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Christopher Seifert triumphierte im B-Turnier Mit 15 Teilnehmern ...

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<strong>Christopher</strong> <strong>Seifert</strong> <strong>triumphierte</strong> <strong>im</strong> B-<strong>Turnier</strong><br />

<strong>Mit</strong> <strong>15</strong> <strong>Teilnehmern</strong> (darunter ein Zweitmitglied) stellten die Neuberger Schachfreunde bei der<br />

HEM in Großauhe<strong>im</strong> von allen Clubs das größte Kontingent - Viel Licht und etwas Schatten<br />

(fd) Zum zweiten Mal nach 1970 fungierte die Stadt Hanau als Ausrichter der Hessischen<br />

Einzelmeisterschaften <strong>im</strong> Schach, nachdem der mittelhessische Traditionsverein SK 1858 Gießen als<br />

ursprünglich vorgesehener Veranstalter seine Kandidatur <strong>Mit</strong>te letzten Jahres überraschend<br />

zurückgezogen hatte. Knapp 220 Schachspieler aus Hessen und den angrenzenden Bundesländern<br />

mussten in der Woche vor Ostern in den historischen Gemäuern des Bürgerhauses Großauhe<strong>im</strong><br />

untergebracht und versorgt werden, was der engagierten <strong>Turnier</strong>leitung nicht <strong>im</strong>mer leicht fiel. Einige<br />

Gruppen mussten mehrfach umquartiert werden, um eine opt<strong>im</strong>ale Auslastung der Kapazitäten zu<br />

gewährleisten. Am Ärgerlichsten war jedoch nicht das Stühlerücken und die zum Teil l<strong>im</strong>itierte<br />

Bewegungsfreiheit insbesondere <strong>im</strong> großen Saal, sondern ein Stromausfall am <strong>Mit</strong>twoch gegen 20 Uhr.<br />

Obwohl der Hausmeister vor Ort war, wurde es ausgerechnet in der Zeitnotphase mehrfach<br />

zappenduster, so dass die Blindspezialisten unter den Schachspielern auf ihre Kosten kamen. Trotz<br />

dieser Mängel würde ich von einer insgesamt gelungenen Hessenmeisterschaft sprechen.<br />

<strong>Mit</strong> <strong>15</strong> <strong>Teilnehmern</strong> stellten die Neuberger Schachfreunde das zahlenmäßig größte Kontingent unter<br />

allen Vereinen. So war es nicht verwunderlich, dass mit Ausnahme des ratingschwächsten F-<strong>Turnier</strong>s<br />

(vorgesehen für Schachfreunde unter 1300 DWZ) jede Leistungsgruppe vom Meisterturnier bis zum E-<br />

<strong>Turnier</strong> (1301-<strong>15</strong>00 DWZ) mit mindestens einem Neuberger Vereinsmitglied besetzt werden konnte.<br />

Auch wenn nicht alle Träume in Erfüllung gehen konnten (die spielstarke Konkurrenz schläft<br />

bekanntlich nicht ), schafften <strong>im</strong>merhin 25 Prozent aller Neuberger den Sprung aufs Treppchen. Die<br />

Goldmedaille für den 16jährigen Jugendspieler <strong>Christopher</strong> <strong>Seifert</strong> in der Gruppe B, der zweite Platz<br />

von Neuzugang Frank Drill in der Gruppe A, sowie zwei Mal Bronze für Thorsten Overbeck (Gruppe<br />

A) und Matthias Rack (Gruppe C) waren dabei die herausragenden Resultate, wobei alle vier<br />

Genannten nicht nur einen Geldpreis in Empfang nehmen konnten, sondern darüber hinaus sich auf<br />

sportlichem Wege für die jeweils nächsthöhere Leistungsgruppe qualifiziert haben. Die nächsten<br />

Hessenmeisterschaften werden 2009 in Idstein stattfinden.<br />

Meisterturnier: Wie in den Jahren zuvor war der für den Oberligisten Freibauer Mörlenbach<br />

startberechtigte Großmeister Vitali Kunin (Elo 2538) das Zugpferd der Veranstaltung. <strong>Mit</strong> insgesamt<br />

7,5 Punkten aus neun Partien wurde der in der Sowjetunion geborene ehemalige Deutsche Vizemeister<br />

seiner Favoritenstellung auf eindrucksvolle Weise gerecht, auch wenn er zwischenzeitlich gegen den<br />

späteren Dritten Daniel Malek (SV Oberursel) überraschend die Segel streichen musste. Hinter Kunin<br />

auf Platz zwei landete Dr. Erik Zude vom Zweitbundesligisten SV Hofhe<strong>im</strong>, der ebenso wie Kunin den<br />

Schachsport seit einigen Jahren „semiprofessionell“ betreibt.<br />

<strong>Mit</strong> Kevin Felczer konnte sich auch ein Ex-Neuberger mit der Creme de la Creme messen, nachdem der<br />

mittlerweile für den Bezirksoberligisten Gründau spielberechtigte Felczer <strong>im</strong> Vorjahr das<br />

Qualifikationsturnier überzeugend gewonnen hatte. Eine vergleichbare Siegesserie war <strong>im</strong><br />

Meisterturnier natürlich undenkbar, dennoch durfte Kevin Felczer mit seinem Ergebnis von vier<br />

Punkten aus neun Partien (Platz 9 unter 16 <strong>Teilnehmern</strong>) hoch zufrieden sein. Volle Punkte erzielte der<br />

Endspielspezialist gegen die Fide-Meister Harry Schaack (Sfr. Schöneck) und Robert Schlamp (SV<br />

Oberursel), auch das Schwarz-Remis mit Sizilianisch gegen den langjährigen Nationalspieler IM Klaus<br />

Klundt, der in den 70er Jahren Deutschland auf zwei Schacholympiaden vertrat, dürfte Gründaus<br />

Nummer Eins in angenehmer Erinnerung behalten. Zieht man die Elo-Zahl aller Meisterturnierspieler<br />

zu Rate, so hätte Felczer laut Rangliste in dem illustren Kreis nur den vorletzten Rang belegen dürfen.<br />

Abschlusstabelle: 1. GM V. Kunin 7,5 Punkte, 2. IM E. Zude 6,5; 3. D. Malek 5,5 Punkte; ... 9. K.<br />

Felczer (Gründau/ehemals Neuberg) 4,0 Punkte - 16 Teilnehmer, 9 Runden CH-System<br />

Leistungsgruppe A: (DWZ 2101-2300) : Nachdem das A-<strong>Turnier</strong> <strong>im</strong> Vorjahr mangels <strong>Teilnehmern</strong><br />

eingestampft worden war (der einzige Teilnehmer mit A-Niveau Kevin Felczer durfte sich 2007 <strong>im</strong> B-<br />

<strong>Turnier</strong> austoben !), kam dieses Mal ein kleines, aber illustres Feld mit sieben Meisteranwärtern<br />

zusammen. Gespielt wurde demzufolge ein Rundenturnier (Jeder gegen Jeden), wobei sich jeweils ein<br />

Teilnehmer in einer Freirunde von den Strapazen erholen durfte.<br />

Topfavorit war zweifelsohne der erstbretterfahrene Wiesbadener Oberligaspieler Bernhard Nagel


(DWZ 2209-117 / Elo 2274), aber auch dem Schönecker Michael Stockmann (DWZ 2121/ Elo 2201),<br />

der nach erfolgreichem Abschluss der Steuerberaterprüfung wieder voll ins Schachgeschäft<br />

eingestiegen war und der sich eigenen Angaben zufolge eine Woche lang intensiv auf das A-<strong>Turnier</strong><br />

vorbereitet hatte, wurden <strong>im</strong> Vorfeld gute Chancen auf Platz eins eingeräumt. Immerhin ist Stockmann<br />

in dieser Saison gemeldeter Stammspieler in der 2. Bundesliga Ost. Der große Unbekannte war der<br />

Nicht-Hesse Andreas Haasler, der be<strong>im</strong> rheinland-pfälzischen Oberligisten Sfr. Heideshe<strong>im</strong> unter<br />

Vertrag steht und bei dem die respekteinflößende DWZ von 2173-55 zu Buche stand.<br />

Die Neuberger Teilnehmer Frank Drill, Dennis Hankel und Thorsten Overbeck schienen laut Setzliste<br />

in dem illustren Kreis nur das Zünglein an der Waage spielen zu können, eventuell traute man dem<br />

aufstrebenden Overbeck eine ordentliche Platzierung zu.<br />

Doch es sollte alles ganz anders kommen. Michael Stockmann transferierte in der Auftaktrunde als<br />

Anziehender eine Mega-Gewinnstellung gegen Andi Haasler noch in ein verlorenes Damenendspiel,<br />

nachdem das Computerprogramm “Fritz” sich längst mit Grausen von der schwarzen Spielführung<br />

abgewendet hatte und dem Schönecker <strong>im</strong> frühen <strong>Mit</strong>telspiel einen Vorteil von zeitweise 7 Einheiten<br />

(!!!) zuerkannt hatte, was normalerweise - auf acht Partien verteilt - für zwei <strong>Turnier</strong>e ausreicht. Von<br />

dem Schock sollte sich Stockmann <strong>im</strong> weiteren Verlauf dann auch nicht mehr erholen.<br />

Anders Thorsten Overbeck, der zwar ebenfalls zum Auftakt seine vorteilhafte Position (hier waren es<br />

aber “nur” knapp 2 Einheiten) durch mehrere Flop-Züge in Folge noch verdarb und schließlich nach<br />

Qualitätsverlust gegen Baunatals Andrej Cherny (DWZ 2124/ Elo 2207) die Waffen strecken musste.<br />

Im Gegensatz zu Stockmann steckte der Neuberger das Malheur aber professionell weg und stand nach<br />

blitzsauberen Positionssiegen gegen Stockmann, Frank Drill und Bernhard Nagel (bei einem Schwarz-<br />

Remis gegen Haasler) eine Runde vor Schluss überraschend an der Spitze.<br />

Es schien alles für T. Overbeck zu sprechen, da er in Runde sieben mit den weißen Steinen gegen das<br />

bis dahin sieglose “Schlusslicht” Dennis Hankel (dem Aufsteiger aus dem B-<strong>Turnier</strong>) scheinbar vor<br />

einer leichten Aufgabe stand. Aus Sicht von Thorsten O. war ein Erfolg gleichbedeutend mit dem<br />

<strong>Turnier</strong>sieg, das Remis hätte Platz zwei bedeutet. Doch direkte Vergleiche gegen Vereinskameraden<br />

haben häufig andere Gesetze und als Dennis Hankel um den <strong>15</strong>. Zug herum <strong>im</strong> Benoni das<br />

Remisangebot Overbecks selbstbewusst ablehnte, war es um die Souveränität des Tabellenführers<br />

geschehen. Hankel setzte mit einem Bauernopfer entschlossen nach, schnappte sich die Qualität bei<br />

fortlaufendem Königsangriff und sicherte sich seinen ersten Sieg.<br />

Nun war für Overbeck Platz zwei auch noch futsch, da Frank Drill am Nachbarbrett längst Bernhard<br />

Nagels Französische Verteidigung mit dem ultrascharfen Kurt-Richter-Angriff aus den Angeln gehoben<br />

hatte und <strong>im</strong> Endspiel mit Mehrfigur nichts mehr anbrennen ließ. <strong>Mit</strong> Platz zwei in der Abschlusstabelle<br />

bei erzielten vier Punkten aus sechs Partien krönte Frank Drill als ältester und (gemessen an der Elo-<br />

Zahl) nominell schlechtester Teilnehmer seine beeindruckende Vorstellung (Leistungszahl 2258 DWZ<br />

!) , die ihm sowohl die Qualifikation für das nächstjährige Meisterturnier in Idstein als auch die<br />

Qualifikation für den Deutschland-Cup <strong>im</strong> November in Dresden, für den der hessische Schachverband<br />

insgesamt fünf Spieler pro Ratinggruppe stellen darf, einbrachte. Drill unterlag als Nachziehender in<br />

Runde fünf gegen Overbeck glatt, hatte alle übrigen Kontrahenten aber recht gut <strong>im</strong> Griff und brillierte<br />

insbesondere am zweiten Tag gegen Cherny und Stockmann, wobei er Letztgenannten mit einem<br />

sehenswerten Läuferopfer bereits nach 16 Zügen zur Aufgabe nötigte.<br />

Der dritte Neuberger <strong>im</strong> Bunde Dennis Hankel zeigte von allen <strong>Teilnehmern</strong> den größten Kampfgeist<br />

(drei seiner sechs Partien gingen über 60 Züge), ließ aber ausgerechnet gegen die Nicht-Neuberger-<br />

Teilnehmer zu viele Torchancen ungenutzt. Sowohl gegen Andrej Cherny als auch gegen Andreas<br />

Haasler wurden Endspiele mit Mehrbauern nicht nur nicht gewonnen, sondern in beiden Fällen noch<br />

verloren. Von seinen drei Verlustpartien war nur die gegen Topfavorit Nagel chancenlos. Andererseits<br />

konnte Hankel nachteilige Positionen gegen Frank Drill (Minusbauer <strong>im</strong> Springerendspiel) und Michael<br />

Stockmann (Mehrqualität gegen allerdings drei Bauern) noch mit viel Einsatz zum Remis retten, sodass<br />

die Leistungszahl von 2018 noch halbwegs <strong>im</strong> Bereich des Erträglichen liegt.<br />

Abschlusstabelle: 1. A. Haasler (Sfr. Heideshe<strong>im</strong>/ Rheinland Pfalz) 4,5 Punkte; 2. F. Drill (Sfr.<br />

Neuberg) 4,0; 3. Th. Overbeck (Sfr. Neuberg) 3,5; ... 6. Dennis Hankel (Sfr. Neuberg) 2,0<br />

Rundenturnier Jeder gegen Jeden<br />

Leistungsgruppe B: (DWZ 1901-2100) : Sie wohnen gemeinsam unter einem Dach, haben dasselbe<br />

Hobby (Schach und Kickers Offenbach) und die annähernd gleiche Elo-Zahl. Und doch wurden<br />

<strong>Christopher</strong> und Norbert <strong>Seifert</strong> in der B-Gruppe durch die unbarmherzige Abschlusstabelle weit<br />

voneinander getrennt. Dank eines fulminanten Endspurts mit zwei Siegen in Runde sechs und sieben<br />

gegen die direkte Konkurrenz brachte der 16jährige <strong>Christopher</strong> <strong>Seifert</strong> Glanz und Gloria in die<br />

Ravolzhausener Hütte - und musste zugleich hilflos mit ansehen, wie Vater Norbert dasselbe <strong>Turnier</strong>


mit dem 37. und letzten Tabellenplatz abschloss. Bereits mit 0/2 elendig gestartet, brachte Norbert S.<br />

ein einzügig eingestellter Turm in Remisstellung gegen Hendrik Schlössner endgültig auf die schiefe<br />

Bahn. 1,5 Punkte aus sechs Partien (plus einem kampflosen Sieg) bei einer Performance von 1766<br />

DWZ war die traurige Bilanz für den Neuberger Bezirksoberligaspieler - Schl<strong>im</strong>mer geht’s n<strong>im</strong>mer !<br />

Wie man es richtig macht, demonstrierte der Filius in eindrucksvoller Manier. Dabei war <strong>Christopher</strong> S.<br />

trotz seines Auftakterfolges gegen den früheren Zweitbundesligaspieler Gerhard Orwatsch (SK Gießen)<br />

unverschuldet schnell ins Hintertreffen geraten. Letztgenannter hatte sich nämlich nach der Niederlage<br />

in Runde eins daran erinnert, dass er <strong>im</strong> Grunde doch erkrankt war und war zu den folgenden Runden<br />

nicht mehr angetreten, sodass das Buchholtz-Konto von <strong>Christopher</strong> <strong>Seifert</strong> mit null Punkten belastet<br />

war (anstelle des Orwatschen Erwartungswertes von ca. 4,0-4,5 Punkten !). Zwei Punkteteilungen<br />

gegen den Herborner Oldie Gerd Erich Keuth (Remis <strong>im</strong> 46. Zug) und dem Steinbacher Remis-<br />

Spezialisten Julian Rubel (23 Züge) brachten C. <strong>Seifert</strong> zwar ins obere Drittel, doch der Weg in<br />

Richtung Gipfel schien doch versperrt. Das Ravolzhausener Positionstalent ließ dann jedoch gegen<br />

absolut starke Gegnerschaft 2,5 Punkte aus drei Partien folgen (Siege gegen Roland Schreiner und<br />

Heiko Marzahn bei einem Unentschieden gegen Dieburgs Michael Krause) und lag somit vor der<br />

letzten Runde hinter den bis dahin souverän auftrumpfenden Dirk Sroka (SC Gelnhausen) und besagtem<br />

Michael Krause auf Rang drei. Sroka und Krause trennten sich <strong>im</strong> direkten Vergleich schnell Remis,<br />

wonach Sroka eigenen Aussagen zufolge den <strong>Turnier</strong>sieg unter Dach und Fach glaubte. Er hatte aber<br />

die Rechnung ohne <strong>Christopher</strong> <strong>Seifert</strong> gemacht, der mit den weißen Steinen gegen den bekannt<br />

endspielstarken, aber taktisch anfälligen Dr. Benninger (Heusenstamm) sofort Druck ausübte und den<br />

Heusenstammer Juristen bereits <strong>im</strong> 21. Zug mit einem Damenscheinopfer nebst Springergabel eine<br />

Leichtfigur abknöpfte. Damit zog C. <strong>Seifert</strong> an Sroka und Krause vorbei, sicherte sich den<br />

aufgestockten Geldpreis, den Siegerpokal samt Urkunde, und die Qualifikationen für das A-<strong>Turnier</strong><br />

2009 in Idstein und den Deutschland-Cup <strong>im</strong> November in Dresden. Beeindruckend dabei die von<br />

<strong>Christopher</strong> <strong>Seifert</strong> erzielte Leistungszahl von 2237 DWZ, wovon manche Oberligaspieler ihr ganzes<br />

Schachleben lang träumen. Dass <strong>Christopher</strong> mit der Pole Position zehn Plätze gutmachte (er war laut<br />

DWZ an Position elf gesetzt) und dass er den von ihm erwarteten Punkteschnitt um 2,1 Zähler übertraf,<br />

sei nur der Vollständigkeit halber erwähnt.<br />

Neben dem ungleichen <strong>Seifert</strong>-Duo nahmen mit Gerhard Schwartz und Harald Skarke zwei weitere<br />

Neuberger am B-<strong>Turnier</strong> teil. Skarke startete mit einem Remis gegen den aktuellen Hessenligaspieler<br />

und früheren A-Jugend-Hessenmeister Hendrik Z<strong>im</strong>mermann (König Nied) recht vielversprechend ,<br />

machte in den folgenden Runden aber den Fehler, zuwenig Überraschungseffekte in sein Spiel<br />

einfließen zu lassen, sodass der an Position 27 gesetzte nationale Schiedsrichter außer zwei Niederlagen<br />

nur noch vier weitere Punkteteilungen erzielte und sich mit 2,5/7 in der Abschlusstabelle auf Platz 31<br />

wiederfand.<br />

Etwas besser lief es bei Gerhard Schwartz, der in Runde drei mit dem Weiß-Sieg gegen den früheren<br />

Zweitligaspieler Gero Marten (aktuell be<strong>im</strong> Landesliga -Spitzenreiter Turm Idstein aktiv) sein<br />

persönliches Highlight erlebte. Ein weiterer voller Punkt gegen Kelkhe<strong>im</strong>s Alexander Matzies, drei<br />

Halbe gegen Schreiner, Ernest Grass und Harald Jorzick vom Gastgeber Großauhe<strong>im</strong> sowie Verluste<br />

gegen Michael Krause und Julian Rubel brachten dem Erstbrettspieler von Sfr. Neuberg II 50 Prozent<br />

der Punkte und Platz 20 in der Abschlusstabelle ein, was in etwa dem Erwartungswert entsprach.<br />

Abschlusstabelle: 1. Ch. <strong>Seifert</strong> (Sfr. Neuberg) 5,5 Punkte; 2. Dirk Sroka (SC Gelnhausen) 5,0<br />

(21,5); 3. Michael Krause (SK Dieburg) 5,0 (21,0); ... 20. G. Schwartz (Sfr. Neuberg) 3,5; ... 31. H.<br />

Skarke (Sfr. Neuberg) 2,5; ... 37. N. <strong>Seifert</strong> (Sfr. Neuberg) 1,5 Punkte - 37 Teilnehmer, 7 Runden<br />

Leistungsgruppe C: (1701 - 1900 DWZ): Hier hatte Neuberg gleich fünf Eisen <strong>im</strong> Feuer, wobei sich<br />

der an fünf gesetzte Angriffsspieler Matthias Rack schnell als heißester Aufstiegskandidat entpuppte.<br />

Drei Siege gegen Rudi Förster (Sfr. Braunfels), Carsten Schmitt (Bergwinkel) und dem Kasseler<br />

Verbandsligaspieler (!) Karl-Heinz Schnegelsberg bei einer überraschenden Punkteteilung gegen den<br />

21jährigen Waldemar Geringer vom SC Eppertshausen katapultierten den Neuberger schnell auf die<br />

vorderste Startposition, ehe der in diesem <strong>Turnier</strong> wie entfesselt aufspielende Karl-Heinz Eg<br />

(<strong>Turnier</strong>sieger mit 6,5/7) vom SV Rüsselshe<strong>im</strong> in Runde fünf Racks Traum vom Platz an der Sonne<br />

zerstörte. Matthias R. fand kein Rezept gegen das gefährliche Blackmar-Diemer-Gambit des<br />

Opelstädters und wurde schließlich <strong>im</strong> 35. Zug von Eg mattgesetzt. Matthias R. stand nun vor der<br />

schwierigen Aufgabe, gegen den talentierten Vereinskameraden Niklas Iwanziw, der be<strong>im</strong> Aufsteiger<br />

Sfr. Neuberg III das Spitzenbrett bekleidet, voll punkten zu müssen, um weiterhin Anschluss zu halten.<br />

Dies sollte nach hartem Kampf auch gelingen. Rack kam am Damenflügel zur Linienöffnung, besaß


fortan die aktiveren Schwerfiguren, was letztlich <strong>im</strong> 44. Zug zur Eroberung des gefesselten Iwanziw-<br />

Springers führte. Ein Kurzremis in der Schlussrunde gegen Tabellennachbar Jens Will vom<br />

Landesligameister SK Gernshe<strong>im</strong> sicherte Rack Bronzemedaille, Geldpreis, DWZ-Gewinn (Racks<br />

Leistungszahl war 1970 DWZ) und den Aufstieg in die lukrativere B-Gruppe.<br />

Zweitbester Neuberger war der 14jährige Hessenkaderspieler Niklas Iwanziw, der sich nach einem für<br />

ihn eher mageren Jahr 2007 wieder auf dem aufsteigenden Ast befindet. Zu dem kampflosen Sieg in<br />

Runde zwei gegen Aussteiger Pascal Müller (SK Gernshe<strong>im</strong>) addierte Iwanziw noch 3,5/6 (2 Siege, 3<br />

Unentschieden, Niederlage gegen Rack) hinzu, wobei sein betont sicherer Positionsstil ihn vor<br />

unangenehmen Überraschungen schützte. Gegen allzu dreiste Attacken ist Iwanziw bekannter weise<br />

resistent, was insbesondere der Lindenholzhausener Landesligaspieler Michael Rompel (Elo 1981)<br />

schmerzlich zu spüren bekam, dem der Neuberger Jungfuchs in den ersten 20 Zügen nacheinander<br />

Qualität und Läufer herausschraubte. Matthias Rack und Niklas Iwanziw haben sich damit ebenfalls für<br />

den „Deutschland – Cup“ <strong>im</strong> November 2008 in Dresden qualifiziert.<br />

Die übrigen Neuberger <strong>im</strong> C-<strong>Turnier</strong> rissen keine Bäume aus, ohne aber zu enttäuschen. Volkmar Bosse<br />

(Platz 24) und <strong>Christopher</strong> Overbeck (Platz 29) bereicherten mit 50prozentiger Punktausbeute das<br />

Tabellenmittelfeld, während Senior Gottfried Draxler 2,5 Punkte schaffte, was in etwa seinem<br />

Erwartungswert entsprach. Der Sieg von C. Overbeck über Draxler setzte dabei die sportlich faire<br />

Einstellung der Neuberger in allen Gruppen fort, in vereinsinternen Duellen die Partie voll auszuspielen<br />

und keine Gefangenen zu machen.<br />

Abschlusstabelle: 1. KH Eg (SV Rüsselshe<strong>im</strong>) 6,5 Punkte; 2. J. Will (SK Gernshe<strong>im</strong>) 5,5; 3. Matthias<br />

Rack (Sfr. Neuberg) 5,0; ... 11. N. Iwanziw (Sfr. Neuberg) 4,5; ... 24. V. Bosse (Sfr. Neuberg) 3,5;<br />

... 29. Chr. Overbeck (Sfr. Neuberg) 3,5; ... 42. G. Draxler (Sfr. Neuberg) 2,5 Punkte<br />

50 Teilnehmer - 7 Runden CH-System<br />

Leistungsgruppe D: (<strong>15</strong>01 - 1700 DWZ) : Die erst zehnjährige Nationalspielerin Sonja Maria<br />

Bluhm (<strong>15</strong>40 DWZ) vertrat die Neuberger Schachfreunde in der D-Gruppe, wo sie anders als bei<br />

internationalen Mädchenturnieren auf abgezockte Erwachsene traf und hier doch Lehrgeld zahlen<br />

musste. In dem fünfrundigen <strong>Turnier</strong> blieb Sonja ohne jeglichen Partiegewinn, schaffte drei<br />

Punkteteilungen und musste zwei Mal die Waffen strecken. Unter den 61 <strong>Teilnehmern</strong> musste sich die<br />

WM-Teilnehmerin mit Platz 52 begnügen, war aber in der Startliste auch nur auf Rang 49 gesetzt<br />

gewesen. <strong>Mit</strong> der Leistungszahl von 1477 blieb die Neubergerin geringfügig unter dem Erwartungswert.<br />

<strong>Turnier</strong>sieger wurde Thomas Libuda vom SC Hainstadt mit 4,5 Punkten.<br />

Leistungsgruppe E: (1301 - <strong>15</strong>00 DWZ): Sonjas älterer Bruder Ach<strong>im</strong> Bluhm (13 Jahre) zeigte wie<br />

in der Mannschaftsrunde Kämpferqualitäten und steckte die ärgerliche Auftaktniederlage gegen den<br />

Ortenberger Daniel Glodeck weg, als er sich <strong>im</strong> materiell gleichen Leichtfigurenendspiel mit<br />

schlechtem Läufer gegen den quicklebendigen Ortenberger Springer austempieren lassen musste. In<br />

Runde zwei brachte Ach<strong>im</strong> B. gegen den zwei Jahre älteren Bad Nauhe<strong>im</strong>er Daniel Noble <strong>im</strong> Turm-<br />

Läufer-Endspiel seine Mehrqualität zur Geltung, auch Sven Schellen konnte mit den weißen Steinen das<br />

orthodoxe Damengambit des Neubergers nicht widerlegen. Seinen dritten Sieg in Serie schaffte Bluhm<br />

gegen den nominell um 120 DWZ-Punkte stärkeren Frankfurter Uli Euler, indem er <strong>im</strong> nur scheinbar<br />

ausgeglichenen Dame-Springer-Endspiel die weißen Offiziere aktivierte und eine Springermattdrohung<br />

auf dem Feld c6 aufstellte, die Euler nur durch Aufopferung der eigenen Dame entschärfen konnte. Ein<br />

Unentschieden gegen den Gründauer Marius Schulte sicherte Ach<strong>im</strong> einen ausgezeichneten sechsten<br />

Platz, wobei er mit seiner <strong>im</strong> <strong>Turnier</strong> erzielten Leistungszahl von <strong>15</strong>77 DWZ die eigene Rating von<br />

1366-<strong>15</strong> um über 200 Punkte überbot.<br />

Platz Eins ging mit Markus Bodensohn (4,5 Punkte) erneut an einen Hainstädter Vertreter.<br />

Frank Drill

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