CABD - SOFiSTiK AG
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Pressemitteilung Brückenbau 2009‐03‐04<br />
<strong>SOFiSTiK</strong> <strong>AG</strong>, Karl Burgmann und Stefan Maly<br />
Von der Trasse zur Brückenbemessung – Das <strong>SOFiSTiK</strong> <strong>CABD</strong><br />
Konzept<br />
Die <strong>SOFiSTiK</strong> <strong>AG</strong> stellt ein komplett grafisches Eingabe‐Konzept für die Systemerzeugung, Berechnung<br />
und Bemessung im Brückenbau vor.<br />
Das bekannte und bewährte modulare Konzept der <strong>SOFiSTiK</strong> FE‐Software wird seit langem von vielen<br />
Nutzern in allen Bereichen des Brückenbaues eingesetzt. Von der parametrisierten Berechnung von<br />
Rahmenbrücken bis zu der Schnittgrößenoptimierung und Berechnung der Werkstattform im<br />
Spannbeton und Stahl‐Großbrückenbau reichen die Einsatzgebiete. Sonderbereiche, wie die<br />
Berücksichtigung der Boden‐Bauwerk Interaktion am 3D Modell und die Winddynamik, runden den<br />
Leistungsumfang ab. War bisher meistens die Eingabesprache CADINP das Mittel zur Kontrolle der<br />
Berechnung so bietet das neue grafische Eingabe‐Konzept <strong>CABD</strong> (Computer Aided Bridge Design) die<br />
Kombination aus parametrischer Basis und nutzerfreundlicher grafischer Eingabe innerhalb des<br />
<strong>SOFiSTiK</strong> Structural Desktops SSD.<br />
Die Umsetzung des Konzeptes erfolgt mithilfe spezialisierter Dialoge (sog. Tasks), die schrittweise bei<br />
der Systemeingabe, Belastung und Berechnung unterstützen. Alle Tasks erzeugen <strong>SOFiSTiK</strong> CADINP<br />
Eingaben und sind damit voll kompatibel zu einer textbasierten Arbeitsweise. Die Berechnung und<br />
Bemessung wird dann mit den bekannten Modulen der <strong>SOFiSTiK</strong> FE‐Software durchgeführt.<br />
Abbildung 1: Beispielprojekt “Ponte strallato dell'asse Nord‐Sud di Bari”; Net‐Engineering, Italien<br />
Referenzachse als Basis<br />
Um beliebige Brückensysteme mit Bezug zu der entsprechenden Trassierung einfach erzeugen zu<br />
können, wird der Systemeingabe z.B. die Straßenachse als Referenz hinterlegt. Diese Referenzachse<br />
kann mit allen Trassierungselementen in Grund‐ und Aufriss grafisch definiert werden. Durch die<br />
Trennung von Geometrie und Struktur, d.h. in Referenzachse und FE‐Modell der Brücke, können<br />
Änderungen der Geometrie‐Parameter schnell und einfach in ein neues Berechnungsmodell<br />
umgesetzt werden. Mithilfe von sogenannten Sekundär‐Achsen können mehrstegige Systeme,<br />
Trägerroste und hybride Strukturen (Stabmodell mit orthotropen Schalenelementen) ebenfalls einfach<br />
definiert werden.
Abbildung 2: Linienführung im Grundriss<br />
Um schließlich das FE‐Modell des Überbaues zu erhalten, können entlang der definierten Achse die<br />
Querschnitte und spezielle Stellen (sog. Placements) mit Informationen über Abhängigkeiten wie<br />
Arbeitsfugen, Querträger und Auflagerachsen eingegeben werden. Die Variabilität des<br />
Brückenquerschnittes kann einfach über die Definition von Variablen entlang der Achse erfolgen.<br />
Mithilfe dieser Variablen, die auch Funktionen enthalten können, werden dann z.B. komplizierte<br />
Querschnittsverläufe, mitwirkende Breiten und Abstände von Sekundär‐Achsen variabel definiert.<br />
Abhängig von der Art der Vorgabe und Anzahl der Datenpunkte können automatisch quadratische und<br />
kubische Verläufe erzeugt werden.<br />
Grafische Querschnittseingabe<br />
Abbildung 3: Eingabe eines Variablenverlaufes für die Querschnittshöhe<br />
Eine weitere große Verbesserung bringt das <strong>CABD</strong>‐Konzept durch die neue und einfache grafischen<br />
Eingabemöglichkeit von Querschnitten direkt im AutoCAD Umfeld von SOFiPLUS. Das Werkzeug<br />
CrossMAX kann alle CAD‐Funktionen von AutoCAD nutzen und vereinfacht somit die Eingabe von<br />
komplexen Querschnitten (dick‐, dünnwandig und FE‐Querschnitte). Die Variablenzuweisung und die<br />
Definition der Abhängigkeiten von Querschnittspunkten untereinander vervollständigt die Eingabe zur<br />
Definition von Master‐Querschnitten. Der endgültige Verlauf der einzelnen Stabquerschnitte entsteht<br />
automatisch durch die Vernetzung entlang der Achse.<br />
Zusätzliche Tasks erlauben die Auswahl von zahlreichen Standard‐Querschnitten des Brückenbaues<br />
(z.B. Hohlkasten, I‐Träger für Fertigteile sowie internationale Brückenbau Querschnitte), dieser Teil<br />
des Produktes wird vom <strong>SOFiSTiK</strong> Technologie‐ und Entwicklungspartner ABES beigesteuert.
Spanngliedführung<br />
Abbildung 4: CrossMAX; Zuweisung von Variablen<br />
Ein weiterer sehr wichtiger Teil des Konzeptes ist der Task zur Eingabe und Auslegung der<br />
Vorspannung. Die Eingabe der Spannglieder erfolgt ebenfalls unabhängig von der Struktur anhand von<br />
Kontrollpunkten im Aufriss und Querschnitt des Systems. Die Berechnung der Vorspannkräfte nutzt<br />
die bekannten Möglichkeiten der <strong>SOFiSTiK</strong> Software:<br />
• Interne oder externe Vorspannung in sofortigem oder nachträglichem Verbund<br />
• Kubische 3D Spline‐Geometrie der Spannstränge<br />
• Berechnung aller Vorspannverluste<br />
• Spann‐ und Bauabschnitte<br />
• Vorspannung für Stab‐ und Schalenelemente<br />
• Sofortiger Verbund mit Spannungszuwachs im Spannstahl im Bruchzustand<br />
• Plot der Spannkraftverläufe<br />
• Spannprotokoll<br />
Verkehrslasten mit dem Traffic‐Loader<br />
Da die Berechnung der Verkehrslasten eine Schlüsselstellung im Berechnungsablauf von Brücken<br />
darstellt, und gerade durch komplexe Lastbilder und Anordnungen der Berechnungsaufwand stark<br />
gestiegen ist, bietet das <strong>CABD</strong>‐Konzept einen spezialisierten Task zur Verkehrslastauswertung. Der<br />
sogenannte Traffic‐Loader bietet einfache Dateneingabe mit automatischer Visualisierung und<br />
Aufteilung der Verkehrsfläche in Spuren. Viele unterschiedliche Lastenzüge und Lastnormen stehen<br />
zur Verfügung. Die Verkehrslastauswertung erfolgt mithilfe von Einflusslinien, um auch komplexe<br />
Lastbilder mit vertretbarem Aufwand zu bearbeiten. Zukünftige Ausbaustufen werden auch<br />
Möglichkeiten zur Erzeugung von expliziten Laststellungen zur Kontrolle und Vergleich bieten.<br />
Grundlasten wie Ausbau, Temperatur und Setzungen werden ebenfalls innerhalb eines Dialoges<br />
eingegeben und mit den <strong>SOFiSTiK</strong> FE Programmen berechnet.
Abbildung 5: Traffic Loader; Spuranordnung mit EC Lastbild LM1<br />
Bauablaufsimulation, Überlagerung und Bemessung<br />
Am Ende des Prozesses werden die zeitabhängigen Effekte aus Kriechen, Schwinden und Relaxation<br />
mit dem bekannten Construction Stage Manager (CSM) berechnet. Die Simulation von komplexen<br />
Bauabläufen wird innerhalb einer Tabelle mit einer abstrakten Zeitachse verwaltet. Vorspann‐<br />
Bauabschnitte werden bereits automatisch erkannt. Die Bildung von Einhüllenden der Verkehrslasten<br />
und der anderen Einwirkungen und deren grafische Darstellung runden diesen Schritt ab. Die<br />
endgültige Bemessung und Nachweisführung berücksichtigt Bruch‐ und sämtliche Gebrauchszustände<br />
mit Nachweisen für Stab‐ und Schalenelemente. Eine große Auswahl an nationalen und<br />
internationalen Bemessungsnormen wird von <strong>SOFiSTiK</strong> unterstützt (u.A. DIN‐FB, OENorm, SIA, EC,<br />
AASHTO, BS). Interaktive Ergebnisauswertung mit individuellen Plots und der Datenaustausch mithilfe<br />
von Schnittstellen zur <strong>SOFiSTiK</strong> Datenbasis vervollständigen die Möglichkeiten zur Bemessung und<br />
Dokumentation.<br />
Mit allen Komponenten bietet das neue <strong>CABD</strong>‐Konzept einen sehr benutzerfreundlichen und<br />
leistungsfähigen Weg zur durchgängigen Berechnung von Brückenbauwerken mit den bewährten<br />
<strong>SOFiSTiK</strong> Modulen. Besonders die offene und parametrische Struktur ermöglicht die Umsetzung von<br />
komplizierten und vielseitigen Berechnungen. Da grafische und textbasierte Eingaben kombiniert<br />
erfolgen können, kann die Arbeitsweise beliebig angepasst werden. In Zukunft wird dieses Konzept die<br />
Basis für alle Neuentwicklungen der <strong>SOFiSTiK</strong> <strong>AG</strong> und ihrer Partner im Brückenbau darstellen.