Photonics BW Newsletter Ausgabe 2 2012.pdf - Photonics BW eV
Photonics BW Newsletter Ausgabe 2 2012.pdf - Photonics BW eV
Photonics BW Newsletter Ausgabe 2 2012.pdf - Photonics BW eV
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<strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong> intern S. 7<br />
Focus Education S. 12<br />
<strong>Ausgabe</strong> 2/2012<br />
nFocus<br />
Der <strong>Newsletter</strong> von <strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong><br />
<strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong> connected S. 18 Sonderpublikation Frauen in der Photonik S. 17<br />
inFocus 2/2012 1
2<br />
2<br />
inFocus 2/2012
Sehr geehrte Damen und Herren,<br />
liebe Mitglieder und Partner von <strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong>,<br />
im Beisein von Minister Dr. Nils Schmid ist <strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong> am 2. Juli der Landesinitiative „Frauen<br />
in MINT-Berufen“ beigetreten. Ziel der Initiative ist es, mehr Frauen für Berufe im Bereich „Mathematik,<br />
Informatik, Naturwissenschaft und Technik“ zu gewinnen, um dem Fachkräftemangel<br />
entgegenzuwirken. Insbesondere auch in der stark wachsenden Photonik-Branche werden dringend<br />
qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter benötigt. Gerne wollen wir uns künftig noch<br />
stärker in der Nachwuchsförderung engagieren und jungen Menschen – und insbesondere Mädchen<br />
und Frauen – die Faszination der Optischen Technologien nahebringen. In diesem Rahmen<br />
freuen wir uns ganz besonders, Ihnen in dieser <strong>Ausgabe</strong> erfolgreiche Frauen in „MINT-Berufen“<br />
vorstellen zu dürfen. Wir hoffen, damit insbesondere Mädchen und junge Frauen ermutigen<br />
zu können, sich für eine technische oder naturwissenschaftliche Berufsausbildung zu entscheiden. Des Weiteren planen<br />
wir u.a. die Erstellung eines Image-Films für die MINT-Berufe, der über das Internet die Zielgruppen erreichen soll. Hierfür<br />
suchen wir noch Sponsoren und Mitstreiter. Sollten Sie Interesse haben, dieses Medium auch zusätzlich für Ihre Nachwuchsförderung<br />
und Öffentlichkeitsarbeit zu nutzen, würden wir uns über Ihre Kontaktaufnahme sehr freuen! Mehr über<br />
diese beispielgebende Landesinitiative und die geplanten Aktivitäten finden Sie unter <strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong> connected auf Seite 30.<br />
Am 19. Juli fand in Stuttgart die Gutachtersitzung zu der Ausschreibung „Forschung Optische Technologien 2012“ statt.<br />
Insgesamt 36 Projektanträge zum Thema „Hybride Optische Technologien für die Sensorik“ waren bei uns eingegangen<br />
und wurden von einem unabhängigen Expertengremium begutachtet. Wir freuen uns sehr, dass 10 Forschungsvorhaben<br />
mit einem Gesamtvolumen von rund 3,8 Mio. Euro bewilligt wurden und nun in den nächsten Wochen und Monaten starten<br />
werden. <strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong> wurde erneut mit der Projektträgerschaft beauftragt und wird die Forschungsprojekte betreuen.<br />
Eine Zusammenstellung der Forschungsprojekte werden wir in Kürze veröffentlichen und wie immer freuen wir uns über Ihr<br />
Interesse an den Ergebnissen dieses Forschungsprogramms, die Sie auf unserer Homepage und in unseren <strong>Newsletter</strong>-<br />
<strong>Ausgabe</strong>n finden.<br />
Neben unseren bewährten und stets rege nachgefragten Gemeinschaftsständen auf den Messen „LASER World of <strong>Photonics</strong>“<br />
in München, „Optatec“ in Frankfurt a.M., „<strong>Photonics</strong> West“ in San Francisco, „<strong>Photonics</strong> World of Lasers and Optics“<br />
in Moskau sowie „LASYS – Internationale Fachmesse für die Lasermaterialbearbeitung“ in Stuttgart haben wir in diesem<br />
Jahr erstmals einen Deutschen Gemeinschaftsstand auf der „Laser World of <strong>Photonics</strong> India“ vom 14. – 16. September in<br />
Mumbai organisiert. 15 Aussteller aus ganz Deutschland nutzten die Gelegenheit, ihre Produkte und Dienstleistungen dem<br />
rasch wachsenden indischen Markt zu präsentieren. Lesen Sie mehr über diese erfolgreiche Premiere unter <strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong><br />
connected auf Seite 36.<br />
Und zum Schluss noch ein Hinweis in eigener Sache: <strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong> engagiert sich nicht nur z.B. im Rahmen der BMBF-<br />
Initiative „Die Innovationsliga“, sondern auch höchstpersönlich in der Nachwuchsförderung und so wird unsere Frau Eva<br />
Kerwien Ende September in den Mutterschutz mit anschließender Elternzeit gehen. Wir danken Frau Kerwien ganz herzlich<br />
für ihren kompetenten und engagierten Einsatz bei der Projektbetreuung und der Öffentlichkeitsarbeit und freuen uns<br />
bereits auf ihre Rückkehr!<br />
Informatives Lesevergnügen wünscht Ihnen<br />
Ihr<br />
Dr. Andreas Ehrhardt MBA<br />
Geschäftsführer <strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong>,<br />
Kompetenznetz Optische Technologien in Baden-Württemberg<br />
Editorial<br />
inFocus 2/2012 3
4<br />
Inhalt<br />
<strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong> intern<br />
Neues aus unserem Netz<br />
Focus Business<br />
Mitgliederportrait<br />
Focus Research<br />
Forschung Optische Technologien<br />
Focus Education<br />
BMBF-Initiative „Die Innovationsliga“<br />
Weiterbildung<br />
Focus Frauen in der Photonik<br />
Landesinitiative<br />
„Frauen in MINT-Berufen“<br />
<strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong> connected<br />
Meldungen aus der Netzwerkarbeit<br />
inFocus 2/2012<br />
Neues Mitglied bei <strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong>: EurA Consult AG 5<br />
<strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong> Mitgliederversammlung 5<br />
Laser im Leichtbau: AG Lasermaterialbearbeitung bei AUDI 6<br />
AG Optik-Design und Simulation zu Gast bei OSRAM in Regensburg 7<br />
„Spektroskopie und Operationsmikroskope“ – gemeinsames Treffen 8<br />
der AG Optik in der Medizin und Biotechnologie mit<br />
der AG Optische Messtechnik bei Zeiss<br />
Gemeinsames Treffen der AG LED bei Schott in Mainz 9<br />
<strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong> Arbeitsgemeinschaften – Ankündigung der nächsten Treffen 9<br />
Die Berthold Leibinger Stiftung – Fordern und Fördern 10<br />
Markerfreie Mikroskopie für die Tumordiagnostik und Tumordifferenzierung 12<br />
Auszeichnungen für Forschungsprojekt der <strong>BW</strong>-Stiftung:<br />
Echtzeit-Laserschweißregelung<br />
14<br />
„Karriere in der Photonik“ – aktualisierte Zusammenstellung<br />
der Studiengänge und Ausbildungsberufe<br />
14<br />
Endoskopie-Workshop an der Universität Stuttgart 15<br />
<strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong> Weiterbildungsseminare 16<br />
Portraits von Frauen aus Wirtschaft und Wissenschaft 17<br />
Große Nachfrage auf dem Deutschen Gemeinschaftsstand<br />
auf der <strong>Photonics</strong> Moskau 2012<br />
26<br />
Rückblick auf die Fachmesse „Optatec 2012“ 26<br />
Rückblick LASYS 2012 27<br />
Baden-Württemberg Stiftung und Bundesagentur für Arbeit kooperieren<br />
bei der MINT-Nachwuchsförderung<br />
29<br />
<strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong> ist neuer Partner der Landesinitiative<br />
„Frauen in MINT-Berufen“<br />
30<br />
Rege Diskussion beim Workshop „Hochauflösende Kameras und Displays“ 31<br />
Aktuelles aus dem DIN-Normenausschuss 32<br />
VDMA-Arbeitsgemeinschaft gegen Verwendungsverbote<br />
für innovative Materialien<br />
33<br />
Verleihung des Berthold Leibinger Innovationspreis 2012 34<br />
Erfolgreiche Premiere für den „German Pavilion“ auf Photonik-Messe in Indien 36<br />
Messe „<strong>Photonics</strong> West 2013“ erneut mit „German Pavilion“ 37
Neues Mitglied bei <strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong>:<br />
EurA Consult AG<br />
Wir begrüßen die EurA Consult AG in<br />
Ellwangen als neues Mitglied bei <strong>Photonics</strong><br />
<strong>BW</strong>.<br />
Das Unternehmen hat sich seit 1999<br />
als kompetentes Innovationsberatungsunternehmen<br />
einen Namen gemacht.<br />
Über 500 mittelständische<br />
Kunden verschiedenster Branchen<br />
befinden sich im gesamten Bundesgebiet:<br />
Maschinen- und Anlagenbau,<br />
Lebensmittel- und Pharmaindustrie,<br />
Informationstechnologien und Neue<br />
Werkstoffe gehören ebenso dazu wie<br />
die Sensor- und Prüftechnologien,<br />
Elektronik und Optische Technologien.<br />
Durch die Akkreditierung der beiden<br />
Gesellschaften EurA Consult und EurA<br />
Innovation gehört das Unternehmen<br />
zum engen Kreis der vom Bundesministerium<br />
für Wirtschaft und Technologie<br />
autorisierten Technologie- und<br />
Innovationsberatungsunternehmen.<br />
EurA Consult ist Ihr Ansprechpartner für:<br />
• Innovationsberatung<br />
• Netzwerkmanagement<br />
• Unternehmensberatung<br />
• Technikberatung<br />
www.euraconsult.de<br />
<strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong> Mitgliederversammlung<br />
Mit einem Fachvortrag zum übergreifenden<br />
Thema „Social Media“<br />
mit Schwerpunkt „B2B“ begann am<br />
27. April die diesjährige Mitgliederversammlung<br />
von <strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong> e.V. in<br />
Stuttgart-Vaihingen. Herr Veikko Wünsche<br />
von der Lightwerk GmbH in Stuttgart<br />
informierte über Wissenswertes<br />
bei der Nutzung der Social Media<br />
durch Unternehmen und Institutionen<br />
sowie über die Trends.<br />
Anschließend berichtete Geschäftsführer<br />
Dr. Andreas Ehrhardt über<br />
die Arbeit von <strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong> im vergangenen<br />
Geschäftsjahr, beginnend<br />
mit der Mitgliederentwicklung. Nach<br />
den Eintritten von vier neuen Mitgliedern<br />
– plasmo Industrietechnik GmbH,<br />
viZaar industrial imaging AG, VISOLAS<br />
GmbH und OpSyTec GmbH – vereinte<br />
<strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong> 64 Mitglieder aus<br />
Unternehmen, Forschungs- und Bildungseinrichtungen<br />
sowie Banken und<br />
Beratungseinrichtungen. Vertreter der<br />
neuen Mitglieder stellten ihre Unternehmen<br />
und deren Produkte und Dienstleistungen<br />
kurz vor.<br />
Dr. Andreas Ehrhardt<br />
stellt auf der<br />
<strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong> Mitgliederversammlung<br />
2012 die Planungen<br />
für das neue<br />
Geschäftsjahr vor<br />
Dr. Ehrhardt präsentierte die erreichten<br />
Ergebnisse in den Schwerpunktsbereichen<br />
Forschungsförderung,<br />
Aus- und Weiterbildung sowie Nachwuchsförderung<br />
und Öffentlichkeitsarbeit:<br />
Für den Wissenstransfer zwischen<br />
Unternehmen und Forschungseinrichtungen<br />
waren die Arbeitsgemeinschaften<br />
zu den für Baden-Württem-<br />
<strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong> intern<br />
Neues aus unserem Netz<br />
Wir heißen EurA Consult herzlich willkommen<br />
und freuen uns auf die Zusammenarbeit!<br />
berg besonders wichtigen Bereichen<br />
“Lasermaterialbearbeitung“, „Optische<br />
Messtechnik“, „Optik in der Medizin<br />
und Biotechnologie“, „Optik-Design<br />
und Simulation“ sowie „Optische<br />
Kommunikation“ wiederum sehr aktiv<br />
und werden als wichtigstes Instrument<br />
zur Vernetzung und zum Technologietransfer<br />
weiter ausgebaut. Auch die<br />
neue AG „Solartechnik“ ist erfolgreich<br />
gestartet.<br />
inFocus 2/2012 5
6<br />
<strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong> intern<br />
Neues aus unserem Netz<br />
Im Auftrag der Baden-Württemberg<br />
Stiftung gGmbH bearbeitet <strong>Photonics</strong><br />
<strong>BW</strong> als Projektträger die Ausschreibungsreihe<br />
„Forschung Optische<br />
Technologien“ und berät als zentraler<br />
Ansprechpartner den Projektgeber.<br />
Anfang 2012 wurde erneut eine Ausschreibung<br />
im Forschungsprogramm<br />
Optische Technologien zum Thema<br />
„Hybride Optik für die Sensorik“ durchgeführt<br />
und zehn Forschungsprojekte<br />
bewilligt. Dr. Ehrhardt unterstrich die<br />
Bedeutung der Nutzung der Forschungsergebnisse<br />
durch die Unternehmen<br />
im Land und lud die Mitglieder<br />
ein, eine mögliche Verwertung zu prüfen.<br />
Die bewährten Seminare zur Weiterbildung<br />
„Optische Systeme: Design und<br />
Laser im Leichtbau:<br />
AG Lasermaterialbearbeitung bei AUDI<br />
Am 25. April traf sich die AG Lasermaterialbearbeitung<br />
zum Thema „Einsatz<br />
für den Leichtbau unter Verwendung<br />
von Aluminiumlegierungen sowie für<br />
die Elektromobilität“ bei der AUDI AG<br />
in Neckarsulm.<br />
Nach der Begrüßung und Vorstellungsrunde<br />
stellte Steffen Müller die AUDI<br />
AG von der historischen Entwicklung<br />
über die aktuellen Produkte bis hin zur<br />
globalen Aufstellung vor.<br />
inFocus 2/2012<br />
Simulation“ und „Beleuchtungsoptik:<br />
Entwicklung und Anwendung“ wurden<br />
erneut erfolgreich durchgeführt<br />
und mit „Lichtschutz: künstliche optische<br />
Strahlung beurteilen und sicher<br />
nutzen“ wurde ein neues Seminar im<br />
Zusammenhang mit einer neuen EU-<br />
Richtlinie zum Arbeitnehmerschutz<br />
eingeführt.<br />
Im Ausblick wurde die strategische<br />
Ausrichtung des Netzwerks für die<br />
nächsten Jahre intensiv mit den Mitgliedern<br />
diskutiert. Dabei zeigte sich<br />
eine große Zufriedenheit mit den laufenden<br />
Angeboten und Aktivitäten.<br />
Insbesondere der Zugang zu Informationen<br />
und die Kontaktvermittlung<br />
werden als wesentliche Punkte gese-<br />
Dr. Jan Weberpals präsentierte den<br />
Einsatz des Lasers sowie weiterer Fügetechnologien<br />
in der Produktion bei<br />
AUDI, bevor die Teilnehmer die Gelegenheit<br />
hatten, die Fertigung der Aluminium-Karosserie<br />
des A8 unter Einsatz<br />
verschiedener Fügetechnologien<br />
zu besichtigen.<br />
Dr. Rainer Ramsayer von der Robert<br />
Bosch GmbH hielt einen Fachvortrag<br />
über die zahlreichen Laserapplika-<br />
Dr. Jan Weberpals präsentiert der AG Lasermaterialbearbeitung den Einsatz des Lasers bei AUDI<br />
hen. Die genannten Anregungen und<br />
Wünsche der Mitglieder werden bei<br />
der weiteren Gestaltung der Netzwerkarbeit<br />
umgesetzt.<br />
Abschließend dankte Dr. Markus Weber,<br />
Vorstandsvorsitzender von <strong>Photonics</strong><br />
<strong>BW</strong>, Dr. Ehrhardt und seinem<br />
Team für die engagierte Arbeit. Mit<br />
einem Get-Together zum Austausch<br />
und zur Vertiefung der Kontakte klang<br />
die Mitgliederversammlung aus.<br />
www.photonicsbw.de<br />
tionen und die kommenden Herausforderungen<br />
in der Fertigung.<br />
Abschließend berichtete Dr. Ehrhardt<br />
von der bevorstehenden LASYS-Messe<br />
und weiteren kommenden Lasermessen<br />
und -kongressen sowie über<br />
aktuelle Weiterbildungsseminare und<br />
Workshops.<br />
Das nächste Treffen der AG Lasermaterialbearbeitung<br />
ist für den 28. November<br />
am Institut für Lasertechnologie<br />
in der Medizin und Messtechnik<br />
(ILM) an der Universität Ulm geplant.<br />
Auch soll es wieder einen anschließenden<br />
„Laser-Stammtisch“ zum informellen<br />
Austausch geben. Als mögliche<br />
neue Schwerpunktthemen wurden<br />
„Diodenlaser mit hoher Leistung und<br />
hoher Strahlqualität“ und „Laserbearbeitung<br />
von Verbundwerkstoffen“<br />
diskutiert. Weitere Themenvorschläge<br />
sind willkommen.<br />
Interessenten werden gebeten, sich bei<br />
<strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong> unter info@photonicsbw.<br />
de zu melden.<br />
www.photonicsbw.de
AG Optik-Design und Simulation<br />
zu Gast bei OSRAM in Regensburg<br />
Zum Thema „Beleuchtung“ waren die<br />
Arbeitsgemeinschaft Optik-Design und<br />
Simulation von <strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong> und die<br />
Fachgruppe Optik-Design von bayern<br />
photonics am 7. Mai zu Gast bei der<br />
Firma OSRAM Opto Semiconductors<br />
in Regensburg.<br />
Nach einer kurzen Vorstellung des Unternehmens<br />
durch Dr. Peter Brick, das<br />
mit ca. 2000 Mitarbeitern und Produktionsstätten<br />
für LEDs in Regensburg<br />
und Penang die Kerngeschäftsfelder<br />
Automotive, Consumer, Industry und<br />
General Lighting bearbeitet, präsentierte<br />
Dr. Ulrich Streppel von OSRAM<br />
„aktuelle Herausforderungen in der<br />
LED-Beleuchtung“. In den unterschiedlichen<br />
Einsatzbereichen sind<br />
das die Helligkeit, die Nachbildung<br />
„gewohnter“ Abstrahlung, Normen,<br />
Farbtemperatur und Farbmischung,<br />
Langlebigkeit, Temperatur sowie Design<br />
und das Erscheinungsbild. Nach<br />
einer Effizienzbetrachtung der LED im<br />
Vergleich zu anderen Leuchten stellte<br />
er verschiedene Anwendungen wie<br />
LED-Retrofits, Blitzlicht bei Mobiltelefonen,<br />
Automobilbeleuchtung und<br />
Straßenbeleuchtung vor, wobei er auf<br />
Optimierung, Design und Beleuchtungskonzepte<br />
einging.<br />
Prof. Dr. Alexander von Hoffmann vom<br />
Steinbeis-Transferzentrum „Angewandte<br />
Lichttechnik“ und der Georg-<br />
Simon-Ohm-Hochschule, Nürnberg,<br />
stellte Projektarbeiten zu Simulationsverfahren<br />
in der Beleuchtungstechnik<br />
vor, in denen die thermische und optische<br />
Berechnung von LED-Systemen,<br />
die Simulation der Lichtfarbe sowie das<br />
Rendering berücksichtigt wurden. Dabei<br />
ging er insbesondere auch auf die<br />
Nutzung von Open-Source-Programmen<br />
ein.<br />
Mario Wanninger von DELVIS präsentierte<br />
ein Kooperationsprojekt zu<br />
einem Lichtsystem für prädiktives und<br />
adaptives Ausleuchten der Straße mit<br />
LED-Autoscheinwerfern. Basierend auf<br />
Sensordaten aus dem Fahrzeug, der<br />
GPS-Position und Navigations-Kartendaten<br />
wird der Straßenverlauf ermittelt,<br />
die Lichtverteilung angepasst und die<br />
Scheinwerfer falls nötig geschwenkt<br />
und geneigt. Beispielsweise können im<br />
segmentierten Fernlicht je nach Situation<br />
einzelne Lichtsegmente geschaltet<br />
werden, um andere Verkehrsteilnehmer<br />
nicht zu blenden. Ein Markierungslicht<br />
kann Objekte beleuchten und damit<br />
die Aufmerksamkeit des Fahrers auf<br />
Straßenschilder oder Gefahrenstellen<br />
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des gemeinsamen Treffens bei OSRAM in Regensburg<br />
<strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong> intern<br />
Neues aus unserem Netz<br />
lenken. Und ein integriertes Projektionssystem<br />
kann z.B. Abbiegehinweise<br />
in Form von Pfeilen auf die Straße<br />
projizieren.<br />
Abschließend ging Christian Schmidt<br />
von HELLA auf aktuelle Entwicklungen<br />
in der kommerziellen Scheinwerfertechnik<br />
ein. Er führte an, dass erste<br />
LED-Scheinwerfer kaum als Standardprodukte<br />
erhältlich sind. Als nächsten<br />
wichtigen Schritt in der LED-Fahrzeugbeleuchtung<br />
nannte er die Modularisierung,<br />
um in Zukunft zu Standardprodukten<br />
zu gelangen, die auch in der<br />
Mittelklasse und im Kleinwagenbereich<br />
eingesetzt werden können.<br />
Alle Vorträge wurden rege von den<br />
Teilnehmerinnen und Teilnehmern<br />
diskutiert. Anschließend folgte eine<br />
Besichtigung der verschiedenen LED-<br />
Straßenbeleuchtungen auf dem Firmengelände<br />
von OSRAM.<br />
Das nächste Treffen der AG wird für<br />
den 20. September zum Thema „Computational<br />
Optics“ am Heidelberg Collaboratory<br />
for Image Processing (HCI)<br />
geplant. Interessenten werden gebeten,<br />
sich bei <strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong> unter info@<br />
photonicsbw.de zu melden.<br />
www.photonicsbw.de<br />
inFocus 2/2012 7
8<br />
<strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong> intern<br />
Neues aus unserem Netz<br />
„Spektroskopie und Operationsmikroskope“ – gemeinsames Treffen der AG Optik<br />
in der Medizin und Biotechnologie mit der AG Optische Messtechnik bei Zeiss<br />
Am 21. Juni trafen sich die Arbeitsgemeinschaften<br />
Optik in der Medizin<br />
und Biotechnologie sowie Optische<br />
Messtechnik bei der Carl Zeiss AG<br />
in Oberkochen. Schwerpunktthema<br />
des fachlichen Austausches war die<br />
Spektroskopie in Medizin und Technik;<br />
zudem hatten die rund 40 Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer Gelegenheit,<br />
die Fertigung der Operationsmikroskope<br />
sowie den Show-Room für diese<br />
Produkte zu besichtigen.<br />
Den Einstieg in das Thema gestaltete<br />
Jens Mondry von der Carl Zeiss AG<br />
aus Jena besonders farbenfroh und<br />
unterhaltsam mit seinem Vortrag „Warum<br />
man Farbe nicht messen kann“.<br />
Darin näherte er sich der Spektrometrie<br />
aus grundlegender Sicht und referierte<br />
über Farbwahrnehmung und<br />
die Evolution des Sehens bis hin zur<br />
Festlegung verschiedener Farbräume<br />
für Messgeräte.<br />
Harald Nitsche von der J & M Analytik<br />
AG stellte ein Forschungsprojekt zur<br />
spektroskopischen Analyse von Milchprodukten<br />
vor. Hier bietet die Spektroskopie<br />
gegenüber Laborproben die<br />
Vorteile der kontinuierlichen Prozessüberwachung<br />
sowie geringen Kosten<br />
bei sehr guter Messleistung.<br />
Die Chancen für die spektroskopische<br />
Analytik durch neue Laserquellen waren<br />
das Thema von Dr. Armin Lambrecht<br />
vom Fraunhofer-Institut für Physikalische<br />
Messtechnik. Er nannte<br />
inFocus 2/2012<br />
Entwicklungstrends bei Lasern für die<br />
Analytik, stellte die Entwicklung der<br />
Quantenkaskadenlaser seit 1971 vor<br />
und gab verschiedene Anwendungsbeispiele<br />
aus der Analytik. Weiterhin<br />
stellt er Superkontinuum-Strahler und<br />
ihre Anwendungsmöglichkeiten vor.<br />
Dr. Klaus Körner vom Institut für Technische<br />
Optik der Universität Stuttgart<br />
präsentierte Motivationen für die hyperspektrale<br />
Bildgebung sowie eine<br />
Dr. Siegfried Wahl stellt die Unternehmensbereiche von Carl Zeiss vor und berichtet über neue<br />
Methoden in der Produktentwicklung<br />
Klassifikation der Verfahren. Er stellte<br />
verschiedene medizinische und technische<br />
Anwendungen sowie ak tuelle<br />
Entwicklungsmöglichkeiten dieser<br />
Technologie vor.<br />
Abschließend stellte Prof. Wolfgang<br />
Petrich von Roche Diagnostics GmbH<br />
verschiedene Spektroskopie-Methoden<br />
der medizinischen Industrie anhand<br />
ausgewählter Anwendungsbeispiele<br />
vor. Die Spektroskopie<br />
molekularer Schwingungen kann zur<br />
Ausschluss-Diagnose von Herzinfarkt<br />
eingesetzt werden, per NIR-Spektroskopie<br />
können gefälschte Tabletten<br />
identifiziert werden, die Absorptionsspektroskopie<br />
dient der Blutanalyse<br />
und die Fluoreszenzspektroskopie wird<br />
insbesondere in der Forschung eingesetzt.<br />
Im themenoffenen „Lösungsforum“, in<br />
dem eigene Herausforderungen oder<br />
Lösungen der AG zur Diskussion vorgestellt<br />
werden können, präsentierte<br />
Christoph Deininger von Deininger<br />
Laser die Laser-Beleuchtung für die<br />
Prozessdiagnose und bot eine Übertragung<br />
dieser Technologie von der<br />
Materialbearbeitung in die Medizintechnik<br />
an.<br />
Im Rahmen der Berichte von <strong>Photonics</strong><br />
<strong>BW</strong> stellte Nadine Kolsch von Lightwerk<br />
GmbH den aktuellen Planungsstand<br />
des gemeinsamen Filmprojekts<br />
zur Nachwuchsförderung vor. Mit diesem<br />
kurzen Image-Film, der über die<br />
Social Media verbreitet werden soll, soll<br />
das Bild von Ingenieur/innen und Wissenschaftler/innen<br />
in der Öffentlichkeit<br />
korrigiert und positiv dargestellt werden.<br />
Das nächste Treffen der AG wird für<br />
den 16. November an der Hochschule<br />
Aalen geplant. Interessenten werden<br />
gebeten, sich bei <strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong> unter<br />
info@photonicsbw.de zu melden.<br />
www.photonicsbw.de<br />
Vorstellung der Operationsmikroskope von<br />
Zeiss und Diskussion über die Anwendungsbereiche
Gemeinsames Treffen der AG LED<br />
bei Schott in Mainz<br />
Am 6. September traf sich die gemeinsame<br />
Arbeitsgemeinschaft „Leuchtdioden“<br />
von Optence aus Hessen /<br />
Rheinland-Pfalz und <strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong> bei<br />
der Schott AG in Mainz.<br />
Nach der Begrüßung durch Dr. Volker<br />
Hagemann von Schott und Daniela<br />
Reuter, Geschäftsführerin von Optence,<br />
sowie einer Vorstellungsrunde der 23<br />
Teilnehmerinnen und Teilnehmer standen<br />
drei Fachvorträge auf der Agenda.<br />
Dr. Bernd Roth von Jenoptik GmbH<br />
berichtet über die Möglichkeiten und<br />
Grenzen der Optimierung von optoelektronischen<br />
Systemen auf Chip-<br />
Level. Anschließend präsentierte<br />
Jannick Ihringer der OSRAM Opto<br />
Semiconductor GmbH den aktuellen<br />
Stand zu Lebensdauer, Zuverlässigkeit<br />
und Normung der LED-Technologie.<br />
Frank Gindele von der Schott AG<br />
stellte schließlich LED-Bauformen vor,<br />
die autoklavierbar und alterungsbeständig<br />
und damit für Spezialanwendungen,<br />
z.B. in der Medizin, geeignet<br />
sind.<br />
Abschließend hatten die Teilnehmer<br />
Gelegenheit, den Show-Room von<br />
Schott und die unterschiedlichsten<br />
Anwendungsgebiete von Gläsern zu<br />
besichtigen.<br />
<strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong> intern<br />
Neues aus unserem Netz<br />
Das nächste gemeinsame Treffen der<br />
AG LED soll im Frühjahr 2013 stattfinden.<br />
Als Schwerpunktthemen wurden<br />
diskutiert: LED-Marktübersicht und<br />
Trends, LED-Forschung an Hochschulen<br />
und Qualitätsmerkmale von LEDs.<br />
Weitere Themenvorschläge sind willkommen.<br />
Interessenten werden gebeten, sich<br />
bei <strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong> unter info@photonicsbw.de<br />
zu melden.<br />
www.photonicsbw.de<br />
<strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong> Arbeitsgemeinschaften – Ankündigung der nächsten Treffen<br />
Experten und Interessenten aus Industrie, KMU sowie Wissenschaft und Bildung treffen sich innerhalb der Arbeitsgemeinschaften<br />
von <strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong> bei wechselnden Gastgebern zum Erfahrungsaustausch und persönlichen Kennenlernen<br />
sowie zur Diskussion aktueller Themen. Die Teilnahme ist unseren Mitgliedern und ausgewählten Partnern<br />
vorbehalten.<br />
Die nächsten Termine sind:<br />
08. Oktober: AG Solartechnik am Lichttechnischen Institut des Karlsruher Institut für Technologie (KIT) in Karlsruhe<br />
zum Thema „druckbare / organische Photovoltaik“.<br />
19. Oktober: AG Optische Kommunikation im Tagungshotel Commundo in Stuttgart-Vaihingen zum Thema<br />
„Simulation von Signalausbreitung in Glasfasern und Faserverstärkern“.<br />
16. November: AG Optik in der Medizin und Biotechnologie gemeinsam mit der AG Optische Messtechnik an der<br />
Hochschule Aalen zu den Themen „Photonische Sensorik“ und „Multidimensionale Mikroskopie“.<br />
28. November: AG Lasermaterialbearbeitung am Institut für Lasertechnologien in der Medizin und Meßtechnik in Ulm<br />
zu den Themen „Diodenlaser mit hoher Leistung und hoher Strahlqualität“ und „Laserbearbeitung von<br />
Verbundwerkstoffen“.<br />
Bei Interesse melden Sie sich bitte bei der Geschäftsstelle unter info@photonicsbw.de.<br />
inFocus 2/2012 9
10<br />
Focus Business<br />
Mitgliederportrait<br />
Die Berthold Leibinger Stiftung –<br />
Fordern und Fördern<br />
„Warum richtet man eine Stiftung ein?<br />
Um Gutes zu tun, als Ausdruck der<br />
Dankbarkeit für zugefallenen Erfolg?<br />
Als Zeichen für die nachfolgende Generation<br />
oder um den eigenen Namen<br />
so weiterleben zu lassen? Alles mag<br />
ein wenig einfließen, aber der wichtigste<br />
Impetus ist sicher der Wunsch,<br />
inFocus 2/2012<br />
besondere Anliegen zu unterstützen<br />
und zu fördern. Eine Stiftung bringt<br />
System in mäzenatisches Tun. Sie hat<br />
eine Satzung, die die Förderschwerpunkte<br />
definiert, und eine Geschäftsführung,<br />
die die <strong>Ausgabe</strong>n steuert“,<br />
charakterisiert Prof. Dr. Berthold Leibinger<br />
das Leitbild seiner Stiftung.<br />
Mit dem Berthold Leibinger Innovationspreis werden wichtige Entwicklungen der angewandten<br />
Lasertechnologie ausgezeichnet, beispielsweise der Laser-Doppler-Distanzsensor der Universität<br />
Dresden (2008)<br />
Anlässlich des 50. Jahrestags der Erfindung des Lasers spendete die Berthold Leibinger Stiftung<br />
eine Ausstellung zum Thema Werkzeug Laser im Deutschen Museum in München<br />
Die Berthold Leibinger Stiftung mit Sitz<br />
in Ditzingen bei Stuttgart fördert seit ihrer<br />
Gründung durch Berthold Leibinger<br />
im Jahre 1992 Wissenschaft, Kultur,<br />
Soziales und Kirche. In den 20 Jahren<br />
seit ihrer Gründung wurden mehr als<br />
650 verschiedene Einzelprojekte finanziell<br />
unterstützt. Die Gesamtfördersumme<br />
betrug bis 2012 rund 8,7 Mio. Euro.<br />
Der größte Anteil mit mehr als 4 Mio.<br />
Euro floss in die Wissenschaft und<br />
mehr als 3,6 Mio. Euro kamen der<br />
Kultur zu Gute. Der Bereich Soziales<br />
erhielt rund 365 000 Euro, und die<br />
kirchliche Förderung betrug in diesem<br />
Zeitraum ca. 675 000 Euro.<br />
Mit einem Stiftungskapital von 9,9 Mio.<br />
Euro und einer mittelbaren Beteiligung<br />
an der TRUMPF GmbH + Co. KG vergibt<br />
die Stiftung Spenden aus den Erträgen<br />
ihres Vermögens für vielfältigste<br />
Projekte.<br />
Das Spektrum der Förderaktivitäten<br />
der Berthold Leibinger Stiftung ist breit<br />
angelegt, bunt wie die Spektralfarben,<br />
inhaltlich aber in den Schwerpunkten<br />
gebündelt wie ein Laserstrahl.<br />
Wissenschaft<br />
Von der Stiftungsprofessur „Wirkungsgeschichte<br />
der Technik“ an der Universität<br />
Stuttgart, die im Wintersemester<br />
2011/12 mit Professor Reinhold Bauer<br />
besetzt wurde, bis hin zur wissenschaftlichen<br />
Edition der Protestantischen<br />
Ethik von Max Weber reichen<br />
hier die Aktivitäten.<br />
In der Fachwelt renommiert ist der im<br />
Jahr 2000 erstmals vergebene internationale<br />
Berthold Leibinger Innovationspreis,<br />
um den sich alle zwei Jahre<br />
Forscher und Entwickler mit Innovationsleistungen<br />
in der Lasertechnologie<br />
bewerben können. Dieser Preis wurde<br />
sechs Jahre später um den Berthold
Leibinger Zukunftspreis ergänzt, der<br />
für herausragende Forschungsarbeiten<br />
in diesem Sektor vergeben wird.<br />
Die hochkarätig besetzte Jury aus<br />
zehn Experten steht für eine kompetente<br />
Auswahl der Preisträger aus allen<br />
Bereichen der Lasertechnologie, Medizin,<br />
Fertigungstechnik, Biophotonik<br />
und Messtechnik, um nur einige zu<br />
nennen. Die festliche Preisverleihung<br />
hat sich zu einem lebendigen Treffpunkt<br />
der Laserfachleute aus aller Welt<br />
entwickelt.<br />
Nicht nur die Forderung nach herausragenden<br />
Leistungen und deren Prämierung<br />
durch die Auslobung der<br />
beiden Preise, auch die Förderung hervorragender<br />
Leistungen auf kulturellem<br />
Gebiet sind Stiftungszweck.<br />
Kultur<br />
Hier liegen die Schwerpunkte in den<br />
Bereichen Musik, Literatur und Geschichte.<br />
Glanzpunkte sind die Ermöglichung<br />
des Erwerbs verschiedener<br />
Nachlässe durch das Deutsche Literaturarchiv<br />
in Marbach, zahlreiche Theaterinitiativen<br />
sowie die Unterstützung<br />
der Gedenkstättenarbeit.<br />
Der Stifter: Prof. Dr. Berthold Leibinger<br />
Soziales<br />
Auch im Fördergebiet Soziales spendet<br />
die Berthold Leibinger Stiftung an viele<br />
Initiativen. Hier spannt sich der Bogen<br />
vom Hospiz Stuttgart über die Resozialisierung<br />
von Straffälligen und die<br />
Unterstützung von Bildungsprojekten<br />
für Kinder bis hin zur Hilfe für Behinderte.<br />
Kirche<br />
Die Renovierung von Kirchen und<br />
Gemeindehäusern sowie die Kirchenmusik<br />
sind Schwerpunkte des Fördergebietes<br />
Kirche. Von der defekten<br />
Beleuchtung bis zur Kunst, vom undichten<br />
Dach bis zur Möblierung von<br />
Seminaren oder der fachgerechten<br />
Restaurierung gibt es hier viel Bedarf.<br />
Auch die Unterstützung für Kirchenmusik<br />
hat hier ihren Platz.<br />
Berthold Leibinger weiß: Diese<br />
Schwerpunkte umfassen ein weites<br />
Feld. „Aber in allen genannten Bereichen<br />
konnten wir schon Etliches tun.<br />
Und so soll es bleiben.“<br />
Focus Business<br />
Mitgliederportrait<br />
Neben der Wissenschaft widmet sich die Stiftung den Schwerpunkten Kultur, Kirche und Soziales<br />
Kontakt:<br />
Berthold Leibinger Stiftung GmbH<br />
Brigitte Diefenbacher<br />
Johann-Maus-Straße 2<br />
71254 Ditzingen<br />
Tel.: 07156 / 303 35201<br />
Fax: 07156 / 303 935205<br />
www.leibinger-stiftung.de<br />
inFocus 2/2012 11
12<br />
Focus Research<br />
Forschung Optische Technologien<br />
Markerfreie Mikroskopie<br />
für die Tumordiagnostik und Tumordifferenzierung<br />
Im Rahmen des Forschungsprogramms<br />
„Optische Technologien“ der<br />
Baden-Württemberg-Stiftung gGmbH<br />
zum Schwerpunkt „Markierungsfreie<br />
optische Diagnostikverfahren“ erforschten<br />
Arbeitsgruppen der Hochschulen<br />
Aalen und Mannheim unter der<br />
Leitung von Prof. Dr. Herbert Schneckenburger<br />
und Prof. Dr. Petra Kioschis<br />
neue Methoden der markerfreien<br />
Abbildung 1: Autofluoreszenzspektren von U251-MG Glioblastomzellen (Kontrollen sowie Zellen mit<br />
aktivierten Suppressorgenen TP53 bzw. PTEN) nach optischer Anregung im nahen ultravioletten<br />
Spektralbereich (375 nm)<br />
Mikroskopie für die Tumordiagnostik<br />
und Tumordifferenzierung. Ziel war es,<br />
einen Beitrag zur Fragestellung zu leisten,<br />
inwiefern sich Tumorzellen und<br />
weniger bösartige Zellen mit optischen<br />
Methoden unterscheiden lassen, ohne<br />
sie mit Fluoreszenzfarbstoffen oder<br />
anderen Substanzen zu markieren.<br />
Dies ist vor allem im Hinblick auf eine<br />
spätere klinische Anwendung wichtig,<br />
wo die Verwendung derartiger Marker<br />
umfangreiche Studien und aufwändige<br />
Zulassungsverfahren erfordern würde.<br />
Arbeiten zur Unterscheidung verschiedener<br />
Zell- und Gewebetypen über deren<br />
Eigen- oder Autofluoreszenz werden<br />
seit über 20 Jahren durchgeführt<br />
inFocus 2/2012<br />
und teilweise auch klinisch genutzt.<br />
Sie basieren aber entweder auf einem<br />
Vergleich von Zellen mit ganz verschiedener<br />
Funktion oder von Gewebetypen<br />
mit unterschiedlichen optischen Eigenschaften.<br />
So können beispielsweise<br />
die unterschiedliche Absorption oder<br />
Lichtstreuung verschiedener Gewebe<br />
auch zu einer Änderung des Fluoreszenzsignals<br />
führen, ohne dass es sich<br />
um Tumor-spezifische Effekte handelt.<br />
Um daher eine systematischere Unterscheidung<br />
zwischen Tumorzellen und<br />
weniger malignen Zellen zu treffen,<br />
wurden im vorliegenden Projekt erstmals<br />
so genannte isogene Zellsysteme<br />
verwendet. Hierbei wurden Krebszellen<br />
(Glioblastomzellen, Brustkrebszellen)<br />
mit Zellen verglichen, die genetisch<br />
verändert und damit weniger bösartig<br />
waren. Kontrollzellen und genetisch<br />
veränderte Zellen zeichnen sich durch<br />
dieselbe Morphologie, aber einen unterschiedlichen<br />
Zellstoffwechsel aus.<br />
Für die Durchführung des Forschungsvorhabens<br />
war die Zusammenarbeit einer<br />
Arbeitsgruppe mit molekular- und<br />
zellbiologischem Schwerpunkt und<br />
einer Arbeitsgruppe mit optischem<br />
Schwerpunkt von Bedeutung. So erfolgte<br />
die Etablierung der zwei- und<br />
dreidimensionalen Zellsysteme sowie<br />
deren Charakterisierung hinsichtlich<br />
ihrer Vitalität, Proliferation und Migration<br />
an der Hochschule Mannheim,<br />
während spektroskopische und mikroskopische<br />
Untersuchungen zur<br />
Autofluoreszenz, zur Raman-Streuung<br />
und zur Oberflächen-Topologie an der<br />
Hochschule Aalen durchgeführt wurden.<br />
Diese Untersuchungen wurden<br />
durch Messungen der Hochschule<br />
Mannheim mit der Zweiphotonen-Mikroskopie<br />
ergänzt.<br />
Abhängig von der Anregungswellenlänge<br />
tragen verschiedene Pigmente<br />
und Coenzyme (u.a. NADH, Favine,<br />
Lipofuscin) zur Eigenfluoreszenz der<br />
Zellen bei. Bei Anregung im nahen ultravioletten<br />
Spektralbereich dominieren<br />
vor allem die Emissionsbanden von<br />
protein-gebundenem und freiem Nicotinamid-Adenin-Dinukleotid<br />
(NADH)<br />
mit Maxima bei 440 nm und 480 nm.<br />
Wie Abbildung 1 zeigt, sind diese Banden<br />
bei U251-MG Glioblastomzellen<br />
(Kontrollen, schwarz) annähernd gleich<br />
stark ausgeprägt, während bei den genetisch<br />
veränderten Mutanten (U251-<br />
MG mit den Tumor-Suppressorgenen<br />
TP53, rot, bzw. PTEN, grüne Kurve)<br />
die Bande bei 440 nm dominiert. Ein<br />
höherer Anteil von Protein-gebundenem<br />
in Vergleich zu freiem NADH<br />
wurde generell für die genetisch veränderten<br />
(und weniger malignen) Zellen<br />
im Vergleich zu den Tumorzellen<br />
(Glioblastomzellen) gefunden und auf<br />
einen höheren Beitrag der Atmung zum<br />
Energiestoffwechsel (im Vergleich zur<br />
anaeroben Glykolyse) zurückgeführt.<br />
Diese Beobachtung wurde durch Messungen<br />
der Fluoreszenzabklingkinetik<br />
unterstützt, die Zeitkonstanten von τ 1 =<br />
0,4 – 0,5 ns (freies NADH) und τ 2 = 2,3<br />
– 2,8 ns (gebundenes NADH) aufwies
und innerhalb dieser Grenzen eine Zunahme<br />
von 2 für die weniger malignen<br />
Zellen ergab.<br />
Eine weitere Möglichkeit, Tumorzellen<br />
und weniger maligne Zellen zu<br />
unterscheiden, bietet die Raman-<br />
Spektroskopie. Hier werden über die<br />
inelastische Lichtstreuung Schwingungsbanden<br />
charakteristischer Moleküle<br />
detektiert. Allerdings müssen<br />
die 10 6 bis 10 8 -mal stärkere elastische<br />
Streuung sowie das direkt durch die<br />
Probe tretende Anregungslicht wirkungsvoll<br />
unterdrückt werden, was<br />
mit geeigneten Spektrometern und<br />
Spektralfiltern (z.B. Notch-Filter) sowie<br />
einer günstigen Strahlführung erfolgen<br />
kann. Mit den im Rahmen eines<br />
vorangegangenen Projekts erstellten<br />
Aufbauten zur Hellfeld- und Dunkelfeld-<br />
Raman-Mikroskopie wurden nun vor<br />
allem im Bereich von 800 – 1200 cm -1<br />
charakteristische Raman-Linien mit<br />
Unterschieden zwischen U251-MG<br />
Glioblastomzellen und weniger malignen<br />
Zellen (Suppressorgene TP53 bzw.<br />
PTEN) detektiert. Durch eine Kombination<br />
von Phasenkontrast-Mikroskopie<br />
und Raman-Imaging ließen sich diese<br />
Raman-Signale definierten zellulären<br />
Strukturen zuordnen.<br />
In einem weiteren Experiment wurden<br />
die U251-MG Glioblastomzellen und<br />
ihre Mutanten mit dem Membranmarker<br />
Laurdan inkubiert und unter Totalreflexionsbedingungen<br />
beleuchtet.<br />
Durch Variation des Einstrahlwinkels<br />
gelang es hierbei, die Eindringtiefe des<br />
evaneszenten elektromagnetischen<br />
Feldes kontinuierlich zu variieren und<br />
daraus die Zell-Substrat-Topologie<br />
bzw. die Zelladhäsion im Nanometerbereich<br />
zu bestimmen. Abbildung<br />
2 belegt den Unterschied zwischen<br />
U251-MG Glioblastomzellen und Zellen<br />
mit aktiviertem Tumor-Suppressorgen<br />
TP53. Während die Zellen im ersten<br />
Fall ziemlich flach mit einem mittleren<br />
Abstand von ca. 100 nm auf dem Substrat<br />
aufliegen, findet man im zweiten<br />
Fall fokale Kontakte zum Substrat und<br />
Abstände bis ca. 300 nm in unmittel-<br />
Focus Research<br />
Forschung Optische Technologien<br />
Abbildung 2: Zell-Substrat-Topologie von U251-MG Glioblastomzellen im Abstandsbereich von 0 -<br />
600 nm (Farbskala: weiß – schwarz) nach Inkubation mit Laurdan; (links) Kontrollzellen; (rechts)<br />
Zellen mit aktiviertem Suppressorgen TP53; Anregungswellenlänge: 391 nm, Messbereich: ≥420<br />
nm; Bildgröße: 210 µm × 210 µm.<br />
barer Nachbarschaft. Somit ergibt sich<br />
ein weiteres Kriterium zur Unterscheidung<br />
von Tumorzellen und weniger<br />
malignen Zellen.<br />
Zusammenfassend lässt sich feststellen,<br />
dass über Messungen der Autofluoreszenz,<br />
der Raman-Spektren sowie<br />
der Oberflächen-Topologie eine<br />
Unterscheidung von Krebszellen und<br />
weniger malignen Zellen möglich erscheint.<br />
Hierbei unterstützen bildgebende<br />
Verfahren (Spectral Imaging,<br />
Fluorescence Lifetime Imaging) und<br />
multivariate statistische Methoden<br />
die Auswertung und Interpretation<br />
der gemessenen Daten erheblich. Allerdings<br />
differieren die Unterschiede<br />
zwischen Tumorzellen und weniger<br />
malignen Zellen erheblich für die einzelnen<br />
Zellsysteme – sie sind im Glioblastom-Zellsystem<br />
wesentlich ausgeprägter<br />
als beispielsweise bei MCF-7<br />
Brustkrebszellen. Dies erschwert es,<br />
allgemein gültige Aussagen für die<br />
Tumordiagnostik zu treffen, zumal Gewebe-spezifische<br />
Parameter wie die<br />
extrazelluläre Fluoreszenz von Kollagen<br />
oder elastischen Fasern sowie die elastische<br />
Lichtstreuung bisher unberücksichtigt<br />
bleiben. Trotzdem sind die Projektpartner<br />
davon überzeugt, dass sie<br />
wertvolle Grundlagen und Methoden<br />
für weitere wissenschaftliche Arbeiten<br />
zur Tumorerkennung, für die Entwicklung<br />
geeigneter Geräte und nicht zuletzt<br />
auch für eine künftige klinische<br />
Anwendung geschaffen haben.<br />
Kontakt:<br />
Prof. Dr. Herbert Schneckenburger<br />
Studiengang Optoelektronik<br />
Hochschule Aalen<br />
Beethovenstraße 1<br />
73430 Aalen<br />
Tel.: 07361 / 576-3401<br />
herbert.schneckenburger<br />
@htw-aalen.de<br />
Prof. Dr. Petra Kioschis<br />
Institut für Molekular- und<br />
Zellbiologie (MZB)<br />
Hochschule Mannheim<br />
Paul-Wittsackstraße 10<br />
68163 Mannheim<br />
Tel.: 0621 / 2926523<br />
p.kioschis@hs-mannheim.de<br />
inFocus 2/2012 13
14<br />
Focus Research<br />
Forschung Optische Technologien<br />
Auszeichnungen für Projekt der <strong>BW</strong>-Stiftung:<br />
Echtzeit-Laserschweißregelung<br />
Im Rahmen eines Forschungsprojekts<br />
der Baden-Württemberg Stiftung entwickelten<br />
das Fraunhofer-Institut für<br />
Physikalische Messtechnik und das<br />
Institut für Strahlwerkzeuge der Universität<br />
Stuttgart gemeinsam mit dem<br />
Institut für Grundlagen der Elektrotechnik<br />
und Elektronik der TU Dresden<br />
eine Echtzeit-Laserschweißregelung.<br />
Mit diesem System ist es erstmals<br />
möglich, Schwankungen im Fügeprozess<br />
durch Anpassung der Laserleistung<br />
innerhalb weniger Millisekunden<br />
auszugleichen. Dies verbessert die<br />
Qualität der Schweißverbindung, weil<br />
Zum Start des Wintersemesters<br />
2012/2013 wurde die Übersicht über<br />
die baden-württembergischen Studienmöglichkeiten<br />
im Bereich der<br />
Optischen Technologien erneut aktualisiert<br />
– zum bereits zwölften Mal.<br />
Diese wird gemeinsam mit der ebenfalls<br />
überarbeiteten Zusammenstellung<br />
unterschiedlicher Lehrberufe mit Bezug<br />
zu den Optischen Technologien unter<br />
dem Titel „Karriere in der Photonik“<br />
als CD-ROM kostenlos auf Veranstaltungen<br />
verteilt. Die beiden Broschüren<br />
stehen auch als kostenloser Download<br />
auf der Homepage von <strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong><br />
zur Verfügung.<br />
Der Studienführer soll eine Orientierungshilfe<br />
sowohl bei der Wahl des<br />
Studiengangs als auch der Bildungseinrichtung<br />
bieten. In einem allgemeinen<br />
Teil wird zunächst die jeweilige<br />
Universität bzw. Hochschule charakterisiert.<br />
Der anschließende fachspezifische<br />
Teil beschreibt dann detailliert<br />
die Studiengänge und Vorlesungen.<br />
Abgerundet wird der Studienführer<br />
durch allgemeine Hinweise zu einem<br />
Studium an einer Universität oder<br />
Hochschule und zu den neuen Abschlüssen<br />
Bachelor und Master.<br />
inFocus 2/2012<br />
Focus Education<br />
Weiterbildung<br />
Leistungs überschüsse und somit<br />
Schweißrauch und Spritzer vermieden<br />
werden, und senkt den Energieeinsatz<br />
um etwa 5 %.<br />
Mit dem neuen System ist auch das<br />
„geregelte Einschweißen“ bei Überlappverbindungen<br />
möglich, bei dem<br />
gerade so weit in das Unterblech geschweißt<br />
wird, dass dessen Unterseite<br />
nicht verletzt wird und sich später ohne<br />
optische Beeinträchtigung lackieren<br />
lässt. In diesem Fall sind bei gleicher<br />
Nahtfestigkeit sogar Energieeinsparungen<br />
bis zu 30 % möglich.<br />
Für diese Entwicklung gewannen die<br />
Forscher Felix Abt (IFSW), Andreas<br />
Blug (IPM) und Leonardo Nicolosi (IEE)<br />
im Juni den 3. Platz im Stahl-Innovationspreis<br />
2012, Kategorie „Forschung<br />
und Entwicklung“.<br />
Aktuell wurden die Forscher für ihr<br />
Projekt zudem mit dem 3. Platz des<br />
Berthold Leibinger Innovationspreises<br />
2012 ausgezeichnet.<br />
www.stahl-info.de<br />
www.leibinger-stiftung.de<br />
„Karriere in der Photonik“ –<br />
aktualisierte Zusammenstellung der Studiengänge und Ausbildungsberufe<br />
Die Broschüre „Lehrberufe in den<br />
Optischen Technologien“ stellt Berufsbilder<br />
von Augenoptiker/in bis Veranstaltungstechniker/in<br />
mit ihren Anforderungen,<br />
Anwendungsbereichen<br />
und Weiterentwicklungsmöglichkeiten<br />
vor. Zusätzlich enthält sie Informationen<br />
über die Optischen Technologien und<br />
gibt Tipps für die Bewerbungsunterlagen.<br />
Die Informationen richten sich an junge<br />
Menschen, die in Kürze die Schule abschließen<br />
und nun auf der Suche nach<br />
dem für sie richtigen technischen oder<br />
wissenschaftlichen Weg in ihr Berufsleben<br />
sind.<br />
Erstmals werden die beiden Broschüren<br />
ergänzt durch eine Vorstellung unterschiedlicher<br />
und beispielgebender<br />
Frauen aus der Photonik-Branche bzw.<br />
den MINT-Berufen, die in kurzen Interviews<br />
von ihrem Werdegang und ihren<br />
aktuellen Tätigkeiten erzählen und so<br />
als ermutigende Vorbilder, insbesondere<br />
für Mädchen, dienen sollen (s.a.<br />
S. 17 - 25 dieses <strong>Newsletter</strong>s).<br />
<strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong> will mit diesen Informationen<br />
dazu beitragen, dem Mangel an<br />
<strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong><br />
Lehrberufe in den Optischen Technologien<br />
in Baden-Württemberg<br />
Studiengänge in den Optischen Technologien<br />
in Baden-Württemberg – WS 2012/2013<br />
<strong>Ausgabe</strong> 4 / September 2012<br />
Lehrberufe in den Optischen Technologien in Baden-Württemberg<br />
<strong>Ausgabe</strong> 12 / September 2012<br />
<strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong><br />
Studiengänge in den Optischen Technologien in Baden-Württemberg – WS 2012/2013<br />
Foto: TRUMPF Gruppe<br />
Foto: TRUMPF Gruppe<br />
Fachkräften in Baden-Württemberg<br />
entgegenzuwirken und junge Menschen<br />
für die Optischen Technologien<br />
zu gewinnen.<br />
www.photonicsbw.de/jobs-und-bildung/ausbildung<br />
1<br />
1
Endoskopie-Workshop an der Universität Stuttgart oder<br />
„Wie funktioniert eigentlich ein Endoskop?“<br />
Selbst Chirurg spielen konnten interessierte<br />
Besucherinnen und Besucher,<br />
insbesondere aus Schule und<br />
Grundstudium, bei einem Endoskopie-<br />
Workshop am 30. Juni am Institut für<br />
Technische Optik (ITO) der Universität<br />
Stuttgart.<br />
Prof. Alois Herkommer erklärte den<br />
über 20 interessierten Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmern zunächst einfache<br />
optische Abbildungssysteme, wie<br />
z.B. medizinische Lupen und einfache<br />
Operationsmikroskope. An mehreren<br />
Anschauungsobjekten konnten<br />
die Teilnehmer dann selbst erfahren,<br />
dass die vergrößerte Abbildung eines<br />
Objektes durch eine kleine Öffnung<br />
eine Herausforderung für den Optik-<br />
Prof. Alois Herkommer erläutert die Abbildung<br />
durch ein Endoskop<br />
entwickler darstellt. Dies ist jedoch die<br />
Grundaufgabe eines endoskopischen<br />
Abbildungssystems. Die Workshop-<br />
Teilnehmer durften dann mehrere Lösungsmöglichkeiten<br />
für endoskopische<br />
Beleuchtung und Abbildung, wie zum<br />
Beispiel Faseroptiken, ausprobieren.<br />
Als Highlight des Workshops hatte die<br />
Firma Karl Storz GmbH & Co. KG aus<br />
Tuttlingen ein professionelles Endoskopiesystem<br />
einschließlich Übungskörper,<br />
Instrumentarium und Betreuung<br />
zur Verfügung gestellt. Unter der fachkundigen<br />
Anleitung von Patrick Dury<br />
durften die begeisterten Teilnehmer<br />
eigenhändig komplexe endoskopische<br />
Eingriffe durchführen.<br />
Focus Education<br />
BMBF-Initiative „Die Innovationsliga“<br />
Die Veranstaltung war eingebunden<br />
in den Tag der Wissenschaft an der<br />
Universität Stuttgart und stand in Zusammenhang<br />
mit dem kürzlich eingeführten<br />
interuniversitären Studiengang<br />
Medizintechnik der Universitäten<br />
Stuttgart und Tübingen. In dem entsprechenden<br />
Bachelor- und geplanten<br />
Mas ter-Studiengang stehen ebenfalls<br />
die Entwicklung von medizintechnischen<br />
Geräten, Methoden und Produkten<br />
im Mittelpunkt.<br />
www.ito.uni-stuttgart.de<br />
www.uni-medtech.de<br />
www.karlstorz.com<br />
Unter der Anleitung von Patrick Dury (links) von Firma Karl Storz können die Teilnehmerinnen und<br />
Teilnehmer selbst endoskopieren<br />
„Die Innovationsliga“ ist eine Gemeinschaftsinitiative unter der Schirmherrschaft<br />
des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). Im Fokus steht<br />
die Förderung einer stärkeren Vernetzung von Schulen mit Unternehmen und<br />
For schungseinrichtungen im Bereich der Optischen Technologien. Die Initiative<br />
wird mitgetragen von den Industrieverbänden der Optischen Technologien<br />
Spectaris, VDI, VDMA und ZVEI, OptecNet Deutschland e.V. sowie der „LA-<br />
SER World of PHOTONICS“ der Weltleitmesse der Optischen Technologien der<br />
Messe München GmbH.<br />
inFocus 2/2012 15
16<br />
Focus Education<br />
Weiterbildung<br />
<strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong> Weiterbildungsseminare<br />
inFocus 2/2012<br />
Anmeldung und weitere Informationen unter www.photonicsbw.de/campus<br />
Licht- und Displaytechnik in Theorie und Praxis<br />
Weiterbildungsseminar für Entwickler und Anwender<br />
Termin: 10. & 11. Oktober 2012<br />
Ort: Lichttechnisches Institut in Karlsruhe<br />
Inhalt und Durchführung:<br />
• Grundlagen der Lichttechnik und Lichtmesstechnik<br />
• Einführung in das Leuchtendesign<br />
• Displays und Display-Messtechnik, Ergonomie<br />
• ePaper, flache Fernsehbildschirme<br />
• erfahrene Referenten aus Industrie und Forschung<br />
Optische Systeme: Design und Simulation<br />
Weiterbildungsseminar für Entwickler und Anwender<br />
Termin: 11. – 13. Oktober 2012<br />
Ort: Vellberg bei Schwäbisch Hall<br />
Inhalt und Durchführung:<br />
• Korrektion, Spezialkomponenten, Systementwicklung,<br />
Physikalisch-optische Simulation<br />
• Wissensvermittlung an Fragestellungen und konkreten Fallbeispielen aus der Praxis<br />
• praktische Übungen mit dem professionellen Optikdesign-Programm ZEMAX<br />
• praxiserfahrene Dozenten<br />
Beleuchtungsoptik: Entwicklung und Anwendung<br />
Weiterbildungsseminar für Entwickler und Anwender<br />
Termin: 14. – 16. November 2012<br />
Ort: Tagungshaus Weingarten<br />
Inhalt und Durchführung:<br />
• Grundlagen und aktuelle Informationen zu Lichttechnik,<br />
Beleuchtungsoptik und deren Simulation<br />
• Praktische Übungen im Labor und am PC<br />
• Vorführung von Simulationsrechnungen mit verschiedenen nicht-sequentiellen Raytracing-Programmen<br />
• Referenten aus Firmen und Instituten
Focus Frauen in der Photonik<br />
Landesinitiative „Frauen in MINT-Berufen“<br />
Dipl.-Ing.(FH) Charlotte Helzle – Gesellschafterin und Geschäftsführerin<br />
der hema electronic GmbH in Aalen<br />
Charlotte Helzle ist Geschäftsführerin der hema electronic GmbH in Aalen,<br />
die sie 1978 gegründet hat. Studiert hat sie Kunststofftechnik an der Fachhochschule<br />
Aalen. Von 2009 – 2012 war sie Landesverbandsvorsitzende<br />
des Verbands deutscher Unternehmerinnen (VdU), seit 2010 ist sie Präsidentin<br />
des Marketing Clubs Ostwürttemberg. Frau Helzle hat vier Söhne.<br />
Wie haben Sie sich für Ihren Berufsweg<br />
entschieden? / Wann wussten Sie,<br />
dass ein technisch-naturwissenschaftliches<br />
Studium das richtige für Sie ist?<br />
Bereits in der Schule habe ich mich<br />
sehr für Naturwissenschaften und Mathematik<br />
interessiert und mich auch in<br />
der Freizeit damit beschäftigt. Bei Studium<br />
und Berufswahl ging es mir besonders<br />
darum, Physik, Chemie und<br />
Mathematik zu kombinieren. Die Kunststofftechnik<br />
war eine sehr gute Lösung.<br />
Mein Berufsweg hat mich dann später<br />
in die Elektrontechnik geführt. Auch<br />
in meiner leitenden Tätigkeit ist alles<br />
wertvoll, was ich im Studium mitbekommen<br />
habe.<br />
Wie sieht Ihr Berufsalltag aus?<br />
Management und Organisation des<br />
Unternehmens. Dazu gehört die interne<br />
Organisation, strategische Unternehmensplanung,<br />
Betreuung wichtiger<br />
Kunden, Repräsentation des Unternehmens<br />
nach aussen<br />
Was fasziniert Sie besonders?<br />
Die ständige Begegnung mit neuen<br />
Technologien, neuen Ideen, neuen<br />
Möglichkeiten und die Mitwirkung an<br />
der Erarbeitung innovativer Produkte<br />
und Lösungen ist faszinierend. Die<br />
Kooperation und der Austausch mit<br />
vielen Menschen innerhalb des Unternehmens<br />
und den Geschäftspartnern,<br />
sowie Partnern in Wissenschaft und<br />
Forschung macht Freude und öffnet<br />
neue Horizonte.<br />
Was war ein besonderes Highlight in<br />
Ihrem Berufsleben?<br />
Zu erleben, wie ein bei uns entwickeltes<br />
technisches Verfahren zum Marktführer<br />
aufstieg und weltweit nachgefragt<br />
wird.<br />
Was raten Sie insbesondere den Mädchen<br />
im Hinblick auf die Berufswahl?<br />
Sie sollten mutig ihrer Neigung und ihrer<br />
Neugier folgen. Technische Berufe<br />
sind zukunftssicher und bieten breite<br />
Felder der Betätigung, wo die Einzelne<br />
sich entsprechend ihren Fähigkeiten<br />
wiederfinden kann.<br />
Nicht zuletzt bieten auf Dauer die gute<br />
Bezahlung und die starke Nachfrage<br />
nach Fachkräften gute Möglichkeiten,<br />
Familie und Beruf zu verbinden. Damit<br />
Seit dem 2. Juli ist <strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong><br />
offiziell Partner der Landesinitiative<br />
„Frauen in MINT-Berufen in Wirtschaft,<br />
Wissenschaft und Forschung“.<br />
Ziel der Landesinitiative ist es,<br />
mehr Frauen in MINT-Berufe<br />
zu bringen. Als Innovationsstandort<br />
und Ingenieurland<br />
Nr. 1 bietet Baden-Württemberg<br />
hervorragende Jobperspektiven,<br />
besonders für<br />
MINT-Fachkräfte: Spezialistinnen<br />
und Spezialisten für Mathematik,<br />
Informatik, Naturwissenschaft und<br />
Technik. Die Karriere- und Zukunftsaussichten<br />
für gut qualifizierte Frauen<br />
ist es leichter, die Arbeitsbedingungen<br />
anzupassen, Kinderbetreuung zu finanzieren<br />
und gegebenenfalls wieder voll<br />
in den Beruf einzusteigen.<br />
aus diesen Bereichen sind in Baden-<br />
Württemberg deshalb besser als je<br />
zuvor. Eines der Ziele ist es, Mädchen<br />
zu ermutigen, sich für MINT-Fächer<br />
zu entscheiden. Hierzu möchte<br />
<strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong> mit Portraits<br />
von Ingenieurinnen, Physikerinnen<br />
und Naturwissenschaftlerinnen<br />
beitragen.<br />
Die beispielgebenden Porträts<br />
der folgenden Seiten werden auch<br />
auf unserer Homepage sowie in unserem<br />
Studienführer veröffentlicht.<br />
www.mint-frauen-bw.de<br />
inFocus 2/2012 17
18<br />
Focus Frauen in der Photonik<br />
Landesinitiative „Frauen in MINT-Berufen“<br />
Dipl.-Ing. Eva Kerwien –<br />
Netzwerkarbeit<br />
Eva Kerwien arbeitet bei <strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong> als wissenschaftliche Mitarbeiterin.<br />
Ihre Aufgaben umfassen neben Öffentlichkeitsarbeit und Nachwuchsförderung<br />
insbesondere die fachliche Betreuung der Forschungsprogramme<br />
Optische Technologien der Baden-Württemberg Stiftung. Frau Kerwien hat<br />
Maschinenbau an der Universität Stuttgart studiert, mit den Hauptfächern<br />
Energiesysteme und Technische Optik und anschließend mehrere Jahre als<br />
Redakteurin der Fachzeitschrift „Photonik“ gearbeitet.<br />
Wie haben Sie sich für Ihren Berufsweg<br />
entschieden? Wann wussten Sie, dass<br />
ein technisch-naturwissenschaftliches<br />
Studium das richtige für Sie ist?<br />
Ich habe bei der Wahl meines Studienfachs<br />
zwischen verschiedenen Extremen<br />
geschwankt. Ich habe mich für<br />
Technik und Physik interessiert, hatte<br />
aber auch eine Schwäche für Bücher,<br />
so dass ich die Informationsbroschüren<br />
für den Studiengang „Bibliothekswesen“<br />
genauso vorliegen hatte,<br />
wie die für Maschinenbau und sogar<br />
Schiffsbau. Für den Maschinenbau<br />
habe ich mich insbesondere auch deshalb<br />
entschieden, weil mir mit einem<br />
technischen Studium anschließend<br />
noch die verschiedensten Wege offenstanden<br />
– von der Konstruktion und<br />
klassischen „Ingenieursaufgaben“ bis<br />
zum gehobenen Dienst z.B. in einer<br />
Bibliothek.<br />
Wie sieht Ihr Berufsalltag aus?<br />
Die Arbeit bei <strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong> bietet mir<br />
vielseitigste Möglichkeiten. Ich kann<br />
meine Kreativität und „ingenieurmäßige“<br />
Prozessorientierung bei unseren<br />
unterschiedlichen Projekten einbringen,<br />
erlebe aktuelle Forschung und<br />
die Entwicklung einer spannenden<br />
Branche hautnah mit und bin im Kontakt<br />
mit den unterschiedlichsten interessanten<br />
Menschen.<br />
Was fasziniert Sie besonders?<br />
Die Optik hat mich schnell begeistert,<br />
zunächst die große Nähe der Op-<br />
inFocus 2/2012<br />
tischen Technologien zur Physik, aber<br />
zunehmend auch die Tatsache, dass<br />
sie auf nahezu alle Bereiche unseres<br />
Lebens Einfluss hat: von der optischen<br />
Datenübertragung für unsere moderne<br />
Kommunikation über die hochpräzise<br />
zerstörungsfreie Messtechnik bis hin<br />
zur effizienten Fertigung mit Lasertechnik.<br />
Was war ein besonderes Highlight in<br />
Ihrem Berufsleben?<br />
Da fällt mir die Auswahl schwer…<br />
extrem spannend finde ich die Begutachtung<br />
in neuen Forschungsprogrammen.<br />
Da kommen hochkarätige<br />
Vertreter aus Forschung und Industrie<br />
zusammen und diskutieren über die<br />
Vorzüge der einzelnen Projekte. Sie<br />
bringen ihre unterschiedlichen Blickrichtungen<br />
ein und ringen gemeinsam<br />
um eine Entscheidung. Ein weiteres<br />
Highlight ganz anderer Art ist, dass<br />
durch meine Vermittlung ein Realschüler<br />
ein Praktikum bei einem unserer<br />
Mitgliedsunternehmen machen konnte,<br />
das ihm die Photonik als Berufsziel<br />
eingegeben hat.<br />
Was raten Sie insbesondere den Mädchen<br />
im Hinblick auf die Berufswahl?<br />
Lasst Euch von Statistiken und Zahlen<br />
nicht abschrecken. Und nutzt jede<br />
Möglichkeit, Euch über verschiedene<br />
Berufe ein realistisches Bild zu machen,<br />
kurz: Macht Praktika
Dr. Angelika Rück –<br />
Gruppenleiterin am ILM<br />
Dr. Angelika Rück ist Gruppenleiterin am Institut für Lasertechnologien in<br />
der Medizin und Meßtechnik (ILM) an der Universität Ulm für den Bereich<br />
Mikroskopie. Nach dem Studium der Chemie in Ulm mit Promotion zum<br />
Dr. rer. nat. im Fach Physikalische Chemie war sie zunächst wissenschaftliche<br />
Assis tentin an der Universität Ulm. Seit 1991 ist sie leitende Wissenschaftlerin<br />
am ILM, zunächst für den Bereich Photodynamische Therapie<br />
(PDT) und seit 2006 für den Bereich LiveCell Imaging und Mikroskopie. Ihr<br />
derzeitiger Aufgabenbereich umfasst die Akquisition und Organisation von<br />
Forschungsprojekten, sowohl mit der Industrie als auch für den öffentlichen<br />
Bereich (BMBF, DFG, usw.). Zur Organisation der Projekte zählt auch die<br />
Repräsentation der Ergebnisse in Form von Publikationen und Vorträgen.<br />
Ihre Gruppe besteht derzeit aus 10 Mitarbeitern, darunter zwei MTAs, ein<br />
Ingenieur, drei Wissenschaftler, eine Doktorandin, Praktikanten, sowie Master-<br />
und Bachelorstudenten. Ausserdem leitet sie in Kooperation mit der<br />
Universität Ulm eine Core Facility für LiveCell Imaging.<br />
Wie haben Sie sich für Ihren Berufsweg<br />
entschieden? / Wann wussten Sie,<br />
dass ein technisch-naturwissenschaftliches<br />
Studium das richtige für Sie ist?<br />
Sehr früh, bereits mit 17 wusste ich,<br />
dass ich Chemie studieren wollte. Mir<br />
hat dieses Fach in der Schule besonderen<br />
Spaß gemacht. Ich habe mir<br />
mein späteres Berufsleben dabei sehr<br />
praktisch vorgestellt und mich hauptsächlich<br />
im chemischen Labor gesehen.<br />
Im Laufe des Studiums hab ich<br />
dann aber mehr Freude an der Theorie<br />
und an der Physik gefunden.<br />
Wie sieht Ihr Berufsalltag aus?<br />
Wie oben erwähnt, bin ich hauptsächlich<br />
mit der Akquisition und Organisation<br />
von Projekten auf dem Gebiet der<br />
Mikroskopie beschäftigt. Dazu gehört<br />
die kreative Umsetzung von Ideen, z.B.<br />
von technischen Neuentwicklungen<br />
im Bereich der Lebendzell Mikroskopie<br />
sowie deren Anwendung für medizinisch<br />
relevante Fragestellungen,<br />
wie z.B. Fragen zur Krebsentstehung.<br />
Unter anderem habe ich den Bereich<br />
Laser Scanning Mikroskopie am ILM<br />
ins Leben gerufen und auch die finanziellen<br />
Mittel dazu akquiriert. Da ich<br />
viel mit Akquisition und Organisation<br />
zu tun habe, bin ich nur selten im La-<br />
bor. Messungen z.B. an den Mikroskopen<br />
werden von meinen Mitarbeitern<br />
durchgeführt. Mindestens einmal in der<br />
Woche besprechen wir gemeinsam die<br />
Forschungsarbeiten. Außerdem bin ich<br />
ca. 5 mal im Jahr auf internationalen<br />
Kongressen sowohl in Europa als auch<br />
in Übersee und halte dort Vorträge.<br />
Was fasziniert Sie besonders?<br />
Mittel in der Hand zu haben, um Naturphänomene<br />
zu beobachten und<br />
hoffentlich auch zu verstehen. Es ist<br />
absolut faszinierend, z.B. zu erkennen,<br />
dass eine Krebszelle anders tickt<br />
als eine normale Zelle, und das unterschiedliche<br />
Verhalten mit Hilfe der<br />
Laser Scanning Mikroskopie zu beobachten.<br />
Außerdem fasziniert mich<br />
die Gestaltungsmöglichkeit in meinem<br />
Beruf, angefangen von der Ideengebung<br />
bis zur kreativen Umsetzung. Mit<br />
gefällt auch die Kooperation mit anderen<br />
Forschern auch auf internationaler<br />
Ebene, sowie die Umsetzung von<br />
Ideen durch die Industrie. Ich verstehe<br />
mich durchaus als Initiator neuer Untersuchungsmethoden,<br />
auch im Bereich<br />
der Krebserkennung. Durch meine Tätigkeit<br />
habe ich andere Kulturen kennengelernt<br />
und zahlreiche Freunde in<br />
den unterschiedlichsten Ländern gewonnen.<br />
Focus Frauen in der Photonik<br />
Landesinitiative „Frauen in MINT-Berufen“<br />
Was war ein besonderes Highlight in<br />
Ihrem Berufsleben?<br />
Der Abschluss meiner Promotion<br />
und die Position als leitende Wissenschaftlerin.<br />
Ansonsten gab es viele<br />
Highlights, z.B. immer dann wenn<br />
ein Projektantrag befürwortet wurde,<br />
ein Vortrag gut gelang, eine wichtige<br />
Publikation angenommen wurde. Ein<br />
Highlight war sicher auch als ich zum<br />
ersten mal Calcium Oszillationen in<br />
Zellen beobachtet habe und dieses<br />
Phänomen mit oxidativem Stress korrelieren<br />
konnte. Ein weiteres Highlight<br />
waren meine Mitarbeiter, immer dann,<br />
wenn die Motivation, Begeisterung und<br />
Solidarität besonders groß waren.<br />
Was raten Sie insbesondere den Mädchen<br />
im Hinblick auf die Berufswahl?<br />
Keine Frage, natürlich ein naturwissenschaftliches<br />
Studium, am besten<br />
der Physik, Chemie oder Biologie,<br />
d.h. am besten ein sogenanntes klassisches<br />
naturwissenschaftliches Studium.<br />
Damit ist man sehr flexibel und<br />
die Berufswahl später kann dann sehr<br />
unterschiedlich sein. Bei besonderer<br />
Begabung würde ich auch zu einem<br />
Mathematik-Studium raten.<br />
inFocus 2/2012 19
20<br />
Focus Frauen in der Photonik<br />
Landesinitiative „Frauen in MINT-Berufen“<br />
M.Eng. Antje Schaarschmidt –<br />
Entwicklungsingenieurin (Optik) bei KARL STORZ GmbH & Co. KG<br />
Antje Schaarschmidt arbeitet seit 2,5 Jahren als Optikdesignerin an der<br />
Entwicklung von Endoskopsystemen bei der Firma KARL STORZ GmbH &<br />
Co. KG, einem international führenden Hersteller hochwertiger Spezialprodukte<br />
der Medizintechnik.<br />
Der akademische Weg zu ihrer jetzigen Position begann mit dem Bachelor-<br />
und Masterstudiengang „Laser- und Optotechnologien“ an der Fachhochschule<br />
Jena. Während des Studiums sammelte sie praktische Erfahrungen<br />
in unterschiedlichen Firmen der optischen Industrie und Instituten.<br />
Im Rahmen ihrer Bachelorarbeit war sie für einige Zeit am Leibniz-Institut<br />
für Atmosphärenphysik in Kühlungsborn. Ihre Masterarbeit fertigte sie im<br />
als Stipendiatin des DAAD an der University of Toronto in Kanada an.<br />
Wie haben Sie sich für Ihren Berufsweg<br />
entschieden? / Wann wussten Sie,<br />
dass ein technisch-naturwissenschaftliches<br />
Studium das richtige für Sie ist?<br />
Die Naturwissenschaften begeisterten<br />
mich schon in der Schule. Was mich<br />
insbesondere bewog, dieses technische-naturwissenschaftliche<br />
Stu dium<br />
zu beginnen, war mein Interesse an<br />
dem faszinierenden Medium Licht und<br />
dessen technischer Nutzbarmachung.<br />
Wie sieht Ihr Berufsalltag aus?<br />
Meine Position als Optikdesignerin ist<br />
vielseitig und beinhaltet Projektbearbeitung<br />
beginnend von der Konzeptentwicklung,<br />
dem Design bzw. Berechnung<br />
abbildender optischer Systeme<br />
mittels speziellen Simulationsprogrammen,<br />
Ermittlung von Toleranzen, Dokumenationserstellung<br />
für Funktionsmuster,<br />
Prototypen und Seriengeräten,<br />
Realisierung von Testaufbauten und<br />
Durchführung von Messungen. Mein<br />
Berufsalltag ist im Wesentlichen durch<br />
Projektarbeit geprägt. Dies beinhaltet<br />
jedoch nicht nur die fachliche Bearbeitung<br />
von Aufgabenstellungen, sondern<br />
auch Organisation, Besprechungen<br />
und Austausch im Team. Letzterer ist<br />
unabdingbar, da Endoskopsysteme<br />
Mechanik, Optik, Elektronik und Informatik<br />
in sich vereinen.<br />
inFocus 2/2012<br />
Was fasziniert Sie besonders?<br />
Optikdesign ist sehr umfangreich und<br />
vielfältig, was ich tagtäglich bei KARL<br />
STORZ in meiner beruflichen Tätigkeit<br />
erfahren darf. Die Komplexität der Endoskopentwickung,<br />
die nicht nur Fertigkeiten<br />
im Optikdesign an sich, was<br />
Entwicklung, Optimierung von Systemen,<br />
Analysen samt Toleranzberechnungen<br />
und Beleuchtungsanalysen<br />
beinhaltet, sondern auch Wissen in der<br />
Optikfertigung, über Materialien, in der<br />
Optoelektronik, in der Mechanik und<br />
über marktwirtschaftliche Ansätze fordert,<br />
ist sehr spannend. All das bedarf<br />
natürlich einer ständigen Weiterbildung<br />
und Erfahrung aus der täglichen Praxis;<br />
es sorgt aber auch dafür, dass Eintönigkeit<br />
ein Fremdwort ist. Schlussendlich<br />
ist es die Nutzbarmachung von<br />
Licht, die mich nach wie vor fasziniert.<br />
Was war ein besonderes Highlight in<br />
Ihrem Berufsleben?<br />
Ein besonderes Erlebnis war für mich<br />
die optische Bewertung der Prototypen<br />
meines ersten großen Projektes. Das<br />
am Rechner simulierte optische System<br />
in seiner praktischen Ausführung<br />
zu sehen, war für mich ergreifend und<br />
eine tolle Bestätigung meiner Arbeit.<br />
Was raten Sie insbesondere den Mädchen<br />
im Hinblick auf die Berufswahl?<br />
Wichtig ist, nach den eigenen Interessen<br />
zu wählen und sich nicht durch<br />
Vorurteile abschrecken zu lassen. Dies<br />
gilt insbesondere im Hinblick auf technisch-naturwissenschaftliche<br />
Fächer.<br />
Weiterhin rate ich, bei der Berufswahl<br />
sich gut vorher zu informieren, wie z.B.<br />
der Berufsalltag in den einzelnen Feldern<br />
aussieht. Hilfreich sind hierbei z.B.<br />
Gespräche, Erfahrungsberichte, Zeitschriften,<br />
Informationstage und auch<br />
(Fach)Messen.
Sarah Schickinger (M.Sc.) – Wissenschaftliche Mitarbeiterin<br />
am Institut für Angewandte Forschung, Hochschule Aalen<br />
Seit Januar 2011 arbeitet Frau Sarah Schickinger im Rahmen ihrer Promotion<br />
(Universität Ulm) am Institut für Angewandte Forschung der Hochschule<br />
Aalen in der Arbeitsgruppe Biophotonik unter der Leitung von Prof. Dr.<br />
Herbert Schneckenburger.<br />
Thema der Promotion: Lichtscheibenmikroskopie zum 3D Ratio-Imaging<br />
von Tumorzellsphäroiden.<br />
Wie haben Sie sich für Ihren Berufsweg<br />
entschieden? / Wann wussten Sie,<br />
dass ein technisch-naturwissenschaftliches<br />
Studium das richtige für Sie ist?<br />
Diese Erkenntnis kam Schritt für<br />
Schritt: Der Grundstein für ein technisch-naturwissenschaftlichesStudium<br />
wurde kurz vor dem Abitur bei<br />
einer Berufsinformationsveranstaltung<br />
gelegt. Ich entschied mich für das Studienfach<br />
Augenoptik – ein Themenfeld,<br />
das mich seit jeher interessierte, aber<br />
in Sachen Berufswahl nie präsent für<br />
mich war - und somit zunächst für<br />
eine Ausbildung, damals Zulassungsvoraussetzung.<br />
Fasziniert von den<br />
Möglichkeiten optischer Geräte im<br />
medizinischen Bereich und mit dem<br />
Gedanken später in der Forschung<br />
und Entwicklung dieser zu arbeiten,<br />
wechselte ich nach dem ersten Semester<br />
Augenoptik in den Studiengang<br />
Optoelektronik.<br />
Wie sieht Ihr Berufsalltag aus?<br />
Mein Berufsalltag umfasst Projektplanung,<br />
Laborarbeit (Aufbauen, Justage,<br />
Probenvorbereitung, Messungen, Optimierung),<br />
Dokumentation und Datenauswertung,<br />
Vorstellung der wissenschaftlichen<br />
Themen auf Konferenzen<br />
und Tagungen, Betreuung von studentischen<br />
Praktikumsversuchen sowie<br />
Besprechungen und den Gedankenaustausch<br />
mit Kollegen.<br />
Was fasziniert Sie besonders?<br />
Der Nutzen und die Möglichkeiten von<br />
Licht in Biologie und Medizin.<br />
Was war ein besonderes Highlight in<br />
Ihrem Berufsleben?<br />
Die einwöchige Summer School Biophotonics<br />
‘11 in Schweden. In einer<br />
ansprechenden Atmosphäre wurde –<br />
neben spannenden Vorlesungen von<br />
renommierten Wissenschaftlern aus<br />
den Bereichen Biophotonik und biomedizinische<br />
Optik – die Gelegenheit zum<br />
Gedanken- und Wissensaustausch mit<br />
Doktoranden aus vielen verschiedenen<br />
Ländern geboten.<br />
Was raten Sie insbesondere den Mädchen<br />
im Hinblick auf die Berufswahl?<br />
Studieninformationstage und ähnliches<br />
wahrzunehmen, sich aktiv zu informieren,<br />
und sich der Vielzahl von Möglichkeiten<br />
und Richtungen bewusst<br />
werden, die einem (fast) jederzeit offen<br />
stehen.<br />
Werdegang:<br />
Abitur am Wirtschaftsgymnasium;<br />
Ausbildung zur Augenoptikerin, Studienbeginn<br />
Augenoptik, Hochschule<br />
Aalen; Wechsel in den Studiengang<br />
Optoelektronik, Hochschule Aalen,<br />
Praxissemester und Diplomarbeit<br />
am Forschungsinstitut CIPYP in<br />
Buenos Aires, Argentinien; Masterstudiengang<br />
<strong>Photonics</strong>, Hochschule<br />
Aalen, Masterarbeit am Fraunhofer<br />
IPM in Freiburg.<br />
Focus Frauen in der Photonik<br />
Landesinitiative „Frauen in MINT-Berufen“<br />
inFocus 2/2012 21
22<br />
Focus Frauen in der Photonik<br />
Landesinitiative „Frauen in MINT-Berufen“<br />
Prof. Dr. Cornelia Ulrich –<br />
Direktorin Nationales Centrum für Tumorerkrankungen<br />
Cornelia (Neli) Ulrich leitet die Abteilung Präventive Onkologie am Deutschen<br />
Krebsforschungszentrum und ist Direktorin des Nationalen Centrums<br />
für Tumorerkrankungen (NCT) in Heidelberg. Frau Prof. Ulrich hat<br />
mehr als 190 wissenschaftliche Arbeiten verfasst und veröffentlicht und<br />
wurde in die European Academy of Cancer Sciences gewählt. Sie ist Mitglied<br />
zahlreicher Advisory Boards, Editorial Boards und Komitees. Der Fokus<br />
von Professor Ulrichs Arbeit liegt auf dem Gebiet der Entstehung und<br />
Erforschung von kolorektalen Karzinomen. Weitere Forschungstätigkeiten<br />
umfassen Studien zu Pharmakogenetik, Prognose und Überlebensrate bei<br />
Krebserkrankungen, sowie den Bereich Bewegung und Krebs, in dem sie<br />
Zusammenhänge zwischen Übergewicht, körperlicher Aktivität, Krebsrisiko<br />
und klinischen Behandlungsergebnissen untersucht.<br />
Wie haben Sie sich für Ihren Berufsweg<br />
entschieden? / Wann wussten Sie,<br />
dass ein technisch-naturwissenschaftliches<br />
Studium das richtige für Sie ist?<br />
Bereits am Gymnasium hatte ich<br />
großes Interesse an Mathematik, Physik<br />
und Chemie und fand alles spannend,<br />
was mit logischem Denken zu<br />
tun hatte. Am meisten aber lagen mir<br />
die Life Sciences (Biologie), und ich<br />
wollte Verhaltensforscherin werden.<br />
Deshalb begann ich nach dem Abitur<br />
mit einem Biologiestudium. Schnell<br />
habe ich gemerkt, dass in diesem<br />
Gebiet viel Laborarbeit mit völlig unregelmäßigen<br />
Arbeitszeiten ansteht, und<br />
mir war klar, dass sich Wissenschaft<br />
mit viel Laborarbeit und Familie nur<br />
bedingt vertragen. Daraufhin wechselte<br />
ich zum Studium der Ernährungswissenschaften<br />
mit dem Ziel, später<br />
als Ernährungsberaterin tätig zu werden.<br />
Durch einen Wechsel in die USA<br />
wurde dann aber doch mein Interesse<br />
an der wissenschaftlichen Forschung<br />
geweckt. Es gibt so viele interessante<br />
Fragestellungen, und wissenschaftliche<br />
Forschung ist immer neu, immer aufregend<br />
und gibt einem so viele Möglichkeiten,<br />
sich selbst einzubringen und<br />
kreativ zu sein.<br />
In den USA lernte ich auch den Studiengang<br />
„Epidemiologie und Public<br />
Health“ kennen. Dabei geht es um<br />
inFocus 2/2012<br />
eine Wissenschaft am und für den<br />
Menschen (z.B.: Wie kann Ernährung<br />
die Krebsentstehung beeinflussen?),<br />
bei der viele Wissenschaftlerinnen und<br />
Wissenschaftler verschiedener Disziplinen<br />
im Team zusammen arbeiten, und<br />
die eine direkte Anwendbarkeit der<br />
Ergebnisse ermöglicht. Im Nachhinein<br />
hat sich gezeigt, dass mich meine Leistungskurswahl<br />
(Mathe und Biologie)<br />
genau dafür prädestiniert hat!<br />
Wie sieht Ihr Berufsalltag aus? (Was<br />
umfasst Ihre berufliche Tätigkeit?)<br />
Als Epidemiologin leistet man viel theoretische<br />
Denkarbeit und arbeitet mit<br />
einem großen Team zusammen. Zunächst<br />
einmal sichtet man die Literatur,<br />
überlegt sich neue Fragestellungen,<br />
und erarbeitet dann mit Kolleginnen<br />
und Kollegen aus verschiedenen<br />
Fachrichtungen das Design einer neuen<br />
Studie, mit der Fragen beantwortet<br />
werden können wie z.B.: Gibt es Menschen,<br />
die aufgrund einer genetischen<br />
Veranlagung mehr Folsäure als andere<br />
in ihrer Nahrung benötigen, um das<br />
Darmkrebsrisiko zu senken? Das z.B.<br />
war mein Dissertationsthema. Dafür<br />
stand ich auch einmal über einen<br />
kurzen Zeitraum im Labor, war aber im<br />
Anschluss daran vorwiegend im Büro,<br />
habe Datenanalysen durchgeführt,<br />
Auswertungen vorgenommen und<br />
meine Ergebnisse publiziert. In den<br />
Professor (Universität Heidelberg) und Leiterin<br />
der Abteilung Präventive Onkologie, Deutsches<br />
Krebsforschungszentrum (DKFZ)<br />
Full Member, Fred Hutchinson Cancer Research<br />
Center<br />
Professor, Universität von Washington<br />
folgenden Jahren habe ich diese und<br />
andere Forschungsthemen in einem<br />
Team eingebracht, war als „Managerin<br />
meiner eigenen Gruppe“ tätig, und<br />
habe mehr und mehr auch Studenten<br />
betreut.<br />
Heute sieht mein Berufsalltag anders<br />
aus. Als Direktorin eines „Comprehensive<br />
Cancer Centers“ und Leiterin einer<br />
Abteilung mit über 50 Mitarbeitern<br />
mache ich wenig der eigentlichen Arbeit<br />
einer Epidemiologin noch selbst,<br />
sondern kümmere mich um die Einwerbung<br />
finanzieller Mittel für unsere<br />
Forschung, knüpfe Verbindungen für<br />
meine Gruppe, manage die Abteilung,<br />
versuche der Krebsprävention auf nationaler<br />
und internationaler Ebene in<br />
vielen Gremien und in der Politik mehr<br />
Gewicht zu geben, usw. Das heißt, ich
eise viel, gebe viele Vorträge und betreibe<br />
intensives Networking. Besonders<br />
genieße ich es, wenn mir meine<br />
wissenschaftlichen Mitarbeiter echte<br />
Daten aus ihren Studien zeigen und<br />
wir gemeinsam darüber nachdenken,<br />
wie man diese interpretiert und was die<br />
nächste Fragestellung sein soll.<br />
Was fasziniert Sie besonders?<br />
An meinem Beruf? Dass ich einen<br />
„Impact“ habe, sprich die Welt ein<br />
bisschen mit zum Positiven verändern<br />
kann. Gleichzeitig finde ich den<br />
Umgang mit intelligenten, engagierten<br />
Menschen faszinierend und anregend.<br />
Ich freue mich auch immer, wenn aus<br />
meinen ehemaligen „Trainees“ etwas<br />
wird. Die meisten meiner ehemaligen<br />
Postdoktorandinnen und Postdoktoranden<br />
haben heute eigene Professuren.<br />
Dass ich einen positiven Einfluss<br />
auf ihr Leben haben konnte, ist<br />
für mich eine große Belohnung.<br />
Was war ein besonderes Highlight in<br />
Ihrem Berufsleben?<br />
Es gibt viele Highlights. Die Tage, an<br />
denen man das Gefühl hat, etwas erreicht<br />
zu haben, zählen besonders. Im<br />
letzten Jahr waren das zwei Tage: Am<br />
11. Mai 2012 fand die Eröffnungsveranstaltung<br />
für die Mildred-Scheel Lectureship<br />
statt – eine Vortragsreihe zu<br />
Ehren einer tollen Frau, die die Deutsche<br />
Krebshilfe gegründet hat. Von der<br />
ersten Idee bis zur Eröffnungsveranstaltung<br />
dieser Lectureship vergingen<br />
zwei Jahre. Ich bin sehr stolz darauf,<br />
dass es mir gelungen ist, eine Vortragsreihe<br />
speziell für hervorragende<br />
Frauen in der Krebsforschung zu etablieren.<br />
Das ist ein großer Schritt in der<br />
Frauenförderung, und mein tolles Team<br />
und ich haben uns riesig gefreut, dass<br />
zur Eröffnungsveranstaltung dieser<br />
Vortragsreihe über 300 Zuhörer kamen<br />
und hochkarätige Personen aus Wissenschaft<br />
und Politik ein Grußwort gesprochen<br />
haben. (z.B. die Ministerin für<br />
Wissenschaft, Forschung und Kunst in<br />
Baden-Württemberg, Theresia Bauer,<br />
der Präsident der Deutschen Krebshilfe<br />
Dr. Fritz Pleitgen etc.) Dass sogar die<br />
Bundesministerin Dr. von der Leyen<br />
ein Grußwort geschickt hat, hat mir<br />
gezeigt, welch hohen Stellenwert diese<br />
Veranstaltung in der Öffentlichkeit hat.<br />
Ein weiteres echtes Highlight für mich<br />
ist, dass es mir als Vorsitzende eines<br />
Komitees für die europäischen Ministerien<br />
gelungen ist, die anwesenden<br />
Mitglieder davon zu überzeugen, dass<br />
die nächste Ausschreibung für die Forschung<br />
für den Bereich Krebsprävention<br />
erfolgen wird, und dieser Bereich<br />
mit mehreren Millionen Euro finanziert<br />
werden wird. Es gibt auf dem Gebiet<br />
der Krebsprävention in Europa und vor<br />
allem in Deutschland viel Nachholbedarf,<br />
denn geschätzte 60-70% aller<br />
Krebsfälle wären vermeidbar.<br />
Was raten Sie insbesondere den Mädchen<br />
im Hinblick auf die Berufswahl?<br />
Egal welchen Beruf man ergreift, man<br />
sollte sich niemals unterkriegen und<br />
einschüchtern lassen, sich niemals<br />
fragen „bin ich dafür gut genug“. So<br />
etwas fragen sich Jungs fast nie (Das<br />
weiß ich aus Erfahrung – ich bin selbst<br />
Mutter von 2 Jungs...). Mädchen wird<br />
häufig eine „weibliche Bescheidenheit“<br />
anerzogen, die ihnen im Laufe ihrer<br />
Karriere dann im Weg steht. Leider ist<br />
das in Deutschland sehr ausgeprägt,<br />
und deshalb würde ich jedem Mädchen<br />
auch empfehlen, wenn möglich<br />
einen längeren Schüleraustausch mit<br />
den USA zu machen. Es ist ok zu sagen<br />
„ich will“ und „ich kann“ und grosse<br />
Ziele zu haben! Es ist auch ok, erst<br />
einmal keine tollen Ziele zu haben, nur<br />
Erfahrungen zu sammeln und seinen<br />
Weg dann später zu finden. Die meisten<br />
Karrierewege sind nicht linear und<br />
jede Erfahrung ist etwas wert!<br />
In MINT-Berufen gibt es sehr viele interessante<br />
Tätigkeiten mit vielen Möglichkeiten<br />
zum Aufstieg in leitende<br />
Positionen. Das „K“ Wort (für Karriere)<br />
ist kein Schimpfwort, auch wenn<br />
in Deutschland „Karrierefrau“ oft eher<br />
Focus Frauen in der Photonik<br />
Landesinitiative „Frauen in MINT-Berufen“<br />
negativ belegt ist, vor allem wenn man<br />
auch noch Kinder hat. Karriere und<br />
Kinder, das geht! – Meine Familie ist<br />
stolz auf mich!<br />
inFocus 2/2012 23
24<br />
Focus Frauen in der Photonik<br />
Landesinitiative „Frauen in MINT-Berufen“<br />
Prof. Ulrike Wallrabe – Professorin für Mikroaktorik,<br />
Universität Freiburg, Institut für Mikrosystemtechnik – IMTEK<br />
Ulrike Wallrabe ist Professorin mit Gruppengröße von ca. 15 Personen,<br />
davon 7 Doktoranden und 2 Postdocs. Nach dem Physikdiplom wechselte<br />
Sie ins Ingenieurfach und machte den Dr.-Ing. im Maschinenbau.<br />
Des Weiteren hält Sie Vorlesungen auf Deutsch und Englisch im Bachelor<br />
und Masterprogramm „Mikrosystemtechnik“.<br />
Frau Prof. Wallrabe ist tätig in der Forschung im Bereich der adaptiven<br />
Mikrooptik und magnetische Mikrostrukturen – letzteres auch im Zusammenhang<br />
mit Mikro-Kernspintomographie.<br />
Wie haben Sie sich für Ihren Berufsweg<br />
entschieden? / Wann wussten Sie,<br />
dass ein technisch-naturwissenschaftliches<br />
Studium das richtige für Sie ist?<br />
Meine Mutter liebte die Mathematik,<br />
und hat mir das vererbt. Nach dem Abi<br />
(Hauptfächer Mathematik und Physik)<br />
wollte ich am liebsten Feinwerktechnik<br />
studieren, was aber nur im Zusammenhang<br />
mit Maschinenbau gegangen<br />
wäre – und das verband ich mit<br />
Schmieröl und Werkstatt, worauf ich<br />
keine Lust hatte. Also studierte ich<br />
Physik, weil mir das auch die Möglichkeiten<br />
bot, meine Schwerpunkte<br />
zu finden. Und für meine Dissertation<br />
landete ich wieder in der Feinwerktechnik,<br />
bzw. eine Stufe feiner, in der Mikrotechnik,<br />
und entwickelte Mikroturbinen<br />
und Mikromotoren – im Maschinenbau.<br />
Wie sieht Ihr Berufsalltag aus?<br />
Der Großteil der Arbeit besteht aus<br />
der Planung und Durchführung von<br />
wissenschaftlichen Projekten. Das<br />
wissenschaftliche Personal, das diese<br />
Projekte bearbeitet, besteht aus einer<br />
gesunden Mischung aus Studierenden,<br />
Doktoranden und Postdocs. Alle<br />
benötigen Betreuung und den wissenschaftlichen<br />
Diskurs.<br />
Der mit den Projekten verbundenen<br />
Verwaltungstätigkeit in Sachen Kontoführung,<br />
Buchhaltung, Berichtswesen,<br />
etc., kommt leider auch ein größerer<br />
Anteil meiner Arbeit zu, als mir lieb ist.<br />
inFocus 2/2012<br />
Der zweite Großteil besteht in der<br />
Lehre. Dies sind unterschiedliche<br />
Lehrveranstaltungen, die meistens<br />
technischen Inhalts sind, aber auch<br />
Präsentationstechnik und Projektmanagement<br />
umfassen. Zur Lehre gehört<br />
aber auch eine persönliche Betreuung<br />
von (in meinem Falle hauptsächlich)<br />
Studentinnen, denen ich als Mentorin<br />
mit Rat und Tat zu Seite stehe.<br />
Die Lehre überlappt sich aber auch mit<br />
der Forschung, nämlich wenn wissenschaftliche<br />
Abschlussarbeiten betreut<br />
werden.<br />
Was fasziniert Sie besonders?<br />
Die Arbeit mit immer neuen Fragestellungen,<br />
immer neugierig zu bleiben,<br />
immer wieder neuen interessanten<br />
Personen zu begegnen, die mich immer<br />
wieder inspirieren. Die Arbeit mit<br />
jungen motivierten intelligenten Menschen.<br />
Was war ein besonderes Highlight in<br />
Ihrem Berufsleben?<br />
Das Zusammenführen meiner zwei<br />
Forschungsschwerpunkte Mikro-Kernspintomographie<br />
und Adaptive Optik in<br />
einem Projekt am Freiburg Institute of<br />
Advanced Studies: Hier haben wir an<br />
der Korrektur von unscharfen Kernspin-Bildern<br />
gearbeitet, die aufgrund<br />
von Patientenbewegung während der<br />
Aufnahme entstehen.<br />
Leiterin des Projektes ADOPT-Tomo der Baden-<br />
Württemberg-Stiftung<br />
Was raten Sie insbesondere den Mädchen<br />
im Hinblick auf die Berufswahl?<br />
Sich nichts einreden zu lassen! Weder<br />
„Das ist nichts für Mädchen“ oder „Da<br />
gibt es keinen Job“ oder „Da verdient<br />
man nicht genug“ oder „Das lässt sich<br />
nicht mit Familie vereinbaren“…..<br />
Wenn mich meine Studentinnen fragen,<br />
was sie nach dem Studium machen<br />
sollen, ob promovieren oder in<br />
die Industrie gehen, ob sie sich auf<br />
irgendein Teilgebiet, was besonders<br />
zukunftsträchtig erscheint, konzentrieren<br />
sollen, etc: Macht, wozu Ihr vor<br />
allem Lust habt! Denn nur mit Spaß<br />
und eigener Überzeugung von der Sache<br />
könnt Ihr Euch voll reinhängen und<br />
werdet gut. Und wer gut ist, hat Erfolg!
Focus Frauen in der Photonik<br />
Landesinitiative „Frauen in MINT-Berufen“<br />
Dr. Petra Weber, Dipl. Ernährungswissenschaftlerin – Postdoc-Wissenschaftlerin<br />
in der Arbeitsgruppe „Biophotonik“, Hochschule Aalen<br />
In ihrer Position als Laborleiterin der Zellkultur ist Petra Weber für die Biologischen<br />
Arbeiten vor allem für diejenigen Arbeiten verantwortlich, die der<br />
gentechnischen Sicherheitsstufe 1 entsprechen. Weiterhin ist Sie auch im<br />
Rahmen unterschiedlicher Projekte an deren Planung, Durchführung und<br />
Auswertung beteiligt.<br />
Wie haben Sie sich für Ihren Berufsweg<br />
entschieden? / Wann wussten Sie,<br />
dass ein technisch-naturwissenschaftliches<br />
Studium das richtige für Sie ist?<br />
Nach der Ausbildung zur Hauswirtschafterin<br />
war der Drang zu einem<br />
naturwissenschaftlichen Studium sehr<br />
groß und ich wollte Ernährungswissenschaften<br />
studieren. Die Orientierung zu<br />
einem stärker wissenschaftlichen und<br />
mehr technisch geprägtem Studiengang<br />
erfolgte auf der Universität Hohenheim.<br />
Während meiner molekularbiologischen<br />
Diplomarbeit entschloss<br />
ich mich zur Promotion.<br />
Wie sieht Ihr Berufsalltag aus?<br />
Meine Tätigkeiten betreffen einerseits<br />
die zellbiologischen Arbeiten, andererseits<br />
aber auch projektbezogene<br />
Arbeiten. Dazu gehört z.B. die entsprechende<br />
Literaturrecherche wie<br />
auch die praktischen Arbeiten und die<br />
dazugehörigen Auswertungen.<br />
Was fasziniert Sie besonders?<br />
Besonders faszinierend finde die Interdisziplinarität<br />
in unserer Arbeitsgruppe.<br />
Da jeder von unserer Arbeitsgruppe<br />
einen anderen beruflichen Hintergrund<br />
hat (Biologie bzw. Technik), ist dies bei<br />
verschiedenen Fragestellungen sehr<br />
hilfreich und interessant. Diese Themenvielfalt<br />
spiegelt sich auch in unseren<br />
Projekten wieder, da diese von<br />
der Beantwortung biologischen Fragestellungen<br />
wie z.B. Protein-Protein-<br />
Interaktionen bei Morbus Alzheimer<br />
bis hin zu Realisierung von mikroskopischen<br />
Aufbauten reicht.<br />
Was war ein besonderes Highlight in<br />
Ihrem Berufsleben?<br />
Als besondere Höhepunkte im Berufsalltag<br />
sehe ich die Tagungs-. und<br />
Kongressbesuche, auf denen man die<br />
Möglichkeit hat seine eigenen Arbeiten<br />
vorzustellen, aber auch die Chance bekommt<br />
andere Wissenschaftler auf internationaler<br />
Ebene kennen zu lernen.<br />
Was raten Sie insbesondere den Mädchen<br />
im Hinblick auf die Berufswahl?<br />
Man soll sich unbedingt für einen Berufsweg<br />
entscheiden den man auch<br />
gerne macht. Wenn man merkt, dass<br />
sich das Studium oder der Berufsweg<br />
anders entwickelt wie erwartet, dann<br />
sollte man sich in Ruhe überlegen, was<br />
man vielleicht anders machen könnte.<br />
Auf jeden Fall sollte man den Mut<br />
haben, auch mal etwas unkonventionellere<br />
Wege zu gehen, z.B. als Ernährungswissenschaftlerin<br />
in einer Biophotonikarbeitsgruppe.<br />
Werdegang:<br />
Petra Weber absolvierte nach dem<br />
Abitur an einem ernährungswissenschaftlichen<br />
Gymnasium eine<br />
Ausbildung als städtische Hauswirtschafterin.<br />
Anschließend studierte<br />
sie Ernährungswissenschaften an<br />
der Technischen Universität München<br />
und an der Universität Stuttgart-Hohenheim.<br />
Nach erfolgreichem<br />
Abschluss begann Frau Dr. Weber<br />
als wissenschaftliche Mitarbeiterin<br />
in der Arbeitsgruppe „Biophotonik“<br />
als Doktorandin. Seit Abschluss der<br />
Promotion ist sie weiterhin als Wissenschaftlerin<br />
in der Arbeitsgruppe<br />
unter der Leitung von Prof. Dr. Herbert<br />
Schneckenburger an der Hochschule<br />
Aalen tätig.<br />
Petra Weber ist 37 Jahre alt, verheiratet<br />
und Mutter einer Tochter.<br />
inFocus 2/2012 25
26<br />
<strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong> connected<br />
Meldungen aus der Netzwerkarbeit<br />
Große Nachfrage auf dem Deutschen Gemeinschaftsstand<br />
auf der <strong>Photonics</strong> Moskau 2012<br />
Von der Biotechnologie über Medizintechnik,<br />
optische Komponenten,<br />
Spektroskopie und Imaging sowie<br />
Sensorik bis hin zur Lasertechnik präsentierten<br />
die zehn Mitaussteller des<br />
vom Bundesministerium für Wirtschaft<br />
und Technologie (BMWi) geförderten<br />
„German Pavilions“ ihre Produkte<br />
und Dienstleistungen vom 17. – 20.<br />
April auf der Messe „<strong>Photonics</strong> 2012.<br />
World of Lasers and Optics“ in Moskau.<br />
Gemeinsam organisiert durch den<br />
Industrieverband SPECTARIS, die Ausführungsgesellschaft<br />
IEC-Berlin sowie<br />
OptecNet Deutschland, dem bundesweiten<br />
Zusammenschluss der regionalen<br />
Kompetenznetze Optische Technologien,<br />
bot der Gemeinschaftsstand<br />
deutschen Photonik-Unternehmen eine<br />
vielbeachtete Plattform zum Ausbau ihrer<br />
Russland-Aktivitäten.<br />
In diesem Jahr nahmen als Mitaussteller<br />
am deutschen Gemeinschaftsstand<br />
teil: CEC GmbH Cutting Edge<br />
Coatings, Excel Technology GmbH<br />
Cambridge Technology Divison, Hellma<br />
Materials GmbH, LUMERA Laser<br />
GmbH, OptoTech Optikmaschinen<br />
GmbH, Qioptiq <strong>Photonics</strong> GmbH &<br />
inFocus 2/2012<br />
Der deutsche Gemeinschaftsstand auf der <strong>Photonics</strong> Moskau 2012<br />
Co. KG, Raylase AG, SYNRAD Europe<br />
und TRIOPTICS GmbH. Die Mitaussteller<br />
zogen anschließend eine positive<br />
Bilanz und erwarten mehrheitlich<br />
ein gutes Nachmessegeschäft.<br />
Die „<strong>Photonics</strong> Moskau“ ist die bedeutendste<br />
Messe im Bereich der<br />
Optischen Technologien in der Russischen<br />
Föderation. Die Messe wurde<br />
vom Expocentre und der Laser Association<br />
organisiert und vom russischen<br />
Ministerium für Industrie und Handel,<br />
der European Optical Society (EOS)<br />
und dem VDI Technologiezentrum un-<br />
Rückblick auf die Fachmesse „Optatec 2012“<br />
Auch in diesem Jahr boten die Kompetenznetze<br />
Optische Technologien,<br />
zusammengeschlossen in OptecNet<br />
Deutschland, ihren Mitgliedern mit<br />
einem Gemeinschaftsstand auf der<br />
Messe Optatec in Frankfurt a.M. vom<br />
22. – 25. Mai eine herausragende Präsentationsplattform.<br />
terstützt. Rund 160 Unternehmen aus<br />
zwölf Ländern waren in diesem Jahr<br />
vertreten, davon 40 % internationale<br />
Aussteller, insbesondere aus China,<br />
Deutschland, USA und der Schweiz.<br />
Die Veranstalter gaben eine Besucherzahl<br />
von 6600 an.<br />
In diesem Jahr fand die „<strong>Photonics</strong><br />
Moskau“ im Rahmen der „Innovative<br />
Russia Week“ neben Messen u.a. zu<br />
den Themen Elektronik, Satellitennavigation<br />
und High-Tech statt.<br />
www.photonics-expo.ru/en<br />
Die Mitaussteller auf dem Gemeinschaftsstand<br />
hoben insbesondere die<br />
hohe Qualität der Fachbesucher hervor<br />
und bemerkten auch, dass diese<br />
gut vorbereitet waren und sich viel Zeit<br />
für fundierte Fachgespräche und Anfragen<br />
nahmen. Zudem profitierten die Der OptecNet-Gemeinschaftsstand mit 18 Mitausstellern auf der Optatec 2012
18 Mitaussteller – Agfa-Gevaert Health-<br />
Care GmbH, Astro- und Feinwerkmechanik<br />
Adlershof GmbH, Collischon<br />
Optik-Design, Christoph Deininger,<br />
design!struktur, GD Optical Competence<br />
GmbH, Hochschule Deggendorf,<br />
Hochschule Harz, IPHT e.V., Limo Lissotschenko<br />
Mikrooptik GmbH, Mahr<br />
GmbH, OECA GmbH, OpSys Project<br />
Consulting, Opto GmbH, S & R Optic<br />
GmbH, Schmidt & Bender GmbH<br />
& Co. KG, UPT–Optik GmbH und<br />
VISOLAS GmbH – von einem intensiven<br />
Austausch untereinander.<br />
Neben den Informationen rund um die<br />
Produkte und Dienstleistungen der Mitaussteller<br />
bot der Gemeinschaftsstand<br />
auch wieder Aktuelles von den Kompetenznetzen<br />
Optische Technologien<br />
selbst sowie zu Karrieremöglichkeiten<br />
für Fachkräfte in der Photonik.<br />
Auch die Veranstalter der Messe<br />
zeigten sich zufrieden mit der Resonanz.<br />
So äußerten sich viele der rund<br />
500 Aussteller sehr zufrieden über den<br />
Besucherandrang und lobten vor allem<br />
die hohe Entscheidungskompetenz der<br />
über 5100 Fachbesucher. Aussteller<br />
und Besucher kamen zudem mit 50 %<br />
Rückblick LASYS 2012<br />
Die dritte „LASYS – Internationale<br />
Fachmesse für Laser-Materialbearbeitung“,<br />
ging mit einem Besucherzuwachs<br />
von 37 % zu Ende: rund 5300<br />
Besucher kamen an den drei Messetagen<br />
vom 12. – 14. Juni 2012 nach<br />
Stuttgart, um sich über Neuheiten und<br />
Trends auf dem Gebiet der Laser-Materialbearbeitung<br />
zu informieren. Die<br />
178 Aussteller der LASYS 2012 zeigten<br />
Innovationen und Weiterentwicklungen<br />
bei Maschinen, Verfahren und Dienstleistungen<br />
für die Laser-Materialbearbeitung,<br />
einschließlich der laserspezifischen<br />
Maschinensubsysteme.<br />
Insgesamt 28 % der LASYS-Aussteller<br />
kamen aus dem Ausland.<br />
<strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong><br />
Mitglied Christoph<br />
Deininger von<br />
Deininger Laser<br />
(rechts) im Gespräch<br />
mit interessierten<br />
Fachbesuchern<br />
Das Job-Board mit<br />
80 Stellenangeboten<br />
der Mitgliedsunternehmen<br />
und<br />
-forschungseinrichtungen<br />
fand wieder<br />
reges Interesse der<br />
Besucher<br />
bzw. 32 % verstärkt aus dem Ausland.<br />
Ebenfalls gut angenommen wurde das<br />
Optatec-Forum, für das über 1100 Besucher<br />
gezählt wurden. Damit schauen<br />
die Veranstalter optimistisch auf die<br />
<strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong> hatte auch in diesem<br />
Jahr einen Gemeinschaftsstand organisiert,<br />
auf dem sich Baden-Württemberg<br />
International, die Baden-Württemberg<br />
Stiftung, die Berthold Leibinger<br />
Stiftung, die ECS GmbH, die Edmund<br />
Optics GmbH, das Fraunhofer-Institut<br />
für Physikalische Messtechnik, das<br />
Laserlabor der Hochschule Aalen und<br />
die Kugler GmbH als Mitaussteller präsentierten.<br />
Der Gemeinschaftsstand<br />
wurde u.a. vom Landesbeauftragten<br />
für Mittelstand und Handwerk, Peter<br />
Hofelich, besucht.<br />
Nahezu jeder dritte Besucher kam aus<br />
dem Maschinenbau, knapp jeder fünfte<br />
<strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong> connected<br />
Meldungen aus der Netzwerkarbeit<br />
nächste Optatec, die vom 20. – 22. Mai<br />
2014 wieder im Messezentrum Frankfurt<br />
a.M. stattfinden wird.<br />
www.optatec-messe.de<br />
aus dem Automobilbau, gefolgt von der<br />
Elektro- und Elektronikindustrie, der<br />
metallbe- und -verarbeitenden Industrie,<br />
dem Anlagen- und Apparatebau<br />
sowie der Optischen Industrie. Entsprechend<br />
der Bandbreite der Branchen<br />
gaben die Besucher zudem an,<br />
die unterschiedlichsten Materialien mit<br />
dem Laser zu bearbeiten: Edelstahl,<br />
Aluminium, Kunststoff, Baustahl, Sonderlegierungen,<br />
Verbundwerkstoffe,<br />
Buntmetalle, Keramik, Glas, Halbleiter,<br />
Kautschuk und Gummi, Holz, Papier<br />
und Textilien. Das deckte sich mit dem<br />
Angebot der Aussteller, die Lösungen<br />
für diese Bearbeitungsanforderungen<br />
anboten.<br />
inFocus 2/2012 27
28<br />
<strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong> connected<br />
Meldungen aus der Netzwerkarbeit<br />
91 % der Besucher gaben an, in Investitions-<br />
und Beschaffungsentscheidungen<br />
in ihren Unternehmen eingebunden<br />
zu sein, 33 % planen sogar mit<br />
einem Investitionsvolumen von mehr<br />
als 100 000 Euro. Auf der Suche waren<br />
die Besucher in erster Linie nach Anlagen<br />
und Systemen. 42% interessierten<br />
sich für Laser-Fertigungssysteme für<br />
die Makro-Materialbearbeitung, 39 %<br />
für Laser-Fertigungssysteme für die<br />
Mikro-Materialbearbeitung oder Feinwerktechnik,<br />
37 % für Verfahren und<br />
Bearbeitungsverfahren, 22 % für Laseraggregate<br />
und 19 % für Mess- und<br />
Prüfsysteme.<br />
Die Aussteller waren vor allem mit der<br />
hohen Besucherqualität äußerst zufrieden.<br />
Die gewünschten Hauptziel-<br />
Der Gemeinschaftsstand von <strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong> auf der LASYS<br />
inFocus 2/2012<br />
gruppen aus der Industrie konnten<br />
hervorragend erreicht werden. Die<br />
Marktlage schätzten die Aussteller<br />
wesentlich besser ein als in der Vergangenheit.<br />
Sehr zufrieden zeigten sie<br />
sich auch mit dem Wirtschaftsstandort<br />
Baden-Württemberg, der als ideal für<br />
eine Hightech-Messe wie die LASYS<br />
angesehen wird. Ingesamt 84 % der<br />
Aussteller waren der Meinung, dass die<br />
LASYS 2012 erfolgreicher, oder mindestens<br />
so erfolgreich wie die Vorveranstaltung<br />
für sie verlaufen sei.<br />
Sehr gut angenommen wurde neben<br />
dem Ausstellungsprogramm der LA-<br />
SYS auch das Rahmenprogramm. Die<br />
Stuttgarter Lasertage (SLT) bekamen<br />
erwartungsgemäß ein großes Publikum.<br />
Rund 460 Teilnehmer besuchten<br />
Peter Hofelich (r), Landesbeauftragter für Mittelstand und Handwerk, im Gespräch mit Dr. Bernhard<br />
Schmitz von der ECS GmbH (l) und mit Dr. Andreas Ehrhardt, <strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong>.<br />
den renommierten SLT-Kongress und<br />
informierten sich anschließend auf der<br />
LASYS. Nahezu jeder vierte Besucher<br />
interessierte sich für das Fachforum<br />
„Lasers in Action“, in dessen Rahmen<br />
die LASYS-Aussteller in 27 Anwendungsbeispiele<br />
aus der Industrie berichteten.<br />
Auf der neuen Sonderschau<br />
„Megatrends – made by laser“ drehte<br />
sich alles um die derzeitigen Trends<br />
Energie, Mobilität, Gesundheit, Kommunikation<br />
und Umwelt.<br />
Der Short Course „Basiswissen Laser<br />
und Laser-Materialbearbeitung“ für Besucher<br />
der LASYS, die bisher nur wenig<br />
oder gar keine Erfahrung mit der<br />
Lasertechnologie gemacht hatten verbuchte<br />
mit insgesamt 76 Teilnehmern<br />
einen Interessentenzuwachs von 81 %.<br />
Ein weiteres Indiz dafür, dass das Interesse<br />
an Lasermaterialbearbeitung<br />
wächst. 8% der Besucher nutzten<br />
die Unterstützung im Solution Center<br />
„meet the experts“. Dort standen an<br />
allen drei Messetagen erfahrene Experten<br />
aus fünf renommierten Laserinstituten<br />
zur Verfügung, um bei Fragen<br />
nach Technologien und Lösungen für<br />
Fertigungsaufgaben geeignete Aussteller<br />
zu empfehlen.<br />
Im erstmals veranstalteten „Stuttgart<br />
Laser Marketplace“ stellten international<br />
tätige Unternehmen, ein Laser-<br />
Forschungszentrum und ein Marktforschungsinstitut<br />
den globalen Markt<br />
für Laser und Lasersysteme zur Materialbearbeitung<br />
vor. Ein Angebot, das<br />
von den Besuchern ebenfalls sehr gut<br />
angenommen wurde.<br />
Die nächste LASYS wird – wieder im<br />
Verbund mit der O&S, Fachmesse für<br />
Oberflächen und Schichten und mit<br />
den UKIP-Automotive-Messen – für<br />
den 3. – 5. Juni 2014 geplant.<br />
<strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong> plant, auch auf der LA-<br />
SYS 2014 wieder mit einem Gemeinschaftsstand<br />
zusammen mit Mitgliedern<br />
und Partnern aufzutreten.<br />
www.lasys-messe.de
Baden-Württemberg Stiftung und Bundesagentur für Arbeit<br />
kooperieren bei der MINT-Nachwuchsförderung<br />
„Deine Zukunft, deine Wahl“ – seit November<br />
2008 bringt das Bildungsnetzwerk<br />
COACHING4FUTURE der Baden-<br />
Württemberg Stiftung diese Botschaft<br />
zu Schülerinnen und Schülern im<br />
ganzen Land. An Gymnasien, Real-,<br />
Werkreal- und Hauptschulen sowie<br />
auf Berufsbildungsmessen informieren<br />
Coaching-Teams jugendgerecht<br />
und am Puls der Zeit über die Vielfalt<br />
der naturwissenschaftlich-technischen<br />
Branchen sowie zugehörige Berufsbilder,<br />
Ausbildungswege und Studiengänge.<br />
Ziel ist es, jungen Menschen<br />
die zukunftsträchtigen Perspektiven<br />
der MINT-Berufe (Mathematik, Informatik,<br />
Naturwissenschaften und Technik)<br />
aufzuzeigen und sie bis zum Berufseinstieg<br />
zu begleiten.<br />
Um das erfolgreiche Bildungsprogramm<br />
weiter auszubauen, Jugendliche<br />
noch nachhaltiger zu unterstützen<br />
und Kompetenzen zu bündeln, haben<br />
die Baden-Württemberg Stiftung und<br />
die Regionaldirektion Baden-Württemberg<br />
der Bundesagentur für Arbeit eine<br />
enge Zusammenarbeit bei der MINT-<br />
Berufsorientierung im Programm COA-<br />
CHING4FUTURE vereinbart.<br />
Im Rahmen der neuen Kooperation<br />
wird ab Frühjahr 2012 bis zunächst<br />
Ende 2013 eine stärkere Vernetzung<br />
der Coaching-Teams an Schulen und<br />
des Beratungsangebots der Arbeitsagenturen<br />
stattfinden. Fortan können<br />
<strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong> connected<br />
Meldungen aus der Netzwerkarbeit<br />
Christoph Dahl, Geschäftsführer der Baden-Württemberg Stiftung, und Christine Käferle, Leiterin<br />
Programmbereich Arbeiternehmer, Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für<br />
Arbeit beim Pressegespräch anlässlich der Kooperation<br />
die Coaching-Teams zusammen mit<br />
den vor Ort zuständigen Berufsberaterinnen<br />
und Berufsberatern gebucht<br />
werden. Die Termine werden dann<br />
aufeinander abgestimmt oder gemeinsam<br />
durchgeführt: So wecken die<br />
jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler<br />
von COACHING4FUTURE<br />
mit ihren multimedialen Vorträgen, eindrucksvollen<br />
Exponaten und anschaulichen<br />
Live-Experimenten das Interesse<br />
der Jugendlichen für MINT und geben<br />
erste Impulse für mögliche berufliche<br />
Werdegänge. Durch die Berufsberatung<br />
der Arbeitsagenturen können diese<br />
anschließend weiter vertieft werden.<br />
Mit der Kooperation wollen die Bundesagentur<br />
für Arbeit und die Baden-<br />
Württemberg Stiftung gemeinsam<br />
Jugendlichen einen vertieften Einblick<br />
in die Berufs- und Arbeitswelt ermöglichen<br />
und sie somit besser auf die Berufswahl<br />
vorbereiten.<br />
www.coaching4future.de<br />
www.bw-stiftung.de<br />
www.arbeitsagentur.de<br />
inFocus 2/2012 29
30<br />
<strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong> connected<br />
Meldungen aus der Netzwerkarbeit<br />
<strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong> ist neuer Partner der Landesinitiative<br />
„Frauen in MINT-Berufen“<br />
Am 2. Juli wurde <strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong> gemeinsam<br />
mit 5 weiteren Einrichtungen<br />
und Verbänden als neuer Partner<br />
der Landesinitiative „Frauen in MINT-<br />
Berufen in Wirtschaft, Wissenschaft<br />
und Forschung“ aufgenommen. Die<br />
Aufnahme erfolgte im Beisein von<br />
Dr. Nils Schmid, Minister für Finanzen<br />
und Wirtschaft, im Rahmen des ersten<br />
Bilanz- und Spitzengesprächs der Initiative<br />
bei der Robert Bosch GmbH in<br />
Reutlingen.<br />
Ziel der Landesinitiative ist es, mehr<br />
Frauen in MINT-Berufe zu bringen. Als<br />
Innovationsstandort und Ingenieurland<br />
Nr. 1 bietet Baden-Württemberg<br />
hervorragende Jobperspektiven, besonders<br />
für MINT-Fachkräfte: Spezialistinnen<br />
und Spezialisten für Mathematik,<br />
Informatik, Naturwissenschaft und<br />
Technik. Die Karriere- und Zukunftsaussichten<br />
für gut qualifizierte Frauen<br />
aus diesen Bereichen sind in Baden-<br />
Württemberg deshalb besser als je<br />
zuvor. Die Landesregierung möchte<br />
Frauen motivieren, diese Chancen stärker<br />
zu nutzen. Vor diesem Hintergrund<br />
hat sie im März 2010 die Landesinitiative<br />
„Frauen in MINT-Berufen in Wirtschaft,<br />
Wissenschaft und Forschung“<br />
inFocus 2/2012<br />
Dr. Andreas Ehrhardt präsentiert <strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong> und die geplanten Aktivitäten im Rahmen der<br />
Landesinitiative<br />
ins Leben gerufen, die vom Ministerium<br />
für Finanzen und Wirtschaft und vom<br />
Ministerium für Wissenschaft, Forschung<br />
und Kunst umgesetzt wird.<br />
Dazu werden Mädchen ermutigt, sich<br />
für MINT-Fächer zu entscheiden, junge<br />
Frauen im MINT-Studium oder bereits<br />
im Beruf wie auch Wiedereinsteigerinnen<br />
werden unterstützt. Aktivitäten<br />
sind beispielsweise Aktionstage für<br />
weibliche Auszubildende im gewerb-<br />
Dr. Andreas Ehrhardt<br />
unterzeichnet im<br />
Beisein von Minister<br />
Dr. Nils Schmid die<br />
Beitrittserklärung<br />
lich-technischen Bereich oder Karriereförderprogramme<br />
für Nachwuchswissenschaftlerinnen.<br />
Beim Bilanzgespräch wurden verschiedene<br />
Aktivitäten des vergangenen<br />
Jahres vorgestellt, darunter die Girls‘<br />
Day Akademien, MINT-Karriereberatungsstellen<br />
an Hochschulen und ein<br />
Projekt zum Wiedereinstieg von Ingenieurinnen,<br />
das eine Weiterbildung im<br />
Projektmanagement mit einem Unternehmenspraktikum<br />
kombiniert. Zudem<br />
wurde der Bilanzbericht präsentiert.<br />
Im Anschluss stellten sich die neuen<br />
Partner mit ihren Zielen kurz vor. <strong>Photonics</strong><br />
<strong>BW</strong> hat sich im Rahmen der<br />
Landesinitiative folgende Aktivitäten<br />
vorgenommen:<br />
1) Wir wollen Ingenieurinnen, Physikerinnen<br />
und Naturwissenschaftlerinnen<br />
bei ihren spannenden Arbeiten vorstellen.<br />
Diese beispielgebenden Porträts<br />
sollen in unserem <strong>Newsletter</strong>, auf<br />
unserer Homepage sowie in unserem<br />
Studienführer veröffentlicht und insbesondere<br />
Schülerinnen möglichst früh<br />
nahegebracht werden.
2) Ingenieure/innen und Physiker/innen<br />
arbeiten heute in interdisziplinären<br />
Teams, benötigen neben ihrem Fachwissen<br />
kommunikative Fähigkeiten,<br />
bewegen sich international, arbeiten<br />
gestaltend und tragen Verantwortung.<br />
Gerade Ingenieure/innen und Physiker/<br />
innen haben einen entscheidenden Anteil<br />
an Innovation und Wertschöpfung<br />
und sie werden es sein, die die kommenden<br />
Herausforderungen, z.B. hinsichtlich<br />
Energie und Umwelt, Mobilität<br />
und Kommunikation sowie auch Gesundheit<br />
und Sicherheit lösen werden.<br />
Wir wollen deshalb einen längst überfälligen<br />
Film erstellen und verbreiten, in<br />
dem Ingenieure/innen und Physiker/innen<br />
die „Heldinnen“ und „Helden“ sind.<br />
In zahlreichen technischen und medizinischen<br />
Anwendungsgebieten spielt<br />
eine möglichst detailgetreue Bilderfassung<br />
und realitätsnahe Darstellung eine<br />
immer größere Rolle. Hochauflösende<br />
Kameras bieten die Möglichkeit, feinste<br />
Strukturen aufzunehmen, während leistungsfähige<br />
Zoom-Objektive gleichzeitig<br />
einen großen Entfernungsbereich<br />
abdecken. HD-Displays wiederum<br />
ermöglichen die Darstellung der Bilddaten<br />
mit einer hohen Wiedergabetreue.<br />
Sowohl die Entwicklung der Kameras<br />
als auch der Displays ist in den letzten<br />
Jahren rasant fortgeschritten. Dem Anwender<br />
steht eine Vielzahl von neuen<br />
Technologien zur Verfügung, z.B. für<br />
die dreidimensionale Darstellung von<br />
Bilddaten oder beim Einsatz ultradünner<br />
und flexibler Displays.<br />
Um hierüber einen Überblick zu geben<br />
und Kontakte zu den jeweiligen Fachleuten<br />
zu vermitteln veranstalteten das<br />
Der kurze Video-Film soll in Kooperation<br />
mit der Internet-Agentur Lightwerk<br />
GmbH erstellt werden. Lightwerk<br />
verfügt über langjährige Erfahrung im<br />
Bereich „Web fürs Business“ sowie in<br />
der zielgruppengerechten Nutzung der<br />
Social Media.<br />
Für die Erstellung des Video-Films suchen<br />
wir noch Sponsoren und Mitstreiter.<br />
Sollten auch Sie dieses Me dium<br />
für Ihre Nachwuchsförderung und ergänzende<br />
Öffentlichkeitsarbeit nutzen<br />
wollen, dann würden wir uns über Kontaktaufnahme<br />
sehr freuen!<br />
3) Die Vereinbarkeit von Familie und<br />
Beruf, bzw. der Wiedereinstieg nach<br />
Rege Diskussionen beim Workshop<br />
„Hochauflösende Kameras und Displays“<br />
Virtual Dimension Center Fellbach und<br />
<strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong> am 11. Juli in Fellbach<br />
einen Workshop zum Thema „Hochauflösende<br />
Kameras und Displays für<br />
technische und medizinische Anwendungen“.<br />
Dr. Martin Gerken von der Carl Zeiss<br />
Optronics GmbH zeigte für den Bereich<br />
hochauflösender Zoom-Kamerasysteme<br />
Einsatzgebiete auf und nannte<br />
die aktuellen technischen Herausforderungen<br />
in der Entwicklung.<br />
Aktuelle Arbeiten und Entwicklungstrends<br />
bei Aktiv-Matrix OLED-Bildschirmen<br />
präsentierte Prof. Dr. Norbert<br />
Frühauf vom Institut für Großflächige<br />
Mikroelektronik der Universität Stuttgart.<br />
Anschließend diskutierten die<br />
Teilnehmer insbesondere die weitere<br />
Entwicklung der OLED- gegenüber der<br />
LCD-Technik.<br />
Horst Nowak von Barco zeigte die bereits<br />
heute einsetzbaren Displays im<br />
<strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong> connected<br />
Meldungen aus der Netzwerkarbeit<br />
der Babypause, sollte für anspruchsvolle<br />
Berufe weiter verbessert werden.<br />
Dafür wollen wir bei unseren Mitgliedsunternehmen<br />
werben. Und selbstverständlich<br />
wird <strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong> dies seinen<br />
Mitarbeiterinnen ermöglichen.<br />
www.mint-frauen-bw.de<br />
medizinischen Einsatz und ging auf<br />
die speziellen Anforderungen der Medizin<br />
ein. Die Relevanz der Displays<br />
steigt stetig, nicht zuletzt aufgrund der<br />
starken Zunahme bildgebender Verfahren<br />
in der Medizin.<br />
Michael Russo von der Tridelity AG<br />
schließlich erweiterte den Blick hin zu<br />
auto-stereoskopischen Displays für<br />
Anwendungen in der Medizin. 3D ohne<br />
Brille könnte auch für den Einsatz im<br />
OP interessant werden.<br />
Durch die Beiträge und die Diskussionen<br />
fühlten sich die Teilnehmer gut<br />
über das Themenfeld informiert und<br />
begrüßten den intensiven Austausch.<br />
www.vdc-fellbach.de<br />
www.photonicsbw.de<br />
inFocus 2/2012 31
32<br />
<strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong> connected<br />
Meldungen aus der Netzwerkarbeit<br />
Aktuelles aus dem DIN-Normenausschuss:<br />
Neue Projekte des ISO/TC 172 Optics and <strong>Photonics</strong><br />
Der Normenausschuss Feinmechanik<br />
und Optik (NAFuO) im Deutsches Institut<br />
für Normung e.V. (DIN) bearbeitet<br />
die in den Bereichen Feinmechanik,<br />
Mikrosystemtechnik, Optik und<br />
Photonik sowie Schmuck und Uhren<br />
notwendig werdenden Normungsaufgaben.<br />
Er verfolgt dabei – wo immer<br />
möglich – das Ziel, die Normen international<br />
verfügbar zu machen, um dem<br />
globalen Charakter der Märkte Rechnung<br />
zu tragen.<br />
Normen und die Mitarbeit im Normenausschuss<br />
bieten eine Reihe von Vorteilen<br />
für die strategische Ausrichtung<br />
von Unternehmen, für den globalen<br />
Handel, für die Umsetzung von technischen<br />
Neuerungen sowie in ihrer Anwendung.<br />
Unternehmensstrategie<br />
Normung auf Basis der Freiwilligkeit<br />
stärkt die wirtschaftlich gesellschaftliche<br />
Selbstverwaltung. Unternehmen<br />
gestalten durch aktive Beteiligung<br />
technische Regeln nach eigenen Interessen<br />
und Vorstellungen mit. Die<br />
Mitwirkung ermöglicht den direkten<br />
Informationsaustausch mit Experten<br />
anderer Interessengruppen. Beteiligte<br />
Unternehmen erzielen einen Wissensvorsprung<br />
vor den Mitbewerbern am<br />
Markt, indem sie die Inhalte der Normen<br />
frühzeitig kennen. Dies trägt zur<br />
Investitionssicherheit für das Unternehmen<br />
bei. Die Zusammenarbeit mit Wissenschaft<br />
und Forschung in den Normungsgremien<br />
erlaubt die frühzeitige<br />
Weichenstellung für die Umsetzung<br />
neuer Technologien am Markt.<br />
Weltweite Sprache der Technik<br />
Normen sind die weltweite Sprache<br />
der Technik. Sie bieten anerkannte Lösungen<br />
für den Schutz von Gesundheit,<br />
Sicherheit und Umwelt. Mit Blick<br />
auf den Warenverkehr tragen sie dazu<br />
bei,<br />
inFocus 2/2012<br />
• Vertrauen zwischen Kunden und<br />
Zulieferern zu schaffen,<br />
• Kompatibilität sowie Qualität zu<br />
garantieren,<br />
• Handelshemmnisse zu reduzieren<br />
und internationale Handelsabkommen<br />
einfacher umzusetzen.<br />
Unternehmen können weltweit handeln,<br />
ohne ihre Produkte landesspezifischen<br />
Forderungen anpassen zu<br />
müssen.<br />
Normung als Katalysator für Innovationen<br />
Entscheidend für den wirtschaftlichen<br />
Erfolg ist nicht nur die wissenschaftliche<br />
Erkenntnis, sondern auch deren<br />
Umsetzung in Innovationen am Markt.<br />
Frühzeitige Normung und Standardisierung<br />
stellt die Weichen für die Eta-<br />
Neue Projekte (Auswahl):<br />
blierung von Hochtechnologien auf den<br />
Weltmärkten. Normung ist das Instrument<br />
für die Umsetzung von Innovationen<br />
in marktfähige Produkte und<br />
Dienstleistungen.<br />
Rechtssicherheit durch Anwendung<br />
von Normen<br />
Die Anwendung von Normen ist freiwillig.<br />
Bindend werden Normen dann,<br />
wenn sie Gegenstand von Verträgen<br />
zwischen Parteien sind oder wenn<br />
der Gesetzgeber ihre Einhaltung vorschreibt.<br />
Normen sind eindeutige und<br />
anerkannte Regeln der Technik, daher<br />
bietet der Bezug auf Normen in Verträgen<br />
Rechtssicherheit. Auch wenn die<br />
Einhaltung von Normen keinen Haftungsfreibrief<br />
darstellt, stellt sie einen<br />
wichtigen Schritt beim Nachweis ordnungsgemäßen<br />
Verhaltens dar.<br />
ISO 10110-19: Preparation of drawings for optical elements and systems –<br />
Part 19: Freeform optical surfaces<br />
ISO 13142: Electro-optical systems – Cavity ring-down technique for<br />
high-reflectance measurement<br />
ISO/TR 16743: Wavefront sensors for characterising optical systems and<br />
optical components<br />
ISO 17328: Optical materials and components – Test method for refractive<br />
index of infrared optical materials<br />
ISO 17901-1: Holography – Part 1: Methods of measuring diffraction efficiency<br />
and associated optical characteristics of holograms<br />
ISO 17901-2: Holography – Part 2: Methods for measurement of hologram<br />
recording characteristics<br />
ISO/TS 17915: Measuring method of semiconductor lasers for sensing<br />
ISO 17935: Lasers and laser-related equipment – Specification of surface<br />
cleanliness<br />
Informationen zu allen nationalen, europäischen und internationalen Normungsaktivitäten<br />
im Bereich Optik und Photonik in ISO-, CEN- und DIN-<br />
Gremien einschließlich Arbeitsprogramm und Normenverzeichnis unter<br />
www.nafuo.din.de
Normen werden i.d.R. auf internationaler<br />
Ebene erarbeitet und dann europäisch<br />
und national identisch übernommen.<br />
Erleichtert wird dies durch<br />
die Übernahme von Federführungen<br />
technischer Komitees, des Komitees<br />
des Europäischen Komitees für Normung<br />
(CEN) sowie der Internationalen<br />
Organisation für Normung (ISO).<br />
Im Fachbereich Optik ist das ISO/TC<br />
172 Optics and <strong>Photonics</strong> das maßgebliche<br />
Gremium. Es hat folgende<br />
Unterkomitees:<br />
• SC 1 Fundamental standards<br />
• SC 3 Optical materials and components<br />
• SC 4 Telescopic systems<br />
• SC 5 Microscopes and endoscopes<br />
• SC 6 Surveying instruments<br />
• SC 7 Ophthalmic optics and instruments<br />
• SC 9 Lasers and electro-optical<br />
systems<br />
Für das ISO/TC 172 sowie einige der<br />
Unterkomitees, darunter das „SC 1<br />
Fundamental standards“ und das „SC<br />
9 Lasers and electro-optical systems“,<br />
führt der NAFuO im DIN das Sekretariat.<br />
Aus der Arbeit dieser Gremien gibt<br />
es aktuell eine Reihe neu aufgenommener<br />
Projekte, die nebenstehend im<br />
Kasten verzeichnet sind.<br />
VDMA-Arbeitsgemeinschaft<br />
gegen Verwendungsverbote für innovative Materialien<br />
Laser- und Sensortechnik, mobile<br />
Kommunikation, Maschinensteuerungen<br />
und viele andere elektronische<br />
Geräte sind ohne die Verwendung<br />
sogenannter „innovativer Materialien“<br />
undenkbar. Innovative Materialien, insbesondere<br />
Halbleiterwerkstoffe, wie<br />
z.B. Galliumarsenid und Galliumnitrid,<br />
verleihen aufgrund ihrer Eigenschaften<br />
elektronischen Bauteilen spezielle Fähigkeiten.<br />
Diesen Stoffen droht nach entsprechender<br />
Einstufung im Rahmen des<br />
europäischen Chemikalienrechts<br />
aktuell ein Verwendungsverbot. In<br />
Deutschland wären z.B. alleine im<br />
Mobilfunkbereich über 100 Millionen<br />
Handys betroffen (europaweit ca. 400<br />
Millionen Geräte). Aus diesem Grund<br />
haben sich mehrere Unternehmen und<br />
Forschungseinrichtungen entlang der<br />
gesamten Wertschöpfungskette zusammengeschlossen<br />
und unter dem<br />
Dach des VDMA die Arbeitsgemeinschaft<br />
„IMAT – Innovative Materialien<br />
für Nachhaltige High-Tech Elektronik,<br />
Photonik und andere relevante Indus-<br />
triebereiche“ gegründet. Diese Arbeitsgemeinschaft,<br />
die auch vom Industrieverband<br />
Spectaris unterstützt wird,<br />
wird die Interessen der Branche an den<br />
entscheidenden Stellen vertreten.<br />
<strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong> unterstützt die Initiative<br />
um die sachgerechte Einstufung<br />
insbesondere des für die Optischen<br />
Technologien wichtigen Halbleiterwerkstoffs<br />
Galliumarsenid (GaAs), der u.a.<br />
in LEDs, Laserdioden, Kameras und<br />
Solarzellen wichtiger Bestandteil ist.<br />
Gründungsmitglieder der Arbeitsgemeinschaft<br />
sind AZUR SPACE, das<br />
Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme<br />
(ISE), das Fraunhofer-Institut<br />
für Angewandte Festkörperphysik<br />
(IAF), Freiberger Compound Materials,<br />
OSRAM, TRUMPF, Vishay und United<br />
Monolith Semiconductors, deren Geschäftsführer<br />
Norbert Plogmann zum<br />
Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft<br />
gewählt wurde. Weitere Unternehmen<br />
und Forschungseinrichtungen zur Verstärkung<br />
der Arbeitsgemeinschaft sind<br />
willkommen.<br />
<strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong> connected<br />
Meldungen aus der Netzwerkarbeit<br />
Sie sind interessiert an der Mitwirkung?<br />
Der NAFuO freut sich, wenn Sie sich<br />
mit uns in Verbindung setzen.<br />
Kontakt:<br />
NAFuO-Geschäftsstelle:<br />
DIN Außenstelle Pforzheim<br />
Tel.: 07231/ 9188 -0<br />
nafuo@din.de<br />
www.nafuo.din.de<br />
Eine wichtige Aufgabe der IMAT ist die<br />
Unterstützung der anstehenden Einstufungen<br />
verschiedener Materialien. Hierbei<br />
ist es wichtig, die Stoffe unter realistischen<br />
Bedingungen zu bewerten,<br />
um fachlich richtige Entscheidungen<br />
treffen zu können. Beispielsweise kann<br />
ein Stoff in loser Form karzinogen sein,<br />
in Glas gebunden jedoch völlig ungefährlich.<br />
Mit einer korrekten Einstufung<br />
sei der Umgang mit diesen innovativen<br />
Materialien auch zukünftig möglich,<br />
erklärt Naemi Denz, Geschäftsführerin<br />
der Arbeitsgemeinschaft IMAT und<br />
Leiterin der VDMA Abteilung „Technik<br />
und Umwelt“.<br />
Fachlich betreut wird die IMAT von<br />
Dr. Darius Soßdorf, der im VDMA bereits<br />
seit zehn Jahren mit dem Thema<br />
„EU-Chemikalienpolitik“ befasst ist.<br />
Ansprechpartnerin in der IMAT-Geschäftsstelle<br />
ist Sylvi Claußnitzer, Tel.:<br />
069 / 6603-1880, sylvi.claussnitzer@<br />
vdma.org.<br />
www.vdma.org<br />
inFocus 2/2012 33
34<br />
<strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong> connected<br />
Meldungen aus der Netzwerkarbeit<br />
Verleihung des Berthold Leibinger Innovationspreis 2012<br />
Im zwanzigsten Jahr ihres Bestehens<br />
hat die Berthold Leibinger Stiftung<br />
zum siebten Mal ihre Preise für international<br />
herausragende Leistungen in<br />
der Laserphysik verliehen. Rund 550<br />
Gäste verfolgten am 14. September<br />
die Verleihung des Berthold Leibinger<br />
Innovationspreises und des Berthold<br />
Leibinger Zukunftspreises.<br />
Nicht nur die Rekordbesucheranzahl<br />
zeigt, welche Bedeutung der Preis<br />
mittlerweile erlangt hat. Es kamen Pioniere<br />
der Laserforschung, aktuelle Vordenker<br />
und Nachwuchswissenschaftler<br />
sowie Laseranwender aus Konzernen,<br />
Mittelständlern und Hightech-Startups.<br />
Wie in den vergangenen Jahren,<br />
stellte TRUMPF der Berthold Leibinger<br />
Stiftung den Veranstaltungsort zur Verfügung,<br />
an dem wichtige Akteure der<br />
Branche zusammenkamen, um den regen<br />
Erfindungsgeist der internationalen<br />
Laser Community zu feiern.<br />
Mit dem Innovationspreis zeichnet<br />
die Berthold Leibinger Stiftung seit<br />
Rund 550 Gäste waren der Einladung gefolgt<br />
inFocus 2/2012<br />
2000 Forscher und Entwickler aus,<br />
die neue Wege in der Lasertechnologie<br />
gehen. Seit 2006 ehrt zudem der<br />
Zukunftspreis Wissenschaftler für herausragende<br />
Forschungsarbeiten zur<br />
angewandten Lasertechnologie. Eine<br />
hochkarätige, international besetzte<br />
Jury, der auch Physiknobelpreisträger<br />
Prof. Theodor Hänsch angehört,<br />
wählte die drei Preisträger des Innovationspreises<br />
und den Gewinner des<br />
Zukunftspreises.<br />
Der Abend war noch aus einem weiteren<br />
Grund ein besonderer für die<br />
Berthold Leibinger Stiftung: sie feierte<br />
mit der Preisverleihung zugleich ihr<br />
20-jähriges Bestehen. Prof. Dr. Berthold<br />
Leibinger, langjähriger Geschäftsführender<br />
Gesellschafter der TRUMPF<br />
Gruppe, rief die Stiftung 1992 ins Leben,<br />
um Wissenschaft, Kultur, Kirche<br />
und soziale Projekte nachhaltig zu fördern.<br />
Nachdem Brigitte Diefenbacher, Geschäftsführerin<br />
der Stiftung, die gela-<br />
denen Gäste aus Wirtschaft, Wissenschaft<br />
und Politik begrüßt hatte, gab<br />
Kuratorin Dr. Nicola Leibinger-Kammüller<br />
einen Einblick in das Stiftungswesen.<br />
Festreden hielten die Bundesministerin<br />
für Bildung und Forschung, Prof.<br />
Dr. Annette Schavan und die badenwürttembergische<br />
Ministerin für Wissenschaft,<br />
Forschung und Kunst, Theresia<br />
Bauer.<br />
Neben den Laudationes durch Mitglieder<br />
der Jury wurden die Preisträger<br />
auch mit kurzen Filmen vorgestellt, die<br />
für große Begeisterung im Publikum<br />
sorgten. Die Filme können demnächst<br />
auch auf den Internet-Seiten der Berthold<br />
Leibinger Stiftung angesehen<br />
werden.<br />
Der mit 30 000 Euro dotierte erste Preis<br />
ging an Dr. Tso Yee Fan, Dr. Antonio<br />
Sanchez-Rubio and Dr. Bien Chann<br />
vom Massachusetts Institut of Technology<br />
und TeraDiode Inc., USA für Ihre<br />
Arbeiten über „Dichtes Wellenlängen-<br />
Multiplexing für Hochleistungs-Diodenlaser“.<br />
Den zweiten Preis zu 20 000 Euro erhielt<br />
eine Projektgruppe vom Fraunhofer-Institut<br />
für Lasertechnik, der Edgewave<br />
GmbH und der AMPHOS GmbH<br />
für die Entwicklung des „InnoSlab Laser“.<br />
Den dritten Preis – 10 000 Euro – erhielten<br />
Andreas Blug, Felix Abt und<br />
Leonardo Nicolosi vom Fraunhofer-<br />
Institut für Physikalische Messtechnik,<br />
dem Institut für Strahlwerkzeuge der<br />
Universität Stuttgart sowie der Technischen<br />
Universität Dresden für ihr<br />
„Echtzeit-Regelungssystem für das<br />
Laserstrahlschweißen“, das im Rahmen<br />
eines Forschungsprojekts der<br />
Baden-Württemberg Stiftung entwi-
ckelt wurde. Hierauf wies Prof. Helmut<br />
Hügel in seiner Laudatio noch einmal<br />
deutlich hin und sprach sich in Richtung<br />
der baden-württembergischen<br />
Forschungsministerin für eine Fortführung<br />
der für das Land wichtigen<br />
Forschungsprogramme der Baden-<br />
Württemberg Stiftung aus.<br />
Seit 2006 vergibt die Stiftung neben<br />
dem Innovationspreis auch den mit<br />
30 000 Euro dotierten Berthold Leibinger<br />
Zukunftspreis. In diesem Jahr<br />
wurde er verliehen an Herrn Dr. Osamu<br />
Kumagai, Senior Vice President<br />
der Sony Corp., Japan. Mit dieser<br />
Entscheidung würdigt die Jury seine<br />
Leistung in der Entwicklung von<br />
Technologien für die Massenfertigung<br />
von günstigen Laserdioden sowie der<br />
wegweisenden Entscheidungen zur<br />
Entwicklung von Multi-Wellenlängen-<br />
Laserdioden für die Rückwärtskompatibilität<br />
dreier Generationen von optischen<br />
Disc-Datenträgern.<br />
Anlässlich der Auszeichnung des Zukunftspreisträgers<br />
Osamu Kumagai ergriff<br />
auch der japanische Botschafter,<br />
Takeshi Nakane, das Wort.<br />
Für kulturelle Unterhaltung sorgte die<br />
Tanzgruppe „Flying Steps“ mit einer<br />
Mischung aus Breakdance und klassischem<br />
Ballett. Den musikalischen<br />
Rahmen setzte das „PODIUM Ensemble“.<br />
In seinem Schlusswort fasste der Stifter<br />
Prof. Dr. Berthold Leibinger den<br />
Abend zusammen. Er zeigte sich beeindruckt<br />
von den Preisträgern und<br />
dankte ihnen und den Juroren.<br />
www.leibinger-stiftung.de<br />
<strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong> connected<br />
Meldungen aus der Netzwerkarbeit<br />
Dr. Nicola Leibinger-Kammüller, Vorsitzende des Kuratoriums der Berthold Leibinger Stiftung (erste<br />
Reihe, vierte von links), Bundesministerin Prof. Dr. Annette Schavan, Stifter Prof. Dr. Berthold Leibinger<br />
und Ministerin Theresia Bauer freuten sich mit den Preisträgern und Juroren<br />
Juror und Laudator Prof. Dr. Helmut Hügel von der Universität Stuttgart überreichte den dritten<br />
Preis an Felix Abt, Leonardo Nicolosi und Andreas Blug, die ihre Erfindung im Rahmen eines von der<br />
Baden-Württemberg Stiftung finanzierten Forschungsprojekts erarbeitet hatten<br />
inFocus 2/2012 35
36<br />
<strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong> connected<br />
Meldungen aus der Netzwerkarbeit<br />
Erfolgreiche Premiere für den „German Pavilion“<br />
auf Photonik-Messe in Indien<br />
Zum ersten Mal präsentierten 15<br />
Aussteller auf einem deutschen Gemeinschaftsstand<br />
ihre Produkte und<br />
Dienstleistungen auf der aufstrebenden<br />
Fachmesse „Laser World of <strong>Photonics</strong><br />
India 2012“. Im Bombay Exhibition<br />
Center erwarteten die über 2600 Fachbesucher<br />
vom 14. – 16. September das<br />
komplette Spektrum der Photonik, wobei<br />
Laser- und Lasersysteme im Fokus<br />
standen. Die Messe zog insbesondere<br />
Besucher aus Wachstumsbranchen,<br />
wie beispielsweise dem Automobilbau,<br />
der Luft- und Raumfahrttechnik sowie<br />
der Telekommunikation an.<br />
Angesichts dessen, dass die Photonik-<br />
Branche trotz ihres großen Potenzials<br />
in Indien bisher eine eher nachrangige<br />
Rolle spielt, wurden im begleitenden<br />
Seminarprogramm zunächst Grundlagen<br />
zur Anwendung von Lasertechnologien<br />
vermittelt und Lösungen mit<br />
internationalen Experten diskutiert.<br />
Aufgrund der starken Nachfrage soll<br />
das Tagungsangebot für 2013 erweitert<br />
werden – auch im Hinblick auf den<br />
interdisziplinären Austausch und die<br />
gute Ausprägung des wissenschaftlichen<br />
Sektors in Indien.<br />
Der deutsche Gemeinschaftsstand auf der LASER India<br />
inFocus 2/2012<br />
Insgesamt waren 127 Aussteller auf<br />
der Messe präsent. Deutschland war<br />
in Mumbai mit einem vom Bundesministerium<br />
für Wirtschaft und Technologie<br />
(BMWi) geförderten Gemeinschaftsstand,<br />
dem „German Pavilion“,<br />
vertreten. Gemeinsam mit dem Ausstellungs-<br />
und Messe-Ausschuss der<br />
deutschen Wirtschaft (AUMA) sowie<br />
der Durchführungsgesellschaft IMAG<br />
und mit Unterstützung von OptecNet<br />
Deutschland, dem bundesweiten Zusammenschluss<br />
der regionalen Kompetenznetze<br />
Optische Technologien,<br />
wurde den deutschen Photonik-Unternehmen<br />
diese Plattform geboten,<br />
um den rasch wachsenden indischen<br />
Markt zu adressieren.<br />
Ihre neuesten Produkten und Technologien<br />
präsentierten CEC Cutting Edge<br />
Coatings GmbH, Docter Optics GmbH,<br />
Jenoptik Automatisierungs GmbH,<br />
LASOS Lasertechnik GmbH, NTG<br />
Neue Technologien GmbH & Co. KG,<br />
Omicron Laserage Laserprodukte<br />
GmbH, OptecNet Deutschland e.V.,<br />
OSRAM Opto Semiconductors GmbH,<br />
RAYLASE AG, Reis Robotics, RGB<br />
Lasersysteme GmbH, Satisloh GmbH,<br />
S&R Optic GmbH, SCANLAB AG und<br />
Vitron Spezialwerkstoffe GmbH.<br />
Die deutschen Aussteller äußerten sich<br />
anschließend sehr zufrieden beispielsweise<br />
mit folgenden Aussagen: „Die<br />
Messe war ein Erfolg, nächstes Jahr<br />
sind wir wieder dabei.“ oder „Hier trifft<br />
man nicht nur die potenziellen Abnehmer<br />
aus ganz Indien, sondern auch<br />
aus Singapur.“ oder „Wenn man den<br />
Zugang findet, kann man viel bewegen.“<br />
Insgesamt wurden die Fachbesucher<br />
von den deutschen Ausstellern als<br />
überwiegend gut vorbereitet eingestuft,<br />
so dass die Chancen auf eine erfolgreiche<br />
Geschäftsbeziehung positiv<br />
eingeschätzt wurden.<br />
Die Messe findet nächstes Jahr vom<br />
12. – 14.11.2013 in Mumbai statt. Parallel<br />
dazu werden die „Intersolar India“<br />
und die „analytica Anacon India“ dort<br />
ausgerichtet.<br />
www.laser-india.german-pavilion.<br />
com<br />
www.world-of-photonics.net/en/<br />
laser-india/start<br />
www.optecnet.de
Messe „<strong>Photonics</strong> West 2013“<br />
erneut mit „German Pavilion“<br />
Auch 2013 wird es auf der Messe<br />
„<strong>Photonics</strong> West“ in San Francisco (5.<br />
– 7. Februar 2013) wieder einen „German<br />
Pavilion“ mit 48 Mitausstellern aus<br />
allen Bereichen der Optischen Technologien<br />
aus ganz Deutschland geben.<br />
Auf Antrag von OptecNet Deutschland<br />
e.V. und Spectaris e.V. wurde die Messe<br />
erneut in das offizielle Auslandsmesseprogramm<br />
der Bundesrepublik<br />
Deutschland aufgenommen. Die IEC<br />
Berlin Inter Expo Consult GmbH wurde<br />
in diesem Jahr wiederum mit der<br />
Organisation und Durchführung der<br />
Beteiligung beauftragt.<br />
Auf Ihren Besuch des „German Pavilion“<br />
freuen sich: Aixtooling GmbH,<br />
AMPHOS GmbH, ASLD GmbH, asphericon<br />
GmbH, Astro- und Feinwerktechnik<br />
Adlershof GmbH, Carl<br />
Zeiss Jena GmbH, Compact Laser<br />
Solutions GmbH, CRYSTAL GmbH,<br />
EPIGAP Optronic GmbH, Fraunhofer<br />
Heinrich-Hertz-Institut HHI, Fraunhofer<br />
Institut für Integrierte Schaltungen<br />
IIS, Fraunhofer ILT, Fraunhofer Institut<br />
IOF, Fraunhofer Institut für Silicatforschung<br />
ISC, Fraunhofer IZM, Fresnel<br />
Optics GmbH, GD Optical Competence<br />
GmbH, IMM <strong>Photonics</strong> GmbH,<br />
inno-spec GmbH, J&M Analytik AG,<br />
JCMwave GmbH, Landesentwick-<br />
lungsgesellschaft Thüringen mbH, Laser<br />
Optics Berlin, Laser Zentrum Hannover<br />
e.V., Leica Microsystems CMS<br />
GmbH, LightTrans VirtualLab UG, LTD<br />
Laser Display Technology GmbH, Lumics<br />
GmbH, Luphos GmbH, Moulded<br />
Optics GmbH, m2k-laser GmbH, neo-<br />
LASE GmbH, Photon Energy GmbH,<br />
PicoLAS GmbH, Pleiger Laseroptik<br />
GmbH & Co. KG, PRIMES GmbH,<br />
PROTECT Laserschutz GmbH, RGB<br />
Lasersysteme GmbH, S & R Optic<br />
GmbH, Schmidt & Bender GmbH &<br />
Co. KG, TEC Microsystems GmbH,<br />
TOPAG Lasertechnik GmbH, TransMIT<br />
Gesellschaft für Technologietransfer<br />
mbH, TSB Innovationsagentur Berlin<br />
<strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong> connected<br />
Meldungen aus der Netzwerkarbeit<br />
Der German Pavilion<br />
auf der <strong>Photonics</strong> West<br />
GmbH, u2t photonics AG, VACOM<br />
Vakuum Komponenten & Messtechnik<br />
GmbH, VERTILAS GmbH und WISTA-<br />
MANAGEMENT GmbH.<br />
Die <strong>Photonics</strong> West ist die größte Messe<br />
im Bereich der Optischen Technologien<br />
in den USA, mit über 1200<br />
Ausstellern bei der diesjährigen Veranstaltung.<br />
Sie begleitet die gleichnamige<br />
Konferenz zu den Themenblöcken Biophotonik<br />
(BiOS), Laser (LASE), Optoelektronik<br />
(OPTO), MOEMS-MEMS und<br />
Green <strong>Photonics</strong>.<br />
http://spie.org/photonics-west.xml<br />
inFocus 2/2012 37
38<br />
Impressum<br />
Impressum<br />
Herausgeber<br />
<strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong> e.V.<br />
Kompetenznetz Optische Technologien;<br />
Carl-Zeiss-Straße 1, D-73447 Oberkochen<br />
Telefon (0 73 64) 20 34 15<br />
Fax (0 73 64) 20 49 03<br />
Email: info@photonicsbw.de<br />
V.i.S.d.P. Dr. Andreas Ehrhardt<br />
Geschäftsführer <strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong><br />
Redaktion<br />
Dr. Andreas Ehrhardt, Eva Kerwien/<strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong><br />
inFocus 2/2012<br />
Gestaltung und Realisierung<br />
SEITE DREI – Werbeagentur, Aalen<br />
Fotos / Abbildungen<br />
Baden-Württemberg Stiftung gGmbH; Berthold Leibinger Stiftung;<br />
Berthold Leibinger Stiftung / Lohrer; Berthold Leibinger Stiftung / Loster;<br />
Ministerium für Finanzen und Wirtschaft; OptecNet Deutschland e.V.;<br />
OSRAM; <strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong>; TRUMPF Gruppe; Universität Stuttgart, ITO<br />
Druck<br />
Xerox Deutschland GmbH, Oberkochen
Unternehmen und Banken<br />
Forschung und Ausbildung<br />
Institutionen<br />
Die Mitglieder von <strong>Photonics</strong> <strong>BW</strong><br />
inFocus 2/2012 39
40<br />
inFocus 2/2012<br />
www.photonicsbw.de