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24<br />

Abb. 18: Sendestation<br />

aus feuerverzinktem<br />

<strong>Stahl</strong><br />

auf der Zugspitze<br />

Merkblatt 400<br />

von 200 °C nicht überschritten<br />

werden sollte. Oberhalb dieser<br />

Temperatur besteht die Gefahr,<br />

daß die Vorgänge der Eisen-Zink-<br />

Reaktion (Diffusionsvorgänge <strong>als</strong><br />

Folge einer wechselseitigen Diffusion),<br />

die auch während des Verzinkungsvorganges<br />

ablaufen, erneut<br />

wieder aktiviert werden<br />

können. Zwar laufen diese Diffusionsvorgänge<br />

dann nur sehr langsam<br />

ab.Als Folge einer unterschiedlichenDiffusionsgeschwindigkeit<br />

der beiden Metalle (Zink<br />

und <strong>Stahl</strong>) entstehen jedoch im<br />

mikroskopischen Bereich kleine<br />

Hohlräume innerhalb des Zinküberzuges<br />

(sog. Kirkendall-Effekt).<br />

Überschreitet die Temperatur<br />

langfristig 200 °C muß damit gerechnet<br />

werden, daß Trennungen<br />

zwischen der Reinzinkphase und<br />

der Eisen-Zink-Legierungsphase<br />

auftreten; lokale Abblätterungen<br />

der Reinzinkschicht können dann<br />

die Folge sein.<br />

8.2 Chemische Beständigkeit<br />

Zinküberzüge sind beständig<br />

gegen eine Vielzahl von Chemikalien;<br />

insbesondere gegen eine Vielzahl<br />

von Kohlenwasserstoffen<br />

weisen sie eine hohe Beständigkeit<br />

auf. In Wässern und anderen<br />

Flüssigkeiten hängt die Frage der<br />

Korrosionsbeständigkeit von<br />

Zinküberzügen sehr stark vom<br />

pH-Wert dieser Flüssigkeiten ab.<br />

Zinküberzüge sind üblicherweise<br />

sehr gut beständig im alkalischen<br />

Bereich (hohe pH-Werte).<br />

In sauren Medien läßt ihre Beständigkeit<br />

jedoch nach. Üblicherweise<br />

liegt eine gute Beständigkeit<br />

von Zink in Flüssigkeiten vor,<br />

wenn deren pH-Wert zwischen<br />

etwa 5 und 13 liegt; außerhalb<br />

dieser Bereiche muß mit einer erhöhten<br />

Korrosion des Zinks gerechnet<br />

werden (Abb. 19).<br />

8.3 Sweep-Strahlen<br />

Das „Sweepen“, auch „Sweep-<br />

Strahlen“ genannt, hat nach DIN<br />

EN ISO 12944,Teil 4 die Aufgabe<br />

„... Beschichtungen oder Überzüge<br />

nur an ihrer Oberfläche zu reinigen<br />

oder aufzurauhen oder eine<br />

Oberflächenschicht so abzutragen,<br />

daß eine festhaftende Beschichtung<br />

oder ein Überzug weder<br />

punktuell durch Einschläge<br />

von Strahlmittelkörnern beschädigt<br />

noch bis zum Untergrund abgestrahlt<br />

wird“.<br />

Das Sweepen des Zinküberzuges<br />

stellt eine besondere Belastung<br />

des Zinküberzuges dar. Falls<br />

der Zinküberzug gesweept werden<br />

soll, ist dieses mit der Feuer-<br />

verzinkerei zuvor abzustimmen<br />

und zu vereinbaren.<br />

Wird das Sweepen fachgerecht<br />

durchgeführt, können bis zu 10 µm<br />

des Zinküberzuges abgetragen<br />

werden.Von Praktikern werden<br />

Strahlauftreffwinkel bis max. 45°<br />

empfohlen; die sonstigen Strahlbedingungen<br />

sind dem anzupassen.<br />

Übliche Parameter für das<br />

Sweep-Strahlen sind u. a. in der<br />

Verbände-Richtlinie „Duplex-Systeme“<br />

festgelegt. Sie empfehlen:<br />

• Strahlmittel:<br />

nichtmetallische Schlacken,<br />

Korund, Glasperlen<br />

• Teilchengröße Strahlmittel:<br />

0,25 ... 0,50 mm<br />

• Strahldruck an der Düse:<br />

2,5 ... 3,0 bar<br />

• Strahlwinkel:<br />

< 30° (Bauteilgeometrie<br />

beachten)<br />

Werden Schleuderradstrahlanlagen<br />

eingesetzt, so ist die Abwurfgeschwindigkeit<br />

des Strahlmittels<br />

so zu gestalten, daß keine<br />

Beschädigung am Zinküberzug<br />

auftritt und das Strahlmittel wieder<br />

vollständig von der Oberfläche<br />

entfernt wird. Gesweepte<br />

Zinkoberflächen müssen eine<br />

matte Oberfläche aufweisen.

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