sanierung ist die Zukunft Vertrauen in den nachhaltigen Werkstoff holz

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haas-Gruppe
sanierung ist die Zukunft
Vertrauen in den nachhaltigen Werkstoff holz
400.000 €-energieeinsparung, eine energiereduzierung um 90 % und ein verbessertes
Wohnraumklima sind bei einer Bestandssanierung in holzbauweise möglich.
Zum 6. holzbautag der haas-Gruppe, Falkenberg/De, am 20. und 21. März trafen
sich experten und Interessierte rund um den holzbau zum Gespräch.
Über die Verringerung des Bedarfs an Heizwärme
in Bestandgebäuden handelte der Fachvortrag
von Josef Ambros, Ambros Holzbau, Hopferau/DE.
„Die wichtigste Aufgabe der Zukunft
liegt in der Sanierung des Baubestandes“, erkannte
der Redner. Der Heizenergiebedarf von 24 Millionen
Wohneinheiten in Deutschland liegt mit
250 bis 300 kWh/m2/J weit über den Richtwerten
der Energieeinsparverordnung (ENEV) Neubau,
erklärte Ambros.
Über 95 % des deutschen Wohnraums entstand
vor 1995. Die Herausforderung liegt in der
Umsetzung konsequent nachhaltiger Strategien,
um möglichst ressourcenschonend sowohl den
Bau als auch den künftigen Betrieb von Gebäuden
zu gewährleisten. „Biogene Baustoffe, insbesondere
Holz, werden eine große Bedeutung erlangen,
wenn es gelingt, geeignete Systeme anzubieten“,
motivierte Ambros. Beim Bauen im Bestand hat
Holz durch die Möglichkeit der Vorfertigung und
die damit verbundenen kurzen Bauzeiten, sein
geringes Gewicht sowie sein ökologisches Profil
große Vorteile gegenüber anderen Baustoffen.
Sanierung spart 400.000 € ein
Am Beispiel einer Mehrfamilienhaus-Gebäudesanierung
demonstrierte Ambros die Möglichkeit
der Energiereduzierung um 90 %. „400.000 € können
durch die Sanierung im Kostenvergleich auf
25 Jahre unter Berücksichtigung der Sanierungs-,
Außenansicht des auf dem Holzbautag eröffneten Musterhauses Speed,
präsentiert durch Sebastian Schwoshuber und Matthias Link (v. li.)
16 Holzkurier 14 • 02.04. 2009
Finanzierungs- und Energiekosten, bei einer angenommenen
Energiepreissteigerung von 10 % pro
Jahr, eingespart werden“, gab Ambros bekannt.
Durch die Vorfertigung im Unternehmen Ambros
konnte die Bauzeit unter Einbeziehung der
kompletten Umgestaltung des Gebäudes inklusive
der Aufstockung und des Anbaus von vier
Wintergärten auf acht Wochen reduziert werden.
Zuerst stand der Abbruch des Dachstuhls des
Mehrfamilienhauses an. Danach folgte die Aufstockung
mit vorgefertigten Holzbauelementen im
Passivhausstandard. Die Bestandshülle wurde mit
ebenfalls vorgefertigten, gedämmten Fassadenelementen
„eingepackt“. Durch die Dreifachisolierverglasung
und den Einsatz einer Klimamembran
(die bis zu 90 % der Strahlungswärme reflektiert)
konnte der Energiebedarf weiter gesenkt werden.
„Dadurch entsteht eine zukunftssichere und
im Wert gesteigerte Immobilie, welche mit besserem
Schallschutz ausgestattet ist und ein gesundes
Wohn- und Raumklima aufweist“, bewertete
Ambros die Sanierung.
Kooperation der Wohngesundheit
Die Haas-Gruppe arbeitet mit Sentinel-Haus,
Freiburg/DE, (s. Holzkurier Heft 6, S. 19) in der
Wohngesundheit eng zusammen. Dabei stehen
die Überprüfung von Emissionen aus Bauteilen
sowie die Minimierung der Emissionen aus Massivholzplatten
im Mittelpunkt. „Durch die geprüf-
Bildquelle: Schild, Haas(1)
Daten & Fakten
haas-Gruppe
Gründung: 1971
Geschäftsführer: Xaver Haas
Mitarbeiter: 4200
Geschäftszweige: Holzprodukte, Bauelemente,
Baumanagement
Umsatz: 410 Mio. €/J
Kooperation in der Wohngesundheit: Gesprächspartner
Matthias Link und Peter Bachmann (v. li.)
ten emissionsarmen Massivholzplatten können
unsere Kunden profitieren und zusätzliche Wettbewerbsvorteile
erlangen“, freute sich Haas-Holzindustrie
Verkaufsleiter Matthias Link über die Kooperation
mit Peter Bachmann, Geschäftsführer
von Sentinel-Haus.
Vertrauen in Holz
„Kein anderer Bau- und Werkstoff ist so ursprünglich,
wirkungsvoll, und durch seine Herkunft und
Nutzungsmöglichkeiten dem Menschen so vertraut
wie Holz“, beschrieb Univ.-Prof. Dr. Gerd Wegener,
TU München.
Bauen mit Holz und die damit verbundene
Holznutzung bindet Kohlenstoff aus dem Wald in
Die Trennwände ermöglichen den Interessenten, sich Alternativen in der
Innenraumgestaltung räumlich besser vorzustellen

die Produkte und Bauwerke. Durch
den geringen Energieaufwand bei
der Bereitstellung und Verarbeitung
können im Vergleich zu Konkurrenzmaterialien
fossile CO2-Emissionen
eingespart werden.
Ebenfalls ist der energiearme
Rückbau von Holz am Ende der
Nutzungsphase von Vorteil, erklärte
Wegener. Durch Recycling wird
eine intelligente Kreislaufwirtschaft
unterstützt und durch Energiegewinnung
wiederum fossile Energie
eingespart.
„Bauen mit Holz heißt menschenwürdiges,
nachhaltiges Bauen
in Stadt und Land“, erläuterte Wegener.
Neues Musterhaus Speed
„Mit 130 m2 Wohnfläche und einem
Grundpreis von 97.000 € ab Oberkante
Kellerdecke/Bodenplatte,
erhalten vor allem junge Familien
eine Möglichkeit zur Finanzierung
des Eigenheims“, schilderte Link die
finanziellen Vorzüge des Fertighauses
Speed.
Mobile Trennwände, die man
wie Leinwände von der Decke hoch-
oder runterfahren kann, ermöglichen
dem zukünftigen Bauherren
vor Ort, seine Grundrissvariante individuell
anzupassen.
Der Name Speed ergab sich
durch die kurze Bauzeit des Hauses,
das schon nach vier Wochen dem
Bauherren schlüsselfertig übergeben
werden kann. „Möglich ist dies
durch die Vorfertigung der Einheiten
im Haas-Werk“, erklärte Link.
Das Haus ist mit einem Satteldach
(22°) ausgestattet. Das Holzfachwerk-Rahmenhaus
hat eine Dacheindeckung
aus Betondachstein.
Die Wärmedämmung des Objekts
erfolgt durch eine 200 mm-Mineralfaserdämmung
(WLG 040) und
40 mm-Hartschaumplatten.
„Dadurch ergibt sich ein Jahresheizwärmebedarf
von 56 kWh/m2“,
berichtete Sebastian Schwoshuber,
Verkaufsleiter Hausbau in Falkenberg,
während des Presserundgangs.
Frühlingsfest mit Ausstellung
Auf dem parallel stattfindenden
Frühlingsfest der Haas-Gruppe
konnte man sich auf der Fachausstellung
zu den Themen Holzbau,
Gartenbau und erneuerbare Energien
über neue Produkte informieren.
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Am 6. Holzbautag wurde in der Haas-Festhalle für das leibliche Wohl gesorgt
Fachausstellung: Haas und andere Aussteller präsentieren ihre Produkte
Neues für
Hochbau in Holz
Nach dem Festgottesdienst in der
dem Hl. Josef geweihten Kurhauskapelle
nächst St. Stephan lud am
14. März der neue Wiener Landesinnungsmeister,
Ing. Robert Böhm,
die Festversammlung zur Bundesinnungstagung
Holzbau vom 21. bis
24. Mai (Christi Himmelfahrt) nach
Innsbruck ein.
Für Holzbau Austria-Marketing
stellte die Bundesinnung bis heute
585.000 € bereit. 2009 sollen Sponsorbeiträge
von fast 75.000 € die
Position des Holzbaues im Wettbewerb
der Baustoffe stärken. Die
Zusammenarbeit mit den Planern,
aber auch die Weiterbildung der
Zimmermeister, soll gefördert werden.
Bundesinnungsmeister Komm.-
Rat Richard Rothböck, Salzburg,
habe bei der zuständigen Landesregierung
ein Anforderungsprofil
vorgelegt, in dem der Unterschied,
etwa durch die eigenverantwortliche
Planungs- und Baubefugnis des
Holzbaumeisters im Vergleich zur
eingeschränkten Tätigkeit des Zimmermeisters,
dargelegt wird.
Reportage > Holzbau
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Für Hochbauten mit 21 Geschossen
oder 65 m Höhe in Holz habe die
Studie 8+ des Arch. Büros Schluder
im Vorjahr im Auftrag des Infrastrukturministeriums
als Grundlage
für die Wiener Bauordnung grünes
Licht gegeben (s. Holzkurier Heft 9,
S. 13). „Wenn wir auch nicht gleich
in diesen Dimensionen bauen werden,
so ist es wichtig, dass wir dies
könnten“, sagte der Landesinnungsmeister.
Mit der Konstruktion von
Hochbauten nach dem Eurocode 5
wird zur Jahresmitte die bisher geltende
Berechnungsnorm für Hochbauten
außer Kraft gesetzt. An einer
entsprechenden EDV-Lösung wird
derzeit gearbeitet.
Zum Bundeslehrlingswettbewerb
2009 wird für 19. und 20. Juni
nach Villach eingeladen.
Auch die Wiener Lehrlinge besuchen
in diesem Jahr den Berufsschulunterricht
in Pöchlarn/NÖ.
Nach einem erfolgreichen 3. Platz
bei der Europameisterschaft der
Zimmerer-Lehrlinge anlässlich der
internationalen Holzmesse in Klagenfurt
Ende August 2008 wird die
Bundesinnung heuer einen Vertreter
zu den World Skills in Kanada entsenden.
KG ‹
Holzkurier 14 • 02.04. 2009
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