fluoreszenz von Kollagen<br />

oder elastischen Fasern sowie die elastische<br />

Lichtstreuung bisher unberücksichtigt<br />

bleiben. Trotzdem sind die Projektpartner<br />

davon überzeugt, dass sie<br />

wertvolle Grundlagen und Methoden<br />

für weitere wissenschaftliche Arbeiten<br />

zur Tumorerkennung, für die Entwicklung<br />

geeigneter Geräte und nicht zuletzt<br />

auch für eine künftige klinische<br />

Anwendung geschaffen haben.<br />

Kontakt:<br />

Prof. Dr. Herbert Schneckenburger<br />

Studiengang Optoelektronik<br />

Hochschule Aalen<br />

Beethovenstraße 1<br />

73430 Aalen<br />

Tel.: 07361 / 576-3401<br />

herbert.schneckenburger<br />

@htw-aalen.de<br />

Prof. Dr. Petra Kioschis<br />

Institut für Molekular- und<br />

Zellbiologie (MZB)<br />

Hochschule Mannheim<br />

Paul-Wittsackstraße 10<br />

68163 Mannheim<br />

Tel.: 0621 / 2926523<br />

p.kioschis@hs-mannheim.de<br />

inFocus 2/2012 13


14<br />

Focus Research<br />

Forschung Optische Technologien<br />

Auszeichnungen für Projekt der <strong>BW</strong>-Stiftung:<br />

Echtzeit-Laserschweißregelung<br />

Im Rahmen eines Forschungsprojekts<br />

der Baden-Württemberg Stiftung entwickelten<br />

das Fraunhofer-Institut für<br />

Physikalische Messtechnik und das<br />

Institut für Strahlwerkzeuge der Universität<br />

Stuttgart gemeinsam mit dem<br />

Institut für Grundlagen der Elektrotechnik<br />

und Elektronik der TU Dresden<br />

eine Echtzeit-Laserschweißregelung.<br />

Mit diesem System ist es erstmals<br />

möglich, Schwankungen im Fügeprozess<br />

durch Anpassung der Laserleistung<br />

innerhalb weniger Millisekunden<br />

auszugleichen. Dies verbessert die<br />

Qualität der Schweißverbindung, weil<br />

Zum Start des Wintersemesters<br />

2012/2013 wurde die Übersicht über<br />

die baden-württembergischen Studienmöglichkeiten<br />

im Bereich der<br />

Optischen Technologien erneut aktualisiert<br />

– zum bereits zwölften Mal.<br />

Diese wird gemeinsam mit der ebenfalls<br />

überarbeiteten Zusammenstellung<br />

unterschiedlicher Lehrberufe mit Bezug<br />

zu den Optischen Technologien unter<br />

dem Titel „Karriere in der Photonik“<br />

als CD-ROM kostenlos auf Veranstaltungen<br />

verteilt. Die beiden Broschüren<br />

stehen auch als kostenloser Download<br />

auf der Homepage von <strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong><br />

zur Verfügung.<br />

Der Studienführer soll eine Orientierungshilfe<br />

sowohl bei der Wahl des<br />

Studiengangs als auch der Bildungseinrichtung<br />

bieten. In einem allgemeinen<br />

Teil wird zunächst die jeweilige<br />

Universität bzw. Hochschule charakterisiert.<br />

Der anschließende fachspezifische<br />

Teil beschreibt dann detailliert<br />

die Studiengänge und Vorlesungen.<br />

Abgerundet wird der Studienführer<br />

durch allgemeine Hinweise zu einem<br />

Studium an einer Universität oder<br />

Hochschule und zu den neuen Abschlüssen<br />

Bachelor und Master.<br />

inFocus 2/2012<br />

Focus Education<br />

Weiterbildung<br />

Leistungs überschüsse und somit<br />

Schweißrauch und Spritzer vermieden<br />

werden, und senkt den Energieeinsatz<br />

um etwa 5 %.<br />

Mit dem neuen System ist auch das<br />

„geregelte Einschweißen“ bei Überlappverbindungen<br />

möglich, bei dem<br />

gerade so weit in das Unterblech geschweißt<br />

wird, dass dessen Unterseite<br />

nicht verletzt wird und sich später ohne<br />

optische Beeinträchtigung lackieren<br />

lässt. In diesem Fall sind bei gleicher<br />

Nahtfestigkeit sogar Energieeinsparungen<br />

bis zu 30 % möglich.<br />

Für diese Entwicklung gewannen die<br />

Forscher Felix Abt (IFSW), Andreas<br />

Blug (IPM) und Leonardo Nicolosi (IEE)<br />

im Juni den 3. Platz im Stahl-Innovationspreis<br />

2012, Kategorie „Forschung<br />

und Entwicklung“.<br />

Aktuell wurden die Forscher für ihr<br />

Projekt zudem mit dem 3. Platz des<br />

Berthold Leibinger Innovationspreises<br />

2012 ausgezeichnet.<br />

www.stahl-info.de<br />

www.leibinger-stiftung.de<br />

„Karriere in der Photonik“ –<br />

aktualisierte Zusammenstellung der Studiengänge und Ausbildungsberufe<br />

Die Broschüre „Lehrberufe in den<br />

Optischen Technologien“ stellt Berufsbilder<br />

von Augenoptiker/in bis Veranstaltungstechniker/in<br />

mit ihren Anforderungen,<br />

Anwendungsbereichen<br />

und Weiterentwicklungsmöglichkeiten<br />

vor. Zusätzlich enthält sie Informationen<br />

über die Optischen Technologien und<br />

gibt Tipps für die Bewerbungsunterlagen.<br />

Die Informationen richten sich an junge<br />

Menschen, die in Kürze die Schule abschließen<br />

und nun auf der Suche nach<br />

dem für sie richtigen technischen oder<br />

wissenschaftlichen Weg in ihr Berufsleben<br />

sind.<br />

Erstmals werden die beiden Broschüren<br />

ergänzt durch eine Vorstellung unterschiedlicher<br />

und beispielgebender<br />

Frauen aus der Photonik-Branche bzw.<br />

den MINT-Berufen, die in kurzen Interviews<br />

von ihrem Werdegang und ihren<br />

aktuellen Tätigkeiten erzählen und so<br />

als ermutigende Vorbilder, insbesondere<br />

für Mädchen, dienen sollen (s.a.<br />

S. 17 - 25 dieses <strong>Newsletter</strong>s).<br />

<strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong> will mit diesen Informationen<br />

dazu beitragen, dem Mangel an<br />

<strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong><br />

Lehrberufe in den Optischen Technologien<br />

in Baden-Württemberg<br />

Studiengänge in den Optischen Technologien<br />

in Baden-Württemberg – WS 2012/2013<br />

<strong>Ausgabe</strong> 4 / September 2012<br />

Lehrberufe in den Optischen Technologien in Baden-Württemberg<br />

<strong>Ausgabe</strong> 12 / September 2012<br />

<strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong><br />

Studiengänge in den Optischen Technologien in Baden-Württemberg – WS 2012/2013<br />

Foto: TRUMPF Gruppe<br />

Foto: TRUMPF Gruppe<br />

Fachkräften in Baden-Württemberg<br />

entgegenzuwirken und junge Menschen<br />

für die Optischen Technologien<br />

zu gewinnen.<br />

www.photonicsbw.de/jobs-und-bildung/ausbildung<br />

1<br />

1


Endoskopie-Workshop an der Universität Stuttgart oder<br />

„Wie funktioniert eigentlich ein Endoskop?“<br />

Selbst Chirurg spielen konnten interessierte<br />

Besucherinnen und Besucher,<br />

insbesondere aus Schule und<br />

Grundstudium, bei einem Endoskopie-<br />

Workshop am 30. Juni am Institut für<br />

Technische Optik (ITO) der Universität<br />

Stuttgart.<br />

Prof. Alois Herkommer erklärte den<br />

über 20 interessierten Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmern zunächst einfache<br />

optische Abbildungssysteme, wie<br />

z.B. medizinische Lupen und einfache<br />

Operationsmikroskope. An mehreren<br />

Anschauungsobjekten konnten<br />

die Teilnehmer dann selbst erfahren,<br />

dass die vergrößerte Abbildung eines<br />

Objektes durch eine kleine Öffnung<br />

eine Herausforderung für den Optik-<br />

Prof. Alois Herkommer erläutert die Abbildung<br />

durch ein Endoskop<br />

entwickler darstellt. Dies ist jedoch die<br />

Grundaufgabe eines endoskopischen<br />

Abbildungssystems. Die Workshop-<br />

Teilnehmer durften dann mehrere Lösungsmöglichkeiten<br />

für endoskopische<br />

Beleuchtung und Abbildung, wie zum<br />

Beispiel Faseroptiken, ausprobieren.<br />

Als Highlight des Workshops hatte die<br />

Firma Karl Storz GmbH & Co. KG aus<br />

Tuttlingen ein professionelles Endoskopiesystem<br />

einschließlich Übungskörper,<br />

Instrumentarium und Betreuung<br />

zur Verfügung gestellt. Unter der fachkundigen<br />

Anleitung von Patrick Dury<br />

durften die begeisterten Teilnehmer<br />

eigenhändig komplexe endoskopische<br />

Eingriffe durchführen.<br />

Focus Education<br />

BMBF-Initiative „Die Innovationsliga“<br />

Die Veranstaltung war eingebunden<br />

in den Tag der Wissenschaft an der<br />

Universität Stuttgart und stand in Zusammenhang<br />

mit dem kürzlich eingeführten<br />

interuniversitären Studiengang<br />

Medizintechnik der Universitäten<br />

Stuttgart und Tübingen. In dem entsprechenden<br />

Bachelor- und geplanten<br />

Mas ter-Studiengang stehen ebenfalls<br />

die Entwicklung von medizintechnischen<br />

Geräten, Methoden und Produkten<br />

im Mittelpunkt.<br />

www.ito.uni-stuttgart.de<br />

www.uni-medtech.de<br />

www.karlstorz.com<br />

Unter der Anleitung von Patrick Dury (links) von Firma Karl Storz können die Teilnehmerinnen und<br />

Teilnehmer selbst endoskopieren<br />

„Die Innovationsliga“ ist eine Gemeinschaftsinitiative unter der Schirmherrschaft<br />

des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). Im Fokus steht<br />

die Förderung einer stärkeren Vernetzung von Schulen mit Unternehmen und<br />

For schungseinrichtungen im Bereich der Optischen Technologien. Die Initiative<br />

wird mitgetragen von den Industrieverbänden der Optischen Technologien<br />

Spectaris, VDI, VDMA und ZVEI, OptecNet Deutschland e.V. sowie der „LA-<br />

SER World of PHOTONICS“ der Weltleitmesse der Optischen Technologien der<br />

Messe München GmbH.<br />

inFocus 2/2012 15


16<br />

Focus Education<br />

Weiterbildung<br />

<strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong> Weiterbildungsseminare<br />

inFocus 2/2012<br />

Anmeldung und weitere Informationen unter www.photonicsbw.de/campus<br />

Licht- und Displaytechnik in Theorie und Praxis<br />

Weiterbildungsseminar für Entwickler und Anwender<br />

Termin: 10. & 11. Oktober 2012<br />

Ort: Lichttechnisches Institut in Karlsruhe<br />

Inhalt und Durchführung:<br />

• Grundlagen der Lichttechnik und Lichtmesstechnik<br />

• Einführung in das Leuchtendesign<br />

• Displays und Display-Messtechnik, Ergonomie<br />

• ePaper, flache Fernsehbildschirme<br />

• erfahrene Referenten aus Industrie und Forschung<br />

Optische Systeme: Design und Simulation<br />

Weiterbildungsseminar für Entwickler und Anwender<br />

Termin: 11. – 13. Oktober 2012<br />

Ort: Vellberg bei Schwäbisch Hall<br />

Inhalt und Durchführung:<br />

• Korrektion, Spezialkomponenten, Systementwicklung,<br />

Physikalisch-optische Simulation<br />

• Wissensvermittlung an Fragestellungen und konkreten Fallbeispielen aus der Praxis<br />

• praktische Übungen mit dem professionellen Optikdesign-Programm ZEMAX<br />

• praxiserfahrene Dozenten<br />

Beleuchtungsoptik: Entwicklung und Anwendung<br />

Weiterbildungsseminar für Entwickler und Anwender<br />

Termin: 14. – 16. November 2012<br />

Ort: Tagungshaus Weingarten<br />

Inhalt und Durchführung:<br />

• Grundlagen und aktuelle Informationen zu Lichttechnik,<br />

Beleuchtungsoptik und deren Simulation<br />

• Praktische Übungen im Labor und am PC<br />

• Vorführung von Simulationsrechnungen mit verschiedenen nicht-sequentiellen Raytracing-Programmen<br />

• Referenten aus Firmen und Instituten


Focus Frauen in der Photonik<br />

Landesinitiative „Frauen in MINT-Berufen“<br />

Dipl.-Ing.(FH) Charlotte Helzle – Gesellschafterin und Geschäftsführerin<br />

der hema electronic GmbH in Aalen<br />

Charlotte Helzle ist Geschäftsführerin der hema electronic GmbH in Aalen,<br />

die sie 1978 gegründet hat. Studiert hat sie Kunststofftechnik an der Fachhochschule<br />

Aalen. Von 2009 – 2012 war sie Landesverbandsvorsitzende<br />

des Verbands deutscher Unternehmerinnen (VdU), seit 2010 ist sie Präsidentin<br />

des Marketing Clubs Ostwürttemberg. Frau Helzle hat vier Söhne.<br />

Wie haben Sie sich für Ihren Berufsweg<br />

entschieden? / Wann wussten Sie,<br />

dass ein technisch-naturwissenschaftliches<br />

Studium das richtige für Sie ist?<br />

Bereits in der Schule habe ich mich<br />

sehr für Naturwissenschaften und Mathematik<br />

interessiert und mich auch in<br />

der Freizeit damit beschäftigt. Bei Studium<br />

und Berufswahl ging es mir besonders<br />

darum, Physik, Chemie und<br />

Mathematik zu kombinieren. Die Kunststofftechnik<br />

war eine sehr gute Lösung.<br />

Mein Berufsweg hat mich dann später<br />

in die Elektrontechnik geführt. Auch<br />

in meiner leitenden Tätigkeit ist alles<br />

wertvoll, was ich im Studium mitbekommen<br />

habe.<br />

Wie sieht Ihr Berufsalltag aus?<br />

Management und Organisation des<br />

Unternehmens. Dazu gehört die interne<br />

Organisation, strategische Unternehmensplanung,<br />

Betreuung wichtiger<br />

Kunden, Repräsentation des Unternehmens<br />

nach aussen<br />

Was fasziniert Sie besonders?<br />

Die ständige Begegnung mit neuen<br />

Technologien, neuen Ideen, neuen<br />

Möglichkeiten und die Mitwirkung an<br />

der Erarbeitung innovativer Produkte<br />

und Lösungen ist faszinierend. Die<br />

Kooperation und der Austausch mit<br />

vielen Menschen innerhalb des Unternehmens<br />

und den Geschäftspartnern,<br />

sowie Partnern in Wissenschaft und<br />

Forschung macht Freude und öffnet<br />

neue Horizonte.<br />

Was war ein besonderes Highlight in<br />

Ihrem Berufsleben?<br />

Zu erleben, wie ein bei uns entwickeltes<br />

technisches Verfahren zum Marktführer<br />

aufstieg und weltweit nachgefragt<br />

wird.<br />

Was raten Sie insbesondere den Mädchen<br />

im Hinblick auf die Berufswahl?<br />

Sie sollten mutig ihrer Neigung und ihrer<br />

Neugier folgen. Technische Berufe<br />

sind zukunftssicher und bieten breite<br />

Felder der Betätigung, wo die Einzelne<br />

sich entsprechend ihren Fähigkeiten<br />

wiederfinden kann.<br />

Nicht zuletzt bieten auf Dauer die gute<br />

Bezahlung und die starke Nachfrage<br />

nach Fachkräften gute Möglichkeiten,<br />

Familie und Beruf zu verbinden. Damit<br />

Seit dem 2. Juli ist <strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong><br />

offiziell Partner der Landesinitiative<br />

„Frauen in MINT-Berufen in Wirtschaft,<br />

Wissenschaft und Forschung“.<br />

Ziel der Landesinitiative ist es,<br />

mehr Frauen in MINT-Berufe<br />

zu bringen. Als Innovationsstandort<br />

und Ingenieurland<br />

Nr. 1 bietet Baden-Württemberg<br />

hervorragende Jobperspektiven,<br />

besonders für<br />

MINT-Fachkräfte: Spezialistinnen<br />

und Spezialisten für Mathematik,<br />

Informatik, Naturwissenschaft und<br />

Technik. Die Karriere- und Zukunftsaussichten<br />

für gut qualifizierte Frauen<br />

ist es leichter, die Arbeitsbedingungen<br />

anzupassen, Kinderbetreuung zu finanzieren<br />

und gegebenenfalls wieder voll<br />

in den Beruf einzusteigen.<br />

aus diesen Bereichen sind in Baden-<br />

Württemberg deshalb besser als je<br />

zuvor. Eines der Ziele ist es, Mädchen<br />

zu ermutigen, sich für MINT-Fächer<br />

zu entscheiden. Hierzu möchte<br />

<strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong> mit Portraits<br />

von Ingenieurinnen, Physikerinnen<br />

und Naturwissenschaftlerinnen<br />

beitragen.<br />

Die beispielgebenden Porträts<br />

der folgenden Seiten werden auch<br />

auf unserer Homepage sowie in unserem<br />

Studienführer veröffentlicht.<br />

www.mint-frauen-bw.de<br />

inFocus 2/2012 17


18<br />

Focus Frauen in der Photonik<br />

Landesinitiative „Frauen in MINT-Berufen“<br />

Dipl.-Ing. Eva Kerwien –<br />

Netzwerkarbeit<br />

Eva Kerwien arbeitet bei <strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong> als wissenschaftliche Mitarbeiterin.<br />

Ihre Aufgaben umfassen neben Öffentlichkeitsarbeit und Nachwuchsförderung<br />

insbesondere die fachliche Betreuung der Forschungsprogramme<br />

Optische Technologien der Baden-Württemberg Stiftung. Frau Kerwien hat<br />

Maschinenbau an der Universität Stuttgart studiert, mit den Hauptfächern<br />

Energiesysteme und Technische Optik und anschließend mehrere Jahre als<br />

Redakteurin der Fachzeitschrift „Photonik“ gearbeitet.<br />

Wie haben Sie sich für Ihren Berufsweg<br />

entschieden? Wann wussten Sie, dass<br />

ein technisch-naturwissenschaftliches<br />

Studium das richtige für Sie ist?<br />

Ich habe bei der Wahl meines Studienfachs<br />

zwischen verschiedenen Extremen<br />

geschwankt. Ich habe mich für<br />

Technik und Physik interessiert, hatte<br />

aber auch eine Schwäche für Bücher,<br />

so dass ich die Informationsbroschüren<br />

für den Studiengang „Bibliothekswesen“<br />

genauso vorliegen hatte,<br />

wie die für Maschinenbau und sogar<br />

Schiffsbau. Für den Maschinenbau<br />

habe ich mich insbesondere auch deshalb<br />

entschieden, weil mir mit einem<br />

technischen Studium anschließend<br />

noch die verschiedensten Wege offenstanden<br />

– von der Konstruktion und<br />

klassischen „Ingenieursaufgaben“ bis<br />

zum gehobenen Dienst z.B. in einer<br />

Bibliothek.<br />

Wie sieht Ihr Berufsalltag aus?<br />

Die Arbeit bei <strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong> bietet mir<br />

vielseitigste Möglichkeiten. Ich kann<br />

meine Kreativität und „ingenieurmäßige“<br />

Prozessorientierung bei unseren<br />

unterschiedlichen Projekten einbringen,<br />

erlebe aktuelle Forschung und<br />

die Entwicklung einer spannenden<br />

Branche hautnah mit und bin im Kontakt<br />

mit den unterschiedlichsten interessanten<br />

Menschen.<br />

Was fasziniert Sie besonders?<br />

Die Optik hat mich schnell begeistert,<br />

zunächst die große Nähe der Op-<br />

inFocus 2/2012<br />

tischen Technologien zur Physik, aber<br />

zunehmend auch die Tatsache, dass<br />

sie auf nahezu alle Bereiche unseres<br />

Lebens Einfluss hat: von der optischen<br />

Datenübertragung für unsere moderne<br />

Kommunikation über die hochpräzise<br />

zerstörungsfreie Messtechnik bis hin<br />

zur effizienten Fertigung mit Lasertechnik.<br />

Was war ein besonderes Highlight in<br />

Ihrem Berufsleben?<br />

Da fällt mir die Auswahl schwer…<br />

extrem spannend finde ich die Begutachtung<br />

in neuen Forschungsprogrammen.<br />

Da kommen hochkarätige<br />

Vertreter aus Forschung und Industrie<br />

zusammen und diskutieren über die<br />

Vorzüge der einzelnen Projekte. Sie<br />

bringen ihre unterschiedlichen Blickrichtungen<br />

ein und ringen gemeinsam<br />

um eine Entscheidung. Ein weiteres<br />

Highlight ganz anderer Art ist, dass<br />

durch meine Vermittlung ein Realschüler<br />

ein Praktikum bei einem unserer<br />

Mitgliedsunternehmen machen konnte,<br />

das ihm die Photonik als Berufsziel<br />

eingegeben hat.<br />

Was raten Sie insbesondere den Mädchen<br />

im Hinblick auf die Berufswahl?<br />

Lasst Euch von Statistiken und Zahlen<br />

nicht abschrecken. Und nutzt jede<br />

Möglichkeit, Euch über verschiedene<br />

Berufe ein realistisches Bild zu machen,<br />

kurz: Macht Praktika


Dr. Angelika Rück –<br />

Gruppenleiterin am ILM<br />

Dr. Angelika Rück ist Gruppenleiterin am Institut für Lasertechnologien in<br />

der Medizin und Meßtechnik (ILM) an der Universität Ulm für den Bereich<br />

Mikroskopie. Nach dem Studium der Chemie in Ulm mit Promotion zum<br />

Dr. rer. nat. im Fach Physikalische Chemie war sie zunächst wissenschaftliche<br />

Assis tentin an der Universität Ulm. Seit 1991 ist sie leitende Wissenschaftlerin<br />

am ILM, zunächst für den Bereich Photodynamische Therapie<br />

(PDT) und seit 2006 für den Bereich LiveCell Imaging und Mikroskopie. Ihr<br />

derzeitiger Aufgabenbereich umfasst die Akquisition und Organisation von<br />

Forschungsprojekten, sowohl mit der Industrie als auch für den öffentlichen<br />

Bereich (BMBF, DFG, usw.). Zur Organisation der Projekte zählt auch die<br />

Repräsentation der Ergebnisse in Form von Publikationen und Vorträgen.<br />

Ihre Gruppe besteht derzeit aus 10 Mitarbeitern, darunter zwei MTAs, ein<br />

Ingenieur, drei Wissenschaftler, eine Doktorandin, Praktikanten, sowie Master-<br />

und Bachelorstudenten. Ausserdem leitet sie in Kooperation mit der<br />

Universität Ulm eine Core Facility für LiveCell Imaging.<br />

Wie haben Sie sich für Ihren Berufsweg<br />

entschieden? / Wann wussten Sie,<br />

dass ein technisch-naturwissenschaftliches<br />

Studium das richtige für Sie ist?<br />

Sehr früh, bereits mit 17 wusste ich,<br />

dass ich Chemie studieren wollte. Mir<br />

hat dieses Fach in der Schule besonderen<br />

Spaß gemacht. Ich habe mir<br />

mein späteres Berufsleben dabei sehr<br />

praktisch vorgestellt und mich hauptsächlich<br />

im chemischen Labor gesehen.<br />

Im Laufe des Studiums hab ich<br />

dann aber mehr Freude an der Theorie<br />

und an der Physik gefunden.<br />

Wie sieht Ihr Berufsalltag aus?<br />

Wie oben erwähnt, bin ich hauptsächlich<br />

mit der Akquisition und Organisation<br />

von Projekten auf dem Gebiet der<br />

Mikroskopie beschäftigt. Dazu gehört<br />

die kreative Umsetzung von Ideen, z.B.<br />

von technischen Neuentwicklungen<br />

im Bereich der Lebendzell Mikroskopie<br />

sowie deren Anwendung für medizinisch<br />

relevante Fragestellungen,<br />

wie z.B. Fragen zur Krebsentstehung.<br />

Unter anderem habe ich den Bereich<br />

Laser Scanning Mikroskopie am ILM<br />

ins Leben gerufen und auch die finanziellen<br />

Mittel dazu akquiriert. Da ich<br />

viel mit Akquisition und Organisation<br />

zu tun habe, bin ich nur selten im La-<br />

bor. Messungen z.B. an den Mikroskopen<br />

werden von meinen Mitarbeitern<br />

durchgeführt. Mindestens einmal in der<br />

Woche besprechen wir gemeinsam die<br />

Forschungsarbeiten. Außerdem bin ich<br />

ca. 5 mal im Jahr auf internationalen<br />

Kongressen sowohl in Europa als auch<br />

in Übersee und halte dort Vorträge.<br />

Was fasziniert Sie besonders?<br />

Mittel in der Hand zu haben, um Naturphänomene<br />

zu beobachten und<br />

hoffentlich auch zu verstehen. Es ist<br />

absolut faszinierend, z.B. zu erkennen,<br />

dass eine Krebszelle anders tickt<br />

als eine normale Zelle, und das unterschiedliche<br />

Verhalten mit Hilfe der<br />

Laser Scanning Mikroskopie zu beobachten.<br />

Außerdem fasziniert mich<br />

die Gestaltungsmöglichkeit in meinem<br />

Beruf, angefangen von der Ideengebung<br />

bis zur kreativen Umsetzung. Mit<br />

gefällt auch die Kooperation mit anderen<br />

Forschern auch auf internationaler<br />

Ebene, sowie die Umsetzung von<br />

Ideen durch die Industrie. Ich verstehe<br />

mich durchaus als Initiator neuer Untersuchungsmethoden,<br />

auch im Bereich<br />

der Krebserkennung. Durch meine Tätigkeit<br />

habe ich andere Kulturen kennengelernt<br />

und zahlreiche Freunde in<br />

den unterschiedlichsten Ländern gewonnen.<br />

Focus Frauen in der Photonik<br />

Landesinitiative „Frauen in MINT-Berufen“<br />

Was war ein besonderes Highlight in<br />

Ihrem Berufsleben?<br />

Der Abschluss meiner Promotion<br />

und die Position als leitende Wissenschaftlerin.<br />

Ansonsten gab es viele<br />

Highlights, z.B. immer dann wenn<br />

ein Projektantrag befürwortet wurde,<br />

ein Vortrag gut gelang, eine wichtige<br />

Publikation angenommen wurde. Ein<br />

Highlight war sicher auch als ich zum<br />

ersten mal Calcium Oszillationen in<br />

Zellen beobachtet habe und dieses<br />

Phänomen mit oxidativem Stress korrelieren<br />

konnte. Ein weiteres Highlight<br />

waren meine Mitarbeiter, immer dann,<br />

wenn die Motivation, Begeisterung und<br />

Solidarität besonders groß waren.<br />

Was raten Sie insbesondere den Mädchen<br />

im Hinblick auf die Berufswahl?<br />

Keine Frage, natürlich ein naturwissenschaftliches<br />

Studium, am besten<br />

der Physik, Chemie oder Biologie,<br />

d.h. am besten ein sogenanntes klassisches<br />

naturwissenschaftliches Studium.<br />

Damit ist man sehr flexibel und<br />

die Berufswahl später kann dann sehr<br />

unterschiedlich sein. Bei besonderer<br />

Begabung würde ich auch zu einem<br />

Mathematik-Studium raten.<br />

inFocus 2/2012 19


20<br />

Focus Frauen in der Photonik<br />

Landesinitiative „Frauen in MINT-Berufen“<br />

M.Eng. Antje Schaarschmidt –<br />

Entwicklungsingenieurin (Optik) bei KARL STORZ GmbH & Co. KG<br />

Antje Schaarschmidt arbeitet seit 2,5 Jahren als Optikdesignerin an der<br />

Entwicklung von Endoskopsystemen bei der Firma KARL STORZ GmbH &<br />

Co. KG, einem international führenden Hersteller hochwertiger Spezialprodukte<br />

der Medizintechnik.<br />

Der akademische Weg zu ihrer jetzigen Position begann mit dem Bachelor-<br />

und Masterstudiengang „Laser- und Optotechnologien“ an der Fachhochschule<br />

Jena. Während des Studiums sammelte sie praktische Erfahrungen<br />

in unterschiedlichen Firmen der optischen Industrie und Instituten.<br />

Im Rahmen ihrer Bachelorarbeit war sie für einige Zeit am Leibniz-Institut<br />

für Atmosphärenphysik in Kühlungsborn. Ihre Masterarbeit fertigte sie im<br />

als Stipendiatin des DAAD an der University of Toronto in Kanada an.<br />

Wie haben Sie sich für Ihren Berufsweg<br />

entschieden? / Wann wussten Sie,<br />

dass ein technisch-naturwissenschaftliches<br />

Studium das richtige für Sie ist?<br />

Die Naturwissenschaften begeisterten<br />

mich schon in der Schule. Was mich<br />

insbesondere bewog, dieses technische-naturwissenschaftliche<br />

Stu dium<br />

zu beginnen, war mein Interesse an<br />

dem faszinierenden Medium Licht und<br />

dessen technischer Nutzbarmachung.<br />

Wie sieht Ihr Berufsalltag aus?<br />

Meine Position als Optikdesignerin ist<br />

vielseitig und beinhaltet Projektbearbeitung<br />

beginnend von der Konzeptentwicklung,<br />

dem Design bzw. Berechnung<br />

abbildender optischer Systeme<br />

mittels speziellen Simulationsprogrammen,<br />

Ermittlung von Toleranzen, Dokumenationserstellung<br />

für Funktionsmuster,<br />

Prototypen und Seriengeräten,<br />

Realisierung von Testaufbauten und<br />

Durchführung von Messungen. Mein<br />

Berufsalltag ist im Wesentlichen durch<br />

Projektarbeit geprägt. Dies beinhaltet<br />

jedoch nicht nur die fachliche Bearbeitung<br />

von Aufgabenstellungen, sondern<br />

auch Organisation, Besprechungen<br />

und Austausch im Team. Letzterer ist<br />

unabdingbar, da Endoskopsysteme<br />

Mechanik, Optik, Elektronik und Informatik<br />

in sich vereinen.<br />

inFocus 2/2012<br />

Was fasziniert Sie besonders?<br />

Optikdesign ist sehr umfangreich und<br />

vielfältig, was ich tagtäglich bei KARL<br />

STORZ in meiner beruflichen Tätigkeit<br />

erfahren darf. Die Komplexität der Endoskopentwickung,<br />

die nicht nur Fertigkeiten<br />

im Optikdesign an sich, was<br />

Entwicklung, Optimierung von Systemen,<br />

Analysen samt Toleranzberechnungen<br />

und Beleuchtungsanalysen<br />

beinhaltet, sondern auch Wissen in der<br />

Optikfertigung, über Materialien, in der<br />

Optoelektronik, in der Mechanik und<br />

über marktwirtschaftliche Ansätze fordert,<br />

ist sehr spannend. All das bedarf<br />

natürlich einer ständigen Weiterbildung<br />

und Erfahrung aus der täglichen Praxis;<br />

es sorgt aber auch dafür, dass Eintönigkeit<br />

ein Fremdwort ist. Schlussendlich<br />

ist es die Nutzbarmachung von<br />

Licht, die mich nach wie vor fasziniert.<br />

Was war ein besonderes Highlight in<br />

Ihrem Berufsleben?<br />

Ein besonderes Erlebnis war für mich<br />

die optische Bewertung der Prototypen<br />

meines ersten großen Projektes. Das<br />

am Rechner simulierte optische System<br />

in seiner praktischen Ausführung<br />

zu sehen, war für mich ergreifend und<br />

eine tolle Bestätigung meiner Arbeit.<br />

Was raten Sie insbesondere den Mädchen<br />

im Hinblick auf die Berufswahl?<br />

Wichtig ist, nach den eigenen Interessen<br />

zu wählen und sich nicht durch<br />

Vorurteile abschrecken zu lassen. Dies<br />

gilt insbesondere im Hinblick auf technisch-naturwissenschaftliche<br />

Fächer.<br />

Weiterhin rate ich, bei der Berufswahl<br />

sich gut vorher zu informieren, wie z.B.<br />

der Berufsalltag in den einzelnen Feldern<br />

aussieht. Hilfreich sind hierbei z.B.<br />

Gespräche, Erfahrungsberichte, Zeitschriften,<br />

Informationstage und auch<br />

(Fach)Messen.


Sarah Schickinger (M.Sc.) – Wissenschaftliche Mitarbeiterin<br />

am Institut für Angewandte Forschung, Hochschule Aalen<br />

Seit Januar 2011 arbeitet Frau Sarah Schickinger im Rahmen ihrer Promotion<br />

(Universität Ulm) am Institut für Angewandte Forschung der Hochschule<br />

Aalen in der Arbeitsgruppe Biophotonik unter der Leitung von Prof. Dr.<br />

Herbert Schneckenburger.<br />

Thema der Promotion: Lichtscheibenmikroskopie zum 3D Ratio-Imaging<br />

von Tumorzellsphäroiden.<br />

Wie haben Sie sich für Ihren Berufsweg<br />

entschieden? / Wann wussten Sie,<br />

dass ein technisch-naturwissenschaftliches<br />

Studium das richtige für Sie ist?<br />

Diese Erkenntnis kam Schritt für<br />

Schritt: Der Grundstein für ein technisch-naturwissenschaftlichesStudium<br />

wurde kurz vor dem Abitur bei<br />

einer Berufsinformationsveranstaltung<br />

gelegt. Ich entschied mich für das Studienfach<br />

Augenoptik – ein Themenfeld,<br />

das mich seit jeher interessierte, aber<br />

in Sachen Berufswahl nie präsent für<br />

mich war - und somit zunächst für<br />

eine Ausbildung, damals Zulassungsvoraussetzung.<br />

Fasziniert von den<br />

Möglichkeiten optischer Geräte im<br />

medizinischen Bereich und mit dem<br />

Gedanken später in der Forschung<br />

und Entwicklung dieser zu arbeiten,<br />

wechselte ich nach dem ersten Semester<br />

Augenoptik in den Studiengang<br />

Optoelektronik.<br />

Wie sieht Ihr Berufsalltag aus?<br />

Mein Berufsalltag umfasst Projektplanung,<br />

Laborarbeit (Aufbauen, Justage,<br />

Probenvorbereitung, Messungen, Optimierung),<br />

Dokumentation und Datenauswertung,<br />

Vorstellung der wissenschaftlichen<br />

Themen auf Konferenzen<br />

und Tagungen, Betreuung von studentischen<br />

Praktikumsversuchen sowie<br />

Besprechungen und den Gedankenaustausch<br />

mit Kollegen.<br />

Was fasziniert Sie besonders?<br />

Der Nutzen und die Möglichkeiten von<br />

Licht in Biologie und Medizin.<br />

Was war ein besonderes Highlight in<br />

Ihrem Berufsleben?<br />

Die einwöchige Summer School Biophotonics<br />

‘11 in Schweden. In einer<br />

ansprechenden Atmosphäre wurde –<br />

neben spannenden Vorlesungen von<br />

renommierten Wissenschaftlern aus<br />

den Bereichen Biophotonik und biomedizinische<br />

Optik – die Gelegenheit zum<br />

Gedanken- und Wissensaustausch mit<br />

Doktoranden aus vielen verschiedenen<br />

Ländern geboten.<br />

Was raten Sie insbesondere den Mädchen<br />

im Hinblick auf die Berufswahl?<br />

Studieninformationstage und ähnliches<br />

wahrzunehmen, sich aktiv zu informieren,<br />

und sich der Vielzahl von Möglichkeiten<br />

und Richtungen bewusst<br />

werden, die einem (fast) jederzeit offen<br />

stehen.<br />

Werdegang:<br />

Abitur am Wirtschaftsgymnasium;<br />

Ausbildung zur Augenoptikerin, Studienbeginn<br />

Augenoptik, Hochschule<br />

Aalen; Wechsel in den Studiengang<br />

Optoelektronik, Hochschule Aalen,<br />

Praxissemester und Diplomarbeit<br />

am Forschungsinstitut CIPYP in<br />

Buenos Aires, Argentinien; Masterstudiengang<br />

<strong>Photonics</strong>, Hochschule<br />

Aalen, Masterarbeit am Fraunhofer<br />

IPM in Freiburg.<br />

Focus Frauen in der Photonik<br />

Landesinitiative „Frauen in MINT-Berufen“<br />

inFocus 2/2012 21


22<br />

Focus Frauen in der Photonik<br />

Landesinitiative „Frauen in MINT-Berufen“<br />

Prof. Dr. Cornelia Ulrich –<br />

Direktorin Nationales Centrum für Tumorerkrankungen<br />

Cornelia (Neli) Ulrich leitet die Abteilung Präventive Onkologie am Deutschen<br />

Krebsforschungszentrum und ist Direktorin des Nationalen Centrums<br />

für Tumorerkrankungen (NCT) in Heidelberg. Frau Prof. Ulrich hat<br />

mehr als 190 wissenschaftliche Arbeiten verfasst und veröffentlicht und<br />

wurde in die European Academy of Cancer Sciences gewählt. Sie ist Mitglied<br />

zahlreicher Advisory Boards, Editorial Boards und Komitees. Der Fokus<br />

von Professor Ulrichs Arbeit liegt auf dem Gebiet der Entstehung und<br />

Erforschung von kolorektalen Karzinomen. Weitere Forschungstätigkeiten<br />

umfassen Studien zu Pharmakogenetik, Prognose und Überlebensrate bei<br />

Krebserkrankungen, sowie den Bereich Bewegung und Krebs, in dem sie<br />

Zusammenhänge zwischen Übergewicht, körperlicher Aktivität, Krebsrisiko<br />

und klinischen Behandlungsergebnissen untersucht.<br />

Wie haben Sie sich für Ihren Berufsweg<br />

entschieden? / Wann wussten Sie,<br />

dass ein technisch-naturwissenschaftliches<br />

Studium das richtige für Sie ist?<br />

Bereits am Gymnasium hatte ich<br />

großes Interesse an Mathematik, Physik<br />

und Chemie und fand alles spannend,<br />

was mit logischem Denken zu<br />

tun hatte. Am meisten aber lagen mir<br />

die Life Sciences (Biologie), und ich<br />

wollte Verhaltensforscherin werden.<br />

Deshalb begann ich nach dem Abitur<br />

mit einem Biologiestudium. Schnell<br />

habe ich gemerkt, dass in diesem<br />

Gebiet viel Laborarbeit mit völlig unregelmäßigen<br />

Arbeitszeiten ansteht, und<br />

mir war klar, dass sich Wissenschaft<br />

mit viel Laborarbeit und Familie nur<br />

bedingt vertragen. Daraufhin wechselte<br />

ich zum Studium der Ernährungswissenschaften<br />

mit dem Ziel, später<br />

als Ernährungsberaterin tätig zu werden.<br />

Durch einen Wechsel in die USA<br />

wurde dann aber doch mein Interesse<br />

an der wissenschaftlichen Forschung<br />

geweckt. Es gibt so viele interessante<br />

Fragestellungen, und wissenschaftliche<br />

Forschung ist immer neu, immer aufregend<br />

und gibt einem so viele Möglichkeiten,<br />

sich selbst einzubringen und<br />

kreativ zu sein.<br />

In den USA lernte ich auch den Studiengang<br />

„Epidemiologie und Public<br />

Health“ kennen. Dabei geht es um<br />

inFocus 2/2012<br />

eine Wissenschaft am und für den<br />

Menschen (z.B.: Wie kann Ernährung<br />

die Krebsentstehung beeinflussen?),<br />

bei der viele Wissenschaftlerinnen und<br />

Wissenschaftler verschiedener Disziplinen<br />

im Team zusammen arbeiten, und<br />

die eine direkte Anwendbarkeit der<br />

Ergebnisse ermöglicht. Im Nachhinein<br />

hat sich gezeigt, dass mich meine Leistungskurswahl<br />

(Mathe und Biologie)<br />

genau dafür prädestiniert hat!<br />

Wie sieht Ihr Berufsalltag aus? (Was<br />

umfasst Ihre berufliche Tätigkeit?)<br />

Als Epidemiologin leistet man viel theoretische<br />

Denkarbeit und arbeitet mit<br />

einem großen Team zusammen. Zunächst<br />

einmal sichtet man die Literatur,<br />

überlegt sich neue Fragestellungen,<br />

und erarbeitet dann mit Kolleginnen<br />

und Kollegen aus verschiedenen<br />

Fachrichtungen das Design einer neuen<br />

Studie, mit der Fragen beantwortet<br />

werden können wie z.B.: Gibt es Menschen,<br />

die aufgrund einer genetischen<br />

Veranlagung mehr Folsäure als andere<br />

in ihrer Nahrung benötigen, um das<br />

Darmkrebsrisiko zu senken? Das z.B.<br />

war mein Dissertationsthema. Dafür<br />

stand ich auch einmal über einen<br />

kurzen Zeitraum im Labor, war aber im<br />

Anschluss daran vorwiegend im Büro,<br />

habe Datenanalysen durchgeführt,<br />

Auswertungen vorgenommen und<br />

meine Ergebnisse publiziert. In den<br />

Professor (Universität Heidelberg) und Leiterin<br />

der Abteilung Präventive Onkologie, Deutsches<br />

Krebsforschungszentrum (DKFZ)<br />

Full Member, Fred Hutchinson Cancer Research<br />

Center<br />

Professor, Universität von Washington<br />

folgenden Jahren habe ich diese und<br />

andere Forschungsthemen in einem<br />

Team eingebracht, war als „Managerin<br />

meiner eigenen Gruppe“ tätig, und<br />

habe mehr und mehr auch Studenten<br />

betreut.<br />

Heute sieht mein Berufsalltag anders<br />

aus. Als Direktorin eines „Comprehensive<br />

Cancer Centers“ und Leiterin einer<br />

Abteilung mit über 50 Mitarbeitern<br />

mache ich wenig der eigentlichen Arbeit<br />

einer Epidemiologin noch selbst,<br />

sondern kümmere mich um die Einwerbung<br />

finanzieller Mittel für unsere<br />

Forschung, knüpfe Verbindungen für<br />

meine Gruppe, manage die Abteilung,<br />

versuche der Krebsprävention auf nationaler<br />

und internationaler Ebene in<br />

vielen Gremien und in der Politik mehr<br />

Gewicht zu geben, usw. Das heißt, ich


eise viel, gebe viele Vorträge und betreibe<br />

intensives Networking. Besonders<br />

genieße ich es, wenn mir meine<br />

wissenschaftlichen Mitarbeiter echte<br />

Daten aus ihren Studien zeigen und<br />

wir gemeinsam darüber nachdenken,<br />

wie man diese interpretiert und was die<br />

nächste Fragestellung sein soll.<br />

Was fasziniert Sie besonders?<br />

An meinem Beruf? Dass ich einen<br />

„Impact“ habe, sprich die Welt ein<br />

bisschen mit zum Positiven verändern<br />

kann. Gleichzeitig finde ich den<br />

Umgang mit intelligenten, engagierten<br />

Menschen faszinierend und anregend.<br />

Ich freue mich auch immer, wenn aus<br />

meinen ehemaligen „Trainees“ etwas<br />

wird. Die meisten meiner ehemaligen<br />

Postdoktorandinnen und Postdoktoranden<br />

haben heute eigene Professuren.<br />

Dass ich einen positiven Einfluss<br />

auf ihr Leben haben konnte, ist<br />

für mich eine große Belohnung.<br />

Was war ein besonderes Highlight in<br />

Ihrem Berufsleben?<br />

Es gibt viele Highlights. Die Tage, an<br />

denen man das Gefühl hat, etwas erreicht<br />

zu haben, zählen besonders. Im<br />

letzten Jahr waren das zwei Tage: Am<br />

11. Mai 2012 fand die Eröffnungsveranstaltung<br />

für die Mildred-Scheel Lectureship<br />

statt – eine Vortragsreihe zu<br />

Ehren einer tollen Frau, die die Deutsche<br />

Krebshilfe gegründet hat. Von der<br />

ersten Idee bis zur Eröffnungsveranstaltung<br />

dieser Lectureship vergingen<br />

zwei Jahre. Ich bin sehr stolz darauf,<br />

dass es mir gelungen ist, eine Vortragsreihe<br />

speziell für hervorragende<br />

Frauen in der Krebsforschung zu etablieren.<br />

Das ist ein großer Schritt in der<br />

Frauenförderung, und mein tolles Team<br />

und ich haben uns riesig gefreut, dass<br />

zur Eröffnungsveranstaltung dieser<br />

Vortragsreihe über 300 Zuhörer kamen<br />

und hochkarätige Personen aus Wissenschaft<br />

und Politik ein Grußwort gesprochen<br />

haben. (z.B. die Ministerin für<br />

Wissenschaft, Forschung und Kunst in<br />

Baden-Württemberg, Theresia Bauer,<br />

der Präsident der Deutschen Krebshilfe<br />

Dr. Fritz Pleitgen etc.) Dass sogar die<br />

Bundesministerin Dr. von der Leyen<br />

ein Grußwort geschickt hat, hat mir<br />

gezeigt, welch hohen Stellenwert diese<br />

Veranstaltung in der Öffentlichkeit hat.<br />

Ein weiteres echtes Highlight für mich<br />

ist, dass es mir als Vorsitzende eines<br />

Komitees für die europäischen Ministerien<br />

gelungen ist, die anwesenden<br />

Mitglieder davon zu überzeugen, dass<br />

die nächste Ausschreibung für die Forschung<br />

für den Bereich Krebsprävention<br />

erfolgen wird, und dieser Bereich<br />

mit mehreren Millionen Euro finanziert<br />

werden wird. Es gibt auf dem Gebiet<br />

der Krebsprävention in Europa und vor<br />

allem in Deutschland viel Nachholbedarf,<br />

denn geschätzte 60-70% aller<br />

Krebsfälle wären vermeidbar.<br />

Was raten Sie insbesondere den Mädchen<br />

im Hinblick auf die Berufswahl?<br />

Egal welchen Beruf man ergreift, man<br />

sollte sich niemals unterkriegen und<br />

einschüchtern lassen, sich niemals<br />

fragen „bin ich dafür gut genug“. So<br />

etwas fragen sich Jungs fast nie (Das<br />

weiß ich aus Erfahrung – ich bin selbst<br />

Mutter von 2 Jungs...). Mädchen wird<br />

häufig eine „weibliche Bescheidenheit“<br />

anerzogen, die ihnen im Laufe ihrer<br />

Karriere dann im Weg steht. Leider ist<br />

das in Deutschland sehr ausgeprägt,<br />

und deshalb würde ich jedem Mädchen<br />

auch empfehlen, wenn möglich<br />

einen längeren Schüleraustausch mit<br />

den USA zu machen. Es ist ok zu sagen<br />

„ich will“ und „ich kann“ und grosse<br />

Ziele zu haben! Es ist auch ok, erst<br />

einmal keine tollen Ziele zu haben, nur<br />

Erfahrungen zu sammeln und seinen<br />

Weg dann später zu finden. Die meisten<br />

Karrierewege sind nicht linear und<br />

jede Erfahrung ist etwas wert!<br />

In MINT-Berufen gibt es sehr viele interessante<br />

Tätigkeiten mit vielen Möglichkeiten<br />

zum Aufstieg in leitende<br />

Positionen. Das „K“ Wort (für Karriere)<br />

ist kein Schimpfwort, auch wenn<br />

in Deutschland „Karrierefrau“ oft eher<br />

Focus Frauen in der Photonik<br />

Landesinitiative „Frauen in MINT-Berufen“<br />

negativ belegt ist, vor allem wenn man<br />

auch noch Kinder hat. Karriere und<br />

Kinder, das geht! – Meine Familie ist<br />

stolz auf mich!<br />

inFocus 2/2012 23


24<br />

Focus Frauen in der Photonik<br />

Landesinitiative „Frauen in MINT-Berufen“<br />

Prof. Ulrike Wallrabe – Professorin für Mikroaktorik,<br />

Universität Freiburg, Institut für Mikrosystemtechnik – IMTEK<br />

Ulrike Wallrabe ist Professorin mit Gruppengröße von ca. 15 Personen,<br />

davon 7 Doktoranden und 2 Postdocs. Nach dem Physikdiplom wechselte<br />

Sie ins Ingenieurfach und machte den Dr.-Ing. im Maschinenbau.<br />

Des Weiteren hält Sie Vorlesungen auf Deutsch und Englisch im Bachelor<br />

und Masterprogramm „Mikrosystemtechnik“.<br />

Frau Prof. Wallrabe ist tätig in der Forschung im Bereich der adaptiven<br />

Mikrooptik und magnetische Mikrostrukturen – letzteres auch im Zusammenhang<br />

mit Mikro-Kernspintomographie.<br />

Wie haben Sie sich für Ihren Berufsweg<br />

entschieden? / Wann wussten Sie,<br />

dass ein technisch-naturwissenschaftliches<br />

Studium das richtige für Sie ist?<br />

Meine Mutter liebte die Mathematik,<br />

und hat mir das vererbt. Nach dem Abi<br />

(Hauptfächer Mathematik und Physik)<br />

wollte ich am liebsten Feinwerktechnik<br />

studieren, was aber nur im Zusammenhang<br />

mit Maschinenbau gegangen<br />

wäre – und das verband ich mit<br />

Schmieröl und Werkstatt, worauf ich<br />

keine Lust hatte. Also studierte ich<br />

Physik, weil mir das auch die Möglichkeiten<br />

bot, meine Schwerpunkte<br />

zu finden. Und für meine Dissertation<br />

landete ich wieder in der Feinwerktechnik,<br />

bzw. eine Stufe feiner, in der Mikrotechnik,<br />

und entwickelte Mikroturbinen<br />

und Mikromotoren – im Maschinenbau.<br />

Wie sieht Ihr Berufsalltag aus?<br />

Der Großteil der Arbeit besteht aus<br />

der Planung und Durchführung von<br />

wissenschaftlichen Projekten. Das<br />

wissenschaftliche Personal, das diese<br />

Projekte bearbeitet, besteht aus einer<br />

gesunden Mischung aus Studierenden,<br />

Doktoranden und Postdocs. Alle<br />

benötigen Betreuung und den wissenschaftlichen<br />

Diskurs.<br />

Der mit den Projekten verbundenen<br />

Verwaltungstätigkeit in Sachen Kontoführung,<br />

Buchhaltung, Berichtswesen,<br />

etc., kommt leider auch ein größerer<br />

Anteil meiner Arbeit zu, als mir lieb ist.<br />

inFocus 2/2012<br />

Der zweite Großteil besteht in der<br />

Lehre. Dies sind unterschiedliche<br />

Lehrveranstaltungen, die meistens<br />

technischen Inhalts sind, aber auch<br />

Präsentationstechnik und Projektmanagement<br />

umfassen. Zur Lehre gehört<br />

aber auch eine persönliche Betreuung<br />

von (in meinem Falle hauptsächlich)<br />

Studentinnen, denen ich als Mentorin<br />

mit Rat und Tat zu Seite stehe.<br />

Die Lehre überlappt sich aber auch mit<br />

der Forschung, nämlich wenn wissenschaftliche<br />

Abschlussarbeiten betreut<br />

werden.<br />

Was fasziniert Sie besonders?<br />

Die Arbeit mit immer neuen Fragestellungen,<br />

immer neugierig zu bleiben,<br />

immer wieder neuen interessanten<br />

Personen zu begegnen, die mich immer<br />

wieder inspirieren. Die Arbeit mit<br />

jungen motivierten intelligenten Menschen.<br />

Was war ein besonderes Highlight in<br />

Ihrem Berufsleben?<br />

Das Zusammenführen meiner zwei<br />

Forschungsschwerpunkte Mikro-Kernspintomographie<br />

und Adaptive Optik in<br />

einem Projekt am Freiburg Institute of<br />

Advanced Studies: Hier haben wir an<br />

der Korrektur von unscharfen Kernspin-Bildern<br />

gearbeitet, die aufgrund<br />

von Patientenbewegung während der<br />

Aufnahme entstehen.<br />

Leiterin des Projektes ADOPT-Tomo der Baden-<br />

Württemberg-Stiftung<br />

Was raten Sie insbesondere den Mädchen<br />

im Hinblick auf die Berufswahl?<br />

Sich nichts einreden zu lassen! Weder<br />

„Das ist nichts für Mädchen“ oder „Da<br />

gibt es keinen Job“ oder „Da verdient<br />

man nicht genug“ oder „Das lässt sich<br />

nicht mit Familie vereinbaren“…..<br />

Wenn mich meine Studentinnen fragen,<br />

was sie nach dem Studium machen<br />

sollen, ob promovieren oder in<br />

die Industrie gehen, ob sie sich auf<br />

irgendein Teilgebiet, was besonders<br />

zukunftsträchtig erscheint, konzentrieren<br />

sollen, etc: Macht, wozu Ihr vor<br />

allem Lust habt! Denn nur mit Spaß<br />

und eigener Überzeugung von der Sache<br />

könnt Ihr Euch voll reinhängen und<br />

werdet gut. Und wer gut ist, hat Erfolg!


Focus Frauen in der Photonik<br />

Landesinitiative „Frauen in MINT-Berufen“<br />

Dr. Petra Weber, Dipl. Ernährungswissenschaftlerin – Postdoc-Wissenschaftlerin<br />

in der Arbeitsgruppe „Biophotonik“, Hochschule Aalen<br />

In ihrer Position als Laborleiterin der Zellkultur ist Petra Weber für die Biologischen<br />

Arbeiten vor allem für diejenigen Arbeiten verantwortlich, die der<br />

gentechnischen Sicherheitsstufe 1 entsprechen. Weiterhin ist Sie auch im<br />

Rahmen unterschiedlicher Projekte an deren Planung, Durchführung und<br />

Auswertung beteiligt.<br />

Wie haben Sie sich für Ihren Berufsweg<br />

entschieden? / Wann wussten Sie,<br />

dass ein technisch-naturwissenschaftliches<br />

Studium das richtige für Sie ist?<br />

Nach der Ausbildung zur Hauswirtschafterin<br />

war der Drang zu einem<br />

naturwissenschaftlichen Studium sehr<br />

groß und ich wollte Ernährungswissenschaften<br />

studieren. Die Orientierung zu<br />

einem stärker wissenschaftlichen und<br />

mehr technisch geprägtem Studiengang<br />

erfolgte auf der Universität Hohenheim.<br />

Während meiner molekularbiologischen<br />

Diplomarbeit entschloss<br />

ich mich zur Promotion.<br />

Wie sieht Ihr Berufsalltag aus?<br />

Meine Tätigkeiten betreffen einerseits<br />

die zellbiologischen Arbeiten, andererseits<br />

aber auch projektbezogene<br />

Arbeiten. Dazu gehört z.B. die entsprechende<br />

Literaturrecherche wie<br />

auch die praktischen Arbeiten und die<br />

dazugehörigen Auswertungen.<br />

Was fasziniert Sie besonders?<br />

Besonders faszinierend finde die Interdisziplinarität<br />

in unserer Arbeitsgruppe.<br />

Da jeder von unserer Arbeitsgruppe<br />

einen anderen beruflichen Hintergrund<br />

hat (Biologie bzw. Technik), ist dies bei<br />

verschiedenen Fragestellungen sehr<br />

hilfreich und interessant. Diese Themenvielfalt<br />

spiegelt sich auch in unseren<br />

Projekten wieder, da diese von<br />

der Beantwortung biologischen Fragestellungen<br />

wie z.B. Protein-Protein-<br />

Interaktionen bei Morbus Alzheimer<br />

bis hin zu Realisierung von mikroskopischen<br />

Aufbauten reicht.<br />

Was war ein besonderes Highlight in<br />

Ihrem Berufsleben?<br />

Als besondere Höhepunkte im Berufsalltag<br />

sehe ich die Tagungs-. und<br />

Kongressbesuche, auf denen man die<br />

Möglichkeit hat seine eigenen Arbeiten<br />

vorzustellen, aber auch die Chance bekommt<br />

andere Wissenschaftler auf internationaler<br />

Ebene kennen zu lernen.<br />

Was raten Sie insbesondere den Mädchen<br />

im Hinblick auf die Berufswahl?<br />

Man soll sich unbedingt für einen Berufsweg<br />

entscheiden den man auch<br />

gerne macht. Wenn man merkt, dass<br />

sich das Studium oder der Berufsweg<br />

anders entwickelt wie erwartet, dann<br />

sollte man sich in Ruhe überlegen, was<br />

man vielleicht anders machen könnte.<br />

Auf jeden Fall sollte man den Mut<br />

haben, auch mal etwas unkonventionellere<br />

Wege zu gehen, z.B. als Ernährungswissenschaftlerin<br />

in einer Biophotonikarbeitsgruppe.<br />

Werdegang:<br />

Petra Weber absolvierte nach dem<br />

Abitur an einem ernährungswissenschaftlichen<br />

Gymnasium eine<br />

Ausbildung als städtische Hauswirtschafterin.<br />

Anschließend studierte<br />

sie Ernährungswissenschaften an<br />

der Technischen Universität München<br />

und an der Universität Stuttgart-Hohenheim.<br />

Nach erfolgreichem<br />

Abschluss begann Frau Dr. Weber<br />

als wissenschaftliche Mitarbeiterin<br />

in der Arbeitsgruppe „Biophotonik“<br />

als Doktorandin. Seit Abschluss der<br />

Promotion ist sie weiterhin als Wissenschaftlerin<br />

in der Arbeitsgruppe<br />

unter der Leitung von Prof. Dr. Herbert<br />

Schneckenburger an der Hochschule<br />

Aalen tätig.<br />

Petra Weber ist 37 Jahre alt, verheiratet<br />

und Mutter einer Tochter.<br />

inFocus 2/2012 25


26<br />

<strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong> connected<br />

Meldungen aus der Netzwerkarbeit<br />

Große Nachfrage auf dem Deutschen Gemeinschaftsstand<br />

auf der <strong>Photonics</strong> Moskau 2012<br />

Von der Biotechnologie über Medizintechnik,<br />

optische Komponenten,<br />

Spektroskopie und Imaging sowie<br />

Sensorik bis hin zur Lasertechnik präsentierten<br />

die zehn Mitaussteller des<br />

vom Bundesministerium für Wirtschaft<br />

und Technologie (BMWi) geförderten<br />

„German Pavilions“ ihre Produkte<br />

und Dienstleistungen vom 17. – 20.<br />

April auf der Messe „<strong>Photonics</strong> 2012.<br />

World of Lasers and Optics“ in Moskau.<br />

Gemeinsam organisiert durch den<br />

Industrieverband SPECTARIS, die Ausführungsgesellschaft<br />

IEC-Berlin sowie<br />

OptecNet Deutschland, dem bundesweiten<br />

Zusammenschluss der regionalen<br />

Kompetenznetze Optische Technologien,<br />

bot der Gemeinschaftsstand<br />

deutschen Photonik-Unternehmen eine<br />

vielbeachtete Plattform zum Ausbau ihrer<br />

Russland-Aktivitäten.<br />

In diesem Jahr nahmen als Mitaussteller<br />

am deutschen Gemeinschaftsstand<br />

teil: CEC GmbH Cutting Edge<br />

Coatings, Excel Technology GmbH<br />

Cambridge Technology Divison, Hellma<br />

Materials GmbH, LUMERA Laser<br />

GmbH, OptoTech Optikmaschinen<br />

GmbH, Qioptiq <strong>Photonics</strong> GmbH &<br />

inFocus 2/2012<br />

Der deutsche Gemeinschaftsstand auf der <strong>Photonics</strong> Moskau 2012<br />

Co. KG, Raylase AG, SYNRAD Europe<br />

und TRIOPTICS GmbH. Die Mitaussteller<br />

zogen anschließend eine positive<br />

Bilanz und erwarten mehrheitlich<br />

ein gutes Nachmessegeschäft.<br />

Die „<strong>Photonics</strong> Moskau“ ist die bedeutendste<br />

Messe im Bereich der<br />

Optischen Technologien in der Russischen<br />

Föderation. Die Messe wurde<br />

vom Expocentre und der Laser Association<br />

organisiert und vom russischen<br />

Ministerium für Industrie und Handel,<br />

der European Optical Society (EOS)<br />

und dem VDI Technologiezentrum un-<br />

Rückblick auf die Fachmesse „Optatec 2012“<br />

Auch in diesem Jahr boten die Kompetenznetze<br />

Optische Technologien,<br />

zusammengeschlossen in OptecNet<br />

Deutschland, ihren Mitgliedern mit<br />

einem Gemeinschaftsstand auf der<br />

Messe Optatec in Frankfurt a.M. vom<br />

22. – 25. Mai eine herausragende Präsentationsplattform.<br />

terstützt. Rund 160 Unternehmen aus<br />

zwölf Ländern waren in diesem Jahr<br />

vertreten, davon 40 % internationale<br />

Aussteller, insbesondere aus China,<br />

Deutschland, USA und der Schweiz.<br />

Die Veranstalter gaben eine Besucherzahl<br />

von 6600 an.<br />

In diesem Jahr fand die „<strong>Photonics</strong><br />

Moskau“ im Rahmen der „Innovative<br />

Russia Week“ neben Messen u.a. zu<br />

den Themen Elektronik, Satellitennavigation<br />

und High-Tech statt.<br />

www.photonics-expo.ru/en<br />

Die Mitaussteller auf dem Gemeinschaftsstand<br />

hoben insbesondere die<br />

hohe Qualität der Fachbesucher hervor<br />

und bemerkten auch, dass diese<br />

gut vorbereitet waren und sich viel Zeit<br />

für fundierte Fachgespräche und Anfragen<br />

nahmen. Zudem profitierten die Der OptecNet-Gemeinschaftsstand mit 18 Mitausstellern auf der Optatec 2012


18 Mitaussteller – Agfa-Gevaert Health-<br />

Care GmbH, Astro- und Feinwerkmechanik<br />

Adlershof GmbH, Collischon<br />

Optik-Design, Christoph Deininger,<br />

design!struktur, GD Optical Competence<br />

GmbH, Hochschule Deggendorf,<br />

Hochschule Harz, IPHT e.V., Limo Lissotschenko<br />

Mikrooptik GmbH, Mahr<br />

GmbH, OECA GmbH, OpSys Project<br />

Consulting, Opto GmbH, S & R Optic<br />

GmbH, Schmidt & Bender GmbH<br />

& Co. KG, UPT–Optik GmbH und<br />

VISOLAS GmbH – von einem intensiven<br />

Austausch untereinander.<br />

Neben den Informationen rund um die<br />

Produkte und Dienstleistungen der Mitaussteller<br />

bot der Gemeinschaftsstand<br />

auch wieder Aktuelles von den Kompetenznetzen<br />

Optische Technologien<br />

selbst sowie zu Karrieremöglichkeiten<br />

für Fachkräfte in der Photonik.<br />

Auch die Veranstalter der Messe<br />

zeigten sich zufrieden mit der Resonanz.<br />

So äußerten sich viele der rund<br />

500 Aussteller sehr zufrieden über den<br />

Besucherandrang und lobten vor allem<br />

die hohe Entscheidungskompetenz der<br />

über 5100 Fachbesucher. Aussteller<br />

und Besucher kamen zudem mit 50 %<br />

Rückblick LASYS 2012<br />

Die dritte „LASYS – Internationale<br />

Fachmesse für Laser-Materialbearbeitung“,<br />

ging mit einem Besucherzuwachs<br />

von 37 % zu Ende: rund 5300<br />

Besucher kamen an den drei Messetagen<br />

vom 12. – 14. Juni 2012 nach<br />

Stuttgart, um sich über Neuheiten und<br />

Trends auf dem Gebiet der Laser-Materialbearbeitung<br />

zu informieren. Die<br />

178 Aussteller der LASYS 2012 zeigten<br />

Innovationen und Weiterentwicklungen<br />

bei Maschinen, Verfahren und Dienstleistungen<br />

für die Laser-Materialbearbeitung,<br />

einschließlich der laserspezifischen<br />

Maschinensubsysteme.<br />

Insgesamt 28 % der LASYS-Aussteller<br />

kamen aus dem Ausland.<br />

<strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong><br />

Mitglied Christoph<br />

Deininger von<br />

Deininger Laser<br />

(rechts) im Gespräch<br />

mit interessierten<br />

Fachbesuchern<br />

Das Job-Board mit<br />

80 Stellenangeboten<br />

der Mitgliedsunternehmen<br />

und<br />

-forschungseinrichtungen<br />

fand wieder<br />

reges Interesse der<br />

Besucher<br />

bzw. 32 % verstärkt aus dem Ausland.<br />

Ebenfalls gut angenommen wurde das<br />

Optatec-Forum, für das über 1100 Besucher<br />

gezählt wurden. Damit schauen<br />

die Veranstalter optimistisch auf die<br />

<strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong> hatte auch in diesem<br />

Jahr einen Gemeinschaftsstand organisiert,<br />

auf dem sich Baden-Württemberg<br />

International, die Baden-Württemberg<br />

Stiftung, die Berthold Leibinger<br />

Stiftung, die ECS GmbH, die Edmund<br />

Optics GmbH, das Fraunhofer-Institut<br />

für Physikalische Messtechnik, das<br />

Laserlabor der Hochschule Aalen und<br />

die Kugler GmbH als Mitaussteller präsentierten.<br />

Der Gemeinschaftsstand<br />

wurde u.a. vom Landesbeauftragten<br />

für Mittelstand und Handwerk, Peter<br />

Hofelich, besucht.<br />

Nahezu jeder dritte Besucher kam aus<br />

dem Maschinenbau, knapp jeder fünfte<br />

<strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong> connected<br />

Meldungen aus der Netzwerkarbeit<br />

nächste Optatec, die vom 20. – 22. Mai<br />

2014 wieder im Messezentrum Frankfurt<br />

a.M. stattfinden wird.<br />

www.optatec-messe.de<br />

aus dem Automobilbau, gefolgt von der<br />

Elektro- und Elektronikindustrie, der<br />

metallbe- und -verarbeitenden Industrie,<br />

dem Anlagen- und Apparatebau<br />

sowie der Optischen Industrie. Entsprechend<br />

der Bandbreite der Branchen<br />

gaben die Besucher zudem an,<br />

die unterschiedlichsten Materialien mit<br />

dem Laser zu bearbeiten: Edelstahl,<br />

Aluminium, Kunststoff, Baustahl, Sonderlegierungen,<br />

Verbundwerkstoffe,<br />

Buntmetalle, Keramik, Glas, Halbleiter,<br />

Kautschuk und Gummi, Holz, Papier<br />

und Textilien. Das deckte sich mit dem<br />

Angebot der Aussteller, die Lösungen<br />

für diese Bearbeitungsanforderungen<br />

anboten.<br />

inFocus 2/2012 27


28<br />

<strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong> connected<br />

Meldungen aus der Netzwerkarbeit<br />

91 % der Besucher gaben an, in Investitions-<br />

und Beschaffungsentscheidungen<br />

in ihren Unternehmen eingebunden<br />

zu sein, 33 % planen sogar mit<br />

einem Investitionsvolumen von mehr<br />

als 100 000 Euro. Auf der Suche waren<br />

die Besucher in erster Linie nach Anlagen<br />

und Systemen. 42% interessierten<br />

sich für Laser-Fertigungssysteme für<br />

die Makro-Materialbearbeitung, 39 %<br />

für Laser-Fertigungssysteme für die<br />

Mikro-Materialbearbeitung oder Feinwerktechnik,<br />

37 % für Verfahren und<br />

Bearbeitungsverfahren, 22 % für Laseraggregate<br />

und 19 % für Mess- und<br />

Prüfsysteme.<br />

Die Aussteller waren vor allem mit der<br />

hohen Besucherqualität äußerst zufrieden.<br />

Die gewünschten Hauptziel-<br />

Der Gemeinschaftsstand von <strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong> auf der LASYS<br />

inFocus 2/2012<br />

gruppen aus der Industrie konnten<br />

hervorragend erreicht werden. Die<br />

Marktlage schätzten die Aussteller<br />

wesentlich besser ein als in der Vergangenheit.<br />

Sehr zufrieden zeigten sie<br />

sich auch mit dem Wirtschaftsstandort<br />

Baden-Württemberg, der als ideal für<br />

eine Hightech-Messe wie die LASYS<br />

angesehen wird. Ingesamt 84 % der<br />

Aussteller waren der Meinung, dass die<br />

LASYS 2012 erfolgreicher, oder mindestens<br />

so erfolgreich wie die Vorveranstaltung<br />

für sie verlaufen sei.<br />

Sehr gut angenommen wurde neben<br />

dem Ausstellungsprogramm der LA-<br />

SYS auch das Rahmenprogramm. Die<br />

Stuttgarter Lasertage (SLT) bekamen<br />

erwartungsgemäß ein großes Publikum.<br />

Rund 460 Teilnehmer besuchten<br />

Peter Hofelich (r), Landesbeauftragter für Mittelstand und Handwerk, im Gespräch mit Dr. Bernhard<br />

Schmitz von der ECS GmbH (l) und mit Dr. Andreas Ehrhardt, <strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong>.<br />

den renommierten SLT-Kongress und<br />

informierten sich anschließend auf der<br />

LASYS. Nahezu jeder vierte Besucher<br />

interessierte sich für das Fachforum<br />

„Lasers in Action“, in dessen Rahmen<br />

die LASYS-Aussteller in 27 Anwendungsbeispiele<br />

aus der Industrie berichteten.<br />

Auf der neuen Sonderschau<br />

„Megatrends – made by laser“ drehte<br />

sich alles um die derzeitigen Trends<br />

Energie, Mobilität, Gesundheit, Kommunikation<br />

und Umwelt.<br />

Der Short Course „Basiswissen Laser<br />

und Laser-Materialbearbeitung“ für Besucher<br />

der LASYS, die bisher nur wenig<br />

oder gar keine Erfahrung mit der<br />

Lasertechnologie gemacht hatten verbuchte<br />

mit insgesamt 76 Teilnehmern<br />

einen Interessentenzuwachs von 81 %.<br />

Ein weiteres Indiz dafür, dass das Interesse<br />

an Lasermaterialbearbeitung<br />

wächst. 8% der Besucher nutzten<br />

die Unterstützung im Solution Center<br />

„meet the experts“. Dort standen an<br />

allen drei Messetagen erfahrene Experten<br />

aus fünf renommierten Laserinstituten<br />

zur Verfügung, um bei Fragen<br />

nach Technologien und Lösungen für<br />

Fertigungsaufgaben geeignete Aussteller<br />

zu empfehlen.<br />

Im erstmals veranstalteten „Stuttgart<br />

Laser Marketplace“ stellten international<br />

tätige Unternehmen, ein Laser-<br />

Forschungszentrum und ein Marktforschungsinstitut<br />

den globalen Markt<br />

für Laser und Lasersysteme zur Materialbearbeitung<br />

vor. Ein Angebot, das<br />

von den Besuchern ebenfalls sehr gut<br />

angenommen wurde.<br />

Die nächste LASYS wird – wieder im<br />

Verbund mit der O&S, Fachmesse für<br />

Oberflächen und Schichten und mit<br />

den UKIP-Automotive-Messen – für<br />

den 3. – 5. Juni 2014 geplant.<br />

<strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong> plant, auch auf der LA-<br />

SYS 2014 wieder mit einem Gemeinschaftsstand<br />

zusammen mit Mitgliedern<br />

und Partnern aufzutreten.<br />

www.lasys-messe.de


Baden-Württemberg Stiftung und Bundesagentur für Arbeit<br />

kooperieren bei der MINT-Nachwuchsförderung<br />

„Deine Zukunft, deine Wahl“ – seit November<br />

2008 bringt das Bildungsnetzwerk<br />

COACHING4FUTURE der Baden-<br />

Württemberg Stiftung diese Botschaft<br />

zu Schülerinnen und Schülern im<br />

ganzen Land. An Gymnasien, Real-,<br />

Werkreal- und Hauptschulen sowie<br />

auf Berufsbildungsmessen informieren<br />

Coaching-Teams jugendgerecht<br />

und am Puls der Zeit über die Vielfalt<br />

der naturwissenschaftlich-technischen<br />

Branchen sowie zugehörige Berufsbilder,<br />

Ausbildungswege und Studiengänge.<br />

Ziel ist es, jungen Menschen<br />

die zukunftsträchtigen Perspektiven<br />

der MINT-Berufe (Mathematik, Informatik,<br />

Naturwissenschaften und Technik)<br />

aufzuzeigen und sie bis zum Berufseinstieg<br />

zu begleiten.<br />

Um das erfolgreiche Bildungsprogramm<br />

weiter auszubauen, Jugendliche<br />

noch nachhaltiger zu unterstützen<br />

und Kompetenzen zu bündeln, haben<br />

die Baden-Württemberg Stiftung und<br />

die Regionaldirektion Baden-Württemberg<br />

der Bundesagentur für Arbeit eine<br />

enge Zusammenarbeit bei der MINT-<br />

Berufsorientierung im Programm COA-<br />

CHING4FUTURE vereinbart.<br />

Im Rahmen der neuen Kooperation<br />

wird ab Frühjahr 2012 bis zunächst<br />

Ende 2013 eine stärkere Vernetzung<br />

der Coaching-Teams an Schulen und<br />

des Beratungsangebots der Arbeitsagenturen<br />

stattfinden. Fortan können<br />

<strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong> connected<br />

Meldungen aus der Netzwerkarbeit<br />

Christoph Dahl, Geschäftsführer der Baden-Württemberg Stiftung, und Christine Käferle, Leiterin<br />

Programmbereich Arbeiternehmer, Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für<br />

Arbeit beim Pressegespräch anlässlich der Kooperation<br />

die Coaching-Teams zusammen mit<br />

den vor Ort zuständigen Berufsberaterinnen<br />

und Berufsberatern gebucht<br />

werden. Die Termine werden dann<br />

aufeinander abgestimmt oder gemeinsam<br />

durchgeführt: So wecken die<br />

jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler<br />

von COACHING4FUTURE<br />

mit ihren multimedialen Vorträgen, eindrucksvollen<br />

Exponaten und anschaulichen<br />

Live-Experimenten das Interesse<br />

der Jugendlichen für MINT und geben<br />

erste Impulse für mögliche berufliche<br />

Werdegänge. Durch die Berufsberatung<br />

der Arbeitsagenturen können diese<br />

anschließend weiter vertieft werden.<br />

Mit der Kooperation wollen die Bundesagentur<br />

für Arbeit und die Baden-<br />

Württemberg Stiftung gemeinsam<br />

Jugendlichen einen vertieften Einblick<br />

in die Berufs- und Arbeitswelt ermöglichen<br />

und sie somit besser auf die Berufswahl<br />

vorbereiten.<br />

www.coaching4future.de<br />

www.bw-stiftung.de<br />

www.arbeitsagentur.de<br />

inFocus 2/2012 29


30<br />

<strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong> connected<br />

Meldungen aus der Netzwerkarbeit<br />

<strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong> ist neuer Partner der Landesinitiative<br />

„Frauen in MINT-Berufen“<br />

Am 2. Juli wurde <strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong> gemeinsam<br />

mit 5 weiteren Einrichtungen<br />

und Verbänden als neuer Partner<br />

der Landesinitiative „Frauen in MINT-<br />

Berufen in Wirtschaft, Wissenschaft<br />

und Forschung“ aufgenommen. Die<br />

Aufnahme erfolgte im Beisein von<br />

Dr. Nils Schmid, Minister für Finanzen<br />

und Wirtschaft, im Rahmen des ersten<br />

Bilanz- und Spitzengesprächs der Initiative<br />

bei der Robert Bosch GmbH in<br />

Reutlingen.<br />

Ziel der Landesinitiative ist es, mehr<br />

Frauen in MINT-Berufe zu bringen. Als<br />

Innovationsstandort und Ingenieurland<br />

Nr. 1 bietet Baden-Württemberg<br />

hervorragende Jobperspektiven, besonders<br />

für MINT-Fachkräfte: Spezialistinnen<br />

und Spezialisten für Mathematik,<br />

Informatik, Naturwissenschaft und<br />

Technik. Die Karriere- und Zukunftsaussichten<br />

für gut qualifizierte Frauen<br />

aus diesen Bereichen sind in Baden-<br />

Württemberg deshalb besser als je<br />

zuvor. Die Landesregierung möchte<br />

Frauen motivieren, diese Chancen stärker<br />

zu nutzen. Vor diesem Hintergrund<br />

hat sie im März 2010 die Landesinitiative<br />

„Frauen in MINT-Berufen in Wirtschaft,<br />

Wissenschaft und Forschung“<br />

inFocus 2/2012<br />

Dr. Andreas Ehrhardt präsentiert <strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong> und die geplanten Aktivitäten im Rahmen der<br />

Landesinitiative<br />

ins Leben gerufen, die vom Ministerium<br />

für Finanzen und Wirtschaft und vom<br />

Ministerium für Wissenschaft, Forschung<br />

und Kunst umgesetzt wird.<br />

Dazu werden Mädchen ermutigt, sich<br />

für MINT-Fächer zu entscheiden, junge<br />

Frauen im MINT-Studium oder bereits<br />

im Beruf wie auch Wiedereinsteigerinnen<br />

werden unterstützt. Aktivitäten<br />

sind beispielsweise Aktionstage für<br />

weibliche Auszubildende im gewerb-<br />

Dr. Andreas Ehrhardt<br />

unterzeichnet im<br />

Beisein von Minister<br />

Dr. Nils Schmid die<br />

Beitrittserklärung<br />

lich-technischen Bereich oder Karriereförderprogramme<br />

für Nachwuchswissenschaftlerinnen.<br />

Beim Bilanzgespräch wurden verschiedene<br />

Aktivitäten des vergangenen<br />

Jahres vorgestellt, darunter die Girls‘<br />

Day Akademien, MINT-Karriereberatungsstellen<br />

an Hochschulen und ein<br />

Projekt zum Wiedereinstieg von Ingenieurinnen,<br />

das eine Weiterbildung im<br />

Projektmanagement mit einem Unternehmenspraktikum<br />

kombiniert. Zudem<br />

wurde der Bilanzbericht präsentiert.<br />

Im Anschluss stellten sich die neuen<br />

Partner mit ihren Zielen kurz vor. <strong>Photonics</strong><br />

<strong>BW</strong> hat sich im Rahmen der<br />

Landesinitiative folgende Aktivitäten<br />

vorgenommen:<br />

1) Wir wollen Ingenieurinnen, Physikerinnen<br />

und Naturwissenschaftlerinnen<br />

bei ihren spannenden Arbeiten vorstellen.<br />

Diese beispielgebenden Porträts<br />

sollen in unserem <strong>Newsletter</strong>, auf<br />

unserer Homepage sowie in unserem<br />

Studienführer veröffentlicht und insbesondere<br />

Schülerinnen möglichst früh<br />

nahegebracht werden.


2) Ingenieure/innen und Physiker/innen<br />

arbeiten heute in interdisziplinären<br />

Teams, benötigen neben ihrem Fachwissen<br />

kommunikative Fähigkeiten,<br />

bewegen sich international, arbeiten<br />

gestaltend und tragen Verantwortung.<br />

Gerade Ingenieure/innen und Physiker/<br />

innen haben einen entscheidenden Anteil<br />

an Innovation und Wertschöpfung<br />

und sie werden es sein, die die kommenden<br />

Herausforderungen, z.B. hinsichtlich<br />

Energie und Umwelt, Mobilität<br />

und Kommunikation sowie auch Gesundheit<br />

und Sicherheit lösen werden.<br />

Wir wollen deshalb einen längst überfälligen<br />

Film erstellen und verbreiten, in<br />

dem Ingenieure/innen und Physiker/innen<br />

die „Heldinnen“ und „Helden“ sind.<br />

In zahlreichen technischen und medizinischen<br />

Anwendungsgebieten spielt<br />

eine möglichst detailgetreue Bilderfassung<br />

und realitätsnahe Darstellung eine<br />

immer größere Rolle. Hochauflösende<br />

Kameras bieten die Möglichkeit, feinste<br />

Strukturen aufzunehmen, während leistungsfähige<br />

Zoom-Objektive gleichzeitig<br />

einen großen Entfernungsbereich<br />

abdecken. HD-Displays wiederum<br />

ermöglichen die Darstellung der Bilddaten<br />

mit einer hohen Wiedergabetreue.<br />

Sowohl die Entwicklung der Kameras<br />

als auch der Displays ist in den letzten<br />

Jahren rasant fortgeschritten. Dem Anwender<br />

steht eine Vielzahl von neuen<br />

Technologien zur Verfügung, z.B. für<br />

die dreidimensionale Darstellung von<br />

Bilddaten oder beim Einsatz ultradünner<br />

und flexibler Displays.<br />

Um hierüber einen Überblick zu geben<br />

und Kontakte zu den jeweiligen Fachleuten<br />

zu vermitteln veranstalteten das<br />

Der kurze Video-Film soll in Kooperation<br />

mit der Internet-Agentur Lightwerk<br />

GmbH erstellt werden. Lightwerk<br />

verfügt über langjährige Erfahrung im<br />

Bereich „Web fürs Business“ sowie in<br />

der zielgruppengerechten Nutzung der<br />

Social Media.<br />

Für die Erstellung des Video-Films suchen<br />

wir noch Sponsoren und Mitstreiter.<br />

Sollten auch Sie dieses Me dium<br />

für Ihre Nachwuchsförderung und ergänzende<br />

Öffentlichkeitsarbeit nutzen<br />

wollen, dann würden wir uns über Kontaktaufnahme<br />

sehr freuen!<br />

3) Die Vereinbarkeit von Familie und<br />

Beruf, bzw. der Wiedereinstieg nach<br />

Rege Diskussionen beim Workshop<br />

„Hochauflösende Kameras und Displays“<br />

Virtual Dimension Center Fellbach und<br />

<strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong> am 11. Juli in Fellbach<br />

einen Workshop zum Thema „Hochauflösende<br />

Kameras und Displays für<br />

technische und medizinische Anwendungen“.<br />

Dr. Martin Gerken von der Carl Zeiss<br />

Optronics GmbH zeigte für den Bereich<br />

hochauflösender Zoom-Kamerasysteme<br />

Einsatzgebiete auf und nannte<br />

die aktuellen technischen Herausforderungen<br />

in der Entwicklung.<br />

Aktuelle Arbeiten und Entwicklungstrends<br />

bei Aktiv-Matrix OLED-Bildschirmen<br />

präsentierte Prof. Dr. Norbert<br />

Frühauf vom Institut für Großflächige<br />

Mikroelektronik der Universität Stuttgart.<br />

Anschließend diskutierten die<br />

Teilnehmer insbesondere die weitere<br />

Entwicklung der OLED- gegenüber der<br />

LCD-Technik.<br />

Horst Nowak von Barco zeigte die bereits<br />

heute einsetzbaren Displays im<br />

<strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong> connected<br />

Meldungen aus der Netzwerkarbeit<br />

der Babypause, sollte für anspruchsvolle<br />

Berufe weiter verbessert werden.<br />

Dafür wollen wir bei unseren Mitgliedsunternehmen<br />

werben. Und selbstverständlich<br />

wird <strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong> dies seinen<br />

Mitarbeiterinnen ermöglichen.<br />

www.mint-frauen-bw.de<br />

medizinischen Einsatz und ging auf<br />

die speziellen Anforderungen der Medizin<br />

ein. Die Relevanz der Displays<br />

steigt stetig, nicht zuletzt aufgrund der<br />

starken Zunahme bildgebender Verfahren<br />

in der Medizin.<br />

Michael Russo von der Tridelity AG<br />

schließlich erweiterte den Blick hin zu<br />

auto-stereoskopischen Displays für<br />

Anwendungen in der Medizin. 3D ohne<br />

Brille könnte auch für den Einsatz im<br />

OP interessant werden.<br />

Durch die Beiträge und die Diskussionen<br />

fühlten sich die Teilnehmer gut<br />

über das Themenfeld informiert und<br />

begrüßten den intensiven Austausch.<br />

www.vdc-fellbach.de<br />

www.photonicsbw.de<br />

inFocus 2/2012 31


32<br />

<strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong> connected<br />

Meldungen aus der Netzwerkarbeit<br />

Aktuelles aus dem DIN-Normenausschuss:<br />

Neue Projekte des ISO/TC 172 Optics and <strong>Photonics</strong><br />

Der Normenausschuss Feinmechanik<br />

und Optik (NAFuO) im Deutsches Institut<br />

für Normung e.V. (DIN) bearbeitet<br />

die in den Bereichen Feinmechanik,<br />

Mikrosystemtechnik, Optik und<br />

Photonik sowie Schmuck und Uhren<br />

notwendig werdenden Normungsaufgaben.<br />

Er verfolgt dabei – wo immer<br />

möglich – das Ziel, die Normen international<br />

verfügbar zu machen, um dem<br />

globalen Charakter der Märkte Rechnung<br />

zu tragen.<br />

Normen und die Mitarbeit im Normenausschuss<br />

bieten eine Reihe von Vorteilen<br />

für die strategische Ausrichtung<br />

von Unternehmen, für den globalen<br />

Handel, für die Umsetzung von technischen<br />

Neuerungen sowie in ihrer Anwendung.<br />

Unternehmensstrategie<br />

Normung auf Basis der Freiwilligkeit<br />

stärkt die wirtschaftlich gesellschaftliche<br />

Selbstverwaltung. Unternehmen<br />

gestalten durch aktive Beteiligung<br />

technische Regeln nach eigenen Interessen<br />

und Vorstellungen mit. Die<br />

Mitwirkung ermöglicht den direkten<br />

Informationsaustausch mit Experten<br />

anderer Interessengruppen. Beteiligte<br />

Unternehmen erzielen einen Wissensvorsprung<br />

vor den Mitbewerbern am<br />

Markt, indem sie die Inhalte der Normen<br />

frühzeitig kennen. Dies trägt zur<br />

Investitionssicherheit für das Unternehmen<br />

bei. Die Zusammenarbeit mit Wissenschaft<br />

und Forschung in den Normungsgremien<br />

erlaubt die frühzeitige<br />

Weichenstellung für die Umsetzung<br />

neuer Technologien am Markt.<br />

Weltweite Sprache der Technik<br />

Normen sind die weltweite Sprache<br />

der Technik. Sie bieten anerkannte Lösungen<br />

für den Schutz von Gesundheit,<br />

Sicherheit und Umwelt. Mit Blick<br />

auf den Warenverkehr tragen sie dazu<br />

bei,<br />

inFocus 2/2012<br />

• Vertrauen zwischen Kunden und<br />

Zulieferern zu schaffen,<br />

• Kompatibilität sowie Qualität zu<br />

garantieren,<br />

• Handelshemmnisse zu reduzieren<br />

und internationale Handelsabkommen<br />

einfacher umzusetzen.<br />

Unternehmen können weltweit handeln,<br />

ohne ihre Produkte landesspezifischen<br />

Forderungen anpassen zu<br />

müssen.<br />

Normung als Katalysator für Innovationen<br />

Entscheidend für den wirtschaftlichen<br />

Erfolg ist nicht nur die wissenschaftliche<br />

Erkenntnis, sondern auch deren<br />

Umsetzung in Innovationen am Markt.<br />

Frühzeitige Normung und Standardisierung<br />

stellt die Weichen für die Eta-<br />

Neue Projekte (Auswahl):<br />

blierung von Hochtechnologien auf den<br />

Weltmärkten. Normung ist das Instrument<br />

für die Umsetzung von Innovationen<br />

in marktfähige Produkte und<br />

Dienstleistungen.<br />

Rechtssicherheit durch Anwendung<br />

von Normen<br />

Die Anwendung von Normen ist freiwillig.<br />

Bindend werden Normen dann,<br />

wenn sie Gegenstand von Verträgen<br />

zwischen Parteien sind oder wenn<br />

der Gesetzgeber ihre Einhaltung vorschreibt.<br />

Normen sind eindeutige und<br />

anerkannte Regeln der Technik, daher<br />

bietet der Bezug auf Normen in Verträgen<br />

Rechtssicherheit. Auch wenn die<br />

Einhaltung von Normen keinen Haftungsfreibrief<br />

darstellt, stellt sie einen<br />

wichtigen Schritt beim Nachweis ordnungsgemäßen<br />

Verhaltens dar.<br />

ISO 10110-19: Preparation of drawings for optical elements and systems –<br />

Part 19: Freeform optical surfaces<br />

ISO 13142: Electro-optical systems – Cavity ring-down technique for<br />

high-reflectance measurement<br />

ISO/TR 16743: Wavefront sensors for characterising optical systems and<br />

optical components<br />

ISO 17328: Optical materials and components – Test method for refractive<br />

index of infrared optical materials<br />

ISO 17901-1: Holography – Part 1: Methods of measuring diffraction efficiency<br />

and associated optical characteristics of holograms<br />

ISO 17901-2: Holography – Part 2: Methods for measurement of hologram<br />

recording characteristics<br />

ISO/TS 17915: Measuring method of semiconductor lasers for sensing<br />

ISO 17935: Lasers and laser-related equipment – Specification of surface<br />

cleanliness<br />

Informationen zu allen nationalen, europäischen und internationalen Normungsaktivitäten<br />

im Bereich Optik und Photonik in ISO-, CEN- und DIN-<br />

Gremien einschließlich Arbeitsprogramm und Normenverzeichnis unter<br />

www.nafuo.din.de


Normen werden i.d.R. auf internationaler<br />

Ebene erarbeitet und dann europäisch<br />

und national identisch übernommen.<br />

Erleichtert wird dies durch<br />

die Übernahme von Federführungen<br />

technischer Komitees, des Komitees<br />

des Europäischen Komitees für Normung<br />

(CEN) sowie der Internationalen<br />

Organisation für Normung (ISO).<br />

Im Fachbereich Optik ist das ISO/TC<br />

172 Optics and <strong>Photonics</strong> das maßgebliche<br />

Gremium. Es hat folgende<br />

Unterkomitees:<br />

• SC 1 Fundamental standards<br />

• SC 3 Optical materials and components<br />

• SC 4 Telescopic systems<br />

• SC 5 Microscopes and endoscopes<br />

• SC 6 Surveying instruments<br />

• SC 7 Ophthalmic optics and instruments<br />

• SC 9 Lasers and electro-optical<br />

systems<br />

Für das ISO/TC 172 sowie einige der<br />

Unterkomitees, darunter das „SC 1<br />

Fundamental standards“ und das „SC<br />

9 Lasers and electro-optical systems“,<br />

führt der NAFuO im DIN das Sekretariat.<br />

Aus der Arbeit dieser Gremien gibt<br />

es aktuell eine Reihe neu aufgenommener<br />

Projekte, die nebenstehend im<br />

Kasten verzeichnet sind.<br />

VDMA-Arbeitsgemeinschaft<br />

gegen Verwendungsverbote für innovative Materialien<br />

Laser- und Sensortechnik, mobile<br />

Kommunikation, Maschinensteuerungen<br />

und viele andere elektronische<br />

Geräte sind ohne die Verwendung<br />

sogenannter „innovativer Materialien“<br />

undenkbar. Innovative Materialien, insbesondere<br />

Halbleiterwerkstoffe, wie<br />

z.B. Galliumarsenid und Galliumnitrid,<br />

verleihen aufgrund ihrer Eigenschaften<br />

elektronischen Bauteilen spezielle Fähigkeiten.<br />

Diesen Stoffen droht nach entsprechender<br />

Einstufung im Rahmen des<br />

europäischen Chemikalienrechts<br />

aktuell ein Verwendungsverbot. In<br />

Deutschland wären z.B. alleine im<br />

Mobilfunkbereich über 100 Millionen<br />

Handys betroffen (europaweit ca. 400<br />

Millionen Geräte). Aus diesem Grund<br />

haben sich mehrere Unternehmen und<br />

Forschungseinrichtungen entlang der<br />

gesamten Wertschöpfungskette zusammengeschlossen<br />

und unter dem<br />

Dach des VDMA die Arbeitsgemeinschaft<br />

„IMAT – Innovative Materialien<br />

für Nachhaltige High-Tech Elektronik,<br />

Photonik und andere relevante Indus-<br />

triebereiche“ gegründet. Diese Arbeitsgemeinschaft,<br />

die auch vom Industrieverband<br />

Spectaris unterstützt wird,<br />

wird die Interessen der Branche an den<br />

entscheidenden Stellen vertreten.<br />

<strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong> unterstützt die Initiative<br />

um die sachgerechte Einstufung<br />

insbesondere des für die Optischen<br />

Technologien wichtigen Halbleiterwerkstoffs<br />

Galliumarsenid (GaAs), der u.a.<br />

in LEDs, Laserdioden, Kameras und<br />

Solarzellen wichtiger Bestandteil ist.<br />

Gründungsmitglieder der Arbeitsgemeinschaft<br />

sind AZUR SPACE, das<br />

Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme<br />

(ISE), das Fraunhofer-Institut<br />

für Angewandte Festkörperphysik<br />

(IAF), Freiberger Compound Materials,<br />

OSRAM, TRUMPF, Vishay und United<br />

Monolith Semiconductors, deren Geschäftsführer<br />

Norbert Plogmann zum<br />

Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft<br />

gewählt wurde. Weitere Unternehmen<br />

und Forschungseinrichtungen zur Verstärkung<br />

der Arbeitsgemeinschaft sind<br />

willkommen.<br />

<strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong> connected<br />

Meldungen aus der Netzwerkarbeit<br />

Sie sind interessiert an der Mitwirkung?<br />

Der NAFuO freut sich, wenn Sie sich<br />

mit uns in Verbindung setzen.<br />

Kontakt:<br />

NAFuO-Geschäftsstelle:<br />

DIN Außenstelle Pforzheim<br />

Tel.: 07231/ 9188 -0<br />

nafuo@din.de<br />

www.nafuo.din.de<br />

Eine wichtige Aufgabe der IMAT ist die<br />

Unterstützung der anstehenden Einstufungen<br />

verschiedener Materialien. Hierbei<br />

ist es wichtig, die Stoffe unter realistischen<br />

Bedingungen zu bewerten,<br />

um fachlich richtige Entscheidungen<br />

treffen zu können. Beispielsweise kann<br />

ein Stoff in loser Form karzinogen sein,<br />

in Glas gebunden jedoch völlig ungefährlich.<br />

Mit einer korrekten Einstufung<br />

sei der Umgang mit diesen innovativen<br />

Materialien auch zukünftig möglich,<br />

erklärt Naemi Denz, Geschäftsführerin<br />

der Arbeitsgemeinschaft IMAT und<br />

Leiterin der VDMA Abteilung „Technik<br />

und Umwelt“.<br />

Fachlich betreut wird die IMAT von<br />

Dr. Darius Soßdorf, der im VDMA bereits<br />

seit zehn Jahren mit dem Thema<br />

„EU-Chemikalienpolitik“ befasst ist.<br />

Ansprechpartnerin in der IMAT-Geschäftsstelle<br />

ist Sylvi Claußnitzer, Tel.:<br />

069 / 6603-1880, sylvi.claussnitzer@<br />

vdma.org.<br />

www.vdma.org<br />

inFocus 2/2012 33


34<br />

<strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong> connected<br />

Meldungen aus der Netzwerkarbeit<br />

Verleihung des Berthold Leibinger Innovationspreis 2012<br />

Im zwanzigsten Jahr ihres Bestehens<br />

hat die Berthold Leibinger Stiftung<br />

zum siebten Mal ihre Preise für international<br />

herausragende Leistungen in<br />

der Laserphysik verliehen. Rund 550<br />

Gäste verfolgten am 14. September<br />

die Verleihung des Berthold Leibinger<br />

Innovationspreises und des Berthold<br />

Leibinger Zukunftspreises.<br />

Nicht nur die Rekordbesucheranzahl<br />

zeigt, welche Bedeutung der Preis<br />

mittlerweile erlangt hat. Es kamen Pioniere<br />

der Laserforschung, aktuelle Vordenker<br />

und Nachwuchswissenschaftler<br />

sowie Laseranwender aus Konzernen,<br />

Mittelständlern und Hightech-Startups.<br />

Wie in den vergangenen Jahren,<br />

stellte TRUMPF der Berthold Leibinger<br />

Stiftung den Veranstaltungsort zur Verfügung,<br />

an dem wichtige Akteure der<br />

Branche zusammenkamen, um den regen<br />

Erfindungsgeist der internationalen<br />

Laser Community zu feiern.<br />

Mit dem Innovationspreis zeichnet<br />

die Berthold Leibinger Stiftung seit<br />

Rund 550 Gäste waren der Einladung gefolgt<br />

inFocus 2/2012<br />

2000 Forscher und Entwickler aus,<br />

die neue Wege in der Lasertechnologie<br />

gehen. Seit 2006 ehrt zudem der<br />

Zukunftspreis Wissenschaftler für herausragende<br />

Forschungsarbeiten zur<br />

angewandten Lasertechnologie. Eine<br />

hochkarätige, international besetzte<br />

Jury, der auch Physiknobelpreisträger<br />

Prof. Theodor Hänsch angehört,<br />

wählte die drei Preisträger des Innovationspreises<br />

und den Gewinner des<br />

Zukunftspreises.<br />

Der Abend war noch aus einem weiteren<br />

Grund ein besonderer für die<br />

Berthold Leibinger Stiftung: sie feierte<br />

mit der Preisverleihung zugleich ihr<br />

20-jähriges Bestehen. Prof. Dr. Berthold<br />

Leibinger, langjähriger Geschäftsführender<br />

Gesellschafter der TRUMPF<br />

Gruppe, rief die Stiftung 1992 ins Leben,<br />

um Wissenschaft, Kultur, Kirche<br />

und soziale Projekte nachhaltig zu fördern.<br />

Nachdem Brigitte Diefenbacher, Geschäftsführerin<br />

der Stiftung, die gela-<br />

denen Gäste aus Wirtschaft, Wissenschaft<br />

und Politik begrüßt hatte, gab<br />

Kuratorin Dr. Nicola Leibinger-Kammüller<br />

einen Einblick in das Stiftungswesen.<br />

Festreden hielten die Bundesministerin<br />

für Bildung und Forschung, Prof.<br />

Dr. Annette Schavan und die badenwürttembergische<br />

Ministerin für Wissenschaft,<br />

Forschung und Kunst, Theresia<br />

Bauer.<br />

Neben den Laudationes durch Mitglieder<br />

der Jury wurden die Preisträger<br />

auch mit kurzen Filmen vorgestellt, die<br />

für große Begeisterung im Publikum<br />

sorgten. Die Filme können demnächst<br />

auch auf den Internet-Seiten der Berthold<br />

Leibinger Stiftung angesehen<br />

werden.<br />

Der mit 30 000 Euro dotierte erste Preis<br />

ging an Dr. Tso Yee Fan, Dr. Antonio<br />

Sanchez-Rubio and Dr. Bien Chann<br />

vom Massachusetts Institut of Technology<br />

und TeraDiode Inc., USA für Ihre<br />

Arbeiten über „Dichtes Wellenlängen-<br />

Multiplexing für Hochleistungs-Diodenlaser“.<br />

Den zweiten Preis zu 20 000 Euro erhielt<br />

eine Projektgruppe vom Fraunhofer-Institut<br />

für Lasertechnik, der Edgewave<br />

GmbH und der AMPHOS GmbH<br />

für die Entwicklung des „InnoSlab Laser“.<br />

Den dritten Preis – 10 000 Euro – erhielten<br />

Andreas Blug, Felix Abt und<br />

Leonardo Nicolosi vom Fraunhofer-<br />

Institut für Physikalische Messtechnik,<br />

dem Institut für Strahlwerkzeuge der<br />

Universität Stuttgart sowie der Technischen<br />

Universität Dresden für ihr<br />

„Echtzeit-Regelungssystem für das<br />

Laserstrahlschweißen“, das im Rahmen<br />

eines Forschungsprojekts der<br />

Baden-Württemberg Stiftung entwi-


ckelt wurde. Hierauf wies Prof. Helmut<br />

Hügel in seiner Laudatio noch einmal<br />

deutlich hin und sprach sich in Richtung<br />

der baden-württembergischen<br />

Forschungsministerin für eine Fortführung<br />

der für das Land wichtigen<br />

Forschungsprogramme der Baden-<br />

Württemberg Stiftung aus.<br />

Seit 2006 vergibt die Stiftung neben<br />

dem Innovationspreis auch den mit<br />

30 000 Euro dotierten Berthold Leibinger<br />

Zukunftspreis. In diesem Jahr<br />

wurde er verliehen an Herrn Dr. Osamu<br />

Kumagai, Senior Vice President<br />

der Sony Corp., Japan. Mit dieser<br />

Entscheidung würdigt die Jury seine<br />

Leistung in der Entwicklung von<br />

Technologien für die Massenfertigung<br />

von günstigen Laserdioden sowie der<br />

wegweisenden Entscheidungen zur<br />

Entwicklung von Multi-Wellenlängen-<br />

Laserdioden für die Rückwärtskompatibilität<br />

dreier Generationen von optischen<br />

Disc-Datenträgern.<br />

Anlässlich der Auszeichnung des Zukunftspreisträgers<br />

Osamu Kumagai ergriff<br />

auch der japanische Botschafter,<br />

Takeshi Nakane, das Wort.<br />

Für kulturelle Unterhaltung sorgte die<br />

Tanzgruppe „Flying Steps“ mit einer<br />

Mischung aus Breakdance und klassischem<br />

Ballett. Den musikalischen<br />

Rahmen setzte das „PODIUM Ensemble“.<br />

In seinem Schlusswort fasste der Stifter<br />

Prof. Dr. Berthold Leibinger den<br />

Abend zusammen. Er zeigte sich beeindruckt<br />

von den Preisträgern und<br />

dankte ihnen und den Juroren.<br />

www.leibinger-stiftung.de<br />

<strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong> connected<br />

Meldungen aus der Netzwerkarbeit<br />

Dr. Nicola Leibinger-Kammüller, Vorsitzende des Kuratoriums der Berthold Leibinger Stiftung (erste<br />

Reihe, vierte von links), Bundesministerin Prof. Dr. Annette Schavan, Stifter Prof. Dr. Berthold Leibinger<br />

und Ministerin Theresia Bauer freuten sich mit den Preisträgern und Juroren<br />

Juror und Laudator Prof. Dr. Helmut Hügel von der Universität Stuttgart überreichte den dritten<br />

Preis an Felix Abt, Leonardo Nicolosi und Andreas Blug, die ihre Erfindung im Rahmen eines von der<br />

Baden-Württemberg Stiftung finanzierten Forschungsprojekts erarbeitet hatten<br />

inFocus 2/2012 35


36<br />

<strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong> connected<br />

Meldungen aus der Netzwerkarbeit<br />

Erfolgreiche Premiere für den „German Pavilion“<br />

auf Photonik-Messe in Indien<br />

Zum ersten Mal präsentierten 15<br />

Aussteller auf einem deutschen Gemeinschaftsstand<br />

ihre Produkte und<br />

Dienstleistungen auf der aufstrebenden<br />

Fachmesse „Laser World of <strong>Photonics</strong><br />

India 2012“. Im Bombay Exhibition<br />

Center erwarteten die über 2600 Fachbesucher<br />

vom 14. – 16. September das<br />

komplette Spektrum der Photonik, wobei<br />

Laser- und Lasersysteme im Fokus<br />

standen. Die Messe zog insbesondere<br />

Besucher aus Wachstumsbranchen,<br />

wie beispielsweise dem Automobilbau,<br />

der Luft- und Raumfahrttechnik sowie<br />

der Telekommunikation an.<br />

Angesichts dessen, dass die Photonik-<br />

Branche trotz ihres großen Potenzials<br />

in Indien bisher eine eher nachrangige<br />

Rolle spielt, wurden im begleitenden<br />

Seminarprogramm zunächst Grundlagen<br />

zur Anwendung von Lasertechnologien<br />

vermittelt und Lösungen mit<br />

internationalen Experten diskutiert.<br />

Aufgrund der starken Nachfrage soll<br />

das Tagungsangebot für 2013 erweitert<br />

werden – auch im Hinblick auf den<br />

interdisziplinären Austausch und die<br />

gute Ausprägung des wissenschaftlichen<br />

Sektors in Indien.<br />

Der deutsche Gemeinschaftsstand auf der LASER India<br />

inFocus 2/2012<br />

Insgesamt waren 127 Aussteller auf<br />

der Messe präsent. Deutschland war<br />

in Mumbai mit einem vom Bundesministerium<br />

für Wirtschaft und Technologie<br />

(BMWi) geförderten Gemeinschaftsstand,<br />

dem „German Pavilion“,<br />

vertreten. Gemeinsam mit dem Ausstellungs-<br />

und Messe-Ausschuss der<br />

deutschen Wirtschaft (AUMA) sowie<br />

der Durchführungsgesellschaft IMAG<br />

und mit Unterstützung von OptecNet<br />

Deutschland, dem bundesweiten Zusammenschluss<br />

der regionalen Kompetenznetze<br />

Optische Technologien,<br />

wurde den deutschen Photonik-Unternehmen<br />

diese Plattform geboten,<br />

um den rasch wachsenden indischen<br />

Markt zu adressieren.<br />

Ihre neuesten Produkten und Technologien<br />

präsentierten CEC Cutting Edge<br />

Coatings GmbH, Docter Optics GmbH,<br />

Jenoptik Automatisierungs GmbH,<br />

LASOS Lasertechnik GmbH, NTG<br />

Neue Technologien GmbH & Co. KG,<br />

Omicron Laserage Laserprodukte<br />

GmbH, OptecNet Deutschland e.V.,<br />

OSRAM Opto Semiconductors GmbH,<br />

RAYLASE AG, Reis Robotics, RGB<br />

Lasersysteme GmbH, Satisloh GmbH,<br />

S&R Optic GmbH, SCANLAB AG und<br />

Vitron Spezialwerkstoffe GmbH.<br />

Die deutschen Aussteller äußerten sich<br />

anschließend sehr zufrieden beispielsweise<br />

mit folgenden Aussagen: „Die<br />

Messe war ein Erfolg, nächstes Jahr<br />

sind wir wieder dabei.“ oder „Hier trifft<br />

man nicht nur die potenziellen Abnehmer<br />

aus ganz Indien, sondern auch<br />

aus Singapur.“ oder „Wenn man den<br />

Zugang findet, kann man viel bewegen.“<br />

Insgesamt wurden die Fachbesucher<br />

von den deutschen Ausstellern als<br />

überwiegend gut vorbereitet eingestuft,<br />

so dass die Chancen auf eine erfolgreiche<br />

Geschäftsbeziehung positiv<br />

eingeschätzt wurden.<br />

Die Messe findet nächstes Jahr vom<br />

12. – 14.11.2013 in Mumbai statt. Parallel<br />

dazu werden die „Intersolar India“<br />

und die „analytica Anacon India“ dort<br />

ausgerichtet.<br />

www.laser-india.german-pavilion.<br />

com<br />

www.world-of-photonics.net/en/<br />

laser-india/start<br />

www.optecnet.de


Messe „<strong>Photonics</strong> West 2013“<br />

erneut mit „German Pavilion“<br />

Auch 2013 wird es auf der Messe<br />

„<strong>Photonics</strong> West“ in San Francisco (5.<br />

– 7. Februar 2013) wieder einen „German<br />

Pavilion“ mit 48 Mitausstellern aus<br />

allen Bereichen der Optischen Technologien<br />

aus ganz Deutschland geben.<br />

Auf Antrag von OptecNet Deutschland<br />

e.V. und Spectaris e.V. wurde die Messe<br />

erneut in das offizielle Auslandsmesseprogramm<br />

der Bundesrepublik<br />

Deutschland aufgenommen. Die IEC<br />

Berlin Inter Expo Consult GmbH wurde<br />

in diesem Jahr wiederum mit der<br />

Organisation und Durchführung der<br />

Beteiligung beauftragt.<br />

Auf Ihren Besuch des „German Pavilion“<br />

freuen sich: Aixtooling GmbH,<br />

AMPHOS GmbH, ASLD GmbH, asphericon<br />

GmbH, Astro- und Feinwerktechnik<br />

Adlershof GmbH, Carl<br />

Zeiss Jena GmbH, Compact Laser<br />

Solutions GmbH, CRYSTAL GmbH,<br />

EPIGAP Optronic GmbH, Fraunhofer<br />

Heinrich-Hertz-Institut HHI, Fraunhofer<br />

Institut für Integrierte Schaltungen<br />

IIS, Fraunhofer ILT, Fraunhofer Institut<br />

IOF, Fraunhofer Institut für Silicatforschung<br />

ISC, Fraunhofer IZM, Fresnel<br />

Optics GmbH, GD Optical Competence<br />

GmbH, IMM <strong>Photonics</strong> GmbH,<br />

inno-spec GmbH, J&M Analytik AG,<br />

JCMwave GmbH, Landesentwick-<br />

lungsgesellschaft Thüringen mbH, Laser<br />

Optics Berlin, Laser Zentrum Hannover<br />

e.V., Leica Microsystems CMS<br />

GmbH, LightTrans VirtualLab UG, LTD<br />

Laser Display Technology GmbH, Lumics<br />

GmbH, Luphos GmbH, Moulded<br />

Optics GmbH, m2k-laser GmbH, neo-<br />

LASE GmbH, Photon Energy GmbH,<br />

PicoLAS GmbH, Pleiger Laseroptik<br />

GmbH & Co. KG, PRIMES GmbH,<br />

PROTECT Laserschutz GmbH, RGB<br />

Lasersysteme GmbH, S & R Optic<br />

GmbH, Schmidt & Bender GmbH &<br />

Co. KG, TEC Microsystems GmbH,<br />

TOPAG Lasertechnik GmbH, TransMIT<br />

Gesellschaft für Technologietransfer<br />

mbH, TSB Innovationsagentur Berlin<br />

<strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong> connected<br />

Meldungen aus der Netzwerkarbeit<br />

Der German Pavilion<br />

auf der <strong>Photonics</strong> West<br />

GmbH, u2t photonics AG, VACOM<br />

Vakuum Komponenten & Messtechnik<br />

GmbH, VERTILAS GmbH und WISTA-<br />

MANAGEMENT GmbH.<br />

Die <strong>Photonics</strong> West ist die größte Messe<br />

im Bereich der Optischen Technologien<br />

in den USA, mit über 1200<br />

Ausstellern bei der diesjährigen Veranstaltung.<br />

Sie begleitet die gleichnamige<br />

Konferenz zu den Themenblöcken Biophotonik<br />

(BiOS), Laser (LASE), Optoelektronik<br />

(OPTO), MOEMS-MEMS und<br />

Green <strong>Photonics</strong>.<br />

http://spie.org/photonics-west.xml<br />

inFocus 2/2012 37


38<br />

Impressum<br />

Impressum<br />

Herausgeber<br />

<strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong> e.V.<br />

Kompetenznetz Optische Technologien;<br />

Carl-Zeiss-Straße 1, D-73447 Oberkochen<br />

Telefon (0 73 64) 20 34 15<br />

Fax (0 73 64) 20 49 03<br />

Email: info@photonicsbw.de<br />

V.i.S.d.P. Dr. Andreas Ehrhardt<br />

Geschäftsführer <strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong><br />

Redaktion<br />

Dr. Andreas Ehrhardt, Eva Kerwien/<strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong><br />

inFocus 2/2012<br />

Gestaltung und Realisierung<br />

SEITE DREI – Werbeagentur, Aalen<br />

Fotos / Abbildungen<br />

Baden-Württemberg Stiftung gGmbH; Berthold Leibinger Stiftung;<br />

Berthold Leibinger Stiftung / Lohrer; Berthold Leibinger Stiftung / Loster;<br />

Ministerium für Finanzen und Wirtschaft; OptecNet Deutschland e.V.;<br />

OSRAM; <strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong>; TRUMPF Gruppe; Universität Stuttgart, ITO<br />

Druck<br />

Xerox Deutschland GmbH, Oberkochen


Unternehmen und Banken<br />

Forschung und Ausbildung<br />

Institutionen<br />

Die Mitglieder von <strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong><br />

inFocus 2/2012 39


40<br />

inFocus 2/2012<br />

www.photonicsbw.de

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