Rede bei der Freisprechfeier der Metall-Innung München-Freising ...
Rede bei der Freisprechfeier der Metall-Innung München-Freising ...
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Sperrfrist: 22. März 2013, 18.00 Uhr<br />
Es gilt das gesprochene Wort.<br />
Grußwort des Bayerischen Staatsministers für Wissenschaft,<br />
Forschung und Kunst, Dr. Wolfgang Heubisch, <strong>bei</strong><br />
<strong>der</strong> <strong>Freisprechfeier</strong> <strong>der</strong> <strong>Metall</strong>-<strong>Innung</strong> <strong>München</strong>-<strong>Freising</strong>-<br />
Erding und <strong>der</strong> Feinmechaniker-<strong>Innung</strong> <strong>München</strong>-<br />
Oberbayern am 22. März 2013 in <strong>München</strong><br />
- Anrede -<br />
Nomen est omen – das gilt auch für den<br />
Namen des Veranstaltungsorts, den Sie<br />
sich für Ihre Freisprech-Feier ausgesucht<br />
haben: das Freiheiz an <strong>der</strong> Donnersber-<br />
gerbrücke. Denn die meisten von Ihnen, lie-<br />
be Gesellen, empfinden wohl ein Gefühl<br />
von Freiheit nach dem Abschluss Ihrer<br />
Lehrzeit.<br />
• Genießen Sie dieses Gefühl<br />
• und feiern Sie Ihren Erfolg!<br />
Wir alle freuen uns mit Ihnen.<br />
Der Ort, an dem wir heute zusammenge-<br />
kommen sind, ist aber auch noch aus einem<br />
zweiten Grund gut gewählt: Es gibt kaum<br />
<strong>Freisprechfeier</strong> im<br />
„Freiheiz“
- 2 -<br />
einen an<strong>der</strong>en Platz in <strong>München</strong>, <strong>der</strong> so von<br />
Verkehrswegen umgeben ist:<br />
• die Tramlinie an <strong>der</strong> Arnulfstraße,<br />
• auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite die S-Bahn-<br />
Stammstrecke<br />
• das Gleisbett des Münchner Haupt-<br />
bahnhofs<br />
• und darüber die Donnersbergerbrücke<br />
mit dem Mittleren Ring.<br />
Rund um das Freiheiz sind Tag für Tag<br />
Hun<strong>der</strong>ttausende von Menschen unter-<br />
wegs –<br />
• mit ganz verschiedenartigen Ver-<br />
kehrsmitteln,<br />
• in unterschiedlicher Geschwindigkei-<br />
ten<br />
• und je<strong>der</strong> mit einem an<strong>der</strong>en Ziel.<br />
Aber eines haben sie alle gemeinsam: Sie<br />
sind in Bewegung.<br />
Liebe Gesellinnen und Gesellen!<br />
Das wünsche ich auch Ihnen:<br />
In Bewegung bleiben
- 3 -<br />
• Bleiben Sie nicht stehen!<br />
• Bleiben Sie in Bewegung!<br />
Der Abschluss, den wir heute feiern,<br />
• ist kein endgültiger Abschluss,<br />
• son<strong>der</strong>n die Weichenstellung für eine<br />
weitere Wegstrecke.<br />
Je<strong>der</strong> Endbahnhof ist immer auch <strong>der</strong> Aus-<br />
gangspunkt für eine neue Reise.<br />
Freuen Sie sich über das Ziel, das Sie er-<br />
reicht haben, und starten Sie mit dem Ge-<br />
sellenbrief in <strong>der</strong> Tasche weiter durch.<br />
Ihnen stehen viele Möglichkeiten offen. Sie<br />
können sie zuversichtlich nutzen. Denn Sie<br />
haben schon in Ihrer Lehrlingszeit erfahren,<br />
dass Sie nicht allein auf Ihrem Weg sind,<br />
son<strong>der</strong>n dass Sie unterstützt werden –<br />
• in den Betrieben, in denen Sie ausge-<br />
bildet wurden,<br />
• von den Lehrerinnen und Lehrern in<br />
<strong>der</strong> Berufsschule<br />
Viele Möglichkeiten<br />
offen
- 4 -<br />
• und natürlich von Ihren Eltern.<br />
Auch die Bayerische Staatsregierung will<br />
Ihnen <strong>bei</strong> Ihrer beruflichen Weiterbildung<br />
Steine aus dem Weg räumen. Deshalb war<br />
es mir <strong>bei</strong> den Verhandlungen zur Kompen-<br />
sation <strong>der</strong> Studien<strong>bei</strong>träge sehr wichtig,<br />
dass wir das Bildungssystem insgesamt in<br />
den Blick nehmen –<br />
• auch die vorschulische Bildung<br />
• und eben auch die berufliche Bildung.<br />
Wir wollen Handwerker ermutigen und un-<br />
terstützen, die<br />
• bereit sind, sich fortzubilden,<br />
• und dafür auch Einschränkungen in<br />
Kauf nehmen.<br />
Mit dem Meisterbonus haben wir dafür ein<br />
effektives Mittel geschaffen. Ab dem<br />
1. September erhalten erfolgreiche Absol-<br />
venten <strong>der</strong> beruflichen Weiterbildung zum<br />
Meister 1.000 Euro auf die Hand. Derzeit<br />
Berufliche Weiterbildung<br />
durch Meisterbonus<br />
stärken
- 5 -<br />
sind wir da<strong>bei</strong>, die För<strong>der</strong>bedingungen zu<br />
erar<strong>bei</strong>ten – zusammen mit<br />
• den Industrie- und Handelskammern<br />
• sowie den Handwerkskammern.<br />
Liebe Gesellinnen und Gesellen!<br />
Vielleicht überlegt sich <strong>der</strong> eine o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e<br />
von Ihnen sogar, seine Qualifikation noch<br />
einmal auf ein ganz an<strong>der</strong>es Gleis zu stel-<br />
len – etwa mit einem Studium. Das geht in<br />
Bayern auch ohne Abitur.<br />
Denn wir haben seit dem Jahr 2009 den Kar-<br />
riereweg für Meister und beruflich Qualifi-<br />
zierte bis in die Hochschulen hinein verlän-<br />
gert. Im Freistaat kann inzwischen je<strong>der</strong> ein<br />
Studium beginnen, <strong>der</strong><br />
• eine erfolgreich abgeschlossene Be-<br />
rufsausbildung<br />
• und mindestens drei Jahren Berufser-<br />
fahrung<br />
Studieren ohne Abitur
- 6 -<br />
• beziehungsweise eine bestandene be-<br />
ruflicher Fortbildungsprüfung vorwei-<br />
sen kann.<br />
Damit unterstreichen wir die Gleichwertig-<br />
keit von schulischer und beruflicher Bil-<br />
dung.<br />
Für mich war immer klar: Unsere Hochschu-<br />
len müssen offen stehen für Menschen, die<br />
sich durch ein Studium neue berufliche Per-<br />
spektiven schaffen wollen. Ich würde mich<br />
freuen, wenn auch Sie später dazugehören.<br />
Sie werden sehen: Es lohnt sich!<br />
Denn in Deutschland – und auch in Bayern –<br />
gibt es zu wenig Akademikerinnen und<br />
Akademiker. Die Nachfrage wird in Zukunft<br />
deutlich schneller steigen als das Angebot.<br />
Nach einer Prognose des Zentrums für<br />
Europäische Wirtschaftsforschung wer-<br />
den im kommenden Jahr zwischen 180.000<br />
und 490.000 Akademiker fehlen.
- 7 -<br />
Liebe Gesellinnen und Gesellen!<br />
Egal, für welchen beruflichen Weg Sie sich<br />
weiter entscheiden: Das Blatt Papier, das Sie<br />
gleich in Händen halten werden, legt im<br />
wahrsten Sinne des Wortes Zeugnis ab:<br />
• von Ihrer Zielstrebigkeit,<br />
• Ihrem Fleiß,<br />
• Ihrem Engagement<br />
• und Ihrer Leistungsbereitschaft.<br />
Darauf dürfen alle mit Recht stolz sein:<br />
• Ihre Ausbil<strong>der</strong>,<br />
• Ihre Lehrerinnen und Lehrer,<br />
• Ihre Familien und Freunde<br />
• und selbstverständlich Sie selbst.<br />
Herzlichen Glückwunsch zu diesem tollen<br />
Erfolg!<br />
Und wer weiß, vielleicht sehen wir uns ja an<br />
einer Hochschule wie<strong>der</strong>. Ich würde mich<br />
darüber jedenfalls sehr freuen.<br />
Schluss
- 8 -<br />
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen für die<br />
Zukunft von Herzen alles Gute!