PR Ä AMBEL - Bilder wie Worte

Unser Leitbild
CJD Schule Schlaffhorst-Andersen
Bad Nenndorf

Leitbild der CJD Schule Schlaffhorst-Andersen Bad Nenndorf
Herausgeber:
CJD Schule Schlaffhorst-Andersen Bad Nenndorf
31542 Bad Nenndorf • Bornstraße 20
Telefon 05723 - 9418 - 0 • www.cjd.schlaffhorst-andersen.de
Stand: Juli 2005
Diese Publikation ist urheberrechtlich geschützt und darf insgesamt
oder in Auszügen nur mit schriftlicher Genehmigung verwendet
werden.
Copyright: CJD Schule Schlaffhorst-Andersen Bad Nenndorf im
Christlichen Jugenddorfwerk Deutschlands e. V.
Fotografie und Gestaltung: Achim Werner,
Studio Bilder wie Worte. www.bilder-wie-worte.de

Vorwort
Kurz vor dem 100. Geburtstag unserer Einrichtung haben wir die
grundlegenden Gedanken und Ziele unserer Arbeit in diesem Leitbild
zusammengefasst.
In einem umfangreichen Prozess hatten alle Mitarbeitenden und alle
Schülerinnen und Schüler Gelegenheit, ihre Gedanken zur Schule,
angefangen vom pädagogischen Handeln bis hin zur Wirkung in der
Öffentlichkeit, zu formulieren.
Die Überlegungen, die hier zusammengefasst sind, sind nicht neu. Wir
wurden auch bisher schon von ihnen geleitet. Der enge Zusammenhalt
der kleinen Schulgemeinschaft, die intensive Kommunikation untereinander
und das Verständnis der gemeinsamen Zielsetzung ließ die
schriftliche Fixierung der Leitgedanken bisher überflüssig erscheinen.
Dies galt insbesondere für die Zeit von 1910 bis 1945, als Clara
Schlaffhorst und Hedwig Andersen mit ihren charismatischen
Persönlichkeiten die Lernziele der Schule quasi selbst abgebildet
haben. Es galt auch für die Zeit des Wiederaufbaus nach dem zweiten
Weltkrieg durch engagierte, überzeugte Schülerinnen.
Beginnend mit dem Schulträgerwechsel 1977 und der staatlichen
Anerkennung der Schule im Jahr 1982 änderte sich die innere wie die
äußere Wahrnehmung. Es folgten die Eröffnung der Praxis für Atem-,
Sprach- und Stimmtherapie und die weiterentwickelten Kursangebote.
Die Schulgemeinschaft wuchs von circa 50 auf mehr als 200
Menschen.
Diese Veränderungen und die intensive interne Auseinandersetzung
mit unseren Zielen, die durch das 1999 begonnene Qualitätsmanagement
angestoßen wurde, führten zur Frage, unter welchem primären
Leitgedanken wir im 21. Jahrhundert unsere Einrichtung führen werden.
Das Ergebnis:
Leitbild der CJD Schule Schlaffhorst-Andersen Bad Nenndorf
In Ausbildung und Schulleben, im Umgang mit und
zwischen allen Beteiligten und auch im Hinblick auf die
spätere Berufstätigkeit der Absolventen orientiert sich die
CJD Schule Schlaffhorst-Andersen Bad Nenndorf am
humanistischen und am christlichen Menschenbild.
Ich danke allen, die in Arbeitskreisen und Gesprächsrunden ihre
Gedanken zusammengetragen und ergänzt, favorisiert und wieder
verworfen und schließlich in einem gemeinsamen Prozess abgestimmt
haben. Sie alle stehen in der Verantwortung für dieses Leitbild.
Ich wünsche mir, dass dieses Bild unserer Einrichtung uns in
Gegenwart und Zukunft so lange leiten möge wie möglich und sich
so weit verändern möge wie nötig.
Torsten Bessert-Nettelbeck, Leiter der Einrichtung

Leitbild der CJD Schule Schlaffhorst-Andersen Bad Nenndorf
P R Ä A M B E L
Unsere CJD Schule Schlaffhorst-Andersen Bad Nenndorf sieht
sich als ein lebendiger Teil der Gesellschaft und in einem
Spannungsfeld von zunehmender Individualisierung und
Internationalisierung.
Wir begegnen den damit verbundenen Herausforderungen,
indem wir die persönlichen Entwicklungsprozesse unserer
Schülerinnen und Schüler fördern und ihnen umfassende
Kompetenzen für den Beruf vermitteln.
Wir unterstützen unsere Schülerinnen und Schüler dabei, ihre
persönlichen Stärken weiterzuentwickeln. Gemeinsam mit dem
Bundesverband der Atem-, Sprech- und Stimmlehrer/innen
arbeiten wir daran, die Anerkennung des Berufes auch auf
europäischer Ebene zu verbessern.
Wir legen in den drei Ausbildungsjahren die Basis für ein
lebenslanges Lernen.
Wir sind eine lernende Organisation und evaluieren regelmäßig
unsere Ausbildungsarbeit.
Wir sind gesellschaftlichen Entwicklungen aufgeschlossen und
greifen sie auf. Wir passen unsere Lernfelder an neue berufliche
Handlungsfelder an, zum Beispiel Frühförderung von
Migrantenkindern, Vorbeugung von Stimmerkrankungen von
Lehrkräften oder die Therapie von Schluckstörungen.
Wir freuen uns über die Unterstützung unserer Arbeit
durch unseren Schulträger, das Christliche Jugenddorfwerk
Deutschlands e.V. (CJD) mit den Erfahrungen, die er seit 1947
mit über 40 Schulen gewonnen hat.

Den ganzen Menschen sehen
Das Konzept Schlaffhorst-Andersen
Im Mittelpunkt des Konzeptes Schlaffhorst-Andersen steht der Mensch.
Er ist eingebunden in seine leiblichen, emotionalen, geistigen und spirituellen
Bezüge. Danach sehen wir den Menschen in seiner umfassenden
Individualität, bestimmt durch seine jeweilige Konstitution, seine
Biographie und Habituation, sein familiäres und soziales Milieu.
Nach dem Konzept Schlaffhorst-Andersen folgt unser Leben naturgegebenen
Grundsätzen. Ziel unserer Arbeit ist es, zu einer rhythmischen,
dem jeweiligen Menschen angemessenen, Lebensorganisation zu finden.
In einem ständigen Dialog mit sich und seiner Umwelt findet der Mensch
seinen individuellen Rhythmus, erkennt seine ureigenen Kräfte und
Ressourcen und setzt sie für ein ausgewogenes Leben ein: Ein Zustand
körperlicher, psychischer und geistiger Harmonisierung und Gesundheit
ist das Ziel.
Der Weg dorthin führt über die Wahrnehmung und das Ausbalancieren
der komplexen Vorgänge in den Bereichen Atmung, Bewegung, Stimme,
Sprechen und über die daraus resultierenden Wechselwirkungen. Das
Konzept Schlaffhorst-Andersen regt einen lebenslang fortlaufenden Prozess
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an, der zur Regeneration und zur Freisetzung individueller vitaler und
schöpferischer Kräfte auf allen oben genannten Ebenen führt.
Diese individuelle Gesundheit im Sinne des Konzeptes Schlaffhorst-Andersen
ist Voraussetzung für eine intensive Wahrnehmung der Mitmenschen.
Das bezieht sich sowohl auf den einzelnen Menschen als auch auf die
Gesellschaft.
In unserem Selbstbild vereinigen wir das tradierte Wissen der von Schlaffhorst
und Andersen entwickelten Arbeitsinhalte mit den Erkenntnissen der heutigen
Zeit.

Den ganzen Menschen ausbilden
Das Ausbildungskonzept
Wir bereiten junge Menschen auf einen Beruf in therapeutischen und
präventiven, pädagogischen und musikalischen Handlungsfeldern vor.
Dabei führt unser Ausbildungskonzept zu einer intensiven Entwicklung der
Persönlichkeit.
Unsere hervorragend ausgebildeten Lehrkräfte verstehen es als Herausforderung,
die individuellen Entwicklungsbedürfnisse unserer Schülerinnen und Schüler
mit den Anforderungen einer staatlich anerkannten Ausbildung zu verbinden
und auszubalancieren.
Ganzheitliche Ausbildung bedeutet für uns: Den jungen Menschen umfassend
an Geist, Seele und Leib bilden, intellektuell und emotional, kognitiv und fachpraktisch,
berufspolitisch und musikalisch, methodisch und didaktisch, individuell
und integrationsfähig. Der gefestigte Einzelne bringt unserer Meinung nach
beste Voraussetzungen für ein soziales Verhalten in der Gemeinschaft mit.
Die dreijährige Schulung der Wahrnehmungsfähigkeit für eigene und fremde
Atem-, Stimm-, Sprech- und Bewegungsfunktionen in individueller Einzel- und
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Kleingruppen-Arbeit lässt Grenzen erfahren und kristallisiert Stärken und
Schwächen heraus.
Im Rahmen der Ausbildung steht unseren Schülerinnen und Schülern eine hohe
Fachkompetenz in den begleitenden Disziplinen der Medizin, Pädagogik und
Psychologie sowie eine sehr gute technische Ausstattung zur Verfügung.
Der dreijährige Ausbildungsprozess vermittelt mit dem Konzept Schlaffhorst-
Andersen die Grundlage für ein lebenslanges Lernen.

Theorie erfahren
Fachkompetenz in Schule, Praxis und Kursarbeit
In Ausbildung und Therapie greifen wir auf ein über hundert Jahre
altes Erfahrungswissen zurück. Mehrere Generationen haben es seit
Clara Schlaffhorst und Hedwig Andersen in der Auseinandersetzung mit
der eigenen und der fremden Atmung, Sprache, Stimme, Bewegung und
seelischen Befindlichkeit immer weiter entwickelt.
Dieses Erfahrungswissen wird gestützt und angereichert durch ein aktuelles
Theoriewissen aus den wissenschaftlichen Disziplinen der Anatomie,
Physiologie, Pathologie, Phoniatrie, Pädaudiologie, Neurologie, Psychologie,
Erziehungswissenschaft, Linguistik u.a.
Die Schule verfügt darüber hinaus über eine breite musisch-künstlerische
Kompetenz, die unter anderem auch den späteren Einsatz musischer Elemente
in Therapie und Unterricht ermöglicht.
Ein differenziertes methodisch-didaktisches Wissen und Können sorgt schließlich
dafür, Schülerinnen/Schüler und Patientinnen/Patienten individuell in der
jeweils angemessenen Weise zu unterrichten bzw. zu therapieren.
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Erfahrungswissen, Theoriewissen, musisch-künstlerische Kompetenz und methodisch-didaktisches
Know-how zusammen machen unsere Fachkompetenz aus.
Die Fachkompetenz kommt in Ausbildung und Therapie nur dann optimal
zur Wirkung, wenn Lehrkräfte und Therapeuten/Therapeutinnen eine offene,
interessierte, fördernde und fordernde Einstellung den Schülerinnen/Schülern
und Patientinnen/Patienten gegenüber haben, die wir als Sozialkompetenz
bezeichnen.
Es ist selbstverständlich, dass sich alle unsere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen
nach der beruflichen Ausbildung oder dem wissenschaftlichen Studium regelmäßig
auf den unterschiedlichsten Gebieten weiterbilden.

Den Anderen sehen
Gesellschaftliche Verantwortung
Auf dem Weg zu einer Therapeuten- und Lehrerpersönlichkeit sollen
unsere Schülerinnen und Schüler lernen, ihre persönlichen
Ressourcen zu erschließen, Eigenverantwortlichkeit zu entwickeln
und die Gemeinschaft zu fördern, indem sie andere Menschen in ihrer
Entwicklung unterstützen.
Um dieses Ziel zu erreichen arbeitet die Schule ständig an der
Verbesserung der Qualität ihrer Ausbildungsangebote. Dabei orientieren
wir uns an den Leitaufgaben des CJD: „Menschen mit besonderen
Begabungen und Stärken auf der Suche nach ihrem Platz in Beruf und
Gesellschaft zu helfen, sie zu begleiten und bestmöglich zu fördern“
(aus dem Leitbild des CJD).
Soziale Verantwortung im größeren Rahmen der Einrichtung ist verbunden
mit Respekt und Aufmerksamkeit für die Persönlichkeit und
die Arbeit des Anderen. Höflichkeit, Unterstützung, Kommunikation,
Ordnung, verantwortlicher Umgang mit dem Schul- und Praxiseigentum,
die Orientierung an den Werten und Normen der Einrichtung lassen
Zusammenleben gelingen.
Wir wollen den gesellschaftlichen Nutzen unserer Arbeit angemessen
zur Geltung bringen und in der Öffentlichkeit bewusst machen.
Unser Ziel ist es daher, ein Fachzentrum für Atmung, Stimme, Sprache,
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Sprechen, Kommunikation und ganzheitliche Entwicklung zu sein
und uns damit im Gesundheitswesen eindeutig und wettbewerbsfähig
zu positionieren. Dabei legen wir unsere Sorgfalt darauf, den Kern
der Arbeit zu erhalten wie auch das Konzept den sich verändernden
Bedingungen in Wissenschaft, Kunst und Gesellschaft anzupassen.
Wir empfinden eine hohe Verantwortung für das Berufsbild des Atem-,
Sprech- und Stimmlehrers und arbeiten aktiv an seiner Weiterentwicklung
mit - im Sinne unserer Schülerinnen und Schüler und ihrer zukünftigen
Patienten und Klienten. Änderungen in den politischen, wirtschaftlichen
und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, denen unsere
Absolventen unterliegen, begleiten wir aufgeschlossen und mit konstruktiver
Kritik. Wir nehmen unsere Einflussmöglichkeiten im Gespräch
mit politisch Verantwortlichen, mit Vertretern der Gesundheitsbehörden
und Abrechnungsorganisationen wahr. Oberste Maxime unserer Schule
und damit aller Absolventen ist es, die bestmögliche Versorgung für
Menschen zu gewährleisten, denen Atem-, Sprech- und Stimmlehrer
helfen können.

Keiner geht verloren
Das Schulleben
Grundlage unseres Verständnisses von Schule ist ein gutes und vertrauensvolles
Lernklima. Darauf legen wir großen Wert und sorgen auf vielfältige
Weise dafür: Unser Lehrer-Schüler-Zahlenverhältnis ist etwa eins
zu sechs, die Gesamtgröße der Schule ist überschaubar. Das ermöglicht
Kontakt und Gemeinsamkeit auch an langen Schultagen. Es herrscht
ein lebendiges kollegiales Miteinander mit Spaß am Lernen, gemeinsamem
Essen, Musizieren und Feiern. Unsere Schule bleibt auch nach
dem Ende der Ausbildung für Ehemalige attraktiv und ermöglicht uns
dadurch einen engen Kontakt mit der beruflichen Wirklichkeit.
Unsere Schülerinnen und Schüler lernen einzeln und in der Gruppe,
semesterübergreifend und im Kontakt mit Patienten und Klienten in
handlungsorientierten Lernsituationen.
Diese Arbeits- und Lernbedingungen führen zu einem guten, von
Freundlichkeit und Offenheit geprägten Arbeits- und Lernklima.
Für Schülerinnen und Schüler mit Lernproblemen oder in
Konfliktsituationen gibt es Beratung und finanzielle Hilfestellung.
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Im gemeinsamen Gestalten von öffentlichen Konzerten, Schulfesten,
Tagungen, Exkursionen u.a. entsteht bei Mitarbeitenden, Schülerinnen
und Schülern ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein. Dies wirkt
sich auch positiv auf die Außendarstellung der Schule aus.
Die Kernkompetenzen und Ziele des CJD als Träger passen gut zu
denen der Schule. Die Kernaussagen des CJD „Jedem seine Chance“
und „Keiner darf verloren gehen“ entsprechen dem Menschenbild, das
dem Konzept Schlaffhorst-Andersen zugrunde liegt.