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Empathie - Wie Verstehen gelingt (pdf) - Seminarhaus SCHMIEDE

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Günter W. Remmert, www.seminarhaus‐schmiede.de<br />

Der Hörer,<br />

nicht der Sprecher,<br />

bestimmt<br />

die Bedeutung einer Aussage.<br />

Heinz von Foerster (1911 ‐2002)<br />

Österreichischer Physiker,<br />

Mitbegründer der Kybernetik<br />

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Die Natur hat uns nur einen Mund,<br />

aber zwei Ohren gegeben,<br />

was darauf hindeutet,<br />

dass wir weniger sprechen<br />

und mehr zuhören sollten.<br />

Zenon von Elea (um 490 ‐ 430 v. Chr.)<br />

Griechischer Philosoph<br />

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Beobachtung<br />

Was ich gesehen, gehört, konkret erfahren habe<br />

Interpretation<br />

als Hypothesenbildung<br />

Eigene Reaktion<br />

als Impulswahrnehmung<br />

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Beobachten<br />

gespanntes Absuchen und Aufzeichnen<br />

Betrachten<br />

unbefangenes Aufnehmen<br />

Innewerden<br />

empfängliches Annehmen<br />

Martin Buber (1878 ‐ 1965), jüd. Religionsphilosoph,<br />

Begründer der Dialogphilosophie<br />

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Einem Menschen begegnen<br />

heißt,<br />

von einem Rätsel<br />

wachgehalten werden.<br />

Emmanuel Lévinas (1905 ‐ 1995),<br />

franz.‐jüd. Philosoph<br />

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Die Fähigkeit,<br />

• sich in andere Menschen hinein<br />

versetzen zu können<br />

• fremdes Erleben nachzuvollziehen<br />

• einen Perspektivwechsel vorzunehmen<br />

• die Gedanken, Gefühle, Sichtweisen,<br />

Bedürfnisse, Werte und Absichten<br />

anderer Personen zu verstehen<br />

• mit Fingerspitzengefühl für<br />

zwischenmenschliche Beziehungen und<br />

Emotionales voran zu gehen<br />

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Wenn ein Mensch feststellt,<br />

dass er im Innersten gehört wurde,<br />

steigen ihm Tränen in die Augen.<br />

Er weint, so glaube ich,<br />

in einem wahren Sinne vor Freude.<br />

Es ist, als würde er sagen:<br />

›Gottlob hat mich jemand gehört.<br />

Jemand weiß, wie es ist, ich zu sein.‹<br />

Carl Rogers (1902‐1987), Begründer der<br />

Klientenzentrierten Gesprächstherapie<br />

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Alle Dichtung ist mimêsis, Nachahmung<br />

Aristoteles, Poetik , 335 v. Chr.<br />

„Die spezifische ‚Einfühlung‘ ist kein Sich‐<br />

Gleichmachen mit dem Patienten, sondern ein<br />

Erschließen des immer unerkennbar bleibenden<br />

Realen. Statt sich mit dem Analysanden zu<br />

identifizieren (Ich empfinde, was Du meinst), sorgt<br />

der Psychoanalytiker für genügend Fremdheit, die<br />

jenem erst die Begegnung mit dem eigenen<br />

unbewussten Begehren ermöglicht.“<br />

Sigmund Freud, 1938<br />

„Das <strong>Verstehen</strong> fremder Iche“<br />

Theodor Lipps, 1907<br />

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Der Weise [...] fühlt kein Mitleid,<br />

weil dies ohne Leiden der Seele<br />

nicht geschehen kann.<br />

Alles andere, das meiner Ansicht nach die<br />

Mitleidigen tun sollten,<br />

wird er gern und hochgemut tun:<br />

zu Hilfe kommen wird er fremden Tränen,<br />

aber sich ihnen nicht anschließen;<br />

reichen wird er die Hand dem Schiffbrüchigen, [...]<br />

dem Armen eine Spende geben,<br />

aber nicht eine erniedrigende,<br />

wie sie der größere Teil der Menschen,<br />

die mitleidig erscheinen wollen,<br />

hinwirft und damit die verachtet, denen er hilft.<br />

Lucius Annaeus Seneca (1‐65), Über die Milde II,6<br />

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[Es] … ist vorauszusetzen,<br />

dass jeder gute Christ bereitwilliger sein soll,<br />

die Aussage des Nächsten zu retten,<br />

als sie zu verurteilen;<br />

und wenn er sie nicht retten kann,<br />

erkundige er sich, wie jener sie versteht …<br />

Ignatius von Loyola (1491 – 1556)<br />

Exerzitienbuch Nr. 22 (1533)<br />

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… das alltägliche Phänomen des MITLEIDS, d.h. der ganz unmittelbaren, von<br />

allen anderweitigen Rücksichten unabhängigen TEILNAHME zunächst am<br />

LEIDEN eines Andern und dadurch an der Verhinderung oder Aufhebung<br />

dieses Leidens … Dieses Mitleid ganz allein ist die wirkliche Basis aller FREIEN<br />

Gerechtigkeit und aller ECHTEN Menschenliebe. Nur sofern eine Handlung<br />

aus ihm entsprungen ist, hat sie moralischen Wert… Sobald dieses Mitleid<br />

rege wird, liegt mir das Wohl und Wehe des Andern unmittelbar am Herzen,<br />

ganz in der selben Art … wie sonst allein das meinige: also ist jetzt der<br />

Unterschied zwischen ihm und mir kein absoluter mehr.<br />

Allerdings ist dieser Vorgang erstaunenswürdig, ja, mysteriös. Er ist, in<br />

Wahrheit, das große Mysterium der Ethik, ihr Urphänomen und der<br />

Grenzstein …<br />

Arthur Schopenhauer (1788 – 1860), Preisschrift zur Grundlage der Moral<br />

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Mitempfindung. –<br />

Um den andern zu verstehen, das heißt um sein Gefühl in uns nachzubilden,<br />

gehen wir zwar häufig auf den Grund seines so und so bestimmten Gefühls<br />

zurück und fragen zum Beispiel: warum ist er betrübt?<br />

–um dann aus demselben Grunde selber betrübt zu werden;<br />

aber viel gewöhnlicher ist es, dies zu unterlassen und das Gefühl nach den<br />

Wirkungen, die es am andern übt und zeigt, in uns zu erzeugen,<br />

indem wir den Ausdruck seiner Augen, seiner Stimme, seines Ganges, seiner<br />

Haltung (oder gar deren Abbild in Wort, Gemälde, Musik) an unserem Leibe<br />

nachbilden (mindestens bis zu einer leisen Ähnlichkeit des Muskelspiels und<br />

der Innervation).<br />

Dann entsteht in uns ein ähnliches Gefühl, infolge einer alten Assoziation von<br />

Bewegung und Empfindung, welche darauf eingedrillt ist, rückwärts oder<br />

vorwärts zu laufen.<br />

Friedrich Nietzsche (1844 – 1900), Morgenröte II, 142<br />

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… man lebe im Verkehr mit Kranken und Geistig‐Gedrückten und frage sich,<br />

ob nicht das beredte Klagen und Wimmern, das Zur‐Schau‐Tragen des<br />

Unglücks im Grunde das Ziel verfolgt, den Anwesenden weh zu tun: das<br />

Mitleiden, welches jene dann äußern, ist insofern eine Tröstung für die<br />

Schwachen und Leidenden, als sie daran erkennen, doch wenigstens noch<br />

eine Macht zu haben, trotz aller ihrer Schwäche: die Macht, wehe zu tun.<br />

Der Unglückliche gewinnt eine Art von Lust in diesem Gefühl der Überlegen‐<br />

heit; … seine Einbildung erhebt sich, er ist immer noch wichtig genug, um der<br />

Welt Schmerzen zu machen. Somit ist der Durst nach Mitleid ein Durst nach<br />

Selbstgenuss, und zwar auf Unkosten der Mitmenschen; es zeigt den<br />

Menschen in der ganzen Rücksichtslosigkeit seines eigensten lieben Selbst.<br />

Friedrich Nietzsche (1844 – 1900), Menschliches, Allzumenschliches I, Nr. 50<br />

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Versroman Wolfram von Eschenbach (13. Jh.)<br />

Erzählt die Entwicklung des Titelhelden vom<br />

Unwissenden im Narrenkleid zum Gralskönig.<br />

Erlösende Frage: „Oheim, was wirret Dir?“<br />

Bild: Zweikampf zwischen Parzival (rechts) und<br />

dem Heiden Feirefiz (UB Heidelberg, Cod. Pal.<br />

germ. 339, I. Buch, Blatt 540v.)<br />

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„Das Mitleiden erkenne ich in mir<br />

als stärksten Zug meines moralischen Wesens,<br />

und vermutlich ist dieser<br />

auch der Quell meiner Kunst.“<br />

Richard Wagner (1813‐1883)<br />

Brief an Mathilde Wesendonk<br />

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Bühnenweihfestspiel PARSIFAL (1882)<br />

„Durch Mitleid wissend, der reine Tor“<br />

Richard Wagner (1813‐1883)<br />

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≠ MITLEID<br />

<strong>Empathie</strong> umfasst mehr als nur leidvolle Erfahrungen.<br />

≠ SYMPATHIE<br />

<strong>Empathie</strong> ist möglich auch ohne persönliche Vorliebe, Zuneigung oder<br />

Gegenseitigkeit.<br />

≠ MITGEFÜHL<br />

<strong>Empathie</strong> ist nur die Fähigkeit, sich in andere einzufühlen. Echtes Mit‐<br />

gefühl umfasst zudem die Sorge um andere und motiviert zum Handeln.<br />

≠ NUR KONSTRUKTIV<br />

<strong>Empathie</strong> kann auch manipulativ, verführerisch, ausnutzend, übergriffig,<br />

grenzverletzend, schädigend und zerstörerisch eingesetzt werden.<br />

≠ ZUSTIMMUNG<br />

<strong>Empathie</strong> ist Präsentsein für fremdes Erleben, ohne es gutzuheißen oder<br />

zu billigen.<br />

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Kognitive <strong>Empathie</strong><br />

<strong>Verstehen</strong> mit dem Verstand (ohne Gefühlsbeteiligung) = Theory of Mind<br />

Emotionale (affektive) <strong>Empathie</strong><br />

Mitempfinden von Gefühlen, die sich z.B. an<br />

Gesichtsausdruck und Körpersprache ablesen lassen<br />

Paul Ekman (*1934, Facial Action Coding System FACS)<br />

"Kognitive <strong>Empathie</strong> lässt uns erkennen, was ein anderer fühlt.<br />

Emotionale <strong>Empathie</strong> lässt uns fühlen, was der andere fühlt.“<br />

Somatische <strong>Empathie</strong><br />

Nachahmung körperlicher Gebärden, z.B. Muskelanspannungen<br />

Motorische Mimikri<br />

Automatischer körperlicher Mitvollzug, Nachahmung von Bewegungen<br />

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Auch der Dalai Lama muss mal gähnen.<br />

<strong>Wie</strong> viele da wohl mit gegähnt haben?<br />

Der Alltag ist voll von spontanen<br />

Resonanzphänomenen.<br />

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Bloßes Betrachten, ja Hören der Handlungen anderer<br />

aktiviert motorische Areale<br />

im Gehirn des Zuschauers bzw. Zuhörers.<br />

Entdecker: Giacomo Rizzolatti und Team, Universität<br />

Parma 1995<br />

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Ein Makaken‐Neugeborenes imitiert das Herausstrecken der Zunge.<br />

(Foto: Evolution of Neonatal Imitation. Gross L, PLoS Biology Vol. 4/9/2006, e311)<br />

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Der Vorgang der Spiegelung passiert<br />

• simultan,<br />

• unwillkürlich und<br />

• ohne jedes Nachdenken.<br />

Spiegelneurone funktionieren<br />

ähnlich einem Flugsimulator,<br />

der es ermöglicht, Verläufe,<br />

Entscheidungen und Gefühle,<br />

denen sich ein Pilot zu stellen hat,<br />

nachzuvollziehen.<br />

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Spiegelung von Gesichtsausdrücken:<br />

Lächeln ‐ Glücksgefühl, Trauer, Ekel,<br />

Angst, Ärger, Wut, Überraschung usw.<br />

Die innere Simulation durch<br />

Spiegelzellen lässt uns Gefühle und<br />

Absichten anderer erschließen.<br />

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Jeder spricht erst dann für sich,<br />

nachdem er die Ansichten und Gefühle<br />

des Vorredners zutreffend<br />

und zur Zufriedenheit des Sprechers<br />

wiederholt hat.<br />

Carl Rogers (1902‐1987), Begründer der<br />

Klientenzentrierten Gesprächstherapie<br />

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Wenn man etwas nicht weiß,<br />

so kann man fragen;<br />

wenn man etwas nicht kann,<br />

so kann man es lernen.<br />

Lü Bu We, Frühling und Herbst des Lü Bu We<br />

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Die Tür zum<br />

Herzen<br />

eines anderen<br />

Menschen ist<br />

Deine Fähigkeit,<br />

ihm offen<br />

zu lauschen.<br />

(Foto: Otto Pfaff)<br />

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Geschlossene<br />

Kurze und eindeutige Antwort<br />

Teilweise Kontrolle<br />

Sehen wir uns dann?<br />

Wollen wir das nicht alle?<br />

Hast Du nun Lust oder keine?<br />

Nehmen wir das Fahrrad oder den Bus?<br />

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Öffnende<br />

Breites Spektrum an Antworten<br />

Echtes Interesse<br />

Was interessiert Sie?<br />

<strong>Wie</strong> kam es dazu?<br />

<strong>Wie</strong> war das damals?<br />

Was? <strong>Wie</strong>? Warum? Wodurch?<br />

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Alternativfrage<br />

Rhetorische Frage<br />

Suggestivfrage<br />

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Alternativfrage<br />

Durch zwei oder mehr Alternativen<br />

wird Entscheidungsfreiraum suggeriert:<br />

Passt Ihnen der Termin am Vormittag oder Nachmittag besser?<br />

Suggestivfrage<br />

Durch die Vorgabe wird dem Gesprächspartner<br />

eine Antwort in den Mund gelegt. Häufig Mittel der Manipulation:<br />

Sie wollen doch sicherlich auch die Wettbewerbskraft Ihres Betriebes erhalten?<br />

Rhetorische Frage<br />

Der Fragende kennt die Antwort<br />

und erwartet eine bestimmte Reaktion des Befragten:<br />

Wollen wir das nicht alle?<br />

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Informationsfrage<br />

Motivfrage<br />

Initialfrage<br />

PAKKO Frage<br />

Motivationsfrage<br />

Meinungsfrage<br />

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Initialfrage<br />

Zu Beginn eines Klärungsprozesses:<br />

Was ist der wichtigste Punkt für Sie heute?<br />

Motivierende Frage<br />

Die Gesprächsbereitschaft soll gelockt oder vermehrt werden:<br />

Haben Sie nicht kürzlich eine Auszeichnung für ...... erhalten?<br />

Meinungsfrage<br />

Geht auf persönliche Vorannahmen des Gesprächspartners ein:<br />

<strong>Wie</strong> stehen Sie zu der Angelegenheit?<br />

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Informationsfrage<br />

Dient dem Austausch von Wissen:<br />

Wer ist für die Vergabe von … verantwortlich?<br />

Motivfrage<br />

Erkundet das Motiv einer Vorgehensweise:<br />

Welchen Sinn hat für Sie … in diesem Fall?<br />

Offene W‐Frage (Was? <strong>Wie</strong>? Womit? Wodurch?)<br />

Erlaubt dem Gegenüber ein breites Spektrum von Antworten:<br />

Was interessiert Sie besonders?<br />

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P für persönlich<br />

A für aktivierend<br />

K für kurz<br />

K für konkret<br />

O für offen<br />

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Wenn du eine Frage stellst,<br />

sage, warum du fragst<br />

und was deine Frage für dich bedeutet.<br />

Sage dich selbst aus<br />

und vermeide das Interview.<br />

Ruth C. Cohn, Von der Psychoanalyse zur<br />

Themenzentrierten Interaktion, 1994<br />

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Alternativfrage<br />

Rhetorische Frage<br />

Suggestivfrage<br />

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Informationsfrage<br />

Motivfrage<br />

Initialfrage<br />

PAKKO Frage<br />

Motivationsfrage<br />

Meinungsfrage<br />

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Wenn ich zuhören kann,<br />

was mein Gesprächspartner mir erzählt;<br />

wenn ich verstehen kann,<br />

wie ihm dabei zumute ist;<br />

wenn ich erkennen kann,<br />

was das für ihn persönlich bedeutet;<br />

wenn ich den emotionalen Beigeschmack<br />

spüren kann, den es für ihn besitzt;<br />

dann setze ich mächtige Kräfte<br />

der Veränderung in ihm frei.<br />

Carl Rogers (1902‐1987), Begründer der<br />

Klientenzentrierten Gesprächstherapie<br />

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Zuhören = eine Sache der Intelligenz?<br />

Aktive Menschen sind häufig schlechtere Zuhörer<br />

Zuhören abhängig vom Hörvermögen?<br />

Gilt nur für alte oder kranke Menschen<br />

Ersetzt tägliches Zuhören das Üben?<br />

Durchschnittliche Zuhörleistung = etwa 25 %<br />

Haben wir in der Schule richtiges Zuhören gelernt?<br />

Nein! Zuhören wird von den Bildungssystemen vernachlässigt<br />

Ist Lesen wichtiger als Zuhören?<br />

Der Mensch nimmt auditiv etwa 3 x so viel Informationen auf wie per Schrift<br />

Ist gutes Zuhören eine Sache des Willens?<br />

Es geht viel mehr um Freundlichkeit und innere Zuwendung<br />

Ist Zuhören passiv?<br />

Geht es um das inhaltliche Erfassen, dann ist es ebenso aktiv wie Sprechen<br />

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Schlüsselworte wörtlich wiederholen<br />

Vorsicht bei Paraphrasen: Einverständnis einholen<br />

Evtl. Gefühle des Gegenüber ansprechen<br />

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Körperhaltung<br />

Bewegung, Gestik<br />

Mimik<br />

Atmung<br />

Sprachton: Tempo, Lautstärke, Rhythmus…<br />

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• Sich auf das Gegenüber konzentrieren<br />

• Mit der eigenen Meinung zurückhalten<br />

• Nachfragen bei Unklarheiten<br />

• Pausen aushalten<br />

• Gefühle des Partners evtl. ansprechen<br />

• Bestätigende kurze Äußerungen<br />

• Nicht unterbrechen, ausreden lassen<br />

• Blickkontakt halten<br />

• Sich innerlich in die Situation des Sprechers<br />

versetzen.<br />

Carl Rogers (1902‐1987), Begründer der<br />

Klientenzentrierten Gesprächstherapie<br />

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1) Zeit geben (Störungen vermeiden)<br />

2) Mit vier Ohren auch Zwischentöne hören:<br />

Sachinhalt, Beziehung, Appell, Selbstkundgabe<br />

3) Aufmerksamkeit zeigen:<br />

Körperhaltung, Blickkontakt, Tempo, Einwürfe (hm, ja…)<br />

4) Interessierte öffnende Fragen<br />

5) Ausreden lassen, Pausen schätzen<br />

6) Verständnis rückmelden, Verständnisfragen stellen<br />

7) Emotionales Mitschwingen<br />

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Einfühlendes Zuhören konzentriert sich immer<br />

auf den anderen und will ihm das Gefühl<br />

vermitteln, vollkommen verstanden zu werden.<br />

Das bedeutet, dass man sich vom Allgemeinen<br />

weg und zum Besonderen hin bewegt,<br />

vom Verschwommenen zum Scharfen,<br />

vom Häufigen zum Seltenen,<br />

vom Alten zum Neuen,<br />

vom Gewöhnlichen zum Ungewöhnlichen,<br />

vom Vertrauten zum Fremden.<br />

Ciaramicoli, Arthur P. (2001): Der <strong>Empathie</strong>‐Faktor.<br />

Mitgefühl, Toleranz, Verständnis. München. S. 106<br />

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Wenn wir die Sichtweise anderer Menschen<br />

übernehmen, ist dies mehr,<br />

als uns ihre Schuhe anzuziehen<br />

–wir benutzen ihre Augen,<br />

wir leihen uns ihre Haut,<br />

wir fühlen in uns ihre Herzen schlagen,<br />

wir betreten ihre Welt als wären wir sie.<br />

Ciaramicoli, Arthur P. (2001): Der <strong>Empathie</strong>‐Faktor.<br />

Mitgefühl, Toleranz, Verständnis. München. S. 245<br />

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Ciaramicoli, Arthur P. (2001): Der <strong>Empathie</strong>‐Faktor.<br />

Mitgefühl, Toleranz, Verständnis. München<br />

Iacoboni, Marco (2011): Woher wir wissen, was andere<br />

denken und fühlen. Das Geheimnis der<br />

Spiegelneuronen. München<br />

Rifkin, Jeremy; Bischoff, Ulrike (2010): Die empathische<br />

Zivilisation. Wege zu einem globalen Bewusstsein.<br />

Frankfurt am Main<br />

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Cartoons: Tiki Küstenmacher, VNR<br />

Verlag für die Deutsche Wirtschaft AG<br />

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