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Bericht als pdf- Datei mit Bildern - 1. Spitfire Club Deutschlands

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Rennsaison 2005 – eine Zwischenbilanz<br />

Text von Holger Staude, Fotos von Thomas Seeber<br />

29ste Historische Zandvoort<br />

Trophy am 7. und 8.5.2005 in<br />

Zandvoort<br />

Der Saisonauftakt führte die Triumph-<br />

Competition bei widrigen Wetterverhältnissen<br />

an die Nordseeküste. Durch<br />

die strengen Lautstärkeauflagen der<br />

Streckenbetreiber schwindet die Anzahl<br />

der teilnehmenden Rennserien zusehends,<br />

gerade mal vier nationale<br />

Rennserien konnte der Veranstalter<br />

HARC für die Historische Zandvoort<br />

Trophy begeistern. Wenn das so weiter<br />

geht werden auf der traditionsreichen<br />

Rennstrecke in Zukunft nur noch<br />

Rennen auf dem Hollandrad ausgetra-<br />

g en.<br />

Der Trend macht sich auch im Teilnehmerfeld<br />

der Triumph-Competition<br />

bemerkbar. Zusammen <strong>mit</strong> der Holländischen<br />

MG Competition waren immerhin<br />

24 Teams am Start. Besonders<br />

erfreulich ist die Rückkehr von Heiner<br />

Pesch <strong>mit</strong> seinem schwarzen MGC, ein<br />

im Motorsport selten eingesetztes Fahrzeug<br />

<strong>mit</strong> einem wunderschönen Klang.<br />

Auch neu im Feld ist der gelbe Lotus<br />

Elan von Achim Schneider, der bisher<br />

<strong>mit</strong> einem Austin Healey Sprite am<br />

Start war.<br />

Bei starken Windböen wurden die<br />

Mechaniker immer wieder von heftigen<br />

Regen und Graupelschauern geduscht.<br />

Echte Motorsportfans konnten den<br />

gefühlten Minus-Temperaturen jedoch<br />

nur Positives abgewinnen: Kaltluft hebt<br />

Titel - 1- Info 122 (2-05)<br />

die Motorleistung, kühlt Motor, Reifen<br />

und Bremsen. Zudem sorgte der Wind<br />

und die zwischen den Wolken lugende<br />

Sonne für eine schnell abtrocknende<br />

Strecke, so daß alle Teams <strong>mit</strong> Trockenabstimmung<br />

ins Zeittraining gingen.<br />

Pole Position holte sich Stephan<br />

Schamschula auf seinem Triumph TR6<br />

vor Achim Schneider auf Lotus Elan,<br />

gefolgt von Alex de Boom auf MGB.<br />

In die respektable fünfte Startreihe<br />

stellte Gerrit Barends den TR3, was für<br />

blasse Gesichtsfarben der direkten<br />

Herby Senn<br />

Konkurrenten Volker Mielcarek (TR4)<br />

und Mario Neumann (TR3) führte.<br />

"Hörma - was ist denn <strong>mit</strong> dem Gerrit<br />

los?" Tja -der hat in Zandvoort Heimspiel.<br />

Das fahle Gesicht von Mario<br />

Neumann kam eher vom "Schraubmarathon",<br />

den der Norddeutsche eine<br />

Woche vorher vollzog, um seinen neu<br />

en Rennmotor vorzubereiten: "Mensch<br />

- die Vergaser hab ich vor `ner Woche<br />

noch bei ebay ersteigert." Ohne verwertbare<br />

Trainingszeit blieb für Reinald<br />

Kirchner (<strong>Spitfire</strong> 1500) nur die<br />

letzte Startreihe. Den Aachener plagten<br />

Sprit und Zündungsprobleme.<br />

Auch am Renntag blieb die Piste trocken.<br />

Polesetter Stephan Schamschula(TR6)<br />

meisterte das Beschleunigungsduell<br />

gegen Achim Schneider<br />

(Lotus Elan) und bog <strong>als</strong> erstes in die<br />

berüchtigte Tarzan Kurve. Dicht folgte<br />

ein Horde MGB's, angeführt von Alex<br />

de Boom, Hape Hamer, Teun van Dam<br />

und Marinus Valentijn. Gerrit Barends<br />

(TR3) hatte einen katastrophalen Start.<br />

Er wurde sofort von Volker Mielcarek<br />

(TR4) und Mario Neumann (TR3)<br />

eingeholt und attackiert. Die Big Banger<br />

Hans Visser (Healey 3000) und Jim<br />

Vierling (Morgan +8) machten am<br />

Start einige Positionen gut.<br />

Bereits nach 2 Runden war für Heiner<br />

Pesch Schluss. Die Kühlwasserprobleme<br />

aus dem Training traten im Rennen


- 2- Info 122 (2-05) Titel<br />

wieder auf. Während Stephan Schamschula<br />

(TR6) das Rennen an der Spitze<br />

kontrollierten kann, musste Achim<br />

Schneider (Elan) sich dem Druck von<br />

Alex de Boom (MGB) beugen. Hape<br />

Hamer (MGB) konnte dieses Tempo<br />

nicht <strong>mit</strong>gehen und ließ nach vorne<br />

abreißen. Gut aufgelegt kassierte Albert<br />

von der Wal (MGB) seine Landsleute<br />

Freddie Kuperus, Marinus Valentijn<br />

und Teun Bleijenberg und schloss die<br />

Lücke zu Hape Hamer (alle MGB). Bis<br />

zum Ende des Rennens fand er aber<br />

keinen Weg an Hape vorbei.<br />

Im Mittelfeld steckten Theo von der<br />

Heuvel, Patrick Willems und Hubert<br />

Krämer (alle MGB) hinter Hans Visser<br />

(Healey 3000) fest. Im Kampf um die<br />

Plätze beharkten sich die drei gnadenlos<br />

bis Patrick Willems, zu spät auf der<br />

Bremse, seinen MG im Kiesbett versenkte<br />

und Hubert Krämer wegen<br />

Spritmangel liegen blieb. Der bis zu<br />

diesem Zeitpunkt außergewöhnlich<br />

weit vorne <strong>mit</strong>mischende Marinus<br />

Valenteijn (MGB) verabschiedete sich<br />

<strong>mit</strong> Kupplungsproblemen in der neunten<br />

Runde. Bereits eine Runde zuvor<br />

musste Reinald Kirchner den Triumph<br />

<strong>Spitfire</strong> <strong>mit</strong> Verdacht auf Kopfdichtungsdefekt<br />

abstellen. Jim Vierling<br />

spielte die Power des Morgan Achtzylinders<br />

aus und schnappte sich einen<br />

Konkurrenten nach dem anderen. Mit<br />

dem zweiten Platz in der Klasse war er<br />

sehr zufrieden. Hubertus Carl war <strong>mit</strong><br />

dem kleinen Morgan Vierzylinder<br />

angereist. Mit hohem fahrerischem<br />

Engagement trieb er den Moggi auf<br />

einen neunten Gesamtplatz, Platz 2 in<br />

der Klasse hinter dem Lotus! Mehr war<br />

einfach nicht drin.<br />

Für die Zuschauer am spannendsten<br />

war das Duell der Klasse D. Volker<br />

Mielcarek's TR4 hat etwas mehr Power<br />

<strong>als</strong> die beiden TR3 von Gerrit Barends<br />

und Mario Neumann. Und weil die<br />

beiden sich nicht einig waren, wer die<br />

Verfolgung des Düsseldorfers anführen<br />

sollte, blieb Volker trotz Problemen <strong>mit</strong><br />

einer schlecht dosierbaren Bremse<br />

vorne. Bei seiner Schlussattacke in der<br />

letzten Runde leistete Mario sich einen<br />

Dreher. Volker rettete sich <strong>mit</strong> 4 Zehnteln<br />

Vorsprung vor Gerrit ins Ziel. Die<br />

schnellste Runde der Drei fuhr allerdings<br />

Mario Neumann. Die neue MGA<br />

Klasse gewann Ulrich Kuhn problem-<br />

los vor Ben Devilee. Und was war <strong>mit</strong><br />

Jürgen Komatzki? Der benutzte Zandvoort<br />

nur zum Einfahren seines neuen<br />

Motors: "Nee - zu mehr <strong>als</strong> 5800<br />

U/Min lass ich mich nicht hinreißen.<br />

Wenn die Sperre drin ist und der Motor<br />

drehzahlfest, dann werden die schon<br />

sehen..." - Wir glauben es Dir, denn der<br />

Gilbern GT ist zumindest auf dem<br />

Papier <strong>mit</strong> 650 kg Leegewicht und<br />

homologiertem Querstromkopf der<br />

Spitzentrumpf im MGB Quartett. Und<br />

der sticht erst, wenn auch die Schweizer<br />

ihre Trümpfe spielen.<br />

Goodyear Trophy Colmar-Berg<br />

(L) 04./05.06.2005<br />

„Niki“ Laudor Wie im letzten Jahr wurde der zweite<br />

Lauf zur Triumph Competition auf dem<br />

Circuit Goodyear in Luxemburg in 2<br />

Rennen à 30 Minuten ausgetragen. Das<br />

Wetter war trocken aber kühl. Gerold<br />

Sch<strong>mit</strong>t sorgte <strong>mit</strong> seiner Familie im<br />

TR-Registerzelt das ganze Wochenende<br />

für "Vollpension", sodass sich die<br />

33 angereisten Teams rundum wohl<br />

fühlten. Als besonderen Service für<br />

Starter der Triumph-Competition führte<br />

Joachim Gunst, der in Heidelberg eine<br />

Fachwerkstatt für Britische Automobile<br />

betreibt, eine Spur- und Sturzvermessung,<br />

sowie eine Messung der Radlasten<br />

durch. Viele Starter nahmen dieses<br />

Angebot gerne an, da Radlastwaagen<br />

meist nur den Profi Teams zur Verfügung<br />

stehen.<br />

Zeittraining:<br />

Im Zeittraining eroberte Christian<br />

Nikolai Bakschies vor Holger Staude


Aeschbach auf MGB GT <strong>mit</strong> seinem<br />

präzisen Fahrstil die Pole Position vor<br />

Achim Schneider auf Lotus Elan. Hubertus<br />

Carl hatte für Colmar wieder den<br />

Morgan +8 ausgepackt. Wegen Untergewicht<br />

befüllt <strong>mit</strong> Bleiplatten, schaffte<br />

es Hubertus "nur" in die zweite Startreihe,<br />

gemeinsam <strong>mit</strong> Karl Eydel auf<br />

einem weiteren federleichten Lotus<br />

Elan.<br />

Auf der gesamt neunten Position (!)<br />

und da<strong>mit</strong> <strong>als</strong> Schnellster in der kleinen<br />

Klasse platzierte mal wieder Manfred<br />

Laudor den MG Midget. Reinald<br />

Kirchner (Triumph <strong>Spitfire</strong> 1500) freute<br />

sich anbetracht der starken Konkurrenz<br />

sichtlich über die zweitschnellste<br />

Trainingszeit in der kleinen Klasse.<br />

Durch das sehr homogene Feld (über<br />

die Hälfte der Fahrzeuge innerhalb von<br />

2 Sekunden) bedeutete die etwa einsekündige<br />

Zeitdifferenz für den <strong>Spitfire</strong><br />

Piloten allerdings neun Startplätze<br />

hinter dem Midget.<br />

Kein Glück für Albert van der Wal: Im<br />

freien Training noch <strong>als</strong> zweitschnells-<br />

Conventry Climx im Elva<br />

Titel - 3- Info 122 (2-05)<br />

ter MGB gestoppt, expedierte er seinen<br />

Motor im Zeittraining kapital und ebenso<br />

spektakulär in die Hölle.<br />

Rennen: Lauf 1 trocken und für die<br />

Jahreszeit zu kühl<br />

Christian Aeschbach (MGB GT) setzte<br />

seine Pole Position<br />

optimal um und<br />

führte das eindrucksvolle<br />

Feld<br />

in die Schikane.<br />

Dahinter entwickelte<br />

sich ein<br />

harter fight um die<br />

Plätze zwischen<br />

den hubraumstarken<br />

Triumph TR6<br />

von Stephan<br />

Schamschula und<br />

Morgan +8 Pilot<br />

Hubertus Carl und<br />

den wieselflinken<br />

Lotus Elan von<br />

Achim Schneider,<br />

Robert Krug und<br />

Karl Eydel. In<br />

diese Gruppe<br />

konnte der Luxemburger<br />

Philip<br />

Vermast (TR4),<br />

dank perfekter<br />

Streckenkenntnis<br />

eindringen. Einige<br />

Dreher, Rutscher<br />

und Verbremser<br />

der Vorausfahrenden<br />

brachte die<br />

MGB Piloten Alex<br />

de Boom, Freddie<br />

Holger Staude<br />

Kuperus und Hape Hamer immer wieder<br />

in Schlagdistanz.<br />

Jürgen Komatzki kommt <strong>mit</strong> dem Gilbern<br />

GT immer besser in Fahrt, konnte<br />

das Tempo der Spitzengruppe jedoch<br />

nicht <strong>mit</strong>gehen. Den besten MGA<br />

Piloten Tom Meijer, der sich von<br />

Startplatz 22 bis auf 11 vorkämpfte (!),<br />

hielt sich Komatzki bis zur<br />

Zieldurchfahrt vom H<strong>als</strong>. Zwar nicht so<br />

schnell wie Lokalmatador Vermast<br />

(TR4) aber dennoch <strong>mit</strong> Biss und unter<br />

den ersten 10 Unterwegs war Volker<br />

Mielcarek, bis dem TR4 zwei Runden<br />

vor Schluss der Öldruck absackte.<br />

Äußerst ärgerlich, denn am zweiten<br />

Lauf des Tages konnte Volker natürlich<br />

a uch nicht starten.<br />

Schwer zu kämpfen hatte "Niki" Laudor<br />

im 1300er Midget. Er musste auf<br />

der langen Bergauf Passage Platz für<br />

Platz an die niederländischen Markenkollegen<br />

(B Modell) Teun Bleijenberg<br />

und Theo von der Heuvel abgeben,<br />

sodass ebenfalls Gefahr drohte von den<br />

heranstürmenden Klassengegnern eingeholt<br />

zu werden. Im Zweikampf <strong>mit</strong><br />

TR3 Pilot Mario Neumann war es dann<br />

passiert; beide drehten sich und die<br />

<strong>Spitfire</strong> von Niko Bakschies, der in<br />

Colmar das zweite Autorennen in seinem<br />

Leben bestritt (!), und Holger<br />

Staude schossen vorbei. Laudor nahm<br />

jedoch sofort die Verfolgung auf und<br />

stellte die aus seiner Sicht richtige<br />

Reihenfolge (Alter vor Schönheit) im<br />

weiteren Verlauf des Rennens wieder<br />

her. Reinald Kirchner (Triumph <strong>Spitfire</strong>)<br />

setzte seine aussichtsreiche Startpo-


- 4- Info 122 (2-05) Titel<br />

sition nicht um. Im Zweikampf <strong>mit</strong><br />

Patrick Willems, Hubert Krämer, Marinus<br />

Valentijn und Ulrich "ich lass mich<br />

nicht Überholen" Kuhn (MGA) verlor<br />

er zu viel Zeit, um den Kontakt zu<br />

seinen Klassengegner wieder herzustellen.<br />

Cor Visser (Austin Healey 3000) und<br />

Ernst Walla (Elva MKI) wurden von<br />

ihren Verfolgern zu den unbeliebtesten<br />

Vorausfahrenden auf dem Bergab<br />

Geschlängel gewählt, konnten sie ihre<br />

Fahrzeuge mangels Haftung nur im<br />

Schneckentempo um die Kurven bewegen.<br />

Ernst Walla hatte deshalb auch<br />

keinen richtigen Spaß an dem Kurs<br />

"Ich war zwar vor 13 Jahren mal hier.<br />

Aber dass es so enge Kurven hat, daran<br />

kann ich mich gar nicht erinnern". Cor<br />

Visser gab dem Healey auf der Geraden<br />

ordentlich die Sporen, sodass er wenigstens<br />

die hubraumschwächere Konkurrenz<br />

abbügelte.<br />

"Wartet mal ab! Wenn ich das im Griff<br />

habe!" hörten wir letztes Jahr an dieser<br />

Stelle von Herbie Senn. Leider laufen<br />

die Keihin Motorrad Versager immer<br />

noch nicht und Herbies <strong>Spitfire</strong> war so<br />

das ganze Wochenende flügellahm.<br />

Heiner Pesch musste bereits nach einer<br />

Runde <strong>mit</strong> Kühlproblemen am MGC<br />

die Box aufsuchen, während der Mann<br />

<strong>mit</strong> dem größten Rückspiegel Ben<br />

Devilee (MGA) es schaffte dreimal<br />

vom kompletten Feld überrundet zu<br />

werden, ohne dabei jemandem im Weg<br />

zu stehen. Respekt! Von dem Gummi<br />

…beim Entlüften…<br />

den er dabei aufsammelte<br />

wird<br />

Ben zuhause ein<br />

Ersatzrad für<br />

seinen Renner<br />

backen.<br />

Den Sieg konnte<br />

Christian Aeschbach<br />

(MGB GT)<br />

nach 18 Runden<br />

niemand mehr<br />

nehmen. Robert<br />

Krug (Lotus Elan)<br />

setzte sich knapp<br />

gegen Hubertus<br />

Carl (Morgan +8)<br />

durch. Bester<br />

Triumph Pilot<br />

wurde nach einer<br />

starken Vorstellung<br />

der Luxemburger<br />

Philip<br />

Vermast auf Rang<br />

4. Das Ergebnis<br />

des ersten Laufes<br />

war auch gleich<br />

die Startaufstellung<br />

für Lauf<br />

zwei, der aus<br />

organisatorischen<br />

Gründen bereits<br />

90 Minuten nach<br />

dem ersten Lauf<br />

Herby im Fahrerlager<br />

gestartet wurde. Diese kurze Zeitspanne<br />

ließ den meisten Teams nicht die<br />

nötige Vorbereitungszeit, was für einige<br />

Fahrzeuge Konsequenzen haben<br />

sollte.<br />

Rennen: Lauf 2 trocken und<br />

sonnige 20°C<br />

Der zweite Lauf sollte noch spannender<br />

werden <strong>als</strong> der erste. Diesmal konnte<br />

Christian Aeschbach (MGB GT) nicht<br />

so einfach davon fahren. An der Spitze<br />

bot er <strong>mit</strong> Robert Krug (Lotus Elan),<br />

Philip Vermast (TR4), Hubertus Carl<br />

(Morgan+8) und Stephan Schamschula<br />

(TR6) eine super Show. Auch die beiden<br />

anderen Elan Piloten Achim<br />

Schneider und Karl Eydel boten einen<br />

sehenswerten Kampf verfolgt von den<br />

MGB's von Hape Hamer und Alex de<br />

Boom. "Driver of the Race" wurde<br />

MGB Fahrer Freddie Kuberus. Wegen<br />

"technische Problemen" startete er von<br />

Platz 26 und arbeitete sich auf dem<br />

Kurs, auf dem man nur <strong>mit</strong> Herz überholen<br />

kann, auf Platz 8 nach vorne (!!).<br />

Einen hohen Preis für das hohe Tempo<br />

zahlte Christian Aeschbach. Als sich<br />

aus dem Motorblock ein Froststopfen<br />

verabschiedete, schlitterte er auf dem<br />

eigenen Kühlwasser von der Strecke.<br />

Die Flüssigkeit sorgte natürlich für


Keihin Batterie<br />

unfreiwillige Pirouetten der Verfolger.<br />

Sensationell unter den ersten zehn hielt<br />

sich wieder mal Manfred Laudor (MG<br />

Midget), der frei fahrend und abgedeckt<br />

von Jürgen Komatzki (Gilbern GT)<br />

schnelle Rundenzeiten produzierte,<br />

während die <strong>Spitfire</strong> Konkurrenz Niko<br />

Bakschies und Reinald Kirchner, angeführt<br />

von Holger Staude hinter Cor<br />

"Balou der Bär" Visser's dickem Healey<br />

im kurvigen Teil des Kurses wertvolle<br />

Sekunden vertrödelte. Selbst Roel<br />

Bertrams, der von Platz 22 <strong>mit</strong> enormen<br />

Vorwärtsdrang gestartete zweite<br />

Fahrer auf dem silbernen MGB GT von<br />

Patrick Willems, blieb hinter dem Healey<br />

stecken.<br />

Auf dem Weg nach vorne profitierten<br />

die Holländer Teun Bleijenberg (MGB)<br />

und Marinus Valentijn (MGA) von<br />

Benzin Versorgungsproblemen des<br />

Hubert Krämer MGB, der bis zu diesem<br />

Zeitpunkt außergewöhnlich schnell<br />

und kampfstark unterwegs war. Bram<br />

Verbaas und Laura Lecour (beide<br />

MGB) waren zu weit abgeschlagen, um<br />

Hubert noch einzuholen.<br />

Titel - 5- Info 122 (2-05)<br />

Ein hängender<br />

Gaszug beförderte<br />

Mario Neumann<br />

vor der Haarnadel<br />

in den Reifenstapel.<br />

Der anschließendeBoxenbesuch<br />

<strong>mit</strong> Inspektion<br />

ohne ernsthaften<br />

Befund ließ<br />

den TR3 auf Platz<br />

21 zurückfallen.<br />

Die beiden MGA<br />

Motoren von Tom<br />

Meijer und Ulrich<br />

Kuhn hielten den<br />

Belastungen ebenso<br />

wenig stand<br />

wie eine Antriebswelle<br />

des<br />

Elva MKI von<br />

Ernst Walla. Der<br />

segelte nunmehr<br />

dreirädrig von der<br />

Piste. Früh ausgefallen<br />

waren bereits<br />

Heiner Pesch,<br />

der die Kühlprobleme<br />

am MGC<br />

nicht in den Griff<br />

bekommt und<br />

Theo von der<br />

Heuvel (MGB).<br />

Drei Runden vor<br />

Schluss erwischte es auch Stephan<br />

Schamschula (TR6), der sich <strong>mit</strong> Zahnausfall<br />

am Differential aus der Spitzengruppe<br />

verabschieden musste. Beinahe<br />

gelang dem genial fahrenden Philip<br />

Vermast (TR4) noch der Gesamtsieg.<br />

Knapp musste er sich dem Lotus von<br />

Robert Krug geschlagen geben, gefolgt<br />

vom Morgan +8 <strong>mit</strong> Hubertus Carl am<br />

Volant.<br />

Weitere Action in noch größerer Besetzung<br />

kann man in zwei Läufen der<br />

Triumph Competition anlässlich des<br />

British Roadster Speed Festiv<strong>als</strong> im<br />

Rahmen des Oldtimer-Festiv<strong>als</strong> am<br />

Nürburgring vom 24.-26. Juni 2005<br />

erleben.<br />

23. Internationales Oldtimer Festival<br />

Nürburgring 24.-26. Juni<br />

2005 um den Jan-Wellem-Pokal<br />

Aufgrund großer Nachfrage organisierte<br />

die Triumph-Competition ein Wochenende<br />

für sportlich ambitionierte<br />

Fahrer britischer Roadster im Rahmen<br />

des Oldtimer Festiv<strong>als</strong> auf dem Nürburgring:<br />

Das RoadsterSpeedFestival.<br />

Alle Teilnehmer konnten <strong>mit</strong> ihren<br />

Fahrzeugen ins Fahrerlager und manche<br />

sogar "track experience" auf der<br />

Grand Prix Strecke sammeln. Den<br />

Zuschauern entging nicht, dass es einige<br />

dabei richtig fliegen ließen. Für die<br />

Fahrer, die sonntags zwei Stunden auf<br />

der Nordschleife unterwegs waren, gab<br />

es den schon lange vermissten Treffpunkt<br />

im Zelt vom TR-Register<br />

Deutschland und da<strong>mit</strong> die Gelegenheit<br />

die Erlebnisse in passender Atmosphäre<br />

auszutauschen. Gastronomischer rund<br />

um Service zu günstigen Preisen und<br />

die beiden Rennläufe der Triumph-<br />

Competition rundeten das Wochenende<br />

ab. Der Schweizer Dänu Senn, <strong>mit</strong><br />

einer Rally <strong>Spitfire</strong> Replika war begeistert:<br />

"Ich war auf der Nordschleife, was<br />

Krug dreht sich


- 6- Info 122 (2-05) Titel<br />

soll ich sagen, einfach g........ habe<br />

heute noch ein Grinsen von Ohr zu<br />

Ohr! Danke nochm<strong>als</strong> an die Veranstalter,<br />

das habt Ihr gut gemacht."<br />

Für die Fahrer der Triumph-<br />

Competition gab es ein Zeitraining am<br />

Freitag und zwei 30minütige Rennläufe<br />

am Samstag und Sonntag zu absolvieren.<br />

34 Fahrzeuge waren am Start, Drei<br />

davon sogar auf eigener Achse angereist:<br />

Hubertus Carl im Morgan +8:<br />

"Hörma, der frisst 20 Liter Super auf<br />

100 Kilometer!". Jim Vierling, ebenfalls<br />

im reisetauglichen Morgen +8 hat<br />

die Reisetasche auf dem praktischen<br />

Überrollkäfig festgeschnallt und Christian<br />

"Mad" Marx, der eine Ausrüstung<br />

(4 Regenreifen, Werkzeug, Proviant,<br />

Zelt, Spritkanister, Kamera, Schlafsack<br />

und Klamotten) im TR4 unterbringt, <strong>als</strong><br />

wäre es ein Großraumkombi.<br />

Training, extrem heiß und trocken<br />

Pole Position sicherte sich Wolfgang<br />

Kirsten auf einem von fünf (!) teilnehmenden<br />

Lotus Elan vor Christian Bock<br />

auf dem vom 24h Rennen bekannten<br />

potenten Morgan +8 und Jürg Schwendimann<br />

auf einem weiteren Elan. Die<br />

heißen Temperaturen sorgten im<br />

Zeittraining bereits für den Ausfall von<br />

Ernst Walla (Elva, Motorschaden) und<br />

Manfred Gubler (Marcos 1600, rutschende<br />

Kupplung). Auch Heiner<br />

Pesch hat die Temperaturprobleme am<br />

MGC immer noch nicht im Griff und<br />

verzichtete auf das Rennen. Am<br />

schlimmsten erwischte es den Schweizer<br />

Herby Senn, der die Motorradvergaser<br />

am <strong>Spitfire</strong> MK III <strong>mit</strong> Hilfe<br />

eines Honda Mechanikers endlich zum<br />

Laufen brachte "Mir hat's bei 7500<br />

Touren ein Ventil weggehauen! Jetzt<br />

ist's alles im Eimer- die Scheiße"<br />

Lauf 1 Samstag 25.6.05 trocken und<br />

warm<br />

Die Pole Position blieb frei, da Wolfgang<br />

Kirsten (Lotus Elan) in Gerry<br />

Marshall Manier aus der Box startete.<br />

Als das rote Licht der Ampel erlosch,<br />

verwandelte sich das Summen der<br />

Motoren in infernalisches Dröhnen. In<br />

einer Wolke aus verbranntem Gummi,<br />

Öl und Benzin schossen die Fahrzeuge<br />

Richtung Mercedes Arena - die meisten<br />

jedenfalls, denn der Morgan +8 von<br />

Hubertus Carl blieb zunächst stehen.<br />

"Ich hab das Auto noch mal ausgemacht",<br />

war sein Kommentar dazu. Die<br />

Ausweichmanöver um den stehenden<br />

bzw. anrollenden Morgan führten im<br />

Mittelfeld zum "Billard Effekt". Leidtragende<br />

waren Manfred Laudor (Midget)<br />

und Holger Staude (<strong>Spitfire</strong>), die<br />

kollidierten, aber beide weiter fahren<br />

konnten. Die Spitze passierte den Engpass<br />

"Castrol S" im Reißverschlussverfahren.<br />

In der Meute dahinter war man<br />

sich über die Vorfahrtsregelung nicht<br />

einig. Gar nicht mehr Bremsen wollte<br />

Mario Neumann im Triumph TR3, der<br />

von Platz 26 gestartet das Nadelöhr<br />

gleichzeitig <strong>mit</strong> dem von Position 8<br />

gestarteten Christian Aeschbach erreichte,<br />

allerdings <strong>mit</strong> der doppelten<br />

Geschwindigkeit. "Komisch, sonst hat<br />

das eigentlich immer geklappt!" Bei der<br />

unvermeidbaren Kollision verlor Mario<br />

den linken Kotflügel und auch den<br />

Schwendimann gehetzt von Bock<br />

daran befestigten Hydraulikbehälter für<br />

Kupplungsflüssigkeit, was eine Fortsetzung<br />

des Rennens unmöglich machte.<br />

Die vom hellblauen TR3 übertragende<br />

Energie beschleunigte den Schweizer<br />

MGB GT unfreiwillig in das gegenüberliegende<br />

Kiesbett und veranlasste<br />

Manfred Laudor's Midget zu einer<br />

Pirouette. Der Rest des Feldes kam<br />

unbehelligt davon. Laudor verkrümelte<br />

sich <strong>mit</strong> eingedrückten Kotflügeln recht<br />

schnell aus der Situation, während<br />

Aeschbach erst mal im Kies festsaß.<br />

Der MG wurde zwar wieder frei geschleppt,<br />

konnte aber trotz schneller<br />

Rundenzeiten nicht mehr bis zur Spitze<br />

aufschließen.<br />

Die Führung übernahm Jürg Schwendimann<br />

(Elan) geschoben vom Morgan<br />

Schamschula kühlt die TR6 Bremse


Der Besenwagen bringt Laudors Midget<br />

+8 von Christian Bock. Dann zwei<br />

weitere Elan (Robert Krug und Achim<br />

Schneider) vor den schnellen Triumph<br />

angeführt von Stefan Schamschula<br />

(TR6), Stefan Klemm (GT6) und den<br />

TR4 aus dem Red Baron Team Phillip<br />

Vermast, Jo Willems und Sjaak Sint<br />

Nicolaas und Karl Eydel <strong>mit</strong> einem<br />

weiteren Lotus Elan. Hubertus Carl<br />

kompensierte <strong>mit</strong> V8 Power den verpennten<br />

Start, <strong>als</strong> plötzlich eine verrauchte<br />

Sicherung die Benzinpumpe<br />

des Morgan lahm legte. Der dritte<br />

Morgan im Feld Jim Vierling kämpfte<br />

<strong>mit</strong> Zündaussetzern, hielt sich aber<br />

trotzdem vor Holger Staude (Triumph<br />

<strong>Spitfire</strong>) und Jürgen Komatzki (Gilbern<br />

GT). Mit Zweikämpfen beschäftigt<br />

verlor die Verfolgergruppe <strong>mit</strong> Hubert<br />

Krämer (MGB), Peter Späth (TR4),<br />

Niko Bakschies und Reinald Kirchner<br />

(beide <strong>Spitfire</strong> 1500) immer mehr an<br />

Boden. Christian Marx (TR4) war in<br />

der Lage das Tempo und Gerrit Barends<br />

(TR3) und Ulrich Kuhn (MGA)<br />

zu kontrollieren bis der TR4 zu heiß<br />

wurde und "Mad Marx" den Schongang<br />

einlegte.<br />

Mittlerweile schickte sich Wolfgang<br />

Kirsten (Lotus Elan)an das Feld von<br />

hinten aufzurollen. "Ich bin eigentlich<br />

nur hier um den Motor einzufahren"<br />

Die folgenden Runden boten den Zuschauern<br />

spannende Action. Rookie<br />

Niko Bakschies (<strong>Spitfire</strong> 1500) bekam<br />

durch einen Treffer am Heck zu spüren,<br />

dass er in der Ford Kurve etwas zu früh<br />

für den folgenden Morgan 4/4 auf der<br />

Bremse war und drehte sich raus. "Niki"<br />

Laudor (Midget) hing schon wieder<br />

Titel - 7- Info 122 (2-05)<br />

lästig am Heck des <strong>Spitfire</strong> 1500 von<br />

Reinald Kirchner. Kirchner selbstbewusst:<br />

"Auf der Geraden konnte ich<br />

ihm immer gut wegfahren. Das zeigt,<br />

dass ich konkurrenzfähig bin" Als<br />

Christian Bock <strong>mit</strong> dem Morgan +8 die<br />

Box aufsuchte, bestimmten die Lotus<br />

Elan das Bild. Doch welcher würde<br />

gewinnen? Krug war's nicht. Beim<br />

Versuch Schwendimann am Ende<br />

Start/Ziel auszubremsen drehte sich der<br />

türkisfarbene Elan zur Freude der Zuschauer<br />

auf Tribühne T4 "uuuuuiiiiiiii"<br />

und Applaus für den nicht abgestorbenen<br />

Motor. Eydel war es auch nicht.<br />

Der hatte einen spektakulären Abflug<br />

im Hatzenbachbogen (Tempo 180!!)<br />

und dabei viel Glück sich im Kiesbett<br />

nicht zu überschlagen. An der Stelle<br />

platzte Christian Carl (Morgan 4/4)<br />

zuvor Kapital der 1600er Kent Motor<br />

und die 5 Liter Motorenöl + 4 Liter<br />

Wasser, die sich ihren Weg durch das<br />

vom Pleuel geschlagene Loch ins Freie<br />

suchten, konnten durchaus die Ursache<br />

für Eydels Abflug gewesen sein. Achim<br />

Schneider saßen die TR's von<br />

Schamschula, Vermast und Willems im<br />

Nacken, denn die schnellen Triumph<br />

sind durchaus in der Lage das Tempo<br />

des Elan <strong>mit</strong>zugehen. Bis zu einem<br />

bestimmten Punkt jedenfalls, denn<br />

schlechte Ersatzteilqualität sorgte für<br />

weitere Ausfälle: Philippe Vermast<br />

(TR4) brach nach 6 Runden die Achswelle:<br />

"Das kenn ich schon, ist bereits<br />

die Dritte" Stephan Schamschula (TR6)<br />

bremsten klemmende Bremszangen<br />

ein: "Ich dachte zunächst mein Motor<br />

hat keine Leistung mehr, <strong>als</strong> ich merkte<br />

dass die Bremse nicht mehr aufmacht".<br />

Bei Reinald Kirchners <strong>Spitfire</strong> 1500<br />

brach der Verteilerfinger: "Da mach ich<br />

demnächst Uhu Plus drauf und fertich".<br />

Zu guter letzt flog bei Manfred Laudors<br />

Midget noch die Kupplung auseinander.<br />

Der führende Lotus Elan <strong>mit</strong> Jürg<br />

Schwendimann am Steuer hat sich<br />

vermutlich zu früh gefreut. Den hat der<br />

aus der Box gestartete Markenkollege<br />

Wolfgang Kirsten doch tatsächlich<br />

noch ein -und überholt. Kirsten demonstrierte<br />

eindrucksvoll die Leistungsfähigkeit<br />

seines Lotus. Schwendimann,<br />

Krug und Schneider vervollständigten<br />

den Lotus Vierfachsieg vor<br />

dem Belgier Jo Willems auf dem ersten<br />

Triumph und Sjaak Sint Nicolaas (beide<br />

TR4). Besonders freute sich Jim<br />

Vierling (flügellahmer Morgen +8)<br />

über den, angesichts der starken Kon-<br />

Danü Senns Rallye Replika


- 8- Info 122 (2-05) Titel<br />

kurrenz, nicht erwarteten Klassensieg.<br />

Auch Holger Staude (<strong>Spitfire</strong> 1300)<br />

war <strong>mit</strong> dem Verlauf des Rennens<br />

zufrieden "Nach dem Wechsel der<br />

Stoßdämpfer lag das Auto wieder wie<br />

gewohnt und ich wusste ich konnte<br />

gewinnen" Für den zweiten Lauf am<br />

Sonntag wurden die havarierten Fahrzeuge<br />

wieder präpariert, sofern dies vor<br />

Ort möglich war. Für einige Teams<br />

vielen die Programmpunkte Altbierabend<br />

und Nordschleifenkreisen deshalb<br />

unter den Tisch. Jo Willems und<br />

seine Mechaniker vom Red Baron<br />

Team reparierten nicht nur die teameigenen<br />

Autos, sondern brachten auch<br />

einige der Konkurrenz wieder zum<br />

Laufen. Zudem hatte er Ersatzteile, das<br />

passende Werkzeug und gute Ratschläge<br />

für jedermann parat, sodass sogar<br />

einige Zuschauer von diesem Service<br />

profitierten. Hier zeigte sich wieder der<br />

Geist der Triumph-Competition. Manfred<br />

Laudor exportierte den Midget in<br />

die heimische Garage nach Trier, wo<br />

am Getriebe bis morgens um 4.00 (leider<br />

erfolglos) geschraubt wurde. Stephan<br />

Schamschula pendelte am Wochenende<br />

dreimal zwischen Harxheim<br />

und Nürburgring, um Teile für Bremse<br />

und Differential zu importieren. Trotz<br />

allen Bemühungen stand am Sonntag<br />

nur ein ausgedünntes Feld in der<br />

Startaufstellung.<br />

Lauf 2 Sonntag 26.06.2005 trocken<br />

und heiß<br />

Robert Krug katapultierte den Lotus<br />

Elan von Pole <strong>als</strong> erster ins Castrol-S<br />

gefolgt von Markenkollege Achim<br />

Schneider. Dahinter fädelte Stefan<br />

Klemm seinen Triumph GT6 ein. Der<br />

Hamburger beschleunigte die beiden<br />

vor ihm platzierten Triumph TR4 von<br />

Sjaak Sint Nicolaas und Jo Willems<br />

einfach aus. "Der neue Motor geht<br />

höllisch! Auf den Geraden bin ich<br />

schneller wie ein TR4!" Dahinter wurde<br />

es wieder eng. Die durch Ausfall am<br />

Vortag von ganz hinten startenden<br />

frontrunner Stefan Schamschula (TR6),<br />

Hubertus Carl (Morgan +8), Tim Meinrenken,<br />

Philipp Vermast (TR4), Christian<br />

Aeschbach (MGB GT) und Karl<br />

Eydel (Lotus Elan) schossen wie Kanonenkugeln<br />

durch das Feld, um so<br />

schnell wie möglich wieder zur Spitze<br />

aufzuschließen. Auch Jürgen Komatzki<br />

ist in der Lage <strong>mit</strong> dem leichten Gilbern<br />

GT gut zu starten und erreichte<br />

noch vor den Heranstürmenden das<br />

Nadelöhr, <strong>als</strong> ihm beim runterschalten<br />

der Schalthebel abbrach. Komatzkis<br />

Versuch die Strecke zu verlassen wurde<br />

durch die nachfolgenden Autos natürlich<br />

nicht erkannt, die immer weitere<br />

Bögen um den Richtung Auslaufzone<br />

tangierenden Gilbern drehten. Glücklicherweise<br />

blieb keiner hängen, aber für<br />

Jürgen Komatzki war in der ersten<br />

Kurve bereits "Feiaahmt".<br />

Mit zunehmender Renndauer stieg die<br />

Öltemperatur des Sechszylinder Aggregats<br />

von Stefan Klemm was ihn zu<br />

einem niedrigerem Drehzahlniveau<br />

zwang. So wurde er durch die folgenden<br />

schnellen TR's, dem MGB und<br />

Hubertus Morgan+8 aufgeschnupft. Jo<br />

Willems (hellblauer TR4) verabschiedete<br />

sich nach 3 Runden <strong>als</strong> erster aus<br />

der Spitzengruppe, <strong>als</strong> in der Anfahrt<br />

auf die Michelin Kurve ein Pleuel den<br />

Weg ins frei suchte. Kein ganz billiges<br />

Vergnügen die 180 PS TR Maschine<br />

wieder zu ersetzen. MGB Pilot Christian<br />

Aeschbach fuhr sehr schnelle Rundenzeiten<br />

und nahm bald Tuchfühlung<br />

zum führenden Robert Krug (Lotus<br />

Elan) auf, <strong>als</strong> Achim Schneider (gelber<br />

Elan) eine gebrochene Zündkerze (so<br />

was gibt's!) zur Aufgabe zwang. Von<br />

außen herrlich anzusehen war der<br />

Kampf um Position Drei zwischen Tim<br />

Meinrenken, Philipp Vermast (wilde<br />

TR4) und den Serienkoordinatoren<br />

Stephan Schamschula (TR6) und Hubertus<br />

Carl (Morgan +8). Die Reparatur<br />

der TR6 Bremszangen war nicht von<br />

Dauer, weshalb Schamschula gegen<br />

Ende des Rennens <strong>mit</strong> glühenden<br />

Scheiben die Spitze ziehen lassen<br />

musste. Den hohen Benzinverbrauch<br />

des Morgen +8 bei der Anreise noch<br />

gerügt, hatte Hubertus Carl fürs Rennen<br />

zu wenig getankt - Ausfall nach 10<br />

Runden! Dieses Schicksal teilte er <strong>mit</strong><br />

Jim Vierling, der im zweiten Lauf <strong>mit</strong><br />

korrigierter Motoreinstellung im Morgan<br />

+8 zur Spitzengruppe aufschloss<br />

bis ihm ebenfalls der Sprit in Runde 10<br />

ausging.<br />

Im Mittelfeld kontrollierte Holger<br />

Staude (weißer <strong>Spitfire</strong>) seine Klassenführung<br />

vor Niko Bakschies, der im<br />

hellblauen <strong>Spitfire</strong> eine super Vorstellung<br />

gab und Reinald Kirchner dessen<br />

<strong>Spitfire</strong> in Racing green sich in der<br />

Mühlenbachschleife eines Rades samt<br />

Radflansch (Horror!) entledigte. Christian<br />

Marx fuhr im gechoppten TR4 ein<br />

fehlerfreies Rennen. Der aus einem<br />

Manta implantierte Kühler (tatsächlich!)<br />

reichte, was die Junx vom Opel<br />

<strong>Club</strong> ihm vor dem Rennen noch bestätigten,<br />

für Rennbetrieb nicht aus. Nach<br />

9 Runden war für "Mad" Marx <strong>mit</strong><br />

überhitzter Maschine Schluss. Peter<br />

Späth behielt im Schwarzen TR4 die<br />

Übersicht. Die Leistung des aktuellen<br />

Rennmotors reicht zwar nicht, um an<br />

die glorreichen Siege vergangener<br />

Zeiten anzuknüpfen. Spaß macht es<br />

trotzdem. Peters präzisen und fairen<br />

Fahrstil sollte jeder, der dazu Gelegenheit<br />

findet, studieren (wenn er dran<br />

bleiben kann).<br />

Einen besonders spannenden Zweikampf<br />

lieferten sich die beiden TR3<br />

Piloten Mario Neumann und Gerrit<br />

Barends. Wie schön kann man im TR3<br />

bauartbedingt die Fahrer in Aktion<br />

bewundern. Mario entschied das Duell<br />

auf der Ziellinie einen Wimpernschlag<br />

vor Gerrit. Zwei kurz aufeinander folgende<br />

Rennen verkraftete auch Hubert<br />

Krämers MGB nicht (oder war es die<br />

Norschleifenausfahrt, denn das Programmangebot<br />

muss ja genutzt werden?).<br />

Getriebe K.O. in der achten<br />

Runde. Robert Krug sorgte letztlich für<br />

den zweiten Elan Sieg knapp vor Christian<br />

Aeschbach im MGB GT. Dahinter<br />

folgte <strong>als</strong> schnellster Triumph Pilot<br />

Philipp Vermast knapp vor Tim<br />

Meinrenken.<br />

Alle Beteiligten lobten die tolle Veranstaltung.<br />

Danke an die Initiatoren und<br />

alle, die <strong>mit</strong>geholfen haben das RoadsterSpeedFestival<br />

zu einem derart<br />

schönen Erlebnis zu machen.<br />

31th European Historic Grand<br />

Prix Zolder 0<strong>1.</strong>-03. Juli 2005<br />

"See you in Zolder" riefen sich die<br />

Teilnehmer am Nürburgring zum Abschied<br />

zu, denn bereits am kommenden<br />

Wochenende trafen sich die Fahrer der<br />

Triumph Competition <strong>mit</strong> der holländischen<br />

MG Competition im belgischen<br />

Zolder. Einig englische Gaststarter<br />

inklusive hatten 39 Teams genannt, von<br />

denen aber defektbedingt aufgrund der<br />

kurzen Zeit zwischen den Veranstaltungen<br />

nicht alle antraten.<br />

Im Qualifying bei Nieselregen fuhren<br />

die MGB's die schnellsten Zeiten. Pole


holte sich Tom S<strong>mit</strong>h, vor Ed Stuurwold<br />

und Malcolm Johnson.<br />

Rennen 3. Juli bei heißen Außentemperaturen<br />

Tom S<strong>mit</strong>h setzte die Pole Position<br />

optimal um und führte das Feld, das bis<br />

in die Achte Startreihe aus MGB's und<br />

Artverwandten bestand, in die erste<br />

Kurve. Hier war bereits Schluss für<br />

Albert van der Wal, dessen Motor ohne<br />

Vorwarnung einfach ausging und Stefan<br />

Biermann dessen Austin Sprite<br />

ebenfalls streikte. Tom S<strong>mit</strong>h hatte in<br />

der zweiten Runde bereits einen kleinen<br />

Vorsprung herausgefahren, den er<br />

immer weiter ausbaute. Die Verfolger<br />

führte Ed Stuurwold vor Malcolm<br />

Johnson, Alex de Boom und Peter S<strong>mit</strong><br />

an. Jürgen Komatzki aussichtsreich <strong>mit</strong><br />

dem Gilbern GT zwischen den MGB's<br />

platziert musste <strong>mit</strong> Kupplungsproblemen<br />

aufgeben, genau wie Teun van<br />

Dam (MGB).<br />

Die MGB's machten vorne die Pace<br />

während Stephan Schamschula (TR6)<br />

nach schlechtem Qualifying und<br />

Hubertus Carl, <strong>als</strong> Opfer einer f<strong>als</strong>chen<br />

Startaufstellungsliste auf Platz 35 einsortiert,<br />

sich mühsam durch das Feld<br />

quälten. Christian Marx (TR4) erwischte<br />

einen super Start und führte seine<br />

Konkurrenten der Klasse D zunächst<br />

an. Bald konterte Wim Winnebo (TR4)<br />

und <strong>als</strong> die Wassertemperatur des<br />

Marxschen TR4 wieder zu sieden begann,<br />

ließ Christian Volker Mielcarek<br />

(TR4), Gerrit Barends und<br />

Mario Neumann (beide TR3)<br />

passieren. Manfred Laudor,<br />

(MG Midget) im Training von<br />

Kupplungsproblemen überrascht<br />

startet ebenfalls von<br />

hinten. Nach zahlreichen Überholmanövern<br />

fand er endlich<br />

Anschluss an seine Klassengegner<br />

Reinald Kirchner<br />

und Niko Bakschies (beide<br />

<strong>Spitfire</strong> 1500). Als sich das<br />

Feld sortiert hatte, verschärften<br />

die <strong>Spitfire</strong> das Tempo.<br />

Laudors Versuch <strong>mit</strong> überhitzter<br />

Bremse und nachlassenden<br />

Reifen <strong>mit</strong>zuhalten endete in<br />

einem Dreher in dessen Folge<br />

der Midget nicht mehr in der<br />

Lage war aufzuschließen.<br />

Niko Bakschies fuhr ein fehlerfreies<br />

Rennen zum Klassensieg,<br />

während Reinald Kirch-<br />

Titel - 9- Info 122 (2-05)<br />

ner zu viel wollte und zweimal <strong>mit</strong> dem<br />

<strong>Spitfire</strong> den Kies durchpflügte. James<br />

Willis bewegte seinen Midget <strong>mit</strong> seltenem<br />

Coupé Hardtop zwar spektakulär.<br />

Mit dem Rennausgang hatte er<br />

jedoch nichts zu tun. Stephan Schamschula<br />

(TR6) folgte Hubertus Carl<br />

(Morgan +8). Als die beiden in die Top<br />

5 eintauchten quittierte das TR6 Differential<br />

seinen Dienst und Schamschula<br />

beendete das Rennen in der Box. Auch<br />

Ed Stuurwold (MGB) gab auf Platz 3<br />

liegend <strong>mit</strong> Getriebedefekt auf. Hape<br />

Hamer (MGB) von 16 gestartet furh ein<br />

starkes Rennen. Er arbeitete sich an<br />

seinen Markenkollegen R. Bertrams,<br />

Theo vd Heuvel, Freddi Kuperus und<br />

Alex de Boom vorbei bis auf Platz 5.<br />

Dort attackierte er Pieter S<strong>mit</strong>. Die<br />

beiden überquerten die Ziellinie praktisch<br />

gleichzeitig.<br />

Ton Meijer führte die MGA Klasse an.<br />

Marinus Valentijn (MGA) arbeitete<br />

sich im Windschatten des hellblauen<br />

<strong>Spitfire</strong> an seinen Klassengegner Ton<br />

unbemerkt heran, um in der letzten<br />

Runde zu attackieren. Dabei kollidierte<br />

Valentijn, nach einem verunglückten<br />

Bremsmanöver <strong>mit</strong> einer Betonmauer.<br />

Die Front des MGA wurde dabei übel<br />

zerknautscht. Marinus blieb zum Glück<br />

unverletzt. Die anderen MGA Fahrer<br />

Ulrich Kuhn und Ben Devilee profitierten<br />

freilich nicht mehr von dieser Aktion,<br />

da sie zu diesem Zeitpunkt bereits<br />

einmal überrundet waren. Volker Mielcarek,<br />

der den TR4 Motor nach dem<br />

Lagerschaden in Colmar zunächst vorsichtig<br />

behandelte, legte im Verlauf des<br />

Rennens zu und konnte sich so gegen<br />

die TR3 von Gerrit Barends und Mario<br />

Neumann durchsetzen. Erleichtert<br />

wurde ihm dies durch einen nachlässigen<br />

Mario Neumann. Sein TR3 wurde<br />

<strong>mit</strong> zunehmender Renndauer immer<br />

langsamer, da er vergessen hatte nach<br />

einer Vergaserreparatur die Lichtmaschine<br />

wieder an das Bordnetz zu hängen.<br />

"Ich bin natürlich die ganze Zeit<br />

nur auf Batterie gefahren. Am Schluss<br />

reichte es nicht mal mehr für 4500<br />

U/Min" Immerhin den englischen Gastfahrer<br />

John Andon in einem Cambridge<br />

Motorsport TR4 ließ Mario auch <strong>mit</strong><br />

low voltage hinter sich. Den Klassensieg<br />

holte sich Wim Winnebo (TR4).<br />

Mit V8 Power gelang es Hubertus Carl<br />

noch auf Platz 3 im Gesamtklassement<br />

vorzufahren. Der Vorsprung der beiden<br />

führenden englischen MGB war bereits<br />

zu groß, um ihn in der gegebenen Zeit<br />

noch wettzumachen. So siegte Tom<br />

S<strong>mit</strong>h vor Malcolm Johnson auf MGB.<br />

Zum nächsten Rennen am 13.-14. August<br />

geht es hoch in den Norden. Nahe<br />

der holländischen Nordseeküste liegt<br />

der TT-Circuit von Assen der bei den<br />

Fahrern sehr beliebt ist. Durch seine<br />

Auslegung <strong>als</strong> Motorradstrecke ist er<br />

sehr flüssig zu fahren und ermöglicht<br />

hohe Durchschnittsgeschwindigkeiten.<br />

Nach den winkligen Kursen von Colmar-Berg<br />

und Zolder kommen nun eher<br />

die Fahrzeuge <strong>mit</strong> hoher Topspeed zum<br />

Zuge.

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