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Extramaterial<br />
für iPad<br />
im appstore nach »<strong>Semcon</strong>« suchen<br />
bewegt. Je nach Fahrstil und Umgebungsbedingungen<br />
rechnet das <strong>Semcon</strong>-Team mit einer<br />
Reichweite von 100 Kilometern im reinen<br />
Batteriebetrieb.<br />
MIT MOVE SETZT man auf eine Zielgruppe, die<br />
sich ein kleineres, aber dennoch komfortables<br />
Elektrofahrzeug wünscht. Größenmäßig orientiert<br />
man sich daher am Fahrzeugkonzept<br />
des Audi A1. Ein großer Unterschied zu vielen<br />
anderen heutigen Elektroautos ist allerdings,<br />
dass <strong>Semcon</strong> kein existierendes Fahrzeug umbaut.<br />
Stattdessen gilt die Devise, dass Elektrofahrzeuge<br />
vielleicht äußerlich Fahrzeugen<br />
mit konventionellem Verbrennungsantrieb<br />
ähneln, aber ein ganz anderes Innenleben haben.<br />
Insoweit ist <strong>MovE</strong> eine völlig eigenständige<br />
Neuentwicklung.<br />
»E-Mobilität ist nicht gleich E-Antrieb.<br />
Man muss das Fahrzeug als Ganzes betrachten<br />
und die speziellen Anforderungen des<br />
Elektromotors berücksichtigen. Vor allem<br />
muss der Energiebedarf so reduziert werden,<br />
dass mit der Akku-Kapazität eine größere<br />
Reichweite erzielt werden kann. Ein weiteres<br />
Thema ist die Akustik. Ein Elektroauto wird<br />
ganz anders wahrgenommen als eines mit<br />
deutlich hörbarem Verbrennungsmotor. Der<br />
Umbau eines herkömmlichen Fahrzeuges ist<br />
einfach kein optimaler Ansatz«, weiß Thorsten<br />
Falldorf.<br />
Das Design des <strong>MovE</strong> wird als »Rückkehr<br />
zum Minimalismus« bezeichnet und soll<br />
mit seiner Reduktion auf das Wesentliche<br />
lautloses Gleiten, Energiefluss und Aerodynamik<br />
visualisieren. Des Weiteren setzte das<br />
Entwicklungsteam auf unterschiedliche Materialkonzepte.<br />
So besteht beispielsweise die<br />
Karosserie aus einem Aluminium-Spaceframe<br />
und einer folierten Beplankung aus dem Magnesiumwerkstoff<br />
MnE21.<br />
Im Interieur kommen naturfaserverstärkte<br />
Werkstoffe zum Einsatz. Auch hier gibt es ei-<br />
Antriebssystem 2: Brennstoffzelle und LOHC-Tank. Antriebssystem 3: Batterie mit kleinerer<br />
Brennstoffzelle als Range Extender.<br />
Thorsten Falldorf<br />
Standort: <strong>Semcon</strong>, Wolfsburg,<br />
Deutschland<br />
Position: Projektleiter Urban <strong>MovE</strong><br />
Der Urban <strong>MovE</strong> ist ein Projekt im Rahmen der Technologie-Roadmap von <strong>Semcon</strong>, bestehend aus vier Bereichen:<br />
Safe, Lean, Light, Smart.<br />
nige Innovationen, zum Beispiel das alternative<br />
HVAC-System mit dezentraler Klimatisierung.<br />
Viele kleine PTC- und Peltier-Elemente<br />
in Türen, Kopfstützen, Fahrzeughimmel und<br />
Instrumententafel erzielen eine personenbezogene<br />
Anströmung, die den Energiebedarf<br />
im Auto reduziert.<br />
»Gerade der E-Kompressor für die Klimaanlage<br />
ist in einem E-Fahrzeug ein Bauteil,<br />
das viel Energie aus der Batterie zieht. Die<br />
Herausforderung ist, dass die Anwender<br />
durch die heutigen Klimaanlagen von einer<br />
sehr schnellen Klimatisierung sehr verwöhnt<br />
sind«, so Thorsten Falldorf.<br />
DIE KOMMUNIKATION DER Autos ist ein großes<br />
und wichtiges Thema für die Zukunft – auch<br />
für <strong>Semcon</strong>. In der Zukunft werden Autos<br />
nicht nur mit anderen Autos, sondern<br />
auch mit Ampeln und Verkehrsleitsystemen<br />
kommunizieren können. Dadurch wird<br />
die Fahrt sicherer, aber selbstverständlich<br />
auch bequemer. Das alles setzt Internet im<br />
Auto voraus. So hat man sich bei <strong>MovE</strong> ein<br />
HMI-Konzept überlegt, bei dem alle Funkti-<br />
onen über ein Tablet gesteuert werden. »Das<br />
Tablet übernimmt im Auto eine zentrale<br />
Funktion. Sämtliche Infotainment-Funktionen<br />
werden über einen Touchscreen gesteuert<br />
und zusätzlich über Vibrationen und<br />
3D-Spracherkennung, damit der Fahrer nicht<br />
abgelenkt wird. Wir glauben, dass sich hier<br />
ein wichtiges Marktsegment für Automobil-<br />
Apps öffnen wird.«<br />
So möchte man dem Anwender der Zukunft<br />
eine neue Art von Interaktion mit dem<br />
Auto ermöglichen. Das Auto soll lernfähig<br />
werden und dem Anwender das Leben leichter<br />
machen, indem es zum Beispiel darüber informiert,<br />
wo sich die nächste Ladestation für<br />
Wasserstoff oder das nächste gute Restaurant<br />
befindet. Auch außerhalb des Autos ist das<br />
Tablet hilfreich und kann beispielsweise über<br />
die Navigationsfunktion den Fahrer zum Auto<br />
zurückführen. »In diesem Auto bündeln wir<br />
die Kompetenzen, die wir für Kunden wie<br />
VW, andere OEMs und Zulieferer über die<br />
Jahre gesammelt haben. Jetzt freuen wir uns<br />
darauf, Teile des Konzepts zusammen mit<br />
unseren Kunden umzusetzen.« 1<br />
Dezentrale und anwesenheitsgesteuerte<br />
Klimatisierung.<br />
FUTURE BY SEMCON 3.2012 19