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Medien Bulletion - 05.2013

Medien Bulletion das Medien Magazin - 05.2013 - NAB Show, Ultra HDTV und Cloud

Medien Bulletion das Medien Magazin - 05.2013 - NAB Show, Ultra HDTV und Cloud

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.de<br />

NAB SHOW<br />

3D IP<br />

4K 4K 4K<br />

Ultra HDTV und Cloud<br />

NEUES SPIEL – NEUES GLÜCK<br />

<strong>05.2013</strong> l Jahrgang 32 l 4263 l D10 Euro<br />

NAB 2013 Alles 4K Ready... Cloud Services Viel Unsicherheit... MDR/DREFA Leistungsstarkes Hörer-Kontaktsystem...<br />

Avid Erfolgversprechende Neuaufstellung... Green IT Mehr Nachhaltigkeit... T-Systems Neues Rundfunknetz am Start...<br />

Snell Gut gerüstet für die Zukunft... MIPTV Kein klares Konzept... <strong>Medien</strong>konvergenz EU-Grünbuch mit Streitpotenzial...<br />

Playout SES setzt auf AmberFin... newTV-Kongress Lineares Fernsehen bleibt... Online-Video Chancen in der Cloud...


Robert & Horst, München<br />

Green Studio<br />

95 Prozent fürs Klima. Wir heizen mit<br />

Geothermie und verwenden Strom aus<br />

Wasserkraft. So haben wir in den letzten<br />

zwei Jahren die Emission von Treibhausgasen<br />

um mehr als 95 Prozent reduziert.<br />

Seit 2013 bieten wir Ihnen in der Bavaria<br />

Filmstadt „klimaneutrale“ Produktionsbedingungen.<br />

Bavaria Film GmbH, Bavariafi lmplatz 7, D-82031 München /Geiselgasteig, www.bavaria-fi lm.de


BEYOND UND EVERYWHERE...<br />

... sind manche Anbieter von Broadcast-Systemen mit ihren<br />

Marketingbotschaften unterwegs. „Beyond“ steht dabei für Technik<br />

und Qualität jenseits bislang üblicher Standards und „Everywhere“ für<br />

Lösungen, die den Sendern ein einfaches Engagement in der<br />

Multiplattform/Multiscreen-Welt ermöglichen sollen.<br />

Klar waren diese „neudeutschen“ Begriffe auch auf der NAB 2013 in Las Vegas an den Messeständen und im<br />

Kongressprogramm angesagt. Und natürlich bemühte man sich auch sonst, mit innovativen Ideen zu avancieren.<br />

Nur musste man immer wieder feststellen, dass die angesprochenen Zielgruppen zwar interessiert zuhörten<br />

und nachfragten aber in ihrem aktuellen Tagesgeschäft eigentlich mit ganz anderen Problemen konfrontiert sind.<br />

NAB-Highlight-Themen wie 4K, Ultra HDTV oder Cloud Services konnten viele begeistern. Konkrete Einsatz- und<br />

Investitionspläne hatten jedoch die wenigsten.<br />

TV-Sender und Produktionshäuser, die erst dabei sind, ihre technischen Infrastrukturen HD-fähig zu machen<br />

oder noch mit der Einführung filebasierter Workflows zu kämpfen haben, sind nicht wirklich „Beyond“-orientiert.<br />

Entsprechende Zukunftsthemen sind für sie oft viel zu weit weg und nicht richtig greifbar.<br />

„Everywhere“-Angebote mit skalierbaren, hoch integrierten, flexibel einsetzbaren Systemen zu überschaubaren<br />

Kosten machen für sie da schon mehr Sinn. Ob hier die Cloud zum Einsatz kommen muss, steht wieder auf<br />

einem anderen Blatt.<br />

Wie auch immer: In Las Vegas gewinnt man leicht den Eindruck, dass die Slot-Maschine bei der Themensetzung<br />

zur NAB ein wenig hilft. Es wird einfach mal ein Spiel gestartet und getestet, wie die Dinge zusammen fallen.<br />

Wenn es nicht passt, versucht man es im nächsten Jahr noch einmal – mit leicht veränderter Strategie und<br />

vielleicht neuen Schlüsselwörtern.<br />

Am Ende geht es darum, neue Märkte und Geschäftsmöglichkeiten zu erschließen. Bei den sich immer schneller<br />

drehenden Innovationszyklen und einem sich rasant ändernden <strong>Medien</strong>nutzerverhalten wird es für alle Player<br />

jedoch schwieriger, den Jackpot zu knacken. Für „Beyond NAB 2013“ alles auf eine Karte zu setzen, birgt<br />

enormes Risiko. Kein Wunder, dass manche Hersteller da lieber erst einmal mit kleinem Einsatz spielen und<br />

schauen, was die anderen so machen.<br />

Eine interessante Lektüre wünscht<br />

Eckhard Eckstein, Chefredakteur<br />

EDITORIAL z


z INHALT<br />

6<br />

26 60<br />

SPECIAL<br />

26 NAB 2013<br />

Gut Ding braucht Weile<br />

4K-Produktionen und Ultra High Definition TV passieren<br />

nicht so schnell wie manche NAB-Aussteller suggerieren.<br />

30 Kein Grund zur Euphorie<br />

Das Interesse an Cloud Services war auf der NAB groß –<br />

ebenso wie die Unsicherheit über den möglichen Einsatz.<br />

35 Vorteilhafte Situation<br />

Snell präsentierte sich auf der NAB 2013 gut gerüstet für<br />

den technologischen Wandel im Broadcast-Geschäft.<br />

38 Verbesserte Kreativ-Tools<br />

Mit neuem Management und neuen Produktstrategien<br />

will Avid seine Erfolgsgeschichte weiterschreiben.<br />

BUSINESS<br />

40 EU-GRÜNBUCH<br />

Ziemlich großes Minenfeld<br />

Das neue Grünbuch der EU-Kommission zur <strong>Medien</strong>konvergenz<br />

will Impulse zur Entwicklung der <strong>Medien</strong>industrie<br />

in Europa geben und stößt auf reichlich Kritik.<br />

42 N E WTV<br />

Goldminen der <strong>Medien</strong>nutzung<br />

Das lineares Fernsehen hat noch längst nicht ausgedient –<br />

erst recht nicht, wenn non-lineare Inhalte es ergänzen.<br />

PRODUKTION<br />

44 H Ö R E R-KONTAKTSYSTEM<br />

Freie Fahrt für schnelle Informationen<br />

Für die crossmediale Kommunikation setzt der MDR jetzt<br />

auf ein modernisiertes Hörer-Kontaktsystem der DREFA.<br />

DISTRIBUTION<br />

42<br />

46 BS N E T<br />

Sehr gute Resonanz<br />

Die T-Systems organisiert derzeit den Aufbau des neuen<br />

Rundfunknetzes Broadcast Service Net (BS Net). In<br />

Frankfurt gab es dazu bereits ein Technik-Showcase.<br />

49 P L A Y O U T<br />

Alleskönner<br />

Die SES Platform Services setzt im Unterföhringer<br />

HD-Playout-Center AmberFins iCR-System ein.<br />

MEDIENBULLETIN <strong>05.2013</strong>


55<br />

50 I N T E R N E T-VIDEO<br />

EVENT<br />

52<br />

Videos aus der Wolke<br />

Cloud-basierte Lösungen gewinnen auch beim Einsatz<br />

von Unternehmensvideos an Attraktivität.<br />

52 B3 B I E N N A L E<br />

Das neue Erzählen<br />

Mit der „B3 Biennale des bewegten Bildes“ geht in<br />

Frankfurt ein neues Festival an den Start. Leiter Prof.<br />

Bernd Kracke erklärt im MB-Interview die Zielrichtung.<br />

55 P R O L I G H T + S O U N D<br />

Prolight + Sound im Aufwind<br />

Trotz Überschneidung mit der NAB 2013 verzeichneten<br />

Musikmesse und Prolight + Sound einen Besucherrekord.<br />

60 G R E E N IT<br />

Die Hardware-Obsoleszenz muss ein Ende haben<br />

Mit der ICT for Sustainability (ITC4S) fand in Zürich die<br />

erste internationale Konferenz zum Thema Green IT statt.<br />

Ziel: Mehr Bewusstsein für Nachhaltigkeit und<br />

schonenden Umgang mit den Ressourcen.<br />

MEDIENBULLETIN <strong>05.2013</strong><br />

62<br />

62 MIPTV<br />

Kein Grund zum Jubeln<br />

Die miptv in Cannes jährte sich in diesem Jahr zum<br />

50. Mal. Doch das große Feuerwerk zu Ehren der Messe<br />

konnte nicht darüber hinwegtäuschen, dass die neue<br />

Linie noch nicht gefunden ist.<br />

RUBRIKEN<br />

5 Editorial<br />

8 Magazin/Business<br />

12 Produktion<br />

14 Technik<br />

18 Distribution<br />

20 Event<br />

22 Update<br />

24 Personalien<br />

65 Branchenspiegel<br />

73 Impressum<br />

74 Termine<br />

MEDIEN BULLETIN-Video-Blog zur NAB 2013<br />

Video-Statements auf mebucom.de<br />

INHALT z<br />

7


z MAGAZIN / BUSINESS<br />

DIRA! NG FÜR ALLE BBC-STANDORTE IN SCHOTTLAND<br />

SCISYS PLC hat von der BBC einen neuen<br />

Großauftrag erhalten. Wie zur NAB<br />

2013 bekannt gegeben wurde wird der<br />

Harald Gröger<br />

SCISYS-Geschäftsbereich Media Broadcasting<br />

Solutions die bestehenden dira!<br />

Produktions- und Playoutsysteme bei<br />

allen Radiowellen von BBC Scotland<br />

ersetzen. Der Auftrag erfolgte auf der<br />

Grundlage eines bestehenden Rahmenvertrages.<br />

Das neue System, das auf<br />

dira! Next Generation als reines MS<br />

Windows System konzipiert ist, wird an<br />

allen Standorten, Glasgow Pacific Quay,<br />

Edinburgh und in neun weiteren Regionalstudios,<br />

zum Einsatz kommen. Zusätzlich<br />

wird auch ein Validierungs- und Trainingssystem<br />

geliefert werden.<br />

Das Gesamtvolumen des Auftrages<br />

beträgt über eine Million britische Pfund.<br />

Geplant ist, das Projekt in 2015 abgeschlossen<br />

zu haben. „Wir sind sehr stolz<br />

auf diesen Auftrag“, erklärte Harald Gröger,<br />

Business Communications & Sales<br />

Manager von SCISYS Media Broadcasting<br />

Solutions auf der NAB. „Der Auftrag<br />

unterstreicht die gute Partnerschaft, die<br />

zwischen der BBC und SCISYS besteht",<br />

KIT DIGITAL WILL REORGANISATION UNTER CHAPTER 11<br />

Das US-Unternehmen KIT digital Inc. sucht Gläubigerschutz nach Chapter 11<br />

des US-amerikanischen Insolvenzgesetzes. Das Unternehmen soll reorganisiert<br />

und rekapitalisiert werden, heißt es in einer offiziellen Erklärung von KIT.<br />

Über den Plan hat sich das Unternehmen mit seinen drei größten Aktionären,<br />

Prescott Group Capital Management, JEC Capital Partners und Ratio Capital<br />

Partners geeinigt. Demnach werde eine vollständige Rekapitalisierung des<br />

Unternehmens angestrebt, an der sich alle Aktionäre beteiligen können.<br />

Außerdem sollen die Firmen Ioko 365, Kewego, Multicast und Megahertz in<br />

eine neu zu gründende Konzerngesellschaft mit dem Firmennamen Piksel<br />

umgruppiert werden. Das Unternehmen wolle mit dieser Umstrukturierung<br />

und der angestrebten Rekapitalisierung durch die Börse alle Forderungen, die<br />

zum Zeitpunkt der Beantragung des Gläubigerschutzes bestehen, bezahlen.<br />

Nur die nicht operative Muttergesellschaft KIT digital Inc. werde ein Chapter-<br />

11-Verfahren einleiten, um die geplante Restrukturierung umzusetzen. Es wird<br />

erwartet, dass der Antrag gemäß Chapter 11 am 24. April 2013 gestellt werden<br />

wird. Die bereits profitablen Tochtergesellschaften von KIT digital, darunter<br />

Ioko 365, Polymedia, Kewego,<br />

Multicast und Megahertz, sind<br />

davon nicht betroffen. Außerdem<br />

habe das Unternehmen mit seinen<br />

bevorrechtigten Gläubigern eine<br />

Stundungsvereinbarung erzielt.<br />

Danach verzichten die bevorrechtigten<br />

Gläubiger bis zum 23. April<br />

2013 auf Rechtsmittel gegen das<br />

Unternehmen, bis das Unternehmen<br />

die erforderlichen Unterlagen<br />

für den Plan zusammenstellt.<br />

Megahertz ist von Kit-Restrukturierung nicht betroffen<br />

sagte SCISYS-CEO David Jones. Bereits<br />

Ende letzten Jahres ist SCISYS von der<br />

BBC mit der Bereitstellung der SCISYS-<br />

Studioautomation für Produktion und<br />

Playout im Rahmen des sogenannten<br />

ViLOR-Projekts (Virtualised Local Radio)<br />

beauftragt worden. Hierbei geht es um<br />

die Vernetzung von 40 lokalen Studios<br />

mit Audio-over-IP-Technik in der Cloud.<br />

ViLOR zentralisiert die Netzwerk- und<br />

Distributionselemente der Produktionskette,<br />

wobei Sprecher und Journalisten<br />

weiter in den lokalen Studios vor Ort<br />

agieren. Der Großteil der benötigten<br />

Technik wird in zwei Technik-Centern in<br />

Birmingham und Manchester untergebracht.<br />

In diesem Sommer sollen die ersten<br />

drei Studios angeschlossen werden.<br />

Der gesamte Umbau der BBC-Lokalstudios<br />

soll bis 2017 abgeschlossen sein.<br />

RTL BLEIBT BEI TELEPOOL<br />

RTL Deutschland und die Telepool GmbH verlängern<br />

ihre seit sechs Jahren bestehende Vertriebspartnerschaft.<br />

Die neue langfristige Vereinbarung<br />

umfasst die internationalen Vertriebsrechte<br />

für alle RTL-Programme außerhalb<br />

des deutschsprachigen Raums. International<br />

gefragt sind vor allem die RTL-Serien wie „Die<br />

Draufgänger“ („Double Trouble") oder auch<br />

„Alarm für Cobra 11“. Die Actionserie um zwei<br />

Autobahncops ist der absolute Export-Schlager<br />

und wurde bereits in rund 120 Länder verkauft,<br />

darunter zuletzt Taiwan, Südkorea,<br />

Pakistan und Iran. Neu im Angebot sind die<br />

RTL-Comedyserie „Der Lehrer“ („The Teacher“)<br />

und der Krimi-Pilotfilm „Medcrimes“. „Die RTL-<br />

Produktionen haben sich als große Bereicherung<br />

unseres bestehenden Programm-Katalogs<br />

erwiesen", erklärte Thomas Weymar, Geschäftsführer<br />

der Telepool und Global Screen. Mit der<br />

bisherigen Zusammenarbeit ist man auch bei<br />

RTL zufrieden. „Telepool war in den letzten<br />

Jahren ein verlässlicher Partner. Wir freuen<br />

uns, dass wir diese Partnerschaft gemeinsam<br />

fortsetzen und Telepool – sowie ihre Tochterfirma<br />

Global Screen – auch in den nächsten Jahren<br />

den Weltvertrieb des RTL Programms übernehmen“,<br />

erklärte Jörg Graf, Bereichsleiter<br />

Programmeinkauf bei RTL.<br />

8 MEDIENBULLETIN <strong>05.2013</strong>


MEDIENBULLETIN <strong>05.2013</strong><br />

KURZ GEMELDET<br />

BPM Broadcast & Professional Media vertreibt jetzt auch<br />

exklusiv die Produkte von JAG35 in Deutschland. JAG35<br />

ist Hersteller preiswerter Kamera-Support-Systeme für<br />

DSLR- und Handheld-Kameras.<br />

Megahertz Broadcast und C-COM Satellite Systems<br />

haben einen Partnerschaftsvertrag für den Einsatz des<br />

tragbaren und selbstausrichtenden Satellitensystems iNet<br />

Vu geschlossen. Megahertz wird die auf den<br />

Frequenzbereichen des Ku- und Ka-Bandes übertragende<br />

VSAT-Satellitenkommunikation vor allem für die News-<br />

Berichterstattung anbieten, da das dafür benötigte<br />

Equipment leicht transportierbar und von den Journalisten<br />

vor Ort eingesetzt werden kann.<br />

Endemol Deutschland hat mit dem Hamburger Sport-<br />

Verein (HSV) eine Kooperationsvereinbarung geschlossen.<br />

Ziel ist die Produktion unterhaltsamer und informativer<br />

Formate rund um den HSV für die verschiedenen<br />

Kanäle des Vereins wie beispielsweise HSV.TV. Endemol<br />

Deutschland baut damit seine Aktivitäten im Bereich<br />

Internet-TV weiter aus und für den HSV ist die<br />

Kooperation ein weiterer Entwicklungsschritt in der<br />

Umsetzung seiner Content- und Vermarktungsstrategie.<br />

ProSiebenSat.1 und der Deutsche Tennis Bund (DTB)<br />

gehen eine strategische Kooperation ein. Die<br />

Zusammenarbeit ist für zehn Jahre vereinbart und beinhaltet<br />

neben medialen, plattformübergreifenden<br />

Verwertungsrechten für nationale wie internationale<br />

Tennisturniere auch gemeinsame Vermarktungs- und<br />

Onlineaktivitäten. Im Kern geht es um Live-Übertragungen<br />

vom Fed Cup, Davis Cup, WTA- und ATP-Turnieren via<br />

TV und Internet sowie um den gemeinsamen Aufbau<br />

der Internetplattform www.tennis.de.<br />

RTL Deutschland und der Live-Internet-TV Anbieter<br />

Zattoo haben eine Zusammenarbeit zur Ausstrahlung<br />

linearer TV-Programme über das Internet in Deutschland<br />

vereinbart. Ab Sommer werden die Programme von RTL<br />

über die Internetplattform live gestreamt. Die Sender der<br />

<strong>Medien</strong>gruppe RTL Deutschland werden bei Zattoo in der<br />

höher auflösenden HiQ-Streamingqualität geboten. Nutzer<br />

mit HiQ-Zugang können die Programme auf Smartphones,<br />

Tablets, Smart-TVs (Samsung und LG), Xbox 360,<br />

VideoWeb TV Box sowie zattoo.com empfangen.<br />

Weitere Infos zu diesen Themen unter: www.mebucom.de<br />

MAGAZIN / BUSINESS z<br />

SONY PLANT UMBAU DES SOLUTIONS-GESCHÄFTS<br />

Sony Professional Solutions<br />

Europe (PSE) überarbeitet seine<br />

Geschäftsstruktur, um besser den<br />

veränderten Kunden- und Marktanforderungen<br />

gerecht zu werden.<br />

Im Rahmen einer langfristigen<br />

Strategie für den europäischen<br />

B2B-Markt will Sony PSE will sich<br />

stärker auf Marktsegmente fokussieren,<br />

in denen starkes Wachstum<br />

zu erwarten ist und das Unternehmen<br />

mit seinen Produktinnovationen<br />

avancieren kann. Dazu<br />

gehören Digitalkino, Videoüberwachung,<br />

Kommunikation, Präsentationstechnik<br />

sowie Managed Services<br />

mit Hawk Eye und Pulse.<br />

PSE will auch stärker in Wachstumsmärkte<br />

wie der Türkei investieren.<br />

Das Kerngeschäft im Bereich<br />

AV Media und Solutions soll mit ITund<br />

Cloud-basierten Lösungen voran-<br />

Built for Broadcast Teams that<br />

Refuse to Produce Average Stories<br />

To create a production that tells a great story, your need an even stronger team. But,<br />

it’s a team made up of more than just the people. Reliable wireless intercom is key to<br />

take your broadcast productions to the next level. Clear-Com’s 2.4 GHz Tempest ® 2400<br />

wireless system provides just that. It’s a powerful wireless intercom solution for dynamic<br />

broadcast productions.<br />

Available as a two or four channel offering, the robust Tempest2400 is the most featurerich<br />

wireless intercom in the market. It delivers cutting-edge RF technologies to ensure<br />

interference-free communications for mobile productions and broadcast studios.<br />

The unique Seamless Roaming feature of the Tempest2400<br />

also allows crew members to have continuous wireless<br />

coverage throughout multi-studio and multi-fl oor facilities.<br />

With Clear-Com’s Tempest2400 intercom, you have<br />

a team player to help you air news at its very best.<br />

www.clearcom.com<br />

getrieben werden. Das Geschäftsmodell<br />

für Ü-Wagen und Studioausstattung<br />

soll geändert werden.<br />

Geplant sind die Einstellung des<br />

Systemintegrationsgeschäfts für<br />

Stadien und des Convergent-<br />

Angebots für Digital Signage<br />

Managed Service in Europa. Auf<br />

der NAB 2013 war schon kolportiert<br />

worden, dass Sony, seine<br />

Solutions-Aktivitäten in Basingstoke<br />

neu ordnen will. Gemutmaßt<br />

wurde in dem Zusammenhang<br />

auch, dass PSE seinen Ü-Wagen-<br />

Bau einstellen wird, weil dieser<br />

wirtschaftlich nicht mehr tragfähig<br />

sei. Eine Sony-Sprecherin erklärte<br />

gegenüber MEDIEN BULLETIN,<br />

dass die Entscheidung darüber<br />

von derzeit noch laufenden Konsultationen<br />

mit den betroffenen<br />

Mitarbeitern abhänge.<br />

Copyright © 2013. Clear-Com, LLC. All rights reserved. ® Clear-Com and the Clear-Com logo are registered trademarks<br />

of HM Electronics, Inc. Tempest is a trademark of CoachComm, LLC.<br />

9


z MAGAZIN / BUSINESS<br />

Auch ARD will weniger TV-Kanäle<br />

Lutz Marmor<br />

›<br />

NDR-Intendant und ARD-Vorsitzender Lutz Marmor begründete<br />

den Vorstoß am 17. April nach einer ARD-Intendantensitzung<br />

in Berlin mit verschiedenen Argumenten. So müsse das<br />

ursprüngliche Spartenprogramm-Konzept für die ARD/ZDF-<br />

Digitalkanäle heute grundsätzlich in Frage gestellt werden und<br />

an den neuen Gegebenheiten angepasst werden. Mittlerweile<br />

sei alles digital, und weil ARD/ZDF keine Steigerung ihres Budgets<br />

an Gebührengeldern erwarten könnten, auch nicht für<br />

„Zukunftsprojekte“ wie einen Jugendkanal, müssten ARD/ZDF<br />

nun „gemeinsam über den Tellerrand blicken“ und ihre „Kräfte<br />

bündeln“. Konkret schlägt Marmor in seiner Funktion als ARD-<br />

Vorsitzender vor, aus den bisherigen Digitalkanälen ZDFneo<br />

und Einsfestival (ARD) ein gemeinsames Programm für jüngere<br />

Erwachsene (30-49 Jahre) zu bündeln, Einsplus und ZDFkultur<br />

zu einem Programm für „junge Menschen (14-29 Jahre)“ zu verschmelzen<br />

sowie aus tagesschau24 und ZDFinfo einen gemeinsamen<br />

Nachrichtenkanal von ARD/ZDF zu machen. Auf diese<br />

Weise würden dann auch Ressourcen frei, die man eben für<br />

einen gemeinsamen Jugendkanal (14-29 Jahre) verwenden<br />

könnte, der von einer Reihe von Politikern gefordert wird.<br />

Der Vorschlag, über den Marmor bislang nur kurz mit ZDF-<br />

Intendant Bellut telefoniert hat, wurde vom letzteren allerdings<br />

flugs abgelehnt. Man sehe im ARD-Vorschlag „keine Sparpotentiale,<br />

sondern lediglich komplizierte Strukturen“. Das ZDF<br />

könne im Gegensatz zur ARD, die über die dritten Programme<br />

verfügt, nicht auf die zwei Kanäle Neo und info verzichten, da<br />

diese unter anderem auch zur „Erprobung neuer Formate“<br />

dienten sowie „einer sinnvollen Verwertung des ZDF-Programmarchivs“.<br />

Die Bereitschaft, Einsparungen im eigenen Verbund<br />

durch Einstellung eines Kanals zu realisieren, erwarte das<br />

ZDF auch von der ARD, heißt es in einer Presseerklärung.<br />

Zudem regt das ZDF an, die ARD solle den angestrebten<br />

Jugendkanal aus eigener Kraft realisieren. Das letzte Wort im<br />

aktuellen Konflikt zwischen ARD und ZDF werden die Ministerpräsidenten<br />

der Länder haben, die sowohl über Einstellung der<br />

© NDR<br />

NACHDEM ZDF-INTENDANT THOMAS BELLUT ANGEKÜNDIGT<br />

HAT, MIT ZDFKULTUR EINEN DER DREI SOGENANNTEN ZDF-<br />

DIGITALKANÄLE AUS KOSTENGRÜNDEN EINSTELLEN ZU WOLLEN,<br />

ZIEHEN DIE ARD-INTENDANTEN NUN MIT EINEM NOCH RIGIDEREN<br />

SPARVORSCHLAG NACH. NACH IHREN VORSTELLUNGEN SOLLEN<br />

SOGAR DREI DER INSGESAMT SECHS FÜR ARD/ZDF IM RUND-<br />

FUNKSTAATSVERTRAG VORGESEHENEN DIGITALEN TV-KANÄLE<br />

DICHT GEMACHT WERDEN. EIN „DISKUSSIONSVORSCHLAG“, DER<br />

VOM PRIVATFUNKVERBAND VPRT BEGRÜßT WIRD.<br />

einst genehmigten Kanäle wie über vorgelegte neue Konzepte<br />

zu entscheiden haben.<br />

Zwar signalisierte das ZDF nach der ARD-Pressekonferenz eine<br />

grundsätzliche Bereitschaft mit der ARD insbesondere über<br />

das Konzept zur Bildung eines Jugendkanals zu sprechen. In<br />

das Gespräch müssten aber auch die ZDF-eigenen Vorschläge<br />

einfließen.<br />

Hintergrund des ARD-ZDF-Streits ist eine Vorgabe der 16<br />

Ministerpräsidenten der Länder („Rundfunkkommission“) aus<br />

dem Oktober letzten Jahres. Danach sind ARD/ZDF aufgefordert,<br />

bis spätestens Ende April ein neues Konzept für die Ausrichtung<br />

und Profilierung ihrer Digitalkanäle vor zu legen. Im<br />

Zusammenhang damit wurde von einigen ARD-Anstalten (wie<br />

etwa SWR) und einigen Ministerpräsidenten die Bildung eines<br />

neuen Jugendkanals befürwortet, um dem Manko seitens<br />

ARD/ZDF entgegenzutreten, primär ältere Zuschauer mit einem<br />

Durchschnittsalter von 60 Jahren anzusprechen. Die Vorsitzende<br />

der Rundfunkkommission in Nachfolge von Kurt Beck und<br />

Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz, Malu Dreyer (SPD),<br />

hat die öffentlich vorgetragenen Vorschläge von sowohl ARD<br />

wie ZDF mittlerweile grundsätzlich begrüßt, hält aber eine weitere<br />

Abstimmung der Anstalten für unverzichtbar. Dreyer kündigte<br />

an, die Rundfunkkomission werde sich mit den Vorschlägen<br />

von ARD/ZDF befassen, sobald ihr das fortgeschriebene<br />

Konzept vorliege.<br />

Auf der ARD-Pressekonferenz in Berlin kündigte ARD-Programmdirektor<br />

Volker Herres außerdem an, das Programmprofil<br />

von Das Erste auf eine stärkere Verknüpfung von fiktionalem<br />

und dokumentarischem Programm zu konzentrieren. Allein für<br />

den Mai habe man dazu drei Eventprogrammierungen zu den<br />

sozialrelevanten Themen „Alzheimer“, „Billiglohn“ und „Mobbing“<br />

vor gesehen. Zudem wolle sich Das Erste nach dem Beispiel<br />

der Dokumentation „Amazon“ als eine „Plattform für<br />

investigativen Journalismus“ profilieren.<br />

❮Erika Butzek<br />

10 MEDIENBULLETIN <strong>05.2013</strong>


Nehmen Sie Ihren Newsroom überhall hin mit.<br />

Wir helfen Ihnen, Ihre Einschaltquoten Reichweite und Umsätze zu steigern. Avid ® Interplay ® Sphere<br />

ermöglicht Ihren Journalisten, Stories dort zu produzieren, wo sie tatsächlich passieren, durch eine direkte<br />

Anbindung an das umfassenste Nachrichtenproduktions-System, das es derzeit auf dem Markt gibt.<br />

Erfahren Sie mehr in unserem Essay über Universelle Vernetzung.<br />

Besuchen Sie: apps.avid.com/connectivitybrief/de<br />

© 2013 Avid Technology, Inc. Alle Rechte vorbehalten. Produktfunktionen, technische Daten, Promotion-Aktionen<br />

und Verfügbarkeit können ohne Vorankündigung geändert werden. Avid und das Avid-Logo sind eingetragene<br />

Marken oder Marken von Avid Technology, Inc. in den USA und/oder anderen Ländern. Alle anderen Marken im<br />

vorliegenden Dokument sind Eigentum der jeweiligen Rechteinhaber. Der Name Interplay wird mit der Genehmigung der<br />

Interplay Entertainment Corp genutzt, die nicht für Avid-Produkte verantwortlich ist.


z MAGAZIN / PRODUKTION<br />

HARRIS-PRODUKTIONSTECHNIK ZUR FUßBALL-WM 2014<br />

Zur Fußball-Weltmeisterschaft 2014 in<br />

Brasilien liefert Sono Studiotechnik für<br />

die einzelnen Spielstätten zwölf große<br />

Franz Olbert von Sono Studiotechnik<br />

Fly-away-Container mit TV-Produktionstechnik.<br />

Zum Einsatz kommt dabei reichlich<br />

Harris-Equipment. Vorgestellt wurde<br />

die Sono/Harris-Kooperation auf der Harris-Pressekonferenz<br />

zur NAB 2013.<br />

Bau und Installation der mobilen Produktionscontainer<br />

erfolgt im Auftrag von<br />

Sony Professional, dem von FIFA und<br />

Hostbroadcaster HBS mit der Bereitstellung<br />

der benötigten TV-Technik beauftragten<br />

Generalunternehmen (GU). Jeder<br />

Container beinhaltet zahlreiche Harris<br />

Broadcast Komponenten. Dazu gehören<br />

PICO IN DER CHAMPIONS LEAGUE<br />

Von Sky Deutschland wurde beim Spiel Dortmund vs. Malaga<br />

am 9. April 2013 die Mini-Highspeed-Kamera Antelope PICO<br />

erstmals in einer Champions League-Übertragung eingesetzt.<br />

Sie sorgte dabei für unvergleichliche Bilder aus ganz neuen<br />

Blickwinkeln. Ausgestattet mit einem Weitwinkel-Objektiv<br />

liefert die PICO bis zu 340<br />

Bilder pro Sekunde in nativem HD 1080.<br />

Die PICO verfügt unter anderem über<br />

einen 2K CMOS 2/3’’-Sensor (4:4:4 RAWund<br />

2K-Option), Global Shutter, Telemetry<br />

Kontrolle via RS232 etc. Das Besondere<br />

bei der Kamera: Sie ist nicht nur live-fähig,<br />

Platinum IP3 Router, ausgestattet mit<br />

integrierten HView SX Pro Multiviewern,<br />

Signalverarbeitungs- und Interface-<br />

Equipment einschließlich der Selenio<br />

<strong>Medien</strong>konvergenz-Plattform und modulare<br />

6800+ Systeme. Platinum IP3 ist laut<br />

Harris der erste Router in der Broadcast-<br />

Industrie, der innerhalb eines Frames<br />

separate Video-, Audio- und Daten-Wege<br />

unterbringt, und der auf Basis einer allgemeinen<br />

Architektur skalierbar für Multi-<br />

Frame-Konfigurationen bei sehr großen<br />

Broadcast- und <strong>Medien</strong>-Anwendungen<br />

einsetzbar ist. Laut Harris vereinfacht der<br />

neue Router die Installationsprozesse<br />

und eliminiert die Kosten, die sonst durch<br />

den Einsatz externer Komponenten und<br />

komplexe Verkabelung entstehen. Zudem<br />

sorge die intelligente Architektur des<br />

Systems für maximale Sicherheit. Dabei<br />

käme ein besonderes Signalschutz-Verfahren<br />

für Audio, Video und Multiviewer,<br />

basierend auf redundanten Koppelpunkten<br />

und integriertem Routing-Design,<br />

zum Einsatz. Die Installationen der Fly-<br />

Away-Module zeichnen sich laut Harris-<br />

Präsident Harris Morris unter anderem<br />

durch reduzierten Verkabelungsaufwand<br />

und Energiebedarf aus. Auf der NAB-<br />

Pressekonferenz des Unternehmens<br />

betonte er auch: „Wir schätzen außerordentlich<br />

Sonos innovative Kraft und<br />

Design-Leistung.“ Harris Morris weiter:<br />

„Nachdem wir schon beim Bau einer<br />

anspruchsvollen Produktionslösung zu<br />

den Olympischen Sommerspielen 2012 in<br />

Neue Bildeindrücke durch die Antelope PICO<br />

London beteiligt waren, freuen wir uns<br />

natürlich sehr, dass wir uns auch bei den<br />

kommenden sportlichen Großevents<br />

engagieren können. Mobile Produktionseinrichtungen<br />

gelten als ultimative<br />

Herausforderung für alle Broadcast-Technik-Hersteller.<br />

Unsere Fähigkeit, hoch<br />

integrierte, sehr zuverlässige Infrastruktur-Lösungen<br />

zu entwickeln, machen uns<br />

zu einem bevorzugten Techniklieferanten<br />

vieler weltweit führender Produktionsunternehmen.“<br />

„Mit diesen Fly-away-Produktionseinheiten<br />

beweisen wir, dass wir<br />

in der Lage sind, modernste Produktionseinrichtungen<br />

überall in der Welt für Veranstaltungen<br />

jeder Größe zu liefern“,<br />

erklärte Franz Olbert, für das WM-Projekt<br />

zuständige kaufmännische Leiter von<br />

Sono Studiotechnik. Die Kombination aus<br />

kompaktem, leicht gewichtigem Bau,<br />

hoher Betriebssicherheit und technischer<br />

Perfektion mache das Harris-Equipment<br />

besonders geeignet für mobile Produktionseinrichtungen.<br />

Ein erster Container wurde schon fertig<br />

übrigens gestellt und nach Brasilien verschifft.<br />

Er soll dort im Sommer beim Confederations-Cup<br />

(15. – 30. Juni 2013)<br />

zum Einsatz kommen. „Das wird für uns<br />

ein wichtiger Testlauf mit Blick auf die<br />

Funktionalität der eingesetzten Produktionstechnik.<br />

Die Erfahrungen beim Confed-Cup<br />

werden bei Bau der weiteren<br />

zwölf Container für die WM-Stadien<br />

Berücksichtigung finden“, erklärte Sono-<br />

Chef Gottfried Düren in Las Vegas.<br />

sondern besitzt darüber hinaus einen internen Speicher (RAM<br />

Buffer) im Kamerakopf. Der ist nötig, um die riesigen Datenmengen<br />

einer hochauflösenden Wiederholung in Superslomotion<br />

direkt an den Ü-Wagen zu übermitteln, gleichzeitig aber weiter<br />

aufzeichnen zu können. Keine Sekunde<br />

wird so verpasst. Seit dem vergangenen<br />

Jahr ist die PICO bereits im Einsatz, unter<br />

anderem auch für Sky in der Bundesliga.<br />

Die Mini-Highspeed-Kamera Antelope<br />

PICO ist eine Eigenentwicklung des<br />

Dienstleisters Live Motion Concept GmbH<br />

(LMC) von Felix Marggraff.<br />

12 MEDIENBULLETIN <strong>05.2013</strong>


WIGE PRODUZIERT VELUX EHF FINAL4<br />

Die Wige MEDIA AG ist mit ihrer Tochter Wige BROADCAST<br />

vom Veranstalter EHF Marketing GmbH mit der Produktion des<br />

VELUX EHF FINAL4 der Champions League im Handball beauftragt<br />

worden. Am 1. und 2. Juni wird in der Kölner LANXESS<br />

arena in vier Spielen das Finale der VELUX EHF Champions<br />

League ausgetragen. Wige übernimmt die komplette Produktion<br />

des Sportevents mit zwei Übertragungsteams und zwei Schnittplätzen<br />

vor Ort. Mit einem Team von 40 Mitarbeitern verantwortet<br />

Wige BROADCAST das komplette Host Broadcasting, inklusive<br />

unilateraler Services wie Stand Ups und Kommentatorenbetreuung.<br />

Insgesamt 15 Kameras sorgen dabei für eine<br />

umfangreiche und spannende Medialisierung der Veranstaltung.<br />

Drei Superzeitlupen-Kameras, eine Highspeed-Kamera und drei<br />

schwenkbare Remote-Kameras bieten den Zuschauern spektakuläre<br />

und abwechslungsreiche Bilder. Die komplette Produktion<br />

wird in gewohnter Full-HD-Qualität und Dolby Digital Sound<br />

realisiert; technisch und personell unterstützt wird Wige<br />

BROADCAST vom Partner Studio Berlin. Zudem produziert<br />

Wige direkt vor Ort mit Schnittplätzen und EB-Teams Features<br />

und Behind-the-Scenes-Material von dem Event, damit <strong>Medien</strong>partner<br />

schnellstmöglich mit aktuellen Bildern versorgt werden<br />

können. Darüber hinaus zeichnet das Kölner <strong>Medien</strong>haus für die<br />

Produktion des Stadion TV in der LANXESS arena verantwortlich.<br />

Weiteren Projekte der Wige Group betreffen unter anderem<br />

die Aktivierung von Markenbotschaften in Form von Branded<br />

Wige übernimmt Handball-Produktion<br />

MAGAZIN / PRODUKTION z<br />

Entertainment für Premium-Automobil-Hersteller, die Produktion<br />

des RTL-Feeds der Formel 1 und des DTM-Worldfeeds sowie<br />

Medialisierungs-Aufträge für die Deutsche Post und Hankook.<br />

Die effiziente Lösung für Encoding, Archivierung und Distribution<br />

Reines Fernsehen war gestern heute findet Bewegtbild auf immer<br />

mehr Endgeräten in unterschiedlichsten Formaten statt.<br />

PLAZAMEDIA bringt Content automatisiert und kostengünstig auf<br />

alle relevanten Plattformen! Egal ob Bänder, Files oder Live-Signale<br />

wir bereiten Inhalte für die Erlösmodelle der Zukunft auf.<br />

▪ High Quality und High Capacity Video-Encoding<br />

▪ Live-Streaming für alle Endgeräte<br />

▪ Digitale Master Archivierung<br />

▪ Content Management<br />

▪ Automatisierte Workflows<br />

▪ Distribution an alle großen VoD-Plattformen<br />

PLAZAMEDIA GmbH TV- und Film-Produktion | info@plazamedia.de | Tel +49 89 996 33 - 0 | Fax +49 89 996 33 - 6990 www.plazamedia.de


z MAGAZIN / TECHNIK<br />

ERFOLGREICHER NAB-AUFTRITT VON MOBILE VIEWPOINT KI PRO QUAD AM START<br />

Das niederländische Unternehmen Mobile Viewpoint hat auf der NAB<br />

2013 seine mobilen Sendesysteme für Live-Broadcasting vorgestellt.<br />

Besonderes Interesse verzeichneten die neuen Systeme LTE++ und 3G-<br />

S. Sie zeichnen sich unter anderem durch geringes Gewicht und niedrigen<br />

Stromverbrauch aus. LTE++ kann sowohl als Kamera-Mount- als<br />

auch als Rucksack-System eingesetzt werden. Es bündelt bis zu acht<br />

3G/4G-Verbindungen zur Übertragung von hochqualitativem Live-Video<br />

via LTE-Technik. Um die Upload-Kapazitäten zu erhöhen kann das System<br />

auch mit WiFi- und Ethernet-Verbindungen kombiniert werden.<br />

3G-S ist ein innovatives portables Gerät zur Übertragung von analogem<br />

AV in hochwertiger Broadcast-Qualität von überall in der Welt. Es<br />

basiert auf Zwei-Kanal-Technologie und verwandelt zwei Standard<br />

Android GSM-Geräte in Broadcast Equipment. Die Performance des<br />

3G-S kann durch externe Kameras und<br />

zusätzliche Batterien erweitert<br />

werden. Michel Bais, CEO von<br />

Mobile Viewpoint: „Die NAB war<br />

für uns ein riesiger Erfolg. Der<br />

direkte Kontakt mit unseren<br />

Kunden in Amerika und Asien<br />

war für uns sehr inspirierend. Auf<br />

Basis der vielen in Las Vegas geführten<br />

Gespräche bin ich zuversichtlich, dass Mobile Viewpoint<br />

die richtige, verlässliche Technologie bietet, die den Anforderungen<br />

moderner Rundfunksender und Produzenten entspricht.“<br />

Auf der NAB 2013 zeigte Mobile Viewpoint auch das Video Manager<br />

Portal (VMP) und das WMT Live Feed-System (WMT-LF). Das erstmals in<br />

Las Vegas präsentierte VMP ist ein cloudbasiertes Portal mit dem alle<br />

IP-Kontributionslösungen von Mobile Viewpoint ferngesteuert werden<br />

können. Besonders nützlich ist das für Punkt-zu-Punkt-Verbindungen<br />

ohne eigenen Video-Manager.<br />

Das WMT-LF-System eröffnet TV-Sendern und unabhängigen Produktionshäusern,<br />

so das Unternehmen, die Möglichkeit, ihre Live-Feeds an<br />

andere Broadcaster auf Basis eines Revenue-Sharing-Modells zu verkaufen.<br />

Mobile Viewpoint mit Sitz in Alkmaar ist ein Unternehmen des<br />

Streaming-Dienstleisters Triple IT.<br />

3G-S von Mobile Viewpoint<br />

EVS PRÄSENTIERT IP LINK FÜR ADOBE PREMIERE PRO<br />

Ihre Kooperation ausgebaut haben EVS und Adobe. Auf der<br />

NAB 2013 in Las Vegas stellte EVS das Anwendungsprogramm<br />

IP Link für sein Workstation Managementsystem IP Director vor,<br />

mit dem die neueste Version der Adobe Schnittsoftware Premiere<br />

Pro in den EVS-Workflow integriert wird. Mit dem Plug-in<br />

inklusive eigenem Bedienpanel lassen sich direkt aus<br />

Adobe Premiere Pro alle archivierten Clips im<br />

EVS-System ansteuern, sichten, schneiden und<br />

mit leichtgängigen Drag&Drop-Routinen ins<br />

Schnittprogramm zur Endbearbeitung einlesen.<br />

„Der IP Link ermöglicht die Integration unserer<br />

neuesten Version in die EVS-Systeme. Dies<br />

14<br />

AJA präsentierte auf der<br />

NAB 2013 das Ki Pro<br />

Quad System zur Aufzeichnung<br />

von 2K- und<br />

4K- Videostreams und die<br />

Kona 3G-Karte mit 4K-<br />

Input- und -Output.<br />

Bereits seit zwei Jahren<br />

bietet AJAs Videokarte<br />

Kona 3G über ein kostenlosesn<br />

Firmware-Upgrade die<br />

Möglichkeit zum 4K- Input- und -Output-Support.<br />

Das ermöglichte den Anwendern, 4K<br />

nahtlos in ihre täglichen Workflows zu integrieren<br />

und zwar auf Basis der gleichen Hardware,<br />

die sie auch für SD- und HD-Produktionen<br />

nutzen.<br />

Mit dem bereits zur NAB 2012 erstmals vorgestellten<br />

und jetzt auch verfügbaren Digitalrecorder<br />

Ki Pro Quad will AJA seine führende<br />

Rolle bei der Unterstützung von 4K-Workflows<br />

weiter ausbauen. Das System ermöglicht die<br />

Aufzeichnung von 4K direkt aus der 4K-<br />

Kamera heraus im Speichereffizienten Apple<br />

ProRes-Format in voller Auflösung. Der Vorteil<br />

von ProRes ist, dass der volle Farbumfang 10<br />

Bit 4:4:4 erhalten bleibt, aber durch die Komprimierung<br />

eine geringere Bandbreite und<br />

Speicherplatz benötigt wird. Das eingelesene<br />

Material kann nun zum Schneiden und Bearbeiten<br />

in 4K/Quad HD dargestellt oder auch in<br />

2K/HD-SDI. Ki Pro Quad erlaubt sogar das<br />

Einlesen und Bearbeiten der unkomprimierten<br />

RAW-Daten. Dies erfolgt über eine Thunderbolt-Schnittstelle,<br />

die mit einem Rechner oder<br />

RAID verbunden ist.<br />

verbessert die Produktionsbedingungen weiter“, sagt Simon<br />

Williams, Leiter für strategische Partnerschaften bei Adobe.<br />

Bernard Stas, Leiter der Produktentwicklung bei EVS erklärte:<br />

„Nach der Integration von Adobe Premiere Pro CS6 in unsere<br />

XT/XS-Produktionsplattformen im vergangenen Jahr haben wir<br />

unsere gemeinsamen Anstrengungen noch<br />

verstärkt. Der große Vorteil von IP Link liege<br />

darin, dass durch die Online-Integration eine<br />

weitere Workstation überflüssig ist. IP Link<br />

wird parallel mit der nächsten Adobe Premiere<br />

Pro-Version auf den Markt kommen, kündigen<br />

die Unternehmen in Las Vegas an.<br />

MEDIENBULLETIN <strong>05.2013</strong>


AVB ETHERNET FÜR ARTIST INTERCOM<br />

Riedel Communications hat auf der NAB<br />

2013 eine neue Reihe von AVB-fähigen<br />

Geräten für die Artist Digital Matrix Intercom<br />

Plattform vorgestellt.<br />

Die neue CPX-AVB Erweiterungskarte<br />

passt in den Expansion Slot der Artist<br />

1100 Sprechstellen und bietet volle AVB-<br />

Konnektivität. Erstmals lassen sich so<br />

Intercom Sprechstellen direkt an eine<br />

Intercom Matrix über eine AVB-fähige<br />

Ethernet-Infrastruktur anschließen.<br />

Zusätzlich zum existierenden Connect<br />

AVB X8 Panel Interface bietet das neue<br />

Connect AVB C8 Interface acht BNC AES<br />

Interfaces. Das Gerät unterstützt sowohl<br />

bi-direktionales AES zur Anbindung von<br />

Intercom Sprechstellen und den unidirektionalen<br />

Transport von Broadcast AES.<br />

Riedels neue Connect AVB A8 Karte verfügt<br />

über acht analoge Inputs und Out-<br />

MEDIENBULLETIN <strong>05.2013</strong><br />

puts mit RJ45-Anschlüssen. Des Weiteren<br />

zeigte Riedel den AVB Manager —<br />

die weltweit erste AVB Controller Soft-<br />

iPad Level-Meter für Artist Intercom<br />

ware. AVB Manager bietet volles AVB<br />

Netzwerk Management und erlaubt die<br />

systemweite Steuerung aller AVB-Komponenten.<br />

MAGAZIN / TECHNIK z<br />

Neu vorgestellt wurde in Las Vegas auch<br />

ein iPad Level-Meter für Artist Intercom.<br />

Die Anwendung überwacht und steuert<br />

bis zu acht frei zuweisbare Audio-Eingänge<br />

von Artist Digital Matrix Intercom<br />

Systemen. Die App bietet jedem Intercom-Administrator<br />

neue Möglichkeiten,<br />

die 4-Draht Eingangslevel eines Systems<br />

ohne einen Computer mit Artist Director<br />

zu steuern.<br />

Die Level Meters lassen sich drahtlos<br />

direkt auf dem iPad konfigurieren.<br />

Gezeigt wurden auch eine neue Reihe<br />

von Video-Karten für MediorNet Modular<br />

und MediorNet Compact. Dazu zählen<br />

die universelle In- und Output-Karte MN-<br />

HDO-4IO für MediorNet Modular mit vier<br />

SFP-Ports und die HDMI Konnektivität<br />

bietende MN-C-OPT-HDMI Suite für<br />

MediorNet Compact Pro.<br />

15


z MAGAZIN / TECHNIK<br />

ROSS VIDEO BRINGT SOCIAL MEDIA-AKTIVITÄTEN INS LIVE-PROGRAMM<br />

Ross Video bringt mit „XPression Connect“ ein Playout-System entweder als durchlaufendes Band am Fuße des TV-Bildes dar-<br />

für Social Media-Seiten heraus, das die Verbindung knüpft zum stellen oder als Einzelmessages zirkulierend nach einander in<br />

Live-Graphikprogramm „XPression Motion Graphics“. Dadurch das Bild integrieren. Das System hält auch bestimmte Platzhal-<br />

lassen sich die Feeds aktuell in den Livesendungen auswerten. ter wie Fotos von Social Media Usern parat, um diese bei<br />

Das Connect-System schließt die Lücke zwischen den XML Bedarf live hoch zu laden. Die gesendeten Feeds werden nach<br />

basierten Social Media Feeds und dem Echtzeit-Graphikpro- Themen gespeichert und können jederzeit aus der Liste für die<br />

laufende Sendung aktiviert werden. XPression Connect funktioniert<br />

auch im vollautomatischen Sendebetrieb. Die Feeds werden<br />

in der Reihenfolge ihres Eingangs verwendet, ohne dass<br />

dafür die Liste der Eingänge abgefragt werden muss. Über die<br />

Bedienoberfläche lassen sich parallel auch Messages von mehreren<br />

Social Media Providern steuern. Derzeit ist XPression<br />

Connect ausgelegt auf die Social Media Management-Tools von<br />

Ross Inception sowie auf die Plattform Mass Relevance, eine<br />

Partnerseite zu Twitter. Mass Relevance-Chef und Gründer Sam<br />

Decker blickt auf eine zweijährige Zusammenarbeit mit Ross<br />

Video zurück: „Wir sind stolz, dass wir mit Ross an der Entwicklung<br />

der Tools von Inception arbeiten konnten. Die sind nun<br />

die Basis, um die Nutzer unserer Plattform in das Livemanagement-System<br />

Inception zu integrieren.“ Brian Olson, einer der<br />

Ross Video auf der NAB 2013: Der Ausbau des Portfolios geht weiter<br />

Marketing- und Produktmanager von Ross Video erklärte: „Mit<br />

XPression Connect lässt sich das Zusammenspiel von Social<br />

gramm. Die Operator können über XPression Connect die Mei- Media-Messages und Livegraphik-Programmen leichter steunungen<br />

und Reaktionen aus dem Netz verfolgen und live in ihre ern. Für unsere Entwickler bietet es zudem eine wichtige Hilfe,<br />

Sendung holen. Mit XPression Connect lassen sich die Feeds die Tools von Ross Inception weiter zu optimieren.“<br />

BLACKMAGIC DESIGN ÜBERRASCHT MIT NEUEN KAMERAS<br />

Blackmagic Design hat auf der NAB 2013<br />

in Las Vegas eine digitale 4K-Filmkamera<br />

mit innovativem Super 35mm-Sensor,<br />

Global Shutter-Technik, EF-Mount-Objektiv-Anschluß<br />

für Wechselobjektive und<br />

Apple ProRes 422 (HQ) File-Recording-<br />

Option vorgestellt. Die Kamera soll ab<br />

Juli für 3.995 US-Dollar angeboten werden.<br />

Der 35mm-Sensor der neuen 4K-<br />

Kamera hat einen Dynamikumfang von<br />

zwölf Blendenstufen. Die Kamera zeichnet<br />

im Apple-Format ProRes 422 sowie<br />

im Kompressionsformat Cinema DNG<br />

RAW auf – mit 23.98, 24, 25, 29.97<br />

oder 30 Bildern pro Sekunde. Vorgesehen<br />

ist, dass künftig auch unkomprimiert<br />

im RAW-Format aufgezeichnet<br />

werden kann. Die Daten werden mit<br />

einem integrierten SSD-Rekorder aufgezeichnet.<br />

Sie bietet zudem einen<br />

neuen 6G-SDI-Ausgang, um das<br />

Material in Ultra-HD oder HD (herunter<br />

konvertiert) ausgeben zu können, und<br />

kann deshalb auch für Live-Video-Produktionen<br />

eingesetzt werden. Ein Thunderbolt-Anschluss<br />

sorgt dafür, dass das<br />

hochauflösende Material überspielt werden<br />

kann. Die Blackmagic 4K–Kamera ist<br />

keine Sucherkamera, sondern besitzt<br />

einen Touchscreen an der Rückseite,<br />

über den sie auch bedient werden kann.<br />

Über den Touchscreen lassen sich auch<br />

wichtige Metadaten eingeben, die dann<br />

mit den meisten Videoschnittsystemen<br />

einschließlich Final Cut Pro X genutzt<br />

Blackmagic-Chef Grant Petty mit Cinema Pocket Kamera<br />

werden können. Der EF-kompatible<br />

Optik-Anschluss der Kamera erlaubt den<br />

Einsatz einer großen Vielfalt an Objektiven.<br />

Die Kamera eigenet sich laut Blackmagic-Chef<br />

Grant Petty zur Produktion<br />

von fiktionalen TV-Serien ebenso wie für<br />

die Produktion von Werbespots, Dokumentationen,<br />

Sportevents, Nachrichten<br />

und Spielfilmen. Eine besondere NAB-<br />

Überraschung war die Präsentation der<br />

neuen Cinema Pocket Kamera (995 US-<br />

Dollar) mit 1080HD-Sensor im Super<br />

16mm Format, 13 Blenden-Stufen und<br />

integrierten SD-Karten-Recorder für<br />

Apple ProRes- und CinemaDNG RAW-<br />

Aufnahme sowie aktivem Micro Four<br />

Thirds Objektivanschluß. Der Super-<br />

16mm-Sensor spiele sein Leistungsvermögen<br />

insbesondere in Kombination<br />

mit Super-16-Cine-Objektiven auf<br />

MFT-Adapter aus. Aber auch kostengünstigere<br />

Optiken lassen sich mit Hilfe<br />

von PL Mount-Adapter einsetzen.<br />

16 MEDIENBULLETIN <strong>05.2013</strong>


SES REALISIERT ULTRA-HD-ÜBERTRAGUNG IM NEUEN HEVC-STANDARD<br />

SES hat am 19. April 2013 in Kooperation mit seinen Partnern<br />

Harmonic und Broadcom erstmals live eine Ultra-HD-Übertragung<br />

im neuen HEVC-Standard durchgeführt. Verwendet wurde<br />

ein ASTRA-Satellit auf 19,2 Grad Ost. Der HEVC-Standard<br />

(High Efficiency Video Coding) bietet im Vergleich zu früheren<br />

Testübertragungen mit MPEG-4 AVC (H.264) eine 50 Prozent<br />

höhere Codiereffizienz. Für diese End-to-End-Demonstration<br />

auf den SES Industry Days in Luxemburg wurden der ProMedia<br />

Xpress (ein Hochleistungs-Transcoder) von Harmonic sowie das<br />

Referenzdesignsystem eines HEVC-Decoders auf Basis des<br />

Broadcom-Geräts BCM7445 für den Empfang einer HEVCcodierten<br />

Ultra-HD-Fernsehübertragung verwendet. Das Signal<br />

wurde in DVB-S2 mit einer Datenrate von 20 Mbit/s gesendet.<br />

Bei der Live-Demonstration wurde erstmalig ein komplettes<br />

Ultra-HD-Bild mit einer Auflösung von 3.840 × 2.160 Pixeln in<br />

HEVC übertragen. Bei früheren Vorführungen kam entweder der<br />

H.264-Standard zum Einsatz oder vier HD-Bilder wurden parallel<br />

übertragen. Die erste Live-Übertragung eines kompletten<br />

Ultra-HD-Bildes mit 3.840 × 2.160 Pixeln im MPEG-4 AVC-<br />

Standard (H.264) hatte SES auf der IBC 2012 vorgeführt.<br />

Thomas Wrede, Vice President Reception Systems, SES, sagte:<br />

„Die Übertragung des ersten echten Ultra-HD-Bildes in einer<br />

kommerziell realistischen Bandbreite ist ein erneuter Beweis für<br />

die führende Rolle von SES in der Branche. Wir sind überzeugt,<br />

dass sich der HEVC-Standard bei Fernsehanbietern, die in<br />

Ultra-HD senden möchten, als bevorzugte Option durchsetzen<br />

wird, und wir rechnen damit, dass in den kommenden Monaten<br />

die ersten Ultra-HD-Receiver-Prototypen vorstellt werden. Mit<br />

dieser Initiative bringt SES das Ultra-HD-Ökosystem deutlich<br />

voran – auch durch einen Testkanal, der den Branchenpartnern<br />

des Unternehmens rund um die Uhr zur Verfügung stehen wird.“<br />

THE FUTURE<br />

BEGINS TODAY<br />

EVS is evolving, with a bright new vision<br />

and a bold new look.<br />

We are adding new dimensions to<br />

tomorrow’s live programming. Giving<br />

broadcasters the power to work<br />

smarter. Releasing the true value of<br />

live content with a new market focus<br />

across Sports, Entertainment, News<br />

and Media.<br />

Fresh, innovative thinking, and the<br />

same trusted values that have made<br />

EVS the leader in enriched live content.<br />

Welcome to the future.<br />

www.evs.com<br />

MAGAZIN / DISTRIBUTION z<br />

SES hatte bereits am 10. April zur MIPTV in Cannes den Start<br />

der Initiative „SES Ultra HD Experience“ bekannt gegeben. Die<br />

Initiative soll Content-Anbieter und Fernsehsender dazu animieren,<br />

die Entwicklung einer Wertschöpfungskette für Ultra HD<br />

gemeinsam mit SES zu fördern. „Während die Hersteller immer<br />

größere Fernsehbildschirme zu zunehmend erschwinglichen<br />

Preisen produzieren,<br />

erwarten Konsumenten<br />

Inhalte in höchster Sendequalität“,<br />

sagte Norbert<br />

Hölzle, Senior Vice<br />

President Commercial<br />

Europe bei SES. Für<br />

SES als globaler Satellitenbetreiber<br />

sei es<br />

äußerst wichtig, dabei<br />

SES Digital Network Operations (DINO)<br />

eine entscheidende Rolle<br />

zu spielen und es der<br />

Industrie zu ermöglichen, einen Markt für Ultra HD zu schaffen.<br />

„Die Herausforderung für Fernsehsender ist der Zugang zu<br />

Inhalten in Ultra HD. Da der Satellit die am besten geeignete<br />

Infrastruktur ist, um hochauflösende Bilder an ein breites Publikum<br />

zu übertragen, ist SES gut positioniert, um Content-Anbieter<br />

und Fernsehsender dabei zu unterstützen, ihr Ultra-HD-Bildmaterial<br />

zu testen und Inhalte für die kommerzielle Einführung<br />

von Ultra HD in den nächsten Jahren vorzubereiten.“ Mit der Initiative<br />

„SES Ultra HD Experience“ werden Content-Produzenten<br />

und Fernsehsender weltweit dazu eingeladen, Bildmaterial in<br />

Ultra-HD über die SES-Webseite www.ses.com/ultrahd-experience<br />

einzureichen. Sie erhalten so die Möglichkeit, ihre Inhalte<br />

über einen SES-Satelliten zu übertragen und zu testen.


z MAGAZIN / DISTRIBUTION<br />

Bleibt die Bundesliga im Programmangebot von DAB+?<br />

DFL kickt DAB+<br />

›<br />

Die guten Nachrichten für DAB+ voran gestellt: Sie stammen<br />

vom Unternehmen MEDIA BROADCAST, das insbesondere<br />

auch Betreiber des nationalen Digitalradio-Multiplexes ist.<br />

Danach sollen mit dem Ausbau 2013 die Weichen für die angepeilte<br />

Vollversorgung in 2015 gestellt werden. Es werden in diesem<br />

Jahr sieben weitere Senderstandorte in Betrieb genommen.<br />

Die wichtige Autobahnversorgung steigt auf 73 Prozent,<br />

und man will zusätzliche Reichweite auch durch die Versorgung<br />

urbaner Gebiete verstärken. Der Netzausbau des nationalen<br />

Digitalradio-Multiplexes gehe „weiter dynamisch voran“.<br />

Das neue Digitalradio biete bereits heute den Empfang neuer<br />

und zum Teil exklusiver Radioprogramme für mehr als die Hälfte<br />

der Bevölkerung sowie in mehr als der Hälfte der Fläche<br />

Deutschlands. „Mit dem Netzausbau 2013 liegen wir voll im<br />

Plan hinsichtlich der angestrebten Vollflächenversorgung<br />

Deutschlands“, erklärte Egon Kraus, Leiter Business Unit Hörfunk<br />

MEDIA BROADCAST. „Rund drei Viertel aller Autobahnen<br />

sind in wenigen Monaten bereits mit DAB versorgt. Dies verleiht<br />

dem Trend zur Ausstattung von Kfz-Flotten mit DAB-Receivern<br />

zusätzliche Impulse. Wehrmutstropfen allerdings ist: Zurzeit ist<br />

ungeklärt, was aus dem bislang terrestrisch exklusiven Fußball<br />

Bundesliga-Live-Programm wird, das das Web-Radio 90elf,<br />

dessen Mutterunternehmen das wirtschaftlich erfolgreiche Hörfunk-Marketingunternehmen<br />

Regiocast ist, nur noch bis Mai<br />

senden darf. Bislang galt genau dieses Programm als Content-<br />

Lokomotive für DAB+. Das Engagement von 90elf hat mit an<br />

Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit dazu geführt, dass<br />

die Automobilindustrie als Vorreiter mehr und mehr DAB+<br />

unterstützte. Einst hatte 90elf die digitalen Live-Audio-Rechte<br />

von der Deutschen Fußball Liga, DFL, erworben und damit als<br />

Web-Radio über IP in den vergangenen Jahren Furore gemacht<br />

und sich mit diesem Erfolgswind im Rücken dann auch für<br />

einen weiteren Übertragungsweg, nämlich DAB+, entschieden.<br />

Es ist wohl gerade 90Elf, das die DFL darauf aufmerksam<br />

GRUNDSÄTZLICHE SIEHT DIE ENTWICKLUNG BEIM DIGITAL-<br />

RADIO DAB+ HEUTE PRIMA AUS. BEIM TECHNISCHEN<br />

AUSBAU LÄUFT ALLES NACH PLAN. IN DIESEM JAHR<br />

KÖNNTE MÖGLICHERWEISE DER DURCHBRUCH FÜR DIE<br />

ETABLIERUNG VON DAB+ GELINGEN. INHALTLICH WURDE<br />

DAS DIGITALRADIO BISLANG – WIE MEDIEN BULLETIN<br />

MEHRFACH BERICHTETE – INSBESONDERE AUCH VOM<br />

DEUTSCHLANDRADIO-ENGEGEMENT UND DEM ANGEBOT<br />

DES WEB-FUßBALLRADIOS 90ELF BEFLÜGELT.<br />

AKTUELL GIBT ES HIER JEDOCH EIN PAAR PROBLEME.<br />

gemacht hat, dass man auch aus den Audio-Rechten in der<br />

digitalen Welt noch viel mehr Geld rausholen kann. In frischer<br />

Art, die sich Deutschlandradio als nationales ernstes Informationsangebot<br />

gar nicht leisten kann, hatte 90elf mit Parolen wie<br />

„Das Ding funktioniert“, „Stecker rein und es läuft“ gute Werbung<br />

für DAB+ gemacht und ein Angebot offeriert, das man so<br />

auch nicht mit der beliebten ARD Bundesliga-Konferenz kriegt.<br />

Beispielsweise kann man bei 90elf neben dem Bundesliga-Konferenz-Live-Hörprogramm<br />

auch auf „Unterkanäle“ zugreifen, um<br />

mit dem Ohr beim favorisierten Spiel dabei zu sein, via Web und<br />

via DAB+. 90elf hatte das Konzept dafür selbst ausgetüftelt.<br />

Doch ab der nächsten Bundesliga Fußball-Saison, die mit der<br />

2. Bundesliga im nächsten Juli beginnt, hat nicht mehr 90elf,<br />

sondern der Fernsehsender Sport1 aus dem Imperium der Constantin<br />

Media AG die gesamten Rechte für die digitale Audio-<br />

Live-Übertragung der 1. und 2. Bundesliga. Einschließlich der<br />

Rechte für den DAB+-Übertragungsweg, wie eine DFL-Sprecherin<br />

gegenüber MEDIEN BULLETIN bestätigte.<br />

Was wiederum Sport1 nicht besitzt, ist eine Lizenz für DAB+,<br />

die von den <strong>Medien</strong>anstalten vergeben wurde und noch bis fast<br />

Ende des nächsten Jahres läuft. Nicht nur wegen DAB+, sondern<br />

wegen neuer Radiokonzepte wird nun sowohl seitens<br />

Sport1 wie 90elf eifrig gebrütet. Es wäre vielleicht eine Sublizenz,<br />

eine Kooperation oder eine neue Ausschreibung seitens<br />

der <strong>Medien</strong>anstalten für DAB+ denkbar, um das Bundeliga-<br />

Angebot auch auf DAB+ zu halten. Aber DAB+ steht erst einmal<br />

nicht auf Top 1 der Agenda, weder bei 90elf, noch beim TV-<br />

Sender Sport1, der ja bislang noch nie Radio gemacht hat und<br />

voll damit beschäftigt ist, ein optimales Marketingkonzept für<br />

die neu erworbenen Audio-Rechte zu entwickeln. Viel Zeit dafür<br />

steht nicht zur Verfügung. Doch Sport1-Sprecher Michael Röhrig<br />

gibt sich optimistisch: Auch 2009 habe man blitzschnell reagiert,<br />

als man plötzlich von der Telekom eine Sublizenz für die<br />

Produktion von „Liga Total“ erhielt. Was DAB+ ist, hat sich in<br />

der DFL-Pressestelle noch nicht breit herumgesprochen. Weshalb<br />

anzunehmen ist, dass man bei der Vergabe der digitalen<br />

Audio-Rechte eher nur ans Internet dachte. ❮Erika Butzek<br />

18 MEDIENBULLETIN <strong>05.2013</strong>


MEDIA BROADCAST STARTET MULTITHEK-KAMPAGNE<br />

Media Broadcast will verstärkt auf die multithek aufmerksam<br />

machen. Der Broadcast-Dienstleister startete deshalb seine<br />

erste B2C-Werbekampagne für das neue Hybrid TV-Portal für<br />

DVB-T Nutzer in Deutschland. Die Kampagne „Mein Fernsehen<br />

– meine Wahl“ setzt die multithek in Print- und Onlinemedien,<br />

Radiospots sowie einer umfangreichen Out-Of-Home-Initiative<br />

in Szene (u.a. Plakate und Infoscreens an S- und U-Bahnhöfen).<br />

Sie richtet sich direkt an die Endverbraucher und ist regional in<br />

den aktuell zehn Empfangsgebieten der multithek noch bis Mitte<br />

Juni sichtbar. Zusätzlich ist für die zweite Phase der Kampagne<br />

eine Integration von Social Media vorgesehen. „Ziel der<br />

Kampagne ist es, die Bekanntheit der multithek zu steigern und<br />

Nutzer von der Einfachheit des neuen Internetfernsehens zu<br />

überzeugen“, erklärt Daniel Kleinbauer, Leiter Produktmanagement<br />

Hybrid-TV bei Media Broadcast „Denn mit der multithek<br />

zeigen wir nicht nur, wie simpel es ist, die bewegten Bilder aus<br />

dem Internet direkt auf dem heimischen Fernseher zu bringen,<br />

sondern auch, dass im Antennenfernsehen weiterhin großes<br />

Zukunftspotential steckt.“<br />

Die multithek ist seit dem Start am 20. Februar 2013 aktuell in<br />

zehn deutschen Ballungsräumen – Berlin, Hamburg, Bremen,<br />

MAGAZIN / DISTRIBUTION z<br />

Saarbrücken, Rhein/Main (u.a. Frankfurt, Wiesbaden, Mainz),<br />

Hannover, Braunschweig, Stuttgart, München und seit 15. April<br />

auch in Nordrhein-Westfalen – verfügbar. Weitere Regionen sollen<br />

in naher Zukunft folgen. Das <strong>Medien</strong>portal ist in den elektronischen<br />

Programmführer von HbbTV-fähigen DVB-T-Empfangsgeräten<br />

eingebunden und ermöglicht einen nahtlosen Übergang<br />

per Fernbedienung vom terrestrischen Fernsehen zu interaktiven<br />

Zusatzdiensten im Internet. Aktuell sind über 30 Angebote<br />

im Portfolio, darunter Partner wie ARD, ZDF, stern.de und<br />

Musik-TV-Sender QTom. „Mit der kontinuierlichen Erweiterung<br />

des Ausstrahlungsgebietes und einer zunehmenden Fokussierung<br />

auf regionale und lokale Inhalte ist die multithek eine<br />

zukunftsorientierte Multimediaplattform für Endkunden und<br />

Contentpartner“, betont Kleinbauer. Die multithek wird in<br />

Kooperation mit NetRange, einem Experten für markenunabhängige<br />

Smart-TV-Portal-Lösungen, betrieben. Die technischen<br />

Voraussetzungen für die Benutzung der multithek sind ein<br />

HbbTV-fähiges DVB-T-Endgerät sowie ein mindestens 2 MBit/s<br />

schneller Internetzugang. Das TV-Portal ist zunächst nur über<br />

DVB-T empfangbar, soll aber in Zukunft voraussichtlich über<br />

weitere Übertragungswege bereitgestellt werden.


© MA HSH/Thomas Eisenkrätzer<br />

z MAGAZIN / EVENT<br />

INTERNETZUGANG ALS GRUNDRECHT<br />

Im Rahmen des fünften Parlamentarischen Abends in Kiel haben<br />

die <strong>Medien</strong>anstalt Hamburg Schleswig Holstein (MA HSH) und<br />

die Filmförderung der beiden Länder über ihre Arbeit berichtet<br />

und Bilanz gezogen. Zwei Beiträge des Abends wendeten sich<br />

dabei vor allem der zunehmenden Bedeutung des Internets für<br />

<strong>Medien</strong> und Gesellschaft zu. Thomas Fuchs, Direktor der MA<br />

HSH führte aus, wie stark das Internet mittlerweile die <strong>Medien</strong>-<br />

Wolfgang Schulz (H.-Bredow-Institut), Eva Hubert (FFHSH), Thomas Fuchs (MA HSH)<br />

anstalt beschäftigt. So beträfen über 90 Prozent der Aufsichtsfälle<br />

im Jugendschutz Angebote im Netz und die Zahl der Verfahren<br />

wegen Impressumsverstößen habe sich in den letzten<br />

zwei Jahren vervierfacht. Mit den Fragen der Internetentwicklung<br />

beschäftigen sich längst auch die Parlamentarier im Deutschen<br />

Bundestag und zwar ganz fokussiert in der Enquete-<br />

Kommission „Internet und digitale Gesellschaft“. Im April werde<br />

diese Kommission erste Ergebnisse vorstellen, berichtete Professor<br />

Wolfgang Schulz, Direktor des Hamburger Hans Bredow-<br />

Instituts. Viele Gesetze müssten verändert oder an die Gegebenheiten<br />

des Internets angepasst werden, da das Netz praktisch<br />

alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens berühre.<br />

Soziale Netzwerke wie Facebook entwickelten neue Dynamiken<br />

in der Kommunikation, die bis ins schulische Umfeld reichten,<br />

digitale Dienste im Netz und in der Cloud seien längst dabei,<br />

das Arbeitsleben stark zu verändern. Dies führe dazu, dass die<br />

gesetzlichen Grundlagen für Datenschutz, Urheberschutzrechte<br />

und Jugendschutz diesen Entwicklungen angepasst werden<br />

NEUES NACHTPROGRAMM BEIM DEUTSCHLANDFUNK<br />

Seit dem 8. April gibt es mit „Radionacht“ beim Deutschlandfunk<br />

ein neues Programm, dass auf Wortbeiträge<br />

setzt (werktags zwischen 0.00 und 5.00 Uhr). Es wird von<br />

jungen DLF-Mitarbeitern moderiert, die weniger im nachrichtlichen<br />

Stil, sondern mehr „erzählen“, was sich alles<br />

Neues am Vortag ereignet hat: im Bereich Kultur, Literatur,<br />

Religion, Wissenschaft und Gesellschaft. Dazu gibt es<br />

ausgewählte Hintergrundberichte und Reportagen. Man<br />

wolle das Markenzeichen „Wort“ des Deutschlandfunks<br />

müsse. In der Kommission bestehe weitgehend Konsens, so<br />

Schulz, dass das Urheberschutzrecht auch in der vernetzten<br />

digitalen Welt durchgesetzt werden müsste. Einer Weiterentwicklung<br />

bedürfe auch der Verbraucherschutz.<br />

Als Beispiel nannte Schulz die Nutzungsbedingungen vieler<br />

Angebote im Netz. Niemand habe die Zeit, sich diese vollständig<br />

durch zu lesen. Ein Gebot für mehr Transparenz wäre es,<br />

etwa vertrauenswürdige Dritte zu beauftragen, damit diese<br />

Geschäftsbedingungen lesbarer werden und von den Nutzern<br />

im Netz nachvollzogen werden könnten. Ein wichtiges Thema<br />

sei zudem der Zugang zum Internet. Auf europäischer Ebene<br />

werde längst diskutiert, den Zugang zum Internet zum Grundrecht<br />

zu erklären. Und auch die Enquete-Kommission sieht es<br />

als geboten an, möglichst allen Alters- und Zielgruppen den<br />

Zugang zu ermöglichen. In der Frage des Jugendschutzes verlaufen<br />

die Diskussionen konträrer und kreisten um zwei grundsätzliche<br />

Standpunkte, wie Fuchs berichtet. Die einen fordern<br />

vor allem mehr „<strong>Medien</strong>kompetenz“ gerade auch vor dem Hintergrund,<br />

dass das globale Netz nur schwer auf nationaler Ebene<br />

zu regulieren sei. Dagegen vertrete eine andere Gruppe den<br />

Standpunkt, die bisherigen Sicherungen reichten bei weitem<br />

nicht aus, um Kinder und Jugendliche zu schützen. Für die<br />

Enquete-Kommission sei daher klar, dass möglichst beide<br />

Bereiche, also Förderung von <strong>Medien</strong>kompetenz und Regulierung<br />

als komplementäre Felder zu betrachten sind, die erst im<br />

Zusammenspiel wirklich Wirkung zeigen. Schulz, der in seinem<br />

Impulsvortrag nur ein paar Beispiele aus dem sehr komplexen<br />

Thema heraus gegriffen hatte, zog das Fazit, dass viele medienrechtliche<br />

Fragen wie auch Regulierungsprozesse neu überlegt<br />

werden müssen, da diese heute noch im wesentlichen auf den<br />

Rundfunkmarkt ausgerichtet sind. Das gelte insbesondere auch<br />

für den Bereich E-Commerce im Netz, wo Firmen über Suchmaschinen<br />

und Accounts die Kunden an sich zu binden versuchen<br />

und dadurch eine zu starke Marktmacht entfalten könnten. Aufgrund<br />

der Komplexität und ungeheuren Dynamik der digitalen<br />

Entwicklung sieht es Schulz geboten, dass sich die Parlamentarier<br />

vielleicht noch stärker als bisher mit Sachverständigen<br />

beraten, um die digitale Wirklichkeit gesetzgeberisch begleiten<br />

zu können und ihr nicht hinterher zu laufen. BJ<br />

stärken. Dabei werde der Deutschlandfunk das Tagesangebot<br />

des Senders aufnehmen und es mit Elementen von<br />

Deutschlandradio Kultur erweitern. Die Reform des Nachtprogramms<br />

bezeichnet der Intendant des Deutschlandradios,<br />

Willi Steul, als „Teil einer klaren ‚Flottenstrategie‘, bei<br />

der die Alleinstellungsmerkmale aller drei Programme<br />

geschärft werden sollen. Bei den drei Programmen handelt<br />

es sich neben Deutschlandfunk und Deutschlandradio<br />

Kultur um das Digital-Angebot DRadio Wissen. EB<br />

20 MEDIENBULLETIN <strong>05.2013</strong>


NEUESTES TECHNISCHES KNOW-HOW<br />

Der fünftägige Workshop „Beyond Hands on HD“ geht in die nächste Runde und<br />

findet in diesem Jahr vom 8. – 12. Juli 2013 in Hannover statt. Der Workshop vermittelt<br />

neuestes technisches Know-how in den Bereichen Kamera, Postproduktion<br />

und VFX. Umfassend geschult werden die spezifischen Workflows einer digitalen<br />

Produktion. Dazu stehen erfahrende Trainer und Experten bereit. Im Workshop<br />

haben alle Teilnehmer zudem die Möglichkeit, mit der neusten Produktionstechnik<br />

selbst praktisch zu arbeiten. In diesem Jahr wird der Workshop erstmalig durch<br />

eine VFX-Grundlagen-Klasse erweitert.<br />

Der Workshop richtet sich an<br />

DOPs, VFX Supervisor, Kameraassistenten,<br />

DITs, Editoren, Producer,<br />

Coloristen, Data Wrangler.<br />

Die parallel stattfindende „Beyond<br />

Hands on HD“-Tagung (11. und<br />

12. Juli) bietet ausgewählte Produktions-<br />

und Erfahrungsberichte,<br />

Experten liefern Antworten auf<br />

gestalterische, technische und<br />

wirtschaftliche Fragestellungen<br />

Beyond HD-Workshop in Hannover<br />

bei digitalen Produktionen. Aspekte<br />

der Inhaltegenerierung werden<br />

ebenso diskutiert wie Chancen und Herausforderungen für Bewegtbild in sich verändernden<br />

Märkten. Neu in diesem Jahr: Tagungsteilnehmer können erstmalig<br />

auch am X-Over-Tag (inklusive Showcases) teilnehmen! Die reguläre Teilnahmegebühr<br />

für den Workshop beträgt 900 Euro für Kamera, Postproduktion und VFX.<br />

Bei Anmeldung bis zum 1. Juni gewährt nordmedia zehn Prozent Rabatt. Mit einer<br />

ermäßigten Gebühr von 750 Euro können sich (Verbands-)Mitglieder von BVFK,<br />

bvkamera, bfs, FKTG, ver.di und Teilnehmende mit Wohnsitz in Niedersachsen<br />

oder Bremen sowie Studierende und Auszubildende (auf Nachweis) anmelden. Die<br />

Teilnahmegebühr für die Tagung beträgt 48 Euro für Firmen-Tickets und 35 Euro<br />

für Privat-Tickets. Studierende sowie Auszubildende (auf Nachweis) können die<br />

Tagung kostenlos besuchen.<br />

Anmeldemöglichkeiten und weitere Informationen finden sich unter www.nordmedia.de/beyondHD.<br />

SYMPOSIUM ZUR RUNDFUNK-QUALITÄT<br />

Am 18. und 19. Juni 2013 veranstalten<br />

das Institut für Rundfunktechnik (IRT)<br />

und die ARD.ZDF medienakademie<br />

beim IRT in München gemeinsam das<br />

Symposium „(Wie) Verändert sich Qualität?“.<br />

Das Symposium wendet sich an<br />

Entscheidungsträger/innen und Mitarbeiter/innen<br />

aus Programm und Technik<br />

aus allen Bereichen des Rundfunks<br />

sowie an alle Qualitätsinteressierte. Es<br />

geht vorrangig darum, wie <strong>Medien</strong>macher<br />

aus verschiedenen Perspektiven<br />

Qualität betrachten müssen, um sich<br />

zu Qualitätsfragen positionieren zu<br />

MEDIENBULLETIN <strong>05.2013</strong><br />

können. Leitlinien für die inhaltliche<br />

Qualitätssicherung sollen dabei ebenso<br />

thematisiert werden wie das Qualitätsmanagement<br />

in Produktion und Technik<br />

sowie die Anforderungen an Verbreitungswege<br />

und Empfangsgeräte der<br />

Zukunft. Die Möglichkeit zur Online-<br />

Anmeldung ebenso wie das Veranstaltungsprogramm<br />

finden sich auf der IRT-<br />

Website (www.irt.de).<br />

Bis zum 17. Mai 2013 gibt es vergünstigte<br />

Early-Bird-Tickets. Der generelle<br />

Anmeldeschluss für das Symposium ist<br />

am Montag, 3. Juni 2013.<br />

Automatische Farbkorrektur mit<br />

colorServant HD<br />

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Digitalisierung<br />

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MSG


z MAGAZIN / MEDIENMARKT<br />

Update <strong>Medien</strong>markt<br />

BERTELSMANN MELKT RTL GROUP<br />

Wie berichtet will sich die Bertelsmann AG von rund 17,3<br />

Prozent ihres bislang 92,3-Prozent-Anteils an der RTL<br />

Group trennen. Der Konzern kündigte nun am 4. April an,<br />

den Verkauf über ein Aktienpaket, das an den Börsen in<br />

Frankfurt, Brüssel und Luxemburg platziert werden soll,<br />

spätestens bis Sommer zu realisieren. Nach Brancheneinschätzung<br />

handelt es sich um einen Wert von rund 1,5<br />

Milliarden Euro. Bislang war die RTL Group lediglich an<br />

den Börsen in Luxemburg und der Euronext Brüssel<br />

notiert, die nicht zum so genannten „regulierten Markt“<br />

(Prime Standard) zählen. Bertelsmann<br />

will in Zukunft weiterhin eine qualifizierte<br />

Mehrheit an der RTL Group von<br />

mindestens 75 Prozent halten. Im Vorfeld<br />

zu diesen angekündigten Plänen<br />

hatte die RTL Group in diesem Jahr 1,6 Milliarden Euro<br />

Dividende an seine bisherigen Anteilseigner ausgeschüttet,<br />

also vor allem an die Mutter Bertelsmann. Um dies<br />

leisten zu können, hatte sich die RTL Group von Bertelsmann<br />

500 Millionen Euro mit einer Rückzahlfrist von zehn<br />

Jahren leihen müssen. Branchenexperten urteilten, „Bertelsmann<br />

melkt RTL stärker denn je“. Schon vor einigen<br />

Jahren hatte Bertelsmann Geld aus der RTL Group abgezogen,<br />

die die Gruppe in Bezug auf Programm-Investitionen<br />

schwächten. Bertelsmann will das frische Geld, das<br />

man sich auch durch den zweiten Börsengang erhofft „flexibel<br />

in neue strategische Wachstumsgeschäfte“ investieren.<br />

Wie berichtet planen sich bei der ProSiebenSat.1 AG<br />

die Investoren KKR/Permira komplett zu verabschieden.<br />

VOD-VORTEIL FÜR VIVENDI<br />

Während die geplanten VoD-Plattformen von RTL/ProSiebenSat.1<br />

und ARD/ZDF (Germany’s Gold) am Bundeskartellamt<br />

gescheitert sind, setzt sich „Watchever“, das VOD-<br />

Angebot des französischen <strong>Medien</strong>konzerns Vivendi,<br />

immer besser im deutschen Markt durch. Watchever, mit<br />

Sitz in Berlin, wurde Anfang des Jahres gestartet und<br />

bezeichnet sich selber als „Familien-Flatrate für Serien<br />

und Filme, auch in HD“. Zu einem Komplettpreis von 8,99<br />

Euro im Monat können Kunden so viele Serien und Filme<br />

sehen, wie und wo sie wollen. Ein Watchever- Account<br />

kann auf bis zu drei verschiedenen Gerätetypen gleichzeitig<br />

genutzt werden: über Sonys PlayStation 3, Apple TV,<br />

Smart-TV, PC, Mac, iPad, Android Tablet und iPhone.<br />

Dabei kooperiert Watchever auch mit dem Video-Streaming-Service<br />

„BILD Movies“, der über BILD.de (Axel<br />

Springer AG) abrufbar ist. Watchever bietet aktuell rund<br />

tausende Titel in Deutsch und Originalsprache werbefrei<br />

an: vom Blockbuster über komplette Staffeln prämierter<br />

Serien bis hin zu Arthouse-Filmen. Dazu hatte Vivendi<br />

kürzlich einen Lizensierungs-Deal mit CBS Studios International<br />

bekannt gegeben. Laut eigener PR hat sich Watchever<br />

in nur drei Monaten nach dem Start an die „Spitze<br />

des Wettbewerbs“ in Deutschland gesetzt. Das Branchenmagazin<br />

„VideoMarkt“ hat Watchever als zweitbestes<br />

VoD-Angebot nach iTunes aber noch vor Maxdome (Pro-<br />

SiebenSat.1) eingestuft. Von den mehr als 30 Plattformen<br />

im deutschsprachigen Raum hatte „VideoMarkt“ elf Angebote<br />

im Test einbezogen (darunter auch Sky Anytime und<br />

Lovefilm von Amazon), die zwei Wochen lang geprüft worden<br />

waren. Watchever punktete im Test mit der preiswerten<br />

Flatrate, wohingegen die meisten anderen Mitwettbewerber<br />

lediglich die Leihoption für einen Film-Abruf für<br />

gewöhnlich nur 48 Stunden ermöglichen. Vivendi-Manager<br />

Stefan Schulz hatte bereits im April letzten Jahres<br />

angekündigt, dass man nach dem Flatrate-Prinzip der USamerikanischen<br />

Plattform Netflix mit einer VoD-Plattform<br />

von Deutschland aus, „den Markt in ganz Europa aufrollen“<br />

wolle. Er hatte angekündigt, Vivendi werde „massiv“<br />

investieren und „mit einem relativ großen Aufschlag" auf<br />

den Markt gehen. Es handele sich, so Schulz, um „ein<br />

wichtiges strategisches Projekt für Vivendi“. Wie viele<br />

Konsumenten bereits ein Flatrate-Abo für Watchever<br />

abgeschossen haben (nachdem man das Angebot einen<br />

Monat lang kostenlos nutzen konnte), wird nach Auskunft<br />

der Watchever-Pressestelle nicht bekannt gegeben.<br />

RTL BAUT LIVESTREAM AUS<br />

Nachdem ARD und ZDF ihr lineares Programm auch als<br />

Livestream im Internet wie über mobil zu empfangene<br />

Apps anbieten, zieht RTL mit neuen Angeboten nach.<br />

Dabei hat sich RTL für zwei unterschiedliche Varianten<br />

entschieden. Zum einen hat RTL ein neues App auf den<br />

Markt gebracht, in dem die bisherigen zwei App-Angebote<br />

von einerseits RTL und andererseits dem VoD-Portal „RTL<br />

now“ verschmolzen worden sind. Über den neuen App,<br />

der im ersten Schritt via iPhone, iPad und / oder iPod<br />

touch angeboten wird, kann man nun das RTL-Programm<br />

sowohl live empfangen als auch verpasste RTL-Sendungen<br />

abrufen. Das RTL-App bot bereits seit 2010 einen<br />

Livestream für die mobile Nutzung an. Zudem wird die<br />

<strong>Medien</strong>gruppe RTL Deutschland zur Jahresmitte eine<br />

Kooperation mit dem Schweizer Live-Internet-TV Anbieter<br />

22 MEDIENBULLETIN <strong>05.2013</strong>


Zattoo starten. Ziel ist die Live-Ausstrahlung der linearen TV-<br />

Programme von RTL, VOX, n-tv, RTL NITRO, SUPER RTL und<br />

RTL II über das Internet in Deutschland. Dabei werden die Programme<br />

aber nicht in das kostenlose Programm von Zatoo,<br />

sondern in die kostenpflichtige HiQ-Plattform (HiQ steht für<br />

High Quality) eingebunden, für die der Abonnent knapp fünf<br />

Euro im Monat zahlen muss, und die insgesamt rund 50 TV-Programme<br />

offeriert. Nutzer mit HiQ-Zugang können die Programme<br />

auf Smartphones, Tablets,<br />

Smart-TVs Xbox 360, VideoWeb<br />

TV- Box sowie zattoo.com empfangen.<br />

Der Vorteil für die RTL-<br />

Gruppe bei dieser Variante besteht nicht nur darin, Entgelte für<br />

die Livestreams zu erhalten, sondern auch die technologische<br />

Anpassung in Form verschiedener Apps für unterschiedliche<br />

Geräte von Zatoo managen zu lassen. Gleichzeitig wird RTL so<br />

erstmals auch über Smart-TV-Apps via Geräte von Samsung<br />

und LG zu empfangen sein. Bislang hat RTL ausschließlich den<br />

HbbTV-Standard unterstützt.<br />

TELEKOM WILL BREITBANDÜBERTRAGUNG DROSSELN<br />

Die Telekom hat Pläne bestätigt, wonach sie DSL-Anschlüsse<br />

auf ein bestimmtes Datenvolumen drosseln will, falls Kunden ein<br />

zu großes Datenvolumen über ihre Flatrate verbrauchen. Kunden<br />

die mehr Datenvolumen benötigten, könnten es hinzubuchen. So<br />

soll es ähnlich wie im Mobilfunk in Zukunft auch bei Festnetztarifen<br />

für die Datenübertragung nur „ein bestimmtes Volumen<br />

geben, das inklusive ist“. Hintergrund sei das massive Ansteigen<br />

des Datenverkehrs. Man brauche Milliarden Euro an Investitionen<br />

für einen weiteren Netzausbau, um das Volumen zu stemmen.<br />

Für bestehende Verträge ändere sich aber nichts. Bei Neuabschlüssen<br />

würden Kunden „selbstverständlich über die Vertragsbedingungen<br />

transparent informiert." Noch handele es sich<br />

aber nur um Überlegungen, es gebe noch keine neuen Tarife. Die<br />

Pläne wurden seitens der Telekom gegenüber golem.de bestätigt,<br />

nachdem über einen Blog die Information verbreitet worden<br />

war, dass Telekom die Datenübertragungsrate auf 384 KBit/s<br />

senken wolle, falls eine bestimmtes Datenvolumen-Limit erreicht<br />

worden ist. Sollte Telekom die Pläne realisieren, würden vermutlich<br />

weitere Netzanbieter mitziehen. Die Notwenigkeit zum zu<br />

buchen eines weiteren Datenvolumens bestünde dann insbesondere<br />

für die Konsumenten, die über das Festnetz Bewegtbilder<br />

wie Videos oder Spiele via PC oder SmartTV-Apps rege abrufen.<br />

ZUNEHMENDE MOBILE INTERNETNUTZUNG<br />

Der Trend zu Apps für Smartphones und Tablet Computer hat<br />

sich im Jahr 2012 weiter verstärkt. Im vergangenen Jahr wurden<br />

in Deutschland mehr als 1,7 Milliarden Apps heruntergeladen.<br />

Das entspricht einer Steigerung von rund 80 Prozent im<br />

Vergleich zu 2011. Damals wurden knapp eine Milliarde Apps<br />

installiert. Das berichtet der Hightech-Verband Bitkom auf Basis<br />

MEDIENBULLETIN <strong>05.2013</strong><br />

MAGAZIN / MEDIENMARKT z<br />

von Daten des Marktforschungsinstituts research2guidance.<br />

Unter dem Begriff „Apps“ fasst Bitkom Programme zusammen,<br />

die speziell für Mobilgeräte (Smartphones, Tablet PC) entwickelt<br />

werden und verschiedene Navigationsdienste, soziale Netzwerke,<br />

Spiele, Nachrichten oder Einkaufsmöglichkeiten bieten. Laut<br />

Tobias Arns, Bitkom-Experte für mobile Dienste, werden<br />

Smartphone-Programme für Online-Dienste immer wichtiger,<br />

„da die Internetnutzung zunehmend auf Mobilgeräten stattfindet.“<br />

In Deutschland nutzen 83 Prozent der Smartphone-Besitzer<br />

Apps. Fast jeder Zweite (45 Prozent) lädt nur kostenfreie<br />

Programme herunter. Jeder dritte Smartphone-Nutzer (33 Prozent)<br />

installiert hin und wieder kostenpflichtige Apps.<br />

MABB FÖRDERT HYBRID-TV FÜR LOKALE PROGRAMME<br />

Die <strong>Medien</strong>anstalt Berlin Brandenburg (mabb) will mit einem<br />

Hybrid-TV-Pilotprojekt die technische Reichweite für Lokal-TV-<br />

Programme steigern. Bislang werde Lokal-TV in der Regel nur<br />

im Kabel verbreitet. Insbesondere in ländlichen Gebieten Brandenburgs<br />

sei aber der Satellit der meistgenutzte Empfangsweg.<br />

Satellitenempfänger in dieser Region, die gleichzeitig über Internetanschlüsse<br />

verfügen, könnten „ab<br />

sofort“ (22. März) darüber ihr Lokal-TV<br />

empfangen, teilte die mabb mit. Laut<br />

mabb-Direktor Hans Hege hat Hybrid-TV<br />

inzwischen „eine Marktdurchdringung erreicht, die die Nutzung<br />

auch für kleinere Programmveranstalter attraktiv macht.“ Technischer<br />

Partner im Pilotprojekt ist die Berliner Firma M.E.N, die<br />

die Programminhalte der beteiligten Veranstalter als Apps für<br />

die wichtigsten Gerätemodelle im Markt verfügbar macht. Aktuell<br />

können die Apps zum Beispiel auf Geräten von Philips, Loewe,<br />

Technisat, Videoweb, B&O, Schwaiger und HD+-zertifizierten<br />

Empfängern abgerufen werden. Außerdem gibt es eine<br />

iPad-Version.<br />

MEDIENANSTALTEN AKTIV FÜR DVB-T<br />

Die <strong>Medien</strong>anstalten haben die vereinbarte Fortführung des Vertrags<br />

zwischen ProSiebenSat.1 und Media Broadcast zur DVB-<br />

T-Verbreitung bis 2018 begrüßt. RTL hatte sich zuvor entschlossen,<br />

aus DVB-T nach Auslauf des gültigen Vertrags bis 2014<br />

auszusteigen. Die <strong>Medien</strong>anstalten hatten sich nach eigenem<br />

Bekunden „in den letzten Wochen und Monaten in zahlreichen<br />

Gesprächen und Verhandlungen für die weitere Nutzung des<br />

terrestrischen Übertragungsweges durch die privaten TV-Veranstalter<br />

eingesetzt“. Dank der ProSiebenSat.1-Entscheidung<br />

„habe man nun Raum, die Weiterentwicklung der Terrestrik<br />

voranzutreiben. „Wir werden uns aktiv daran beteiligen", kündigt<br />

der DLM-Vorsitzende Jürgen Brautmeier an. Wichtig sei<br />

dabei vor allem, dass das dafür erforderliche Frequenzspektrum<br />

erhalten bleibe. Dies hänge allerdings von den politischen Rahmenbedingungen<br />

ab, die durch die Länder, den Bund und die<br />

EU gestaltet würden. ❮Erika Butzek<br />

23


z MAGAZIN / LEUTE<br />

JOACHIM WILDT (44) wird zum 1. Juli 2013 Vorsitzender der<br />

Geschäftsführung der Constantin <strong>Medien</strong>-Tochtergesellschaft<br />

PLAZAMEDIA GmbH TV- und Film-Produktion. Er übernimmt die<br />

Gesamtverantwortung für die Bereiche Außenproduktion,<br />

Innenproduktion und Technologie. ANTONIO ARRIGONI, der Mitte<br />

Dezember 2012 parallel zu seiner Funktion als Finanzvorstand der<br />

Constantin <strong>Medien</strong> AG auch die Geschäftsführung der PLAZAMEDIA<br />

übernommen hatte, wird gleichzeitig aus dem Management des<br />

Produktionsunternehmens austreten. MARKUS PIEPER fungiert wie<br />

bisher als kaufmännischer Geschäftsführer des Produktionsunternehmens.<br />

Wildt war seit 1992 Produktionsleiter für globale<br />

Sportereignisse beim ZDF. Ende 2006 wechselte er zum Europäischen<br />

Fußballverband UEFA. Seit Mai 2010 zeichnete er dort als Head of<br />

Broadcaster Servicing verantwortlich.<br />

SAID BACHO ist neuer Senior Vice President EMEA bei Grass Valley<br />

mit Sitz in der Londoner Grass Valley-Zentrale in Stockley Park.<br />

Von 2005 an war er als Vice President für Harris Broadcast im Nahen<br />

Osten und Südasien tätig.<br />

SVEN FROBERG (41), Ex-Sat.1-Sportchef, wird ab Mai neuer Senior<br />

Vice President der Division Wige Creation. In der neu geschaffenen<br />

Position soll er den redaktionellen Bereich der Gruppe leiten und die<br />

Entwicklung neuer Kreativkonzepte und Sportinhalte für alle medialen<br />

Kanäle vorantreiben. Als Sportchef von SAT.1 verantwortete er zuletzt<br />

unter anderem die UEFA Champions League und Europa League<br />

sowie den Wiederaufbau des Formats „ran“.<br />

RICHARD WALDNER ist als neuer Sales Director für Zentral- und<br />

Osteuropa bei Exterity, Spezialist für professionelle IPTV<br />

Kommunikationstechnologien, eingestiegen. Waldner übernimmt die<br />

Leitung des neu eröffneten Exterity-Büros in München und soll von dort<br />

aus die Firmenexpansion in neue Wachstumsmärkte wie Polen,<br />

Russland und Ukraine und den Geschäftsausbau in den zentraleuropäischen<br />

Ländern wie Deutschland, Österreich und Schweiz vorantreiben.<br />

Waldner war zuvor bei Avid Technology und Adobe Systems beschäftigt.<br />

STEPHAN ABARBANELL (55) leitet ab April 2013 den<br />

Programmbereich Kultur im Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb).<br />

Abarbanell übernahm 2003 die Programmkoordination und<br />

Sendeleitung im rbb Fernsehen, 2009 die Programmbereichsleitung<br />

„Zentrale Aufgaben Programm“.<br />

PERSONALIEN<br />

THOMAS EBELING bleibt bis 2017 Vorstandsvorsitzender der<br />

ProSiebenSat.1 Media AG. Der Aufsichtsrat der Gruppe hat seinen<br />

Vertrag, der seit dem 1. März 2009 läuft, entsprechend verlängert.<br />

DAGMAR REIM (61), Intendantin des Rundfunk Berlin-Brandenburg<br />

(rbb), bleibt Vorsitzende des Degeto-Aufsichtsrates. Das Gremium bestätigte<br />

sie in Berlin im Amt und wählte PROF. KAROLA WILLE (54),<br />

Intendantin des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR), zur stellvertretenden<br />

Aufsichtsratsvorsitzenden. Die Amtszeit beträgt vier Jahre. Reim führt<br />

den Vorsitz seit Ende 2011.<br />

DR. WOLF OSTHAUS (41) ist seit Mitte April Senior Vice President<br />

Regulatory & Public Policy beim Kabelnetzbetreiber Unitymedia<br />

KabelBW. Als Mitglied des Management Boards wird er von Berlin aus<br />

künftig die regulatorischen Themen und die politische Kommunikation<br />

verantworten. Osthaus kommt von der United Internet AG, wo er zuletzt<br />

die Konzernkommunikation und die Regulierungsthemen verantwortete.<br />

Zuvor war er bei eBay und dem ITK-Verband BITKOM im Bereich der<br />

Internet- und Telekommunikations-Regulierung tätig. In den vergangenen<br />

drei Jahren war Osthaus Mitglied der Enquetekommission „Internet<br />

und digitale Gesellschaft“ des Deutschen Bundestags.<br />

ANDREA ZUSKA (41) wurde Mitte März in die Geschäftsleitung der<br />

WDR mediagroup GmbH (WDRmg) berufen. Sie zeichnet dort gemeinsam<br />

mit Geschäftsführer Michael Loeb für den Bereich Programm-<br />

Verwertung verantwortlich und betreut innerhalb der Geschäftsleitung<br />

das Thema Projektsteuerung. Zuska ist seit 1998 bei der WDRmg.<br />

Zuletzt arbeitete sie dort als Leiterin der Stabsstelle Projektsteuerung.<br />

PAUL TURNER ist als Vice President of Enterprise Product<br />

Management bei Telestream eingestiegen. Er soll die globale Produktund<br />

Marketing-Strategie des Unternehmens weiter entwickeln. Turner<br />

verfügt über 30 Jahre Erfahrung in der Broadcast-Industrie. Er war<br />

zuletzt Vice President Broadcast bei Harmonic für den Bereich Market<br />

Development der Omneon-Server- und -Transkoding-Produkte tätig.<br />

Weitere berufliche Stationen des ehemaligen BBC-Ingenieurs waren<br />

Grass Valley, Abekas, Scitex, Sony und Pinnacle.<br />

VOLKER WASMUTH beendet seine Arbeit als Chefredakteur des<br />

Nachrichtensenders n-tv. Hans Demmel, Geschäftsführer des Senders,<br />

übernimmt seine Aufgaben. Wasmuth ist bereits seit 1989 für die RTL-<br />

Gruppe tätig. Seit 2006 war er n-tv-Chefredakteur.<br />

24 MEDIENBULLETIN <strong>05.2013</strong>


THE WIRELESS<br />

MASTERPIECE.<br />

DIGITAL 9000 – The Wireless Masterpiece.<br />

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dem Resultat kabelgleicher Klarheit und Dynamik.<br />

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z SPECIAL / NAB 2013<br />

Gut Ding braucht Weile<br />

AUF DER NAB 2013 STANDEN DIESMAL DIE THEMEN 4K-PRODUKTION UND ULTRA HIGH DEFINITION TV (UHDTV)<br />

GANZ OBEN AUF DER TAGESORDNUNG. WEITERE TOP-THEMEN, DIE AUSSTELLER UND BESUCHER GLEICHERMAßEN<br />

BEWEGTE, DREHTEN SICH UNTER ANDEREM UM CLOUD-SERVICES, HOCH INTEGRIERTE SYSTEME FÜR DEN<br />

MULTISCREEN-/MULTIPLATTFORM-EINSATZ UND NEUE TOOLS ZUR OPTIMIERUNG VON FILEBASIERTEN WORKFLOWS.<br />

›<br />

So manchem Rundfunkprofi erscheint es geradezu<br />

unwirklich, dass die weltgrößte Broadcastmesse<br />

NAB jedes Jahr in der Spielerstadt Las Vegas<br />

stattfinden muß. Seriöses Business auf dem Parkett<br />

einer glitzernden Traumwelt passt für sie schlecht<br />

zusammen. Das kann man aber auch anders sehen.<br />

„In Las Vegas ist alles Show. Hier wird gezockt,<br />

getäuscht und versucht, andere über den Tisch zu<br />

ziehen“, meint salopp ein Besucher aus Deutschland.<br />

Im Geschäftsleben sei das doch oft nicht viel<br />

anders. Unter diesem Blickwinkel betrachtet gewinnt<br />

so manches NAB-Engagement gleich eine andere<br />

Dimension. Das betrifft auch die Versuche, die Kongressmesse<br />

mit Hype-Themen aufzuladen. In diesem<br />

Jahr stand das Kürzel 4K dafür. Es bezeichnet<br />

die Video-Auflösung mit 3.840 x 2.160 Bildpunkten.<br />

Das sind viermal so viele wie die gegenwärtig<br />

genutzte HDTV-Auflösung hat. Der Einsatz von 4K<br />

und auch 8K (7.680 × 4.320 Pixel), eine weitere Vervierfachung<br />

der Pixel, wird als Ultra High Definition<br />

Television (UHDTV). In Japan wird das 8K-Format<br />

auch Super Hi-Vision (SHV) genannt. Der japanische<br />

Rundfunksender NHK präsentierte in der Nordhalle<br />

der Convention Hall von Las Vegas, im Rahmen des<br />

NAB Futures Lab, eine in der Tat sehr eindrucksvolle<br />

SHV-Live-Übertragung, zusätzlich aufgewertet mit<br />

22.2 Mehrkanalton. Die gezeigten 8K-Aufnahmen<br />

entstanden im vergangnen Sommer in Zusammenarbeit<br />

mit der BBC und dem Olympic Broadcasting<br />

Service bei der Sommerolympiade in London. Die<br />

mögliche Einführung von 8K im Digital Cinema oder<br />

Fernsehen wird indes noch viele Jahre dauern. Produktion<br />

und Ausstrahlung von 4K-Programmen<br />

könnte jedoch schon in naher Zukunft geschehen.<br />

Der Ansicht waren zumindest viele auf der NAB vertretenen<br />

Unternehmen.<br />

Als wichtigster Treiber der 4K-Entwicklung präsentierte<br />

sich hier Sony. Auf seiner NAB-Pressekonferenz<br />

war der japanische Elektronik-Konzern sehr<br />

darum bemüht, seine innovative Kraft stärker in den<br />

Vordergrund zu stellen. Beim Thema 4K setzt Sony<br />

dabei alles auf eine Karte. Kein anderes Unterneh-<br />

26 MEDIENBULLETIN <strong>05.2013</strong>


men pokerte in Las Vegas bei diesem Thema so hoch. Offensichtliches<br />

Motto dabei: 3D ist tot, es lebe 4K. Sony machte vor<br />

allem klar, dass es als einziges Unternehmen heute in der Lage<br />

ist, 4K-Technik in der gesamten Wertschöpfungskette von der<br />

Produktion über die Bearbeitung bis hin zur Wiedergabe bereitzustellen<br />

und bereits heute funktionierende 4K-Workflows am<br />

Start hat. Selbst für die Endverbraucher präsentierte Sony auf<br />

der NAB schon zwei 4K-LED-Fernsehgeräte mit 55 und 65 Zoll<br />

Bilddiagonale zum Kostenpunkt von 5.000 beziehungsweise<br />

7.000 US-Dollar, sowie ein 4K-Player (FMP-X1) und einen 4K-<br />

Beamer. Der Player wird zunächst mit zehn 4K-Filmen ausgeliefert.<br />

Im Herbst soll dann ein Abo-Dienst folgen, über den FMP-<br />

X1-Besitzer weitere 4K-Filme von Sony und anderen Studios<br />

beziehen können.<br />

Herzstück der 4K-Produktionsumgebung von Sony bildet das<br />

4K-Format XAVC. Mit der Entwicklung von XAVC möchte Sony<br />

das 4K-Format nicht nur im professionellen HDTV-Markt weiter<br />

etablieren, sondern auch den Consumer-Markt verstärkt<br />

erschließen. XAVC ist laut Sony als zukunftssicherer Codec<br />

konzipiert, der dem raschen Wandel in den Anforderungen der<br />

Content-Produktion in 4K und der Benutzung von HighFrame-<br />

Rates gewachsen ist. „Durch das neue XAVC-Format unterstreicht<br />

Sony sein Engagement für hochwertigen Content im<br />

Consumer-Markt“, sagt Takao Yoshikawa, Corporate Vice President<br />

von Sony. „Im 4K-Format aufgezeichnete HDTV-Sendungen<br />

sind von atemberaubender Qualität. Auf dieser Grundlage<br />

können Sendeanstalten und Produktionsfirmen ab sofort ein<br />

zukunftssicheres Angebot an hochwertigem Content aufbauen.“<br />

Das XAVC-Format von Sony nutzt MPEG-4 AVC/H.264<br />

Level 5.2 als Videokomprimierungs-Codec. Dieser auf Industriestandards<br />

basierende Codec zeichnet sich durch die zurzeit<br />

höchstmögliche Bildauflösung und Bildwechselfrequenz aus.<br />

XAVC bietet zudem eine Vielzahl an Möglichkeiten für die Content-Produktion,<br />

allen voran die Unterstützung von Proxy- bis<br />

4K-Auflösungen, die Intra-Frame- oder zukünftig auch Long-<br />

GOP-Bearbeitung sowie eine 1080/50P/60P-Infrastruktur. XAVC<br />

ist ein offenes Format, das laut Sony bereits von 31 weiteren<br />

Herstellern unterstützt wird. Als Ergänzung<br />

zu XAVC stellte Sony auf der NAB<br />

das neue auf den Konsumer-Markt ausgerichtetete<br />

XAVC-S Format vor, das<br />

MP4 Encoding für 4K- und HD-Video<br />

unterstützt.<br />

Aufnahmeseitig war bei Sony die Vorstellung<br />

der SRMASTER-Kamera F65<br />

mit 35-mm-8K-CMOS-Sensor in der<br />

Version 3 mit Upgrade Kit ein Highlight.<br />

Das Upgrade erlaubt der Kamera die<br />

Unterstützung von zwei unabhängigen<br />

SDI Outputs und den Einsatz des DVF-<br />

EL100 0.7-inch OLED Bildsuchers.<br />

Auch gezeigt wurden die PMW-F55 und<br />

PMW-F5 CineAlta 4K-Kameras mit neu<br />

MEDIENBULLETIN <strong>05.2013</strong><br />

Sonys 4K-TV-Präsentation zur NAB 2013<br />

SPECIAL / NAB 2013 z<br />

entwickelten Super-35mm 4K CMOS Bildsensoren und modularem<br />

Design, das den Anschluß zahlreicher Peripheriegeräte<br />

ermöglicht. Ende April 2013 waren laut Sony bereits über<br />

PMW-F55 und PMW-F5 weltweit verkauft.<br />

Kritiker wiesen zur NAB darauf hin, dass Sony bei der Entwicklung<br />

der 4K-Kameras sich in den Bereichen Software und<br />

Bedienelemente sehr stark an Konkurrenzprodukte von Arri und<br />

Red angelehnt habe und im Grunde wenig eigene innovative<br />

Komponenten vorweisen könne. Bei Sony selbst sieht man das<br />

ganz anders. Hier weist man gerne darauf hin, dass die Investitionsanstrengungen<br />

in Forschung und Entwicklung im Broadcast-Geschäftsbereich<br />

insgesamt im Verhältnis zu den hier tatsächlich<br />

generierten Umsätzen sehr hoch seien. Mit Broadcast<br />

mache der Konzern nur rund fünf Prozent Umsatz, heißt es,<br />

setzte hier aber 50 Prozent seiner Forschungs- und Entwicklungsgelder<br />

ein.<br />

Sony stellte auf der NAB 2013 zudem die Prototypen von zwei<br />

4K-OLED-Monitoren vor: ein 30-Zoll-Monitor (4.096 x 2.160)<br />

und ein 56-Zoll-Modell (3.840 x 2.160). Beide Monitore zeichnen<br />

sich laut Hersteller durch eine außerordentlich exakte Signalwiedergabe<br />

aus und sollen die Produktion von 4K-Inhalten<br />

beschleunigen. Sony plant den 30-Zoll-Monitor bereits 2014<br />

auf den Markt zu bringen.<br />

„2012 hat Sony seine Rolle als Innovationstreiber, der heute<br />

schon die Rundfunkzukunft möglich macht, zementiert. Wir<br />

agieren im Zentrum der revolutionären Umbrüche in der Industrie“,<br />

betonte Olivier Bovis, Head of AV Media, Sony Europe, mit<br />

Begeisterung. Sonys F-Series-Kameras und der speziell dafür<br />

vorgesehene XAVC Codec sorgten heute schon dafür, dass 4K-<br />

Inhalte neuen Nutzergruppen weltweit bereitgestellt werden<br />

könnten. „Die NAB 2013 ist für uns die perfekte Plattform, um<br />

unseren Kunden zu zeigen, wie mit unserer Technologie einem<br />

wachsenden Publikum ein immer besseres Seherlebnis geboten<br />

werden kann“, meinte er.<br />

Beobachter auf der NAB waren sich jedoch darüber einig, dass<br />

Sony hier mächtig übertrieb. Man geht zwar davon aus, dass<br />

4K gute Chancen hat, jedenfalls deutlich bessere als 3D, auf<br />

27


z SPECIAL / NAB 2013<br />

dem TV-Markt zu avancieren. Aber man wies auch gerne auf<br />

die vielen offenen Fragen und Probleme hin, die bis dahin noch<br />

zu lösen sind. Zunächst einmal fehlt es noch an Video-Decoder-Chips<br />

für UltraHDTV. Der Chiphersteller Broadcom wird<br />

voraussichtlich erst Mitte 2014 mit dem BCM7445-Chip auf<br />

den Markt kommen, der mit vier integrierten Echtzeit-Transcodern,<br />

die jeweils 1080p 30 und die Videokompression HEVC<br />

(H.265) beziehungsweise MPEG-5 unterstützen, Auflösungen<br />

von 4.096 x 2.160 Pixeln bei 60 Bildern pro Sekunde verarbeiten<br />

können. Bei H.265 solle ein Videostream bei gleicher Qualität<br />

wie bei H.264 nur die halbe Bandbreite benötigen. Noch ist<br />

die Standardisierung von HVEC aber nicht abgeschlossen.<br />

Dann sind auf Seiten der Produktionshäuser Investitionen nötig,<br />

um 4K-Produktionen realisieren zu können. Auf der Programm-<br />

Seite wäre zu klären, welche Inhalte, wie in 4K dargestellt werden<br />

können oder sollen. Bei Live-Events sind möglicherweise<br />

wieder teuere Parallelproduktionen nötig. Im Bereich der Distribution<br />

müssen die Voraussetzungen für die benötigten Bandbreiten<br />

geschaffen werden. Es fehlen natürlich auch noch die<br />

Geschäftsmodelle für die Vermarktung von 4K-Content und am<br />

Ende eine ausreichende Zahl Empfangsgeräte am Markt. Also<br />

wird man wohl noch ein paar Jahre warten müssen, bis sich 4K<br />

tatsächlich als neues Bilderlebnis in den Haushalten durchsetzen<br />

wird. Denkt man sehr positiv, so<br />

wie bei Sony, dann müsste man<br />

schon einen Volltreffer in Sachen<br />

Konsumenten-Adaption landen.<br />

Aber das ist so wahrscheinlich wie<br />

am Roulett-Tisch in Las Vegas eine<br />

bestimmte Zahl zu treffen.<br />

4K-SUPPORT<br />

Trotzdem war 4K natürlich an vielen<br />

anderen Ständen auf der NAB ein<br />

Top-Thema. Immer mehr Unterneh-<br />

Vergabe der ACE Award zur NAB 2013<br />

men beeilen sich mit ihren Systemen den 4K-<br />

Workflow zu unterstützen. Dazu gehören im<br />

Prinzip alle, die Equipment zur Content-Produktion,<br />

-Bearbeitung und -Verteilung anbieten.<br />

Allerdings sind die Unternehmensstrategien<br />

bei 4K sehr unterschiedlich. Wie schon<br />

bei 3D warten die meisten erst einmal ab, was<br />

passiert, signalisieren aber sicherheitshalber<br />

schon jetzt: „Das können wir auch“. Bei fast<br />

allen Herstellern zentraler Komponenten wie<br />

Kreuzschienen, Bildmischer und Servern<br />

ebenso wie bei Herstellern von Encodern/<br />

Decodern oder Schnittstellen-Equipment fand<br />

man dann auch den deutlichen Hinweis „4K<br />

Ready“.<br />

Mathias Eckert, Vizepräsident Vertrieb und<br />

Services Europa und Afrika (EA) bei Harris<br />

Broadcast, erklärte in dem Zusammenhang:<br />

„Wir haben zu allen Zukunftsthemen gute Anworten. Und natürlich<br />

zeigen wir hier auf dem Stand auch komplette 4K-Lösungen.<br />

Alle unsere Produkte sind mit ‘4K Ready’ gelabelt und<br />

können ohne Ummodellierung 4K verarbeiten, egal ob unsere<br />

Videoserver, Kreuzschienen oder die Konvergenzplattform<br />

Selenio. 4K bedeutet im Grunde nur vier 3Gig-Signale, die<br />

parallel laufen. Das ist für uns deshalb mehr ein Workflow-Thema.“<br />

Harris sei sehr daran interessiert, mit den Industriepartnern<br />

und Organisationen wie SMPTE oder FIMS einen neuen<br />

4K-Produktionsstandard zu verabschieden. 4K sei sicherlich<br />

eine Technologie mit der man umgehen könne. „Sie entwickelt<br />

sich deutlich schneller als früher HD oder 3D, auch in Sachen<br />

Populariät in der Industrie“, meinte Eckert. Auch für das breite<br />

Publikum sei 4K sicherlich attraktiver als 3D. Das Signal sei<br />

auch viel einfacher zu produzieren und zu distribuieren. Eckert:<br />

„Trotzdem gehe ich davon aus, dass 4K erst in drei bis sechs<br />

Jahren eine gewisse Marktrelevanz erfahren wird. Wir wissen,<br />

wie das Signal gehandelt werden kann, jetzt muss es erst einmal<br />

standardisiert werden. Und dann muss der Standard industrialisiert<br />

werden. Das heißt, es müssen Endgeräte gebaut und<br />

auf den Markt gebracht werden, die auch jeder bezahlen kann.“<br />

Sehr viel Bewegung in Sachen 4K war auf der NAB 2013 auf<br />

dem Markt der digitalen Videokameras auszumachen. Hier wurden<br />

zahlreiche neue leistungstarke<br />

Aufzeichnungssysteme, unter anderem<br />

von Blackmagic, Canon, Red<br />

und Panasonic vorgestellt. In der<br />

Juni-Ausgabe von MEDIEN BULLE-<br />

TIN wird darauf näher eingegangen.<br />

Interessante Anwendungsmöglichkeiten<br />

für 4K-Bilder, auch das wurde<br />

auf der NAB deutlich, gibt es<br />

natürlich auch über den TV-Einsatz<br />

hinaus. So bot zum Beispiel Orad<br />

an seinem Stand gemeinsam mit<br />

Harris signalisiert: 4K Ready<br />

28 MEDIENBULLETIN <strong>05.2013</strong>


Eyevis, einem deutschen Spezialisten für Großdisplays, eine<br />

Live-Demonstration von UltraHD-Video und -Grafiken auf Großbildwänden.<br />

Mit dem vorgestellten schlüsselfertigen System<br />

„PowerWall“ können graphische Darstellungen bis zu 16K-Auflösung<br />

vorgeführt werden. Orad setzt zudem auf die Render-<br />

Performance von HDV64, um auch auf großen Videobild-Wänden<br />

pixelfreie Vorführungen von Livevideos und Graphiken zu<br />

garantieren. PowerWall verknüpft Videos mit graphischen Darstellungen<br />

und kann auch Graphiken in Bilder integrieren. Insgesamt<br />

stehen acht 3G-Kanäle und 16 HDSDI-Kanäle für den<br />

Output zur Verfügung. Eyevis bringt dabei das Vorführsystem<br />

„OmnisSHAPES“ ein, mit dem sich Großbildvorführungen in den<br />

unterschiedlichsten Formen und Größen realisieren lassen. Die<br />

modularen Display Tiles lassen sich in unterschiedlichen Varianten<br />

ausführen und gruppieren. Auch die Installation der Bildwände<br />

ist variabel. Diese lassen sich aufstellen oder an Wänden<br />

und Decken anbringen. OmniSHAPES verwendet für die<br />

Vorführung einen DLP-Projektor (One Ship) und LED-Displays.<br />

Die Bildbausteine (Tiles) können einzeln wie auch gruppiert<br />

bespielt werden. Eine automatische Farbkalibrierung sowie ein<br />

Trackingsystem sorgen für die nötige Stabilität bei der Farbwiedergabe<br />

und Helligkeit, ohne dass während der Vorführung<br />

SPECIAL / NAB 2013 z<br />

manuell nachreguliert werden muss. Die NAB-Veranstalter zeigten<br />

sich übrigens mit dem Verlauf der Kongressmesse hoch<br />

zufrieden. Zum Ende der Show meldeten sie, dass die Ausstellungsfläche<br />

um zehn Prozent erweitert werden konnte. Rund<br />

1.600 Unternehmen präsentierten sich in den Messehallen. Die<br />

Zahl der Besucher wurde mit 92.414 angegeben. Darunter<br />

waren knapp 25.000 internationale Besucher aus 154 Ländern.<br />

Wie letztes Jahr wurden zur NAB 2013 auch wieder die besten<br />

Stände mit dem ACE Award (Awesome Cool Exhibits) ausgezeichnet.<br />

Sieger bei den Ministänden (bis 37 qm) wurde Media-<br />

Silo, bei den kleineren Ständen (bis 93 qm) SCISYS, bei den<br />

mittelgroßen Ständen (bis 126 qm) Riedel Communications und<br />

bei den großen Ständen (über 126 qm) VIZRT. Nominiert waren<br />

insgesamt die Messestände von 40 Ausstellern. Bewertet wurde<br />

von einer NAB-Jury die Kreativität, Effektivität, Struktur und<br />

Gesamteindruck des Standdesigns. So unwirklich wie für manche<br />

die Broadcast-Messe in der Spielerstadt wirkt, kam die<br />

Auszeichnung bei Riedel an. Die Wuppertaler hatten ihren<br />

Stand bereits im siebten Jahr in Las Vegas im Einsatz und<br />

dachten schon über einen Neubau nach. „Gut Ding braucht<br />

Weile“ könnte man meinen. Das trifft dann wohl auch beim The-<br />

ma 4K zu. ❮Eckhard Eckstein<br />

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z SPECIAL / NAB 2013<br />

›<br />

Am Amazon-Stand in der South Upper Hall im Las Vegas<br />

Convention Center konnte man zufrieden sein. Das Thema<br />

Cloud-Services wurde auf der NAB 2013 überall heftig diskutiert.<br />

Und immer wieder wurde dabei auch der Serviceprovider<br />

Amazon genannt. Er bietet seit 2006 weltweit erfolgreich Web-<br />

Services für die <strong>Medien</strong>- und Unterhaltungsindustrie an. Amazon<br />

Web Services (AWS) stehen als voll skalierbare Cloud-Plattform<br />

kleinen bis ganz großen <strong>Medien</strong>unternehmen zur Verfügung.<br />

„Das Problem ist, dass Studios, Rundfunkanstalten und<br />

Privatsender häufig durch überlastete IT-Ressourcen und zeitaufwändige<br />

Genehmigungen bis zur Freigabe der Mittel ausgebremst<br />

werden. Mit Hilfe der AWS-Cloud können sie ihren<br />

Geschäftsbetrieb beschleunigen“, betont Jonas von Paulgerg-<br />

Nyrén, Enterprise Sales Manager Central Germany von Amazon.<br />

Er weist darauf hin, dass man mit Netflix einen der weltweit<br />

größten VoD-Streaming-Anbieter zu den Kunden zähle.<br />

Akamai auf der NAB 2013: Viele Fragen zu Cloud-Services<br />

Kein Grund zur Euphorie<br />

AN ZAHLREICHEN STÄNDEN AUF DER NAB 2013 WAR DAS THEMA CLOUD SERVICES PRÄSENT. EINERSEITS GING<br />

ES DABEI UM DIE DISTRIBUTION UND KONTRIBUTION VON MEDIEN-INHALTEN, ANDERERSEITS ABER AUCH UM DIE<br />

BEREITSTELLUNG UND NUTZUNG VON APPLIKATIONEN. LETZTERES GEHT HAND IN HAND MIT DEM TREND, DASS<br />

AUCH IN DER RUNDFUNKPRODUKTION DER SOFTWARE-EINSATZ EINE IMMER WICHTIGERE ROLLE SPIELT. IN DIE<br />

CLOUD AUSGELAGERTE SYSTEME SOLLEN HELFEN, FLEXIBLER, SCHNELLER UND KOSTENGÜNSTIGER ZU AGIEREN.<br />

Barrett Manonen, Produktmanager bei Akamai, bläst in das<br />

gleiche Horn. „Wir sehen hier einen großen Trend der <strong>Medien</strong>unternehmen,<br />

ihre Services in die Cloud zu verlagern und Akamai<br />

ist glücklich darüber, diese Revolution anzuführen. Wir sind<br />

schließlich von Beginn an auf die Cloud fokussiert“, betonte er<br />

und erklärte weiter: „Wenn wir davon reden, Services in die<br />

Cloud zu verlagern, dann geht es darum, Inhalte zu adaptieren,<br />

zu schützen und mit dem <strong>Medien</strong>-Ökosystem zu verbinden.<br />

Entsprechend haben wir unsere Services aufgebaut für Transkodierung,<br />

Konfektionierung, Formatierung für eine Vielfalt an<br />

Geräten, die die Inhalte empfangen sollen sowie für Stream-<br />

Verschlüsselung, Player-Verifikation bis hin zum Digital Rights<br />

Management (DRM) – alles in einem einfachen Workflow. Der<br />

Broadcaster bekommt von uns dabei ein maßgeschneidertes<br />

Service-Paket.“ Die Deluxe Entertainment Services Group Inc.,<br />

als Dienstleister traditionell in den Bereichen Digital Cinema<br />

30 MEDIENBULLETIN <strong>05.2013</strong>


und Postproduktion unterwegs, nutzte die NAB 2013 ebenfalls<br />

dazu, ihre neue Cloud-basierte Playout-Plattform „MediaCloud“<br />

vorzustellen. Sie soll nach eigenen Angaben nicht weniger<br />

bewirken, als Inhalte-Anbieter in die Lage zu versetzen, nur mit<br />

Laptop und Netzwerkverbindung ausgestattet, TV-Sender<br />

überall in der Welt zu starten. Mit MediaCloud will man „Barrieren<br />

niederreißen“, das „Broadcast-Playout revolutionieren“ und<br />

das <strong>Medien</strong>business insgesamt durch hohen Effizienzgewinn<br />

bei gleichzeitig deutlich reduzierten Kosten vereinfachen. Das<br />

hört sich wirklich gut an, konnte aber dennoch manchen Skeptiker<br />

nicht überzeugen.<br />

Auf der NAB 2013 wurden immer wieder Zweifel laut, ob Cloud-<br />

Service-Provider wie Amazon oder Deluxe für den Einsatz im<br />

professionellen Broadcast-Geschäft tatsächlich geeignet sind.<br />

Zentrale Frage dabei war immer: Wie sicher ist die Cloud für<br />

meine Inhalte? Nach Ansicht mancher hängt die nach wie vor<br />

mit dem Thema Cloud verbundene Unsicherheit vor allem aber<br />

auch damit zusammen, dass Cloud-Services vielfältige Ausprägungsformen<br />

haben und dass das Wissen darüber in der<br />

<strong>Medien</strong>branche einfach noch zu wenig verbreitet ist. Das bestätigte<br />

auch Holger Hille, Vertriebschef für den öffentlichen Sektor<br />

bei der Telekom-Tochter T-Systems, die mit ihrer Rückkehr ins<br />

Broadcast-Geschäft wieder in Las Vegas Flagge zeigte.<br />

„Wir bieten Cloud-Services schon lange – und zwar nach deutschem<br />

Datenschutzgesetz“, erklärte Hille. Durch die Breite seines<br />

Kundenstammes und dem damit verbundenen Know-how<br />

sei das Tochterunternehmen der Deutschen Telekom grundsätzlich<br />

sehr schnell in der Lage, Cloud-Standardprodukte für<br />

spezielle Rundfunkanwendungen zu adaptiert. „Andere müssen<br />

da erst einmal den Standard definieren“, meinte er. Ein SAP-<br />

Betrieb oder die Buchhaltung sei für einen Rundfunksender<br />

nichts anderes als für jedes andere Unternehmen. Es gelte hier<br />

nur die jeweiligen Spezifika zu berücksichtigen. Hille: „Die<br />

machen aber nur fünf Prozent der gesamten Applikation aus.“<br />

Der T-Systems-Manager nennt unterschiedliche Arten von<br />

Cloud-Anwendungen, die sein Unternehmen bedienen kann,<br />

angefangen von sehr kostengünstigen Angeboten, bei denen es<br />

egal ist, wo die Daten auf welchem Server in der Welt liegen bis<br />

hin zu Servern am eigenen Firmenstandort, die absolute Sicherheit<br />

bieten und wo die Datenablage nach deutschem Recht<br />

passiert. Die T-Systems sei dabei, Cloud-Modelle für den Einsatz<br />

im Rundfunkbereich aufzusetzen.<br />

Die T-Systems-Mutter Deutsche Telekom hat nach Angaben<br />

ihres Vorstandsvorsitzenden René Obermann auf der CeBIT<br />

2013 im vergangenen Jahr mehr als 600 Millionen Euro Umsatz<br />

mit Cloud-Lösungen erzielt. „Dabei schätzten die Großkunden<br />

die lange Cloud-Erfahrung und hohe Cloud-Expertise von Telekom<br />

und T-Systems“, erklärte er. „Und für Großkunden werden<br />

wir zukünftig über ein App-Modell Software einfach und sicher<br />

zum Mieten anbieten“, versprach er.<br />

Den Einsatz der Cloud im Broadcast-Bereich sieht Hille indes<br />

noch mit einigen Problemen behaftet. Hier gelte es rechtliche<br />

Restriktionen zu beachten und ein marktkonformes Preismodell<br />

MEDIENBULLETIN <strong>05.2013</strong><br />

SPECIAL / NAB 2013 z<br />

zu entwickeln. Zudem würden viele Broadcast-Kunden die mit<br />

ihren Cloud-Vorhaben verbundenen Restriktionen nicht genau<br />

kennen. „Und viele wissen auch noch gar nicht wirklich, was sie<br />

wollen“, meinte er. Die T-Systems sei aktuell deshalb dabei,<br />

das, was man im Unternehmen als Standard-Cloud für behördliche<br />

Rechenzentren adaptiert habe, mit den potentiellen Rundfunk-Kunden<br />

zu besprechen, insbesondere auch mit Blick auf<br />

die gewünschten Rundfunk-Spezifika.<br />

Amazon Web Services auf der NAB 2013<br />

SONY IN DER CLOUD<br />

Selbst die klassischen Hersteller von Broadcast-Technik zeigten<br />

auf der NAB 2013 in Las Vegas Cloud-Engagement. Sony<br />

verkündete beispielsweise den Start der Sony Media Cloud<br />

Services.<br />

Dazu wird eine neue Geschäftseinheit unter Leitung von Naomi<br />

Climer (Präsident Sony Media Cloud Services) gegründet. Sie<br />

soll kreativen <strong>Medien</strong>profis einen virtuellen Arbeitsplatz bereitstellen<br />

mit Applikationen zur Speicherung, zum Austausch und<br />

zur Bearbeitung von <strong>Medien</strong>-Inhalten von überall in der Welt<br />

aus. Zum Einsatz kommt dabei Sonys skalierbare Cloud-Plattform<br />

Ci. Das Interesse daran war auf der NAB 2013 groß. Der<br />

entsprechende Präsentationsbereich am Sony-Stand war<br />

immer dicht umlagert. Das Angebot richtet sich laut Sony gleichermaßen<br />

an Studios, Broadcaster, unabhängige Produzenten,<br />

Marketing-Teams und kreative Einzelkämpfer. Ci als „One-<br />

Cloud“-Lösung erlaube ihnen weltweit eine schnelle und sichere<br />

Zusammenarbeit bei der Produktion, Verteilung und Archivierung<br />

von hochwertigen Inhalten.<br />

„Kreative Profis weltweit verbringen täglich viele Stunden mit<br />

nichtkreativen Aufgaben im technischen Bereich, zum Beispiel<br />

bei der Ablage und Bereitstellung ihrer Files in der jeweils nötigen<br />

Version“, meinte Climer in Las Vegas. „Sony kennt die<br />

damit verbundenen Herausforderungen sehr gut. Mit Ci haben<br />

wir deshalb eine skalierbare, sichere, funktionsreiche und<br />

medienfokussierte Cloud-Lösung entwickelt, die die traditionellen<br />

Produktionsworkflows vereinfacht und die Kollaboration<br />

effektiver und kostengünstiger macht.”<br />

31


z SPECIAL / NAB 2013<br />

SNELL<br />

Barrett Manonen, Produktmanager bei Akamai<br />

Telestream-CEO Dan Castles<br />

Auch bei Snell macht man sich intensiv Gedanken über die Virtualisierung<br />

der IT- und Teilen der Betriebstechnik von Rundfunksendern<br />

in der Cloud. Auf der Pressekonferenz des Unternehmens<br />

wurde aufgezeigt, wie der Betrieb von klassische<br />

Rundfunksendern mit On-Demand-Services in einer gemeinsamen<br />

„Media Factory“-Cloud-Umgebung konsolidiert werden<br />

kann und wie die Virtualisierung der Services in einem Datencenter<br />

beziehungsweise in einer Cloud funktioniert. Dazu wurde<br />

von Snell auch ein Whitepaper mit dem Titel „Virtualized Television<br />

Origination“ vorgelegt. Die virtualisierte Media Factory<br />

eröffnet laut Snell den Sendern größere Flexibilität und Reaktionsgeschwindigkeit,<br />

wenn es darum geht, neue Services aufzusetzen.<br />

Außerdem ermögliche der Einsatz variabler Infrastrukturen<br />

deutliche Kosteneinsparungen. „Man zahlt nur das,<br />

was man wirklich braucht“, sagte Chefentwickler Neil Maycock.<br />

All das sei wichtig, um die Sendern in die Lage zu versetzen,<br />

auf das sich schnell ändernde Konsumentenverhalten im<br />

<strong>Medien</strong>markt adäquat reagieren zu können.<br />

BRIGHTCOVE<br />

Cloud-Content-Serviceanbieter Brightcove kündigte zur NAB<br />

2013 eine neue erweiterte Unterstützung für die TV Everywhere<br />

(TVE) Authentifizierung an. Auf der Basis einer Integration mit<br />

Adobe Pass und den Sola Vision Identity Services von Akamai<br />

ermöglicht Brightcove nun geräteübergreifende, authentifizierte<br />

Video-Erlebnisse sowohl für Web- als auch native mobile Applikationen.<br />

Laut Brightcove können TV-Sender damit einen größeren<br />

Zugriff zu Premium-Video-Programmierung auf unterschiedlichsten<br />

Geräten für bestehende Abonnenten von Kabelund<br />

Satelliten-Dienstleistungen bieten. Gleichzeitig können<br />

Sender auch ihre Reichweiten steigern und werbeunterstützten<br />

Video-Content für authentifizierte Zielgruppen auf jedem Display<br />

liefern. TVE biete damit die große Chance, so Brightcove,<br />

die üblichen Reichweiten von TV-Sendern auch auf Kabel- und<br />

Satellit-Abonnenten zu erweitern – und dies auf genau den<br />

Endgeräten, mit denen Verbraucher heute mehr und mehr Zeit<br />

verbringen.<br />

Darüber hinaus könnten TV-Sender auch ihr Engagement mit<br />

den Fans der Premium-TV-Programmierung vertiefen und neue<br />

Monetarisierungsmöglichkeiten einführen, heißt es. Um mit<br />

TVE-Initiativen im Markt wirklich erfolgreich zu sein, benötigen<br />

TV-Sender laut Brightcove allerdings eine umfassende Lösung,<br />

die nicht nur die Authentifizierung unterstützt, sondern darüber<br />

hinaus auch das digitale Rechtemanagement sowie die Werbeintegrationen,<br />

die auf jedem Display laufen. „In Kombination<br />

mit variablem Bitraten-Streaming von Video Cloud, hochklassigem<br />

Playererlebnis, Geo-Beschränkung, Einbindung von Anzeigen,<br />

Distribution über soziale Netzwerke sowie umfassenden<br />

Analytics-Funktionen bietet Brightcove seinen Kunden so ein<br />

zuverlässiges TV Everywhere-Framework“, meinte Phil Costa,<br />

Direktor Produktmanagement bei Brightcove.<br />

UNTERNEHMEN WERBEN MIT CLOUD SUPPORT<br />

In Zusammenhang mit Cloud-Services beeilten sich zudem viele<br />

Lösungsanbieter, ihre Produkte mit dem Aufkleber „Cloud-<br />

Support“ zu versehen. Darunter fielen auf der NAB unter anderem<br />

Archiware, Telestream, Envivio, Harmonic oder EVS.<br />

Archiware stellte mit P5 die nächste Generation seiner Datenmanagement-Software<br />

vor. Wichtige Neuerungen neben Cloud<br />

Support sind hier LTFS Support und ein komplett überarbeitetes<br />

User Interface. Außerdem verfeinert Archiware die Nutzerfreundlichkeit:<br />

der Anwender kann P5 künftig in drei simplen<br />

Schritten noch schneller einrichten.<br />

Synchronize, Archive, Backup und Backup2Go bleiben auch in<br />

Version P5 die vier spezialisierten Module, die Broadcastern<br />

einfache Lösungen für vielfältige Speicherszenarien bieten.<br />

Nach Wahl der Quelle, des Speicherziels und der Sicherungs-<br />

Intervalle steht künftig der Backup-Plan schon nach Sekunden.<br />

Die auf der NAB vorgestellten Neuerungen beinhalten unter<br />

anderem Cloud Support zum Klonen von Daten auf Cloud-Speicher<br />

von Drittanbietern mit der Integration des neuen „Cloud-<br />

Adapters“ WingFS in P5 Synchronize, LTFS Support mit Inte-<br />

32 MEDIENBULLETIN <strong>05.2013</strong>


gration von MediaLTFS, Export von Daten aus dem Archiv und<br />

Lesen von Daten ohne P5. Das verbesserte User Interface beinhaltet<br />

zahlreiche Neuerungen wie zum Beispiel erweiterte<br />

Suche im Backup- und Archiv-Index sowie erweiterte Asset-<br />

Management Funktionen mit neuen Listendarstellungen und<br />

Metadatenansichten wie benutzerdefinierte Pop-ups.<br />

Envivio, Anbieter von Software-basierten Multiscreen-Videolösungen,<br />

präsentierte einige Aktualisierungen seiner Encoding<br />

Software Muse sowie der Netzwerk-Software Halo. Envivios<br />

Software-Lösungen sind sowohl in Kopfstellen als auch in IT-<br />

Datencentern für Cloud-basiertes Video-Processing einsetzbar.<br />

Die Encoding-Software Envivio Muse Live unterstützt die Produktionsserverplattform<br />

Cisco UCS ebenso wie die HP Blade<br />

Server oder den Hardware-Transcoder 4Caster 64 von Envivio.<br />

Das System ist in Netzwerken für bis zu 120 SD-Kanäle ausgelegt<br />

und soll künftig bis zu 16 HD Kanäle in MPEG2 oder AVC<br />

verarbeiten können. Der Transcoder für On Demand-Dienste ist<br />

mit einer verbesserten digitalen Signalkontrolle ausgestattet.<br />

Das integrierte Modul sorgt für eine Videokompression auf<br />

Frame-by-Frame Basis. Zusammenfassende Aufstellungen zur<br />

Kontrolle ermöglichen dem Operator, einzugreifen und schlechte<br />

Qualität auszusortieren. Die On-Demand Lösung unterstützt<br />

jetzt auch das Dolby Mehrkanal-Tonsystem Dolby Digital Plus.<br />

Erweitert wurde zudem die Netzwerkprozessor-Lösung Envivio<br />

Halo. In der aktuellen Version werden auch die Adobe Formate<br />

Primetime, der HTTP Dynamic Stream und die Rechtemanagementlösung<br />

Adobe Primetime DRM unterstützt sowie zusätzliche<br />

Verschlüsselungssysteme wie Microsofts PlayReady.<br />

VIDEOTRANSCODING IN DER CLOUD<br />

Telestream, Anbieter von Video-Transcoding-, Workflow-Automations-<br />

und Daten Management-Systemen zeigte auf der NAB<br />

neue Lösungen und Erweiterungen für seine Vantage Workflow-<br />

Lösungen – insbesondere die mit GPU Prozessoren beschleunigten<br />

Transcoder für IPTV- und VoD-Dienstleistungen im<br />

Kabel.<br />

SPECIAL / NAB 2013 z<br />

Neu hinzu gekommen in die Vantage-Systeme ist die Unterstützung<br />

weiterer Videokompressionsformate wie etwa den neuen<br />

Standard HEVC (H.265), die Integration von Systemen zur Qualitätskontrolle<br />

sowie die Implementierung digitaler Wasserzeichen.<br />

„Außerdem sind die Vantage-Broadcast-Systeme jetzt<br />

auch für cloud-basierte Workflows vorbereitet“, betonte Barbara<br />

DeHart, Marketing-Chefin von Telestream. Sie kündigte neue<br />

Vantage-Lösungen für die Bereiche Transcoding bei Multiscreen-Diensten,<br />

IPTV und VoD an. Sie werden von GPU-Grafikprozessoren<br />

unterstützt sowie von einem Mazanita-Multiplexer<br />

für eine maximale Bildqualität bei gleichzeitig niedriger<br />

Datenrate.<br />

Mit im Vantage IPTV-Paket ist auch eine Lösung zur Kontrolle<br />

der gestreamten Bild-, Audio- und Metadaten. Der Transcoder<br />

unterstützt außer dem neuen Kompressionsstandard HVEC<br />

auch die Formate AMWA AS-02 und AS-11 sowie DPP AS-11<br />

MXF. Zur Verbesserung der Automatisationsleistungen hat Telestream<br />

eine Reihe weiterer Systemlösungen von Drittanbietern<br />

integriert wie die Software-Lösung faspex von Aspera, das<br />

Transcodingsystem Tachyon von Cinnafilm, die Qualitätskontrolle<br />

Aurora von Digimetrics, das Daten Management Programm<br />

Baton von interra systems sowie die Videomonitoringlösung<br />

von civolution.<br />

„Mit Vantage Cloud bietet Telestream nun auch den kompletten<br />

Leistungsumfang der Videotranscoding-Systeme und Workflowsteuerungen<br />

in Cloud-Umgebungen einschließlich den<br />

Amazon Web Services“, erklärte Telestream-CEO Dan Castles<br />

auf der NAB-Pressekonferenz des Unternehmens. Alle Prozesse<br />

seien für die Cloud-Anwendungen skalierbar, sodass keine<br />

neuen Geräte benötigt würden.<br />

Telestreams Direktor New Products and Strategy, Jim Duval,<br />

war mit einen Vortrag im Panel „Postproduktion in der Cloud“<br />

auf der Cloud Computing Conference der NAB 2013 vertreten,<br />

ebenso wie Joe Foxton, Präsident Cloud Solutions bei MediaSilo,<br />

einem weiteren Anbieter von Cloud-basierten Services für<br />

Rundfunksender und Postproduktionshäuser.<br />

Level Magic II - Managed Loudness.<br />

TM EBU R128<br />

ITU.1770-1/-2/-3<br />

ATSC A/85<br />

ARIB TR-B32<br />

/jungeraudio<br />

raudio


z SPECIAL / NAB 2013<br />

Peter Alexander, Senior Vice President von Harmonic<br />

Lewis Kirkaldie von Cinegy<br />

Auch Harmonic nutzte die NAB 2013, um sein künftiges Engagement<br />

im Bereich des professionellen Video-Transcodings in<br />

der Cloud zu verkünden. Angeboten wird die auf Basis der Harmonic<br />

Rhozet Technologie arbeitende Transkoding-Maschine<br />

ProMedia Carbon MP via Amazon Web Services (AWS). Damit<br />

können nach Angaben des Unternehmens Inhalteanbieter,<br />

Dienstleister und <strong>Medien</strong>profis schnell und kostengünstig Video<br />

in Broadcast-Qualität in nahezu jedes Standardformat konvertieren.<br />

Der Service wird auf Stundenbasis angeboten. Peter Alexander,<br />

Senior Vice President von Harmonic, berichtete gegenüber<br />

MEDIEN BULLETIN, dass man auf der IBC 2013 noch mehr<br />

Cloud-Aktivitäten von Harmonic erwarten darf. „Die Broadcaster<br />

denken noch viel über ihre Cloud-Strategien nach. Sie überlegen,<br />

inwieweit sie Software-Services der Hersteller in der Cloud<br />

einsetzen wollen und ob sie womöglich auch den technischen<br />

Betrieb einzelner Bereiche, den Support und die Systempflege<br />

über die Cloud abwickeln lassen sollen“, meinte er.<br />

EVS gab zur NAB 2013 die Kooperation mit Forbidden Technologies<br />

zur Realisierung von Cloud-basierten Sport- und Nach-<br />

richten-Workflows auf Basis der FORscene Cloud Video-Plattform<br />

bekannt. FORscene wird dazu mit Schnittstellen zum IP<br />

Director von EVS ausgestattet, um so entferntes, browserbasiertes<br />

Editing zu ermöglichen. FORscene soll zudem mit dem<br />

Xedio Dispatcher von EVS arbeiten, um Remote-Aufnahmen<br />

und -Editing von News-Beiträgen zu ermöglichen.<br />

Das starke Interesse der Besucher der diesjährigen NAB Show<br />

am Thema Cloud bestätigte auch Lewis KirkaldieProduktmanager<br />

bei Cinegy. „Alle fragen hier nach der Cloud, auch wenn sie<br />

im Grunde keine Ahnung davon haben, was sich eigentlich<br />

dahinter verbirgt. Cloud ist jedenfalls das Zauberwort. Wir<br />

haben uns deshalb auch beeilt, dass alle unsere Kernprodukte<br />

für Ingest und Playout genauso mit IP wie mit SDI arbeiten können“,<br />

sagte er. Das gelte auch für den Cinegy Multiviewer, der<br />

jetzt in einer frisch besiegelten Cloud-Playout-Partnerschaft mit<br />

Deluxe zum Einsatz kommt.<br />

ERST EINMAL ABWARTEN<br />

Die Liste der Cloud-Aktivitäten zur NAB 2013 ließe sich beliebig<br />

fortsetzen. Das vielfältige Angebot registrierten viele Besucher<br />

auch mit gewisser Gelassenheit. Sie sehen keinen Anlass darin,<br />

jetzt in Euphorie zu verfallen. „Da muss man erst einmal schauen,<br />

wie der Broadcast-Markt die Cloud-Applikationen annimmt<br />

und ob das wirklich zutrifft, was sich die einzelnen Hersteller<br />

und Dienstleister da so vorstellen“, brachte es zum Beispiel<br />

Wellen+Nöthen-Chef Peter Nöthen auf den Punkt. Der Einsatz<br />

von Cloud-Services bedeute schließlich für die Sender noch<br />

mal einen Umstellungsprozess in ihren Arbeitsabläufen und in<br />

ihrem gesamten Change Management. „Ich glaube, da haben<br />

die Sender in der ersten Phase der aktuellen Umstellung auf<br />

mehr IT-gestützte Broadcast-Systeme durch die Bank alle ihre<br />

Schwierigkeiten.“ Viel wichtiger sei es für die Sender heute,<br />

erfolgversprechende Business Cases für das Fernsehen der<br />

Zukunft zu entwickeln, die dem sich ändernden <strong>Medien</strong>nutzerverhalten<br />

Rechnung tragen würden. „Technologisch ist heute<br />

vieles machbar. Aber die Gedankenspiele für die Geschäftsmodelle,<br />

die dahinter stehen sollten, sind noch längst nicht abgeschlossen“,<br />

betonte Nöthen.<br />

Bei Harris sieht man das ähnlich. „Die Themen Cloud und System-Virtualisierung<br />

sind derzeit sehr populär. Wir diskutieren<br />

darüber heute mittlerweile in fast jedem zweiten Meeting. Die<br />

große Frage an die Kunden ist dann immer: Was soll wirklich in<br />

die Cloud auslagert werden? Die Antwort darauf fällt vielen<br />

nicht leicht“, meinte Stefan Weidner, Head of Central & Nordic<br />

Europe von Harris Broadcast. Harris selbst experimentiere<br />

schon seit Jahren mit Cloud-Lösungen. „Wir arbeiten stark<br />

darauf hin, die Virtualisierung der Prozesse auf der reinen Softwareseite<br />

zu optimieren und sind hier deshalb gut positioniert“,<br />

erklärte er. ❮Eckhard Eckstein<br />

MEDIEN BULLETIN-Video-Blog zur NAB 2013<br />

Video-Statements auf mebucom.de<br />

34 MEDIENBULLETIN <strong>05.2013</strong>


Vorteilhafte Situation<br />

SNELL PRÄSENTIERTE SICH AUF DER NAB 2013 WIRTSCHAFTLICH UND PRODUKTTECHNISCH IN<br />

BESTER VERFASSUNG. MEDIEN BULLETIN SPRACH IN LAS VEGAS MIT SNELL-DEUTSCHLAND-<br />

GESCHÄFTSFÜHRER UND -VERTRIEBSDIREKTOR FÜR ZENTRAL- UND OSTEUROPA, STEFAN<br />

GERADTS, ÜBER MARKTPOSITIONIERUNG UND PRODUKTLÖSUNGEN DES UNTERNEHMENS.<br />

Snell-Stand auf der NAB 2013<br />

›<br />

Snell-Geschäftsführer Simon Derry zeigte sich auf der<br />

Snell-Pressekonferenz zur NAB 2013 sehr zufrieden<br />

mit der wirtschaftlichen Entwicklung seines Unternehmens.<br />

„Wir schreiben seit Jahren schwarze Zahlen und wachsen<br />

zweistellig“, erklärt er. Das bestätigte auch Stefan<br />

Geradts, Deutschland-Geschäftsführer und Vertriebsdirektor<br />

Zentral- und Osteuropa von Snell. „Die Gesamtfirma<br />

ist im 40. Jahr ihres Bestehens sehr profitabel, so<br />

dass wir weiter in das Geschäft investieren können. Allein<br />

im letzten Jahr wurden 35 zusätzliche Entwickler eingestellt.<br />

Und auch 2013 werden neue Mitarbeiter gebraucht“,<br />

berichtete er. Das Unternehmen profitiere einerseits von<br />

seinem globalen Engagement in verschiedensten Märkten<br />

ebenso wie von seiner strategischen Aufstellung in den<br />

beiden Bereichen „TV Everywhere“ und „Live Broadcasting“.<br />

Geradts: „Wir bemerken zwar nach wie vor eine leichte<br />

Zunahme an linearen TV-Kanälen, was unsere Geschäfte<br />

dort voran bringt, der wirkliche Wachstumsbereich aber<br />

liegt eindeutig bei den non-linearen Distributionskanälen“.<br />

Der Snell-Deutschland-Geschäftsführer verweist darauf,<br />

MEDIENBULLETIN <strong>05.2013</strong><br />

SPECIAL / NAB 2013 z<br />

dass es immer mehr Kanäle bei stagnierenden Zuschauerzahlen<br />

und Zeitbudgets in der <strong>Medien</strong>nutzung gibt. „Die<br />

Erträge pro Kanal gehen deshalb weiter runter. Als Hersteller<br />

müssen wir dem Rechnung tragen“, betonte er.<br />

Daraus resultiere auch, dass der Kunde, der riesige<br />

Kreuzschienen und 4ME-Produktionsmischer anschafft,<br />

nicht mehr so häufig vorkomme. Geradts: „Deswegen<br />

haben wir unsere Produkte im klassischen Broadcastund<br />

Live-TV-Bereich so strukturiert, dass sie sehr flexibel<br />

an verschiedene Anforderungsprofile anpassbar sind.“<br />

Auf der anderen Seite sei Snell auch darum bemüht, den<br />

Erfordernissen im nichtlinearen Bereich Rechnung zu tragen.<br />

„Wir tun das zum Beispiel dadurch, dass wir Funktionalitäten,<br />

die klassisch nur in Hardware verfügbar waren,<br />

jetzt auch verstärkt in Software anbieten. Das bezeichnen<br />

wir dann als Snell On Demand“, sagte er. „Wir sind in der<br />

Lage, herstelleragnostische Systemlayer anzubieten. Das<br />

heißt, man kann dabei in nahezu beliebiger Form CPUs<br />

und GPUs einbringen, zentral und dezentral. Ganz oben<br />

auf diesem Layer sitzen die einzelnen Applikationen. Derzeit<br />

bilden wir dort die Alchemist-Funktionen ab. Die sind<br />

35


z SPECIAL / NAB 2013<br />

Stefan Geradts, Snell<br />

erster Annäherung zunächst einmal identisch mit denen<br />

der Hardware-Lösung.“ Grundsätzlich eröffne der „Alchemist<br />

in der Cloud“ jedoch ganz neue Anwendungsmöglichkeiten.<br />

Bei der Hardware-Version des Alchemisten seien<br />

die Einsatzmöglichkeiten klar definiert. In einer<br />

bestimmten Laufzeit erhalte man zum Beispiel eine Wandlung<br />

von 50 auf 60 Hz. Bei der Cloud basierenden Lösung<br />

habe man hingegen mehr Parameter, mit denen man spielen<br />

könne. Wenn man beispielsweise nicht unbedingt in<br />

Echtzeit arbeiten müsse, dann brauche man auch nicht so<br />

viel in CPUs und GPUs zu investieren. Umgekehrt könne<br />

man sich mit guter Hardware-Ausstattung „einen Tick<br />

mehr Qualität gönnen“. Geradts: „Das heißt, wir können<br />

auch die Kompressionsalgorithmen etwas komplexer<br />

gestalten und noch mehr Qualität rausholen.“ Snell sehe<br />

derzeit zwar nicht, dass die Nachfrage<br />

nach „Hardware-Alchemisten“<br />

nachlasse, stelle jedoch<br />

gleichzeitig fest, dass die Kunden<br />

vermehrt nach rein softwarebasierten<br />

Lösungen Ausschau hielten.<br />

„Solche Lösungen liegen im Trend.<br />

Der wird sich meiner Meinung nach<br />

allerdings erst in zwei bis drei Jahren<br />

richtig bemerkbar machen“,<br />

meint Geradts.<br />

Mit Blick auf die starke Cloud-Thematisierung<br />

auf der NAB 2013<br />

erklärte er: „Wir glauben, es gibt<br />

eine graduelle Entwicklung hin zu<br />

filebasierten Lösungen, die sich in<br />

den kommenden Jahren immer<br />

mehr durchsetzen wird. Die Tatsache,<br />

dass die Cloud bei dieser<br />

NAB ein Hype-Thema ist, bedeutet,<br />

man kann die damit zusammenhängenden<br />

Fragen erst einmal<br />

in Ruhe angehen und betrachten,<br />

was da wirklich passiert.“ Snell mit seinen jahrelangen<br />

Erfahrungen in der Senderautomation und seinem großen<br />

Entwickler-Team in England verfüge über reichlich Software-Know-how,<br />

um auf Cloud-Anforderungen jederzeit<br />

adäquat reagieren zu können.<br />

Er weist darauf hin, dass bei den meisten Broadcast-Produkten<br />

der Anteil der Software schon heute überwiege.<br />

„Produktentwickler bei uns sind deshalb auch meist Software-Programmierer,<br />

die sich allerdings schon seit vielen<br />

Jahren mit Fragen der Broadcastwelt auseinander setzen“,<br />

meinte er. Selbst ein Kahuna-Bildmischer sei heute<br />

keine fest verdrahtete Funktionseinheit mehr, sondern<br />

eine Ansammlung von FPGAs (Field Programmable Gate<br />

Array), also von integrierten Schaltkreisen, auf denen in<br />

Software umgesetzte Funktionen liefen.<br />

Wie bei der Cloud, so zeigt man sich auch beim Thema<br />

4K bei Snell recht entspannt. Geradts: „Für den Rundfunkmarkt<br />

Deutschland kann ich im Moment nicht erkennen,<br />

dass sich irgend jemand außer Sky damit wirklich<br />

ernsthaft auseinander setzt. Für uns ist das eher ein<br />

Nebenkriegsschauplatz. Wir sind halt in der vorteilhaften<br />

Situation, dass unser Kahuna 360 von seiner Architektur<br />

her so aufgebaut ist, dass die vorhandenen Ressourcen in<br />

einem virtuellen Layer konfiguriert werden können. Für<br />

uns war es deshalb ein Leichtes, die vorhandenen Ressourcen<br />

so zusammen zu stellen, dass 4K verarbeitet<br />

werden kann. Dazu braucht es nur ein Stück Software,<br />

dass wir unseren Kahuna-360-Kunden kostenlos zur Verfügung<br />

stellen. Genauso wie wir das schon bei 3G<br />

gemacht haben.“ Der vorhandenen Kahuna 360 Bildmischer<br />

sei von Snell, so wie er ist,<br />

nur mit Software ohne weitere<br />

technische Modifikation, für den<br />

4K-Einsatz konfiguriert worden und<br />

zwar so, dass in einem Chassis 3<br />

MEs in 4K abgebildet werden könnte.<br />

„Das vermag, soweit ich weiß,<br />

kein anderer Hersteller so zu realisieren“,<br />

meint Geradts.<br />

Der Deutschland-Geschäftsführer<br />

von Snell betrachtet das starke 4K-<br />

Engagement mancher Hersteller<br />

auf der NAB 2013 als einen weiteren<br />

Versuch, neue Märkte zu<br />

erschaffen. Geradts: „Für Snell ist<br />

4K, so wie es im Moment praktiziert<br />

wird, als eine 4x HD-Lösung,<br />

mit einer Vielzahl unserer Geräte<br />

sehr einfach abzubilden. Wir selbst<br />

zeigen hier auf der NAB auch einen<br />

kleinen 4K-Workflow. Mit der Kahuna-Technologie<br />

können wir nicht<br />

nur 4K-, sondern auch Mischfor-<br />

ICE-Präsentation auf der NAB 2013<br />

36 MEDIENBULLETIN <strong>05.2013</strong>


mate realisieren und in eine 4K-Produktion 1080p-Signale<br />

eines Grafikgenerators einbinden. Deshalb können wir uns<br />

relativ entspannt zurücklegen und beobachten, was da<br />

auf uns zu kommt.“ Persönlich könne er sich gut vorstellen,<br />

dass sich in ein paar Jahren 4K-Angebote mit Premium-Content<br />

erfolgreich vermarkten ließen. Snell-Chefentwickler<br />

und Leiter Business Developement, Neil Maycock,<br />

betrachtet die 4K-Entwicklung indes deutlich optimistischer.<br />

„4K ist bereits heute Wirklichkeit. Es ist nicht mit<br />

3D vergleichbar. Mit 4K wird schon jetzt gearbeitet“,<br />

erklärte auf der NAB 2013-Pressekonferenz des Unternehmens.<br />

Zu den Snell-Highlights auf der NAB 2013 zählten neben<br />

der 4K-Unterstützung des Kahuna 360 die Präsentation<br />

des mittelgroßen Kahuna Flare-Mischers mit 1080p-Standard-Funktionalität<br />

in Versionen von 2ME bis 4ME, neue<br />

Features für das Channel-in-a-box-System ICE, ein neues<br />

User-Interface für das Automationssystem Morpheus, das<br />

Media Asset Management- und Resourcenplanungssystem<br />

Momentum, der neue Konverter KundusPro MC500,<br />

die neuen 1-RU-Kontrollpanels der Luna Series, Erweiterungen<br />

für die Sirius 800 Routerfamilie, neue kostengünstige<br />

IQ Format Konverter sowie Hyperion, die neue intelligente,<br />

3Gb/s-fähige Signalüberwachungslösung für Multiformat-Systemumgebungen.<br />

Zu ICE erklärte Geradts:<br />

„Der Begriff Channel-in-a-Box trifft das Produkt ICE nicht<br />

so ganz. Es ist mehr eine Box für den Channel. Bei Channel-in-a-Box-Systemen<br />

versucht man alle benötigten<br />

Funktionen in einem PC unterzubringen. Das haben wir<br />

bewusst nicht getan. Wir betreiben die Automation immer<br />

noch als eigenständigen Layer. Das hat den wesentlichen<br />

Vorteil der Skalierbarkeit. Wir können also Kompaktsysteme<br />

von einem Kanal bis hin zu 250 Kanälen ausbauen und<br />

tun das in der Praxis auch.“ Die ICE-Box selbst beinhalte<br />

alle Funktionalitäten, die man für einen Kanal brauche:<br />

Server, Kreuzschiene, Sendeablaufmischer, Schriftgenerator<br />

sowie 3D-DVE- und Grafikeinheit.<br />

Auf der NAB 2013 wurden laut Snell-Manager Maycock<br />

mehr neue Produkte vorgestellt als jemals zuvor. Das<br />

Unternehmen verstärke sein Engagement dabei vor allem<br />

im Bereich Multiscreen und Cloud-Services. Das würden<br />

auch die erstmal am Snell-Stand aufgebaute TV-Everywhere-Präsentation<br />

und die neue On-Demand-Plattform,<br />

die die Migration der Bildbearbeitungstools von Hardware-Plattformen<br />

in Richtung softwarebasierter Applikationen<br />

markiere, belegen. Dabei wurde das Zusammenspiel<br />

von Snells Mediaworkflow-Automationssystem<br />

Momentum, dem Playout-Automationssystem Morpheus<br />

und der Channel-in-a-Box-Lösung ICE in einem End-toend-Workflow<br />

live gezeigt. Snells „Media Factory“ in der<br />

Cloud mit zentralem Speicher sowie automatisierten Bearbeitungs-<br />

und Auslieferungsprozessen der <strong>Medien</strong>inhalte<br />

war dabei in einem Londoner Datencenter untergebracht<br />

MEDIENBULLETIN <strong>05.2013</strong><br />

SPECIAL / NAB 2013 z<br />

Snells TV Everywhere-Präsentation zur NAB 2013<br />

und konnte von Las Vegas aus via IP Connectivity gesteuert<br />

werden. Maycock betonte: „Sehr viele Rundfunk- und<br />

<strong>Medien</strong>firmen kämpfen heute mit den wirtschaftlichen Folgen<br />

des TV-Everywhere-Paradigmas. Snells Systeme unterstützen<br />

die Nutzung Cloud basierter Systeme und erlauben<br />

den Kunden so, ihre Ausgaben besser an ihr jeweili-<br />

ges Geschäftsmodell anzupassen.“ ❮Eckhard Eckstein<br />

MEDIEN BULLETIN-Video-Blog zur NAB 2013<br />

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z SPECIAL / NAB 2013<br />

Louis Hernandez Jr.<br />

Verbesserte Kreativ-Tools<br />

›<br />

Im Vordergrund des NAB-Auftritts von Avid standen<br />

nahtlose End-to-End-Lösungen für die professionelle<br />

<strong>Medien</strong>produktion und -distribution auf Basis der neuen<br />

„Avid everywhere“-Strategie.<br />

Damit will das Unternehmen der Tatsache Rechnung tragen,<br />

dass flexible Arbeitsumgebungen – inklusive ortsunabhängiger<br />

und Cloud-basierter Technologien zur Zusammenarbeit<br />

– entscheidende Erfolgsfaktoren für Content-<br />

Entwickler und -Distributoren sind, die unter wachsendem<br />

Druck stehen, jederzeit hochwertige Produktionen abzuliefern.<br />

„Intensiver Kostendruck und die gleichzeitig steigende<br />

Komplexität in der Entwicklung sind die größten<br />

Herausforderungen für <strong>Medien</strong>schaffende in einer immer<br />

mobileren und vernetzteren Welt. Deshalb sollen die<br />

Lösungen, die im Rahmen von „Avid Everywhere“ entstehen,<br />

Kunden dabei unterstützen, diesen Herausforderungen<br />

erfolgreich zu begegnen – denn sie ermöglichen<br />

dezentralisierte Arbeitsteams, Multi-Plattformausspielung<br />

sowie das Arbeiten in jedem beliebigen Produktionsumfeld“,<br />

betonte James Frantzreb, Senior Market Segment<br />

Manager Media Enterprise von Avid, gegenüber MEDIEN<br />

BULLETIN.<br />

Und der neue Avid-Präsident und -CEO Louis Hernandez<br />

Jr. erklärte auf der NAB-Pressekonferenz des Unternehmens:<br />

„In den letzten 25 Jahren hat Avid mit der Marktführerschaft<br />

in der Broadcast-Industrie ein starkes Erbe<br />

aufgebaut. Wir sind stolz auf die Rolle, die wir spielen,<br />

wenn es darum geht, unseren Kunden die Entwicklung<br />

von fesselnden und überzeugenden <strong>Medien</strong> zu ermöglichen.“<br />

Entscheidendes Element der Wachstumsstrategie<br />

von Avid sei die mit „Avid Everywhere“ verbundene Vision.<br />

AVID PRÄSENTIERTE SICH AUF DER<br />

DIESJÄHRIGEN NAB MIT ZAHLREICHEN<br />

INTERESSANTEN NEUIGKEITEN. DAS<br />

UNTERNEHMEN VERMITTELTE AUF DER<br />

PRESSEKONFERENZ WIE AUCH AN SEINEM<br />

NAB-MESSESTAND IN LAS VEGAS DEN<br />

EINDRUCK, DASS ES MIT SEINER MARKT-<br />

NEUPOSITIONIERUNG UND NEUEM<br />

MANAGEMENT WIEDER AUF DIE ERFOLGS-<br />

SPUR ZURÜCK GEFUNDEN HAT.<br />

„Sie inspiriert die nächste Innovationsphase unserer<br />

gesamten Produktpalette. Wir freuen uns darauf, im kommenden<br />

Jahr noch einige weitere spannende Entwicklungen<br />

ankündigen zu können“, betonte er.<br />

Auf der NAB 2013 stellte Avid neue und optimierte Kreativ-Tools<br />

und Management-Lösungen für die Audio-,<br />

Video- und Broadcast-Branche vor – unter anderem für<br />

Editing, Multiplattform-Distribution, On-Air-Grafikproduktion<br />

und Asset-Management. Ein Highlight war dabei die<br />

neue Version 7 des Schnittprogramms Avid Media Composer.<br />

Sie beschleunigt und vereinfacht Workflows inklusive<br />

optimierter HD-Ausgabe von hochauflösendem Rohmaterial<br />

sowie automatisiertem <strong>Medien</strong>betrieb. Darüber<br />

hinaus beinhaltet die neueste Version des Media Composer<br />

die Lösung Interplay Sphere für vollen Mac-Support<br />

und erweitert so die Möglichkeiten für mobile Echtzeitproduktionen<br />

an jedem beliebigen Ort. Für Freude bei den<br />

Anwendern sorgte die angekündigte Preisreduktion von<br />

Media Composer 7 auf 829 Euro + MWst. in der Vollversion.<br />

„Unser Ziel bei Media Composer 7 war es, die Komplexität<br />

des Schnittprogramms zu reduzieren und zudem<br />

das Editing im Video- und Audiobereich besser miteinander<br />

zu verbinden“, berichtete Jeff Rosica. Der Ex-Vice<br />

President Sales & Marketing von Grass Valley zeichnet<br />

seit Anfang des Jahres als Senior Vice President of Worldwide<br />

Field Operations bei Avid verantwortlich.<br />

Ebenfalls neu im Avid Portfolio ist die Version 11 der digitalen<br />

Audioworkstation ProTools. Sie ist ab Mai erhältlich.<br />

Neuer Preis hierzulande: 565 Euro + MWst. in der Vollversion.<br />

Sie verfügt jetzt über Hochleistungs-Audio- und<br />

Video-Engines, eine 64-Bit-Architektur, erweitertes Mete-<br />

38 MEDIENBULLETIN <strong>05.2013</strong>


Jeff Rosica<br />

ring und direkte HD Video-Workflows. Weitere Neuheiten:<br />

Avids Plattform für On-Air-Grafikproduktionen Motion Graphics<br />

2.5 umfasst in der nächsten Generation eine neue<br />

Zwei-Kanal-Konfigurationsoption und ein eigenständiges<br />

Abspielsystem und erlaubt so flexibleren und schnelleren<br />

Einsatz von Grafik-Workflows – für die Produktion hochwertiger<br />

Bildwelten sowie deren Ausstrahlung in kürzester<br />

Zeit.<br />

Avid Fast Track Solo und Duo, die zwei neuen mobilen<br />

Audio Interfaces für das Composing und Editing von<br />

hochwertigem Sound sind jetzt mit der Pro Tools Express-<br />

Software für Mac und PC ausgerüstet, lassen sich zusätzlich<br />

direkt mit dem iPad verbinden und bieten so hochwertige<br />

I/O-Schnittstellen für jede iOS App.<br />

Im Bereich der Media Management-Lösungen bietet Avid<br />

nach eigenen Angaben die „offensten, flexibelsten und am<br />

besten skalierbaren Lösungen der Branche“ an. Am Start<br />

ist hier jetzt die neue Version Interplay Production 3.0. Sie<br />

vereinfacht und beschleunigt filebasierte Workflows in der<br />

Postproduktion und für Broadcast-Kunden und wird jetzt<br />

auch inklusive Interplay Sphere mit vollem Mac-Support<br />

angeboten.<br />

„Die hohe Anzahl an Schnitten und die vielen unterschiedlichen<br />

Kameraperspektiven im Reality-TV und in ungescripteten<br />

Formaten stellen enorme Herausforderungen<br />

dar, insbesondere beim Verwalten und Loggen von größeren<br />

Datenmengen als je zuvor“, so Chris Gahagan, Senior<br />

Vice President of Products and Services bei Avid. „Mit<br />

Interplay Production 3.0 stellen wir uns dieser Herausforderung<br />

wie kein anderes Unternehmen der Broadcast-<br />

Branche.“ Interplay Production 3.0 und die Interplay<br />

Sphere Option mit Mac-Support werden voraussichtlich<br />

ab Juni 2013 verfügbar sein.<br />

Avids verbesserte Multiplattform-Lösung für die Distribution<br />

von Inhalten, Interplay Pulse, liefert jetzt auch Content<br />

an Online-, mobile und soziale Plattformen, individuell<br />

angepasst in Format und Größe. Interplay Pulse lässt sich<br />

MEDIENBULLETIN <strong>05.2013</strong><br />

James Frantzreb<br />

SPECIAL / NAB 2013 z<br />

mit Avids Connected Newsroom Solution Set integrieren<br />

und verfügt über einen einheitlichen Web Client.<br />

Die neue Version 2.5 von Avids Video-Server Airspeed<br />

5000 schließlich verfügt über drei neue Key Features:<br />

Slow Motion Playback für SD und HD bietet erweiterte<br />

Fähigkeiten zum Abspielen von Slow Motion Playback in<br />

Broadcast-Qualität auf jedem beliebigen Kanal für Sportoder<br />

Live-Übertragungen über AirSpeed Remote Konsole<br />

oder mittels externer Kontrolle; schnelle <strong>Medien</strong>wiedergabe<br />

mit minimaler Zeitverzögerung erlaubt das Ausspielen<br />

nahezu simultan zur Aufnahme und liefert so extrem<br />

schnell Content bei der Ausstrahlung von Live-Events<br />

oder Eilmeldungen; kontinuierliche Aufzeichnung bietet<br />

einfache und lückenlose Aufnahme von langen Events<br />

über jeden beliebigen Kanal ohne zeitliche Begrenzung –<br />

und macht damit umständliche Aufnahmezeitplanungen<br />

überflüssig.<br />

Durch die enge Verknüpfung mit Avids professionellen<br />

Workflow-Lösungen kann die Version 2.5 von Avid Air-<br />

Speed 5000 entweder als eigenständiges Gerät genutzt<br />

werden oder das Herzstück einer nahtlosen End-to-End-<br />

Produktionslösung bilden – im Zusammenspiel mit Avids<br />

Interplay Production Asset Management, dem Zentralspeicher<br />

Avid ISIS, dem Media Composer oder dem NewsCutter<br />

Editing-System.<br />

„Wenn es um Videoserver geht, ist Zuverlässigkeit für<br />

unsere Kunden das wichtigste Kriterium“, erläutert Dana<br />

Ruzicka, Vice President of Segment and Product Marketing<br />

bei Avid. „Sie wollen ganz sicher sein können, dass<br />

das, was sie kaufen, höchsten Ansprüchen genügt und in<br />

der Praxis unter härtesten Bedingungen getestet wurde.<br />

Und genau das bieten wir mit dieser neuesten Version von<br />

AirSpeed 5000.“ ❮Eckhard Eckstein<br />

MEDIEN BULLETIN-Video-Blog zur NAB 2013<br />

Video-Statements auf mebucom.de<br />

39


© Ernst Stratmann<br />

z BUSINESS / EU-GRÜNBUCH<br />

Ziemlich großes Minenfeld<br />

ACT-Direktor Ross Biggam<br />

DAS NEUE GRÜNBUCH ZUR MEDIENKONVERGENZ DER<br />

EUROPÄISCHEN KOMMISSION SOLL WICHTIGE IMPULSE<br />

ZUR WEITEREN ENTWICKLUNG DER MEDIENINDUSTRIE IN<br />

EUROPA GEBEN. JEDOCH GEHEN DIE MEINUNGEN ZUR<br />

RELEVANZ DES EU-DISKUSSIONSPAPIERS, DAS ANFANG<br />

MAI VERÖFFENTLICHT WERDEN SOLL, WEIT AUSEINANDER.<br />

›<br />

Der Aufwand ist wieder einmal enorm, aber die Erwartungen<br />

sind durchwachsen. Die Rede ist vom dem so genannten<br />

Grünbuch (manchmal auch Greenpaper genannt) zum Thema<br />

„Connected TV“, das die Europäische Kommission gerade in<br />

Arbeit hat.<br />

Ein Grünbuch der Europäischen Kommission ist ein Papier, in<br />

dem Vorlagen für Verordnungen und Richtlinien zu bestimmten<br />

Themen enthalten sind, die nach öffentlicher, politischer und<br />

wissenschaftlicher Diskussion zu offiziellen Vorschlägen in<br />

einem Whitepaper zusammengefasst werden.<br />

Wird der ursprüngliche Fahrplan eingehalten, wird der Text des<br />

EU-Grünbuchs „Connected TV“ unter Federführung von Neelie<br />

Kroes, der EU Kommissarin für die Digitale Gesellschaft,<br />

Anfang Mai veröffentlicht, mit einer anschließenden dreimonatigen<br />

Konsultationsphase, in der die europäischen Mitgliedsstaaten<br />

ihre Anmerkungen einreichen können. Immer wieder gab es<br />

zur Vorbereitung treffen mit Industrievertretern und Regulierern<br />

aus ganz Europa in Brüssel. Höhepunkt der Materialsammlung<br />

war aber ein Symposium im vergangenen Herbst auf Zypern,<br />

wo im großen Stil Meinungen und Erwartungen geteilt wurden.<br />

Inzwischen kursiert eine Entwurffassung, die durch die Reihen<br />

der Branchenexperten und Lobbyisten gereicht wird. „Welche<br />

Auswirkungen das Projekt auf die Industrie hat, hängt ganz<br />

davon ab, was am Ende im veröffentlichten Text steht“, sagt ein<br />

mehr oder weniger stark an der Entstehung beteiligter, recht<br />

nüchtern und ohne allzu große Erwartungen, hat man den Eindruck.<br />

Die Frage sei einfach, wie mutig und visionär die Kommission<br />

sei und welche Themen am Ende und auf welche Weise<br />

aufgenommen würden. Klar, da liegt der Blick auf den Ex-EU-<br />

Kommissar Martin Bangemann nahe. Das unter seiner Verantwortung<br />

entstandene Greenpaper, das sich Ende der 1990er<br />

Jahre erstmals mit der „Informationsgesellschaft“ und damit<br />

auch mit dem Komplex der <strong>Medien</strong>konvergenz befasste, konnte<br />

regelrecht Impulswellen durch ganz Europa und ganze Industrien<br />

schicken. Inzwischen ist das Thema tief in das Bewusstsein<br />

der Gesellschaft vorgedrungen und entsprechend schwieriger<br />

ist es eine „Vision“ zu definieren bzw. mutig zu vertreten.<br />

„Von daher sind meine Erwartungen an den Bericht eher verhalten“,<br />

so die Einschätzung eines Kommission nahen Beteiligten.<br />

Doch ist der Einfluss der Publikation auch im Falle weniger<br />

mutiger Thesen alles andere als frei von Einfluss. Solange das<br />

Grünbuch nicht ausdiskutiert ist, wird es keinen Fortschritt bei<br />

der Neugestaltung der relevanten Richtlinien geben, allen voran<br />

der AVMS, der Audio Visual Media Service Directive, jener<br />

Regelung also die den Rahmen der Nationalstaaten bilden<br />

innerhalb dessen sie die Audiovisuelle Industrie – allen voran<br />

das Fernsehen, an die Leine nehmen dürfen. Aber auch der<br />

Fortgang der Telekommunikationsrichtlinie wird von dem Grünbuch<br />

beeinflusst. Von daher war die Gerüchtelage wenig vielversprechend,<br />

die zwischenzeitlich in Brüssel die Runde machte,<br />

die Kommission habe die Arbeit an dem Werk eingestellt.<br />

Denn auch ohne Verzögerungen dauert es im Schnitt sieben<br />

Jahre, bis die Neufassung einer Richtlinie durch die Instanzen<br />

gewandert ist und in Kraft treten kann. Und bei einem sind sich<br />

alle Beteiligten quer durch alle Bereiche einig: Die Zeit brennt.<br />

Der <strong>Medien</strong>bereich, zumal der TV Bereich, ist europaweit überreguliert.<br />

Alte Besitzstände brechen zunehmend auf. So<br />

genannte New Entrants nutzen die Möglichkeiten globaler<br />

Kommunikation durch das Internet, weitgehend unbehelligt von<br />

Regulierungsversuchen, um neue, TV nahe, Geschäftsfelder zu<br />

besetzen, die immer mehr an Bedeutung gewinnen. Zunehmend<br />

steigt dabei die Gefahr, dass die traditionellen europäischen<br />

TV-Anbieter langfristig in Abhängigkeit der neuen Platzhirsche<br />

geraten, allen voran Apple, Amazon und Google. In<br />

Spanien hat der Disney Konzern Anfang des Jahres einen Deal<br />

40 MEDIENBULLETIN <strong>05.2013</strong>


mit einer bislang kleinen Video-on-Demand-Plattform verkündet,<br />

auf der zukünftig eine Disney VoD-Themenwelt exklusiv in<br />

Spanien zu finden ist. Wukaki.tv heißt diese bislang kaum<br />

bekannte Plattform, die aber erst kurz davor von dem japanischen<br />

Rakute, dem weltweit drittgrößten Onlinehänder, gekauft<br />

worden ist. International bekannter ist LoveFilms, das zu Amazon<br />

gehört. Doch auch VoD-Angebote wie Netflix und Hulu<br />

sehen ihre Zukunft längst nicht mehr allein im heimischen amerikanischen<br />

Markt. Netflix ist bereits in Schweden und England<br />

gestartet und weitere europäische Märkte scheinen längst im<br />

Fokus zu sein. Dabei haben wir noch nicht von den Plänen von<br />

Google/YouTube oder Apple gesprochen.<br />

Für Heiko Zysk, Vice President Governmental Relations und in<br />

dieser Position bei der ProSiebenSat.1 Media AG auch für den<br />

Kontakt mit den europäischen Behörden zuständig, sind daher<br />

die Anforderung an das Grünbuch klar definiert. Den großen<br />

visionären Wurf fordert er, der die Player in Europa mit ihren<br />

amerikanischen Konkurrenten im Wettbewerb gleichstellt: „Das<br />

Grünbuch müsste der erste Schritt sein, um die Ungleichbehandlung<br />

von klassischen linearen Diensten wie dem Fernsehen<br />

und non-linearen Angeboten, die auf dem selben Screen abgebildet<br />

werden, aufzubrechen. Dies umso dringlicher, als ja die<br />

darüber hinausgehende Ungleichbehandlung von Anbietern aus<br />

der EU und von außerhalb der EU bereits heute den Wettbewerb<br />

verzerrt.“<br />

Allerdings ist Zysk Realist genug diese Forderung mit dem<br />

wahrscheinlich machbaren abzugleichen: „Da jedoch Regulierung<br />

und Regulierungsinstanzen einen gewaltigen Selbsterhaltungstrieb<br />

haben, wird man wohl mit großem Getöse etwas an<br />

der jetzigen Regulierung herumdoktern als sich den notwendigen<br />

großen Schritt zu trauen und die Gleichbehandlung mit<br />

Anbietern aus etwa den USA herzustellen.“ Vor allen Dingen<br />

sind es auch nationale Interessen im alltäglichen, die einen solchen<br />

großen Wurf verhindern könnten: „Englische Rundfunkanbieter<br />

haben das Thema des Zugangs zu Plattformen, also die<br />

sogenannten ‚must carry’ und ‚must offer‘ ganz oben auf die<br />

Agenda gesetzt. Die Debatte ist weit oben in der EU angesiedelt,<br />

wobei England, Frankreich und Deutschland, also jene<br />

Länder, die voraussichtlich die Debatte dominieren werden,<br />

jeweils ganz andere Schwerpunkte setzen“, urteilt Lluís Borrell,<br />

Chefberater des internationalen, auf <strong>Medien</strong> und Telekommunikation<br />

spezialisierten<br />

Beratungsunternehmens<br />

Analysys Mason und<br />

ergänzt: „Das Ungleichgewicht<br />

bei den Werberegelungen<br />

scheint mir<br />

ein Schwerpunkt in<br />

Deutschland zu sein. Von<br />

daher wird sicher die<br />

Angleichung und eine<br />

Vereinfachung der Regeln<br />

Heiko Zysk, ProSiebenSat.1<br />

ein wichtiges Thema. Die<br />

MEDIENBULLETIN <strong>05.2013</strong><br />

BUSINESS / EU-GRÜNBUCH z<br />

Anpassung der Subventionsmodelle ist ein Thema, das wohl<br />

eher von Frankreich angeführt werden wird.“ Es wäre aber nicht<br />

Europa, wenn die Interessenlage so einfach wäre. „Eigentlich<br />

fühlen sich die TV-Gruppen mit der derzeitigen Regulierungssituation<br />

richtig wohl“, spitzt es ein deutscher auf <strong>Medien</strong> spezialisierter<br />

Unternehmensberater zu. Der bestehende Regulierungsrahmen<br />

schütze die bisherigen TV-Anbieter, die die Situation<br />

so lange wie möglich erhalten wollten um ihre traditionellen<br />

Geschäftsmodelle zu schützen, ist er überzeugt. Die Situation<br />

gleicht einem ziemlich großen Minenfeld. Jeder Schritt kann<br />

also falsch sein. Umso spannender die Frage, wie das Grün-<br />

Lluís Borrell, Chefberater bei Analysys Mason<br />

buch damit umgehen wird. Die ungeklärten Themenfelder<br />

jedenfalls sind vielseitig, angefangen bei Urheberrecht und<br />

Datenschutz bis hin zur zentralen Frage an welchen Stellen und<br />

in welchem Maße dereguliert werden kann. Dass an einer Verringerung<br />

der Regulierungsdichte gearbeitet werden muss,<br />

darüber herrscht sogar ein breiter Konsens, selbst bei den<br />

Regulierern, in Brüssel, aber auch in den Mitgliedsländern. Nur<br />

bei dem wie und wo gehen die Meinungen bislang noch, teilweise<br />

sehr weit, auseinander. Dabei ist nur eines sicher: Sind<br />

die Empfehlungen erst einmal veröffentlicht geht das Gezerre<br />

erst richtig los. Was wird in welcher Form Teil der überarbeiteten<br />

Richtlinien? Wir stehen also ganz am Anfang eines langen<br />

Weges. Wie gesagt, sieben Jahre dauert die Einigung auf eine<br />

überarbeitete Richtlinie, aber auch nur, wenn alles gut geht. Bei<br />

der aktuellen Dynamik der technischen und wirtschaftlichen<br />

Entwicklung erscheint das vielen als viel zu lang. „Von daher ist<br />

es vielleicht gar nicht der schlechteste Ansatz, wie bisher,<br />

immer nur gelegentlich, an der einen oder anderen Stelle, einen<br />

kleinen Teil des Regelkatalogs zu ändern“, resümierte Ross Biggam,<br />

der Direktor des ACT, der Interessenvertretung der europäischen<br />

kommerziellen TV-Anbieter in Brüssel, schon vor über<br />

einem Jahr auf der EuroReg in Frankfurt. Das klingt weniger<br />

pessimistisch als bei Heiko Zysk, aber bei beiden hat es wohl<br />

eher etwas mit Pragmatismus zu tun.<br />

❮Dieter Brockmeyer<br />

41


z BUSINESS / NEWTV<br />

Megan Cunningham, Magnet Media<br />

Frank Beckmann, NDR<br />

Goldminen der <strong>Medien</strong>nutzung<br />

PARALLELE MEDIENNUTZUNG, HYBRIDE ENDGERÄTE, NEUE PLAYER IM NETZ UND reich ist vor allem die Nutzung von<br />

UMBRÜCHE IM ANZEIGENMARKT KENNZEICHNEN DIE DYNAMIK AUF DEM MEDIEN-<br />

Bewegtbildangeboten über IPTV<br />

stark voran geschnitten und habe<br />

SEKTOR. DOCH DIE ZENTRALE BOTSCHAFT DES DRITTEN NEWTV-KONGRESSES AM den Kabelmarkt längst überholt.<br />

Die Nutzung des ADSL-Angebots<br />

18. APRIL IN HAMBURG LAUTETE FAST SCHON BERUHIGEND: DAS KLASSISCHE<br />

liege derzeit bei 35 Prozent der<br />

LINEARE FERNSEHEN HAT AUF ABSEHBARE ZEIT NICHT AUSGEDIENT – ERST Haushalte, so Emmanuel Heyd, ein<br />

Kenner des Marktes und Consul-<br />

RECHT NICHT, WENN ES DURCH NON-LINEARE INHALTE ERGÄNZT WIRD. tant unter anderem auch für ARTE.<br />

›<br />

„Welche Umbrüche verzeichnet die <strong>Medien</strong>landschaft derzeit<br />

und wo sind konvergente Schnittstellen zwischen alter<br />

Allerdings habe diese rasante Entwicklung<br />

auch eine Kehrseite, verriet Heyd, weil die hauptsächlich<br />

aus dem Bereich Telekommunikation und Mobilfunk stam-<br />

und neuer TV-Welt zu finden“, wollte man auf dem von der menden Aggregatoren sich einen harten Preiskampf liefern, um<br />

Wirtschaftsförderungs-Initiative Hamburg@work mit dem Part- neben dem Netzzugang auch mit großen Angebotspaketen<br />

ner BITKOM e.V. unter dem Motto „TV on the move – Time to Abonnenten zu gewinnen. Der agile Anbieter Free Mobile mit<br />

Disruptions“ veranstalteten newTV-Kongress in Hamburg wis- seinem IPTV-Paket Free stehe daher gewaltig unter Druck,<br />

sen. Schnell wurde hier klar: Es besteht offenbar wenig Angst, weiß Heyd.<br />

dass neue <strong>Medien</strong> und Nutzungsszenarien den klassischen TV- In Großbritannien besteht bereits eine große Diversität der Ver-<br />

Markt verdrängen werden. Im Gegenteil, nicht wenige gehen breitungswege von TV- und On Demand-Inhalten. Nachdem die<br />

davon aus, dass das klassische Fernsehen noch eine Weile das Engländer wohl schon Weltmeister waren in der Nutzung von<br />

Leitmedium bleiben werde.<br />

Videorekordern in der analogen Welt, so Maria Ingold von<br />

In den USA sehen noch 89 Prozent aller Zuschauer klassisch Mireality, bedienen sie sich inzwischen besonders fleißig der<br />

linear fern. Gleichzeitig sitzen aber immer mehr Menschen mit Catch-up-Angebote in den On-Demand-Mediatheken. Sehr<br />

Smartphones, Tablet PCs oder Laptops vor dem TV-Bildschirm erfolgreich auf diesem Markt schlage sich der BBC iPlayer mit<br />

und nutzen parallel diese Geräte. Dieser Trend zur Nutzung der 8,9 Millionen Abrufen pro Tag.<br />

Second Screens hat auch die Werbung längst erreicht. Megan Und im Nachbarland Österreich stehen sich zwei Entwicklun-<br />

Cunningham von der US-<strong>Medien</strong>firma Magnet Media berichtegen gegenüber. Einerseits besitzt der öffentlich-rechtliche<br />

te, dass ihr Unternehmen bereits Werbevideos für Second Rundfunk nach wie vor eine paradiesisch starke Position, ande-<br />

Screens produziere. Und die US-Agentur GetGlue bringt Forrerseits tobe ein harter Preiswettkampf der Mobilfunkanbieter,<br />

mate großer TV-Sender auf die sozialen Media-Plattformen wie die auch in den Bewegtbild-Markt drängen. Vor diesem Hinter-<br />

Facebook oder Twitter, um vor allem die jungen Zielgruppen zu grund habe Sky Österreich sich entlang einer eigens aufgestell-<br />

erreichen. GetGlue-Geschäftsführer Sean Besser berichtete ten Roadmap strategische Ziele gesetzt, so Kai Mitterlechner,<br />

zudem, dass Smart TV-Nutzung auf dem großen Fernsehbild- Geschäftsführer von Sky Austria. Der Trend zu Inhalten auf verschirm<br />

für die Amerikaner ganz offensichtlich kein Thema ist. schiedenen Endgeräten und Plattformen sei nicht zu überse-<br />

Die smarte und interaktive Nutzung von Bewegbildern und hen, doch auch der österreichische Sky-Chef geht weiterhin<br />

Kommunikation wird bevorzugt auf anderen Geräten gesucht, von einer Vorreiterstellung des Fernsehens aus, das künftig die<br />

die eine privatere Nutzung von <strong>Medien</strong> ermöglichen. In Frank- Zuschauer auf allen <strong>Medien</strong>kanälen ansprechen müsse: „Wir<br />

42 MEDIENBULLETIN <strong>05.2013</strong><br />

© newTV / Christian Augustin


ieten unser Produkt auf allen<br />

Endgeräten einschließlich Festplattenlösungen<br />

(400 Stunden Programm)<br />

an, wo wir auch neue oder<br />

zusätzliche Zielgruppen erreichen.“<br />

Professor Marcus Englert, Dozent,<br />

Consulter und Mitglied im Aufsichtsrat<br />

von MEDIA BROADCAST,<br />

wies in seinem Vortrag auf die<br />

essentiellen Paradigmenwechsel<br />

des <strong>Medien</strong>marktes hin, etwa<br />

darauf, dass angesichts der Nutzungsverschiebungen<br />

hin zu<br />

Online-Videoangeboten auf hybriden Endgeräten auch die<br />

Wertschöpfungskette stark im Wandel begriffen sei. Zu einem<br />

großen Konkurrenten der klassischen TV-Anbieter habe sich<br />

etwa YouTube mit dem Angebot der Original Channels aufgeschwungen:<br />

„Der Aggregator wird zum Sender. Das heißt auch,<br />

dass Content immer wichtiger wird“, schloss Englert und führt<br />

als Beispiel die Fußball-Bundesliga in Deutschland an: „Eine<br />

Goldmine“, wie Englert betont, „auf der sich Geschäftsmodelle<br />

aufbauen lassen.“ Die parallele Nutzung von verschiedenen<br />

<strong>Medien</strong> und Geräten führe auch zu einem Umdenken in der<br />

Werbewelt. Die Online-Werbung boome und einige Agenturen<br />

denken inzwischen verstärkt über interaktive Kampagnen nach,<br />

durch die Online und TV verschmelzen. Beispielsweise blende<br />

RTL bereits für hybride Geräte Online-Werbung in klassische<br />

TV-Sendungen ein. Allerdings, schränkte Englert ein, nur<br />

gemessene Reichweiten seien attraktiv für die Werbung. Dies<br />

müsse zwangsläufig auch zur Messung der Online-Nutzung<br />

führen. Für die alte Welt des Fernsehens ging der NDR-Programmdirektor<br />

Frank Beckmann an das Pult und hinterließ alles<br />

andere als den Eindruck, dass da eine Entwicklung an den<br />

öffentlich-rechtlichen Sendern vorbei ziehe. Der NDR nutze die<br />

neuen Kanäle intensiv, Beckmann führte hierzu das Satire-<br />

Magazin „Extra 3“ an, dass vor der TV-Ausstrahlung bereits im<br />

Online-Stream zu sehen sei und auf 2 Mio. Abrufe komme; die<br />

Vorabend-Soap „Verbotene Liebe“ habe viele Fans auf YouTube.<br />

Beckmann führte einige GfK-Daten ins Feld, wonach der so<br />

genannte Einbruch des öffentlich-rechtlichen Senders bei der<br />

werberelevanten Zielgruppe von 14 bis 49 Jahren von 1995 bis<br />

heute bei nur vier Prozent Marktanteil liege, also längst nicht so<br />

dramatisch ausfalle, wie es gerne öffentlich dargestellt werde.<br />

„Diese vier Prozent holen wir auf, aber wir werden als öffentlich-rechtlicher<br />

Sender auch in Zukunft Fernsehen für alle Zielgruppen<br />

machen“. Allerdings hat auch der NDR-Programmdirektor<br />

die Angel nach den Internet affinen Zielgruppen im Netz<br />

ausgeworfen. „Kleine Zielgruppen erreicht man am besten<br />

online.“ Dadurch erkläre sich, dass die kleineren Sparten-TV-<br />

Kanäle sich einen zunehmend größer werdenden Anteil am<br />

Kuchen abschneiden. Der NDR werde über die Online-<strong>Medien</strong><br />

versuchen, Zielgruppen für seine Programme zu mobilisieren<br />

und wo möglich auch Allianzen schmieden, um seine Inhalte auf<br />

MEDIENBULLETIN <strong>05.2013</strong><br />

Marc Schröder, Geschäftsführer RTL Interactive<br />

BUSINESS / NEWTV z<br />

die Plattformen zu bringen. Und für<br />

die Fans des Eurovison Song Contest<br />

kündigt Beckmann eine Second<br />

Screen App an.<br />

Marc Schröder, Geschäftsführer RTL<br />

Interactive, spricht nicht mehr vom<br />

klassischen Fernsehanbieter: „Wir<br />

sind ein Bewegtbild orientiertes<br />

<strong>Medien</strong>haus, dass alle Bildschirme<br />

bedient.“ Schröder sieht die Stärken<br />

des klassischen TVs vor allem bei<br />

Live-Programmen und Events, weil<br />

auch Social Media zeitlicher Synchronität<br />

bedürfe. Über das Video-on-Demand-Portal RTL Now biete<br />

der Sender daher auch Angebote speziell für die Second<br />

Screen Nutzung an. RTL sei offen für Partnerschaften. „Wir<br />

leben in einer Landschaft, in der aggregiert wird. Dazu wollen<br />

wir mit allen Partnern zusammen arbeiten“, bot Schröder an.<br />

Interessanter Weise sind auch in einem Bewegtbild getriebenen<br />

<strong>Medien</strong>markt Textangebote noch lange nicht aus der Mode. Die<br />

Teletext-Angebote werden nach wie vor häufig genutzt. Dies<br />

hat RTL nun veranlasst, eine veränderte Digitext-Version zu<br />

entwickeln, bei der auch Bilder und Videos integriert sind. Wer<br />

sich auf die Spiegel-Online-Seite begibt und das Online-TV-<br />

Angebot von Spiegel TV abfragt, findet Video-Beiträge, die<br />

allerdings häufig von Werbeunterbrechungen begleitet sind.<br />

Nabil Moghib, Herstellungsleiter Digitale <strong>Medien</strong> bei Spiegel TV,<br />

versicherte, die Abbruchrate liege dennoch unter ein Prozent.<br />

Das heißt ein angeklicktes Video wird bis zu Ende geschaut.<br />

Dafür fahre man ein dynamisches Werbekonzept. Je länger die<br />

Verweildauer des Nutzers, desto geringer die Werbeunterbrechungen.<br />

Als Schlusspunkt dieses Nachmittags befragte Kai Flatau,<br />

Sprecher der Hamburger newTV-Initiative, eine Gruppe von<br />

Teenagern zu ihren Gewohnheiten und Einschätzungen der<br />

<strong>Medien</strong>entwicklung. Gewiss, es geschieht viel über Facebook<br />

und andere Social Media-Seiten. Einige ziehen die 100-Sekunden-Onlineausgaben<br />

von Tagesschau oder heute-Nachrichten<br />

den 15-minütigen Klassikern auf dem TV-Schirm vor. Und wenn<br />

sich etwas ereignet in der Welt wie der Sprengstoffanschlag<br />

beim Boston-Marathon, werde es oft zuerst auf Facebook<br />

erfahren, bevor zur Vertiefung der Infos gegoogelt wird. Aber<br />

die Jugendlichen sprachen auch davon, dass sie Hörfunk<br />

hören, klassisch fernsehen und sogar noch Tageszeitung lesen<br />

– hierzu sei einschränkend hinzugefügt, dass die Abiturienten<br />

noch bei ihren Eltern wohnen, die das Hamburger Abendblatt<br />

abonniert haben. Eine andere Jugendliche bekannte sich zu<br />

ARTE TV und betonte: Ihr komme es in erster Linie auf die<br />

Inhalte an und dazu benötige sie auch keinen Second Screen.<br />

Die Jugendlichen schienen zu bestätigen, was sich an diesem<br />

Tag wie ein Leitfaden durch viele Beiträge zog. Sie sind im<br />

wesentlichen Online orientiert, aber auch bei ihnen hat das<br />

lineare TV noch längst nicht ausgedient. ❮Bernd Jetschin<br />

43


z PRODUKTION / HÖRER-KONTAKTSYSTEM<br />

Freie Fahrt für schnelle Informationen<br />

EIN WICHTIGER ÜBERREGIONALER SERVICE DER RADIOSTATIONEN DES MITTELDEUTSCHEN RUNDFUNKS<br />

(MDR) SACHSEN, SACHSEN-ANHALT UND THÜRINGEN SIND AKTUELLE VERKEHRSINFORMATIONEN, DIE MEIST VON<br />

HÖRERINNEN UND HÖRERN GEMELDET WERDEN. DAMIT DIESE UND ANDERE ANRUFE SCHNELL UND EFFIZIENT<br />

BEARBEITET WERDEN KÖNNEN, SETZT DER MDR FÜR DIE CROSSMEDIALE KOMMUNIKATION NEUERDINGS AUF EIN<br />

MODERNISIERTES HÖRER-KONTAKTSYSTEM DER DREFA MEDIA SERVICE GMBH. DIESES WIRD DURCH DIE<br />

INNOVATIVE CONTACT-CENTER-TECHNOLOGIE AGENTONE DER SIKOM SOFTWARE GMBH UNTERSTÜTZT.<br />

›<br />

Der MDR zählt mit zu den beliebtesten Radio-Anbietern in<br />

Mitteldeutschland. Täglich schalten knapp 41 Prozent der<br />

Menschen in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen mindestens<br />

ein MDR-Hörfunkprogramm ein. Zu den populärsten Sendern<br />

gehört dabei neben den Hörfunkprogrammen der Landesfunkhäuser<br />

MDR JUMP mit einer Tagesreichweite von mehr als<br />

einer Million Menschen im Sendegebiet. Das tägliche Publikumsfeedback,<br />

Musikwünsche, Hinweise zur aktuellen Verkehrssituation<br />

sowie insbesondere Gewinnspiele sorgen für ein<br />

hohes Kommunikationsaufkommen zwischen den Radiosendern<br />

und ihren Hörerinnen und Hörern. Um die große Anzahl an<br />

Anrufen effektiv zu verteilen und wichtige Informationen rasch<br />

an die richtigen Stellen weiterzuleiten, setzte der MDR bereits<br />

vor vielen Jahren auf ein Hörer-Kontaktsystem (HKS). Den steigenden<br />

Anforderungen bezüglich Flexibilität und crossmedialer<br />

Kommunikation war diese Lösung dauerhaft jedoch nicht<br />

gewachsen. 2011 beschloß der MDR deshalb, das sieben Jahre<br />

zuvor in Betrieb genommene Hörer-Kontakt-System umfassend<br />

zu überarbeiten und auszubauen. Mit der Realisierung<br />

wurde die DREFA Media Service GmbH (DREFA MSG) beauftragt,<br />

ein 100-prozentiges Tochterunternehmen der DREFA<br />

MDR-Hörfunkzentrale in Halle<br />

Media Holding GmbH. Zu dieser Gruppe zählen insgesamt 17<br />

Einzelunternehmen, die alle im <strong>Medien</strong>bereich tätig sind.<br />

Darunter finden sich TV- und Filmproduktionsfirmen ebenso wie<br />

technische Dienstleister und Serviceunternehmen. Die DREFA<br />

MSG mit über 100 Mitarbeitern bietet großen und mittelständischen<br />

<strong>Medien</strong>- und Telekommunikationsunternehmen in den<br />

Bereichen Audio- und Fernsehsystemservice, Broadcast-Service,<br />

Digitalisierung, IT-Projekte & IT-Service, Multimedia, Software<br />

& Datenbanken komplexe Dienstleistungen aus einer<br />

Hand an.<br />

MAXIMUM AN STABILITÄT UND BETRIEBSSICHERHEIT<br />

„Eine Aufgabe wie der Ausbau und die Erneuerung des HKS<br />

erfordert Partner, die allesamt absolute Experten in ihrem<br />

Bereich sind. Bei unseren Lösungen ist es stets unser Ziel,<br />

einerseits ein hohes Maß an Innovation und Funktionalität zu<br />

bieten, und andererseits ein Maximum an Stabilität und<br />

Betriebssicherheit zu garantieren“, betont Eric Koch, Leiter IT-<br />

Media bei der DREFA MSG mit Blick auf das MDR-Projekt.<br />

„Nicht zuletzt deshalb fiel unsere Wahl auf das Team von Sikom<br />

und die ACD-Lösung AgentOne.“ Die Sikom Software GmbH ist<br />

44 MEDIENBULLETIN <strong>05.2013</strong><br />

©MDR-Marc Prosch


seit 15 Jahren Hersteller von Contact Center Lösungen und<br />

automatisierten Sprachanwendungen. „Auf der Basis offener<br />

Standards realisiert Sikom leistungsstarke und zukunftssichere<br />

Lösungen zur Optimierung von Kommunikationsprozessen in<br />

allen Branchen“, sagt Koch. Neben zahlreichen Auszeichnungen<br />

ist Sikom Preisträger des Nachhaltigkeitspreises des Innovationspreises<br />

der deutschen<br />

Wirtschaft 2010.<br />

Mit starken<br />

Partnerschaften,<br />

unter anderem<br />

in großen Forschungsprojekten<br />

mit Universitäten<br />

und industriellen<br />

Partnern<br />

kann Sikom große<br />

Erfolge vorweisen.<br />

Zu den<br />

Kunden zählen<br />

Unternehmen<br />

wie Inter Versicherung, arvato, Boehringer Ingelheim, Techem,<br />

Lufthansa Systems, Henkel, Microsoft, mehrere Unternehmen<br />

der Versorgungswirtschaft, Banken und Sparkassen sowie<br />

Behörden und Kommunen.<br />

HERAUSFORDERUNGEN, LÖSUNG UND NUTZEN<br />

Die Herausforderung beim HKS-Projekt bestand laut Koch<br />

darin, eine schnelle und intelligente Verteilung von Anrufen, E-<br />

Mails und anderen Informationsträgern über verschiedene<br />

Kanäle, Teams und Standorte hinweg unter Beibehaltung der<br />

gewohnten Oberflächen für die Mitarbeiter zu realisieren.<br />

Gefragt dabei sei eine leichte Administration und hohe Flexibilität<br />

gewesen sowie die Unabhängigkeit von der Telefonanlage<br />

und vom geografischen Ort und die Integration von ACD in ein<br />

bestehendes CRM mittels der AgentOne-Standard API. „All das<br />

konnten wir mit AgentOne ohne <strong>Medien</strong>brüche, skalierbar und<br />

hochverfügbar realisieren.<br />

Vorteile bieten hier auch die simple Nutzung des Systems durch<br />

eine einheitliche Oberfläche, die Zukunftssicherheit durch<br />

Erweiterung von <strong>Medien</strong> und das einfache Handling von Belastungsspitzen“,<br />

berichtet Koch. Das High End Kommunikationssystem<br />

verteile hereinkommende Anrufe optimal auf die am<br />

besten geeigneten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. „Über die<br />

flexible Kommunikations-Schnittstelle konnten Funktionen des<br />

AgentOne-Systems tief in die bereits vorhandene HKS-Lösung<br />

integriert und darauf aufgebaut werden. So stehen beispielsweise<br />

den Hotline-Teams der Radiowellen alle benötigten<br />

Hörerdaten in vertrauter Webbrowser-Umgebung zur Verfügung,<br />

ohne einen zusätzlichen Client auf dem PC öffnen zu<br />

müssen“, erklärt der DREFA MSG-Leiter IT-Media. Bis dato sei<br />

das HKS an die TK-Anlage in Halle a. d. Saale gekoppelt gewe-<br />

MEDIENBULLETIN <strong>05.2013</strong><br />

PRODUKTION / HÖRER-KONTAKTSYSTEM z<br />

sen und habe deshalb nur vor Ort genutzt werden können.<br />

Ebenso habe man Einschränkungen in der Bedienung und Konfiguration<br />

hinnehmen müssen. Koch: „Die neue Lösung mit<br />

AgentOne ermöglicht es auch den Landesfunkhäusern in Dresden,<br />

Erfurt und Magdeburg von den Vorteilen des hochentwickelten<br />

Systems zu profitieren.“Dank AgentOne verteilt das<br />

Benutzeroberfläche des MDR-Hörer-Kontaktsystems Eric Koch, Leiter IT-Media bei DREFA MSG<br />

neue HKS, so Koch, eingehende Anrufe an Gruppen, wie beispielsweise<br />

an das Verkehrsteam von MDR JUMP. Aus dem<br />

System heraus werden Verkehrsmeldungen nicht nur über das<br />

Radio, sondern auch über MDR.DE verbreitet. Dazu werden<br />

Informationen aus HKS an das Verkehrsredaktionssystem GEWI<br />

TIC übergeben, das beispielsweise auch Navigationssysteme<br />

mit Daten versorgt. Für die Blitzer- und Staumelder stehen zum<br />

Teil gesonderte Rufnummern bereit, die ebenfalls über Agent-<br />

One gemanagt und priorisiert werden.<br />

„Nicht nur die Teams, die mit Verkehrsmeldungen betraut sind,<br />

profitieren von HKS und AgentOne. Auch andere Gruppen können<br />

sich am HKS anmelden und – je nach den ihnen zugeteilten<br />

Nutzerrechten – Anrufe und E-Mails bearbeiten und verwalten“,<br />

sagt Koch. Diese Mandantenfähigkeit mit ausdifferenziertem<br />

Rollen- und Rechtemanagement sei ein wichtiges Leistungsmerkmal<br />

von HKS und AgentOne. Vor dem Hintergrund der Einhaltung<br />

des Datenschutzes seien die strikte Trennung der sogenannten<br />

Mandanten und Nutzergruppen sowie eine sehr fein<br />

definierbare Verteilung von Rollen und Rechten zwingende<br />

Anforderungen seitens des Auftraggebers MDR gewesen.<br />

Zu den weiteren Vorteilen der CRM-Lösung HKS zählt auch<br />

dessen Kompatibilität zu externen Systemen, die eingebunden<br />

werden können. Dazu zählen beispielsweise das Redaktionssystem<br />

iNews oder das dira!-Produktions- und Sendesystem.<br />

Die offenen Schnittstellen von HKS und AgentOne ermöglichen<br />

zudem die crossmediale Verknüpfung mit E-Mail-Anwendungen<br />

oder auch die Anbindung an die AVT-Screener-Anlage, die notwendig<br />

ist um Hörer live ins Programm zu schalten.<br />

Koch betont: „Für die Zukunft ermöglicht das Zusammenspiel<br />

von HKS und AgentOne dem MDR also zahlreiche weitere<br />

Optionen.“ ❮Eckhard Eckstein<br />

45


z DISTRIBUTION / BS NET<br />

Holger Hille und Martina Domeyer am T-Systems-Stand auf der NAB 2013<br />

›<br />

Nachdem sich T-Systems vor vier Jahren von ihrer<br />

Rundfunk- und <strong>Medien</strong>sparte getrennt hat, startet sie<br />

jetzt wieder mit einem Ende-zu-Ende-Lösungspaket für<br />

die Branche durch – von der Broadcast-Eventleitung und<br />

den Rundfunkübertragungsnetzen, der Remote Production,<br />

der Mediathek, IPTV und Entertain bis hin zu klassischen<br />

ICT-Lösungen. Zur Angebotspalette der T-Systems<br />

für die <strong>Medien</strong>branche gehören zudem Storage- und<br />

Langzeitarchivierungs-Lösungen oder Mediatheken, über<br />

die die Rundfunksender den Fernsehzuschauern zusätzliche<br />

Informationen und Zugriffe auf Sendungen über das<br />

Internet ermöglichen. Angestoßen wurde das erneute<br />

Rundfunkengagement der T-Systems von Holger Hille,<br />

Leiter Vertrieb Länder und Kommunen bei T-Systems. Zur<br />

Verstärkung hatte er sich mit Dr. Martina Domeyer und<br />

Jochen Geiß zwei ausgewiesene Rundfunkexperten von<br />

Vodafone ins Team geholt. Beide zeichnen nun im Bereich<br />

Public Sector von T-Systems für Planung und Organisation<br />

der Netze und IT-Lösungen für TV- und Radiosender<br />

verantwortlich, Domeyer als Account Director ARD und<br />

ZDF und Geiß als Technical Sales Manager ARD und ZDF.<br />

Sehr gute<br />

Resonanz<br />

DIE DEUTSCHE TELEKOM-TOCHTER T-SYSTEMS<br />

ENGAGIERT SICH WIEDER ALS DIENSTLEISTER IM<br />

RUNDFUNKBEREICH. DERZEIT IST MAN INTENSIV<br />

MIT PLANUNG UND BEREITSTELLUNG DES RUND-<br />

FUNKNETZES BROADCAST SERVICE NET (BS NET)<br />

BEFASST. IN DIESEM ZUSAMMENHANG WURDE VON<br />

MITTE JANUAR BIS ENDE MÄRZ IM T-SYSTEMS-<br />

RECHENZENTRUM IN FRANKFURT NIEDERRAD<br />

MIT DEN PARTNERN JUNIPER, VIDI/MEDIA LINKS<br />

UND DIMETIS EIN SHOWCASE MIT VIELFÄLTIGEN<br />

ANWENDUNGEN ZUR KONTRIBUTION UND<br />

DISTRIBUTION VON MEDIENINHALTEN PRÄSENTIERT.<br />

Darüber hinaus steht den Rundfunkanstalten das Sales-<br />

Team aus Stefan Bott und Joachim Jaax für den Bereich<br />

der Telekommunikation sowie Harald Henkel und Markus<br />

Rodermund für den Bereich IT zur Verfügung.<br />

T-Systems präsentierte seine Broadcast-Services in diesem<br />

Jahr erstmals wieder auf der NAB 2013. „Wir sind vor<br />

allem hier, um die Ernsthaftigkeit unseres erneuten Broadcast-Engagements<br />

unter Beweis zu stellen und um hier<br />

Gespräche mit unseren potenziellen Kunden zu führen“,<br />

erklärte Hille. „Der Wiedereinstieg in das Broadcast-<br />

Geschäft ist für mich als Manager eine logische Konsequenz<br />

aus dem, was wir an Netzinfrastruktur und -services<br />

anzubieten haben. Wir sind immer auf der Suche<br />

nach neuen Umsatzfeldern und wollen möglichst viel Content<br />

auf unsere Netze bringen. Die Rundfunkanstalten sind<br />

für uns da ganz natürliche Partner. Mit dem BS Net wollen<br />

wir in unserem Dienstleistungsportfolio lediglich eine<br />

Lücke schließen“, betonte er. Mit dem geplanten neuen<br />

BS Net tritt T-Systems wieder in Konkurrenz zu MEDIA<br />

BROADCAST und deren Rundfunknetz BNS (Broadcast<br />

Network Services). Eigene terrestrische Netze, wie MEDIA<br />

46 MEDIENBULLETIN <strong>05.2013</strong>


BROADCAST sie bei DVB-T und DAB+ betreibt, will T-<br />

Systems jedoch nicht aufbauen. „Soweit gehen wir in<br />

unserem Dienstleistungsangebot nicht. Wir sehen uns<br />

eher als Enabler für die Rundfunksender, die ihre Signale<br />

terrestrisch verbreiten wollen. Um ein DVB-T-Signal selbst<br />

auszustrahlen müssten wir schon Eigner der Frequenz<br />

sein“, meinte er. Und Domeyer weist darauf hin: „MEDIA<br />

BROADCAST nutzt bei der terrestrischen Übertragung<br />

auch Leistungen der Deutschen Funkturm GmbH (DFMG).<br />

Der Betreiber von Funktürmen ist eine Tochter der Deutschen<br />

Telekom. Mit den Kollegen stehen wir natürlich in<br />

engem Kontakt. Für uns ist es interessant, die Leitungen<br />

von den Rundfunkhäusern zu den DVB-T-Sendern anzubieten.<br />

Das sind ja unsere Leitungen.“ T-Systems, erklärt<br />

Hille, sei auch mit dem Mitbewerber MEDIA BROADCAST<br />

im Gespräch. „Es geht uns nicht darum, einen Krieg<br />

gegen irgendjemand zu führen. Wir engagieren uns vielmehr<br />

ganz gezielt in Bereichen, wo wir Ressourcen haben<br />

und wo wir unsere Dienstleistungen gemeinsam mit Partnern<br />

am Markt anbieten können. Das ist unser Geschäft“,<br />

betont er. Die wesentliche Differenzierung zu Mitbewerbern<br />

sei, dass T-Systems seinen Kunden als „ ICT-Vollsortimenter“<br />

sehr viel mehr Dienstleistungen anbieten könne,<br />

egal ob SAP-Outsourcing- oder Managed Desktop Services.<br />

„Alles was auf dem Netz aufbaut, das muss unsere<br />

Dienstleistung sein aus der wir eine Wertschöpfung bei<br />

marktgerechten Preisen generieren“, betont er.<br />

BS NET SHOWCASE<br />

Um potentiellen Kunden, insbesondere aus dem Bereich<br />

der öffentlich-rechtlichen Sender, die Möglichkeiten der T-<br />

Systems in Sachen Broadcast-Kontribution und -Distribution<br />

aufzuzeigen, hatte das Unternehmen von Mitte Januar<br />

bis Ende März im T-Systems-Rechenzentrum in Frankfurt<br />

Niederrad ein BS Net-Showcase initiiert.<br />

„Mit dem Showcase haben wir belegt, dass wir medienspezifische<br />

Netze mit vielfältigen Anwendungen für Kontribution<br />

und Distribution abbilden können. Wir sind in der<br />

Lage, Netze für Events aufzusetzen ebenso wie regionale<br />

und andere Netze, um die Kommunikation, den Transfer<br />

und die Verteilung von Inhalten zwischen den Produktionshäusern<br />

und den einzelnen Rundfunkanstalten sicher<br />

zu stellen“, sagt Hille. Besonderer Vorteil des BS Net sei<br />

seine Mandantenfähigkeit und die Gewährleistung der Flächendeckung<br />

in Deutschland.<br />

Martina Domeyer ergänzt: „Im Rahmen des Frankfurter<br />

Showcases wollten wir auch zeigen, dass wir in der Lage<br />

sind, Hardware und Software unterschiedlicher Partner<br />

oder Hersteller zu kombinieren und dabei sichere Prozesse<br />

zu gewährleisten. Mit unserem Showcase haben wir<br />

die typischen medienspezifischen Anwendungen präsentiert,<br />

um von einer Quelle zu einer Senke zu schalten – mit<br />

unterschiedlichen Formaten im Audio- und im Video-<br />

MEDIENBULLETIN <strong>05.2013</strong><br />

Testaufbau mit vier Flighcases für vier Standorte<br />

DISTRIBUTION / BS NET z<br />

Bereich, mit Monitoring- und Redundanz-Optionen.“<br />

Jochen Geiß hat Konzeption, Aufbau und Betrieb des<br />

Showcases verantwortet. Er war zudem – zusammen mit<br />

seinen Kollegen Bott und Jaax – für die Kunden-Präsentationen<br />

zuständig. „Die Rückkehr der T-Systems in das<br />

Broadcast-Geschäft wurde von den Sendern sehr positiv<br />

aufgenommen. Auch unser Showcase kam bei ihnen sehr<br />

gut an“, berichtet er. „Als Kunden dafür haben wir natürlich<br />

zunächst die öffentlich-rechtlichen Sender im Auge,<br />

würden aber auch private Sender bedienen. Je mehr Traffic<br />

wir auf unser Netz bekommen, umso besser“, meint<br />

Geiß. Die T-Systems will den Sendern für alle Anwendungsbereiche<br />

ein „Rundum-Sorglos-Paket“ mit gemanagten<br />

Netzen, hoher Diensteverfügbarkeit und Servicequalität<br />

zur Verfügung stellen – zunächst nur in Deutschland,<br />

später auch in ganz Europa. Es soll in der Lage sein,<br />

mittelgroße Regionalnetze abzubilden, Netze zu koppeln,<br />

nieder- bis hochbitratige Schaltverbindungen zwischen<br />

Rundfunk- und Produktionshäuser zu realisieren sowie<br />

kurzfristig spezielle Event-Netze aufzubauen.<br />

Als Partner im Boot hatte T-Systems beim Showcase in<br />

Frankfurt Niederrad Juniper Networks, VIDI/MediaLinks<br />

47


z DISTRIBUTION / BS NET<br />

48<br />

T-Systems-Showcase: Technikaufbau für den BS Net Backbone<br />

und Dimetis. Aufgebaut waren hier vier Technik-Racks,<br />

die verschiedene Kundenlocations darstellen sollten und<br />

zwei Racks mit integrierter Backbone-Technik. Die Technik-Racks<br />

waren in Flightcases der Firma Vidi integriert.<br />

Dieselben Flightcases waren unter anderem schon bei der<br />

Europameisterschaft in Polen und Ukraine 2012 und bei<br />

der Ski WM 2013 in Schladming im Einsatz. „Wir haben<br />

damit gezeigt, dass wir auch kompakte, mobile Technik<br />

für Event-Einsätze bereit stellen können“, betont Bott, der<br />

im T-Systems Vertriebsteam Ansprechpartner für die Leitungsbüros<br />

und somit für die großen TV-Events von ARD<br />

und ZDF ist. „In Schladming sorgte T-Systems übrigens<br />

als Generalunternehmen für die Signalübertragung bei der<br />

ARD. VIDI war als Subunternehmer für die Umsetzung vor<br />

Ort engagiert worden.“<br />

„Martina Domeyer und ich haben bereits in der Vergangenheit<br />

Erfahrungen unter anderem mit dem ARD HYB-<br />

NET sammeln können. Schon damals haben wir sehr gut<br />

mit unseren jetzigen Partnern VIDI und Medialinks zusammen<br />

gearbeitet. Wir haben intensiv die Alternativen<br />

geprüft, aber letztendlich fiel uns die Entscheidung leicht,<br />

auch bei unserem aktuellen Showcase mit ihnen zu<br />

kooperieren“, sagt Geiß. VIDI organisierte dabei die Adaptionstechnik<br />

von MediaLinks. Und die Partnerschaft Dimetis,<br />

erklärt Geiß, sei fast selbstredend. „Das Unternehmen<br />

ist, was Management-Systeme angeht, einer der großen<br />

etablierten Anbieter in Europa wenn nicht gar weltweit.<br />

Der BOSS LINK Manager hat eine so hohe Produktreife,<br />

dass man ihn guten Gewissens einsetzen kann“, betont<br />

er. Als Technologiepartner im Bereich IP MPLS (Multiprotokoll<br />

Label Switching) habe man Cisco und Juniper ins<br />

Auge gefasst, sich am Ende dann aber für Juniper entschieden.<br />

Dieses Unternehmen sei mit seinen Systemen<br />

zwar noch nicht in deutschen Broadcastnetzen vertreten,<br />

wohl aber in anderen Ländern, insbesondere in den USA.<br />

„Juniper war auch sehr interessiert daran, sich im Rahmen<br />

des Showcases zu engagieren und hat uns dabei<br />

sehr intensiv unterstützt“, berichtet Geiß.<br />

Um maximale Bandbreite anbieten zu können plant T-Systems<br />

den Bau eines Backbones zwischen den elf größten<br />

NGN-Pops der Deutschen Telekom. „Wir gehen davon<br />

aus, dass wir mittelfristig 100 Gbit/s als Backbone-Strecken<br />

brauchen werden. Das kann man explizit nur an diesen<br />

großen Standorten sicherstellen. Von dort aus wollen<br />

wir das Ganze mit bis zu 10 Gbit/s Richtung Kunden verbreiten.<br />

Damit sind wir dann flächendeckend gut aufgestellt“,<br />

erklärt Geiß. Das BS Net von T-Systems soll auf<br />

Basis der MPLS-Technologie (Multi Protocol Label Switiching)<br />

aufgebaut werden. Mit der gewählten Lösung habe<br />

man „mehr Intelligenz im Netz“. Wenn es mal zu Leitungsfehlern,<br />

Netzknotenausfall oder Kapazitätsengpässen<br />

kommen sollte, könne man damit trotzdem einen reibungslosen<br />

Signaltransport durch schnelles Umrouten<br />

sicherstellen. Bei MPLS kann zudem die Übertragungsbandbreite<br />

im Netz optimal ausnutzt werden, was Kosten<br />

verringert. Mit BS Net lassen sich neue Standorte schnell<br />

anbinden, was besonders für kurzfristig zu realisierende<br />

Event-Lösungen interessant ist. Ein weiteres Plus bietet<br />

die hohe Sicherheit der Netzverbindungen. Die Knotenpunkte<br />

eines MPLS-Netzes sind für die Außenwelt<br />

unsichtbar und abgeschlossen, Daten werden in einem<br />

virtuellen Tunnel übertragen.<br />

Netzbasis des BS Net ist also das Telekom-Netz mit<br />

Ethernet Connect beziehungsweise WDM (Wavelength<br />

Division Multiplex) und elf redundante PoP-Standorte in<br />

der Bundesrepublik. Aufgesetzt auf diesen Transport- und<br />

Konnektivitäts-Layer sind der E2E Service-Layer für dynamische<br />

E2E-Verbindungen inklusive Redundanzoptionen,<br />

der Adaptionstechnik-Layer zur Bereitstellung der Rundfunkschnittstellen<br />

(eingesetzt werden hier MediaLinks MD<br />

8000 Systeme), der Management-Layer für Überwachungs-,<br />

Konfigurations- und Schaltfunktionen in einer<br />

Oberfläche (Boss Link Manager Dashboard und Easy<br />

Connector) sowie der Dienste-Layer (Kunden-Interface)<br />

zur Bereitstellung der aufbereiteten Services für die Rundfunkanstalten.<br />

Aktuell ist man bei T-Systems noch dabei, Business<br />

Cases für das BS Net zu entwickeln. Bis Ende des Jahres<br />

könnte das neue Rundfunknetz startklar sein.<br />

❮Eckhard Eckstein<br />

MEDIENBULLETIN <strong>05.2013</strong>


›<br />

Durchgehende filebasierte Workflows gewinnen in der<br />

Broadcast-Business zunehmend an Gewicht. Besondere<br />

Vorteile bieten sie bei der multimedialen Auswertung digitaler<br />

Videoinhalte. AmberFin hat dafür das modular aufgebaute Software-Programm<br />

„iCR System“ entwickelt, das Ingest, Transkodierung,<br />

Playback und Qualitätskontrolle übernimmt. Schlüsselprinzip<br />

ist die Skalierbarkeit. „Das heißt der qualitative Leistungsumfang<br />

der Lösungen bleibt gewahrt, ganz egal, ob sie<br />

nun in einer Produktionsumgebung mit nur einem Rechner oder<br />

in einem TV-Studio mit 100 Workstations zum Einsatz kommen“,<br />

erklärt Jeremy Deaner, Chief Executive Officer bei<br />

AmberFin. In Deutschland konnte AmberFin unlängst eine iCR-<br />

Installation bei der SES Platform Services GmbH in Unterföhring<br />

realisieren. Unterstützt wurde das Projekt vom Wiesbadener<br />

AmberFin-Distributor Netorium. Im HD-Playout-Center von<br />

SES wird AmberFin iCR dazu genutzt, um auf einer einzigen<br />

Plattform sämtliche Ingest-, Filetranscoding- und Qualitätskontroll-Aktivitäten<br />

zu erledigen. Um die große Zahl der bei SES<br />

einlaufenden Signale adäquat zu unterstützen, wurde iCR an<br />

das bei SES vorhandene Harris D-Series-Automationssystem<br />

angebunden. SES Platform Services bietet Rundfunksendern<br />

und Produktionshäusern an große Bandbreite an Dienstleistungen<br />

zur Aufbereitung und Übertragung von Broadcast-Inhalten.<br />

Über 300 Radio- und TV-Kanäle werden derzeit bedient. Zu den<br />

Dienstleistungen zählen Archivierung und Playout ebenso wie<br />

die Signalaufbereitung und Sendung via Satellit, Internet und<br />

Mobile. Ein Hauptgrund für SES bei der iCR-Wahl war die hoch<br />

integrierte Architektur des Systems, die es erlaubt, Kernprozesse<br />

wie Ingest-, Transcoding- und Qualitätskontroll-Funktionen<br />

von einer einzigen Workstation aus zu erledigen. Durch diese<br />

Möglichkeit spart SES Platform Services nach eigenen Angaben<br />

Zeit und Geld. „iCR hat sich bereits als leistungsstarker,<br />

hochwertiger Content-Management-Alleskönner auf dem Markt<br />

einen guten Namen gemacht“, erklärt Roger Greβer, Vizepräsident<br />

Playout & MAM bei SES Platform Services. „Mit dem Sys-<br />

MEDIENBULLETIN <strong>05.2013</strong><br />

Alleskönner<br />

DIE SES PLATFORM SERVICES SETZT IN IHREM PLAYOUT-<br />

CENTER IM BEREICH MEDIA-INGEST, TRANSKODIERUNG<br />

UND QUALITÄTSKONTROLLE AMBERFINS ICR-SYSTEM EIN.<br />

DISTRIBUTION / PLAYOUT z<br />

tem sind wir in der Lage, unsere sämtlichen Ingest-Anforderungen<br />

zu bedienen, egal ob es sich dabei um unser Standard-<br />

XDCAM-Format handelt oder um weniger verbreitete Formate,<br />

die manche Kunden vielleicht bevorzugen“, betont er. Die gute<br />

Entwicklungsarbeit bei AmberFin lasse SES darauf vertrauen,<br />

mit dem iCR-System in Sachen filebasierter Technologien<br />

immer auf der Höhe der Zeit zu sein.<br />

iCR spielt bei SES neben dem Media-Ingest- und Filetranscoding-Einsatz<br />

auch bei der Qualitätskontrolle eine wichtige Rolle.<br />

Dank der integrierten AmberFin Unified Quality Control (UQC)<br />

innerhalb der iCR-Plattform, kann SES die Qualitätskontrolle<br />

von Videosignalen schon während des Ingest-Prozesses durchführen<br />

und so sicherstellen, dass nur Material in der besten<br />

Qualität in den Workflow gelangt.<br />

„Nicht nur beim Ingest sondern auch an verschiedenen anderen<br />

Stellen in unserem Workflow bietet uns iCR beste Möglichkeiten<br />

zum Qualitätsmanagement. Das ist nicht nur für uns sondern<br />

vor allem auch für unsere Kunden wichtig”, meint Kristin<br />

Pӧschel, Systemingenieur Playout bei SES Platform Services.<br />

„Wir stellen immer wieder fest, dass die Möglichkeiten der iCR-<br />

Qualitätskontrolle uns sehr dabei helfen, die Kundenzufriedenheit<br />

zu steigern. Es gibt kaum noch Beschwerden.”<br />

Am allerwichtigsten für SES ist indes die iCR-Fähigkeit, sich<br />

den sehr dynamisch entwickelnden Workflow-Prozessen des<br />

Playout-Centers anpassen zu können. „Unser Geschäft ist sehr<br />

anspruchsvoll und ändert sich täglich. Deshalb sind wir glücklich,<br />

das Team von AmberFin und Netorium an Bord zu haben,<br />

das uns bei der Geschäftsentwicklung unterstützt“, meint<br />

Greβer. Er berichtet auch: „Wir haben bereits unsere UQC-<br />

Plattform ausgebaut und die Baton Qualitätskontroll-Software<br />

von Interra Systems integriert. Mit dieser Erweiterung können<br />

wir unseren Kunden einen noch höheren Qualitätsstandard bieten,<br />

ohne dabei zeitintensive Restrukturierungen und Änderungen<br />

an den vorhandenen Workflows von unseren Operatoren<br />

durchführen lassen zu müssen.“ AmberFin und Interra hatten<br />

auf der IBC 2012 über den Abschluss eines gemeinsamen Entwicklungsprojekts<br />

zur Baton-Integration in die UQC-Plattform<br />

berichtet. Davon sollen Kunden beider Firmen profitieren. Auch<br />

auf der NAB 2013 stellte AmberFin einige Erweiterungen der<br />

iCR-Plattform vor. Dazu zählten unter anderem der ORCA Activity<br />

Manager, mit dem sich Workflow-Aufgaben besser orchestrieren<br />

lassen, und die Unterstützung des neuen SMPTE-File-<br />

Formats IMF (Interoperable Master Format). ❮Eckhard Eckstein<br />

49


z DISTRIBUTION / INTERNET-VIDEO<br />

Internet World in München<br />

›<br />

Wie muss eine Gesichtscreme aufgelegt werden, damit sich<br />

Falten nachhaltig glätten? Wie funktioniert der Haartrockner<br />

D1001 von Remington? Und wie wird das Rouge d´Armani korrekt<br />

aufgetragen? Bei Douglas.de, dem Online-Angebot der<br />

Parfümeriekette, finden modebewusste Frauen aussagekräftige<br />

Antworten auf die wirklich wichtigen Fragen des Lebens: In kurzen<br />

Videoclips geben Experten Kosmetiktipps und andere<br />

Anregungen für die Schönheit. Nicht minder informativ sind die<br />

Kurzfilme der Stadtwerke Herne, die online zum Energiesparen<br />

verhelfen oder die Bedienung des WWW-Kundencenters erläutern.<br />

Auch die Bayer AG stellt auf ihrer Konzern-Homepage<br />

zahlreiche Videos bereit, die multimedial Hintergrundinformationen<br />

zur aktuellen Kunstausstellung im Martin-Gropius-Bau Berlin<br />

oder der jüngsten Bilanzpressekonferenz liefern.<br />

Die Zielgruppen für diese Internet-Videos – kosmetikaffine<br />

Frauen, informationshungrige Journalisten und die Stadtwerkekunden<br />

in Herne – könnten kaum unterschiedlicher sein. Und<br />

dennoch eint die drei Anbieter eine gewichtige Gemeinsamkeit:<br />

Die Kurzfilme im Flash-Format stammen allesamt aus der<br />

Cloud, auf Deutsch: aus der Wolke. Mit diesem poetischen Bild<br />

wird ein IT-Konzept beschrieben, bei dem Teile der technischen<br />

Infrastruktur nicht mehr selbst betrieben, sondern ausgelagert<br />

werden. Externe Dienstleister stellen diese Rechenzentren mit<br />

Datenspeichern und Anwendungen gegen Miete zur Verfügung.<br />

Pionier und berühmtes Beispiel für Cloud Computing ist etwa<br />

der Online-Händler Amazon, der mit diesem Geschäftsfeld<br />

inzwischen ordentliche Erträge einfährt. Zu den weltweit führenden<br />

Anbietern von Video-Services aus der Cloud zählt das USamerikanische<br />

Unternehmen Brightcove Inc., das zahlreiche<br />

Produkte zum Veröffentlichen und Verbreiten digitaler <strong>Medien</strong><br />

Videos aus der Wolke<br />

PROFESSIONELLE VIDEOS PEPPEN ONLINE-ANGEBOTE<br />

AUF UND STEIGERN DIE ATTRAKTIVITÄT DER INTERNET-<br />

ANGEBOTE. DOCH NACH DEM ERFOLGREICHEN DREH<br />

BEGINNT DIE EIGENTLICHE ARBEIT: UM WWW-FILME<br />

ZUVERLÄSSIG UND OPTIMAL IN DIE HOMEPAGE<br />

EINZUBINDEN, MÜSSEN EINIGE HERAUSFORDERUNGEN<br />

GEMEISTERT WERDEN. NICHT JEDES UNTERNEHMEN IST<br />

DABEI GUT BERATEN, BEARBEITUNG, VERWALTUNG UND<br />

VERÖFFENTLICHUNG DES AV-MATERIALS SELBST IN DIE<br />

HAND ZU NEHMEN. OFTMALS IST ES GÜNSTIGER UND<br />

SICHERER, DAS VIDEOMANAGEMENT UND -PLAY-OUT IN DIE<br />

HÄNDE VON ERFAHRENEN SPEZIALISTEN ZU GEBEN. DER<br />

AKTUELLE TREND SIND CLOUD-BASIERTE LÖSUNGEN.<br />

bereitstellt. Der Haken: „Deutsche Unternehmen bevorzugen<br />

deutsche Server“, beobachtet Osman Tok, Customer Relations<br />

Manager bei der MovingIMAGE24 GmbH, mit Blick auf die landesspezifischen<br />

Datenschutz- und Urheberrechtsgesetze. Über<br />

500 zumeist deutsche Kunden, darunter auch Douglas, die<br />

Bayer AG oder die Stadtwerke Herne, nutzen daher das Cloud-<br />

Produkt „VideoManager 6“ des Berliner Unternehmens. Pro<br />

Monat werden knapp 15,7 Millionen Videos ausgeliefert. Tendenz:<br />

weiter steigend. „Das Interesse am Einsatz von Internetvideos<br />

ist in allen Branchen sehr groß“, stellt CRM-Experte Tok<br />

fest, der kürzlich bei der Messe Internet World in München<br />

einen viel beachteten Fachvortrag hielt: Das Publikum saß zum<br />

Teil sogar auf dem Fußboden, um sich über die neuesten AV-<br />

Trends im WWW zu informieren. Immerhin wurden via IP allein<br />

in Deutschland 2012 täglich 194 Millionen Filme abgerufen.<br />

ZENTRALE STRATEGIEENTSCHEIDUNG<br />

Die boomende Nachfrage nach Bewegtbild stellt die Unternehmen<br />

vor eine zentrale Strategieentscheidung: Sollen Videos im<br />

eigenen Rechenzentrum verwaltet und ausgespielt werden?<br />

Oder ist die Kooperation mit einem externen Dienstleister günstiger<br />

und einfacher zu handhaben? „Eigene Lösungen sind<br />

technisch sehr anspruchsvoll und verlangen relativ hohe Investitionen“,<br />

warnt Osman Tok. „Da stößt die IT schnell an ihre<br />

Grenzen.“ So müssten Server rund um die Uhr einsatzfähig und<br />

dafür mit entsprechendem Backup ausgestattet sein. Auch die<br />

Übertragungskapazitäten sollten an die Schwankungen der<br />

Auslastung angepasst werden. Schließlich müssten die Unternehmen<br />

sicherstellen, dass ihre Internetfilme auf mobilen und<br />

stationären Geräten gleichermaßen empfangen werden können.<br />

50 MEDIENBULLETIN <strong>05.2013</strong>


Dabei ist nicht nur die Größe des Bildschirms entscheidend,<br />

sondern auch das Videoformat. Denn nach und nach wird der<br />

Flash-Standard durch die Programmiersprache HTML 5 ergänzt,<br />

was früher oder später eine entsprechende Doppelstrategie<br />

erforderlich mache.<br />

HERAUSFORDERUNGEN DURCH YOUTUBE<br />

Eine Reihe von Herausforderungen birgt nach Ansicht des<br />

Videoexperten auch Youtube. Osman Tok nennt zum Beispiel<br />

die Einschränkungen bei Rechtemanagement und Benutzerverwaltung<br />

der Google-Plattform, die so manches Unternehmen<br />

abschreckten. Und: „Youtube zählt zu den Angeboten, die weltweit<br />

am häufigsten in Firmennetzwerken geblockt werden“,<br />

meint Tok mit Verweis auf Black-Listed-Statistiken. Eine Videonutzung<br />

am Arbeitsplatz könne daher nicht generell garantiert<br />

werden. Zudem, so der Customer Relations Manager, werde<br />

die Plattform hauptsächlich zur Unterhaltung genutzt, was nicht<br />

immer zum Image der Absender passe. Dennoch hat der USamerikanische<br />

Video-Gigant eine immense Marktbedeutung:<br />

„Youtube ist für die Unternehmen immer ein Thema“, weiß Tok.<br />

Als Plattform für Zweitveröffentlichungen von Filmen, so der<br />

Vertreter von MovingIMAGE24, könne der Google-Dienst<br />

durchaus sinnvoll sein. Aber die erste Wahl sei vielfach eine<br />

Lösung, die volle Kontrolle über die Bearbeitung, Präsentation<br />

und Ausstrahlung der Videos ermögliche. Beim eigenen Produkt<br />

„VideoManager 6“ etwa, trommelt Tok, könne zum Beispiel<br />

das Startbild des Videos exakt bestimmt werden.<br />

Auch die mögliche Integration von Kapiteln bei längeren Filmen<br />

oder die Einbettung von Grafiken, Fotos und Verlinkungen trage<br />

dazu bei, die Attraktivität des Videos zu steigern. „Videos im<br />

Bereich E-Learning etwa können synchron mit Präsentationen<br />

verknüpft werden“, erläutert Tok. Und nicht zuletzt die tiefgehende<br />

Analyse der Videonutzung spricht aus seiner Sicht für<br />

professionelle Lösungen: „Die gemessene Anzahl der Views<br />

allein ist nicht aussagekräftig. Wertvoll ist zum Beispiel die<br />

Information, wann Nutzer das Video wieder abbrechen, damit<br />

die Unternehmen reagieren können.“<br />

Ein zentrales Erfolgskriterium für viele Unternehmen im Internet<br />

ist die Suchmaschinenoptimierung. Der Marktführer Google hat<br />

2012 seine Algorithmen deutlich weiter entwickelt, was zum Teil<br />

völlig neue Rangreihen mit spürbaren Effekten für Seitenaufrufe<br />

und Erträge zur Folge hatte. Umso wichtiger ist eine wohl<br />

durchdachte Search Engine Optimization (SEO) für Videos. In<br />

der HTML-Programmierung wird dabei vor allem auf den Seitentitel<br />

und die Inhaltsbeschreibung geachtet. Jeder noch so<br />

kleine Fehler bei den so genannten Title- und Descriptiontags<br />

kann verheerende Konsequenzen für die Auffindbarkeit im Netz<br />

haben. Eine professionelle Videoverwaltung muss dies genauso<br />

berücksichtigen wie die Erstellung einer Videositemap für<br />

Mediatheken und Portale.<br />

Auch die Adresse der Videoseite muss optimal gestaltet sein.<br />

„Verwenden Sie sprechende URL“, empfiehlt Tok. Der Uniform<br />

Resource Locator berücksichtigt also relevante Schlagwörter<br />

MEDIENBULLETIN <strong>05.2013</strong><br />

DISTRIBUTION / INTERNET-VIDEO z<br />

Osman Tok, Customer Relations Manager bei MovingIMAGE24<br />

und den Videotitel, vermeidet dabei aber Sonderzeichen, die<br />

von Suchmaschinen nicht verstanden werden. Um Duplicate<br />

Content zu vermeiden – denn Google wertet offenbar doppelte<br />

Inhalte ab – sollten Videos ausnahmslos zuerst auf der eigenen<br />

Homepage veröffentlicht werden. Erst wenn die Filme als originärer<br />

Content in den Suchmaschinen indiziert wurden, können<br />

sie zum Beispiel mit sozialen Netzwerken wie Youtube, Facebook<br />

oder Twitter verlinkt werden.<br />

NAHTLOSE INTEGRATION IN CMS-SYSTEME<br />

Zu den weiteren Anforderungen, die bereits heute an Lösungen<br />

wie „VideoManager 6“ gestellt werden, zählt auch die nahtlose<br />

Integration in bestehende Content-Management-Systeme (CMS).<br />

Vorausschauend sollten aber auch die künftigen Trends berücksichtigt<br />

werden. „Die Anfragen nach Livestreaming nehmen bei<br />

uns deutlich zu“, berichtet Osman Tok und verrät: „Die Sehdauern<br />

bei Live-Events können doppelt so lang sein wie bei Video<br />

on Demand.“ Zunehmend setzen die Anbieter auch auf Bezahlinhalte,<br />

was eine sichere Verschlüsselung der Videos zwingend<br />

voraussetzt. Die bekannte ZDF-Kochseite 321kochen.tv beispielsweise<br />

bietet neben einer kostenlosen Basis-Mitgliedschaft<br />

auch einen Premium-Zugang zu exklusiven Inhalten und<br />

Funktionalitäten an.<br />

Das hohe Tempo der technischen Entwicklung hält die Moving-<br />

IMAGE24 GmbH mit ihren derzeit 55 Beschäftigten weiter auf<br />

Trab. Nach dem Relaunch der eigenen Website vor wenigen<br />

Wochen steht für die Video-Experten nun die Programmierung<br />

der nächsten Generation des VideoManagers an. Ob die Version<br />

7 noch in 2013 vorgestellt werden kann, ist derzeit noch<br />

nicht klar. Der Fokus der Entwicklung schon: „Wir wollen die<br />

Usability der Lösung nochmals verbessern“, verspricht Customer<br />

Relations Manager Osman Tok. „Unser Ziel ist es, die<br />

Bedienung in 20 Minuten zu lernen.“ ❮Michael Stadik<br />

51


z EVENT / B3 BIENNALE<br />

Das neue Erzählen<br />

Bernd Kracke<br />

›<br />

B3 ist ein neues Konzept, mit dem Sie Ende vergangenen<br />

Jahres eine Auftaktveranstaltung gemacht haben.<br />

Waren Sie mit dem Kick-Off zufrieden?<br />

Wir haben ja zwei Veranstaltungen gemacht, eine am Tag in der<br />

Naxos-Halle und eine Gala mit anschließendem Empfang und<br />

Party am Abend. Am Tag haben wir uns dem Dialog mit den<br />

Protagonisten, den Beteiligten aus Gesellschaft, Kultur und<br />

den Branchen gewidmet. Das war meines Erachtens ein sehr<br />

erfolgreiches Format, mit interessanten Präsentationen und<br />

Gesprächen, die auf einen fruchtbaren Boden trafen. Auch die<br />

Publikumsresonanz war mehr als vielversprechend, denn das<br />

Thema betrifft uns alle. Die Abendveranstaltung hatte dann eine<br />

eher repräsentative Ausrichtung, bei der es darum ging, das<br />

ganze Themenspektrum aufzublättern. Dazu hatten wir vorwiegend<br />

regionale Vertreter eingeladen, die auch sehr erfolgreich<br />

international agieren. Oscargewinner kommen ja nicht nur aus<br />

Hollywood, sondern auch aus Frankfurt und Kassel.<br />

Die Fokussierung auf regionale Vertreter hatte wohl auch mit<br />

der Kürze der Zeit zu tun, die für die Organisation des Auftakts<br />

zur Verfügung gestanden hat. Anders wäre es ja wohl kaum<br />

möglich gewesen?<br />

MIT DER „B3 BIENNALE DES BEWEGTEN BILDES“ GEHT IN<br />

FRANKFURT EIN NEUES FESTIVAL AN DEN START.<br />

DIE HOCHSCHULE FÜR GESTALTUNG OFFENBACH (HFG)<br />

HAT IM AUFTRAG DES HESSISCHEN MINISTERIUMS FÜR<br />

WISSENSCHAFT UND KUNST (HMWK), DER HESSISCHEN<br />

LANDESANSTALT FÜR PRIVATEN RUNDFUNK UND NEUE<br />

MEDIEN (LPR) UND DER WIRTSCHAFTSFÖRDERUNG<br />

FRANKFURT DAS KONZEPT FÜR DIE VERANSTALTUNG<br />

ERARBEITET. SIE SOLL ALLE ZWEI JAHRE DIE AKTUELLEN<br />

ENTWICKLUNGEN IM BEREICH DES BEWEGTEN BILDES<br />

VON DER KONZEPTION ÜBER DIE PRODUKTION BIS HIN<br />

ZUR DISTRIBUTION UND REZEPTION THEMATISIEREN. EIN<br />

EINTÄGIGER KICK-OFF-EVENT IM DEZEMBER 2012 ZEIGTE<br />

DIE RICHTUNG, DIE DIE NEUE BEWEGTBILD-BIENNALE<br />

NEHMEN WIRD. MEDIEN BULLETIN SPRACH DARÜBER MIT<br />

DEM B3 BIENNALE-LEITER PROF. BERND KRACKE,<br />

HFG-PRÄSIDENT UND PRÄSIDIUMSSPRECHER DER<br />

HESSISCHEN FILM- UND MEDIENAKADEMIE (HFMA).<br />

Nein, das war nicht nur der kurzen Zeit geschuldet, sondern<br />

sollte auch ein Auftaktstatement sein: B3 ist überall und auch<br />

besonders in der Rhein-Main-Region. Aus meiner Sicht war der<br />

gesamte Auftakt der B3 ein Erfolg, bei dem wir das, was wir in<br />

diesem Jahr vorhaben, anklingen lassen und auf den Weg<br />

bringen konnten. Allianzen wurden geknüpft. Jetzt planen<br />

wir gerade die erste Biennale, die vom 30. Oktober bis<br />

3. November 2013 stattfindet und die selbstverständlich<br />

einen ganz anderen Umfang haben wird.<br />

Können Sie schon Konkretes zum Planungsstand sagen?<br />

Es ist noch nicht alles fixiert, aber die Vorbereitungen laufen<br />

auf Hochtouren. Die B3 wird aus den drei Modulen – Festival,<br />

Parcours und Campus – bestehen. Besonders das übergeordnete<br />

Thema „Expanded Narration. Das neue Erzählen“ hat<br />

schon jetzt für großes Interesse und Aufmerksamkeit gesorgt.<br />

Es ist eine ideale und spannende Klammer für das vielschichtige<br />

und facettenreiche Programm der B3.<br />

Das Festival wird in der Verschränkung mit dem Parcours und<br />

dem Campus die zentrale Fragestellung der „Expanded Narration“<br />

durch herausragende Protagonisten aus Kunst, Design und<br />

Wissenschaft thematisieren. Der zentral gelegene Frankfurter<br />

52 MEDIENBULLETIN <strong>05.2013</strong>


Kunstverein wird das B3 Festivalzentrum sein und eine<br />

Videoausstellung mit dem Thema „Per Speculum Me Video“<br />

beisteuern. Ihr Titel behauptet auf lateinisch, dass ein Ich sich<br />

mit dem Spiegel sehen könnte – und wirkt durch seine Diktion<br />

wie ein in Vergessenheit geratener Zauberspruch.<br />

Wie weit ist die Partnersuche zum Event voran geschritten?<br />

Der Parcours versammelt schon jetzt zehn Ausstellungspartner<br />

mit eigenen Beiträgen. Beteiligt sind der Kunstverein Frankfurt,<br />

Gäste des Kick-off-Events der B3 Biennale<br />

das Deutsche Filmmuseum, das Museum für Kommunikation,<br />

das Städel Museum und die Städelschule mit dem Portikus,<br />

das Weltkulturen Museum, das Museum für Angewandte Kunst<br />

Frankfurt, das Museum für Moderne Kunst, das Deutsche<br />

Architekturmuseum sowie die Basis.<br />

Auch der Campus, der in Kooperation mit der Hessischen Film<br />

und <strong>Medien</strong>akademie (hFMA), dem Netzwerk der 13 Hochschulen<br />

Hessens, entsteht, nimmt konkrete Gestalt an. In prominent<br />

besetzten Vortragsreihen, Panels, Screenings und Workshops<br />

fokussieren wir Themen aus Forschung und Lehre. Öffnen aber<br />

auch das Nachwuchsangebot für Schüler und Kinder.<br />

Eine Gala gibt es aber doch auch wieder?<br />

Es wird natürlich eine Eröffnung und eine abschließende<br />

Abendveranstaltung mit Preisverleihungen geben, am Sonntag,<br />

den 3. November 2013. Aber auch an allen anderen Abenden<br />

wird es spezielle Events wie Screenings, Performances und<br />

Konzerte sowie After Hours Clubs geben. Also B3 rund um die<br />

Uhr.<br />

Was wollen Sie mit B3 am Ende erreichen?<br />

Wir werden zentrale Bereiche rund um das Thema Bewegtbild<br />

MEDIENBULLETIN <strong>05.2013</strong><br />

EVENT / B3 BIENNALE z<br />

präsentieren: das bewegte Bild in allen Facetten der Kreation<br />

und Produktion, der Distribution und Rezeption und auch<br />

Reflektion erfassen und in seiner umfassenden Relevanz präsentieren,<br />

ausgehend davon, dass das bewegte Bild ein zentrales<br />

Element in der Kultur unserer Zeit ist. Daraus ergeben sich<br />

zahllose Verknüpfungsmöglichkeiten. Bereits auf unserer Auftaktveranstaltung<br />

hat sich doch gezeigt, dass Kino und Fernsehen<br />

nicht mehr allein im Zentrum stehen. Kino und Fernsehen,<br />

wie wir es kennen, werden sich in dieser Form nicht endlos<br />

fortschreiben lassen. Deshalb lautet das Leitmotiv der Biennale<br />

in diesem Jahr „Expanded Narration – Das neue Erzählen“ – B3<br />

wird sich erweiterten, verdichteten Erzählformen widmen, die<br />

durch technologische Innovationen und eine fortschreitende<br />

<strong>Medien</strong>konvergenz alle Formen des bewegten Bildes betreffen.<br />

Zusammenfassend ist festzustellen, dass es unheimlich viel<br />

Bewegung gibt. Wir spüren eine hohe Dialogbereitschaft, das<br />

Publikum ist offen und auch die Macher sind am Gespräch interessiert.<br />

Es besteht ein generelles Interesse an spannenden<br />

Präsentationen. Wir wollen insbesondere auch den Nachwuchs<br />

-Schüler und Studierende -ansprechen. Kurz gesagt, wir<br />

wollen die Bedeutung, die das bewegte Bild heute und im<br />

21. Jahrhundert hat, in den Fokus stellen.<br />

Sie haben sich ja implizit vom Fokus der Vorgängerveranstaltung<br />

eDIT abgesetzt, die voll auf Kino und ein wenig auf Fernsehen<br />

ausgerichtet war. Ursprünglich wurde die eDIT als Wirtschaftsförderinstrument<br />

konzipiert. Bei B3 habe ich den Eindruck, dass<br />

es ein vielschichtiges Programm ist, in dem auch Kultur- und<br />

Kunstaspekte eine Rolle spielen. Wie sieht es denn mit den<br />

wirtschaftlichen Verknüpfungen aus?<br />

Die Verbindung zu den unterschiedlichen Branchen bleibt ein<br />

53


z EVENT / B3 BIENNALE<br />

Bereichen der Wirtschaft und der<br />

Hochschulen eine Menge Potential,<br />

das nicht jeder Standort bietet. Dies ist<br />

ja auch die Basis für die von der B3<br />

initiierte Allianz des bewegten Bildes.<br />

Ich bin überzeugt davon, dass man<br />

durch diese vernetzte Herangehensweise<br />

eine Menge Dynamik entwickeln<br />

kann. Das ist eine große Chance, die<br />

wir nutzen müssen.<br />

B3 Biennale: Kick-off-Veranstaltung im Dezember 2012<br />

Für die Ars Electronica in Linz spielt<br />

ja der ORF eine wichtige Rolle. In<br />

Frankfurt wäre der Hessische Rundfunk<br />

ein entsprechender Partner. Wie<br />

schätzen Sie ein entsprechendes<br />

Engagement ein?<br />

Wir sind im Gespräch mit dem hr und<br />

mit vielen anderen möglichen Partnern.<br />

Wir werden sehen, wie sich das weiter-<br />

wichtiger Aspekt. Bei unserer Kick-off-Veranstaltung im<br />

entwickelt. Aber unser Allianzgedanke basiert natürlich stark<br />

Dezember konnten wir von Pixomondo über die Spieleentwick- auf Kooperationen und wir freuen uns über jeden neuen,<br />

ler und MESO bis hin zum Reklamefilmpreis das bemerkens- motivierten und leistungsfähigen Partner. Für den Auftakt hatwerte<br />

Spektrum, das die Region zu bieten hat, präsentieren. ten wir beispielsweise arte mit an Bord. Aber auch die FAZ und<br />

Es wird auch auf der Biennale ein Segment Markt geben, das das Journal Frankfurt. B3 muss breit wahrgenommen werden<br />

Schnittstellen zwischen Industrie, Nachwuchs und beispielsweise<br />

den neuen Technologien herstellen soll. Ich denke, dass<br />

und muss entsprechend in allen <strong>Medien</strong> auftauchen.<br />

alle Bereiche von einer internationalen und hochqualitativen Was ist eigentlich jetzt genau die Rolle der HfG bei B3?<br />

Leuchtturmveranstaltung profitieren. Die Region profitiert doch Als Kunsthochschule des Landes Hessen sind wir der kreative<br />

stärker von einer Veranstaltung mit großer Strahlkraft als von Nukleus und Veranstalter der B3. Wir sind auch Mitinitiator und<br />

einer eher kleinteilig ausgerichteten Veranstaltung mit Fach- Gründungsmitglied der Hessischen Film- und <strong>Medien</strong>akademie<br />

messe- oder Fachkongress-Charakter. Es braucht eben Impul- (hFMA) und stellen damit eine logische Verbindung her zu dem<br />

se aus anderen Szenen. Das Feedback, das wir aus den audio- künstlerisch-wissenschaftlichen Netzwerk der 13 hessischen<br />

visuellen Branchen bekommen, ist durchweg positiv.<br />

Mitgliedshochschulen. Das B3-Konzept wurde von unserer<br />

Nichts wäre doch fader, als im eigenen Saft zu schmoren. Film-/Videoprofessorin Rotraut Pape, dem Filmemacher und<br />

Das ist auch nicht nachhaltig!<br />

Kurator Marcel Schwierin aus Berlin und mir entwickelt. Mittlerweile<br />

arbeitet ein umfangreiches und hoch engagiertes Team<br />

An dem Kick-off haben auch der Künstlerische Leiter der Ars von HfG-lern und aus weiteren hessischen Hochschulen mit<br />

Electronica in Linz und andere internationale Meinungsbildner hinzugezogenen Spezialisten an der Detailplanung und<br />

teilgenommen. Wird es Kooperationen geben beziehungsweise<br />

welche Möglichkeiten haben Sie überhaupt, im Konzert interna-<br />

Umsetzung der ersten B3.<br />

tional renommierter Festivals ein eigenes Profil zu entwickeln? Und welche Ziele verfolgt hier die hFMA?<br />

B3 ist ein neues Format. Das ist das eine. Wir sind nicht alleine Die hFMA mit ihrer Geschäftsstelle an der HfG in Offenbach ist<br />

auf der Welt, das ist das andere. Die Ars Electronica gibt es seit ein deutschlandweit einzigartiges Netzwerk, das seit 2007 als<br />

über 30 Jahren und sie hat es geschafft, sich im sehr engen Anlauf- und Ausgangspunkt für eine Vielzahl von avancierten<br />

Verbund mit dem ORF-Studio Linz zu einem internationalen hochschulübergreifenden Kooperationen, Veranstaltungen,<br />

Leitfestival zu entwickeln. Das kann man sicher nicht im ersten Projekten, Präsentationen und Gemeinschaftsauftritten der<br />

Jahr erreichen. Aber wir können natürlich von den erfolgreichen 13 hessischen Hochschulen mit Lehrangeboten im Bereich Film<br />

Veranstaltungen lernen und die notwendigen Konsequenzen für und <strong>Medien</strong> fungiert. Durch Veranstaltungen wie etwa den<br />

unsere Arbeit daraus ziehen. Eine Konsequenz ist sicher, das „Hessen Talents“ während der Berlinal ein Berlin hat die hFMA<br />

Konzept maßgeschneidert auf Frankfurt und die erweiterte in der Szene der deutschen Filmhochschulen eine deutliche<br />

Rhein-Main-Region anzulegen. Die Rhein-Main-Region hat Sichtbarkeit und Anerkennung erreicht.<br />

durch die Einbindung der vielen Museen, den unterschiedlichen<br />

❮Dieter Brockmeyer<br />

54 MEDIENBULLETIN <strong>05.2013</strong>


DPA präsentierte mit Hilfe der US-amerikanischen Band SHEL sein neues High-End-Bühnenmikrofon d:facto II<br />

Prolight + Sound im Aufwind<br />

DIE FÜHRENDEN MESSEN FÜR MUSIKINSTRUMENTE<br />

UND VERANSTALTUNGSTECHNIK, DIE MUSIKMESSE<br />

UND PROLIGHT + SOUND IN FRANKFURT, SCHLOS-<br />

SEN DIESES JAHR MIT EINEM BESUCHERREKORD.<br />

NACH EINEM LEICHTEN RÜCKGANG IM JAHR 2012<br />

AUF 109.481 BESUCHER, KAMEN DIESES JAHR<br />

113.000 MUSIK- UND TECHNIKINTERESSIERTE NACH<br />

FRANKFURT. DAS IST ERSTAUNLICH DA SICH DIE<br />

EVENTS IN DER MAINMETROPOLE IN DIESEM JAHR<br />

ZEITLICH MIT DER NAB 2013 IN LAS VEGAS ÜBER-<br />

SCHNITTEN, WAS ZU VIEL KRITIK BEI AUSSTELLERN<br />

›<br />

In den Hallen 9.0 und 9.1 drehte sich alles ums Licht:<br />

LED- und OLED-Screens aber auch Feuer- und Wassereffekte<br />

fesselten die Besucher. Ebenfalls in Halle 9.0<br />

gaben erstmals Firmen für Kamera- und Broadcasttechnik<br />

ihr Debüt. Nur etwas ruhiger ging es in Halle 8.0 zu: Dort<br />

präsentierten die Audiofirmen und -Vertriebe zahlreiche<br />

neue Produkte.<br />

Die Teltec, Broadcast-Händler mit Niederlassungen in<br />

Wiesbaden, Berlin sowie einer neu eröffneten Filiale in<br />

Köln, stellte zahlreiche AV-Produkte aus: Darunter digitale<br />

Cinema-Kameras wie die Canon EOS C300 und EOS<br />

C500, Aufzeichnungs- und Videoschnittlösungen von<br />

MEDIENBULLETIN <strong>05.2013</strong><br />

UND MESSEBESUCHERN FÜHRTE.<br />

EVENT / PROLIGHT + SOUND z<br />

Blackmagic Design sowie Tricaster-Produktionssysteme<br />

von Newtec. Der Grund für den Messe-Auftritt liege, so<br />

Steffen Schenk, Vertriebsmanager und COO, in dem steigenden<br />

Bedarf an Videoproduktionen für Veranstaltungen.<br />

Beratung und Know-how seien für den Verkauf im Pro-<br />

Segment entscheidend, so Schenk. Zudem biete Teltec<br />

seinen Kunden ein Zahlungsziel von 120 Tagen – dies entlaste<br />

den Cash-Flow von Produktionsfirmen bei Neuanschaffungen.<br />

Sony präsentierte auf der Messe die neue Live-AV-Produktionslösung<br />

Anycast Touch „AWS-750“ erstmals in<br />

Europa. Das Modell folgt auf die Anycast „AWS-G500“.<br />

Das neue Modell ist Bild- und Audiomischer, Kamerafernsteuerung,<br />

Recorder, Titelgenerator und Streaming-Encoder<br />

in einem. Sony setzt nun auf zwei Touch-Screens als<br />

alleinige Bedienelemente. Drehgeber oder Tasten sind<br />

nicht vorhanden.<br />

Die Anycast Touch<br />

bietet sechs HD-<br />

SDI-Eingänge,<br />

mehrere VGA- und<br />

HDMI-Anschlüsse<br />

sowie vier XLR- und<br />

zwei Cinch-Audioeingänge.<br />

Es verarbeitet<br />

Video intern<br />

mit 10 Bit, SD- und<br />

Full-HD-Quellen<br />

lassen sich beliebig<br />

mischen. Die Anycast<br />

Touch steuert<br />

Sonys Produktionssystem Anycast Touch AWS-750<br />

55


z EVENT / PROLIGHT + SOUND<br />

Sony-Schwenk- und<br />

Neigekameras per VIS-<br />

CA-Protokoll. Eine<br />

GPIO-Steuerung ist<br />

ebenso integriert, wie<br />

ein Chroma-Key. Die<br />

Anycast Touch encodiert<br />

Video nach H.264<br />

in einen Flash-Container.<br />

Dabei bietet sie<br />

als höchste Auflösung<br />

960 x 540 Pixel bei<br />

896 Kbit/s. Für mehrsprachigeProduktionen<br />

lassen sich zwei<br />

Stereo-Mischungen<br />

ausgeben. Ein SSD-<br />

Speicher mit 192 GB<br />

fasst rund 10 Stunden<br />

Video im MXF-Format.<br />

Das Produkt soll im<br />

September erscheinen.<br />

Der Preis steht<br />

noch nicht fest. Ein<br />

Produktmanager nannte<br />

15.000 Euro als<br />

Preisvorstellung.<br />

Gefen, Spezialist für<br />

AV-Signalmanagement,<br />

zeigte eine 32 x<br />

32 DVI-Verteilmatrix für<br />

die Veranstaltungs- und Installationsbranche. Über ein<br />

Web-Interface lässt sich die DVI-Kreuzschiene bedienen<br />

und kontrollieren, auch Statusabfragen sind möglich. Das<br />

Produkt kostet rund 25.000 Euro. Laut Armin Harner,<br />

Sales Manager, möchte Gefen im Juni dieses Jahres eine<br />

Verteilmatrix mit 32 x 32 HDMI-Ein- und Ausgängen bringen.<br />

Wegen des digitalen Kopierschutzes HDCP werde die<br />

HDMI-Matrix teurer als das DVI-Produkt sein, Harner<br />

schätzte etwa 35.000 Euro. Generell dränge HDMI mehr<br />

und mehr in den Profibereich, in dem noch vorwiegend<br />

DVI verwendet werde. Da die maximale Leitungslänge von<br />

DVI- und HDMI-Signalen auf 7,5 Meter beschränkt sei,<br />

wären Gefen-Extender für Installationen sehr interessant.<br />

Sie arbeiten mit dem HDBaseT-Standard der Firma Valens<br />

Semiconductor, der es ermögliche, ein 1080p60-Signal<br />

über ein herkömmliches CAT5-Kabel zu befördern – bis zu<br />

100 Metern Leitungslänge.<br />

Schoeps-Geschäftsführer Helmut Wittek<br />

MIKROFONIE<br />

Neue drahtlose Mikrofonsysteme bildeten einen Schwerpunkt<br />

im Audiobereich. Durch die sogenannte digitale<br />

Dividende ist es im UHF-Spektrum zwischen 790 und 862<br />

MHz enger geworden für die drahtlose Audioübertragung.<br />

Denn diese Frequenzen wurden dem LTE-Mobilfunk zugeschlagen.<br />

Übrig blieben die sogenannte LTE-Mittenlücke<br />

bei 813 bis 838 MHz sowie das ISM-Band bei 863 bis 865<br />

MHz. In beiden Bereichen ist der anmeldefreie Betrieb von<br />

Audiofunksystemen über das Jahr 2016 hinaus vorgesehen.<br />

Auch UHF-Frequenzen unterhalb von 790 MHz lassen sich<br />

für kabellose Mikrofone nutzen. Doch hier müssen die<br />

Anwender ihre Funksysteme anmelden und eine jährliche<br />

Gebühr entrichten. Daher wenden sich die Hersteller ver-<br />

Heinrich Esser, Geschäftsführer Professional System bei Sennheiser<br />

stärkt ungenutzten oder anderweitig belegten UHF-Spektren<br />

zu. Sennheiser beispielsweise nutzt als bislang einziges<br />

Unternehmen mit der Evolution 100-Serie das 1800-<br />

MHz-Band. Dieser Bereich von 1785 bis 1805 MHz ist<br />

ausschließlich für die Audioübertragung reserviert und bis<br />

zum Jahr 2021 anmeldefrei nutzbar. Dr. Heinrich Esser,<br />

Geschäftsführung Sennheiser electronic GmbH & Co, KG,<br />

betonte auf einer Presseveranstaltung die Bedeutung dieses<br />

Spektrums für das Unternehmen.<br />

Die neuen Funklösungen setzen überwiegend auf digitale<br />

Übertragungsverfahren. Wie etwa das „TG 1000“, das<br />

Beyerdynamic erstmals in Deutschland zeigte. Das „TG<br />

1000“ wurde mit seinem weiten Übertragungsbereich von<br />

470 bis 789 MHz speziell für Veranstaltungen entwickelt,<br />

die eine größere Zahl an Funkkanälen benötigen. Die große<br />

Bandbreite von 319 MHz soll Zukunftssicherheit bieten.<br />

Das System arbeitet digital mit einer Wortbreite von 24<br />

Bit. Die Audiodaten werden komprimiert. Bernd Neubauer,<br />

Application Engineer Pro Audio, schätzte das Kompressionsverhältnis<br />

auf etwa 1:3,5. Dabei betonte er die niedrige<br />

Latenz von 1,2 Millisekunden sowie die Robustheit des<br />

Audiocodecs. Beyerdynamic setze auf ein eigenes Kompressionsverfahren<br />

– dies garantiere die Unabhängigkeit<br />

von Lizenzgebühren. Die Receiver im 19-Zoll-Rackformat<br />

empfangen jeweils zwei Kanäle. Zwölf Receiver lassen<br />

sich ohne Antennensplitter hintereinander schalten. 24<br />

56 MEDIENBULLETIN <strong>05.2013</strong>


Funkkanäle sind somit ohne externen Antennensignalverstärker<br />

verfügbar. Beyerdynamic bietet sechs verschiedene<br />

Kapseln für den Handsender. Neben dynamischen Nieren-<br />

und Hypernieren-Kapseln sind Elektret- und Echtkondensator-Köpfe<br />

sowie als Besonderheit auch ein Bändchen-Mikrofon<br />

erhältlich. Darüber hinaus sind Ansteckund<br />

Bügelmikrofone für den Taschensender des Systems<br />

erhältlich. Die Möglichkeit, den Übertragungspegel –<br />

genau genommen den Frequenzhub – am Sender zu justieren,<br />

bieten immer weniger Hersteller. Beyerdynamic bietet<br />

beim „TG 1000“ lediglich zwei Arbeitsbereiche – 0 und<br />

DECT-basiertes Konferenzsystem Microflex Wireless von Shure<br />

18 dB, wobei sich letzterer eben für leise Signale eignet.<br />

Sender und Empfänger lassen sich automatisch aufeinander<br />

abstimmen – was per Infrarot-Übertragung gelingt,<br />

wenn man den Sender direkt vor den Empfänger hält.<br />

Die Hersteller Shure und Sony bringen neue Funksysteme<br />

für den Musikinstrumenten-Markt (MI). Beide Hersteller<br />

setzen hier auf das 2,4-GHz-Spektrum – einen<br />

Bereich, den zugleich Drahtlos-Netzwerke verwenden.<br />

Shure werde seine neuen PG-, SM- und Beta-Funksysteme<br />

Mitte des Jahres auf den Markt bringen, sagte Natalie<br />

Meng, Marketing Communicaton der Shure Distribution<br />

GmbH. Die SM- und Beta-Funksysteme werden wahlweise<br />

mit digitaler oder analoger Übertragungstechnik angeboten.<br />

Dabei funken die digitalen Sender und Empfänger<br />

im 2,4-GHz-Band. Hier sollen sich bis zu acht Systeme<br />

parallel verwenden lassen, wobei Sender und Empfänger<br />

automatisch einen Kanal suchen, der ungestört ist. Die<br />

Reichweite beträgt bis zu 60 Meter. Die Lithium-Ionen<br />

Akkus des Senders versprechen eine Laufzeit von bis zu<br />

16 Stunden. Daneben bringt Shure ein neues analoges<br />

Funksystem, das die LTE-Mittenlücke im Bereich von 823<br />

bis 832 MHz nutzt. Hier lassen sich bis zu zwölf Shure-<br />

Systeme parallel betreiben. Den Einstiegsbereich decken<br />

die PG-Sets ab. Der Einstiegspreis für ein Set aus Handsender<br />

und Empfänger soll um 250 Euro liegen, sagte<br />

Meng. Das digitale Drahtlossystem Sony „DWZ“ wendet<br />

MEDIENBULLETIN <strong>05.2013</strong><br />

EVENT / PROLIGHT + SOUND z<br />

sich speziell an Einsteiger.<br />

Das „DWZ“-<br />

System überträgt<br />

Tonsignale digital<br />

mit 24 Bit Wortbreite,<br />

wobei die Audiosignale<br />

komprimiert<br />

werden. Es arbeitet<br />

in zwei Modi: Der<br />

Narrow-Band-<br />

Modus soll sich mit<br />

drei Millisekunden<br />

Verzögerung für<br />

Musiker eignen, der<br />

Wide-Band-Modus<br />

bleibt mit sechs MillisekundenVerzögerungPräsentationen<br />

vorbehalten.<br />

Eine Besonderheit<br />

ist der eingebaute<br />

Rückkopplungs-<br />

Unterdrücker, der<br />

Pfeifkonzerte bei<br />

gleichbleibend<br />

gutem Klang unterbinden<br />

soll. Eine<br />

Demonstration am<br />

Messestand zeigte,<br />

DVI-Matrix bei Gefen<br />

dass der Feedback-<br />

Canceller durchaus<br />

funktioniert. Ein Set aus Handsender und Empfänger soll<br />

rund 700 Euro kosten, die Kombi aus Ansteckmikrofon,<br />

Headset und Empfänger 749 Euro.<br />

Neues gab es auch beim dänischen Mikrofonspezialisten<br />

DPA zu sehen. Der Ableger des Messmikrofon-Herstellers<br />

Bruel & Kjaer zeigte auf der Messe erstmals sein Bühnenmikrofon<br />

„d:facto II“. Das Ziel bei dessen Entwicklung war<br />

es, die Qualität des Spitzen-Bühnenmikrofons Neumann<br />

„KMS 105“ zu übertrumpfen, sagte Christian Poulsen,<br />

Geschäftsführer von DPA, bei der Produktvorstellung.<br />

Ausgangspunkt sei DPAs 4011-Kapsel gewesen. Doch<br />

wegen deren Empfindlichkeit für Pop- und Griffgeräusche<br />

hätte sich die 4011-Kapsel bislang kaum als Bühnenmikrofon<br />

geeignet. Daher habe ein Augenmerk darin gelegen,<br />

die Anfälligkeit der Nierenkapsel für Popgeräusche<br />

zu verringern. Dies sei unter anderem durch die Verwendung<br />

von vier verschiedenen Materialien im Mikrofonkorb<br />

gelungen, so Poulsen. Ähnlich wie Gewebeschirme<br />

schließt der Korb offenbar ein Luftvolumen um die Kapsel<br />

ein und schützt sie so vor den unkorrelierten Luftstößen<br />

bei Explosivlauten. Zudem habe man zwei Jahre für die<br />

Entwicklung des Mikrofonvorverstärkers aufgewendet, der<br />

57


z EVENT / PROLIGHT + SOUND<br />

Pro Tools bekommt mit der neuen Version 11 eine 64-Bit-Engine<br />

Salzbrenner Stagetec: Steuerung der Pyramix-Workstation mit einer Aurus-Konsole<br />

mit fünf Volt Speisespannung arbeite. Der Clou des<br />

„d:facto II“-Systems besteht darin, dass es sowohl als<br />

drahtgebundene Version, wie auch mit Adaptern für verschiedene<br />

Funksysteme erhältlich ist – etwa für Sennheiser,<br />

Shure, Sony und andere. Das Mikrofon soll einen<br />

Schalldruck bis 160 dB verzerrungsarm übertragen und<br />

eine hohe Frequenz- und Phasenlinearität bieten.<br />

Sennheiser demonstrierte das Bundle aus dem Gesangsmikrofon<br />

e 838 fx und dem neuen Multieffektgerät Voice-<br />

Live Touch 2 von TC-Helicon. Die Kombination soll sich<br />

perfekt für Sänger eignen, die damit verschiedene Effekte<br />

wie Loops oder Harmoniestimmen über den Touch-Bildschirm<br />

des TC-Helicon sowie über einen Schalttaster<br />

direkt am Mikrofon steuern können. Ab sofort erhältlich<br />

sind die im Januar angekündigten Bundles aus dem e 835<br />

fx und den Effektgeräten VoiceLive Play für Sänger sowie<br />

VoiceLive Play GTX für Sänger und Gitarristen.<br />

KOMMUNIKATION<br />

Riedel, einer der führenden Hersteller von Kommunikations-<br />

und Verteilnetzwerken, stellte eine neue Grass-<br />

Valley-Einschubkarte für das MediorNet Compac vor. Die<br />

GV-Schnittstelle diene nicht nur zur Signalzuführung, so<br />

Marketing- und Communications-Manager Nils Quak.<br />

Über das Interface ließen sich auch GV-Komponenten<br />

fernbedienen, wie etwa CCU-Kamerasteuerungen. Ebenfalls<br />

neu sind Einschubkarten mit jeweils vier oder zwei<br />

HDMI-Ein- und Ausgängen. Die Multimedia-Stagebox<br />

MediorNet Compac bietet eine Netzwerkbandbreite bis zu<br />

50 GBit/s und befördert so etwa zwölf HD-SDI-Signale,<br />

dutzende von MADI-Verbindungen und Ethernet-Signale.<br />

MediorNet Compac eignet sich laut Hersteller gerade für<br />

Installationen und den Live-Bereich.<br />

Lawo hat seine Konsole mc2 56 für den Live-Bereich angepasst<br />

MISCHPULTE UND WORKSTATIONS<br />

Der US-amerikanische Audioworkstation- und Videoschnitt-Spezialist<br />

Avid nutzte die Messe, um die bereits<br />

erwartete neue Version 11 seiner Pro Tools-Software vorzustellen.<br />

Pro Tools 11 soll ab Mitte Mai erhältlich sein und<br />

als Vollversion hierzulande 569 Euro (netto) kosten. Dank<br />

64-Bit-Unterstützung soll die Endmischung nun schneller<br />

als in Echtzeit gelingen. Zudem lassen sich HD-Videoformate<br />

wie MXF HD oder Avid DNxHD direkt in der Pro Tools<br />

Zeitleiste abspielen – praktisch für Videovertonungen. Ein<br />

neues Metering soll die Pegelkontrolle erleichtern.<br />

Die Salzbrenner Stagetec Mediagroup präsentierte ein<br />

Steuerinterface für die Pyramix-Workstation des Schweizer<br />

Herstellers Merging Technologies. Mit dem Interface<br />

sollen sich nahezu alle Parameter der digitalen Audioworkstation<br />

über die Oberfläche des Aurus-Pultes regeln lassen.<br />

Die Steuerbefehle werden über das Pyramix-Protokoll<br />

Oasis ausgetauscht. Der Anwender muss einige Bedienzüge<br />

des Aurus-Pults als DAW-Steuerung definieren. Die<br />

Audioworkstation liefert Statusinformationen an das Pult<br />

zurück. Ein ins Pult eingebauter Monitor zeigt die Software-Oberfläche.<br />

Der Rastätter Mischpulthersteller Lawo zeigte seine neue<br />

kompakte Kreuzschiene Nova73 compact. Die geringere<br />

Einbauhöhe ist besonders für die Ü-Technik aber auch für<br />

Theater interessant. Wolfgang Huber, PR-Manager, unterstrich<br />

die Leistungsfähigkeit des Systems. Zugleich war<br />

am Stand das Live-Mischpult Innovasion Eclipse zu sehen.<br />

58 MEDIENBULLETIN <strong>05.2013</strong>


Lawo hatte die französische Firma im November 2011<br />

übernommen. Das Eclipse beherrscht das Panning-Verfahren<br />

Pandora (PAN Digitally Optimized for Real Acoustic).<br />

Dieses Verfahren soll ein Stereopanaroma für Live-<br />

Veranstaltungen liefern, das unabhängig von der Zuhörer-<br />

Position in einem weiten Bereich stabil bleibt.<br />

Soundcraft bringt mit der Si-Expression-Serie vielseitige<br />

und kompakte Pulte für Veranstaltungen und Installationen.<br />

Das digitale Pult wird in drei Rahmengrößen angebo-<br />

Live-Pult Innovason Eclipse am Lawo-Stand<br />

ten – mit 16, 24 und 32 Kanälen. In allen Eingangskanälen<br />

sowie in den 31 Mischbussen bietet das Pult eine<br />

umfangreiche Dynamic-Sektion, in den Eingangskanälen<br />

einen parametrischen Vierband-Equalizer. Die Signalverarbeitung<br />

stammt von der Firma Studer, die zusammen<br />

mit Soundcraft zur Harman-Gruppe gehört. Die 40-Bit-<br />

Fließkomma-Signalverarbeitung soll Übersteuerungen verhindern.<br />

In den Pulten sind dbx-Dynamics, BSS EQs und<br />

Lexicon Effekte integriert. Mikrofonverstärker sind vorhanden,<br />

zudem lassen sich optional Stageboxen per MADI,<br />

Dante oder Rocknet anbinden. Die 16-Kanal-Version kostet<br />

2890 Euro.<br />

BESCHALLUNG UND MONITORING<br />

d&b audiotechnik, Backnanger Hersteller von High-End-<br />

Beschallungsanlagen, war erfreut über die sehr gute<br />

Resonanz seiner V-Serie, die er letztes Jahr eingeführt<br />

hat. Uwe Henne, Marketingmanager bei d&b, berichtete<br />

vom Einsatz der V-Serie bei den Live-Tourneen von Herbert<br />

Grönemeyer und Pur. Nun bringt d&b die neue Vi-<br />

Serie für Festinstallationen. Dort würden die seitlichen<br />

Griffe und das aufwendige Rigging der V-Serie nicht<br />

gebraucht, so Henne. Die Vi-Serie lässt sich zudem in<br />

jeder gewünschten Farbe ordern, nicht nur im üblichen<br />

Schwarz.<br />

Genelec, finnischer Spezialist für aktive Studiomonitore,<br />

zielt mit einer neuen Monitorlinie auf den Musikinstrumenten-Markt.<br />

Die neuen Monitore M 030 und M 040, die<br />

MEDIENBULLETIN <strong>05.2013</strong><br />

d&b Audiotechnik: Vi-Serie für Festinstallationen<br />

EVENT / PROLIGHT + SOUND z<br />

erstmals auf der Messe zu sehen waren, liegen preislich<br />

unter der 8000-Serie. Dabei haben die Finnen keineswegs<br />

an der Qualität gespart: Sie entwickelten ein komplett<br />

neues Gehäusematerial – einen Verbund aus Kunststoff<br />

und Holz. Durch seine hohe Steifigkeit soll das Material<br />

unschöne Gehäusevibrationen wirkungsvoll unterbinden.<br />

An den Standbeinen ist das Gehäuse geöffnet, die Bassreflex-Bauweise<br />

dient einer druckvollen Tiefenwiedergabe.<br />

Eine Energiesparfunktion ist nicht nur pfiffig, sondern<br />

schont auch die Umwelt und den Geldbeutel. Erhalten die<br />

aktiven Monitore kein Signal, schalten sie ab. Werden sie<br />

wieder beliefert, stehen die Boxen sofort parat. Die<br />

Grenzfrequenz der kleineren M 030 liegt bei 58 Hertz. Die<br />

größere M 040 reicht bis 48 Hertz hinab.<br />

Beide Monitore spielen bis hinauf zu 20 KHz. Die Schallführung<br />

um die Tweeter bewirkt eine breitere Abstrahlcharakteristik<br />

als bei den 8000er Modellen, daher ist die M-<br />

Serie weniger kritisch, was die Aufstellung betrifft. Die<br />

Monitore sind sowohl mit XLR wie mit Cinch-Eingang<br />

bestückt und sollen ab Ende April verfügbar sein.<br />

Die M 030 kostet 445 Euro pro Stück, die M 040 liegt bei<br />

670 Euro.<br />

❮Jan Fleischmann<br />

59


z EVENT / GREEN IT<br />

Serverraum<br />

Die Hardware-<br />

Obsoleszenz muss<br />

ein Ende haben<br />

MIT DER ICT FOR SUSTAINABILITY (ITC4S) FAND IN<br />

DIESEM FRÜHJAHR IN ZÜRICH DIE ERSTE INTERNATIONA-<br />

LE KONFERENZ ZUM THEMA GREEN IT STATT. IM VORDER-<br />

GRUND STAND DABEI NICHT NUR DER ANSATZ,<br />

INTELLIGENTE, ENERGIEEFFIZIENTE SYSTEME ZU<br />

ENTWICKELN, SONDERN AUCH EIN BEWUSSTSEIN<br />

FÜR NACHHALTIGKEIT UND DEN SPARENDEN<br />

UMGANG MIT RESSOURCEN ZU SCHAFFEN.<br />

›<br />

Der Energiebedarf in der modernen Informationsgesellschaft<br />

wächst zunehmend durch den zunehmenden Einsatz von<br />

Computern, Fernsehgeräten, Mobiltelefonen und anderen<br />

mobilen Endgeräten. Aufgrund dieses Booms werden immer<br />

mehr Rechenzentren benötigt, welche die wachsende Datenflut<br />

verarbeiten und speichern können. „Allein auf Facebook kommen<br />

täglich rund 250 Millionen Fotos hinzu, die energetisch<br />

relevant sind“, weiß Lorenz Hilty, Professor für Informatik und<br />

Nachhaltigkeit an der Universität in Zürich. Schon jetzt entspricht<br />

der weltweite Stromverbrauch, der durch die Übertragung<br />

sämtlicher YouTube-Videos anfällt, die täglich angeschaut<br />

werden, dem Stromverbrauch aller Privathaushalte in der<br />

Schweiz. Dank neuer Auswertungungsformen von Spielfilmen<br />

wie VoD werden immer mehr Bewegtbilder über das Netz übertragen,<br />

was ensprechende Rechenleistungen erfordert. Doch<br />

Rechenzentren sind äußerst energie- und kostenintensiv. Ein<br />

erheblicher Faktor stellt dabei die Kühlung dar, für die viel Energie<br />

aufgewendet werden muss.<br />

INNOVATIONEN DURCH SUFFIZIENZ<br />

Aber auch die Software-Architektur hat einen enorme Auswirkung<br />

auf den Energieverbrauch und die Auslastung der Hardware.<br />

Heutzutage muss für eine Rechenoperation nur noch ein<br />

Millionstel der Energie aufgewendet werden wie vor 40 Jahren.<br />

Doch trotz der gestiegenen Energie-Effizienz wird in der Summe<br />

nicht weniger Energie für die Informations- und Kommunikationstechnologie<br />

verbraucht. „Die Nachfrage nach Rechenleistung<br />

ist noch schneller gestiegen als die Energieeffizienz“,<br />

erklärt Hilty. Das hat dazu geführt, dass sich der Energieverbrauch<br />

in den Rechenzentren in Deutschland in den letzten<br />

zehn Jahren in der Summe zweimal verdoppelt hat.“ Um den<br />

Energieverbrauch zu reduzieren, sei neben der Effizienzsteigerung<br />

eine Begrenzung erforderlich. „Jedes mobile Gerät hat<br />

eine eingebaute Suffizienz. Denn durch die Akkus gibt es eine<br />

technische Grenze, wie viel ein Smartphone verbrauchen kann.<br />

Dies habe Innovationen ausgelöst, Software für ein Smartphone<br />

zu entwickeln. „Sobald wir gezwungen sind, mit Begrenzungen<br />

umzugehen, sind plötzlich große Fortschritte möglich.“<br />

Die Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik<br />

(DKE) hat bei der europäischen Normungsorganisation<br />

CENELEC die Gründung einer Expertengruppe zur Erarbeitung<br />

von europäischen Normen für Rechenzentren forciert,<br />

wobei auch die Energieeffizienz ein zentraler Punkt darstellt.<br />

Um die Effizienz der in Rechenzentren eingesetzten Energie zu<br />

ermitteln, wird die Power Usage Effectivness (PUE) ermittelt.<br />

Dieser PUE-Wert setzt die Energie, die insgesamt im Rechenzentrum<br />

verbraucht wird, mit der Energieaufnahme der Rechner<br />

ins Verhältnis. Ein PUE-Wert von 2 bedeutet, dass das Doppelte<br />

der eingesetzten Leistung für Wärme und Wärmeabführung<br />

im Rechenzentrum verbraucht wird, während vom Rechner nur<br />

die Hälfte der eingesetzten Leistung beansprucht wird. „Der<br />

PUE-Wert lässt sich drücken, damit das Rechenzentrum diese<br />

Norm erfüllt“, sagt Hilty, „aber es löst nicht die Probleme, wenn<br />

die Leistung weiter wachsen kann.“ Ein nachhaltiger Effekt werde<br />

nur erzielt, wenn das Rechenzentrum eine begrenzte<br />

Anschlussleistung<br />

erhalte, aber trotzdem<br />

wachsen solle. Zu den<br />

Schlüsselthemen auf<br />

der ICT4S-Konferenz<br />

gehörte intelligentes<br />

Energie-Management.<br />

Unter dem Stichwort<br />

„Smart-Homes“ wurden<br />

Konzepte vorge-<br />

Lorenz Hilty<br />

60 MEDIENBULLETIN <strong>05.2013</strong>


stellt, um Energie in Privathaushalten effizienter zu nutzen.<br />

Ermöglicht wird dies durch Smart-Heating oder Smart-Cooling,<br />

das dafür sorgt, Wärme oder Kälte auf Vorrat zu produzieren,<br />

wenn beispielsweise sehr viel Strom aus alternativer Energie zur<br />

Verfügung steht. Aber auch Smart-Cities sind ein Thema. In<br />

Schweden werden die Anforderungen und Bedürfnisse der<br />

modernen Infomationsgesellschaft bereits bei der Städteplanung<br />

berücksichtigt. Der Grundgedanke ist dabei, bestimmte<br />

Produktions- und Konsumprozesse durch den Einsatz der Informations-<br />

und Kommunikationstechnologie intelligenter zu steuern.<br />

Dazu gehören beispielsweise Sharing-Modelle, durch die<br />

sich in einer Stadt die Anzahl der Autos reduzieren lässt. Aber<br />

auch im IT-Bereich selbst gibt es ungenutzte Potenziale, die<br />

noch ausgeschöpft werden könnten. Zu den auf der Konferenz<br />

formulierten Empfehlungen zählt, Software zu entwickeln, die<br />

energieeffizienter auf der Hardware läuft. Die Entwicklung von<br />

„Green Software" besitzt mittlerweile ein wachsendes Potenzial,<br />

da immer mehr Kunden allein schon aus Kostengründen auf<br />

energiesparende Applikationen setzen.<br />

Ein weiterer Ansatzpunkt ist, die Lebensdauer der Hardware zu<br />

verlängern. „Wir befinden uns in der absurden Situation, dass<br />

die Hardware zwar über zehn Jahre funktioniert, aber durch<br />

Vertragsmodelle für das Handy oder ein neues Betriebssystem,<br />

das mehr Speicher benötigt, eine Verkürzung der Nutzungsdauer<br />

erfolgt“, konstatiert der ICT-Experte. „Wir möchten ein<br />

Bewusstsein dafür schaffen und diesen Trend umkehren, damit<br />

die Hardware-Obsoleszenz zurückgeht.“ Das Material, das in<br />

der Hardware steckt, sei sehr wertvoll. „Es hat noch keine<br />

Techologie gegeben, die mehr als die Hälfte des Periodensystems<br />

nutzt.“ Dazu gehörten so genannnte Gewürzmetalle wie<br />

Indium, die in solch minimalen Mengen verwendet werden,<br />

dass sich die Rückgewinnung beim Recycling eines Flachbildmonitors<br />

als zu aufwändig erweist. „Deshalb ist es enorm wichtig“,<br />

resümiert Hilty, „dass die Geräte länger genutzt werden,<br />

damit der Materialfluss verlangsamt wird.“<br />

VIRTUELLE MEDIENMETROPOLE AM NORDPOL<br />

Mit seiner Firma Fjord IT entwickelt der Norweger Helge<br />

Gallefoss umweltfreundliche Technologien für die Fernsehund<br />

<strong>Medien</strong>produktion, Web-Anwendungen, IPTV, Web TV<br />

sowie virtuelle Dienste. Derzeit ist Fjord IT dabei, sein<br />

nachhaltig betriebenes Rechenzentrum auszubauen, in dem<br />

nächstes Jahr mehrere hunderttausende Server Kapazitäten<br />

im Petabyte-Bereich liefern sollen.<br />

Was ist der Vorteil eines Rechenzentrums in Norwegen?<br />

Wir haben das Glück in Norwegen, dass es bei uns kalt und<br />

regnerisch ist. Deshalb gibt es bei uns sehr viel Wasser. Fast 99<br />

Prozent des gesamten Stroms in Norwegen wird aus Wasserkraft<br />

gewonnen. Wir exportieren auch Strom nach Europa,<br />

MEDIENBULLETIN <strong>05.2013</strong><br />

EVENT / GREEN IT z<br />

doch auf dieser lange Strecke ist, welche die Elektronen<br />

überwinden müssen, geht viel verloren. Deshalb bietet es sich<br />

an, die Datenverarbeitung nahe am Nordpol vorzunehmen, wo<br />

aufgrund der Temperaturen keine Kühlung erforderlich ist.<br />

Wir bauen große Rechenzentren in Norwegen, die wir mit alternativen<br />

Energien betreiben und bieten diese Kapazitäten auf<br />

dem europäischen Markt an.<br />

Wird dieses Angebot von der <strong>Medien</strong>branche angenommen?<br />

Wir sind auf den Bewegtbildbereich und digitale <strong>Medien</strong> spezialisiert.<br />

Wir haben in den letzten 20 Jahren <strong>Medien</strong>plattformen<br />

aufgebaut, um Live-Streaming im Internet anzubieten, die<br />

Archivierung von Filmen, Archiv-Dienste mit Metadaten sowie<br />

die automatische Ausspielung auf Websites und Mobiltelefone.<br />

Das ist ein Teil unseres Portfolios.<br />

Wie stark wächst dieser Geschäftsbereich?<br />

Jedes zweite Jahr verdoppelt sich die Datenmenge auf der<br />

Welt, die wir archivieren und speichern müssen. Das ist eine<br />

große Herausforderung, denn die Datemenge erzeugt schon<br />

jetzt mehr Verschmutzung als der globale Flugverkehr. Deshalb<br />

ist es wichtig, Rechenzentren mit erneuerbaren Energien zu<br />

betreiben. Die meisten Rechenzentren nutzen Strom aus Kohle<br />

und Gas. Eine einzige Google-Suche entspricht einer Autofahrt<br />

von 60 Metern<br />

Wie hoch ist der Anteil von erneuerbaren Energien weltweit?<br />

Er ist sehr niedrig, denn Norwegen und Island sind die einzigen<br />

Länder, die überwiegend auf Wasserkraft setzen. Hinzu kommt<br />

noch die Schweiz. Der Rest der Welt gewinnt seine Energie<br />

überwiegend aus fossilen Brennstoffen oder Atomenergie.<br />

Wie groß sind Ihre Kapazitäten? Wie viele Länder können<br />

Sie mit Rechenleistungen versorgen?<br />

Wir können ganz Europa versorgen, denn bei uns in Norwegen<br />

gibt es die höchste Dichte von Anlagen zur Stromerzeugung.<br />

Allein in unserer unmittelbaren Umgebung befinden sich 45<br />

Wasserkraftwerke. Wir verlegen auch Seekabel, um Strom nach<br />

Großbritannien und den Niederlanden zu leiten. Aber es ist<br />

wesentlich sinnvoller, die Elektrizität in der Nähe der Kraftwerke<br />

abzurufen, damit nicht ein Großteil der Energie verloren geht.<br />

Gibt es eine wachsende Nachfrage nach ökologisch arbeitenden<br />

Rechenzentren?<br />

Wir wachsen mit unserem Geschäft,<br />

das sehr skalierbar ist. Derzeit verfügen<br />

wir über eine Kapazität von<br />

1.000 Servern. Wir gehen davon<br />

aus, dass wir im nächsten Jahr<br />

mehrere hunderttausend Server<br />

einsetzen, die dann Datenmengen<br />

im Petabyte-Bereich verarbeiten<br />

können. ❮Birgit Heidsiek<br />

Helge Gallefoss<br />

61


z EVENT / MIPTV<br />

›<br />

Das große Feuerwerk, das die Stadt Cannes zu Ehren<br />

der internationalen TV Programmmesse miptv über der<br />

Bucht abbrannte, ließ keine Wünsche offen und illustrierte<br />

die Bedeutung, die die Messe in den letzten 50 Jahren für<br />

die Region erlangte. Dabei ist die miptv nur ein Baustein,<br />

der erste, der seine Bedeutung entfaltet. Zusätzlich bringt<br />

der Messeveranstalter Reed Midem noch die Musikmesse<br />

Midem, die Immobilienmesse Mipim und nicht zuletzt die<br />

Schwestermesse der miptv, die mipcom im Herbst in die<br />

mondäne Badestadt an der Cote Azur. Letztere hat sich in<br />

den vergangenen Jahren zu der deutlich bedeutenderen<br />

Kein Grund<br />

zum Jubeln<br />

DIE MIPTV IN CANNES JÄHRTE SICH IN DIESEM JAHR ZUM 50. MAL. DOCH DAS GROßE FEUERWERK ZU EHREN<br />

DER MESSE KONNTE NICHT DARÜBER HINWEGTÄUSCHEN, DASS DIE NEUE LINIE NOCH NICHT GEFUNDEN IST.<br />

Veranstaltung entwickelt, während im Frühjahr die Besucherzahlen<br />

beständig stagnieren, wenn nicht gar<br />

schrumpfen.<br />

In diesem Jahr war das große Zelt vor dem Palais verschwunden,<br />

in dem bislang die Teilnehmer sich anmeldeten.<br />

Das war in den „Gare Maritime“ verlegt worden, wo im<br />

letzten Jahr erstmals die Innovationskonferenz mipcupe<br />

stattgefunden hatte. Die fand in diesem Jahr auch wieder<br />

statt wurde jetzt aber in das Palais integriert, um die Leerstände<br />

dort aufzufüllen. Einer der Gründe für den Besucherrückgang<br />

im Frühjahr ist das Wegbleiben der Ameri-<br />

62 MEDIENBULLETIN <strong>05.2013</strong>


kaner. Das große Disney-Zelt am<br />

Strand vor dem Palais fehlte<br />

genauso wie das von Sony. Warner<br />

Brothers hatte ihre Zeltlandschaft<br />

in diesem Jahr sogar einmal wieder<br />

aufgebaut. Allerdings war diese nur<br />

mit einer stark reduzierten Mannschaft<br />

besetzt. Für Amerikaner ist<br />

der Termin im Frühjahr einfach<br />

nicht ideal, dort konzentriert man<br />

sich inzwischen auf die „May-<br />

Screenings“, die NAB findet fast<br />

parallel in Las Vegas statt und auch<br />

die Animatoren gehen lieber auf<br />

das Festival in New York.<br />

Hinzu kommen Probleme anderer<br />

Art, auch wenn davon die anderen<br />

Messen genauso betroffen sind,<br />

sind die Auswirkungen für die<br />

miptv in dieser Situation besonders<br />

krass: Man braucht heute keinen<br />

Stand mehr, um selbst aufwendige<br />

TV-Produktionen zu präsentieren.<br />

Das wofür man noch vor wenigen<br />

Jahren aufwendig schwere Monitore<br />

installieren musste, lässt sich<br />

heute auf dem Labtop oder Tablet<br />

locker überall mit hinnehmen. Entsprechend<br />

sind die Cafés rund um<br />

das Palais und entlang der Promenade<br />

La Croisette gut besucht und<br />

auch Appartements, die nicht zentral<br />

über die Messe verteilt werden<br />

und entsprechend häufig deutlich<br />

billiger sind, erfreuen sich zu Messezeiten<br />

immer größerer Beliebtheit.<br />

Die Reaktion des Veranstalters<br />

Reed Midem sorgte allerdings<br />

immer noch für Unbehagen. Bereits<br />

seit einigen Jahren kommt man in die Bars der großen<br />

Hotels unter Tags an Messetagen nur noch mit Hotelschlüssel<br />

oder Messebadge. Ob das freilich im Interesse<br />

der Hotels ist sei einmal dahin gestellt. In den Bars, die<br />

bis zu der Änderung die Hotspots der Messe waren, allen<br />

voran im Majestic, das dem Palais genau gegenüber liegt,<br />

ist es heute vergleichsweise ruhig!<br />

Auf Seiten des Veranstalters Reed Midem versucht man<br />

aber auch an anderen Stellen dem Bedeutungsverlust<br />

entgegen zu steuern. Neben der miptv als Zentralmarke<br />

setzt man immer mehr auf Seitenevents. Mit der mipdoc<br />

hat man im Vorfeld der Messe eine eigene Screening-<br />

Messe für den Dokumentarfilmbereich geschaffen, der<br />

sich ähnlich gut entwickelt wie die der mipcom im Herbst<br />

Feuerwerk für 50 Jahre MIPTV<br />

MEDIENBULLETIN <strong>05.2013</strong><br />

vorgelagerte Kinderprogrammmesse mipcom junior. Zur<br />

miptv sind noch zwei weitere Sondermodule hinzugekommen.<br />

Mit der mip formats wendet man sich dezidiert an<br />

Formatentwickler und Linzenzhalter und -nehmer. Damit<br />

wird der international wachsenden Bedeutung von Factual-<br />

bis Showformaten auf dem internationalen Markt<br />

Rechnung getragen. Mit dem bereits genannten mipcupe,<br />

im Prinzip einer Weiterentwicklung der eigenständigen<br />

Multimediamesse Milia, die nach dem Platzen der Internetblase<br />

schrittweise in die miptv integriert wurde, gelingt<br />

es tatsächlich neue Trends der Programmverbreitung aufzugreifen.<br />

Sowieso bekommt das Kongressprogramm<br />

einen immer bedeutenderen Stellenwert für die Messe. Als<br />

Anthony E. Zuiker, der Vater der CSI Serien, seine viel<br />

beachtete Media Mastermind Keynote im Grand Auditorium<br />

hielt, standen die Leute in diesem Frühjahr lange<br />

Schlange um eingelassen zu werden.<br />

Am Ende vermeldete die Messe immer noch über 11.000<br />

Fachbesucher, trotzdem hörte man wieder viel Kritik von<br />

den angereisten Besuchern. „Es kann nicht sein, dass die<br />

Messe, um Einnahmeausfälle zu kompensieren oder Einnahmen<br />

weiter zu optimieren, immer neue Nischenmessen<br />

kreiert, für Inhalte, die eigentlich zusammen gehören“,<br />

brachte ein renommierter internationaler <strong>Medien</strong>anwalt<br />

das allgemeine Unbehagen auf einen gemeinsamen<br />

Punkt. „Das ist die falsche Strategie, die im Zweifel nur<br />

noch schneller für Erosion sorgt.“ Doch in diesem Jahr<br />

war erst einmal feiern angesagt. Am Mittwochabend wurden<br />

im Rahmen eines Gala-Dinners im Carlton Hotel<br />

sechs TV-Manager ausgezeichnet, die sich um die Messe<br />

in den vergangenen 50 Jahren besonders verdient<br />

gemacht hatten.<br />

Darunter war auch für die deutsche Seite Jan Moito, der<br />

mit seiner BetaFilm – zuerst als zentraler Teil der Kirch-<br />

Gruppe und jetzt völlig unabhängig – kontinuierlich immer<br />

wieder Impulse in Cannes gesetzt hatte. Auf dem traditionellen<br />

Beta-Brunch am Dienstag, stellte er die osteuropäische<br />

HBO Produktion „Burning Bush“ als das Highlight<br />

dieses Frühjahrs in seinem Katalog heraus. „Das ist meine<br />

Geschichte“, sagte der gebürtige Tscheche sichtlich<br />

bewegt. „Die Geschichte meiner Generation. Während<br />

andere geblieben sind und weitergekämpft haben, habe<br />

ich mich entschlossen das Land zu verlassen.“ Abgesehen<br />

von dieser sehr persönlichen Betroffenheit, hier zeigt<br />

sich auch ein neuer, zentraler Programmtrend, der gerade<br />

aus europäischer Sicht sehr zu begrüßen sein dürfte.<br />

Denn Produktionen gerade aus Europa – und nicht nur<br />

aus Skandinavien – verkaufen sich international immer<br />

besser und finden zunehmend Abnehmer selbst in den<br />

USA. Red Arrow International stellte bereits die zweite<br />

Staffel von Lillyhammer vor, einer eigentlich norwegischen<br />

Produktion, die sogar von Netflix in den USA koproduziert<br />

wird. Crossing Borders ist eine europäische Serie für die<br />

EVENT / MIPTV z<br />

63


z EVENT / MIPTV<br />

Antony E. Zuiker Jan Mojto<br />

Tandem Communications die französische Sendergruppe<br />

TF1 mit ins Boot geholt hat. Die Darsteller des gemischt<br />

europäisch besetzten Ermittlerteams spielen ganz<br />

bewusst mit ihren muttersprachlichen Akzenten. Trotzdem<br />

wird die Serie voraussichtlich bereits im Sommer auf NBC<br />

in den USA zu sehen sein. Weitere Beispiele sind durchaus<br />

möglich. Anders herum funktioniert der Trend allerdings<br />

auch. Es ist ein regelrechter Run der Vertriebe auf<br />

amerikanische Großserien ausgebrochen. Wer es sich leisten<br />

kann pitched darum einen dieser Franchises mit<br />

Erfolgspotential international repräsentieren zu dürfen.<br />

Auch ZDF Enterprises macht da keine Ausnahme. Sichtlich<br />

stolz stellte Alexander Coridaß auf dem traditionellen<br />

Empfang am Vorabend der Messe die neue Hacker Serie<br />

„Cybergeddon“, eben des in Cannes viel gefeierten Antony<br />

E. Zuiker, im seinem Lizenzportfolio vor. Allerdings ist er<br />

auch stolz darauf, zu den ersten gehört zu haben, die den<br />

Skandinavien Trend erkannt und mit angeschoben haben.<br />

Zwei weitere Trends machten die diesjährige miptv aus:<br />

„Mit Video on Demand kann man endlich Geld verdienen“,<br />

sagte Nina Peters, Head of National Sales & New Media.<br />

Es lohnt sich immer mehr Premieren exklusiv in diesem<br />

Umfeld zu machen. Das war bislang nicht so. Da war das<br />

eher ein Nebenprodukt.“ Allerdings räumt sie ein, dass nur<br />

für die Seite der Inhalteanbieter und nur sehr bedingt auf<br />

die Plattformbetreiber zutreffen würde. Die haben in der<br />

Tat oftmals nicht unbedeutende Probleme. „Alle überleben<br />

zur Zeit nur, wenn Sie zu einem Konzern gehören, der sie<br />

quersubventioniert“, so ein internationaler Programmeinkäufer.<br />

So verbrenne die deutsche VoD-Plattform maxdome<br />

noch immer Millionen im Jahr, und auch Netflix in den<br />

USA, habe jetzt Probleme mit seinen Aktionären, weil man<br />

Kosten verschleiert habe. „Das Problem dort ist, dass man<br />

die Abopreise Anfangs zu niedrig angesetzt hat, so dass<br />

man bei den jetzt davon galoppierenden Programmkosten<br />

nicht mehr mitkomme. Der Kunde ist jetzt beim Preis ver-<br />

wöhnt und macht Anstiege nicht mit“, so die wenig optimistische<br />

Analyse. VoD, so viel scheint sicher, wird sich<br />

langfristig durchsetzen. Es kann aber sein, dass jetzt auch<br />

hier dem Markt erst einmal eine Konsolidierungswelle<br />

bevorsteht. Dafür könnte lineares Fernsehen zunehmend<br />

über Streaming-Plattformen verbreitet werden. Das<br />

schwedische Unternehmen Magine hat sein Angebot gerade<br />

in seinem Heimatmarkt gestartet und plant noch in diesem<br />

Sommer in Deutschland und Spanien die ersten internationalen<br />

Expansionsschritte zu gehen. Das besondere<br />

des im ersten Moment stark an Zattoo erinnernden Angebots<br />

ist die extrem einfache Handhabung des Dienstes für<br />

den Anwender. Da sich alles in der Cloud abspielt, können<br />

Smartphone und Tablet gleichermaßen als Abspielstation<br />

oder als Fernbedienung genutzt werden, da alles ganz einfach<br />

über die Cloud mit jedem internetfähigen TV-Gerät<br />

synchronisiert werden kann. Ich suche mir also auf dem<br />

Tablet im Magine-EPG eine Sendung aus, die ich dann live<br />

oder zeitversetzt aufrufen kann um sie mir auf dem Device<br />

oder dem Fernseher anzusehen. Dabei kann ich zwischen<br />

dem zeitversetzten sehen und live jederzeit hin und her<br />

springen. Wenn das tatsächlich so funktioniert, dann<br />

könnte das ein echter Quantensprung sein.<br />

Den zweiten Trend präsentierte der Satellitenbetreiber<br />

ASTRA gemeinsam mit Sony: Das Fernsehen in 4K, also in<br />

der vierfachen Auflösung des aktuellen HDTV. Auch wenn<br />

ASTRA verkündete hier eine Vorreiterrolle bei der schnellen<br />

Einführung übernehmen zu wollen, die Reaktionen auf<br />

der Messe waren eher skeptisch. Frühestens zur nächsten<br />

Fußball-WM könnte es einen Schub geben, so die einhellige<br />

Meinung. Zu gering sei der Qualitätsunterschied bei der<br />

gängigen Bildschirmgröße zum HDTV-Gerät, das gerade<br />

erst angeschafft wurde. Können die immer schnelleren<br />

technischen Innovationszyklen die Verbraucher überfordern?<br />

Dieses Experiment steht bislang noch aus!<br />

❮Dieter Brockmeyer<br />

64 MEDIENBULLETIN <strong>05.2013</strong>


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Buchungen unter Tel.: O8131-354761<br />

Einträge und Korrekturen für MEDIEN BULLETIN, Ausgabe 06.2013<br />

bitte bis zum 03.<strong>05.2013</strong> angeben.<br />

MEDIENBULLETIN <strong>05.2013</strong><br />

Folgende Rubriken stehen Ihnen hier zur Verfügung:<br />

HERSTELLUNG › VERTRIEB › INTEGRATION: Hard- und Software-<br />

Hersteller- und Entwickler, Vertriebsunternehmen, Consulting-, Planungsund<br />

Ingenieurbüros, Systemhäuser, Integrations- und Installationsbetriebe,<br />

Leasing-Firmen, etc.<br />

PRODUKTION: Produktions- und Postproduktionsdienstleister, Studiound<br />

Außenproduktions-Betriebe, ENG-, SNG- und Ü-Wagen-Dienstleister,<br />

Verleiher, etc.<br />

DISTRIBUTION: Distributionsdienstleister, Kabel- und Satelliten-Provider,<br />

Telekom-Unternehmen, Playout-Center, Plattformbetreiber<br />

(Radio, TV, IPTV, Web-TV, Mobile-TV, Business-TV, Digital Cinema, Digital<br />

Signage, etc.), Serviceanbieter für Streaming, digitale Archive,<br />

Contentmanagement etc.<br />

INHALTEANBIETER: Radio-, TV- und Web-TV/IPTV-Sender,<br />

Rechteinhaber und -händler, etc<br />

AUSBILDUNG › EVENTS: Aus- und Fortbildungsinstitute, Veranstalter<br />

von Seminaren, Messen, Kongressen und anderen <strong>Medien</strong>-Events,<br />

Branchenorganisationen, Verbände etc.<br />

HERSTELLUNG › VERTRIEB › INTEGRATION<br />

UNTERNEHMEN ANSCHRIFT LEISTUNGEN INFORMATIONEN<br />

Adtec Europe B. V.<br />

Betastraße 9a<br />

D-85567 Unterföhring<br />

Tel.: 089/ 4111 930-0<br />

Fax: 089/4111 930-29<br />

E-Mail: germany@adtec.eu<br />

Internet: www.adtec.eu<br />

AF Marcotec GmbH<br />

Wiesenstraße 8<br />

D-64347 Griesheim<br />

Tel.: 06155/88 777 66<br />

Fax: 06155/88 777 55<br />

Email: shop@marcotec-shop.de<br />

Internet: www.marcotec-shop.de<br />

Öffnungszeiten:<br />

Mo. bis Fr. 09:00 Uhr bis 18:00 Uhr<br />

Workshops und Schulungen: nach Absprache<br />

Encoder und Decoder für Kontribution und<br />

Distribution für DVB-, MPEG- und IPTV-Plattformen.<br />

• AF Marcotec Vertrieb: professionelles Audio-,<br />

Video- und Filmequipment für TV Produktionen und<br />

Broadcast sowie Glidecam Schwebesysteme.<br />

• AF Marcotec Planung: Individuell wie Ihre Produktion,<br />

planen wir mit Ihnen gemeinsam ihre Ausstattung vom<br />

kleinsten Rig, zum größten Schnittplatz, einem<br />

kompletten Studio oder Ihrer Eventhalle.<br />

• AF Marcotec Service & Showroom: Beratung,<br />

Service und großer Showroom – mitten in Deutschland<br />

bei Frankfurt am Main. Am Autobahnkreuz der A5 und<br />

A67 in Darmstadt.<br />

• AF Marcotec Vertrauensgarantie: Herstellerunabhängig<br />

seit 1984. Produkte oder Preise nicht<br />

gefunden? Wir freuen uns auf Ihren Anruf.<br />

• Encoder und Decoder für MPEG 2 und MPEG 4 AVC,<br />

HD und SD, 4:2:0 und 4:2:2.<br />

Ausgabe in ASI, IP oder über den integrierten<br />

Modulator/Demodulator in QPSK,<br />

8PSK, 16APSK oder 32APSK. Interoperabel zu<br />

den Geräten anderer professioneller Hersteller.<br />

65


HERSTELLUNG › VERTRIEB › INTEGRATION<br />

UNTERNEHMEN ANSCHRIFT LEISTUNGEN INFORMATIONEN<br />

ariane-film gmbh & co. Atelier KG<br />

Altenburger Straße 13<br />

04275 Leipzig<br />

Tel.: 0341/35 00 54 01<br />

Fax: 0341/35 00 54 10<br />

E-Mail: info@ariane-atelier.de<br />

Internet: www.ariane-atelier.de<br />

BFE Studio und <strong>Medien</strong> Systeme GmbH<br />

An der Fahrt 1<br />

D-55124 Mainz<br />

www.bfe.tv<br />

Mainz<br />

Tel:. +49 6131/946-0<br />

E-Mail: info@bfe.tv<br />

Wien<br />

Tel: +43 1 60828-0<br />

E-Mail: bfe.wien@bfe.at<br />

Dubai<br />

Tel: +971 504 437 677<br />

E-Mail: info@bfe.tv<br />

Black Box Deutschland GmbH<br />

Ludwigstr. 45B<br />

85399 Hallbergmoos<br />

Tel.: 0811/5541-110<br />

Fax: 0811/5541-499<br />

E-Mail: techsupp@black-box.de<br />

Internet: www.black-box.de<br />

BMS Europe GmbH<br />

Schwalbacher Strasse 12<br />

65321 Heidenrod-Kemel<br />

Tel: 06124/7239 0<br />

Fax: 06124/723929<br />

E-Mail: saleseurope@bms-inc.com<br />

Internet: www.bms-inc.com<br />

• Aufnahmeequipments XDCAM und DigitalBetaCam<br />

• Postproduktion:<br />

HD Schnittsuiten (Avid Symphony Nitris HD, Avid<br />

Adrenaline HD) Grafik Suite (Adobe)<br />

• Multimedialösungen<br />

Kompetenzen:<br />

• Projektmanagment<br />

• Broadcast-IT<br />

• Entwicklung<br />

• Fertigung<br />

• Service & Training<br />

Entwicklung, Produktion und Vertrieb von mehr als 10.000<br />

Produktlösungen zur Datenkommunikation:<br />

• KVM Switchen<br />

• KVM Extendern (VGA, DVI) über Kupfer bzw. LWL<br />

• <strong>Medien</strong>- und Schnittstellenkonverter<br />

• 10/100/1000 Mbps Netzwerk Technologie<br />

• Multimedia und Video<br />

Kostenloser qualifizierter Tech Support am Telefon.<br />

BMS Europe GmbH unterstützt Sie in folgenden Bereichen:<br />

• HD/SD Funkstrecken<br />

• Drahtlose Komplettlösungen<br />

• Projektmanagement<br />

• Frequenzmanagement<br />

BMS (Broadcast Microwave Services) bietet Systeme und<br />

Lösungen zur professionellen drahtlosen Videoübertragung -<br />

von ultrakompakten, mobilen Funk-Verbindungen über Aerial<br />

Down-Links bis hin zu komplexen Anlagen zur stadtweiten<br />

Flächenversorgung. Unsere Kunden aus den Bereichen<br />

Broadcast- und Videoindustrie sind große Fernsehanstalten,<br />

Produktionshäuser, deren Dienstleister wie auch Kamera<br />

OEM-Kunden.<br />

BMS gehört zu den führenden Herstellern für COFDM<br />

Übertragungstechnologie, mit eigener Entwicklung und<br />

Fertigung in Deutschland sowie einem weltweiten Serviceund<br />

Vertriebsnetz.<br />

Technischer Dienstleister für insbes. hochwertige Projekte<br />

TV Shows, Reportagen, Dokumentationen, Werbespots<br />

Referenzen: ARD-Anstalten, Industrie, Agenturen<br />

BFE, ein Unternehmen mit mehr als 40 Jahren Erfahrung in<br />

der Planung und Realisierung komplexer Projekte.<br />

Unsere Kernkompetenzen liegen in der Projektierung und<br />

Realisierung von Studiosystemen, Übertragungswagen sowie<br />

Systemen der <strong>Medien</strong>technik.<br />

Die Fachbereiche gliedern sich in Fernsehen-, Hörfunk-,<br />

Broadcast IT und <strong>Medien</strong>technik.<br />

Von der Entwicklung und Planung über hausinterne<br />

Fertigungsabteilungen liefern wir kundenspezifische<br />

Lösungen.<br />

Darüber hinaus wird die gesamte KSC Produktlinie<br />

für den Broadcast Bereich im eigenen<br />

Hause entwickelt und produziert.<br />

Black Box Network Services ist weltweit eines der grössten<br />

technischen Serviceunternehmen mit Schwerpunkt Design,<br />

Installation und Wartung von Netzwerk Infrastruktur<br />

Systemen. In den Bereichen Datenkommunikation, Netzwerkinstallation<br />

vor Ort und Telefonie unterstützen wir mehr als<br />

175.000 Kunden in 141 Ländern mit 181 Niederlassungen<br />

auf der ganzen Welt.<br />

Mit State-of-the-Art Produktsolutionen für den AV-Bereich<br />

und dem kostenlosen Tech Support am Telefon erarbeiten<br />

wir professionelle Lösungen für das tägliche<br />

Business unserer Kunden.<br />

Mit einem umfangreichen Portfolio auf Basis von HF-<br />

Kommunikationssystemen, speziell entwickelt für aktuelle<br />

Berichterstattung, Nachrichtenübertragung, Unterhaltungsindustrie<br />

und Live-Events, liefern wir Videostrecken, Telemetry-<br />

Links, Antennen und Diversity-Technologien, die bereits weltweit<br />

erfolgreich im Einsatz sind. Die HD/SD-Systemlösungen<br />

reichen von 0,4 - 15 GHz, basieren auf dem DVB-T Standard<br />

und entsprechen internationalen Richtlinien und Normen für<br />

Übertragungstechnik.<br />

BMS Europe GmbH, die europäische Niederlassung der BMS<br />

INC. (USA), betreut Kunden und Partner in den EU-Ländern<br />

sowie in Osteuropa, im Mittleren Osten und in Asien.<br />

BMS beschäftigt ca. 30 Mitarbeiter in den Abteilungen<br />

Entwicklung, Fertigung, Vertrieb/Marketing sowie<br />

Administration und Logistik<br />

66 MEDIENBULLETIN <strong>05.2013</strong>


HERSTELLUNG › VERTRIEB › INTEGRATION<br />

UNTERNEHMEN ANSCHRIFT LEISTUNGEN INFORMATIONEN<br />

MEDIENBULLETIN <strong>05.2013</strong><br />

BPM<br />

Broadcast & Professional Media GmbH<br />

Am Borsigturm 58<br />

D-13507 Berlin<br />

Tel.: 030/91 68 49-10<br />

Fax: 030/91 68 49-25<br />

Obenhauptstraße 15<br />

D-22335 Hamburg<br />

Tel.: 040/557 624-0<br />

Fax: 040/557 624-25<br />

E-Mail: info@bpm-media.de<br />

Internet: www.bpm-media.de<br />

Broadcast Solutions GmbH<br />

Alfred-Nobel-Str. 5<br />

D-55411 Bingen<br />

Tel.: +49 6721 4008-0<br />

Fax: +49 6721 4008-27<br />

E-Mail: info@broadcast-solutions.de<br />

Internet: www.broadcast-solutions.de<br />

Büro für neues Fernsehen<br />

Inh. Dipl.-Ing. Mark Polderman<br />

Beratender Ingenieur<br />

Haus P „Studio Hamburg“- Gelände<br />

Jenfelder Allee 80<br />

22045 Hamburg<br />

Tel: +49 (40) 6688-5670<br />

Fax: +49 (40) 6688-5677<br />

E-Mail: info@neuesfernsehen.de<br />

www.neuesfernsehen.de<br />

Chrosziel GmbH<br />

Klausnerring 6<br />

D-85551 Heimstetten<br />

Tel.: 089/9 01 09 10<br />

Fax: 089/4 47 08 61<br />

E-Mail: info@chrosziel.de<br />

Internet: www.chrosziel.de<br />

BPM-Vertrieb – erfahrene Vertriebsspezia listen beraten<br />

Sie herstellerunabhängig in allen Fragen zu Broadcast-Videound<br />

Audio-Equipment<br />

BPM-Service – erfahrene Techniker warten und reparieren<br />

Ihr komplettes Broadcast-Video und Audio-Equipment<br />

BPM-Planung – erfahrene Systemspezia listen planen und<br />

realisieren herstellerunabhängig Ihre Visionen<br />

Mobile Produktionsmittel: Planung und Fertigung von<br />

Übertragungswagen, DSNG Fahrzeugen, Sonderfahrzeuge<br />

Studio Systeme: Planung und Fertigung von Hörfunk und<br />

Fernsehstudios, Regien, Kontroll-und Bearbeitungsräumen<br />

Produkt Vertrieb: Vertrieb von Produkten aus dem<br />

Bereich Audio, Video, Steuerung, IT, SatCom<br />

Rental: Vermietung von Produkten und Systemen aus dem<br />

Bereich SatCom: Encoder, Modulator, IRD, HPA, FlyAway<br />

Antennen, Zubehör, etc.<br />

Service: kompletter Service für Ü-Wagen und DSNG<br />

Fahrzeuge, kompletter Service für SatCom Systeme<br />

• Consulting: Technik und Technologie,<br />

Geschäftsmodelle<br />

Mehrwertdienste, Formate und Inhalte, Markteintritt<br />

• Spezifikation: Sender- bzw. serverseitige Systeme<br />

Endgeräte, Applikationen und Clients<br />

• Konzeption und Entwicklung: Interaktive Dienste,<br />

Systemarchitektur, Netzwerkstrukturen<br />

Arbeitsabläufe und Arbeitsorganisation<br />

• Projektierung: Planung, Projektleitung, -steuerung,<br />

Projektmanagement, Ausschreibung nach VOL,<br />

Beschaffung und Beauftragung, Realisierung,<br />

Inbetriebnahme, Abnahme<br />

• Schulung: Seminare, Workshops, und Vorträge<br />

Herstellung, Vertrieb und Service:<br />

CHROSZIEL Produkte: Kamerazubehör wie Mattebox,<br />

Leichtstützen, Kameraplatten, manuelle Schärfen- und<br />

Zoom antriebe sowie Funkfernbedienungen DIGI FOX und<br />

ALADIN für Schärfe, Blende u. Zoom. (Die DigFOX<br />

Funkschärfe steuert auch eine Vielzahl von internen Motoren<br />

der Panasonic Kameras) Optische Prüfgeräte wie Kollimator<br />

und Projektor für Kameras und Objektive.<br />

Sony<br />

Panasonic<br />

JVC<br />

Sennheiser<br />

Fujinon<br />

Canon<br />

Thomson<br />

Focus<br />

Sachtler<br />

u.v.m.<br />

Systemintegration and more… langjährige Erfahrung<br />

hohes Qualitätsniveau, Fertigung im eigenen Haus,<br />

kurze Lieferzeiten, 24 / 7 Service und Support<br />

Vetriebs- und Servicepartner von:<br />

Das „Büro für neues Fernsehen“ konzipiert, plant und<br />

realisiert Systeme zur Produktion, zum Betrieb, zur<br />

Übertragung sowie zur Nutzung von Rundfunk- und<br />

Tele mediendiensten im Fernsehen und Internet.<br />

Der Inhaber Mark Polderman führt die gesetzlich geschützte<br />

Berufsbezeichnung „Beratender Ingenieur“ und ist somit<br />

ausschließlich den Interessen seiner Auftraggeber verpflichtet.<br />

Dieser Aspekt unterscheidet das Büro von Systemhäusern oder<br />

technischen Dienstleistern, die ähnliche Beratungs<br />

leistungen erbringen aber zusätzlich vom Verkauf bestimmter<br />

Geräte und Systeme profitieren.<br />

Das Team besteht aus fest angestellten Hochschulabsolventen<br />

der Ingenieurwissenschaften oder <strong>Medien</strong>informatik und<br />

versteht sich als „Architekten der neuen Fernsehwelt“<br />

Außerdem kostenlose Prüfung und Service für Canon- und<br />

Fujinon Objektive. Vertrieb von Tiffen Filtern,<br />

Easyrig Körperstativen, Heden Motore und exklusiv für<br />

Europa Abel-IB/E Null Optik und Target Produkte für die<br />

Einstellung des Auflagemaßes der Red One Kamera.<br />

67


HERSTELLUNG › VERTRIEB › INTEGRATION<br />

UNTERNEHMEN ANSCHRIFT LEISTUNGEN INFORMATIONEN<br />

COMO Computer & Motion GmbH<br />

A VITEC COMPANY<br />

Lise-Meitner-Str.15<br />

24223 Schwentinental / Germany<br />

Tel.: +49-(0)4307-8358-0<br />

Fax: +49-(0)4307-8358-99<br />

E-Mail: info@como.com<br />

Internet: www.como.com<br />

Grass Valley Germany GmbH<br />

Brunnenweg 9<br />

D-64331 Weiterstadt<br />

Tel. 06150-104-782<br />

Hamburg und Berlin: Tel. 040-361 66 81 81<br />

Köln und München: Tel. 02233-6221 150<br />

Österreich: Tel. +43-166 218 5010<br />

Schweiz: Tel. +41-445 33 08 55<br />

Internet: www.grassvalley.com<br />

Mediatec GmbH<br />

Video Audio Digital Studio<br />

Widdersdorfer Straße 217<br />

D-50825 Köln<br />

Tel.: 02 21/88 80-0<br />

Fax: 02 21/88 80-119<br />

E-Mail: info@mediatec.de<br />

Internet: www.mediatec.de<br />

NorCom Information Technology AG<br />

Gabelsbergerstraße 4<br />

D-80333 München<br />

Tel.:+49 (0)89 939 48 0<br />

Fax: +49 (0)89 939 48 111<br />

E-Mail: info@norcom.de<br />

Internet: www.norcom.de<br />

Quantel GmbH<br />

Mottmannstr. 4A,<br />

D-53842 Troisdorf<br />

Tel.: 49/2241/498-0<br />

Fax: 49/2241/498-160<br />

Ansprechpartner: Thomas Birner<br />

Director of Sales, Central Europe, Middle East<br />

E-Mail: Thomas.Birner@quantel.com<br />

Internet: http://germany.quantel.co.uk<br />

www.quantel.com<br />

Geschäftsführer: Ian Cooper, Martin Mulligan<br />

Entwicklung, Produktion und Vertrieb<br />

von AUDIO/VIDEO-Lösungen<br />

• Streaming & Delivery<br />

z.B. EZ TV IPTV System<br />

• Management & Archive<br />

z.B. ProxSys PX - Media Server<br />

• Acquisition & Recording<br />

z.B FS-T1001 SxS Recorder<br />

• Conversion, Encoding & Decoding<br />

z.B. Extensor HD Scaler<br />

Produkt Vertrieb für:<br />

• Kameras<br />

• Kreuzschienen und Modular-Produkte<br />

• News Produktionssysteme<br />

• Produktionsmischer<br />

• Server und SAN Lösungen<br />

• Slow-Motion Controller<br />

Planung, Vertrieb & Support mit dem<br />

gesamten Line-Up der Broadcast-Technik<br />

IT- & Broadcast Systemlösungen<br />

EB-> SNG-> Studio<br />

analog/digital<br />

DV bis High Definition<br />

NorCom bietet <strong>Medien</strong>unternehmen und Fernsehsendern:<br />

The Media Appliance<br />

• Smarter IT Workflows<br />

• Der Broadcast Server für den gesamten<br />

IT Workflow – Integration der neuen Generation.<br />

NCPower Compact<br />

• TV in a Box<br />

• Die schlüsselfertige, technische Komplettlösung –<br />

in 2 Wochen on Air.<br />

NCPower Pro<br />

• Newsroom<br />

• Media Asset Management<br />

• Integration<br />

Das hochkonfigurierbare Redaktions-und<br />

Produktionssystem für große Fernsehsender.<br />

eQ: Online-Finishing-System für komplette Endbearbeitung,<br />

SD- u. HD-Formaten in Post- u. TV Produktionen.<br />

iQ: Das Digital Intermediate-System iQ deckt<br />

das gesamte DI-Spektrum ab.<br />

Pablo 3D: Ein non-lineares Farbkorrektur-,<br />

Finishing-System.<br />

Pablo PA: PC Software Tool ermöglicht es,<br />

neben dem Conforming und den vorbereitenden<br />

Arbeiten den kompletten Workflow zu bedienen, auch für<br />

nicht Quantel System-Kunden.<br />

Genetic Engineering: Quantels vernetzte<br />

Infrastrukturlösung!<br />

Dienstleistungen & Systemlösungen:<br />

• Media Workflow Application Framework<br />

• News/Sport Production<br />

• Smart Playout<br />

• Beratung, Schulung und Service<br />

Auszug aus unserer Lieferantenreferenzliste:<br />

Aja Kona, Anton Bauer, Apple, Avid, Beyerdynamic,<br />

Blackmagic Design, Canon, Editshare, Fujinon,<br />

Ianiro, Ikegami, JVC, Maxell, Quantel, Sachtler,<br />

Sennheiser, Sony, Panasonic<br />

NorCom Information Technology AG<br />

Das 1989 gegründete und international tätige Unternehmen<br />

sorgt mit der NCPower Produktfamilie für einen reibungslosen<br />

Sendeablauf bei TV- und Rundfunkanstalten. NorCom bietet<br />

ein Planungs-, Produktions-, Redaktions- und Managementsystem,<br />

das sämtliche multimediale Inhalte verarbeitet<br />

und eine umfangreiche Archiv- und Recherchefunktion zur<br />

Verfügung stellt. Die Consulting- Dienstleistungen des Unternehmens<br />

reichen von der klassischen IT-Beratung über Media<br />

Consulting bis hin zu Managed Services.<br />

Enterprise sQ: Quantels serverbasiertes Produktionssystem<br />

ermöglicht Ingest, Editing und Playout sämtlicher Formate<br />

vom User Generated Content bis hin zu HD in dem<br />

gewünschten Format. Die neue Betriebssoftware V 5 unterstützt<br />

auch den kompletten Stereo3D Workflow.<br />

QTube: QTube ermöglicht den direkten Zugriff auf jeden sQ<br />

Server über das weltweite Internet. Die Inhalte können zu<br />

jeder Zeit online bearbeitet werden an allen Orten der Welt,<br />

parallel an verschiedenen Sendebeiträgen.<br />

68 MEDIENBULLETIN <strong>05.2013</strong>


HERSTELLUNG › VERTRIEB › INTEGRATION<br />

UNTERNEHMEN ANSCHRIFT LEISTUNGEN INFORMATIONEN<br />

MEDIENBULLETIN <strong>05.2013</strong><br />

Riedel Communications GmbH & Co. KG<br />

Uellendahler Straße 353<br />

• D-42109 Wuppertal<br />

Tel.:+ 49 (0) 202 292 - 90<br />

rental-germany@riedel.net<br />

sales-germany@riedel.net<br />

Vermiet- und Vertriebsstandorte:<br />

• Riedel Communications GmbH & Co. KG<br />

Niederlassung Berlin<br />

Ernst-Augustin-Straße 12 • D-12489 Berlin<br />

Tel.:+49 (0) 30 678 261-0<br />

rental-berlin@riedel.net<br />

• Riedel Communications Austria GmbH<br />

Tel.:+43 1 5 23 66 85-0<br />

rental-austria@riedel.net<br />

sales-austria @riedel.net<br />

• Riedel Communications Switzerland AG<br />

Käshaldenstrasse 40 • 8052 Zürich • Schweiz<br />

Tel.: +41 (0) 44 307 10 30<br />

switzerland@riedel.net<br />

sono Studiotechnik GmbH<br />

Kapellenstr. 11<br />

D-85622 Feldkirchen bei München<br />

Tel.: 089/41 96 71-0<br />

Fax: 089/41 96 71-96<br />

E-Mail: contact@sono.de<br />

Internet: www.sono.de<br />

Studio Hamburg Media Consult<br />

International (MCI) GmbH<br />

Jenfelder Allee 80<br />

22039 Hamburg<br />

Telefon: +49 40 6688-3384<br />

Fax: +49 40 6688-3636<br />

Am Studio 20<br />

12489 Berlin<br />

E-Mail: info@mci.de<br />

Internet: www.mci.de<br />

Webshop: www.mci-shop.de<br />

SCISYS Deutschland GmbH<br />

Borgmannstraße 2<br />

D-44894 Bochum<br />

Tel.: 02 34/92 58-0<br />

Fax: 02 34/92 58-190<br />

E-Mail: info@scisys.de<br />

Internet: www.scisys.de<br />

Videocation GmbH<br />

Münchner Straße 110<br />

D-85774 Unterföhring<br />

Tel.: 089/9 58 23-214<br />

Fax: 089/9 58 23-299<br />

Mobil: 01 51/12 55 66 38<br />

E-Mail: info@videocation.com<br />

Internet: www.videocation.com<br />

Vermietung & Vertrieb professioneller<br />

Kommunikationstechnik<br />

• Dry-Hire & Systemverleih<br />

• Digital Matrix Intercom<br />

• Digital Partyline Intercom<br />

• Digital Wireless Intercom<br />

• Professionelle Funktechnik<br />

Vermietung von Wireless Video Systemen<br />

• Drahtlos-Kameratechnik<br />

• Drahtlos-Signalverteilung<br />

Vermietung von LWL/Glasfaser-Systemen<br />

• MediorNet Fiber Optic Network<br />

• MediorNet Compact<br />

• RiLink Global Fiber Network<br />

sono Systembau<br />

Consulting, Planung, Installation und Maintenance<br />

von Broadcast Systemen<br />

sono Rental<br />

Full-Service für TV-Produktionstechnik und Event-Technik<br />

sowie Dry-Hire<br />

sono Vertrieb<br />

Professionelle Broadcast Produkte im Bereich Audio, Video,<br />

Intercom und Broadcast-IT<br />

Systems<br />

• Weltweit tätiger Generalunternehmer für Broadcast/IT,<br />

Audio-, Video- und <strong>Medien</strong>technik Projekte.<br />

• Planung, Integration, Montage, Inbetriebnahme,<br />

Schulung & After-Sales-Service<br />

Consulting<br />

• Ausschreibungserstellung & Projektüberwachung nach HOAI<br />

• Workflow Optimierung & Personalverleih<br />

Products<br />

• Spezialisten für Broadcast/IT - und Kommunikationstechnik<br />

• Sonderlösungen, Beratung, Finanzierung & Vermietung<br />

Werkstätten<br />

• 5800m² Produktions- und Vorbaufläche<br />

• Techn. Möblierung, Deko- , Set- & Ausstellungssbau<br />

IT-Systemlösungen für Radio, TV und New Media zur<br />

Integration, Vernetzung und Automation aller Prozesse und<br />

Arbeitsabläufe der Rundfunkproduktion bei professionellen<br />

Rund funkbetreibern. Die Systeme basieren auf den<br />

Produktfami lien dira! ® (Hörfunkautomation),<br />

MediaFabric (wellen- und medienübergreifende Lösungen).<br />

Exakte Umsetzung kundenspezifischer Anforde rungen<br />

durch Customizing. Beratung, Planung, Systemintegration,<br />

Schulung und Wartung.<br />

Videocation ist Handelshaus und Full-Service-Dienstleister<br />

für Broadcastequipment, professionelle Videotechnik,<br />

klassische und IT-basierte Broadcastsysteme und<br />

<strong>Medien</strong> technik.<br />

Als Dienstleistungen werden Beratung, Planung, Installation,<br />

Service, Support und Schulungen angeboten.<br />

Riedel-Technik trägt weltweit zum Gelingen internationaler<br />

Top-Events wie etwa der Formel 1 oder den Olympischen<br />

Sommer- und Winterspielen bei. Führende Rundfunkanstalten<br />

und namhafte Theater setzen genauso auf Riedel Technologie<br />

wie zahlreiche kleinere Veranstaltungen.<br />

Die Riedel Communications GmbH & Co. KG entwickelt, fertigt<br />

und vertreibt zukunftsorientierte Echtzeitnetzwerke für Video,<br />

Audio und Kommunikation in Rundfunk-, Event-, Theaterund<br />

Industrie-Anwendungen. Das 1987 gegründete Unternehmen<br />

ge- hört zu den Entwicklungspionieren digitaler Audiomatrix-Systeme<br />

und ist weltweit Technologieführer in der<br />

Systemvernetzung mittels Lichtwellenleiter.<br />

Die Riedel-Gruppe hat ihren Hauptsitz in Wuppertal und<br />

beschäftigt an zehn Standorten in Europa, Australien, Asien<br />

und den USA über 280 Mitarbeiter.<br />

Aktuelle Informationen unter www.riedel.net<br />

sono Rental<br />

Axon, AVT, Dolby, Glensound, Harris, Lawo, Lexicon,<br />

Linear Acoustic, Lynx, Mayah, Neumann, Riedel, Schoeps,<br />

Sony, Snell, tc electronic, Tektronix, Wisycom, Yamaha,<br />

Zähl Elektronik-Tontechnik<br />

sono Vertrieb<br />

Linear Acoustic, Wisycom, Yamaha,<br />

Zähl Elektronik-Tontechnik<br />

Hörfunkautomation dira! ® als Standardsystem, individuelle<br />

Systemlösung oder modulare Software sowie Integration<br />

angrenzender Systeme.<br />

Beispiele für MediaFabric-Lösungen sind digitale<br />

Langzeitarchive, Newsroomintegration oder Planung<br />

und Programm-Management.<br />

• Avid<br />

• JVC<br />

• Panasonic<br />

• Sennheiser<br />

• Sony<br />

• Tektronix<br />

69


HERSTELLUNG › VERTRIEB › INTEGRATION<br />

UNTERNEHMEN ANSCHRIFT LEISTUNGEN INFORMATIONEN<br />

VIDEOR E. Hartig GmbH<br />

Carl-Zeiss-Straße 8<br />

D-63322 Rödermark<br />

Germany<br />

Tel.: 06074/888-0<br />

Fax: 06074/888-100<br />

E-Mail: info@videor.com<br />

Internet: www.videor.com<br />

Wellen+Nöthen GmbH<br />

Mathias-Brüggen-Str. 65a<br />

D-50829 Köln<br />

Tel.: 02 21/91 56-0<br />

Fax: 02 21/91 56-200<br />

Wellen+Nöthen Niederlassung Berlin<br />

Neue Mälzerei<br />

Friedenstraße 91a<br />

D-10249 Berlin<br />

Tel.: 030/2 88 89-0<br />

Fax: 030/2 88 89-200<br />

E-Mail-Zentral: info@wellen-noethen.de<br />

Internet: www.wellen-noethen.de<br />

Distribution und umfassende Serviceleistungen<br />

in den Bereichen Media, Production und Studio:<br />

• FUJIFILM Data Video Audio<br />

• FUJINON Objektive & Schwenk-Neigeköpfe<br />

• Modulare HD Kameras<br />

• Filter & Vorsätze<br />

• Kamerazubehör<br />

• Studioausrüstung<br />

• Akkus & Ladetechnik<br />

• Signalwandlung & -erzeugung<br />

• Signalverteilung & Routing<br />

• Videoübertragungssysteme<br />

• Multiformat HD-TFT Monitore<br />

• W+N Vertrieb von analoger und digitaler<br />

<strong>Medien</strong>technologie für TV-Produktionen, Broadcast,<br />

Eventgestaltung und audiovisuelle Kommunikation<br />

• W+N Systembau – Konzeption herstellerübergreifender<br />

Lösungen, Planung, Installation und Systemintegration<br />

von Produktions- und Eventtechnik. SNG- und<br />

Ü-Wagenherstellung<br />

• W+N Service von Audio- Video- und<br />

Computerhardware, Telefonhotline, Ersatzgeräte-Service<br />

• W+N Rental – Vermietung von TV-Produktions- und<br />

Eventtechnik – Camcorder und VTR s aller<br />

Formate, Kamera regien, Schnittplätze, DVD-Authoring,<br />

High Definition etc..<br />

• W+N Finanzen – Leasingvermittlung, Langzeitmiete<br />

PRODUKTION<br />

UNTERNEHMEN ANSCHRIFT LEISTUNGEN INFORMATIONEN<br />

CBC<br />

Cologne Broadcasting Center GmbH<br />

Picassoplatz 1<br />

D-50679 Köln<br />

Tel.: 0221/456-40<br />

Lil-Dagover-Ring 2<br />

D-82031 München/Grünwald<br />

Tel.: 089/6 41 85-51 80<br />

Schiffbauerdamm 22<br />

D-10117 Berlin<br />

Tel.: 030/24 755-720<br />

Internet: www.cbc.de<br />

• Planung und Realisierung von<br />

TV-Produktions- und Broadcast-Lösungen<br />

• Produktion<br />

• Postproduktion (über 60 Edit-Suiten)<br />

• Sendeabwicklungen<br />

• SNG<br />

• Programmverbreitung<br />

• Teleport<br />

• Filebasierte Archivlösungen<br />

• IT-Lösungen<br />

• Media Services<br />

Als ein 2-Mann-Betrieb im Jahr 1975 gegründet, gehört<br />

VIDEOR mit seinen 150 Mitarbeitern mittlerweile<br />

zu den europaweit führenden Distributoren für professionelle<br />

Video technik. Seit über 30 Jahren steht VIDEOR für<br />

Kompetenz, Zuverlässigkeit und Engagement, das Außer -<br />

gewöhnliches ermöglicht. Das nach ISO 9001:2000<br />

zertifizierte Unter nehmen erreichte im Geschäftsjahr 2007<br />

einen Umsatz von mehr als 63 Millionen Euro und unterstrich<br />

damit seine führende Marktposition. Neben den Bereichen<br />

Media, Pro duction und Studio für die Broadcast-Industrie<br />

verfügt VIDEOR auch über ein umfassendes Portfolio an<br />

Produkten für die Videoüberwachung und die industrielle<br />

Bildverarbeitung.<br />

CBC avancierte seit Gründung 1994 zu einem der führenden<br />

TV-Produktions- und Broadcast-Unternehmen Deutschlands.<br />

An den Standorten Köln, München, Hamburg und Berlin<br />

betreut CBC u. a. die Sender RTL, VOX, Super RTL, RTL II, n-tv,<br />

RTL Crime, RTL Living, Passion sowie diverse TV-Produktionsunternehmen.<br />

Darüber hinaus zeichnet CBC für Produktion<br />

und Broadcast der internationalen Fußball-Bundesliga-Live-<br />

Berichterstattung im Auftrag von Sportcast verantwortlich.<br />

Für Außenübertragungen bietet CBC SNG-Fahrzeuge an. Die<br />

mobilen Einheiten sind in Berlin, Köln, München und Moskau<br />

stationiert. TV-Sendern und Produzenten stehen Studios,<br />

Equipment und Experten für die Realisierung unterschiedlichster<br />

Produktionsansprüche zur Verfügung. Die CBC-Postproduktion<br />

verfügt über 60 Edit-,Grafik- und Audio-Suiten. International<br />

renommierte Broadcast- und IT-Spezialisten setzen<br />

die Ideen und Visionen der Kunden um: Von der Beratung bis<br />

zur schlüsselfertigen Abgabe einzelner Modul-Lösungen wie<br />

filebasierter Archivlösungen oder ganzer Sendezentren.<br />

70 MEDIENBULLETIN <strong>05.2013</strong>


PRODUKTION<br />

UNTERNEHMEN ANSCHRIFT LEISTUNGEN INFORMATIONEN<br />

MEDIENBULLETIN <strong>05.2013</strong><br />

Mediatec Switzerland AG<br />

Mooswiesstrasse 32<br />

CH-9200 Gossau, Switzerland<br />

Tel.: +41 71 388 00 55<br />

Fax: +41 71 388 00 56<br />

info@mediatecgroup.ch<br />

www.mediatecgroup.ch<br />

PLAZAMEDIA GmbH<br />

TV & Film Produktion<br />

Münchener Straße 101<br />

D-85737 Ismaning<br />

Tel.: +49 (0)89 99 633- 0<br />

Fax: +49 (0)89 99 633 6990<br />

E-Mail: info@plazamedia.de<br />

Internet: www.plazamedia.de<br />

Presteigne Charter GmbH<br />

Head Office Köln<br />

Innungstraße 6<br />

D-50354 Hürth<br />

Tel.: +49 (0) 2233/80 80 50<br />

Fax: +49 (0) 2233/80 80 599<br />

E-Mail: koeln@presteignecharter.com<br />

Niederlassung München<br />

D-85737 Ismaning Münchener Straße 101<br />

Tel.: +49 (0) 89/18 90 965 0<br />

Niederlassung Berlin<br />

D-10245 Berlin Stralauer Allee 9<br />

Tel.: +49 (0) 30/29 77 3696 0<br />

Internet: www.presteignecharter.com<br />

STUDIO BERLIN ADLERSHOF (SBA)<br />

GmbH<br />

Am Studio 20<br />

D-12489 Berlin<br />

Berlin Tel.: +49 [0]30 6704 5500<br />

Fax: +49 [0]30 6704 5505<br />

Hamburg Tel.: +49 [0]40 6688 2221<br />

Fax: +49 [0]40 6688 3299<br />

E-Mail: produktionsservice@<br />

studio-berlin.de<br />

Internet: www.studio-berlin.de<br />

WestCom Media Group<br />

Westfalendamm 87<br />

D-44141 Dortmund<br />

Tel.: 02 31/94 37-100<br />

Fax: 02 31/94 37-130<br />

E-Mail: geschaeftsleitung@westcom.de<br />

Internet: www.westcom.de<br />

Broadcast, Display, Event, Installation, Media<br />

• TV- & Video-Produktionen<br />

• Mobile Up-Links (SNG)<br />

• Eventtechnik<br />

• Mobile LED Sreen Trucks<br />

• Modulare LED Screens<br />

• Mietservice / Dry and Hire<br />

• Innenproduktion: Broadcast Operations,<br />

(Hauptschaltraum, SAW, Studioproduktion,<br />

Zentrale Grafik) Media Production<br />

(Content Management, Neue <strong>Medien</strong>, Postproduktion)<br />

• Außenproduktion:TV- und Filmproduktion,<br />

Übertragungstechnik, Spezial-Kamera-Systeme,<br />

Sportstättenberatung<br />

• Technologie: Engineering und Support<br />

Vermietung von professioneller<br />

Broadcast-Technik<br />

• Dry-Hire- und Systemverleih<br />

• SD/HD/3D-Produktionstechnik<br />

• MAZen<br />

• Flightcaseregiesysteme<br />

• Drahtloskameratechnik<br />

• IBC-/MCR-Aufbauten<br />

• Kameratechnik<br />

• Objektive<br />

• Monitore<br />

• Videoserver<br />

Ateliers: 10 Studios in Berlin Adlershof<br />

2x 2.400m 2 , 1x 1.800 m 2 , 1x 1.400m 2 ,<br />

1x 970m 2 , 5x 635m 2<br />

Übertragunswagen: 24 [2x SSL] Kamera-Ü-Wagen<br />

Ü 6 HDTV 20 [1x SSL] Kamera-Ü-Wagen Ü 5 digital<br />

15 [1x SSL] Kamera-Ü-Wagen Ü 4 HDTV<br />

7 [1x SSL] Kamera-Ü-Wagen Ü 1 digital Schnittmobil (digital)<br />

Super-Slomo LDK 8300/6200/23MKII/23<br />

Drahtlos Bildübertragungssystem GV<br />

Postproduktion: analog und digital<br />

• Informations- und Unterhaltungsformate<br />

als Komplett sendungen<br />

• Magazinbeiträge, Dokumentationen und Reportagen<br />

• Neuentwicklung und Realisierung von TV-Konzepten<br />

• Staffelproduktionen, Live-Sendungen,<br />

• Werbespots • Imagefilme<br />

• Multimedialösungen • Studioschaltgespräche<br />

Mediatec ist einer der größten technischen Dienstleister<br />

Europas in den Bereichen TV-Produktion, mobile & modulare<br />

LED Bildschirme und Eventtechnik.<br />

Von Großbildübertragungen bei Festivals und Kongressen<br />

bis zum „Public Viewing“, von Werbespots bis zu Live-TV-<br />

Produktionen: Mediatec ist der Profi, wenn es darum geht,<br />

digitale Emotionen zu schaffen.<br />

Etablierter Full-Service-Dienstleister für TV und Neue <strong>Medien</strong><br />

und einer der führenden Sport-TV-Produzenten im deutschsprachigen<br />

Raum. Das Unternehmen produziert im Auftrag von<br />

TV-Sendern sowie Rechteinhabern unter anderem nationalen<br />

und internationalen Fußball, Basketball, Boxen, Formel 1<br />

sowie Europa- und Weltmeisterschaften diverser Sportarten.<br />

Kunden: Sky, Constantin Sport <strong>Medien</strong>/LIGA total!,<br />

SPORT1 u.v.m.<br />

Unser vor 20 Jahren gegründetes Unternehmen Presteigne<br />

Charter gehört zu den weltweit führenden Broadcast-Dry<br />

Hire- und System-Verleihspezialisten. Aufgrund seiner<br />

Investitionen in neue Produkte und aufstrebende Technologien<br />

konnte Presteigne Charter stets eine Vorreiterrolle einnehmen.<br />

Proaktiv recherchieren wir aufkommende Trends, um den Bedarf<br />

unserer Kunden schon im Vorfeld zu erkennen und ihren<br />

Ansprüchen gerecht zu werden. Presteigne Charter arbeitet<br />

heute von Standorten in Großbritannien, Europa und Asia-<br />

Pacific, beschäftigt 90 Mitarbeiter und investiert Jahr für Jahr<br />

viele Millionen Pfund in neues Equipment. Presteigne Charter<br />

arbeitet heute von Standorten in Großbritannien, Europa und<br />

Asia-Pacific, beschäftigt 90 Mitarbeiter und investiert Jahr für<br />

Jahr viele Millionen Euro in neues Equipment.<br />

Technischer Dienstleister für Studioproduktionen und<br />

Aussenübertragungen [Live-Sendungen oder<br />

Vorproduktionen] bei Sport-, Show-, Musik- und Event-<br />

Ereignissen und seriellen Produktionen<br />

Unsere Kunden:<br />

Öffentlich-rechtliche und private Fernsehanstalten aus dem<br />

In- und Ausland, Film & TV-Produktionen, Event-Agenturen<br />

FullService <strong>Medien</strong>dienstleister mit einem der modernsten<br />

TV-Studios Deutschlands. Referenzen:<br />

• Sat.1 • RTL<br />

• N24 • ProSieben<br />

• ARD • ZDF<br />

• WDR • MDR<br />

• DSF • DW<br />

71


DISTRIBUTION<br />

UNTERNEHMEN ANSCHRIFT LEISTUNGEN INFORMATIONEN<br />

MEDIA BROADCAST GmbH<br />

Joseph-Schumpeter-Allee 17<br />

53227 Bonn<br />

Tel.: 0228 5505 5013<br />

E-Mail: info@media-broadcast.com<br />

www.media-broadcast.com<br />

Occasional Broadcast Services<br />

Tel.: 01803 32 42 00 (kostenfrei)<br />

booking@media-broadcast.com<br />

SES Platform Services GmbH<br />

Postfach 11 27<br />

85765 Unterföhring<br />

Telefon: 089 1896 3644<br />

Fax: 089 1896 3639<br />

E-Mail: info@ses-ps.com<br />

Internet: www.ses-ps.com<br />

TV1.EU streaming europe<br />

Beta-Str. 9a<br />

D-85774 Unterföhring<br />

Tel.: 089/96 05 70-0<br />

Fax: 089/96 05 70-79<br />

E-Mail: sales@tv1.eu<br />

Zuverlässige Dienstleistungen für die<br />

Broadcast-und <strong>Medien</strong>branche<br />

• Event-Broadcasting: SD/HD-Produktion<br />

und Übertragung via SNG, Glasfaser,<br />

Richtfunk und Internet; TK-Services<br />

• Satellite Services: DVB-S-Plattformen,<br />

Up/Downlink, Teleport, Raumsegment<br />

• Terrestrische Netze: DVB-T, DAB+, LMK<br />

• BROADCAST NGN: IP-basiertes Glasfasernetz<br />

mit internationalen Gateways<br />

• Content Management: Ingest, Transcoding,<br />

Digitale Archivierung, Media Asset Management<br />

• Playout: Compact, Basic/Pro, Remote<br />

• Encryption: Conditional Access, Simulcrypt, DRM<br />

• Broadcast: Digital Uplink TV, Radio, Daten,<br />

Satellitenkapazität<br />

• Internet: IEncoding, Streaming, Content Delivery<br />

Network, HbbTV Application Development<br />

Full-Service für Streaming media<br />

• Encoding, Transcoding für Web, Handies u.a.<br />

• (Live-) Streaming auf weltweitem Serververbund<br />

• Live-Produktionen für TV und WebTV<br />

• pay per video® - Abrechnungssystem<br />

• Business TV – Inhouse-Lösungen<br />

• Radio, TV-Monitoring und -Speicherung<br />

• Audio-, Videosignal Transfer über IP<br />

• Interaktive Web-/Panorama Kameras<br />

Media Services: Europaweites CDN,<br />

Play-out, Streaming Services, IPTV<br />

Mehr als 750 Kunden (öffentl.-rechtl. und priv. Rundfunk,<br />

Produktionsfirmen, Eventveranstalter u.v.a.)<br />

vertrauen auf die Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit<br />

von MEDIA BROADCAST.<br />

900 Mitarbeiter in ganz Deutschland garantieren<br />

Kundennähe und erstklassigen Service.<br />

SES Platform Services ist ein Unternehmen des Satellitenbetreibers<br />

SES und betreibt in Unterföhring bei München eines<br />

der modernsten Sendezentren Europas. SES Platform Services<br />

versteht sich als technischer Dienstleister für Broadcaster und<br />

Produktionshäuser und bietet ein umfassendes Spektrum an<br />

Dienstleistungen rund um die Aufbereitung und Übertragung<br />

von Inhalten für Fernseh- und Radiokanäle an. Dazu gehören<br />

neben der digitalen Archivierung die Sendeabwicklung sowie<br />

die Aufbereitung und Übertragung der Inhalte über Satellit,<br />

Internet und auf mobile Endgeräte.<br />

SES Platform Services verbreitet heute rund 300 digitale TVund<br />

Radioprogramme, interaktive Dienste sowie Datendienste.<br />

Zu den Kunden gehören namhafte Broadcaster aus dem<br />

öffentlich-rechtlichen und privaten Bereich, Pay-TV-Anbieter,<br />

Rechteinhaber, Kabelnetzbetreiber sowie Großunternehmen.<br />

TV1.EU streamt über 55 Radio- und TV Stationen live 24/7<br />

ins Internet. 33 Sender werden rund um die Uhr archiviert.<br />

Dauerkunden für weitere Services:<br />

EADS, BLM, Metro, Volvo Construction Equipment, Die Bahn,<br />

MTV, BMW, Infineon, u.a. Innovationsführer und Anbieter von<br />

Premium Lösungen zu fairen Konditionen. Die Kontaktaufnahme<br />

lohnt in jedem Fall.<br />

72 MEDIENBULLETIN <strong>05.2013</strong>


Avid . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .11<br />

Bavaria . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .4<br />

Canon . . . . . . . . . . . . . . . . . . .U2 / 3<br />

Clear-Com . . . . . . . . . . . . . . . . . . .9<br />

Drefa . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .21<br />

mebucom.de ist die Internet-Plattform von MEDIEN BULLETIN.<br />

mebucom steht für Media Business Community.<br />

Der Name ist Programm.<br />

Die Plattform will Professionals, Experten und Unternehmen<br />

aus der Welt der digitalen <strong>Medien</strong> miteinander vernetzen und ihnen<br />

schnellen Zugriff auf für sie relevante Informationen bieten.<br />

Angesprochen werden hier nicht nur Akteure aus dem<br />

klassischen Rundfunk- und Film-Sektor, sondern alle, die digitale<br />

Inhalte produzieren, bearbeiten, verwalten, verwerten und verbreiten.<br />

mebucom.de bietet Unternehmen umfangreiche Möglichkeiten,<br />

sich kostenlos zu präsentieren.<br />

Eingetragen werden können hier unter anderem: Anschrift,<br />

Kontaktdaten, Ansprechpartner, Produkt- und Servicangebote.<br />

Zudem ist das Upload von Logos und Fotos möglich.<br />

MeBu Verlag Eckhard Eckstein<br />

Am Kurfürstenweg 2A , D-85232 Eschenried/München<br />

USt-IdNr. DE152949652<br />

ISSN 0941-9071<br />

Redaktion<br />

Am Kurfürstenweg 2A , D-85232 Eschenried/München<br />

Tel.: 08131/354759 / Fax: 08131/354760<br />

e-mail: redaktion@medienbulletin.de<br />

Chefredakteur<br />

Eckhard Eckstein<br />

Ständige redaktionelle Mitarbeiter<br />

Dieter Brockmeyer, Erika Butzek, Niklas Eckstein,<br />

Jan Fleischmann, Birgit Heidsiek, Bernd Jetschin,<br />

Thomas Steiger, Michael Stadik<br />

Anzeigenverkauf<br />

Tel.: 08131/354761 / Fax: 08131/354760<br />

e-mail: anzeigen@medienbulletin.de<br />

MEDIENBULLETIN <strong>05.2013</strong><br />

Inserentenverzeichnis<br />

mebucom . . . . . . . . . . . . . . . . . .U3<br />

Evertz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .37<br />

EVS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .17<br />

Jünger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .33<br />

Plazamedia . . . . . . . . . . . . . . . . . .13<br />

Die Juni Ausgabe erscheint am 03.06.2013<br />

mebucom.de: Vernetzen und informieren!<br />

Grafische Gestaltung<br />

Christl Kaiser<br />

Druck<br />

F+W <strong>Medien</strong>center<br />

Holzhauser Feld 2, D-83361 Kienberg<br />

pragma . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .15<br />

Provan Solutions . . . . . . . . . . . . .19<br />

Sennheiser . . . . . . . . . . . . . . . . .25<br />

Snell . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .U4<br />

Wellen + Nöthen . . . . . . . . . . . . . .29<br />

Die im Firmenbereich von mebucom.de eingetragenen Unternehmen<br />

werden mit allen für sie relevanten Artikeln verlinkt.<br />

Alle Beiträge werden von der Redaktion intensiv getaggt.<br />

Über die mebucom.de-News oder das mebucom.de-Archiv<br />

findet man so mit wenigen Klicks direkt zu ihrem Unternehmen.<br />

Das Angebot ist Google optimiert, so dass Unternehmen, Personen<br />

oder Produkte auch im world wide web über mebucom.de noch<br />

besser zu finden sind.<br />

mebucom.de wird sukzessive weiter ausgebaut und mit<br />

vielen weiteren interessanten Applikationen versehen.<br />

Das Print-Online-Team von MEDIEN BULLETIN und<br />

mebucom.de präsentiert die Top-Themen der Branche schneller,<br />

flexibler und zielgenauer.<br />

MEDIEN BULLETIN Leserservice<br />

e-mail: abo@medienbulletin.de<br />

Internet<br />

www.medienbulletin.de<br />

www.mebucom.de<br />

MEDIEN BULLETIN erscheint 10× jährlich und kostet im Abonnement Euro 91,50 (Inland)<br />

inkl. Zustellgebühren und Euro 119,10 (Ausland) inkl. Zustellgebühren.<br />

Abonennten im EU-Ausland ohne Ust.-ID-Nr. zzgl. 7% MwSt = Euro 127,44.<br />

Die Kündigungsfrist beträgt drei Monate zum Bezugsjahresende.<br />

Das Abonnement für Schüler, Studenten, Auszubildende (jeweils gegen Nachweis) kostet<br />

Euro 55,– (Inland), Euro 71,– (Ausland/EU); ohne Ust.-/D-Nr. zzgl. 7% Mwst.<br />

Das Einzelheft kostet Euro 10,– (innerhalb Deutschland versand kostenfrei).<br />

Anzeigenpreisliste gültig ab 01.01.2013. Für unverlangt eingesandte<br />

Manuskripte wird keine Haftung übernommen.<br />

Nachdruck auch auszugsweise nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages.<br />

Eine Haftung für die Richtigkeit der Veröffentlichungen kann trotz sorgfältiger Prüfung<br />

durch die Redaktion nicht übernommen werden.<br />

73


z TERMINE<br />

134. AES CONVENTION<br />

Termin: 4. – 7. Mai 2013<br />

Ort: Rom<br />

Veranstalter: Audio Engineering Society<br />

Thema: Audio-Kongress<br />

Weitere Infos: www.aes.org/events<br />

MEDIENTREFFPUNKT MITTELDEUTSCHLAND<br />

Termin: 6. – 8. Mai 2013<br />

Ort: Leipzig<br />

Veranstalter: Arbeitsgemeinschaft mtm e.V.<br />

Thema: <strong>Medien</strong>kongress<br />

Weitere Infos: www.medientreffpunkt-mitteldeutschland.de<br />

FILMFEST CANNES<br />

Termin: 15. – 26. Mai 2013<br />

Ort: Cannes<br />

Veranstalter: Festival de Cannes<br />

Thema: Filmfestival<br />

Weitere Infos: www.festival-cannes.fr<br />

STUTTGARTER MEDIENKONGRESS 2013<br />

Termin: 16. Mai 2013<br />

Ort: Geno Haus, Stuttgart<br />

Veranstalter: LfK + Hochschule für <strong>Medien</strong><br />

Thema: Generation Internet<br />

Weitere Infos: www.stuttgarter-medienkongress.de<br />

CONNECTED TV WORLD SUMMIT 2013<br />

Termin: 22. + 23. Mai 2013<br />

Ort: London<br />

Veranstalter: Hubble Media Ltd.<br />

Thema: Connected TV-Kongress<br />

Weitere Infos: www.connectedtvsummit.com<br />

ANGA COM 2013<br />

Termin: 4. – 6. Juni 2013<br />

Ort: Köln, Messegelände<br />

Veranstalter: ANGA<br />

Thema: Kongressmesse Kabel, Breitband & Satellit<br />

Weitere Infos: www.angacom.com<br />

TERMINE MAI – JULI 2013<br />

SPORTS MEDIA SUMMIT 2013<br />

Termin: 5. Juni 2013<br />

Ort: Köln, Congress-Centrum Nord<br />

Veranstalter: Sponsors Verlag GmbH<br />

Thema: Sport und <strong>Medien</strong><br />

Weitere Infos: www.sports-media-summit.de<br />

MEDIENFORUM NRW<br />

Termin: 5. – 7. Juni 2013<br />

Ort: Köln, Gerling Quartier<br />

Veranstalter: mediencluster NRW GmbH<br />

Thema: <strong>Medien</strong>kongress<br />

Weitere Infos: www.medienforum.de<br />

INFOCOMM 2013<br />

Termin: 8. – 14. Juni 2013<br />

Ort: Orlando, Florida<br />

Veranstalter: InfoComm International<br />

Thema: Kongressmesse für AV- und ITK-Profis<br />

Weitere Infos: www.infocommshow.org/<br />

DIGITAL SIGNAGE EXPO 2013<br />

Termin: 12./13. Juni 2013<br />

Ort: Berlin<br />

Veranstalter: ExpoNation, LLC.<br />

Thema: Digital Signage Kongressmesse<br />

Weitere Infos: www.digitalsignageeurope.com/de<br />

FILMFEST MÜNCHEN 2013<br />

Termin: 28. Juni – 6. Juli 2013<br />

Ort: München<br />

Veranstalter: Internationale Münchner Filmwochen GmbH<br />

Thema: Filmfest<br />

Weitere Infos: www.filmfest-muenchen.de<br />

BEYOND HANDS ON HD 2013<br />

Termin: 8. – 12. Juli 2013<br />

Ort: Hannover, Expo Plaza<br />

Veranstalter: Nordmedia<br />

Thema: HD-Produktion, Workshops und Tagung<br />

Weitere Infos: www.nordmedia.de<br />

74 MEDIENBULLETIN <strong>05.2013</strong>


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Live Production<br />

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