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Liebe Leserinnen, Liebe Leser, Neuer Chefarzt Umbauten Abschied ...

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Ausgabe 33 | Juli 2012<br />

Murg Geflüster<br />

<strong>Neuer</strong> <strong>Chefarzt</strong> <strong>Umbauten</strong> <strong>Abschied</strong> von Helga Selzer<br />

Herr Dr. Biro ist Ärztlicher Leiter<br />

und <strong>Chefarzt</strong> an der Neurologischen<br />

Klinik Selzer<br />

Seite 2<br />

<strong>Liebe</strong> <strong><strong>Leser</strong>innen</strong>,<br />

<strong>Liebe</strong> <strong>Leser</strong>,<br />

ein turbulentes Jahr neigt sich dem<br />

Ende zu und es bleibt kaum ein<br />

Moment der Besinnung, die Ereignisse<br />

der letzten Monate zu verarbeiten.<br />

Denn schon ist man mit der<br />

Planung für das kommende Jahr<br />

beschäftigt.<br />

Da war natürlich zunächst das uns<br />

alle tief berührende Ereignis im<br />

April als unser <strong>Chefarzt</strong>, Herr PD<br />

Dr. Schädlich plötzlich verstarb.<br />

Mit Bedacht aber dennoch zügig<br />

mußte ein geeigneter Nachfolger<br />

gefunden werden, der die Klinik<br />

zumindest vorübergehend leiten<br />

würde. Wir haben dies geschafft<br />

bitte neues<br />

Vorwort liefern<br />

Informationen über <strong>Neuer</strong>ungen<br />

und Umbaumaßnahmen<br />

und hatten im Juni bereits Herrn<br />

Dr. Ambach verpflichtet, der die<br />

Ärztliche Leitung bis zum April des<br />

kommenden Jahres übernahm.<br />

Am ersten April 2012 wird dann<br />

Herr Dr. Biro die Leitung des ärztlichen<br />

Bereiches übernehmen. Wir<br />

werden Herrn Dr. Biro im kommenden<br />

Jahr noch ausführlich vorstellen.<br />

Auf jeden Fall möchten wir uns<br />

an dieser Stelle recht herzlich bei<br />

unserer Ärzteschaft und dabei insbesondere<br />

bei unserem Oberarzt<br />

Herrn Dr. Bayer bedanken. Herr Dr.<br />

Bayer hat in dieser Zeit den Verstorbenen<br />

mehr als würdig vertreten.<br />

Seite 3<br />

Ohne die spontane Bereitschaft<br />

unserer Ärzte, weit über das Übliche<br />

hinaus sich für die Klinik zu<br />

engagieren und sogar spontan auf<br />

ihren Urlaub zu verzichten, hätten<br />

wir diese Zäsur sicherlich nicht<br />

ohne größere Blessuren davonzutragen<br />

geschafft.<br />

Dennoch dreht sich die Erde weiter<br />

und so haben wir schon die nächsten<br />

Investitionen geplant. Noch in<br />

diesem Winter werden wir im Haus<br />

Waldhorn einen zweiten Aufzug<br />

in der Ergotherapie enden lassen.<br />

Auch wird die Bäderabteilung in<br />

diesem Haus (endlich) erneuert.<br />

Einblicke in das Leben der<br />

Klinikgründerin<br />

Im Haus Berghof wollen wir die<br />

älteren Zimmer neu möblieren.<br />

Freuen Sie sich also mit uns auf das<br />

kommende Jahr.<br />

Wir wünschen Ihnen ein gesegnetes<br />

Weihnachtsfest und ein<br />

glückliches Neues Jahr.<br />

Ihre Familie Selzer<br />

mit allen Mitarbeitern<br />

Seite 4


2 MurgGeflüster MurgGeflüster 3<br />

<strong>Neuer</strong> <strong>Chefarzt</strong> an der Neurologischen Klinik Selzer<br />

Nachdem vor einem Jahr im April<br />

2011 der <strong>Chefarzt</strong> der Neurologischen<br />

Klinik, Herr Priv. Doz. Dr.<br />

Schädlich, plötzlich verstorben<br />

war, hat die Klinik nun die <strong>Chefarzt</strong>position<br />

neu besetzt. Seit 1.<br />

April nun ist Herr Dr. Biro Ärztlicher<br />

Leiter und <strong>Chefarzt</strong> der Klinik.<br />

Herr Dr. Biro ist Facharzt für<br />

Neurologie und hat die Zusatzbezeichnungen<br />

Psychotherapie, Chirotherapie,<br />

Suchtmedizin sowie<br />

Sozialmedizin. Zudem ist Herr Dr.<br />

Biro zertifizierter Gesundheitsökonom.<br />

Nach seiner Ausbildung zum Facharzt<br />

für Neurologie war Herr Dr.<br />

Biro von 2002 bis Ende 2006 als<br />

Oberarzt und leitender Arzt der<br />

neurologischen und neurophysiologischen<br />

Ambulanz im Bundeswehrkrankenhaus<br />

Ulm, zugleich<br />

Lehrkrankenhaus der Universität<br />

Ulm, tätig. Dort war er unter<br />

Herrn Dr. Kornhuber auch regelmäßig<br />

mit der Lehre betraut und<br />

als Qualitätsmanagementbeauftragter<br />

für das Gebiet Schlaganfall<br />

zuständig. Ab 2007 war Herr Dr.<br />

Biro Leitender Arzt im Zentrum<br />

für ambulante neurologische Rehabilitation<br />

in Kaiserslautern. Seit<br />

Intrathekale Triamcinolon-Injektion (Volon A) als<br />

„Neue Strategie bei sekundär progressiver MS“<br />

Dabei handelt es sich um ein<br />

seit 1953 bekanntes Behandlungsverfahren<br />

der Multiplen<br />

Sklerose, bei dem in bestimmten<br />

Abständen ein längerfristig<br />

wirksames Kortisonpräparat in<br />

den Rückenmarkskanal über<br />

eine Lumbalpunktion gespritzt<br />

wird.<br />

Durch diese Behandlung werden<br />

insbesondere Entzündungsherde<br />

im Rückenmark behandelt. <strong>Neuer</strong>e<br />

Forschungsergebnisse weisen<br />

aber auch auf eine positive<br />

Beeinflussung der, gerade bei<br />

der sekundär chronisch progredienten<br />

Verlaufsform häufig<br />

beobachteten, zusätzlichen axonalen<br />

Schädigung („weiße Substanz“)<br />

auf.<br />

Erfolge können sich unter anderem<br />

in einer Zunahme der Kraft,<br />

einer Verminderung der spastischen<br />

Muskeltonuserhöhung,<br />

Verbesserung des Gehens sowie<br />

der Blasenfunktion zeigen.<br />

Vorteile gegenüber der intravenösen<br />

Kortisonbehandlung sind<br />

eine deutlich geringer benötigte<br />

Dosis und damit weniger „Kortisonnebenwirkungen“<br />

sowie<br />

dieser Zeit beschäftigte er sich<br />

vorwiegend mit der Behandlung<br />

der Multiplen Sklerose und hielt<br />

zahlreiche Vorträge über dieses<br />

Gebiet. 2010 nahm er das Angebot<br />

der Neurologischen Rehabilitationsklinik<br />

am Klosterwald in<br />

Villingen-Schwenningen an, die<br />

vakante <strong>Chefarzt</strong>stelle zu besetzen<br />

an. Herr Dr. Biro ist 43 Jahre alt,<br />

verheiratet und hat eine Tochter.<br />

eine deutlich länger anhaltende<br />

Wirkung.<br />

Aufgrund möglicher Nebenwirkungen<br />

bzw. Komplikationen<br />

(Hirnhautentzündung, Verklebungen<br />

im Bereich des Rückenmarkskanals,<br />

Blutung im Bereich<br />

der Hirnoberfläche, Liquorfistel<br />

und postpunktionelle Kopfschmerzen)<br />

sollte diese Behandlung<br />

nur von einem erfahrenen<br />

Neurologen durchgeführt werden.<br />

In der Regel sind bei einem guten<br />

Ansprechen Injektionen alle<br />

4-6 Wochen möglich, eine Ausweitung<br />

auf alle 3-6 Monate ist<br />

aber ebenfalls denkbar. Dieses<br />

Verfahren ist über lange Zeiträume<br />

anwendbar.<br />

Seit 01.04.2012 bieten wir durch<br />

unseren <strong>Chefarzt</strong>, Dr. Z. Biro,<br />

diese Therapieoption in unserer<br />

Klinik an.<br />

Ein Fachkrankenhaus der Neurologie<br />

mit über hundert Betten,<br />

das im Krankenhausplan Baden-<br />

Württemberg zur Versorgung der<br />

an Multipler Sklerose erkrankter<br />

Patienten aufgenommen ist, zu<br />

leiten, konnte Herr Dr. Biro nicht<br />

widerstehen. So bewarb er sich<br />

um die Stelle und ist nun seit dem<br />

1. April in Schönmünzach tätig.<br />

Herr Dr. Biro hat die Ausbildungs-<br />

ermächtigung für die Bereiche<br />

Neurologie und Sozialmedizin. Zusammen<br />

mit der einjährigen Ausbildungsermächtigung<br />

für Innere<br />

Medizin, des Oberarztes der Klinik,<br />

Herrn Dr Bayer, kann die Neurologische<br />

Klinik Selzer Assistenzärzte<br />

über insgesamt drei Jahre<br />

ausbilden.<br />

PNF in der Ergotherapie<br />

In der Physiotherapie ist das Konzept<br />

von Dr. Herman Kabat und<br />

Margaret Knott schon lange ein<br />

fester Bestandteil der Behandlung.<br />

Auch in der Ergotherapie<br />

findet es immer mehr Anklang.<br />

Die Proprioceptive Neuromuskuläre<br />

Fazilitation (kurz: PNF)<br />

<strong>Umbauten</strong><br />

<strong>Neuer</strong> Aufzug in die Ergotherapie<br />

In einem vierwöchigen Kraftakt<br />

haben wir es geschafft! Wir haben<br />

nun einen zweiten Aufzug, der Sie<br />

direkt in die Ergotherapie im Haus<br />

Waldhorn bringt. Ein zusätzlicher<br />

Aufzug auf neuestem Stand der<br />

Technik sorgt nun dafür, dass lange<br />

Wartezeiten erspart bleiben.<br />

Umgestaltung der Zimmer im<br />

Haus Berghof<br />

Einige Zimmer im Haus Berghof<br />

wurden neu gestaltet. Mit neuen<br />

Schränken, frischen Gardinenfarben<br />

und neuem Mobiliar wurden<br />

fünf Zimmer aufgewertet. Wir hoffen,<br />

dass sich unsere Patienten in<br />

diesen Zimmern wohlfühlen.<br />

beruht auf der Bahnung von Bewegungen,<br />

um damit die Funktionen<br />

des täglichen Lebens des<br />

Patienten zu verbessern. PNF ist<br />

eine aktive Therapie, bei der sich<br />

festgelegte Bewegungsmuster<br />

(Pattern) für die Extremitäten,<br />

den Rumpf und Kopf an der normalen<br />

motorischen Entwicklung<br />

Bäderabteilung<br />

Auch unsere Bäderabteilung war<br />

etwas in die Jahre gekommen. Wir<br />

haben den Winter genutzt und<br />

die kompletten Räumlichkeiten<br />

neu gestaltet. Ein neues Ambiente<br />

soll die therapeutischen Anwendungen<br />

noch besser unterstützen.<br />

Neben den Renovierungsarbeiten<br />

haben wir auch die komplette<br />

Ausstattung der Abteilung erneuert.<br />

Wie seit Jahren bereits im<br />

Haus Berghof, können wir nun<br />

auch im Haus Waldhorn die Therapie<br />

in einem „Vierzellenbad“<br />

anbieten. Das Prinzip dieses hydroelektrischen<br />

Bades beruht darauf,<br />

dass Wasser den elektrischen<br />

Strom leitet. Bei der Behandlung<br />

im Vierzellenbad befinden sich<br />

orientieren. Zwei Bausteine des<br />

Konzeptes sind hierbei besonders<br />

wichtig. Zum einen ist das die Philosophie<br />

– also die Grundgedanken<br />

und zum anderen die Grundprinzipien.<br />

Bei der Philosophie z.B. sollte stets<br />

ein positiver Einstieg stattfinden,<br />

d.h. das mit dem besserem Körperteil<br />

begonnen und somit das<br />

betroffene indirekt beeinflusst<br />

wird. Der Mensch wird hier, genauso<br />

wie in der Ergotherapie als<br />

Ganzes gesehen. Es sollen nicht<br />

nur die Partien behandelt werden,<br />

welche betroffen sind, sondern<br />

der gesamte Mensch soll in<br />

Bezug auf seine Alltagssituation<br />

behandelt werden. So gehört<br />

beim Essen nicht nur der Arm,<br />

welcher das Besteck zum Mund<br />

führt, sondern auch die Hand,<br />

die das Besteck hält, die visuelle<br />

Kontrolle, die Koordination, die<br />

Atmung sowie die Rumpf- und<br />

Kopfkontrolle dazu. All dies kann<br />

mit PNF angebahnt werden.<br />

die Extremitäten des Patienten in<br />

je zwei Arm- und Beinwannen. In<br />

allen vier Wannen oder auch Zellen<br />

befinden sich zwei Elektroden,<br />

die einzeln oder gemeinsam eingeschaltet<br />

werden können. Gute<br />

Wirkung zeigt das Vierzellenbad<br />

bei Neuralgien (Nervenschmerzen)<br />

und Radikulärsyndromen<br />

(schmerzhafte Erkrankungen des<br />

Bewegungsapparates). Es fördert<br />

die Durchblutung, hilft bei der<br />

Schmerzlinderung und kann auch<br />

zur Verbesserung der Bewegungsabläufe<br />

beitragen.<br />

Die Energiewende bleibt auch<br />

bei uns nicht aus<br />

Auch an uns ist das Thema „Energiewende“<br />

nicht spurlos vorbeigegangen.<br />

Hohe Ölpreise undein<br />

hoher Energieverbrauch – hier<br />

Dies wird durch die Grundprinzipien<br />

des Konzeptes unterstützt.<br />

Unter anderem werden taktile<br />

(Berührungen/Druck), visuelle<br />

(Patient verfolgt wenn möglich<br />

die Bewegung mit den Augen)<br />

und verbale Reize (Aktionskommandos,<br />

z.B. „Halten“ oder „Lockerlassen“)<br />

gegeben, sowie angepasste<br />

Widerstände gesetzt<br />

um das Muskel- und Nervensystem<br />

optimal zusammenarbeiten<br />

zulassen und die Bewegungen zu<br />

bahnen/erleichtern.<br />

Durch diese ganzheitliche Methode,<br />

den Patienten als eine Einheit<br />

zu betrachten wird es zunehmend<br />

immer mehr in der Ergotherapie<br />

eingesetzt. Vor allen Dingen auch,<br />

da es in Bereichen wie der Orthopädie<br />

oder Neurologie eingesetzt<br />

werden kann und somit auch für<br />

MS-, Parkinson- und Schlaganfallpatienten<br />

geeignet ist.<br />

N. Heidel<br />

(Ergotherapie Haus Waldhorn)<br />

mussten wir etwas tun, um so auch<br />

der Umwelt langfristig gerecht zu<br />

werden. Wir haben uns für eine<br />

erste Maßnahme entschieden. Im<br />

Frühjahr 2012 haben wir im Haus<br />

Waldhorn ein so genanntes Blockheizkraftwerk<br />

angeschafft, das<br />

zur Gewinnung elektrischer Energie<br />

und Wärme dient. Es setzt<br />

dazu das Prinzip der Kraft-Wärme-<br />

Kopplung ein. Wir erhoffen uns<br />

hierdurch einen effizienteren Energieumsatz<br />

und damit natürlich<br />

auch eine Kostenreduktion im Energieverbrauch.<br />

Da Schönmünzach<br />

nicht mit einem Gasleitungsanschluss<br />

versorgt ist, haben wir – um<br />

die Unabhängigkeit vom Erdöl zu<br />

erreichen – einen externen Gastank<br />

angeschafft, der das kleine<br />

Kraftwerk mit Gas speist.


4 MurgGeflüster<br />

Patientenstimmen<br />

Iris Kraft hat uns ein Gedicht überlassen,<br />

das wir gerne veröffentlichen:<br />

„Es ist an der Zeit mal zu sagen,<br />

ein paar Wörter zu dieser Klinik hier.<br />

Manch einer von uns schon seit Jahren,<br />

regelmäßig bezieht hier sein Quartier.<br />

Jawohl hier beim Selzer ist’s schön, so schön.<br />

S’tut gut hier beim Selzer, s’tut gut, s’tut gut.<br />

Grad wenn die Krankheit dich wieder mal ganz stark quält,<br />

ja dann wird hier für dich gut gesorgt, gut gesorgt,<br />

denn ein jeder hier wirklich sein Bestes gibt,<br />

dass du dich bald wieder fühlst ganz wohl.<br />

Schon morgens ganz in der Frühe,<br />

wirst mit Massage du verwöhnt.<br />

Danach ab aufs Laufband,<br />

die Bärbel dich manchmal wirklich quält.<br />

Dann hoch in die Ergo, ganz hoch, ganz hoch<br />

Zwischendurch Gehirnjogging, s’tut gut, s’tut gut<br />

Und wenn der Magen dann irgendwann rebelliert,<br />

ja dann gibt’s in der Küche was für dich, was für dich,<br />

und zum Schluß unser Weg ins Waldhörnchen führt,<br />

wo’s ne Siesta im Sonnenscheine gibt.<br />

Das, was diese Klinik so ausmacht,<br />

das ist dieser familiäre Charme.<br />

Ein jeder kennt dich hier beim Namen,<br />

man fühlt sich hier wohl, ja das ist klar.<br />

Hallo liebe Freunde, hallo hallo,<br />

wir sehn uns hier wieder - das macht uns froh.<br />

Und wenn dann wieder bald ein ganzes Jahr um ist,<br />

ja dann sind sicher alle wieder hier, wieder hier,<br />

weil ein jeder dort hingeht wo’s gut ihm tut<br />

besonders wenn er sich dort fühlt wohl.“<br />

Wir freuen uns sehr, dass sich Frau Kraft bei uns wohlgefühlt<br />

hat – der Patient ist bei uns Gast – so lautet unser Leitbild…<br />

und wir versuchen jeden Tag aufs Neue diesem hohen Anspruch<br />

an uns selbst gerecht zu werden.<br />

Wegbegleiter nehmen <strong>Abschied</strong><br />

von Klinikgründerin Helga Selzer<br />

Mit einer würdigen Trauerfeier in<br />

Begleitung vieler Weggefährten<br />

wurde Helga Selzer, geborene von<br />

Berg, in Schönmünzach-Schwarzenberg<br />

im März begraben.<br />

Wie viele ihrer Generation hat<br />

sie ihr Umfeld über die Jahre entscheidend<br />

durch ihre Arbeit und<br />

ihr Engagement geprägt. Geboren<br />

wurde Helga von Berg 1922 in<br />

Großauheim bei Aschaffenburg.<br />

Sie lernte schon mit 17 Jahren ihren<br />

späteren Mann Hans Selzer, damals<br />

noch Medizinstudent in Frankfurt,<br />

kennen und lieben. Beide schlugen<br />

zunächst den klassischen Weg ein<br />

und versorgten ab 1947, da waren<br />

schon zwei Kinder von Vieren<br />

geboren, Patienten in einer Landarztpraxis<br />

in der Heimat Selzers in<br />

Altheim/Blieskastel im damaligen<br />

französischen Saarland. Bald hatte<br />

ihr Mann einige Patienten über die<br />

ambulante Versorgung hinaus stationär<br />

in einem angekauften alten<br />

Zollhaus behandelt, im Wesentlichen<br />

mit Befunden wie Migräne,<br />

vegetative Dystonie und vereinzelt<br />

Multipler Sklerose. Helga Selzer<br />

führte das kleine Sanatorium<br />

hauswirtschaftlich. 1956 wurde das<br />

Saarland dem Bundesgebiet wieder<br />

zugesprochen, und das Sanatorium<br />

lag plötzlich im Grenzgebiet<br />

und Niemandsland. Man musste<br />

das Gebäude verlassen und somit<br />

das Sanatorium aufgeben. Da erinnerte<br />

sich Helga Selzer an ihren<br />

Kuraufenthalt in Schönmünzach,<br />

wo es ihr gefallen hatte. Im September<br />

wurde das Kurhaus Waldhorn<br />

angemietet, das „neue“ Sanatorium<br />

wuchs, und trotz einiger<br />

Rückschläge – ihr Mann wurde<br />

1957 sterbenskrank – expandierte<br />

man um ein weiteres Haus, den<br />

Berghof. Inzwischen hatte sich ihr<br />

Mann vollständig der Behandlung<br />

der Multiplen Sklerose gewidmet.<br />

Bald schon war das Haus Waldhorn<br />

ausschließlich mit MS-Patienten<br />

belegt. Es war für lange Zeit das<br />

einzige Haus dieser Art in der Bundesrepublik.<br />

Das Haus Berghof wurde zunächst<br />

ausschließlich von Helga Selzer<br />

als Hotel geführt und hatte in der<br />

florierenden Gemeinde einen hervorragenden<br />

Ruf. Erst nach vielen<br />

Jahren wurde auch dieses Haus der<br />

Klinik zugeordnet. Mit ihrer Kompetenz<br />

im Wirtschaften und Führen<br />

von Mitarbeitern hatte Helga<br />

Selzer immer ihrem Mann den Rücken<br />

freigehalten. Er konnte sich<br />

mit Hingabe seinen Patienten widmen,<br />

die aus der ganzen Bundesrepublik,<br />

aus Belgien und Luxemburg<br />

anreisten. Beide haben Ende<br />

1980 ein wohlbestelltes Haus ihrem<br />

Sohn Hans-Joachim übergeben.<br />

Inzwischen ist die Klinik als Fachkrankenhaus<br />

für Multiple Sklerose<br />

im Bedarfsplan Baden-Württembergs.<br />

Die Bettenzahl wurde<br />

seit jener Zeit nahezu verdoppelt.<br />

Hoch qualifiziertes Fachpersonal<br />

sorgt unter der nunmehr dritten<br />

Generation, der Enkelin Julia Selzer-Bleich,<br />

dafür, dass das Lebenswerk<br />

des Gründerehepaars erhalten<br />

bleibt. Helga Selzer ist kurz<br />

vor ihrem 90. Geburtstag im Kreise<br />

der Familie gestorben. Sie hinterlässt<br />

neben ihren vier Kindern und<br />

Schwiegerkindern zehn Enkel und<br />

16 Urenkel.

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