Es gibt einen Mann, über den man denken kann ... - Sorice Consulting
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<strong>Es</strong> <strong>gibt</strong> <strong>einen</strong> <strong>Mann</strong>, <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>man</strong> <strong>den</strong>ken <strong>kann</strong>, wie <strong>man</strong><br />
will, weil er Sozialist und der Ehegatte von Karl Marx'Tochter<br />
Laura war: Paul Lafargue. 1906 schrieb er: ,,Die ganze moderne<br />
ökonomische Entwicklung hat die Ten<strong>den</strong>z, die kapitalistische<br />
Gesellschaft mehr oder weniger in ein riesiges internationales<br />
Spielhaus umzuwandeln ... Der Spieler aber ... ist ein höchst<br />
abergläubiges Wesen ... der eine murmelt ein Gebet zum heiligen<br />
Antonius von Padua ... ein anderer ... hält mit der linken Hand<br />
eine HaSenpfOte fest". rext: stefano Barone di saeua-sorice<br />
Natürlich re<strong>den</strong> alle von der $asinomentalität und im TV<br />
nehmen die Talkshows kein Ende, die sich mit der Raffgie/<br />
Wahrnehmungsstörung lei<strong>den</strong>. Manche<br />
Leute vermögen nicht einzuschät-<br />
der Top<strong>man</strong>ager beschäftigen. Aber wir dürfen eines nicht<br />
<strong>über</strong>sehen: <strong>Es</strong> sind in der Tat ,,Raubtiere" - aber Raubtiere<br />
zen, wie schnell sich ein Fahrzeug auf<br />
sie zu bewegt. Sie müssen ihr Leben<br />
tun nichts Böses, bloß weil sie böse sind.<br />
im Wald oder in einer Wohnung verbringen.<br />
Andere haben k<strong>einen</strong> Sinn<br />
<strong>Es</strong> wird <strong>über</strong>sehen, dass sich innerhalb einer sehr kl<strong>einen</strong> dafür, was eine Million von einer Milli-<br />
Szene kluge Menschen tummeln, die eine Menge Verantworarde unterscheidet. Sie arbeiten zu viel<br />
tung tragen und natürlich genauso viel Angst haben wie jeder damit. Und wenn wirselbst ehrlich sind.<br />
andere auch. Vielleicht ist dies der Grund, warum diese Leute lachen wir heute <strong>über</strong> Schröders missratene<br />
sicherstellen, dass sie auch nach ihrem Scheitern finanziell Holz<strong>man</strong>n-Rettung, die seinerzeit schlappe<br />
abgesichert sind. <strong>Es</strong> verringert ihre Angst, die jeder wichtigen 50 Mio gekostet hat. Alles ist relativ. Am<br />
Entscheidung zugrunde liegt.<br />
relativsten aber ist die Relation der Dinge<br />
untereinander, sagt Kant sinn-<br />
Die Gierigen handeln gierig, aber sie sind es nicht mehr als<br />
alle anderen, die jedem Sonderangebot nachrennen. Sie tragemäß.gen<br />
dieselbe Brille, durch die sie ihren Vorteil sehen. Aber sie Wir haben ein ausgewach-<br />
wissen nicht mehr, auf welcher Flughöhe sie reisen. Für sie ist senes Proportionsproblem.<br />
die Erde so tief, dass sie kein menschliches Detail mehr er- Alles, was wir kennen, <strong>gibt</strong> es<br />
kennen können. lhr Schweiß setzt sich aber genauso zusammen in verwirrend unterschiedli-<br />
wie der aller Menschen. Sie verwechseln Begriff und Inhalt, chen Erscheinungsformen,<br />
These und Wahrheit,ldee und Wirklichkeit. Sören Kierkegaard sodass wir unser ethisches<br />
ging mit einem Korb schmutziger Wäsche durch Kopenhagen Empfin<strong>den</strong> neu anpassen<br />
und suchte eine Wäscherei. Endlich sah er ein Geschäft, <strong>über</strong> müssen. Kinder fahren<br />
dem stand: ,,Hier wird Wäsche gewaschen und gebügelt." Er heute mit Elektroautos<br />
ging hinein und stellte s<strong>einen</strong> Korb auf <strong>den</strong> Tresen. Da kam <strong>über</strong> <strong>den</strong> Spielplatz, aber<br />
ein Mädchen und sagfe: ,,O nein, das haben Sie missverstan<strong>den</strong>. gleichzeitig <strong>gibt</strong> es die<br />
Hier wird keine Wäsche gewaschen und gebügelt. Hier wer<strong>den</strong> Wagen der Formel 1. Wir<br />
Schilder hergestellt, auf <strong>den</strong>en steht: >Hier wird Wäsche<br />
gewaschen und gebügelt
Daran müssen wir unsere Ethik anpassen und verstehen, dass<br />
wir die Größenordnungen neu kategorisieren sollten. Denn<br />
Geld ist nun mal auch Macht, in welcher Gestalt auch immer.<br />
Das Problem ist ja, dass sich Geld weltweit vermehren und<br />
horten lässt, wie wir sehen; Macht jedoch ist auf das Handeln<br />
eines Individuums oder einer Körperschaft begrenzt. Das<br />
macht die Sache so furchtbar kompliziert. Die Grenzen verwischen.<br />
Welchen Umriss hat die Insel England? Wir<br />
sehen auf der Landkarte nach. Aber sobald<br />
wir in Portland am Strand stehen und<br />
sehen, wie sich die Wellen bewegen und<br />
gar die Gezeiten Land verschwin<strong>den</strong><br />
llassen und wieder zurückgeben, wer-<br />
Uber <strong>den</strong> Autor:<br />
Stefano Barone di<br />
Saetfa-Sorlce<br />
wurde in Salerno,<br />
Italien, geboren<br />
und kam Mitte der<br />
sechziger Jahre,<br />
nach dem Studium<br />
der Pädagogik<br />
und Psychologie,<br />
nach Deutschland.<br />
Seif dieser Zeit ist<br />
er als Unternehmens- und Personalberater<br />
für die Textil- und Bekleidungsbranche<br />
tätig. Er begann diese Tätigkeit als freier<br />
Mitarbeiter und gründete später die <strong>Sorice</strong><br />
<strong>Consulting</strong> GmbH.<br />
Nach dem Studium der Psychologte und<br />
Pädagogik in ltalien wurde Stefano <strong>Sorice</strong><br />
Ässrsfenf von Professor Pasquale DAquino<br />
Mit ihm erarbeitete er 1968 als Mitverfasser<br />
eine umfassende Monographie der Diderot'schen<br />
Ethik und ihres Einflusses auf<br />
die europäische Philosophie des ausgehen<strong>den</strong><br />
19. Jahrhunderts.<br />
Neben der Tätigkeit als Unternehmensberater<br />
sind eine Reihe journalistischer und<br />
sc h ri ftste I I e r i scher Arbe i te n e n tsta nd e n.<br />
darunter auch Hörspiele und Drehbücher.<br />
Dar<strong>über</strong> hinaus arbeitet Stefano <strong>Sorice</strong><br />
intensiv als Coach für Persönlichkeitsentwicklung<br />
und Managementtraining und ist<br />
im Lehrauftrag für <strong>den</strong> Bereich Marketing,/<br />
Kommunikatim an der Heinrich-Heine-<br />
Universität in DüsSeldorf tätig.<br />
<strong>den</strong> wir unsicher. Was ist der Umriss einer Insel? Wie gehe ich<br />
mit meiner Macht um? Wo liegt die Grenze zwischen Gut und<br />
Böse? Bei meiner Arbeit versuche ich stets, die Proportionen<br />
am Menschen festzumachen. Eine Arbeitsethik <strong>kann</strong> nur<br />
die Arbeitskraft eines Menschen zur Basis haben, nicht die<br />
Rechenleistung des Mikrochips oder die Kraft eines Baukrans.<br />
Solange wir zwischen Subiekt und Hilfsrnittel oder Werkzeug<br />
unterschei<strong>den</strong>, solange bleibt unter uns auch der Erdbo<strong>den</strong><br />
erkennbar. Wir sind ja oft Riesen und müssen genau schauen,<br />
was sich unter uns befindet und wohin wir treten können und<br />
wohin lieber nicht. Manche Riesen sind eben sehbehindert,<br />
die haben uns die Krise eingebrockt - und außerdem haben<br />
sie zu große Schuhe, glaube ich. A