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Herpes Pferdekrankheiten<br />

Die Infektionen mit Herpesviren treten weltweit bei Equiden auf<br />

und führen zu ansteckenden Erkrankungen. In Deutschland<br />

lässt sich aufgrund serologischer Untersuchungen sagen, dass<br />

70-80% der Pferdepopulation bis zum Ende des dritten<br />

Lebensjahres mit diesem Virus Kontakt hatte. Das Virus wird<br />

vor allem mit Sekreten der Atemwege (Husten, Aerosol,<br />

Nasenausfluss) ausgeschieden und über die Atemwege<br />

aufgenommen (sog. Tröpfcheninfektion). Nach überstandener<br />

Infektion und Erkrankung ist das Virus nicht vom körpereigenen<br />

Abwehrsystem vollständig eliminiert worden, sondern der<br />

Erreger bleibt lebenslang im Körper des Pferdes. Das Virus<br />

zieht sich zurück in die Nervenzellen (sog. Ganglienzellen, v.a.<br />

Trigeminusganglion, aber auch periphere Lymphknoten,<br />

Nüsternschleimhaut, Bronchial-, Alveolarepithel). An diesen<br />

Lokalisationen ist das Virus für das körpereigene Immunsystem<br />

nicht zugänglich und kann vom Körper nicht „erkannt und<br />

bekämpft“ werden. Man spricht von einer Latenz des Virus. Das<br />

betroffene Pferd bleibt lebenslang Virusträger und<br />

intermettierender Virusausscheider. Bei einer Schwächung des<br />

Immunsystems des betroffenen Tieres durch Stress<br />

beispielsweise in Form von Transport, Stallwechsel,<br />

Turnierstart, Absetzen des Fohlens, Operation oder anderer<br />

Erkrankung wird das ruhende Virus erneut aktiviert, freigesetzt<br />

und ausgeschieden. Die Pferde selbst weisen bei der<br />

Aktivierung des Virus nicht immer klinische Symptome auf,<br />

stellen jedoch eine Infektionsquelle für andere Pferde dar.<br />

Zusammenfassend bestehen somit zwei Gefahren für das<br />

Auftreten der Erkrankung: Eine Tröpfcheninfektion von Pferd zu<br />

Pferd oder eine Aktivierung des im Körper des Pferdes<br />

zurückgezogenen, ruhenden Virus.


Die Herpesinfektionen sind weder anzeige- noch meldepflichtig<br />

und werden durch verschiedene Herpesviren ausgelöst. Die<br />

Nummerierung der Herpesviren erfolgte in der Reihenfolge ihrer<br />

Entdeckung. Es werden 8 Herpesviren beschrieben, dabei<br />

kommen die equinen Herpesviren der Typen EHV-1, -2, -3 und<br />

-4 bei Pferden und EHV-5 bis EHV-8 in der Regel nur bei Eseln<br />

vor.<br />

Krankheitsbilder<br />

Die verschiedenen Herpesviren können unterschiedliche<br />

Organsysteme betreffen und führen somit zu verschiedenen<br />

Krankheitssymptomen. Es treten Entzündungen der Atemwege<br />

(Rhinopneumonitis), Spätabort, Paretisch- paralytische<br />

Verlaufsform, Keratokonjunktivitis und Equines<br />

Herpesexanthem auf.<br />

Entzündung der Atemwege (Rhinopneumonitis)<br />

Zu respiratorischen Erkrankungen kommt es meist nur bei<br />

Jungtieren oder geschwächten Tieren durch Tröpfcheninfektion.<br />

Es sind in der Regel zunächst die oberen Atemwege (Rhinitis,<br />

Pharyngitis) betroffen, aber auch Manifestation im Bereich der<br />

Bronchien sind nicht selten. Die Entzündung der Atemwege<br />

wird durch Infektionen des Equinen Herpesvirus 1 und 4<br />

ausgelöst. Bei Erkrankungen der oberen Luftwege spielt v.a.<br />

bei Fohlen auch das Equine Herpes Virus 2 eine Rolle. Die<br />

klinischen Symptome reichen von inapperenten Fällen über<br />

subklinische Verläufe bis zu hochgradigen Zuständen.<br />

Symptome: Die Inkubationszeit beträgt 2-10 Tage. Erstes<br />

Symptom einer Herpeserkrankung ist meist Fieber bis über<br />

39°C. Während der ca. 1 -7 Tage andauernden Fieberphase<br />

fallen Mattigkeit und verringerter Appetit auf. Die<br />

Mandibularlymphknoten sind umfangsvermehrt und


druckempfindlich. Kurz nach dem Auftreten des Fiebers folgen<br />

Nasen- und Augenausfluss begleitet von zeitweisem Husten.<br />

Unter sehr guten Haltungsbedingungen und ohne das Auftreten<br />

von Komplikationen beispielsweise in Form von bakteriellen<br />

Sekundärinfektionen od. viralen Mischinfektionen können die<br />

Symptome nach etwa zwei Wochen abklingen. Bei bakteriellen<br />

Sekundärinfektion oder Ausbreitung des Krankheitsgeschehens<br />

auf die Bronchien kann die Erkrankungsdauer bis zu fünf<br />

Wochen betragen.<br />

Spätabort<br />

Der Virusabort der Stuten durch EHV-1 tritt in der<br />

Spätträchtigkeit zwischen dem siebten und elften<br />

Trächtigkeitsmonat auf. Die Aborte können einzeln auftreten<br />

oder mehrere Stuten eines Bestandes betreffen. Die Stute zeigt<br />

dabei in der Regel keine Krankheitssymptome. Es treten<br />

normalerweise keine Vorzeichen auf und der Abort verläuft sehr<br />

schnell. Der Virus befällt die Schleimhäute der Gebärmutter und<br />

Plazenta, die Plazenta löst sich von der Uteruswand, so dass<br />

die Nährstoffversorgung des ungeborenen Fohlens<br />

unterbrochen wird, und es abstirbt. Neben dem Abort kann es in<br />

Folge von Herpesinfektionen mit EHV-1 auch zur Geburt toter<br />

oder lebensschwacher Fohlen kommen, die dann meist<br />

innerhalb der ersten Lebenstage aufgrund einer virusbedingten<br />

Pneumonie oder Ausfälle anderer Organe (Leber, Niere)<br />

verenden.<br />

Paretisch- paralytische Verlaufsform (Lähmungen, "Parese-<br />

Paralyse-Syndrom")<br />

EHV-1-Infektionen können auch zu neurologischen<br />

Erkrankungen führen. Pferde jeden Alters können betroffen


sein. In der Regel wird ein perakuter oder akuter Verlauf<br />

beobachtet. Die Erkrankung geht also nur über wenige Tage.<br />

Nach einem initialen Fieberanstieg auf bis über 40°C treten oft<br />

zunächst respiratorische Symptome in Form von Nasen-,<br />

Augenausfluss und Husten auf. Das Bewusstsein ist ungestört.<br />

Zeitlich geringgradig versetzt sind Bewegungsstörungen der<br />

Hinterhand zu beobachten. Es kommt zu Blutungen in die<br />

Nervensubstanz des Rückenmarks (ischämische Vaskulitits im<br />

Rückenmark). Daraus resultieren Koordinationsstörungen der<br />

Hinterhand (Ataxie), Sensibilitätsstörungen, reduzierte<br />

Schweifspannung (sog. „Lämmerschwanz“),<br />

Bewegungsunwillen, über hundesitzige Stellung kann es bis hin<br />

zu Bewegungsunfähigkeit, Festliegen und Tod des betroffenen<br />

Pferdes kommen. Je nachdem, in welchen Bereichen die<br />

Blutungen in das Nervengewebe erfolgen, stellen sich<br />

außerdem Lähmungen von Penis, Anus oder Blase ein.<br />

Keratokonjunktivitis<br />

Das Equine Herpesvirus 2 kann zur Entzündung der Bindehaut<br />

und Hornhaut des Auges (sog. Keratokonjunktivitis) führen.<br />

Equines Herpesexanthem<br />

Das Equine Herpesvirus 3 löst eine Genitalinfektion aus, die<br />

auch als Equines Herpesexanthem, Equines Koitalexanthem<br />

(ECE), Deckexanthem oder Bläschenausschlag bzw.<br />

Mosaikausschlag bezeichnet wird. Die Übertragung erfolgt über<br />

den Deckakt. Symptome sind gerötete, vermehrt durchblutete<br />

Scheidenschleimhaut, stecknadelkopf- bis erbsengroße<br />

Bläschen, Pusteln oder Erosionen des Scheidenvorhofs bzw.<br />

des Penis oder der Vorhaut.


Wegen der Vollständigkeit werden alle Formen kurz<br />

angeschnitten, der Schwerpunkt wurde jedoch auf die drei<br />

zuerst genannten gelegt, auf die sich auch die nachfolgenden<br />

Abschnitte beziehen.<br />

Herpes-Testmethoden für Pferde<br />

Die Diagnose wird aufgrund der klinischen Symptome zunächst<br />

als Verdachtsdiagnose gestellt. Um den Verdacht zu<br />

untermauern, sollte ein direkter und indirekter Virusnachweis<br />

erfolgen. Bei dem direkten Nachweis wird der Virus selbst, das<br />

Antigen nachgewiesen, bei dem indirekten Nachweis werden<br />

die gegen das Virus gerichteten Antikörper nachgewiesen.<br />

Für den direkten Virusnachweis wird von dem klinische<br />

Symptome zeigenden Patienten ein Tupfer der<br />

Nüsternschleimhaut entnommen. Die Probe wird mittels einer<br />

sog. PCR (Polymerase Kettenreaktion) untersucht und für eine<br />

Zellkultur zum direkten Virusnachweis verwendet. Diese<br />

Untersuchungsmethode dauert mehrere Tage, und es ist nicht<br />

immer der Nachweis des Virus möglich. Das bedeutet, dass ein<br />

positiver Test (Virus konnte nachgewiesen werden) eine<br />

eindeutige Aussage beinhaltet (Virus liegt vor), ein negativer<br />

Test (Virus konnte nicht nachgewiesen werden) jedoch eine<br />

Herpesinfektion nicht völlig ausschließt.<br />

Zusätzlich sollte parallel ein indirekter Virusnachweis über den<br />

Nachweis von Antikörpern gegen Herpesviren im Blut des<br />

Patienten durchgeführt werden. Für den Virusneutralisationstest<br />

werden Serumproben gewonnen. Es wird ein sogenanntes<br />

Serumpaar untersucht. Das bedeutet, dass eine Blutprobe zu<br />

Krankheitsbeginn und eine zweite 14 Tage später untersucht<br />

werden. Da Herpesviren unter der Pferdepopulation wie bereits<br />

anfangs erwähnt weit verbreitet sind, ist in der Regel immer ein<br />

Antikörpergehalt nachzuweisen. Hinzu kommt, dass ein<br />

aufgrund einer Impfung erworbener Antikörpertiter nicht von<br />

einem aufgrund einer Feldinfektion entstandenen Antikörpertiter


zu unterscheiden ist, da es keinen sog. Markerimpfstoff gegen<br />

Herpesviren gibt. Sinn dieser Untersuchung besteht daher<br />

darin, aufgrund der zweiten Probe einen signifikanten Anstieg<br />

des Herpestiters nachzuweisen, der dann zeigt, dass der<br />

betroffene Patient sich aktuell mit dem Erreger<br />

auseinandersetzt und neue Antikörper gebildet hat. Bei<br />

Krankheitssymptomen steigt der Antikörpertiter in der Regel<br />

deutlich an. Da bei der paretischen-paralytischen Verlaufsform<br />

der Titer in kurzer Zeit sehr schnell und hoch ansteigt, ist bei<br />

dieser Form der Herpesinfektion eine mehrmalige Gewinnung<br />

von Serumproben in 2-4 tägigen Abständen zu empfehlen.<br />

Bei grenzwertigen Ergebnissen sollte die Diagnostik andere<br />

Erkrankungen nicht ausschließen<br />

Eine Sektion ist bei abortierten Fohlen, verendeten oder<br />

euthanasierten Pferden anzuraten, um einen direkten<br />

Virusnachweis aus Blut, Sekreten oder Gehirnflüssigkeit<br />

vornehmen zu können.<br />

Quarantäne<br />

Aufgrund der Tröpfcheninfektion und der horizontalen<br />

Übertragung des Virus von Pferd zu Pferd muss bei Verdacht<br />

auf Herpes das betroffene Pferd oder der entsprechende<br />

Stalltrakt sofort isoliert werden. Wenn es der Personalschlüssel<br />

zulässt, ist es empfehlenswert, dass die Personen, die die<br />

isolierten Pferde versorgen, nicht die Stallungen mit gesunden<br />

Tieren betreten. Hygienemaßnahmen sind unbedingt<br />

einzuhalten, um die Gefahr der Verbreitung des Erregers zu<br />

minimieren. Es sollte daher Schutzkleidung beim Umgang mit<br />

erkrankten oder verdächtigen Tieren getragen werden, nach<br />

dem Verlassen der Tiere sollten die Hände gewaschen u.<br />

desinfiziert werden. Ein Wechseln der Schuhe oder<br />

Desinfizieren ist anzuraten. Arbeitsgeräte im Umgang mit den<br />

isolierten Pferden sollten im entsprechenden Stalltrakt


verbleiben. Die Quarantäne bleit bis drei Wochen nach dem<br />

Auftreten der letzten Krankheitssymptome bestehen. Der<br />

Isolationsbereich sollte anschließend gründlich gereinigt und<br />

desinfiziert werden, da sich das Virus auch außerhalb seines<br />

Wirtes ansteckungsfähig bleibt und mehrere Monate<br />

nachweisbar ist. Die Reinigung und Desinfektion von Putzzeug<br />

und Arbeitsgeräten ist anzuraten.<br />

Therapie<br />

Eine spezifische antivirale Therapie, bei der das Virus selbst<br />

„bekämpft“ wird, gibt bei Herpeserkrankungen nicht. Somit<br />

können die betroffenen Pferde nur symptomatisch therapiert<br />

werden. Im Vordergrund der Behandlung steht die<br />

Unterstützung des körpereigenen Abwehrsystems. Somit ist<br />

eine gute Haltung und Fütterung sowie Schonung der<br />

betroffenen und verdächtigen Patienten von großer Wichtigkeit.<br />

Es können sog. Paraimmunitätsinducer (z. B. Zylexis®, früher<br />

Baypamun®) oder entsprechende Futterzusatzmittel eingesetzt<br />

werden. Je nach aufgetretenen Symptomen kommen<br />

entzündungshemmende Präparate (NSAIDs, Kortison) und<br />

kreislaufunterstützende Maßnahmen (Infusionen) zum Einsatz.<br />

Beim Auftreten bakterieller Sekundärinfektionen werden<br />

Antibiotika eingesetzt. Sinnvoll ist es, erst eine bakterielle<br />

Untersuchung durchzuführen, um den vorhandenen Keim zu<br />

isolieren und mit Hilfe eines Antibiogramms ein Antibiotikum<br />

auszuwählen, für das das aufgetretene Bakterium sensibel ist.<br />

Bei der paretisch-paralytischen Verlaufsform werden B-<br />

Vitamine und gerinnungsfördernde Medikamente empfohlen.<br />

Aus der Humanmedizin wird auch ein Virostatikum (Aciclovir)<br />

eingesetzt, dass die Vermehrung des Virus hemmen soll. Eine<br />

„Notimpfung“ ist kritisch zu sehen, da sie bei vorhandenen<br />

Symptomen zur Verschlechterung des Krankheitsgeschehens<br />

führen kann.


Prophylaxe<br />

Das Allgemeinbefinden des Pferdes soll gefördert werden<br />

durch eine gute Haltung und Fütterung. Da Stress eine wichtige<br />

Rolle bei der Erkrankung mit Herpesviren spielt, ist eine<br />

Reduktion stressfördernder Faktoren sehr wichtig. Dazu<br />

gehören beispielsweise das Unterlassen unnötiger Transporte<br />

und der Konstitution des Pferdes angepasstes Training. Das<br />

Immunsystem sollte außerdem gestärkt werden, beispielsweise<br />

durch mehrmalige intramuskuläre Injektionen eines<br />

Paraimmunitätsinducers wie beispielsweise Zylexis® oder die<br />

Zufütterung entsprechender Präparate. Vorbeugende<br />

regelmäßige Impfungen gegen Herpes sind sinnvoll. Hierauf<br />

wird im nachfolgenden Abschnitt Impfungen näher<br />

eingegangen.<br />

Sollten neue Tiere eingestallt werden, sind diese zunächst<br />

unter Quarantäne zu stellen, um sicher zu stellen, dass keine<br />

Krankheitssymptome auftreten.<br />

Ställe, in denen erkrankte Pferde aufgetreten sind, sind zu<br />

meiden, um eine direkte oder indirekte Verbreitung des<br />

Erregers zu vermeiden.<br />

Impfung (Vakzinierung)<br />

Wichtigstes Bekämpfungsmittel gegen Herpeserkrankungen<br />

stellt die vorbeugende Impfung dar. Durch eine Impfung wird<br />

die Bildung von gegen EHV-1 und EHV-4 gerichtete Antikörper<br />

induziert. Die Impfung schützt das geimpfte Pferd nicht vor<br />

einer Infektion und einer daraus resultierenden Erkrankung,<br />

doch der Verlauf ist in der Regel nicht so drastisch und<br />

Virusaborte treten kaum auf. Geimpfte Pferde scheiden<br />

außerdem bei einer Neuinfektion oder Reaktivierung des<br />

latenten Virus nur ca. 10% des Virus aus im Vergleich zu einem<br />

nicht geimpften Pferd. Durch die deutliche Reduktion der<br />

Virusausscheidung wird das Feldvirus minimiert. Der


Infektionsdruck wird auf diese Weise entscheidend gesenkt. Es<br />

ist sinnvoll, den gesamten Bestand zu impfen.<br />

Momentan existieren nur gegen EHV-1 und EHV-4 Impfstoffe,<br />

die als Lebend- und Totimpfstoff verfügbar sind. Der attentuierte<br />

Lebendimpfstoff Prevaccinol® enthält abgeschwächtes, noch<br />

vermehrungsfähiges EHV-1 ,die inaktivierten Impfstoffe<br />

Resequin NN plus® (Kombinationsimpfstoff gegen Herpes und<br />

Influenza) und Duvaxyn EHV1,4® führen zur Antikörperbildung<br />

gegen Herpesvirus 1 und 4. In der Regel werden sogenannte<br />

inaktivierte Impfstoffe eingesetzt. Geimpft werden können<br />

Fohlen ab einem Lebensalter von 5 Monaten, wenn bekannt ist,<br />

dass die Mutterstute NICHT gegen Herpes geimpft worden ist.<br />

Fohlen geimpfter Mutterstuten sollten erst ab dem 8.<br />

Lebensmonat erstmalig geimpft werden. Ein zu frühes Impfen<br />

in Gegenwart mütterlicher, passiv über das Kolostrum<br />

erhaltener, homologer Antikörper führt zu Wechselwirkungen<br />

mit den maternalen Antikörpern und einer Unterdrückung der<br />

Immunreaktion. Die Grundimmunisierung erfolgt durch zwei<br />

Impfungen im Abstand von 4-8 Wochen und einer dritten<br />

Impfung nach 6 Monaten. Die nachfolgenden<br />

Wiederholungsimpfungen finden alle 6 Monate statt.<br />

Trächtige Stuten sollten dreimalig während der Trächtigkeit (4.,<br />

6., 8. Trächtigkeitsmonat) mit Duvaxyn 1,4 geimpft werden.<br />

Früher wurde meist Prevaccinol im 3./4. Trächtigkeitsmonat und<br />

7./8. Trächtigkeitsmonat eingesetzt. Die Impfungen trächtiger<br />

Stuten sollen einem Virusabort vorbeugen und den<br />

heranwachsenden Embryo vor einer Herpesinfektion schützen.<br />

Die von der Stute aufgrund der Impfungen produzierten<br />

Antikörper werden außerdem in die Kolostralmilch<br />

abgegebenen und von dem neugeborenen Fohlen mit dem<br />

Kolostrum aufgenommen. Das Fohlen einer gut geimpften<br />

Mutterstute erhält somit eine passive Immunität, die es bei<br />

ausreichender Kolostrumaufnahme in den ersten<br />

Lebensmonaten schützt.


Es ist auf die Impffähigkeit des Pferdes zum Impftermin zu<br />

achten. Es sollte nach Möglichkeit vorher entwurmt worden und<br />

unbedingt frei von Infektionsanzeichen sein. Nach der Impfung<br />

sollte das Pferd 2-3 Tage geschont werden, eine völlige<br />

Boxenruhe ist normalerweise nicht erforderlich. Kurz vor einem<br />

Wettkampf sollte keine Impfung erfolgen.

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