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Verhaltensregeln für Trainer und Eltern - Fussball

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<strong>Verhaltensregeln</strong> <strong>für</strong> <strong>Trainer</strong> <strong>und</strong> <strong>Eltern</strong><br />

Vorwort<br />

Gr<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Leitsätze<br />

Fallbeispiel<br />

Regeln <strong>für</strong> <strong>Trainer</strong><br />

Regeln <strong>für</strong> <strong>Eltern</strong><br />

Weitere Informationen<br />

SV-DJK Taufkirchen – Jugendleitung 2009


Vorwort<br />

In einer guten Fußballmannschaft ist Teamwork gefragt. Das bedeutet zum einen, dass Spieler neben dem Sport auch Spaß<br />

haben sollen <strong>und</strong> soziale Kompetenzen erlernen. Es sind nicht immer die „großen“ Erfolge die im Vordergr<strong>und</strong> stehen. Kinder<br />

sollen ohne Druck Freude <strong>und</strong> Spaß am Fußballspielen haben. Sie sollen als Team auftreten <strong>und</strong> gemeinsam gewinnen oder<br />

verlieren. Auch aus Niederlagen kann man lernen <strong>und</strong> allzu heftige Kritik ist hier fehl am Platz.<br />

Ein Engagement der <strong>Eltern</strong> wird von Vereinen meistens geschätzt. Ohne <strong>Eltern</strong>, die als Fahrer, Mitarbeiter bei Veranstaltungen<br />

usw. ihre Unterstützung einbringen, wäre die Arbeit des Vereins nicht möglich. Aber <strong>Eltern</strong> müssen Vorbilder sein <strong>und</strong> können<br />

durch ihr Verhalten bestimmen, wie Kinder mit Siegen, aber auch mit Enttäuschungen zurechtkommen. Und noch etwas gehört<br />

zur Vorbildfunktion: Ein faires Verhalten <strong>und</strong> respektvoller Umgang gegenüber anderen Mannschaften <strong>und</strong> <strong>Trainer</strong>n sowie<br />

gegenüber Schiedsrichtern, die genau wie die Spieler versuchen ihr Bestes zu geben.<br />

Als Fußballverein steht der SV-DJK Taufkirchen im Rampenlicht. Unser Verhalten auf unseren Sportanlagen als auch bei<br />

gastgebenden Vereinen wird von allen Teilnehmern registriert <strong>und</strong> ist maßgeblich verantwortlich, wie sich unser Ansehen in der<br />

Öffentlichkeit entwickelt. Wir alle möchten als gern gesehene Gäste zu Turnieren eingeladen <strong>und</strong> fre<strong>und</strong>schaftlich begrüßt<br />

werden. Für unsere Spieler <strong>und</strong> den Ausbau der Jugendabteilung ist es wichtig anerkannt <strong>und</strong> geschätzt zu werden!<br />

Wir, die Jugendleitung, bitten daher alle Spieler, <strong>Eltern</strong> <strong>und</strong> <strong>Trainer</strong> die nachfolgenden Hinweise <strong>und</strong> Regeln einzuhalten.<br />

SV-DJK Taufkirchen<br />

Jugendleitung<br />

im August 2009<br />

SV-DJK Taufkirchen – Jugendleitung 2009


Gr<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Leitsätze<br />

Die Überlegungen <strong>und</strong> Bestrebungen der Jugendabteilung sind von den nachfolgenden Leitsätzen geprägt<br />

<strong>und</strong> somit die Basis <strong>für</strong> die Ausrichtung unserer Jugendarbeit:<br />

Für unsere ausländischen Mitbürger versteht sich der SV-DJK als ein Verein, der <strong>für</strong> Kinder, Jugendliche <strong>und</strong> Erwachsene,<br />

egal welcher Nationalität, Herkunft, oder Religionszugehörigkeit offen steht <strong>und</strong> sich seiner gesellschaftlichen Verantwortung<br />

zur interkulturellen Integration bewusst ist.<br />

Es ist unser Ziel, die Jugendabteilung durch Leidenschaft, Leistungswille aber auch durch Geselligkeit <strong>und</strong> Kameradschaft zu<br />

einem Vorbild in der Region zu machen.<br />

Wir wollen Begeisterung entfachen <strong>für</strong> einen attraktiven <strong>und</strong> fairen Fußball. Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen bieten wir die<br />

Möglichkeit, das Fußballspiel sowohl als Breitensport als auch auf hohem Niveau zu betreiben.<br />

Eine kompetente Führung, leidenschaftliche Mitarbeiter sowie begeisterungsfähige, spielstarke Mannschaften mit erfahrenen<br />

Spielern <strong>und</strong> jungen Talenten sollen durch gute Leistungen <strong>für</strong> öffentliches Interesse <strong>und</strong> ein gesellschaftliches Miteinander<br />

sorgen.<br />

Besonderen Wert legen wir auf die leistungsorientierte Nachwuchsarbeit, in deren Mittelpunkt die ganzheitliche <strong>und</strong><br />

individuelle Ausbildung, sowie die charakterliche Förderung stehen.<br />

Unsere Spieler sollen in taktischer, technischer <strong>und</strong> charakterlicher Hinsicht Vorbilder sein. Werte wie Ausdauer, Disziplin,<br />

Technik, Kampfgeist, Einsatz, Teamgeist sind Teil unserer Philosophie.<br />

Wir streben einen anspruchsvollen modernen Kombinationsfußball mit Platz <strong>für</strong> individuelle Kreativität an.<br />

Jeder Verantwortliche ist sich seiner Vorbildfunktion bewusst <strong>und</strong> repräsentiert den Verein durch entsprechendes Verhalten.<br />

Jedes Mitglied ist aufgefordert ehrenamtliche Aufgaben <strong>und</strong> Funktionen zu übernehmen.<br />

SV-DJK Taufkirchen – Jugendleitung 2009


Ein Fallbeispiel zum Nachdenken<br />

Zum wiederholten Male rückt der kleine „Zehner“ mit den roten Fußballschuhen seine blaue Kapitänsbinde zurecht. Er trägt sie<br />

voller Stolz, schließlich ist er der Star der Mannschaft. Mauro spielt schon das zweite Jahr bei den F-Junioren. „Ich habe diese<br />

Saison schon 20 Tore geschossen“, hat er vor dem Spiel noch stolz verlauten lassen <strong>und</strong> jetzt schickt er sich gerade an, seinen<br />

21. Treffer zu erzielen. Doch der kleine Ball trudelt knapp am Tor vorbei. „Das kann doch nicht wahr sein, den musst du doch rein<br />

machen“, ertönt eine laute, ärgerliche Stimme über den gesamten Platz. Wie ein Rumpelstilzchen hüpft sein <strong>Trainer</strong> am Rande<br />

des Spielfeldes auf <strong>und</strong> ab. „Den nächsten machst du rein, sonst hol ich dich raus, das gibt´s doch gar nicht.“ Sein Gesicht ist<br />

merklich angespannt, in der rechten Hand hält er eine qualmende Zigarette. Auf der gegenüberliegenden Seite kommentiert ein<br />

Vater, ebenso lautstark, alle Aktionen der Spieler.<br />

Beobachtet man ein Fußballspiel der G-, F-<strong>und</strong> E-Junioren, so wird man den Eindruck nicht los, dass es eigentlich die <strong>Eltern</strong><br />

sind, die dort spielen. Einmischungen von außen sowie negative Kommentare sind feste Bestandteile eines jeden Spiels. Für<br />

Kreativität <strong>und</strong> eigene Entscheidungsprozesse der kleinen Kicker bleibt kaum Platz. „Ich will <strong>für</strong> mein Kind doch nur das Beste“,<br />

rechtfertigt sich ein allzu engagierter Vater in der Halbzeit. Aber ist das Beste nach Meinung des Vaters auch das Beste <strong>für</strong> das<br />

Kind?<br />

Beinahe jeder Fußballfan hält sich meistens auch <strong>für</strong> einen besseren <strong>Trainer</strong>, als der, der gerade an der Seitenlinie steht. Ein<br />

Phänomen, das wir alle aus der B<strong>und</strong>esliga kennen. Für Kinder im G-, F- <strong>und</strong> E-Juniorenbereich kann ein solches <strong>Trainer</strong>dasein<br />

von <strong>Eltern</strong>, ebenso wie ein impulsives, überkritisches Verhalten von <strong>Trainer</strong>n negative Folgen haben.<br />

Es scheint als wären Zielsetzungen von Erwachsenen <strong>und</strong> Kindern unterschiedlich. Kinder spielen Fußball, um das Spiel zu<br />

erlernen <strong>und</strong> sich zu verbessern. Spaß <strong>und</strong> Freude müssen dabei im Vordergr<strong>und</strong> stehen. Erwachsene sind oft zu leistungsorientiert.<br />

Sie erwarten teilweise zu viel von ihrem Kind <strong>und</strong> setzen es einem Druck aus, dem es nicht gewachsen ist. Durch<br />

diese Erfolgsorientierung werden Talente hochgepuscht <strong>und</strong> verheizt. Eine pädagogische Verantwortung scheint es dabei nicht<br />

zu geben.<br />

SV-DJK Taufkirchen – Jugendleitung 2009<br />

Beispiel entnommen bei Robert Freis, Diplomsportlehrer, Inhaber der DFB A-Lizenz


<strong>Verhaltensregeln</strong> <strong>für</strong> Trainier<br />

Vor dem Spiel:<br />

Kurze Besprechung mit Gr<strong>und</strong>informationen. Einfache <strong>und</strong> leicht verständliche Hinweise!<br />

Selbständiges Umziehen der Spieler fördern, ohne sie alleine zu lassen.<br />

Sie zur Selbständigkeit erziehen <strong>und</strong> mündige Spieler heranbilden!<br />

Im Spielverlauf:<br />

Unsachliche <strong>und</strong> lautstarke Kritik vermeiden. Anbrüllen von Kindern ist pädagogisch nicht verantwortbar!<br />

Fachbegriffe vermeiden, da die Kinder die Bedeutung nicht verstehen. Umschreibungen oder Bilder können hilfreich sein.<br />

Positiv auf die Spieler einwirken, sie unterstützen <strong>und</strong> nicht gleich beim ersten Fehlpass Kritik üben!<br />

Auf <strong>Eltern</strong> beruhigend wirken, wenn sie lautstark kritisieren oder in das Spiel hineinrufen.<br />

Eventuell Einzelgespräche mit <strong>Eltern</strong> führen!<br />

Kinder hören gerne Lob!<br />

In der Halbzeitpause:<br />

Spielern Selbstvertrauen geben. Kindern deren Möglichkeiten <strong>und</strong> Fähigkeiten aufzeigen: beispielsweise konkret sagen,<br />

was gut <strong>und</strong> was schlecht war, erklären, was sie besser machen können!<br />

Die Mannschaft in der Halbzeit zusammenhalten <strong>und</strong> von den <strong>Eltern</strong> trennen.<br />

Nicht sofort auf sie einreden. Erst mal zur Ruhe kommen lassen!<br />

Nach dem Spiel:<br />

Mannschaft zusammenholen <strong>und</strong> Spiel besprechen. Kinder zu Wort kommen lassen.<br />

Keine Kritik direkt nach dem Spiel.<br />

Spieler je nach Spielverlauf beruhigen, aufmuntern, trösten oder loben <strong>und</strong> sich mit ihnen freuen.<br />

SV-DJK Taufkirchen – Jugendleitung 2009


<strong>Verhaltensregeln</strong> <strong>für</strong> <strong>Eltern</strong><br />

Vor, während <strong>und</strong> nach dem Spiel sowie beim Trainingsbetrieb:<br />

<strong>Eltern</strong> sollen bei Spielerbesprechungen nicht in der Kabine sein!<br />

Kinder sollen einen Mannschaftsgeist ohne Beeinflussung der <strong>Eltern</strong> aufbauen.<br />

Selbständiges Umziehen der Spieler fördern.<br />

Kinder zur Selbständigkeit erziehen <strong>und</strong> mündige Spieler heranbilden!<br />

Hilfe bei organisatorischen Aufgaben ist willkommen <strong>und</strong> bereichert das Vereinsleben!<br />

Enttäuschungen hinsichtlich der Spielleistung <strong>und</strong> des Resultats <strong>für</strong> sich behalten.<br />

Kindern bei der positiven Verarbeitung von Enttäuschungen helfen!<br />

Unsachliche <strong>und</strong> emotional negativ gefärbte Zurufe im Spielablauf unterlassen.<br />

Die Führung im sportlichen Bereich alleine dem <strong>Trainer</strong> überlassen.<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich den <strong>Trainer</strong> nicht hinsichtlich der Aufstellung beeinflussen!<br />

<strong>Trainer</strong> bei seinen Entscheidungen <strong>und</strong> Vorgaben unterstützen.<br />

In den Pausen die Spieler immer zum <strong>Trainer</strong> schicken!<br />

Das Engagement <strong>für</strong> die Mannschaft <strong>und</strong> den Verein nicht von der Zufriedenheit mit den<br />

sportlichen Entscheidungen des <strong>Trainer</strong>s abhängig machen!<br />

Wenn dennoch Frust aufkommt, das Gespräch mit dem <strong>Trainer</strong> suchen <strong>und</strong> in einer sachlichen,<br />

verständnisvollen Atmosphäre Meinungen austauschen! Ggf. Jugendleitung als Moderatoren einbinden<br />

Schiedsrichterentscheidungen kommentarlos akzeptieren!<br />

Spieler <strong>und</strong> <strong>Trainer</strong> anderer Mannschaften mit Respekt behandeln!<br />

Positives Ansehen des Vereins schützen <strong>und</strong> ausbauen!<br />

Zwischendurch immer wieder das eigene Verhalten r<strong>und</strong> um Training <strong>und</strong> Spiel überdenken<br />

<strong>und</strong> gegebenenfalls verändern!<br />

SV-DJK Taufkirchen – Jugendleitung 2009


Weitere Informationen<br />

Die Jugendleitung ist bemüht ihre Ziele <strong>und</strong> Vorstellungen allen Spielern <strong>und</strong> <strong>Eltern</strong> zu vermitteln. Weitere Informationen darüber<br />

sind auf unserer Website im Internet mit der Adresse www.svtaufkirchen.de unter der Rubrik Jugendleitung zu finden.<br />

Die Jugendleitung bedankt sich <strong>für</strong> ihr Interesse <strong>und</strong> hofft auf ihre Unterstützung bei der Einhaltung der bereitgestellten<br />

<strong>Verhaltensregeln</strong>, damit alle fußballbegeisterten Spieler, <strong>Eltern</strong> <strong>und</strong> <strong>Trainer</strong> weiterhin gemeinsam viel Freude <strong>und</strong> Spaß beim<br />

SV-DJK Taufkirchen erfahren.<br />

Interessierte können die Studie „Richtig Trainieren <strong>und</strong> Betreuen im Basisbereich“ (Kosten: 5 Euro) beziehen bei:<br />

Robert Freis, Blutenburgstr. 98, 80636 München. Bitte einen adressierten <strong>und</strong> frankierten Rückumschlag beilegen (DIN A 4).<br />

SV-DJK Taufkirchen – Jugendleitung 2009

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