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<strong>Fallstudie</strong><br />

RheinAhrCare gGmbH<br />

Integrierte Versorgung Krankenhausmanagement<br />

Medizin für Nichtmediziner Sozialwirtschaft<br />

J. Birzele H. Kahn G. Lauven M. Maisack G. Moos<br />

C. Schenkel-Häger O. Winkelhake P. Zimmermann<br />

RheinAhrCampus Remagen<br />

Stand: 11.09.2006


Fachhochschule Koblenz - RheinAhrCampus Remagen<br />

Fachbereich Betriebs- und Sozialwirtschaft<br />

Inhalt<br />

I Anmerkungen zur <strong>Fallstudie</strong> ...............................................................2<br />

1 Die RheinAhrCare gGmbH..................................................................3<br />

2 Die RheinAhrCare Klinik Bad Neuenahr – Remagen (BNR) ............5<br />

2.1 Umfeldanalyse........................................................................................ 5<br />

2.2 Aufbauorganisation ............................................................................... 6<br />

2.3 Bauliche und technische Ausstattung................................................. 8<br />

2.3 Strategische Ausrichtung ..................................................................... 9<br />

2.4 Die Perspektive Lernen & Entwicklung / Potenziale ........................ 13<br />

2.5 Die Perspektive Prozesse ................................................................... 14<br />

2.6 Die Perspektive Kunden...................................................................... 16<br />

2.7 Die Perspektive Finanzen und Wirtschaftlichkeit............................. 17<br />

3 Die RheinAhrCare Senioren- und Pflegeheime ..............................20<br />

3.1 Das Seniorenheim Albrecht Dürer ..................................................... 20<br />

3.2 Das Seniorenheim Leonardo da Vinci ............................................... 20<br />

3.3 Das Seniorenheim Nikolaus Kopernikus........................................... 20<br />

3.4 Das Seniorenheim Johannes Gutenberg........................................... 20<br />

4 Das Leitbild des Trägers...................................................................23<br />

II Fragen zur <strong>Fallstudie</strong> ........................................................................25<br />

III Autoren..............................................................................................28<br />

I Anmerkungen zur <strong>Fallstudie</strong><br />

Die vorliegende <strong>Fallstudie</strong> stellt die Basis und den Hintergrund anwendungsorientierter<br />

Vorlesungen, Seminare und Übungen in den Veranstaltungen Gesundheits- und<br />

Sozialwirtschaft, Krankenhausmanagement, Medizin, Integrierte Versorgung und Sozialmanagement<br />

dar.<br />

Sie beschreibt den institutionellen und personellen Aufbau der RheinAhrCare GmbH<br />

und der RheinAhrCare Klinik Bad Neuenahr/Remagen sowie der RheinAhrCare Senioren-<br />

und Pflegeheime.<br />

Die RheinAhrCare gGmbH gibt es in der Realität nicht. Wir haben Sie als Beispielunternehmen<br />

für Sie erfunden. Um die RheinAhrCare GmbH möglichst realistisch zu<br />

gestalten, haben wir uns natürlich an der einen oder anderen Stelle von tatsächlichen<br />

Gegebenheiten inspirieren lassen. So ist z.B. das Krankenhaus der RheinAhrCare<br />

GmbH in Remagen nicht identisch mit dem tatsächlich existierenden Krankenhaus<br />

Maria Stern.<br />

Die <strong>Fallstudie</strong> finden Sie auch im Internet unter www.RheinAhrCare.de. Schauen Sie<br />

doch mal rein.<br />

- 2 - ©Schenkel-Häger 2006


Fachhochschule Koblenz - RheinAhrCampus Remagen<br />

Fachbereich Betriebs- und Sozialwirtschaft<br />

1 Die RheinAhrCare gGmbH<br />

Die RheinAhrCare gGmbH ist ein gemeinnütziger Träger (Wohlfahrtsverband) mit<br />

insgesamt acht Krankenhäusern und vier Alten- und Pflegeheimen in Nordrhein-<br />

Westfalen, Rheinland-Pfalz und Hessen.<br />

Die Zentrale der Gesellschaft mit zwei Geschäftsführern, von denen einer die Verantwortung<br />

für den Krankenhausbereich (Professor Runge) und der andere die Verantwortung<br />

für den Altenheimbereich (Herr Poller) inne hat, liegt in Remagen. Die<br />

Zentrale verfügt über die Stabstellen Betriebsmedizin, Controlling, Rechnungswesen,<br />

Qualitätsmanagement/Medizincontrolling, Einkauf, Marketing und Pflege. Die Zentralapotheke<br />

des Trägers ist in der RheinAhrCare Klinik Bad Neuenahr/Remagen im<br />

Standort Remagen angesiedelt, von wo aus alle eigenen Krankenhäuser und auch<br />

Einrichtungen anderer Träger in der Rhein-Ahr-Region mit Medikamenten versorgt<br />

werden<br />

Zum 01.07.2005 wurde eine Stabstelle Medizinentwicklung eingerichtet, die mit einer<br />

promovierten Ärztin besetzt ist. Frau Dr. Braun ist Internistin und hat eine Zusatzausbildung<br />

im Bereich Ärztliches Qualitätsmanagement bei der Ärztekammer Westfalen-<br />

Lippe absolviert. Ihre Aufgabe besteht darin, die Geschäftsführung bezüglich der<br />

medizinstrategischen Ausrichtung der RheinAhrCare gGmbH zu beraten. Dazu gehören<br />

u.a. Themen wie Integrierte Versorgung, Medizinische Versorgungszentren<br />

(MVZ), Disease-Management-Programme (DMP), Ärztehaus-Ansiedlungen und Vernetzung<br />

mit Niedergelassenen. Bis auf ihre klinische Ausbildung an einem Krankenhaus<br />

der Regelversorgung im Ruhrgebiet und die parallel zur Facharztausbildung<br />

absolvierte QM-Weiterbildung hat Frau Dr. Braun keinerlei Vorerfahrungen in diesem<br />

Bereich.<br />

Der Krankenhausbereich<br />

Bei den Krankenhäusern handelt es sich um zwei Krankenhäuser der Maximalversorgung<br />

in Bonn und Köln sowie um drei Krankenhäuser der Schwerpunktversorgung<br />

in Koblenz, Remagen/Bad Neuenahr und Troisdorf. Die restlichen drei Einrichtungen<br />

sind Krankenhäuser der Grund- und Regelversorgung in der Rhein-Ahr-<br />

Region. Alle Krankenhäuser sind im jeweiligen Landeskrankenhausplan aufgeführt<br />

und damit nach § 109 SGB V zur Versorgung automatisch zugelassen. Mit Ausnahme<br />

von Trägerprojekten und persönlichen Kontakten zwischen einzelnen Mitarbeitern<br />

existieren keine vertieften Kooperationen zwischen den trägereigenen Krankenhäusern.<br />

Die Trägerstabstelle Medizinentwicklung hat unter Leitung von Frau Dr. Braun eine<br />

Grafik (Abb. 1) erarbeitet, an der sich die Krankenhäuser des Trägers hinsichtlich der<br />

Erarbeitung einer Strategie orientieren können. Dabei bildet das Leitbild das Fundament<br />

und den Ausgangspunkt der strategischen Konzeption. Der Träger bedient sich<br />

des Konzepts der Balanced Scorecard (BSC) und nutzt dabei die klassischen Perspektiven.<br />

Von den Einrichtungen wird erwartet, dass sie im Sinne der BSC-Kaskade<br />

abgeleitete Strategiekonzepte entwickeln und der Geschäftsführung zur Entscheidung<br />

vorlegen.<br />

Abgeleitet werden die medizinischen Geschäftsfelder, die den Kern der Krankenhausstrategie<br />

bilden. Auf die Geschäftsfelder ausgerichtet werden Kontakte und Aktivitäten<br />

gegenüber Politik, Krankenkassen, Kooperationspartnern und Konkurrenten.<br />

- 3 - ©Schenkel-Häger 2006


Fachhochschule Koblenz - RheinAhrCampus Remagen<br />

Fachbereich Betriebs- und Sozialwirtschaft<br />

Strategische<br />

Krankenhausführung<br />

BSC<br />

Politik<br />

Kooperations-<br />

Partner<br />

Vision – Mission - Leitbild<br />

Medizinische<br />

Geschäftsfelder<br />

Organisations-/Personalentwicklung<br />

Krankenkassen<br />

Konkurrenz<br />

Finanzen (neue) Kunden Prozesse<br />

L & E<br />

Fallzahlsteigerung<br />

Erlösoptimierung<br />

Kosten-Managem.<br />

Einkaufsmanagem.<br />

Medizintechnik<br />

Baumanagement<br />

EDV-Planung<br />

Risikomanagement<br />

Sponsoring<br />

Behandlungsqualität<br />

Risk Management<br />

Infektionsmanagem.<br />

Ethik/Spiritualität<br />

Dienstleistungen<br />

Marketing<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Integrierte Versorg.<br />

Internet-Auftritt<br />

Zuweisermanagem.<br />

Qualitätsmanagem.<br />

Kernprozesse<br />

Fusion<br />

Zentrenbildung<br />

OP-Management<br />

Leitlinien<br />

Klinische Pfade<br />

Case Management<br />

Entlassungs-M.<br />

Vereinfachung<br />

Führung<br />

Führungskräfte<br />

Zielvereinbarungen<br />

Information<br />

Kommunikation<br />

Personalauswahl<br />

Personaleinsatz<br />

Gesundheits-M.<br />

Innovations-M.<br />

Wissens-Managem.<br />

Benchmarking<br />

Projekt-Managem.<br />

Patienten-/Kundenorientierung – Qualitätsführerschaft – Wettbewerbsfähigkeit<br />

Abb. 1: BSC-Grundstruktur der RheinAhrCare gGmbH (grafische Vorlage)<br />

Der Altenheimbereich<br />

Die RheinAhrCare gGmbh betreibt vier Seniorenpflegeheime in Rheinland-Pfalz. Es<br />

ist ein formuliertes strategisches Ziel der Gesellschafter und der Geschäftsführung,<br />

angesichts der demografischen Entwicklung und der assoziierten gesellschaftlichen<br />

Veränderungen den Alten- und Pflegebereich kontinuierlich auszubauen. Auch die<br />

Einrichtung weiterer ambulanter Pflegedienste zur Verkomplettierung des Pflegeangebots<br />

wird derzeit in Erwägung gezogen. Bisher hat nur die RheinAhrCare Klinik<br />

Bad Neuenahr/Remagen einen ambulanten Pflegedienst.<br />

- 4 - ©Schenkel-Häger 2006


Fachhochschule Koblenz - RheinAhrCampus Remagen<br />

Fachbereich Betriebs- und Sozialwirtschaft<br />

2 Die RheinAhrCare Klinik Bad Neuenahr – Remagen (BNR)<br />

2.1 Umfeldanalyse<br />

Das Einzugsgebiet der Klinik hat trotz des Status eines Schwerpunktkrankenhauses<br />

regionalen Charakter, der von Kooperations- und Konkurrenzmerkmalen geprägt ist.<br />

Kooperationspartner<br />

Zu den wesentlichen Kooperationspartnern des Krankenhauses gehören:<br />

Dialysepraxis Dres. Winter und Sommer (Praxis am Standort Remagen)<br />

Radiologische Praxis Dres. Peter und Radix (Praxis am Standort Bad Neuenahr)<br />

Kranken- und Kinderkrankenpflegeschule in Neuwied (Schülerinnen und Schüler<br />

kommen an beiden Standorten zum Einsatz)<br />

RheinAhrCampus Remagen als Teil der Fachhochschule Koblenz mit seinen Fachbereichen<br />

Betriebs- & Sozialwirtschaft sowie Mathematik & Technik<br />

Weitere Kooperationen sind eher spontaner oder lockerer Natur und geprägt von<br />

persönlichen Kontakten der leitenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.<br />

Konkurrenten<br />

Die RheinAhrCare Klinik hat verschiedene ernst zu nehmende Konkurrenten in der<br />

Region. So gibt es neben einem Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung in<br />

Bad Neuenahr weitere leistungsfähige Krankenhäuser in Bonn, Königswinter, Andernach,<br />

Neuwied und Koblenz. Bisher bestand der Eindruck, die Konkurrenten ließen<br />

sich in Ruhe. Doch aus dem Auftreten und den Aktivitäten der anderen Träger lässt<br />

sich ein Wandel ablesen.<br />

Im nördlichen Kreis Ahrweiler hat sich – unabhängig und weitgehend unbemerkt von<br />

der RheinAhrCare Klinik BNR – ein Ärztenetz („MedAhrNet“) etabliert, welchem bis<br />

zum 03.06.2006 insgesamt 25 niedergelassene Ärzte aus Remagen, Bad Breisig,<br />

Sinzig und Bad-Neuenahr-Ahrweiler beigetreten sind. Dieses Netz ist auf Initiative<br />

eines engagierten Allgemeinarztes aus Sinzig entstanden, der sich bereits früher in<br />

der KV Koblenz und in der Bezirksärztekammer Koblenz engagiert hatte. Von den<br />

niedergelassenen Ärzten sind 10 Hausärzte, 2 Chirurgen, 6 Internisten, 2 Kinderärzte,<br />

1 Radiologe, 1 Gynäkologe, 1 Urologe und 2 Dialysefachärzte (diejenigen, welche<br />

am Krankenhaus in Bad Neuenahr ihre Dialysepraxis haben). Informationen über das<br />

Ärztenetz sind beim Hausärztestammtisch zwar den Internisten der RheinAhrCare<br />

Klinik zu Ohren gekommen, sie haben diese jedoch nicht an das Direktorium weitergegeben.<br />

Das Direktorium ist insbesondere besorgt, die Ärzte des Netzes als Zu-<br />

und Einweiser zu verlieren.<br />

Gerüchteweise steht das in Bad Neuenahr angesiedelte Konkurrenzkrankenhaus<br />

(Apollinaris-Krankenhaus) kurz vor dem Abschluss eines Vertrages zur Integrierten<br />

Versorgung nach §§ 140a ff SGB V. Details hierzu – z.B. Krankenkasse, Leistungsinhalte,<br />

weitere Vertragspartner, etc. - sind jedoch derzeit nicht bekannt.<br />

- 5 - ©Schenkel-Häger 2006


Fachhochschule Koblenz - RheinAhrCampus Remagen<br />

Fachbereich Betriebs- und Sozialwirtschaft<br />

2.2 Aufbauorganisation<br />

Die RheinAhrCare Klinik BNR ist ein Krankenhaus der Schwerpunktversorgung mit<br />

479 Planbetten an zwei Standorten in Bad Neuenahr (236 Betten) und Remagen<br />

(243 Betten). Das Organigramm (Abb. 2) zeigte die derzeitige Struktur:<br />

Organigramm der RheinAhrCare Klinik Bad Neuenahr/Remagen<br />

Pflegedirektorin<br />

F. Nightingale<br />

Pflegedienstleiter<br />

H. von Bingen<br />

Pflegeüberleitung<br />

L. Kenz<br />

Bad Neuenahr Remagen<br />

Intensivstation<br />

B. Richter<br />

Anästhesie<br />

H. Grass<br />

OP<br />

S. Burg<br />

Notfallambulanz<br />

G. Taub<br />

EKG/Echo<br />

C. Wagner<br />

Herzkatheter<br />

C. Boden<br />

St. 1A - Kar<br />

P. Voss<br />

St. 1B - Kar<br />

U. Schmidt<br />

St. 2A - Ortho<br />

C. Sturm<br />

St. 2B Gefäßch<br />

B. Kessler<br />

St. 3A/B - Ortho<br />

W. Grothe<br />

St. 4A/B - Unfall<br />

U. Quirnbach<br />

St. 4C/D<br />

P. Maurer<br />

Zentralsterilisation<br />

H. Sollten<br />

Intensivstation<br />

H. Stanz<br />

Anästhesie<br />

R. Bittermann<br />

OP<br />

G. Winter<br />

Notfallambulanz<br />

W. Schlag<br />

Endoskopie<br />

M. Kohl<br />

Kreiss-Saal<br />

N.N.<br />

St. 1A - IM<br />

A. Brunnen<br />

St. 1B – TKG<br />

M. Peters<br />

St. 1C - Chir<br />

E. Traurig<br />

St. 2A - Geburt<br />

I. Pietsch-Groß<br />

St. 2B - Geri<br />

U. Laus<br />

St. 2C – Gyn/Ch<br />

P. Bayenthal<br />

St. 3A/B - IM<br />

R. Visser<br />

Ärztlicher Direktor<br />

PD Dr. W.C. Röntgen<br />

Kaufmännischer Direktor<br />

J. P. Frank<br />

Stabstellen des Direktoriums<br />

Direktionsassistenz: J. Sauerbruch<br />

Qualitäts- und Risikomanagement: D. Deming<br />

Hygiene- und Infektionsmanagement: R. Virchow<br />

Innerbetriebliche Fortbildung: K. Schule<br />

Bad Neuenahr Remagen<br />

Anästhesie/IPS<br />

Dr. W. Morton<br />

Schmerztherapie<br />

Dr. C. L. Schleich<br />

Kardiologie<br />

PD Dr.R. Laënnec<br />

Gefäßchirurgie<br />

Dr. H.v. Gersdorf<br />

Unfallchiurgie/<br />

Orthopädie<br />

Dr. J. Syme<br />

Rheumatologische<br />

Orthopädie<br />

Dr. E.T. Kocher<br />

Radiologie<br />

PD Dr. W.C. Röntgen<br />

Anästhesie/IPS<br />

PD Dr. P. Jackson<br />

Geriatrie<br />

Prof. F. Banting<br />

Innere Medizin<br />

Dr. E. Jenner<br />

Allg. Chirurgie<br />

Dr. T. Billroth<br />

Gynäkologie/<br />

Geburtshilfe<br />

Prof. C.W. Mayer<br />

Internistische<br />

Rheumatologie<br />

Dr. P. Hench<br />

Physikalische Therapie / Ergotherapie<br />

C. Visser<br />

Betriebliche Beauftragte<br />

Abfallbeauftragter: L. Sommerbruch<br />

Brandschutzbeauftragter: H.P. Paxer<br />

Datenschutzbeauftragter: M. Netz<br />

Gefahrstoffbeauftragter: F. Heching<br />

MPG-Beauftragter: H. Gehring<br />

Schwerbehindertenbeauftragter: I. Maus<br />

Strahlenschutzbeauftragter: W. Röntgen<br />

Transfusionsverantwortlicher: W. Morton<br />

Stand: 01.08.2006<br />

Genehmigt: Frank<br />

Abb. 2: Organigramm der RheinAhrCare Klinik BNR (Stand: 01.08.2006)<br />

BNR<br />

Controlling<br />

W. Vell<br />

Einkauf/Lager<br />

H. Teger<br />

EDV<br />

P. Wolf<br />

Zentrallabor<br />

T. Reichstein<br />

Personalabteilung<br />

P.Barz<br />

Technik<br />

Medizintechnik<br />

L. Sommerbruch<br />

Küche/Cafeteria<br />

S. Heller<br />

Medizincontrolling<br />

Dr. M. Lewin<br />

Patientenverwaltung<br />

K. Haller<br />

Rechnungswesen<br />

Finanzbuchhalt.<br />

C. Zahl<br />

Funktionsdienst<br />

Radiologie<br />

H. Kapolcki<br />

Sozialdienst<br />

B. Lohner<br />

- 6 - ©Schenkel-Häger 2006


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Fachbereich Betriebs- und Sozialwirtschaft<br />

Standortbezogene Leitungen gibt es nicht. Die Mitglieder des Direktoriums sind<br />

gleichberechtigt und fällen die Entscheidungen einstimmig. Kommt es nicht zu einer<br />

Einigung, entscheidet der für die RheinAhrCare Klinik verantwortliche Geschäftsführer<br />

Professor Runge in Remagen.<br />

Der Kaufmännische Direktor ist Volkswirt und heißt Johann Peter Frank. Er fungiert<br />

als Vorgesetzter aller administrativen Fachabteilungen und als Ansprechpartner der<br />

Beauftragten. Abteilungen und Beauftragte sind für beide Standorte zuständig. Für<br />

die Bereiche Zentrallabor und Funktionsdienst Radiologie existieren neben dem<br />

kaufmännischen Direktor als Disziplinarvorgesetzter noch Fachvorgesetze (Dr. Jenner<br />

bzw. Dr. Röntgen).<br />

Der Pflegedirektorin Florence Nightingale, studierte Pflegemanagerin, sind alle<br />

pflegerischen Abteilungs- und Stationsleitungen unterstellt. Sie wird unterstützt<br />

durch die Pflegedienstleitung Hildegard von Bingen. Der Pflegedirektion weiterhin<br />

unterstellt sind das Personal der Ambulanzen, der Funktionen (z.B. Endoskopieeinheit),<br />

der Patiententransporte sowie die Sterilisationsabteilung.<br />

Dem Ärztlichen Direktor Dr. Röntgen zugeordnet und organisatorisch weisungsabhängig<br />

sind die Chefärzte aller medizinischen Fachabteilungen. Beide Standorte verfügen<br />

über jeweils eine Intensivstation, deren ärztlich-organisatorische Leitung bei<br />

der Anästhesie liegt. Der betriebsärztliche Dienst ist zentral in Remagen beim Träger<br />

angesiedelt. Herr Dr. Röntgen betreibt die Ärztliche Direktion im Nebenamt zusätzlich<br />

zu seiner Aufgabe als Chefarzt der radiologischen Abteilung.<br />

- 7 - ©Schenkel-Häger 2006


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Fachbereich Betriebs- und Sozialwirtschaft<br />

2.3 Bauliche und technische Ausstattung<br />

Ein Zusammenschluss der zwei zuvor selbstständigen Einrichtungen erfolgte im Jahr<br />

2001, nachdem die RheinAhrCare gGmbH das Krankenhaus in Bad Neuenahr 1999<br />

erworben hatte und zwei Jahre später mit der bereits in ihrer Trägerschaft befindlichen<br />

Einrichtung in Remagen fusionierte. Der Träger hat vom Land die Zusage, das<br />

vorhandene Leistungsangebot an den Standorten nach eigenen Vorstellungen verteilen<br />

zu können. Von dieser Möglichkeit wurde in den Folgejahren durch Umverteilung<br />

von Abteilungen und Angeboten Gebrauch gemacht.<br />

Der Klinikstandort Bad Neuenahr besteht aus einem fast herrschaftlichen Gebäude in<br />

einem kleinen Park. Das Gebäude ist mit einer großzügigen Spende eines Ahrweiler<br />

Bürgers und Förderbeträgen des Fördervereins vor zwei Jahren komplett saniert und<br />

auf den neuesten Stand der Technik und des Patientenangebots gebracht worden.<br />

Abb. 3: RAC Klinik Standort Bad Neuenahr<br />

Abb. 4: RAC Klinik Standort Remagen<br />

In Remagen verfügt die RheinAhrCare Klinik über ein Gebäude aus den 70er Jahren,<br />

welches grundsanierungsbedürftig ist. Ein Antrag auf Einzelförderung durch das<br />

Land Rheinland-Pfalz wurde gestellt. Das Sanierungsvolumen beläuft sich auf etwa 7<br />

Millionen Euro. Aus dem Ministerium gibt es Signale, dass das Land sich mit 75%<br />

der Kosten beteiligen wird.<br />

Entsprechend der Gliederung der Abteilungen verfügt der Standort Bad Neuenahr<br />

neben einem Zentral-OP mit 5 OP-Sälen über einen Herzkathetermessplatz (Kardiologie),<br />

eine Angiographieeinheit (Radiologie) und einen Computertomographen älterer<br />

Generation (Radiologie), der in Kooperation mit einer ansässigen radiologischen<br />

Praxis betrieben wird (Dres. Peter und Radix). Der Standort Remagen verfügt neben<br />

einem Zentral-OP mit 3 Sälen über ein Durchleuchtungsgerät neuester Generation<br />

(v.a. für die Durchführung von ERCP 1 in der Inneren Medizin).<br />

Ansonsten weisen die Standorte eine übliche Ausstattung mit Geräten auf, wobei<br />

einige Geräte (v.a. OP-Ausstattung und Narkosegeräte) allerdings recht veraltet sind<br />

(Investitionsstau).<br />

1 ERCP: Endoskopisch-retrograde Choledochopankreaticographie<br />

- 8 - ©Schenkel-Häger 2006


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Fachbereich Betriebs- und Sozialwirtschaft<br />

2.3 Strategische Ausrichtung<br />

Die Balanced Scorecard der RAC Klinik BNR<br />

Anfang 2006 hat das Direktorium dem Geschäftsführer Professor Runge die im<br />

Rahmen einer Klausurtagung erarbeitete und in den Gremien der Einrichtung (Chef<br />

und Oberarztarztkonferenz, Stations- und Funktionsleitersitzung, Abteilungsleitersitzung,<br />

Personalvertretung) diskutierte strategische Landkarte (Abb. 5) und eine Ziel-<br />

und Maßnahmenplanung (Scorecard) vorgestellt. Professor Runge nahm an einigen<br />

Stellen Anpassungen vor, stimmte der Landkarte sowie die Ziel- und Maßnahmenplanung<br />

zu und setzte sie damit in Kraft.<br />

Ansprechpartner für den BSC-Prozess innerhalb des Direktoriums ist der kaufmännische<br />

Direktor, BSC-Projektkoordinatorin die Direktionsassistentin Jasmin Sauerbruch.<br />

Das Direktorium hat eine BSC-Projektgruppe aus dem Direktorium, den Leitern<br />

der Abteilungen Controlling und Personal sowie der Direktionsassistentin gebildet,<br />

die für den Roll-Out der BSC verantwortlich ist.<br />

Strategische Landkarte der RheinAhrCare Klinik BNR<br />

Stand: 01.03.2006<br />

F<br />

i<br />

n<br />

a<br />

n<br />

z<br />

e<br />

n<br />

K<br />

u<br />

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d<br />

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P<br />

r<br />

o<br />

z<br />

e<br />

s<br />

s<br />

e<br />

L<br />

&<br />

E<br />

Fallzahl steigern<br />

Interne Erlöse sichern/steigern<br />

Externe Erlöse steigern<br />

Behandlungsqualität &<br />

Behandlungssicherheit<br />

GZ Herophilos<br />

Notfallpraxis<br />

Zentren bilden:<br />

Herz- & Gefäßzentrum<br />

Zentrum für Innere Medizin,<br />

Schmerzzentrum, Zentrum für<br />

Orthopädie/Unfallchirurgie<br />

Führungsarbeit verbessern,<br />

Kompetenzen erweitern:<br />

Personal, sozial, fachlich,<br />

methodisch, spirituell<br />

Kosten/Fall senken<br />

Sachkosten senken<br />

Versorgungsqualität &<br />

Dienstleistungen<br />

ausbauen<br />

Kernprozesse bearbeiten<br />

OP-Management<br />

Aufnahme-/Entlassungsplanung<br />

optimieren<br />

Gesundheitsschutz und<br />

Gesundheitsförderung<br />

Finanzielle Stabilität<br />

Bonität steigern<br />

Liquidität steigern<br />

F1 F2 F3<br />

Krankenhausimage &<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

K1 K2 K3<br />

Stützprozesse optimieren<br />

Investition & Finanzierung<br />

KIS-Migration<br />

Archivierung<br />

P1 P2 P3<br />

Informationsmanagement<br />

Reporting restrukturieren<br />

L1 L2 L3<br />

Abb. 5: Strategische Landkarte der RheinAhrCare Klinik BNR (Stand: 01.03.2006)<br />

Geschäftsfelder<br />

Die Trägerstabstelle Medizinentwicklung hat in Zusammenarbeit mit Geschäftsführung<br />

und Krankenhausleitung eine Geschäftsfeldanalyse vorgenommen. Dabei wurden<br />

u.a. Daten aus dem so genannten BASYS-Gutachten (vgl. Tab. 1) verwandt,<br />

welches die Veränderung der stationären Fälle bis zum Jahr 2005 prognostizierte:<br />

- 9 - ©Schenkel-Häger 2006


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Fachbereich Betriebs- und Sozialwirtschaft<br />

Tab. 1: Auszug aus dem BASYS-Gutachten 2<br />

Es wurde unterstellt, dass sich die Tendenz im Wesentlichen noch einige Jahre fortsetzt.<br />

Demnach ist die RAC Klink BNR vorwiegend in wachsenden Märkten (v.a. Innere<br />

Medizin, Geriatrie, Kardiologie, Orthopädie, Gefäßchirurgie) und weniger in<br />

schrumpfenden Märkten (v.a. Geburtshilfe) tätig.<br />

Abb. 6: Kernspinaufnahme<br />

(MRT) eines Kniegelenks<br />

Abb. 7: Knieoperation (Endoprothese)<br />

Geschäftsführung und Direktorium haben für die meisten Abteilungen und Bereiche<br />

klare Vorstellungen und Konzepte. So soll ein Teil der Leistungsfelder durch medizinische<br />

Zentren organisiert werden (K1). Für den Bereich der Inneren Medizin steht<br />

2 Schneider/Müller/Hoffmann: Zukunftsorientierte Praxisstudie für die Krankenhausplanung in NRW<br />

2000, BASYS GmbH Augsburg und I+G Gesundheitsforschung GmbH & Co, München<br />

- 10 - ©Schenkel-Häger 2006


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Fachbereich Betriebs- und Sozialwirtschaft<br />

im Rahmen der Bildung eines Zentrums für Innere Medizin und Geriatrie eine weitere<br />

Spezialisierung an. Da der derzeitige Chefarzt Dr. Jenner altersbedingt im Jahr 2007<br />

ausscheidet, ist die Nachbesetzung mit einem Gastroenterologen (Magen-Darm-<br />

Heilkunde) geplant. Diese Ausrichtung soll auch Patientenzuweisungen der viszeral<br />

ausgerichteten Allgemeinchirurgie sicherstellen.<br />

Integrierte Versorgung<br />

In der RheinAhrCare Klinik haben sich die Leistungserbringer, insbesondere die<br />

Chefärzte beider Standorte, mit dem Thema Integrierte Versorgung bisher noch nicht<br />

beschäftigt. Eine Ausnahme bildet der mit den Ersatzkassen Barmer Ersatzkasse<br />

(BEK) und Deutscher Angestellten Krankenkasse (DAK) geschlossene Vertrag zur<br />

Endoprothetik im Hüft- und Kniegelenksbereich. Kooperationspartner sind Rehabilitationskliniken<br />

in Bad Neuenahr sowie zwei ambulante Rehazentren in Bad Neuenahr<br />

bzw. Remagen. Die zuweisenden Chirurgen und Orthopäden sind über bilaterale<br />

Vereinbarungen eingebunden.<br />

Bei den Regelkommunikationsterminen der Chefärzte (Chefarztrunde) ist das Thema<br />

Integrierte Versorgung bisher nur marginal besprochen worden. Man hat darauf gewartet,<br />

dass die Thematik seitens der Krankenhausleitung bearbeitet wird und man<br />

beizeiten auf die Chefärzte zukommt.<br />

Die Krankenhausleitung der RheinAhrCare Klinik hat aufgrund der zunehmenden<br />

Berichterstattung in Fach- und Populärmedien nun auch beschlossen, sich intensiver<br />

mit Neuen Versorgungsformen im Gesundheitsbereich zu befassen. Sie hat dem<br />

Qualitätsmanager der RAC-Klinik, Herrn Deming, den Auftrag erteilt, das Thema federführend<br />

zu bearbeiten.<br />

Das von der Geschäftsführung verabschiedete Strategische Landkarte der RAC-<br />

Klinik BNR soll unter der Perspektive Kunden um neue Versorgungsformen ergänzt<br />

werden, sobald konkrete Ansatzpunkte erkennbar sind.<br />

a) IV § 140 - Kardiologie<br />

Auf Betreiben des kardiologischen Chefarztes Herrn Privatdozent Dr. Dr. Laënnec<br />

(Bad Neuenahr) hat die RheinAhrCare Klinik BNR intensive Gespräche mit der BKK<br />

Rasselstein aufgenommen. Zehn Kilometer südlich von Remagen betreibt die Firma<br />

Rasselstein eine Fabrik mit 2.000 Mitarbeitern, von denen etwa 90% bei der BKK<br />

Rasselstein versichert sind. Die RAC Klinik BNR und die BKK Rasselstein beabsichtigen,<br />

einen Vertrag zur integrierten Versorgung kardiologischer Patienten nach §§<br />

140 a ff SGB V abzuschließen. Vertragspartner sollen neben der RheinAhrCare Klinik<br />

auch die kardiologische Praxis Dres. Hof / Kammer in Bad Bodendorf sein, welche<br />

als einzige kardiologische Praxis im nördlichen Ahrkreis eine Monopolstellung<br />

besitzt. Ferner ist die Einbeziehung der „Klinik Landskrone“ geplant, einer internistisch-kardiologischen<br />

Rehaklinik in Bad Neuenahr und die Einbeziehung der herzchirurgischen<br />

Abteilung des ebenfalls zur RheinAhrCare gGmbH gehörenden St. Pantaleon-Krankenhauses<br />

in Köln, einem Krankenhaus der Zentral- und Maximalversorgung.<br />

b) IV § 140 a ff - Urogynäkologie<br />

Die IKK Rheinland-Pfalz hat im Hl. Geist Krankenhaus Bad Dürkheim mit der dortigen<br />

Gynäkologie, deren Urologie und jeweils einem niedergelassenen Gynäkologen<br />

- 11 - ©Schenkel-Häger 2006


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Fachbereich Betriebs- und Sozialwirtschaft<br />

und Urologen in Grünstadt bereits einen IV-Vertrag zur Urogynäkologie abgeschlossen.<br />

Der örtliche IKK-Chef in Remagen ist mit dem Chefarzt der Gynäkologie in Remagen,<br />

Professor Mayer, über die gemeinsame Mitgliedschaft im Schützenverein<br />

flüchtig bekannt. Beim Schützenfest kommen die beiden Herren ins Gespräch. Es<br />

wird vereinbart, dass die IKK Rheinland-Pfalz an Professor Mayer herantritt und über<br />

einen entsprechenden Vertrag (wie in Bad Dürkheim) in Remagen nachgedacht<br />

wird.<br />

c) Hausarztzentrierte Versorgung nach § 140a ff SGB V<br />

Die Barmer Ersatzkasse hat einen Vertrag zur hausarztzentrierten Versorgung nach<br />

§ 140a ff SGB V erarbeitet und bewirbt Hausärzte, Apotheker und Patienten um Beitritt.<br />

Der örtliche Chef der BEK in Bad Breisig hat den Leiter des Ärztenetzes MedAhrNet<br />

angeschrieben und möchte das Vertragsmodell dem Ärztenetz vorstellen.<br />

d) DMP Brustkrebs<br />

Laut Bericht der „Ärztezeitung“ vom 23.06.2006 hat die KV Koblenz mit dem VdAK<br />

Landesverband Rheinland-Pfalz-Saarland einen DMP-Vertrag Brustkrebs abgeschlossen.<br />

Es ist unklar, ob an diesem Vertrag auch stationäre Einrichtungen teilnehmen<br />

können, und wenn ja, mit welchen Leistungen. Während der Ärztliche Direktor<br />

und Chef der Radiologie, Dr. Röntgen, an dem Thema sehr interessiert ist, möchte<br />

der leitende Arzt der Gynäkologie, Professor Mayer, von dem Thema nichts wissen.<br />

Er befürchtet bei einem Engagement beim DMP Fallzahleinbrüche in der Gynäkologie<br />

und Geburtshilfe aufgrund „bestrafender“ Mindereinweisungen durch die örtlichen<br />

niedergelassenen Gynäkologen.<br />

e) Ärztehaus Bad Neuenahr<br />

Laut Bericht der Rheinzeitung vom 01.06.2005 plant ein Investor den Neubau eines<br />

Ärztehauses in Bad Neuenahr, und zwar in unmittelbarer Nachbarschaft zum Stadtzentrum.<br />

Die etwas außerhalb gelegene RheinAhrCare Klinik Bad Neuenahr hatte<br />

schon ähnliche Überlegungen angestellt und bereits unter dem Titel Herophilos in<br />

der Strategischen Landkarte verankert (K1), aufgrund der Projektgröße (Investitionsvolumen,<br />

Managementaufwand) jedoch wieder verworfen. Nun wird die Krankenhausleitung<br />

von dem Pressebericht aufgeschreckt. Es wird darüber nachgedacht, mit<br />

dem Investor Kontakt aufzunehmen oder alternativ das eigene Projekt voranzutreiben.<br />

f) MVZ Remagen<br />

Der am Ort niedergelassene Chirurg Dr. Schneid ist 63 Jahre alt und beabsichtigt,<br />

wie er beim Stammtisch erzählt hat, seine Praxis in Kürze abzugeben. Ein allgemeinmedizinischer<br />

Kassenarztsitz ist im Kreis Ahrweiler seit längerer Zeit unbesetzt.<br />

Der Qualitätsmanager der RheinAhrCare Klinik, Deming, wurde vom Krankenhausdirektorium<br />

beauftragt, eine Expertise anzufertigen. Diese soll eine Aussage dazu treffen,<br />

ob es sinnvoll wäre, an der RheinAhrCare Klinik in Remagen ein MVZ unter Berücksichtigung<br />

des Chirurgen und des freien Allgemeinarztsitzes zu etablieren.<br />

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2.4 Die Perspektive Lernen & Entwicklung / Potenziale<br />

Alle pflegerischen Leitungen der beiden Standorte verfügen über eine Stationsleiterausbildung,<br />

der Pflegedienstleiter Herr von Bingen studiert nebenberuflich Pflegemanagement<br />

in Mainz. Im Verwaltungsbereich hat man dem Thema Führung und<br />

Personalentwicklung bisher wenig Beachtung geschenkt. Lediglich die Kooperation<br />

mit der Fachhochschule in unmittelbarer Nähe zum Standort Remagen führte seit<br />

2001 dazu, dass nahezu durchgehend ein oder zwei Praxisstudierende des Fachbereichs<br />

Betriebs- und Sozialwirtschaft das Team im Qualitätsmanagement verstärken.<br />

In der RAC Klinik herrscht allerdings Klarheit, dass das komplexe System eines<br />

Krankenhauses flächendeckend eine bessere Führungsarbeit erfordert (L1), die alle<br />

Dimensionen von Führung und Qualifikation ansprechen soll. Dazu soll ein zielgruppenspezifisches<br />

Führungskräftetraining aufgelegt werden. Ein weiterer Schwerpunkt<br />

liegt auf der Ausbildung von QM-Beauftragten verschiedener Bereiche.<br />

Neben der Führungsarbeit soll ein weiterer Schwerpunkt auf dem Bereich Gesundheitsmanagement<br />

liegen. Dazu hat sich das Direktorium mit dem Modell eines Integrierten<br />

Managementsystems, einer engen Verbindung von Qualitätsmanagement und<br />

Gesundheitsmanagement/Arbeitsschutz (vgl. Abb. 8), beschäftigt und plant eine Umsetzung.<br />

Ein großes Problem sind die Raumnot vor allem im Standort Remagen (vgl.<br />

Abb. 9) und die wenig mitarbeiterorientiertes Ausstattung von Arzt- und Stationszimmern<br />

in beiden Standorten.<br />

Abb. 8: Leitfaden<br />

Integriertes Management<br />

Abb. 9: Blick in ein Arztzimmer im Standort Remagen<br />

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Ein weiterer Schwerpunkt der Perspektive Lernen & Entwicklung soll auf dem Sektor<br />

Wissen und Informationen liegen. Einer der Hauptansatzpunkte soll ein BSCorientiertes<br />

Berichtswesen (Reporting) sein.<br />

Die RheinAhrCare Klinik BNR verfügt über eine Mitarbeiterzeitung mit dem Titel Zahlen-Daten-Fakten<br />

(ZDF), die 14-tägig über alle Entwicklungen im Träger und den<br />

Standorten berichtet. Erstellt wird es von der Direktionsassistentin. Inhalte sind Veranstaltungen,<br />

Zuständigkeiten und Vertretungsregelungen, neue Abläufe, Verfahrensanweisungen<br />

und Standards, Erweiterungen des diagnostischen oder therapeutischen<br />

Spektrums, Informationen aus Arbeitsgruppen und Gremien und anderes<br />

mehr.<br />

Der Austausch zwischen den Krankenhäusern der RheinAhrCare GmbH ist bisher<br />

dürftig. Strukturierte Information und Kommunikation sowie ein echtes Voneinander-<br />

Lernen existieren bisher nicht. Aus diesem Grunde wird sich die Krankenhausleitung<br />

hier an einem Trägerprojekt beteiligen, das bisher nicht in der Strategischen Landkarte<br />

verzeichnet ist.<br />

2.5 Die Perspektive Prozesse<br />

Einige definierte Bereiche der RAC Klinik BNR sollen als medizinische Zentren 3 organisiert<br />

werden. Grundlage ist ein im Träger erarbeiteter Leitfaden zur Zentrumsbildung.<br />

Neben hoher Behandlungsqualität sollen die Kosten durch Prozessoptimierung<br />

und –rationalisierung gehalten oder sogar gesenkt werden. Im Feld P1 sind die entsprechenden<br />

Bereiche definiert. Das Herz- und Gefäßzentrum soll um eine in Kooperation<br />

mit einer diabetologischen Schwerpunktpraxis aus Bad Neuenahr betriebene<br />

Fußambulanz ergänzt werden. Die Unterzeichnung eines IV-Vertrages steht in Aussicht.<br />

Geschäftsführung und Direktorium sind sich einig, dass angesichts der sich verschärfenden<br />

Bedingungen im Krankenhausbereich (Wettbewerb, Kostensteigerungen im<br />

Personal- und Sachbereich) der wesentliche Schlüssel in der Rationalisierung und<br />

Optimierung von Behandlungsprozessen liegen wird. Das Ziel- und Arbeitsfeld P2<br />

beinhaltet diesen Ansatz. Dabei sollen angesichts der strategischen Bedeutung die<br />

OP-Prozesse beider Standorte sowie die Aufnahme- und Entlassungsprozesse bearbeitet<br />

werden.<br />

Im Feld P3 sind alle Stützprozesse aufgeführt. Speziell der Investitions- und Finanzierungsbereich<br />

ist durch Gründung einer Arbeitsgruppe (Investitions- und Finanzierungsausschuss/IFA)<br />

bereits systematisiert worden. Daneben stehen auf Grund der<br />

Tatsache, dass das Krankenhausinformationssystem (KIS) nicht weiter vertrieben<br />

3 Zentren sind Organisationseinheiten, in denen disziplin- und berufsgruppenübergreifend das Krankheitsbild<br />

des Patienten im Mittelpunkt der Betrachtung steht. So arbeiten im Gefäßzentrum der RAC-<br />

Klinik schon jetzt Ärzte und Pflegende aus den Bereichen Gefäßchirurgie, Radiologie, Kardiologie,<br />

Anästhesie und Innerer Medizin/Diabetologie eng zusammen. Es besteht eine Kooperation mit der<br />

Dialysepraxis Dres. Winter und Sommer (Praxis am Standort Remagen).<br />

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wird, der Wechsel auf ein anderes System (itb) sowie die Durchführung eines internen<br />

Archivierungsprojekts auf dem Programm.<br />

Klinische und nichtklinische Prozesse werden in Verfahrensanweisungen (VA) dokumentiert.<br />

Zentrale Vorlage ist die VA Verfahrensanweisung zur Lenkung von Dokumenten<br />

und Aufzeichnungen (vgl. Abb. 10).<br />

Qualitätsmanagement (QM)<br />

Im Jahre 2004 gab der Geschäftsführer der Krankenhausleitung den Auftrag, ein<br />

Qualitätsmanagement-System einzuführen. Der Start war von einigen Widerständen<br />

in allen Berufsgruppen geprägt. Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hatten das<br />

Gefühl, mehr Dokumentations- und Verwaltungsaufwand betreiben zu müssen. Für<br />

eine Minderheit von Mitarbeitern war die Auseinandersetzung mit dem Thema eine<br />

Provokation, als habe man bisher nicht qualitativ hochwertig gearbeitet. Mittlerweile<br />

hat sich diese Einstellung gewandelt. Seit dem Jahr 2005 ist die RAC Klinik BNR<br />

nach KTQ, einem krankenhausspezifischen Qualitätsmanagement-Verfahren, zertifiziert.<br />

Das Zertifikat ist drei Jahre gültig.<br />

Abb. 10: Vorlage der Verfahrensanweisung<br />

in der RheinAhrCare Klinik BNR<br />

Abb. 11: Leitfaden Projekt-<br />

management des Trägers<br />

Entwicklungsfelder im Qualitätsmanagement-Bereich sind die Planung interner Audits,<br />

Aufbau und Arbeit von Qualitätszirkeln sowie ein professionelles Projektmanagement<br />

nach der Vorlage eines Leitfadens des Trägers (Abb. 11). Außerdem steht<br />

die Formulierung eines QM-Handbuchs an.<br />

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2.6 Die Perspektive Kunden<br />

Auf Grund der besonderen „Marktsituation“, in der sich Krankenhäuser befinden (keine<br />

Preisbildung), steht das Thema Qualitätsführerschaft bzw. Qualitätswettbewerb im<br />

Vordergrund aller Bemühungen.<br />

Die Behandlungsqualität (K1) ist dabei mehrdimensional. Neben der Behandlung im<br />

engeren Sinne – beispielsweise die OP-Führung durch den Operateur oder die<br />

Wundpflege durch die Gesundheits- und Krankenschwester – spielen weitere Faktoren<br />

eine große Rolle. Dazu gehören unter anderem:<br />

Ganzheitliche Behandlung (z.B. durch Kooperationen mit anderen Personen und<br />

Institutionen oder Behandlung in Zentren wie beispielsweise dem Herz- und Gefäßzentrum)<br />

Behandlungssicherheit (zu systematisieren im Rahmen eines klinischen Risikomanagement-Systems<br />

4 )<br />

Infektionsmanagement (v.a. in Bezug auf die zunehmende Belastung durch multiresistente<br />

Keime)<br />

Ethische Fragestellungen (z.B. Behandlungsabbruch bei infauster Prognose)<br />

Abb. 12: Intensivstation Standort Remagen<br />

Abb. 13: Computertomographie<br />

Standort Bad Neuenahr<br />

Neben der „klinischen“ Qualität (Abb. 12 und 13) achten Patienten mehr und mehr<br />

auf die begleitende Qualität im Versorgungs- und Dienstleistungsbereich (K2). Dazu<br />

gehören neben dem freundlichen Umgang mit Patienten und Angehörigen auch die<br />

Ausstattung der Zimmer oder die Qualität des Essens.<br />

4 Klinisches Risikomanagement wird auch als Risk Management oder Juristisches Qualitätsmanagement<br />

bezeichnet. Es beinhaltet den systematisierten und organisierten Umgang mit patientenbezogenen<br />

Risiken und Fehlern in Bezug auf Dokumentation, Schweigepflicht, Aufklärung, Organisation oder<br />

das Verhalten im Haftpflichtfall.<br />

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Die Kundenperspektive beinhaltet darüber hinaus den bisher eher schwach ausgeprägten<br />

Marketingbereich der Klinik (K3). Auf Grund der großen Bedeutung des Marketings<br />

hat das Direktorium eine Arbeitsgruppe „Marketing“ gegründet, die unter Anleitung<br />

des Qualitätsmanagers Deming eine „Marketing-BSC“ ausgearbeitet hat.<br />

Zentrales Element ist eine nachgeordete, aus der Krankenhaus-BSC abgeleitete<br />

strategische Landkarte (Abb. 14).<br />

Strategische Landkarte RAC Klinik BNR Marketing<br />

Stand: 01.03.2006<br />

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E<br />

Erlöse steigern<br />

- Fallzahlsteigerung<br />

- Produkt Physiotherapie<br />

- Produkt Archivierung<br />

Patient / Angehörige / Besucher<br />

- Patienten-/Einweiserzeitung<br />

- GKH-TV / GKH-Radio<br />

- Gesundheitswoche / Vorträge<br />

Patientenmanagement<br />

- spezifische Kundengruppen<br />

(Selbstzahler, Migranten, etc.)<br />

- Patientenbefragung<br />

- Beschilderung / Wegeführung<br />

Führung im Bereich Marketing<br />

- Zielvereinbarungen mit<br />

verantwortlichen Mitarbeitern<br />

Einweiser / Krankenhaus / RD<br />

- Patienten-/Einweiserzeitung<br />

- Struktur-/Leistungsinformation<br />

- FA-spezifische Elemente<br />

Einweisermanagement<br />

- definierte Ansprechpartner<br />

- Einweiseranalyse (DA?)<br />

- Imageanalyse (DA?)<br />

Fach- / Methodenkompetenz<br />

- Pressebeauftragter<br />

- Team Öffentlichkeit<br />

- Personalentwicklung<br />

- Kommunikation (pers./tel.)<br />

Spenden / Fundraising<br />

- Förderverein<br />

- Spendenaquise<br />

F1 F2 F3<br />

Krankenhausimage<br />

- „Produkt“ GKH (CI/CD)<br />

- Q-Führerschaft / Q-Bericht<br />

- Dienstleistung<br />

K1 K2 K3<br />

Pressearbeit<br />

- Qualität / Quantität<br />

- Kontinuität<br />

- kritische Presseanfragen<br />

P1 P2 P3<br />

Informationsmanagement<br />

- Mitarbeiterzeitung (1/Monat)<br />

- Internet-Auftritt<br />

- Arbeitsmittel<br />

L1 L2 L3<br />

Abb. 14: Strategische Landkarte im Bereich Marketing<br />

Besonderes Augenmerk möchte die Krankenhausleitung in diesem Zusammenhang<br />

auch hier auf die Entwicklung integrierter Versorgungsformen legen.<br />

Die niedergelassenen Ärzte und Zuweiser (K2) haben zu einem guten Teil selbst in<br />

Remagen und Bad Neuenahr ihre Ausbildung absolviert. Das Verhältnis ist im Allgemeinen<br />

gut und reibungsfrei. Besondere gemeinsame Kooperationen und Projekte<br />

existieren allerdings mit Ausnahme der genannten keine. Von den Chefärzten nehmen<br />

lediglich die Internisten an einem Hausärztestammtisch teil.<br />

2.7 Die Perspektive Finanzen und Wirtschaftlichkeit<br />

Obwohl ein gutes finanzielles Ergebnis des Trägers oder seiner Einrichtungen nicht<br />

das vorrangige Ziel darstellt, ist seine Existenz nur auf solider wirtschaftlicher Basis<br />

möglich.<br />

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Deshalb hat sich die RAC Klinik BNR finanzielle Stabilität als Ziel gesetzt (F3). Dabei<br />

werden der Erlösbereich (F1) und der Kostenbereich (F2) zu bearbeiten sein.<br />

Erlösbereich (Entgeltvereinbarung)<br />

Die Entgeltverhandlungen 2006 haben für das Krankenhaus ein gutes Vereinbarungsergebnis<br />

gebracht:<br />

Case Mix (ohne Überlieger): 16.150,38<br />

Case Mix Index (ohne Überlieger): 1,14<br />

DRG-Fälle (ohne Überlieger): 14.167 Fälle<br />

Bei einem krankenhausindividuellen Basisfallwert 5 von 2999 € ergibt sich ein DRG-<br />

Budget (Vereinbarung) ohne Überlieger, Zusatzentgelte und andere Vereinbarungselemente<br />

von 48.434.989,62 €. Das „Überliegerbudget“ liegt bei 1.089.726,00 € (220<br />

Fälle; CMI 1,65), das Volumen der bundeseinheitlichen und krankenhausindividuellen<br />

Zusatzentgelte bei 325.974 €. Die tagesbezogenen Entgelte (Tagesklinik) ergeben<br />

372.109 €. Weitere Positionen der Vereinbarung (Verbesserung der Arbeitszeitbedingungen,<br />

Mehrkosten Abschaffung AiP) ergeben 695.525 €.<br />

Die RheinAhrCare Klinik BNR hat sich zum Ziel gesetzt, über eine sehr gute Behandlungs-<br />

und Dienstleistungsqualität die Fallzahlen kontinuierlich zu steigern und die<br />

Vereinbarungszahl deutlich zu überschreiten (Mehrerlöse). In den nächsten Jahren<br />

sollen Mehrfälle mit den Kassen verhandelt werden 6 .<br />

Weitere Ertragspositionen<br />

Weitere Ertragspositionen, die sich planerisch aus dem Vorjahr ergeben, sind:<br />

Wahlleistungen Unterkunft: 1.620.000 €<br />

Ärztliche Wahlleistungen (Abgaben bzw. Beteiligung): 1.200.000 €<br />

Ambulante Operationen (AOP): 520.000 €<br />

Krankenhausambulanzen: 390.000 €<br />

Integrierte Versorgung: 390.000 €<br />

Abgaben und Beteiligungsvergütung Chefärzte: 1.200.000 €<br />

sonstige betriebliche Erträge: 1.900.000 €<br />

Da laut Controlling keine Hinweise für gravierende Änderungen existieren, werden<br />

die Zahlen für 2006 übernommen und haben sich im IST weitgehend bestätigt.<br />

5 Landesbasisfallwert Rheinland-Pfalz 2956,53 €<br />

6 Laut § 4 KHEntG bringen vereinbarte Mehrfälle höhere Erlöse (100% bis 2009) als Mehrerlöse im<br />

Mehrerlösausgleich (35%).<br />

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Kosten<br />

Bei einem Personalbestand von 630 Vollkräften liegen die Personalkosten bei ca.<br />

35.000.000 €. Die Sachkosten liegen bei ca. 21.000.000 €. Damit haben die Sachkosten<br />

einen Anteil von fast 38% 7 .<br />

Kostensteigerungen<br />

Wie auf jedes andere Krankenhaus auch kommen auf die RAC Klinik BNR in den<br />

nächsten Jahren erhebliche Kostensteigerungen zu:<br />

Mehrwert- und Versicherungssteuererhöhung von 16 auf 19% 8<br />

Erhöhung der Krankenversicherungsbeiträge um mindestens 0,5%<br />

Personalkostensteigerungen (ärztlicher und nichtärztlicher Bereich) in unbekannter<br />

Höhe<br />

Sachkostensteigerungen im medizinischen und nichtmedizinischen Bereich von 1<br />

bis 3 %<br />

Gegenzurechnen sind Kostensenkungen im Bereich der Arbeitslosenversicherung<br />

von ca. 260.000 €.<br />

Diese Kostensteigerungen stellen Geschäftsführung, Direktorium und Mitarbeiter vor<br />

eine große Herausforderung. Optimierte Prozesse (P2) und Senkung der Sachkosten<br />

(F2), z.B. Blutprodukte und Medikamente, sind zwei vorrangige Ansatzpunkte.<br />

Pauschale Fördermittel<br />

An pauschalen Fördermitteln gemäß § 9 Absatz 3 Krankenhausfinanzierungsgesetz<br />

(KHG) hat die RheinAhrCare Klinik einen Anspruch auf etwa 1 Million €. Der Investitions-<br />

und Finanzierungsausschuss (IFA) bearbeitet im Auftrag des Direktoriums Anträge<br />

aus dem Haus bezüglich der Anschaffung von Gütern, die aus den pauschalen<br />

Fördermitteln finanziert werden sollen. Derzeit wird eine Kalkulation zur Finanzierung<br />

eines neuen Computertomographen erstellt.<br />

Einkaufsmanagement<br />

Die RheinAhrCare GmbH ist Teil einer Einkaufsgemeinschaft aus Krankenhäusern in<br />

Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. Die Aktivitäten konzentrieren sich insbesondere<br />

auf Medizingeräte und Medizinprodukte (z.B. gefäßchirurgische Implantate<br />

und Stents), aber auch auf Verbandstoffe und Lebensmittel. Frau Teger und der Leiter<br />

der Stabstelle Einkauf des Trägers arbeiten sehr eng zusammen.<br />

7 Vergleichsdaten lt. Deutscher Krankenhausgesellschaft: Personalkosten 66%, Sachkosten 34%.<br />

8 Bedeutet für die RAC Klinik BNR ca. 450.000 €/a.<br />

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3 Die RheinAhrCare Senioren- und Pflegeheime<br />

3.1 Das Seniorenheim Albrecht Dürer<br />

Das Senioren- und Pflegeheim Albrecht Dürer am Standort Simmern (Hunsrück) besitzt<br />

68 Pflegeplätze in drei Wohnbereichen. Heimleitung und Pflegedienstleitung<br />

werden in Personalunion wahrgenommen. Es handelt sich um einen Altbau, der mit<br />

den typischen strukturellen Problemen zu kämpfen hat: teilweise Dreibettzimmer,<br />

kleine Wohnbereiche, kein Aufzug, Sanitäranlagen unter Standard der Heimmindestbauverordnung<br />

u.a.. Die Speisenversorgung erfolgt im Cook-and-Chill-Verfahren, die<br />

Wäscherei ist extern vergeben.<br />

Die kalkulierten Pflegesätze des Heimes liegen über dem Durchschnitt vergleichbarer<br />

Einrichtungen im Landkreis.<br />

3.2 Das Seniorenheim Leonardo da Vinci<br />

Das Senioren- und Pflegeheim Leonardo Da Vinci am Standort Schifferstadt (Pfalz)<br />

weist 79 Pflegeplätze auf fünf Stockwerken in fünf Wohnbereichen aus. Der Bau<br />

stammt aus dem Anfang der 70er Jahre, Küche und Wäscherei werden in Eigenregie<br />

betrieben.<br />

3.3 Das Seniorenheim Nikolaus Kopernikus<br />

Das Senioren- und Pflegeheim Nikolaus Kopernikus ist das größte der Seniorenheime.<br />

Es liegt in Koblenz, hat 150 Pflegeplätze in drei Wohnbereichen und wurde Mitte<br />

der 80er Jahre gebaut. Vor kurzem wurde versucht, eines der drei Stockwerke in einen<br />

Pflegebereich für Demenzkranke umzuwandeln. Die Versorgungsvertragsverhandlungen<br />

scheiterten an strukturellen Beanstandungen der Pflegekassen.<br />

3.4 Das Seniorenheim Johannes Gutenberg<br />

Das Senioren- und Pflegeheim Johannes Gutenberg (Abb. 15) am Standort Remagen<br />

ist ein modernes und gut ausgestattetes Haus, welches vor 16 Monaten fertig<br />

gestellt wurde und 131 Pflegeplätze in drei Wohnbereichen aufweist. Die Finanzierung<br />

erfolgte ohne staatliche Mittel. Trotz Widerständen im Betriebsrat wurde die<br />

Speisenversorgung, Wäscherei und Unterhaltsreinigung extern vergeben.<br />

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Abb. 15: Das RheinAhrCare Senioren- und Pflegeheim Johannes Gutenberg in Remagen<br />

Pflegesatzverhandlungen<br />

Die Einrichtung ist derzeit zu 80% belegt. Für die Vereinbarung der Pflegesätze stehen<br />

Folgeverhandlungen an, in denen höhere Sätze erreicht werden sollen.<br />

Für die zwölf Folgemonate rechnen Sie prospektiv mit folgenden Belegungstagen:<br />

Pflegestufe BT anwesend BT abwesend<br />

Stufe 0 5.039 210<br />

Stufe 1 13.315 555<br />

Stufe 2 18.922 788<br />

Stufe 3 7.008 292<br />

Härtefälle 701 29<br />

Tab. 2: Belegungstage unter Bezug auf Pflegestufen<br />

Kosten<br />

Das Haus verfügt über eine eigene Küche, die der externe Dienstleister benutzt. Die<br />

Hauswäsche und die Privatwäsche der Bewohner werden extern gewaschen und<br />

kommen gebrauchsfertig nach Wohnbereichen und nach Bewohnern sortiert auf den<br />

Wohnbereichen an.<br />

Vom Controlling im Träger wurden folgende Informationen gegeben: Die kumulierten<br />

Rechnungen für die Beköstigung betrugen im letzten Jahr 233.700 €. Der Rohmaterialaufwand<br />

beträgt 3,30 € pro Pflegetag. Zu Beginn des Jahres 2003 lag die Auslastung<br />

bei 10%, am Ende des Jahres bei 60%.<br />

Die kumulierten Rechnungen für die Unterhaltsreinigung wiesen im Jahr 2004 einen<br />

Betrag von 54.860 € auf. Die kumulierten Rechnungen der Wäscherei betrugen im<br />

Vergleichszeitraum 44.755 €.<br />

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Aus Ihren Budgetvorgaben ergeben sich folgende Werte:<br />

Wasser, Energie, Brennstoffe 2,78 € pro Pflegetag<br />

Verwaltungsbedarf 2,09 € pro Pflegetag<br />

Med. Pfleg. Bedarf 1,22 € pro Pflegetag<br />

Betreuung 0,63 € pro Pflegetag<br />

Wirtschaftsbedarf 0,53 € pro Pflegetag<br />

Aufwend. Fahrzeuge 0,26 € pro Pflegetag<br />

Steuern, Abgaben, Versicherungen 1,93 € pro Pflegetag<br />

Kontokorrentzinsen 0,51 € pro Pflegetag<br />

Abschreibung auf Forderungen 0,30 € pro Pflegetag<br />

Aufwendungen für Wartung 0,87 € pro Pflegetag<br />

Tab. 3: Budgetvorgaben<br />

Aus der Vergangenheit können folgende Aufwendungen geschätzt werden:<br />

Aufwendungen für Zivildienst 28.000,- €<br />

Erstattung für den Zivildienst 14.000,- €<br />

Aufwendungen für Berufskleidung 6.468,- €<br />

Verbandsbeiträge 5.162,- €<br />

Tab. 4: Sonstige Aufwendungen (geschätzt)<br />

Als Aufwendungen für zentrale Dienstleistungen kalkulieren Sie 3,80 € / Pflegetag.<br />

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4 Das Leitbild des Trägers<br />

I Wurzeln, aus denen wir kommen<br />

Die RheinAhrCare gGmbH versteht sich als soziales Dienstleistungsunternehmen, in<br />

denen neben einer hohen Behandlungsqualität auch ethisch-soziale Werte gelebt<br />

und vertreten werden. Das soziale Selbstverständnis des Unternehmens wird in vielfältiger<br />

Form im Qualitätsmanagement widergespiegelt. Im Vordergrund unseres<br />

Tuns steht dabei ein ganzheitliches Verständnis vom Menschen.<br />

II Grundsätze, für die wir eintreten<br />

Hohe und standardisierte Behandlungsqualität unter Beachtung der Wirtschaftlichkeit<br />

der Leistungserbringung sichert die langfristige Existenz des Unternehmens. Dies<br />

stellt in Zeiten von Unternehmensinsolvenzen einen wesentlichen gesellschaftlichen<br />

Beitrag dar. Offen für neue Ansätze beteiligen wir uns an der Weiterentwicklung des<br />

Gesundheits- und Sozialwesens. Die Wertschätzung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

ist ein wichtiger Grundsatz, dem durch Beteiligung und Förderung entsprochen<br />

wird.<br />

III Menschen, für die wir da sind<br />

Standardisierte Behandlungsprozesse stehen individueller Patientenbetreuung nicht<br />

entgegen, im Gegenteil: Qualität ist das, was der Einzelne von uns erwartet. Es ist<br />

ein Ziel im Qualitätsmanagement, durch Rationalisierung von Abläufen trotz abnehmender<br />

Ressourcen Zeit für Menschen zu gewinnen und persönliche Zuwendung zu<br />

erhalten. Auch Menschen in absoluten Grenzsituationen (z.B. Tumorkranke, Intensivpatienten)<br />

werden in besonderer Weise in unseren Krankenhäusern und Alten-<br />

und Pflegeheimen berücksichtigt.<br />

Zur Sicherung der Professionalität dienen der Aufbau von Kompetenzen mittels kontinuierlicher<br />

Fort- und Weiterbildung, die Schaffung einer multidisziplinären und multiprofessionellen<br />

Arbeitskultur und eine gemeinsam vertretene Organisationsentwicklung.<br />

IV Menschen, die mit uns arbeiten<br />

Die Mitarbeiter machen den Wert unserer Unternehmen aus. Sie zu fördern und zu<br />

fordern entspricht dem Ansatz unseres Qualitätsmanagements. Dazu bedarf es<br />

kommunikativer Anstrengungen, einer ausreichenden Information und einer der Fragestellung<br />

angemessenen Beteiligung. Die Einarbeitung neuer Mitarbeiter wird begleitet.<br />

Trotz Kostendruck müssen wir beständig an guten Arbeitsbedingungen arbeiten.<br />

Andererseits stellen wir an unsere Mitarbeiter hohe Anforderungen: Kompetenz,<br />

Integration, Eigenverantwortung.<br />

V Lebensräume, die wir mitgestalten<br />

Ein integraler Bestandteil unseres Qualitätsmanagements ist der Ausbau der Beziehungen<br />

zu anderen Leistungserbringern im Gesundheits- und Sozialwesen. Anderer-<br />

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Fachbereich Betriebs- und Sozialwirtschaft<br />

seits führt in einem Markt mit festen „Preisen“ nur Qualität zur erforderlichen Wettbewerbsfähigkeit.<br />

Durch Qualität und Leistung rechtfertigen wir die Nutzung öffentlicher Mittel und bemühen<br />

uns dabei gleichzeitig um den Schutz von Umwelt und Rohstoffen.<br />

VI Leitgedanke, an dem wir uns orientieren<br />

Qualitätsmanagement ist in unseren Krankenhäusern ein wesentlicher Baustein, um<br />

eine soziale Unternehmenskultur zu leben und zu fördern. Dies soll dazu dienen, die<br />

soziale Botschaft in dieser Zeit neu zu formulieren.<br />

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II Fragen zur <strong>Fallstudie</strong><br />

Die RheinAhrCare GmbH (Kapitel 2)<br />

1) Skizzieren Sie stichwortartig die Aufgaben der Stabstellen des Trägers und grenzen<br />

Sie das Aufgabenprofil gegen die dezentralen Abteilungen der RheinAhrCare<br />

Klinik BNR ab.<br />

2) Welche Bedeutung hat die Aufnahme der RheinAhrCare Klinik BNR in den Landeskrankenhausplan<br />

nach § 109 SGB V?<br />

3) Wie geht Fr. Dr. Braun an Ihre Aufgabe bezüglich Neuer Versorgungsformen heran?<br />

Wie und wo informiert sie sich?<br />

4) Welche Empfehlungen gibt sie der RheinAhrCare gGmbH bezüglich:<br />

a) IV-Verträgen<br />

b) MVZ Gründungen<br />

c) DMP Verträgen<br />

d) Ärztehäusern<br />

e) Klinikvernetzungen<br />

f) usw.<br />

Die RheinAhrCare Klinik Bad Neuenahr – Remagen (Kapitel 3)<br />

1) Zu den Kooperationspartnern der RheinAhrCare Klinik BNR gehört auch der RheinAhrCampus<br />

in Remagen. Welche Motive haben die Partner? Wie könnten konkrete<br />

Kooperationsbeziehungen aussehen?<br />

2) Wie soll sich die Krankenhausleitung bzgl. des MedAhrNet verhalten? Welche<br />

Empfehlungen gibt die Klinikleitung den Chefärzten? Welche Kooperationsmöglichkeiten<br />

bietet die Klinikleitung dem MedAhrNet an?<br />

3) Wie geht die Klinikleitung mit den IV-Aktivitäten des Apollinaris-Krankenhauses<br />

um?<br />

4) Die Betriebsstätte Remagen der RheinAhrCare Klinik BNR ist sanierungsbedürftig<br />

und es wurde ein Antrag auf Einzelförderung gestellt. Welche Regeln gelten für<br />

die Einzelförderung, welche für die Pauschalförderung?<br />

5) Im Organigramm der RheinAhrCare Klinik BNR sind einige Beauftragte verzeichnet.<br />

Welche Aufgaben nehmen sie wahr? Welche nicht genannten Beauftragten<br />

wären zu ergänzen?<br />

6) Herr Dr. Röntgen ist Ärztlicher Direktor im Nebenamt. Welche Vor- und Nachteile<br />

sehen sie im Vergleich zur Einstellung eines hauptamtlichen Ärztlichen Direktors?<br />

Welche Empfehlung würden Sie der RheinAhrCare Klinik BNR in dieser Frage<br />

geben?<br />

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7) Die strategische Landkarte der RheinAhrCare Klinik BNR zeigt die vier Perspektiven<br />

der Balanced Scorecard. Stellen Sie Ursache-Wirkungs-Beziehungen zwischen<br />

den einzelnen Ziel- und Arbeitsfeldern innerhalb der vier Perspektiven her<br />

(z.B.: Behandlungsqualität Fallzahlsteigerung).<br />

8) Wie geht der Qualitätsmanager Herr Deming an seine Aufgabe bezüglich des<br />

Strategiekonzeptes heran? Wie und wo informiert er sich?<br />

9) Welche Empfehlungen gibt Herr Deming der Klinikleitung bezüglich:<br />

a) IV-Verträgen<br />

b) MVZ Gründungen<br />

c) DMP Verträgen<br />

d) Ärztehäusern<br />

e) Klinikvernetzungen<br />

f) usw.<br />

10) Wen bezieht Herr Deming in die Erarbeitung des Konzeptes ein? Wie macht er<br />

das?<br />

11) Wie verkaufen Klinikleitung und Qualitätsmanager den Chefärzten die Themen<br />

Integrierte Versorgung und Neue Versorgungsformen? Welche Empfehlungen<br />

gibt die Klinikleitung diesbezüglich den Chefärzten?<br />

12) Welche auf dem Markt befindlichen IV-Verträge klingen so interessant, dass sie<br />

seitens der RheinAhrCare Klinik BNR einer näheren Prüfung unterzogen werden<br />

sollten?<br />

13) Herr Privatdozent Dr. Laënnec hat ein IV-Modell Kardiologie angestoßen. Wie<br />

sieht der IV-Vertrag aus? Wie viele Patienten werden einbezogen? Welchen<br />

Budgetabzug wird die BKK kalkulieren? Wie wird die Prozesskette modelliert und<br />

wie sieht die Vergütungsvereinbarung aus?<br />

14) Das Schützenfestgespräch sollte nicht ohne Folgen bleiben. Wie sieht der IV-<br />

Vertrag aus? Wie viele Patienten werden einbezogen? Wie wird die Prozesskette<br />

modelliert und wie sieht die Vergütungsvereinbarung aus?<br />

15) Welche Rolle spielt die Hausarztzentrierte Versorgung für die RheinAhrCare Klinik<br />

BNR? Wie sieht der BEK-Vertrag aus? Welche Argumente gibt es für Ärzte,<br />

Apotheker und Patienten für/gegen einen Vertragsbeitritt?<br />

16) Das DMP Brustkrebs ist in der RheinAhrCare Klinik BNR umstritten. Wie sieht<br />

der DMP-Vertrag aus? Welche Leistungen können die stationären Einrichtungen<br />

dabei erbringen? Ist es sinnvoll für die RAC Klinik BNR, den Beitritt zu dem<br />

DMP-Vertrag an einem oder beiden Standorten zu forcieren?<br />

17) Die Presseinformationen zum Ärztehaus in Bad Neuenahr haben die Verantwortlichen<br />

der Klinik aufgeschreckt. Welche Argumente sprechen für/gegen eine<br />

Ansiedlung des Ärztehauses in der Nachbarschaft zum Krankenhaus? Welche<br />

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Leistungserbringer kommen für ein solches Ärztehaus am ehesten in Frage? Ist<br />

es sinnvoll für die RAC Klinik BNR, auch in Remagen ein Ärztehaus zu planen?<br />

18) Der Qualitätsmanager Herr Deming ist mit einer Expertiseanfertigung beauftragt.<br />

Welche Argumente sprechen für/gegen das MVZ? Wie können die Leistungen<br />

des MVZ mit denen des Krankenhauses verzahnt werden? Ist es sinnvoll für die<br />

RAC-Klinik, auch in Bad Neuenahr ein MVZ zu planen?<br />

19) Wie könnte ein Zielvereinbarungssystem der RheinAhrCare Klinik BNR aussehen?<br />

Skizzieren Sie einen Bogen für ein Zielgespräch.<br />

20) Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede bestehen zwischen KTQ und dem<br />

für konfessionelle Krankenhäuser konzipierten Verfahren nach proCumCert?<br />

21) Welche Merkmale weisen medizinische Zentren auf? Welche Vor- und Nachteile<br />

können mit medizinischen Zentren verbunden sein?<br />

22) Behandlungsqualität ist ein mehrdimensionaler Begriff. Skizzieren Sie jeweils ein<br />

Beispiel für Prozessqualität, Behandlungssicherheit, Infektionsschutz, Dienstleistungsqualität<br />

und ethische „Qualität“.<br />

23) Die RheinAhrCare Klinik muss für das Jahr 2007 Entgeltverhandlungen führen.<br />

Ist es sinnvoller, absehbare Mehrfälle im Budget zu verhandeln oder stattdessen<br />

Mehrerlöse zu generieren? Welche Bedeutung hat der Basisfallwert und<br />

wie schätzen Sie ihn konkret für die RheinAhrCare Klinik BNR ein?<br />

24) Wie bewerten Sie das Leitbild des Trägers?<br />

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Fachbereich Betriebs- und Sozialwirtschaft<br />

III Autoren<br />

Die Autoren der <strong>Fallstudie</strong> sind:<br />

Joachim Birzele, Prof. Dr., Lehrgebiet Marketing,<br />

RheinAhrCampus Remagen, Fachhochschule Koblenz<br />

Heike Kahn, wissenschaftliche Mitarbeiterin,<br />

RheinAhrCampus Remagen, Fachhochschule Koblenz<br />

Gunther Lauven, Prof. Dr., Lehrgebiet Integrierte Versorgung,<br />

RheinAhrCampus Remagen, Fachhochschule Koblenz<br />

Mike Maisack, wissenschaftlicher Mitarbeiter,<br />

RheinAhrCampus Remagen, Fachhochschule Koblenz<br />

Gabriele Moos, Prof. Dr., Lehrgebiet Sozialmanagement,<br />

RheinAhrCampus Remagen, Fachhochschule Koblenz<br />

Christof Schenkel-Häger, Prof. Dr., Lehrgebiet Krankenhausmanagement,<br />

RheinAhrCampus Remagen, Fachhochschule Koblenz<br />

Olaf Winkelhake, Prof. Dr., Lehrgebiet Krankenversicherungsmanagement,<br />

RheinAhrCampus Remagen, Fachhochschule Koblenz<br />

Petra Zimmermann, wissenschaftliche Mitarbeiterin,<br />

RheinAhrCampus Remagen, Fachhochschule Koblenz<br />

Hinweise an:<br />

Prof. Dr. Christof Schenkel-Häger<br />

Fachbereich Betriebs- und Sozialwirtschaft<br />

Fachhochschule Koblenz RheinAhrCampus Remagen<br />

Südallee 2 53424 Remagen<br />

E-Mail: Schenkel-Haeger@rheinahrcampus.de<br />

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