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Rede zum Sportkreistag am 16.03.2007 in der ... - Sportkreis Ostalb

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<strong>Rede</strong> <strong>zum</strong> <strong><strong>Sportkreis</strong>tag</strong> <strong>am</strong> <strong>16.03.2007</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Mackilohalle <strong>in</strong> Möggl<strong>in</strong>gen 1<br />

Werte Gäste<br />

Liebe Mitglie<strong>der</strong> und Delegierte,<br />

liebe Sportfreunde und Sportfreund<strong>in</strong>nen im Ehren<strong>am</strong>t,<br />

me<strong>in</strong>e sehr verehrten D<strong>am</strong>en und Herren!<br />

Auf <strong>der</strong> formalen Tagesordnung steht Bericht des Vorsitzenden. Wie Sie es von mir gewohnt<br />

s<strong>in</strong>d, werde ich nicht großartig auf die h<strong>in</strong>ter uns liegenden Ereignisse e<strong>in</strong>gehen. Kurz streifen<br />

darf ich sie dennoch:<br />

• Protestaktionen 2004 / 2005 unter dem Motto „Vere<strong>in</strong>e vor dem Aus<br />

•<br />

– wir waren geme<strong>in</strong>s<strong>am</strong> für ganz Baden-Württemberg Speerspitze. Sachlich fair, aber<br />

dennoch bestimmt. Und - wir haben e<strong>in</strong> hohes Maß an E<strong>in</strong>sicht bei den Regierenden<br />

gefunden. 5 Regionalkonferenzen, haben wir veranstaltet, Unterschriften ges<strong>am</strong>melt,<br />

waren aktiv beim Landesparteitag <strong>der</strong> CDU und <strong>in</strong> <strong>der</strong> Halbzeitpause beim VFR Aalen,<br />

die große Protestveranstaltung war sicherlich das Highlight.<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>sportgala 2005:<br />

Das größte Lob hat uns e<strong>in</strong>e Tageszeitung gemacht: „Warum gab es das nicht schon<br />

früher“ hieß es da. Es war Klasse und hat uns viele Sympathien gebracht. 2008 gibt es<br />

die nächste.<br />

• Ravennareise 2006:<br />

Es war e<strong>in</strong>e perfekte, tolle Reise, während <strong>der</strong> Fußball WM waren wir mit 222<br />

Menschen, darunter 140 K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendliche zu Gast bei Freunden <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

italienischen Partnerprov<strong>in</strong>z, haben viele tausend Menschen begeistert und waren als<br />

Sport sympathische Botschafter unseres <strong>Ostalb</strong>kreises.<br />

• Informationsreihe <strong>zum</strong> Thema Jugendschutz und Veranstaltungen, geme<strong>in</strong>s<strong>am</strong> mit<br />

starken Partnern, weil uns im <strong>Sportkreis</strong> das Wohl <strong>der</strong> <strong>Ostalb</strong>k<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>am</strong> Herzen liegt.<br />

• Erfolgreiche Seniorenkongresse, weil uns die <strong>am</strong> schnellsten wachsende<br />

Bevölkerungsgruppe wichtig se<strong>in</strong> muss.<br />

• Sportforum <strong>Ostalb</strong><br />

- e<strong>in</strong>e neue Veranstaltungsreihe haben wir erfolgreich e<strong>in</strong>geführt. Noch <strong>in</strong><br />

diesem Jahr folgt Nr. 2<br />

• Sportjugendför<strong>der</strong>preis, Danke Sparkassenstiftung. Danke den sich bewerbenden<br />

Vere<strong>in</strong>en, wobei die Zahl <strong>der</strong> Bewerbungen höher liegen dürfte<br />

• Organisation, Verwaltung, Lobbyarbeit, Gespräche, viele Vere<strong>in</strong>sberatungen, mehr als<br />

800 wahrgenommene Term<strong>in</strong>e bei Vere<strong>in</strong>sveranstaltungen, Jubiläen,<br />

Ehrungsabenden, im WLSB und beim LSV,<br />

Kur<strong>zum</strong>: Wir haben viel gearbeitet – viel geleistet – viel bewegt.<br />

Möglich ist das nur, weil wir als Te<strong>am</strong> toll funktionieren, weil je<strong>der</strong> se<strong>in</strong>e Position kennt, weil<br />

je<strong>der</strong> Indianer ist und Häuptl<strong>in</strong>g se<strong>in</strong> kann. Ich b<strong>in</strong> stolz, dass ich als Vorsitzen<strong>der</strong> von e<strong>in</strong>er<br />

solch guten und harmonischen Geme<strong>in</strong>schaft getragen und <strong>in</strong> me<strong>in</strong>er Art voll unterstützt<br />

werde. Und ich habe Spaß <strong>am</strong> ehren<strong>am</strong>tlichen Tun – mehr denn je. Seit über 30 Jahren b<strong>in</strong><br />

ich ehren<strong>am</strong>tlich engagiert, seit nahezu 20 Jahren <strong>in</strong> überörtlichen Vorsitzenden Funktionen<br />

im Sport. Ich b<strong>in</strong> <strong>in</strong> vielen Gremien ehren<strong>am</strong>tlich tätig – aber <strong>der</strong> <strong>der</strong>zeitige Vorstand des<br />

<strong>Sportkreis</strong>es <strong>Ostalb</strong> ist das beste Te<strong>am</strong>, das ich <strong>in</strong> all `den Jahren erleben durfte.


<strong>Rede</strong> <strong>zum</strong> <strong><strong>Sportkreis</strong>tag</strong> <strong>am</strong> <strong>16.03.2007</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Mackilohalle <strong>in</strong> Möggl<strong>in</strong>gen 2<br />

Möglich ist das auch nur, weil wir e<strong>in</strong>e sehr engagierte Geschäftsstellenleiter<strong>in</strong> haben,<br />

und auch nur, weil wir verlässliche und faire Partner haben mit dem <strong>Ostalb</strong>kreis, mit <strong>der</strong><br />

Kreissparkasse <strong>Ostalb</strong> und mit <strong>der</strong> Gmün<strong>der</strong> ErsatzKasse GEK. Danke ihnen allen, ohne sie<br />

alle wäre vieles nicht möglich gewesen.<br />

Wenn wir als SKO solche Projekte realisieren und unsere Alltagsarbeit leisten, verb<strong>in</strong>den wir<br />

das mit Zielen o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>s gesagt, Worum geht es eigentlich:<br />

Immer geht es uns also um<br />

• Öffentlichkeitsarbeit und PR und Schaffung e<strong>in</strong>es stärkeren Bewusstse<strong>in</strong>s <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Öffentlichkeit, dass Sport im <strong>Ostalb</strong>kreis etwas unverzichtbares ist<br />

• Steigerung des Images <strong>der</strong> Sportorganisationen<br />

• Intensivierung <strong>der</strong> Kontakte zur Politik<br />

• Intensivierung <strong>der</strong> Kontakte zur Wirtschaft<br />

Als Zielgruppen haben wir dabei immer im Auge:<br />

• Die Ges<strong>am</strong>te <strong>Ostalb</strong>kreis – Öffentlichkeit<br />

• Alle <strong>am</strong> Sport Interessierten – also die Sportöffentlichkeit<br />

• Die Wirtschaft<br />

• Wichtige Persönlichkeiten, die den Sport repräsentieren<br />

• Die Politik<br />

• Und vor allen D<strong>in</strong>gen Sie liebe Mitglie<strong>der</strong>.<br />

Ottmar Schweizer hat <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Grußwort <strong>zum</strong> <strong><strong>Sportkreis</strong>tag</strong> gesagt: ich zitiere: „Es wird um<br />

Inhalte und Wege, um Tendenzen und Leitl<strong>in</strong>ien gehen. Immer wie<strong>der</strong> ist die Dachorganisation<br />

aller Sportvere<strong>in</strong>e gefor<strong>der</strong>t, Aussagen zu machen, zu aktuellen Entwicklungen, sie will Politik<br />

und Gesellschaft ermuntern o<strong>der</strong> ermahnen und die Mitgliedsvere<strong>in</strong>e begleiten, beraten und<br />

unterstützen. So wird es auch beim diesjährigen <strong><strong>Sportkreis</strong>tag</strong> zu Standortbestimmungen und<br />

Statements zu aktuellen Sportthemen kommen.“ Zitatende. Lieber Ottmar, man spürt an diesen<br />

Worten, welch Geistes K<strong>in</strong>de Du bist. Du kommst aus dem Sport. De<strong>in</strong>em Ans<strong>in</strong>nen komme ich<br />

nur allzu gerne nach:<br />

Wege s<strong>in</strong>d uns vorgegeben:<br />

Thema e<strong>in</strong>s: E<strong>in</strong> paar Zahlen:<br />

127.002 Vere<strong>in</strong>smitglie<strong>der</strong><br />

150.235 Sportler<strong>in</strong>nen und Sportler <strong>in</strong> 359 Sportvere<strong>in</strong>en <strong>in</strong> 42 Sportarten<br />

Davon über 34 % K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendliche unter 18 Jahren. Wir s<strong>in</strong>d <strong>der</strong> größte K<strong>in</strong><strong>der</strong>garten und<br />

die größte Bürger<strong>in</strong>itiative. Wenn nicht wir Zukunft bewegen, wer dann?<br />

Interessant ist, dass wir <strong>in</strong> unserem <strong>Ostalb</strong>kreis ke<strong>in</strong>e Großvere<strong>in</strong>e haben. Nur zwei<br />

Sportvere<strong>in</strong>e haben über 2000 Mitglie<strong>der</strong> gemeldet, wobei ich davon ausgehe, dass die<br />

Bestandserhebungen ehrlich und sportlich fair ausgefüllt werden. An<strong>der</strong>nfalls müsste ich sagen,<br />

dass es sich nicht um e<strong>in</strong> Kavaliersdelikt handelt. Logische Schlüsse aus den Fakten lassen sich<br />

schnell ziehen. Die 66 % kle<strong>in</strong>en Vere<strong>in</strong>e (bis 300 Mitglie<strong>der</strong>) brauchen beson<strong>der</strong>s <strong>in</strong>tensive<br />

Hilfe <strong>in</strong> überfachlichen Themen und die großen mittleren (800 und mehr Mitglie<strong>der</strong>) werden<br />

immer häufiger an ihre ehren<strong>am</strong>tliche Leistbarkeit stoßen.<br />

Thema zwei – Demographie


<strong>Rede</strong> <strong>zum</strong> <strong><strong>Sportkreis</strong>tag</strong> <strong>am</strong> <strong>16.03.2007</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Mackilohalle <strong>in</strong> Möggl<strong>in</strong>gen 3<br />

Je<strong>der</strong> kennt die Alterspyr<strong>am</strong>iden. Je<strong>der</strong> weiß, was demographisch auf uns zukommt. Es tut mir<br />

deshalb umso mehr weh, wenn wir den für morgen angesetzten Seniorenkongress absagen<br />

mussten. Beson<strong>der</strong>s Leid tut es mir dabei um die ehren<strong>am</strong>tliche Arbeit von W<strong>in</strong>fried Fritz,<br />

unserem bisherigen Macher.<br />

Beim „Aktiver älter werden, geht es nicht um längeres Leben – es geht um mehr Lebensqualität.<br />

Und für uns Sportvere<strong>in</strong>e geht es um ehren<strong>am</strong>tliche Potentiale. Der junge Dyn<strong>am</strong>iker Mitte 20<br />

bis 30 mit 40jähriger Lebenserfahrung ist e<strong>in</strong>e Utopie. Die Qualität, die Reife und die Rout<strong>in</strong>e,<br />

die Fähigkeit im Alter noch mehr Zeit ehren<strong>am</strong>tlich e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen zu können, ist dagegen Realität.<br />

• Deutschland wird weniger, älter, weiblicher, <strong>in</strong>ternationaler -<br />

Sportvere<strong>in</strong>e stehen vor e<strong>in</strong>em verschärften Wettbewerb um Mitglie<strong>der</strong><br />

• Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> werden immer noch weniger<br />

• Der Frauenanteil an <strong>der</strong> Bevölkerung nimmt von jetzt über 51 % noch weiter zu.<br />

• Unser Sport ist <strong>in</strong>soweit e<strong>in</strong> Spiegelbild <strong>der</strong> Gesellschaft – <strong>der</strong> Frauenanteil <strong>in</strong><br />

den Sportvere<strong>in</strong>en nimmt stetig zu – sowohl bei den Mitgliedszahlen wie auch<br />

<strong>in</strong> den Führungspositionen. Gott sei Dank: 25 <strong>der</strong> 365 Sportvere<strong>in</strong>e im<br />

<strong>Ostalb</strong>kreis s<strong>in</strong>d von Frauen geführt, über 40 % <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong> s<strong>in</strong>d Frauen, und<br />

knapp mehr als die Hälfte <strong>der</strong> lizenzierten Übungsleiter s<strong>in</strong>d ebenfalls schon<br />

Frauen.<br />

• Deutschland würde rapide abnehmen, wenn nicht Zuwan<strong>der</strong>ung bestünde. Die<br />

Frage <strong>der</strong> Integration darf nicht nur <strong>in</strong> <strong>der</strong> Politik, son<strong>der</strong>n muss auch im Sport<br />

gestellt werden. Uns ist <strong>der</strong> Italienische Mitspieler lieber als <strong>der</strong> separate FC<br />

Italia.<br />

• Uns glauben Sie mir, <strong>der</strong> Wettbewerb um die weniger werdenden K<strong>in</strong><strong>der</strong> ist<br />

schon längst zwischen den Sportarten im Gange. Me<strong>in</strong>e persönliche Me<strong>in</strong>ung<br />

ist klar die: e<strong>in</strong>e gute Grundausbildung zu vermitteln – breit angelegt und ganz<br />

körperorientiert. Fähigkeiten qualifiziert und kompetent vermitteln, die e<strong>in</strong>e<br />

Sportart alle<strong>in</strong> nicht lehren kann.<br />

Apropos Qualität. Die WLSB-Vere<strong>in</strong>sstudie, ausgeführt vom ISF <strong>der</strong> Uni Tüb<strong>in</strong>gen spricht<br />

Bände: Qualität <strong>der</strong> Übungsleiter, Qualität <strong>der</strong> Führungskräfte, Qualität <strong>der</strong> Sportstätten - das ist<br />

die Reihenfolge, die die Mitglie<strong>der</strong> <strong>in</strong> unseren Sportvere<strong>in</strong>en priorisieren. Für uns heißt das:<br />

Ke<strong>in</strong>e Anstrengung darf unversucht bleiben, Ehren<strong>am</strong>tlichen Know-how zu vermitteln, auf<br />

Kosten <strong>der</strong> Vere<strong>in</strong>e, also <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong>. Es ist immer noch nicht überall selbstverständlich, dass<br />

die Vere<strong>in</strong>e die Kosten für die Aus-Fort- und Weiterbildung Ihrer Ehren<strong>am</strong>tlichen übernehmen.<br />

Und den Führungskräften rufe ich zu: besuchen sie unsere Sem<strong>in</strong>are, gehen sie mal nach<br />

Wangen, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Sportschule, me<strong>in</strong>en sie bitte nicht, ihnen könnte sowieso niemand mehr etwas<br />

Neues erzählen. Sport ist Bildung. Angebote gibt es genügend. Jede Führungskraft sollte für<br />

sich überlegen, ob das nicht e<strong>in</strong>e zw<strong>in</strong>gende Priorität für ihn se<strong>in</strong> muss!<br />

Jede Führungskraft im Sportvere<strong>in</strong> sollte sich darüber h<strong>in</strong>aus im Klaren se<strong>in</strong>, dass er<br />

Sportentwicklung macht. Zumeist gut, oft genug vom Alltagsgeschäft gejagt, allzu selten<br />

zielorientiert.<br />

Was ist das eigentlich - Sportentwicklung: Drei Fragen stehen im Mittelpunkt:<br />

• Wie soll e<strong>in</strong>e sport- und bewegungsfreundliche Gesellschaft,<br />

wie unser Sportvere<strong>in</strong> aussehen?<br />

• Welche Anfor<strong>der</strong>ungen werden an unseren Sportvere<strong>in</strong> künftig<br />

gestellt?<br />

• Wo hat <strong>der</strong> Wettk<strong>am</strong>pf- und Leistungssport dabei<br />

se<strong>in</strong>en Platz?<br />

Je<strong>der</strong> soll sich ehrlich fragen: habe ich mir diese Fragen eigentlich schon `mal gestellt. Weiß ich<br />

ob <strong>der</strong> Motivation me<strong>in</strong>er Mitglie<strong>der</strong>?


<strong>Rede</strong> <strong>zum</strong> <strong><strong>Sportkreis</strong>tag</strong> <strong>am</strong> <strong>16.03.2007</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Mackilohalle <strong>in</strong> Möggl<strong>in</strong>gen 4<br />

Lassen Sie uns geme<strong>in</strong>s<strong>am</strong> e<strong>in</strong>en Blick auf das nächste Diagr<strong>am</strong>m werfen. Sagen Sie bitte<br />

nicht, dass das ja Ballungsraum sei. Alle Sportverhaltensstudien ergeben mehr o<strong>der</strong> weniger<br />

dieselben Ergebnisse. Vielleicht denkt ja `mal e<strong>in</strong>e Geme<strong>in</strong>de o<strong>der</strong> Stadt im <strong>Ostalb</strong>kreis darüber<br />

nach, grundsätzlich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e kommunale Sportentwicklung e<strong>in</strong>zutreten. Heidenheim ist dran,<br />

Giengen wird es sehr wahrsche<strong>in</strong>lich machen. Das Profil e<strong>in</strong>er sport- und<br />

bewegungsfreundlichen Kommune erreiche ich nur, wenn ich mir darüber im Klaren b<strong>in</strong>, dass es<br />

immer wie<strong>der</strong> um die drei Fragestellungen geht. Letztlich werde ich Antworten auf diese fragen<br />

für alle sportrelevanten Bereiche f<strong>in</strong>den: Für die Organisationsstruktur, für die Angebotsformen<br />

und für die notwendige Infrastruktur. E<strong>in</strong>er Lösung, die nur <strong>der</strong> Beseitigung aktueller<br />

Problemstellungen dient und die nur beispielsweise <strong>der</strong> Frage nachgeht wie schaffe ich mehr<br />

Übungsraum wird <strong>der</strong> Zukunft nie gerecht werden können. Ebenso wenig das laute Rufen nach<br />

e<strong>in</strong>em neuen Sportplatz. Es greifen immer alle Zahnrä<strong>der</strong> <strong>in</strong>e<strong>in</strong>an<strong>der</strong>.<br />

Unser WLSB propagiert sehr <strong>in</strong>tensiv die Idee e<strong>in</strong>es Sportvere<strong>in</strong>szetrums. Bei den<br />

Vere<strong>in</strong>sgrößen, die wir haben, sollte man me<strong>in</strong>en, das dies nicht möglich ist. Ich b<strong>in</strong> an<strong>der</strong>er<br />

Me<strong>in</strong>ung. An e<strong>in</strong>er provokanten Idee will ich es verdeutlichen: Sportvere<strong>in</strong>e gründen zus<strong>am</strong>men<br />

e<strong>in</strong>e Hold<strong>in</strong>g und bauen e<strong>in</strong>e neues sportliches Dienstleistungszentrum mit Fitness-Studio und<br />

Physiotherapie– Beispiel: TSG – MTV – SSV und VFR. Als zusätzlichen Benefit für Ihre<br />

Mitglie<strong>der</strong> und zur Gew<strong>in</strong>nung <strong>der</strong> 20 bis 40 jährigen als Vere<strong>in</strong>smitglie<strong>der</strong> – auf dass diese uns<br />

im Ehren<strong>am</strong>t nicht mehr so oft fehlen.<br />

Weitere Ideen gefällig: geme<strong>in</strong>s<strong>am</strong>e E<strong>in</strong>käufe, geme<strong>in</strong>s<strong>am</strong>e Beschaffung e<strong>in</strong>es Rasenmähers,<br />

geme<strong>in</strong>s<strong>am</strong>e Angebote, geme<strong>in</strong>s<strong>am</strong>e Übungsleiter, geme<strong>in</strong>s<strong>am</strong>es Mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong>, gerade weil wir<br />

viele kle<strong>in</strong>e und mittlere Sportvere<strong>in</strong>e haben. Weil Mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> stark macht.<br />

Zwei Themenkreise möchte ich noch ganz bewusst separat ansprechen:<br />

1: Gesundheit: ja Sport per se ist gesund – richtig ausgeübt: <strong>am</strong> besten unter qualifizierter nicht<br />

gew<strong>in</strong>norientierter Anleitung im Sportvere<strong>in</strong>. Ich b<strong>in</strong> überzeugt, dass wir als Sportvere<strong>in</strong>e<br />

mithelfen bei <strong>der</strong> Vermeidung noch schlimmerer Zustände. Sorge macht mir <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />

Zunehmende Bewegungsarmut – Deutschland wird dicker<br />

„Die dicken K<strong>in</strong><strong>der</strong> von heute s<strong>in</strong>d die Diabetiker von Morgen“ sagt e<strong>in</strong>er <strong>der</strong> es<br />

wissen muss– GEK VV Dieter Hebel dazu und zwei Zahlen seien ebenfalls<br />

genannt: 12 % <strong>der</strong> e<strong>in</strong>geschulten K<strong>in</strong><strong>der</strong> waren auffällig übergewichtig, 25 %<br />

waren es schon zu Beg<strong>in</strong>n <strong>der</strong> 5. Klasse.<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong> s<strong>in</strong>d sowieso die Leid tragenden <strong>der</strong> letzten Jahrzehnte:<br />

Die Ver<strong>in</strong>selung <strong>der</strong> Lebensräume hat zugenommen. Geme<strong>in</strong>t ist<br />

• Entmischung und räumliche Trennung von Arbeiten, Wohnen, E<strong>in</strong>kaufen, Schule, Freizeit<br />

• vom e<strong>in</strong>heitlichen Lebensraum zu Erlebnis<strong>in</strong>seln<br />

• <strong>der</strong> Verlust des Selbsterfahrens, Erkundens und Erschließens von Streifräumen.<br />

Die folgen s<strong>in</strong>d bekannt und auf <strong>der</strong> Zus<strong>am</strong>menstellung h<strong>in</strong>ter mir aufgeführt. Mögen diese<br />

zahlen D-weit erhobene Zahlen se<strong>in</strong> und vielleicht sogar unglaublich hoch. Auch etwas<br />

niedrigere Werte geben Grund zur Sorge.<br />

Die For<strong>der</strong>ungen, die man daraus ableiten kann liegen auf <strong>der</strong> Hand:<br />

• Rückgew<strong>in</strong>nung <strong>der</strong> Straße als Aktions- und Bewegungsraum <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />

- Tempo-30-Zonen<br />

- Verkehrsberuhigte Bereiche (Spielstraßen)<br />

- Fuß-, Geh- und Radwege<br />

• Re<strong>in</strong>tegration von Bewegung <strong>in</strong> Alltag durch <strong>in</strong>formelle Sportgelegenheiten<br />

• Umgestaltung / Ergänzung vorhandener Spiel- und Bewegungsflächen<br />

• Schaffung von bewegungsanregenden Orten<br />

• E<strong>in</strong>fache und verän<strong>der</strong>bare Räume und Flächen regen Phantasie zu freiem und<br />

selbstorganisiertem Spielen an


<strong>Rede</strong> <strong>zum</strong> <strong><strong>Sportkreis</strong>tag</strong> <strong>am</strong> <strong>16.03.2007</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Mackilohalle <strong>in</strong> Möggl<strong>in</strong>gen 5<br />

Uns als Sport kommt dabei die entscheidende Aufgabenstellung zu. Wir müssen uns an die<br />

Spitze e<strong>in</strong>er jeden kommunalen Sportentwicklung stellen: Wir müssen alle <strong>am</strong> Sport<br />

Interessierten an den Tisch holen.<br />

Wenn nicht wir wer denn sonst? Der e<strong>in</strong>e o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e mag jetzt sagen- das ist ja Politik – d<strong>am</strong>it<br />

will ich nichts zu tun haben. Ich habe extra noch e<strong>in</strong>mal im Lexikon nachgesehen. Bei Her<strong>der</strong>s<br />

wird Politik def<strong>in</strong>iert „ als sich mit öffentlichen Angelegenheiten beschäftigen. Also liebe<br />

Sportfreund<strong>in</strong>nen und leibe Sportfreunde: Alle die heute hier s<strong>in</strong>d machen Politik!!<br />

Tun wir das bitte auch bei <strong>der</strong> Ganztagesschule. Die Vielfalt ist erdrückend - siehe Diagr<strong>am</strong>m.<br />

Und egal, ob es uns gefällt o<strong>der</strong> nicht: Bis 2014 werden – das ist <strong>der</strong> erklärte politische Wille <strong>der</strong><br />

Regierung, werden 40 % <strong>der</strong> allgeme<strong>in</strong> bildenden Schulen irgende<strong>in</strong>e Form <strong>der</strong><br />

Ganztagesschule haben. Ob es uns gefällt o<strong>der</strong> nicht.<br />

Und wer soll das alles wie leisten?<br />

Auch hierzu e<strong>in</strong> paar Ideen, die vielleicht nicht alle neu s<strong>in</strong>d, aber immer wie<strong>der</strong> überlegenswert<br />

se<strong>in</strong> sollten: Ich habe diese Thesen aus Anlass des Sportforums <strong>Ostalb</strong> im vergangenen<br />

Sommer aufgestellt und nenne sie gerne wie<strong>der</strong>:<br />

S<strong>in</strong>d es Neue Wege – o<strong>der</strong> alte alte Weisheiten!?!? Beides behaupte ich:<br />

• Projektorientiertes Arbeiten – die Führungskräfte müssen auch loslassen können<br />

• Jobshar<strong>in</strong>g – geteilte ehren<strong>am</strong>tliche Arbeit ist weniger Belastung für den E<strong>in</strong>zelnen<br />

• Entlastung <strong>der</strong> Ehren<strong>am</strong>tlichen durch (Teilzeit-) haupt<strong>am</strong>tliche Unterstützung<br />

• NEIN Sagen lernen und Beschränkung auf das Wesentliche für den Sportvere<strong>in</strong>. Wir s<strong>in</strong>d<br />

ke<strong>in</strong> Gemischtwarenladen<br />

• Zielorientiertes Herangehen an die Zukunft des Sportvere<strong>in</strong>s –<br />

Sportentwicklungsprozesse e<strong>in</strong>leiten<br />

• Ehren<strong>am</strong>t braucht noch viel mehr Kooperationen <strong>in</strong>nerhalb des und über die Grenzen<br />

<strong>der</strong> Sportvere<strong>in</strong>e h<strong>in</strong>weg<br />

• Te<strong>am</strong>orientierung - Mehr denn je<br />

• Spezielle und auf die Funktion zugeschnittene Kompetenzen<br />

• Das Zeitalter <strong>der</strong> Kommunikation - IT und PR s<strong>in</strong>d REALITÄT – müssen wir noch besser<br />

nutzen.<br />

Ich fasse zus<strong>am</strong>men zu me<strong>in</strong>em Fazit, wie wir Zukunft bewegen können:<br />

• Der Wunsch nach kompetenten Tra<strong>in</strong>ern bzw. Übungsleitern bei unseren Mitglie<strong>der</strong>n und<br />

e<strong>in</strong>er kompetenten Vere<strong>in</strong>sführung ist groß. Die Vere<strong>in</strong>sführung spielt bei <strong>der</strong> Entstehung<br />

<strong>der</strong> Ges<strong>am</strong>tzufriedenheit für die Vere<strong>in</strong>smitglie<strong>der</strong> die größte Rolle. Aus-, Weiter- und<br />

Fortbildung wird uns mehr denn je zu beschäftigen haben. Fachlich und Überfachlich.<br />

• Die Rahmenbed<strong>in</strong>gungen unserer vielen kle<strong>in</strong>en und mittleren Vere<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>dividuell<br />

genauestens zu analysieren. Je<strong>der</strong> Sportvere<strong>in</strong> ist an<strong>der</strong>s! Jedes Umfeld <strong>in</strong>dividuell<br />

verschieden<br />

• Ziele für den Sportvere<strong>in</strong> f<strong>in</strong>den, formulieren und kommunizieren – <strong>in</strong>tern und extern.<br />

Wer ke<strong>in</strong> Ziel hat, wird auch ke<strong>in</strong>es erreichen – und irgendwann wird er vom Alltag<br />

erdrückt. Und wer – so sagt ja e<strong>in</strong> schönes Sprichwort e<strong>in</strong> Schiff bauen will soll die<br />

Menschen die Sehnsucht nach dem Meere lehren und nicht Werkzeuge kaufen<br />

• Bei allen Zielen – Bitte Konsequenzen für das ehren<strong>am</strong>tliche Engagement bedenken<br />

• Aus den geme<strong>in</strong>s<strong>am</strong> erarbeiteten Zielen abgeleitete Unterziele und die daraus<br />

resultierenden Aufgaben genau beschreiben<br />

• Gezielte Ansprache und B<strong>in</strong>dung von Personen – Stellenbeschreibungen – Bedenken<br />

wer warum mit welcher Kompetenz und Motivation im Sportvere<strong>in</strong> mitarbeiten könnte und<br />

vor allem an welcher Position.<br />

• Gew<strong>in</strong>nen <strong>der</strong> immer größer werdenden Zielgruppe <strong>der</strong> älteren Menschen und <strong>der</strong><br />

Frauen<br />

• Unterwegs bleiben zur „Dienstleistungsorientierten Solidargeme<strong>in</strong>schaft“


<strong>Rede</strong> <strong>zum</strong> <strong><strong>Sportkreis</strong>tag</strong> <strong>am</strong> <strong>16.03.2007</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Mackilohalle <strong>in</strong> Möggl<strong>in</strong>gen 6<br />

• Bereit se<strong>in</strong> für neue Wege, nicht liegen bleiben und j<strong>am</strong>mern, son<strong>der</strong>n aufstehen und<br />

mutig neue Wege gehen. Verän<strong>der</strong>ung selber aktiv angehen. Wir im Vorstand des SKO<br />

waren noch nie mit 222 Menschen <strong>in</strong> Ravenna, wir haben noch nie e<strong>in</strong>e K<strong>in</strong><strong>der</strong>sportgala<br />

mit über 500 Teilnehmern U 18 organisiert und durchgeführt. Zielorientiert und mutig<br />

haben wir es irgendwie h<strong>in</strong>bekommen.<br />

Ich b<strong>in</strong> überzeugt, dass jede/r sich e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen kann, viel mehr noch als die jetzt Aktiven. Jede/r<br />

hat Kompetenz - egal <strong>in</strong> welchem Felde. WIR als Verantwortliche <strong>in</strong> den Sportorganisation<br />

haben nur die Aufgabe, diese Kompetenzen zu gew<strong>in</strong>nen und auf <strong>der</strong> richtigen Ebene <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

richtigen Funktion e<strong>in</strong>zusetzen. Wenn Sie alle zielorientiert mithelfen, dann ist mir um die<br />

Zukunft des Sports <strong>in</strong>sges<strong>am</strong>t nicht bange. Dann weiss ich<br />

WIR BEWEGEN GEMEINSAM ZUKUNFT!

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